Psychologische Wirkung von Bürgerbeteiligung: Die Live-Übertragung der Schlichtung zu Stuttgart21 Jun. Prof. Dr. Anna Baumert & Jun. Prof. Tobias Rothmund Eskalation des Protests 1. Befragung Beginn der Schlichtung 2. Befragung Schlichterspruch 3. Befragung 3 Befragungen: vor, während und nach dem Schlichtungsprozess 910 TeilnehmerInnen: 65% männlich, 35% weiblich Alter 17 bis 86 Jahre Unentschieden ~ 10 % Befürworter ~ 20 % „voll und ganz für S21“ Gegner ~ 70 % „voll und ganz gegen S21“ Gegner Befürworter Unentschieden Psychologische Effekte des Verfolgens der LiveÜbertragung (TV / Internet) Psychologische Effekte des Verfolgens der LiveÜbertragung (TV / Internet) Wahrgenommene prozedurale Fairness Kriterien (Leventhal, 1980) Voice: RepräsentatInnen aller Seiten dürfen sich äußern Konsistenz Streben nach akkurater Information, Korrigierbarkeit Respekt und Einhalten ethischer Standards Unparteilichkeit des Vermittlers Faire Verfahren erhöhen Vertrauen in Authoritäten und Legitimität von Entscheidungen Psychologische Effekte des Verfolgens der LiveÜbertragung (TV / Internet) Wahrgenommene prozedurale Fairness Kriterien (Leventhal, 1980) Voice: RepräsentatInnen aller Seiten dürfen sich äußern Konsistenz Streben nach akkurater Information, Korrigierbarkeit Respekt und Einhalten ethischer Standards Unparteilichkeit des Vermittlers Faire Verfahren erhöhen Vertrauen in Authoritäten und Legitimität von Entscheidungen Selektive Informationsverarbeitung Menschen suchen und verarbeiten bevorzugt Informationen, die mit ihren Meinungen und Einstellungen übereinstimmen Wahrgenommene prozedurale Fairness Verfolgen der Schlichtung via LiveÜbertragung Akzeptanz des Schlichterspruchs r = .14** r = .23** Verfolgen der Schlichtung via LiveÜbertragung Wahrgenommene prozedurale Fairness Akzeptanz des Schlichterspruchs r = .14** r = .23** Wahrgenommene prozedurale Fairness Akzeptanz des Schlichterspruchs Verfolgen der Schlichtung via LiveÜbertragung Einseitiges Beachten von Argumenten r = .23** Verfolgen der Schlichtung via LiveÜbertragung r = -.21** r = .29** Wahrgenommene prozedurale Fairness Akzeptanz des Schlichterspruchs Gegner Beachten von ProArgumenten r = .14** 5.0 VERÄNDERUNG VERTRAUEN IN KONTRA-PARTEIEN 5.0 4.0 4.0 3.0 3.0 2.0 2.0 1.0 1.0 .0 VERÄNDERUNG VERTRAUEN IN PROPARTEIEN .0 Gegner Unentschieden vor Schlichtung Befürworter nach Schlichtung Gegner Unentschieden vor Schlichtung Befürworter nach Schlichtung r = .23** Verfolgen der Schlichtung via LiveÜbertragung r = -.21** r = .14** Wahrgenommene prozedurale Fairness Anstieg des Vertrauens in die Pro-Parteien Gegner Beachten von ProArgumenten r = .17** Zusammenfassung Prozedurale Fairness • Bürgerbeteiligung kann die Wahrnehmung prozeduraler Fairness erhöhen • Live-Übertragung kann Verfahrensfairness an die allgemeine Öffentlichkeit kommunizieren Positive Effekte auf die Akzeptanz von Entscheidungen und Vertrauen in die gegnerische Streitpartei ABER Selektive Informationsverarbeitung • Einseitiges Beachten von Argumenten wirkt diesen positiven Effekten entgegen Wahrscheinlichkeit selektiver Informationsverarbeitung höher, wenn Starke Meinungen bestehen Emotionen “heiß” sind Psychologische Wirkung von Bürgerbeteiligung: Die Live-Übertragung der Schlichtung zu Stuttgart21 Jun. Prof. Dr. Anna Baumert Akzeptanz des Schlichterspruchs Zustimmung 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 Ablehnung .0 Gegner Unentschieden Befürworter Wahrgenommene Prozedurale Fairness 5 4 3 Gegner Unentschieden 2 Befürworter 1 0 wenig viel Verfolgen der Live-Übertragung (TV/Internet) Neue Argumente erfahren Beachten von Argumenten 5 4 3 Argumente Pro S21 Argumente Contra S21 2 1 Keine neuen Argumente erfahren 0 Gegner Gegner Unentschlossene Unentschlossene Befürworter Befürworter 3 Befragungszeitpunkte (vor, während und nach der Schlichtung) insgesamt 910 Teilnehmer/innen 65% Männer, 35% Frauen 40 35 70% Gegner von S21 20% Befürworter von S21 10% ohne feste Meinung zu S21 Anzahl Personen 30 25 20 15 10 5 0 15 20 25 30 35 40 45 50 55 Lebensalter 60 65 70 75 81
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