DEINE BRIEFE LEBEN KÖNNEN RETTEN

DEINE BRIEFE
KÖNNEN
LEBEN
RETTEN
BRIEFMARATHON
2. – 16. Dezember 2015
Beim diesjährigen Briefmarathon setzen wir uns für Menschenrechtsverteidiger*innen aus drei verschiedenen Ländern ein, die durch ihren mutigen
Einsatz für die Menschenrechte ihre eigene Freiheit verloren haben.
WALEED
ABU AL-KHAIR
PHYOE PHYOE
AUNG
SAUDI-ARABIEN
MYANMAR
FRED UND YVES
DEMOKRATISCHE REPUBLIK
KONGO
LEHR- UND AKTIONSUNTERLAGEN
briefmarathon.amnesty.at
Amnesty International – das heißt weltweit gegen Unrecht aktiv zu werden. Amnesty ist
eine
internationale,
von
Regierungen,
politischen
Parteien,
Ideologien,
Wirtschaftsinteressen und Religionen unabhängige Organisation. Auf Grundlage der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wird Amnesty International aktiv, wenn es
schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder zu stoppen gilt. 1977
erhielt Amnesty International den Friedensnobelpreis.
Die Stärke von Amnesty liegt im Engagement von mehr als 7 Millionen Mitgliedern in über
150 Ländern: Jung und Alt verschiedenster Nationalitäten und Kulturen beteiligen sich.
Sie alle bringen unterschiedliche religiöse und politische Einstellungen und
Lebenserfahrungen mit. Aber alle setzen ihre Kraft und Fantasie für eine Welt ohne
Menschenrechtsverletzungen ein.
Amnesty International finanziert sich aus Spenden
und
Mitgliedsbeiträgen.
Regierungsgelder nimmt Amnesty nicht an, um finanziell und politisch unabhängig zu
bleiben.
© Amnesty International 2015
Impressum
Autor*innen: Mag. Aleksandar Prvulović, Mag. Daniela Schier, MA
Herausgeber*in: Amnesty International Österreich
Moeringgasse 10, 1150 Wien
Tel: +43-1-78008-0 / F: +43-1-78008-44
www.amnesty.at
Druck: BECKER MAIL
ZVR: 407 408 993
November 2015
BRIEFMARATHON 2015
LEHR- UND AKTIONSUNTERLAGEN FÜR SCHULEN
INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
1
Porträt Briefmarathon
1
Erfolge und Ergebnisse Briefmarathon 2014
2
Briefmarathon an Schulen: Ziele, Zielgruppe und Verwendung der Unterlagen
3
STUNDE 1: WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?
4
Schritt 1: Einführung in das Thema
5
Schritt 2: Gruppenarbeit „Welche Menschenrechte werden verletzt?“
5
Schritt 3: Präsentation der Fälle / Antworten
5
Alternativmethode
6
Weiterführender Schritt: Filmabend zu einem der drei Fälle
6
STUNDE 2: AKTIV WERDEN
7
Schritt 1: Input Briefmarathon / Briefe schreiben
8
Schritt 2: Aktiv werden / Appellbriefaktion
8
Schritt 3: Feedback / Reflexion
8
STUNDE 3: ALLE MENSCHENRECHTE FÜR ALLE
9
Schritt 1: Menschenrechtsbaum Teil 1 – Gruppenarbeit
10
Schritt 2: Menschenrechtsbaum Teil 2 – Nachbesprechung
10
OPTIONALE STUNDEN 4 & 5: DIE STÄRKE DER ZAHLEN (Einzelfallarbeit Waleed Abu al-Khair) 11
Schritt 1: Den Hintergrund verstehen
12
Schritt 2: Ideen zum Aktiv-werden
12
Schritt 3: Planung und Strategie
13
ANHANG A: INFORMATIONS- UND ÜBUNGSBLÄTTER (Kopiervorlagen)
14
Übungsblatt „Welche Menschenrechte werden verletzt?“
15
Infoblätter „Welche Menschenrechte werden verletzt?“
16
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in vereinfachten Worten
19
Arbeitsblatt „Die Stärke der Zahlen“ (Einzelfallarbeit Waleed Abu al-Khair)
20
Infoblatt „Im Klartext: Menschenrechte“
24
Infoblatt „Fragen und Antworten zu Amnesty International“
26
Infoblatt „One World Filmclubs“ / Filmempfehlungen
28
ANHANG B: FALLBESCHREIBUNGEN UND MUSTERBRIEFE
29
ANHANG C: FRAGEN UND ANTWORTEN APPELLBRIEFAKTION
49
ANHANG D: TEILNAHMEBESTÄTIGUNG
55
1 EINLEITUNG 2015
PORTRÄT BRIEFMARATHON
PORTRÄT BRIEFMARATHON
Erzähl mir – und ich werde vergessen.
Das Ziel
Zeig mir – und ich könnte mich erinnern.
