Barlach 2020: Neue kommentierte Edition mit Briefen des Künstlers geplant Schwerin, 15. Januar 2016 Land und REEMTSMA STIFTUNG beteiligen sich mit 710.000 Euro Nummer: 006-16 Zum 150. Geburtstag des Künstlers Ernst Barlach im Jahr 2020 soll eine neue kommentierte Leseausgabe mit den Briefen des Bildhauers, Zeichners, Schriftstellers und Dramatikers erscheinen. Die Ernst Barlach Stiftung in Güstrow und das Ernst Barlach Haus in Hamburg wollen die Briefedition „Barlach 2020“ herausgeben. Die Neuedition soll am Institut für Germanistik der Universität Rostock unter Leitung von Prof. Dr. Holger Helbig erfolgen. Die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG unterstützt das Projekt mit 380.000 Euro. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt weitere 330.000 für das Vorhaben zur Verfügung. „Ernst Barlach und Mecklenburg stehen in enger Verbindung. In Güstrow ist der größte Teil seines Werks entstanden“, betonte Kultur- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb. „Barlachs Briefe sind wichtige Primärquellen, die zum Verständnis der Person und seines Schaffens unverzichtbar sind. Mit der Briefedition wird ein bedeutendes Projekt im Bereich der Geisteswissenschaft bei uns im Land in Angriff genommen, das auch international für Aufsehen sorgen wird“, zeigte sich der Minister überzeugt. Ernst Barlach (1870 - 1938) gehört zu den bedeutenden Künstlern der Moderne. Die Neubearbeitung der Briefe Barlachs zielt darauf ab, der Einschätzung des Werks und der Persönlichkeit eine neue Grundlage zu geben. „Die Briefe sind ein bedeutendes Zeugnis der Zeit. Sie bieten grundlegendes Quellenmaterial zur künstlerischen, gesellschaftlichen und politischen Situation Deutschlands in der Zeitspanne von 1888 bis 1938, also von Kaiserreich, Weimarer Republik und NS- Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern Werderstraße 124 D-19055 Schwerin Telefon: 0385 588-7003 Telefax: 0385 588-7082 [email protected] www.bm.regierung-mv.de V. i. S. d. P.: Henning Lipski 2 Staat“, stellte Dr. Sebastian Giesen, Geschäftsführer der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG, fest. „Die Aussicht, im Rahmen einer Neuedition hunderte dieser Dokumente für Wissenschaft und Publikum erstmals erschließen zu können, ist faszinierend“, sagte der Geschäftsführer der Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Dr. Volker Probst. „Ich danke der REEMTSMA STIFTUNG und dem Land für die finanzielle Unterstützung. Das Gemeinschaftsprojekt wird unsere Sicht auf Ernst Barlach und sein Schaffen nachhaltig erweitern und vertiefen“, so Probst. „Zu Barlachs 150. Geburtstag wird ein Klassiker der Moderne neu zu entdecken sein“, ergänzte Dr. Karsten Müller, Leiter des Ernst Barlach Hauses in Hamburg Aus Sicht der Herausgeber ist eine neue Briefausgabe notwendig, bei der 2.000 Briefe neu zu editieren sind. Die vorliegende Ausgabe mit den Barlach-Briefen gibt lediglich den Forschungsstand der 1960er Jahre wieder. Hinzu kommt der 1997 herausgegebene Briefwechsel zwischen Barlach und dem Verleger Reinhard Piper. Mit diesen beiden Ausgaben ist der bisher publizierte Bestand nahezu vollständig erfasst. Über diesen hinaus sind aber inzwischen weitere etwa 500 Briefe Barlachs nachgewiesen, die bislang unveröffentlicht sind. Diese sollen nun in der neuen 4-bändigen Gesamtausgabe erstmals publiziert werden. Die Neuausgabe soll höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, ohne darüber die Interessen von Leserinnen und Lesern zu verlieren. Unter dem jeweiligen Brief soll ein Stellenkommentar zu finden sein. Abbildungen von Plastiken und Zeichnungen werden das Gesagte illustrieren. Eine Einführung in die Bände soll die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der Briefe insgesamt darlegen. Register und Verzeichnisse sollen sich am Ende des vierten Bandes befinden. „Dazu werden wir Philologie mit Kunst- und Kulturgeschichte verbinden. Von Anfang an war das Vorhaben als eine Kooperation zwischen der Universität Rostock, der Ernst Barlach Stiftung Güstrow und dem Ernst Barlach Haus Hamburg gedacht. Wir wollen gemeinsam das tun, was das Wort Universität anzeigt: alle Teile zusammenführen, die ein Ganzes ausmachen. Wir wollen den Lesern den ganzen Barlach zeigen“, erläuterte Prof. Dr. Holger Helbig von der Universität Rostock.
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