Ziel des Briefmarathons ist es, während des
Aktionszeitraums weltweit möglichst viele Menschen
dafür zu gewinnen, Briefe zu schreiben – Briefe an
diejenigen Regierungen, welche verantwortlich sind für
die unrechtmäßige Inhaftierung, die Folter und
Misshandlung oder für eine sonstige Gefährdung von
Personen, die sich friedlich für ihre Überzeugungen
und/oder die Gewährleistung der Menschenrechte in ihrem
Land einsetzen. Die Schicksale dieser mutigen Menschen
gewinnen dadurch eine größere Öffentlichkeit, und der
Druck auf die Regierungen steigt. Die Briefe sind
gleichzeitig für die Betroffenen und ihre Angehörigen auch
ein Zeichen der Solidarität, ein Signal gegen das
Vergessen.
Lass es mich tun – und es wird ein Teil von mir!
Konfuzius (551 – 479 v. Chr.)
Jährlich um den 10. Dezember, dem Internationalen Tag der
Menschenrechte, beteiligt sich Amnesty International
Österreich am weltweiten Amnesty-Briefmarathon. Jedes
Jahr verschicken dabei Menschen auf der ganzen Welt
gleichzeitig Hundertausende von Appellen zugunsten von
Personen, die als Gewissensgefangene inhaftiert sind, die
gefoltert und misshandelt werden oder die sich aufgrund
ihres friedlichen Engagements für die Menschenrechte
anderweitig in Gefahr befinden. Mit dem Briefmarathon
erinnert Amnesty an die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte der UNO, welche am 10. Dezember 1948
unterzeichnet worden ist. Die Erklärung statuiert etwa das
Recht auf freie Meinungsäußerung und das
Versammlungsrecht. Mit dem Briefmarathon fordert
Amnesty diese grundlegenden Rechte ganz konkret ein.
Der Erfolg
Briefaktionen führen zwar nicht immer zum Erfolg, aber
doch öfter als allgemeinhin vermutet: Immer wieder
helfen sie mit, konkrete Verbesserungen zu erzielen – eine
Freilassung, die Verbesserung von Haftbedingungen,
Schutzmaßnahmen vor weiteren Übergriffen, die
Einleitung einer Untersuchung etc. In fast jedem Fall
stellen die Briefe aus aller Welt für die Betroffenen und
ihre Angehörigen eine große moralische Unterstützung
dar.
Eine Idee
Alles begann mit einer jungen polnischen Frau und einer
Erfahrung, die sie von ihrer Afrika-Reise mitbrachte: Events
bei denen Menschen 24 Stunden lang Protestbriefe an die
Regierung schrieben. Am 10. Dezember 2001, ein paar
Monate und einige Telefonate später, führte eine Gruppe
von Ehrenamtlichen der polnischen Sektion von Amnesty
International in Warschau ebenfalls einen Briefmarathon
durch. Die Teilnehmenden trafen sich 24 Stunden lang,
schrieben 1000 Briefe zugunsten ausgewählter
Gewissensgefangener und schickten sie an die
Regierungen der betreffenden Länder. Die Aktion war ein
großer Erfolg und verbreitete sich bald über ganz Polen.
Zwei Jahre später wurde die Idee von Amnesty-Sektionen in
der ganzen Welt aufgenommen. Inzwischen ist der Amnesty
Briefmarathon das weltweit größte Menschenrechtsevent.
Allein im letzten Jahr beteiligten sich Menschen aus über
200 Ländern und Territorien am Briefmarathon, wobei mehr
als drei Millionen Appellbriefe für Menschen in Gefahr
verschickt wurden.
„Es ist so schön, wieder bei meinen Freunden zu sein.
Ich fühle mich gut, nun da ich wieder Zeit mit ihnen und
meiner Familie verbringen kann.“ Jabbar Savalan
Jabbar Savalan, 20-jähriger Geschichtsstudent und
politischer Aktivist aus Aserbaidschan, ist am 26.
Dezember 2011 frühzeitig entlassen worden.
Hunderttausende Menschen in über 70 Ländern haben
Briefe geschrieben und seine Freilassung gefordert.
Lesen Sie mehr über die Erfolge des letzten
Briefmarathons auf der nächsten Seite!
1
2 EINLEITUNG
ERFOLGE & ERGEBNISSE
BRIEFMARATHON 2014
Erkin Musaev | Usbekistan
ERFOLGE & ERGEBNISSE
BRIEFMARATHON 2014
Obwohl anfangs keine Solidaritätsnachrichten an Erkin im
Gefängnis ausgehändigt wurden, wurden diese – ob der
Menge der Nachrichten und durch zusätzlichen Druck der
Familie – im Frühjahr an Erkin weitergegeben.
Erfolge
Beim Briefmarathon 2014 haben wir uns von Österreich
aus für die folgenden Menschen eingesetzt:
„Liebes Team von Amnesty International, liebe
Aktivisten*innen?)! Ich schreibe euch zum Dank für all
das Großherzige, das ihr tut, einschließlich eurer
Unterstützung für meinen Sohn, Erkin Musaev, und für
uns. Es fällt mir schwer, die tief empfundene
Dankbarkeit und Wertschätzung unserer Familie in
Worte zu fassen. […]“ Aidzhan Musaev, Vater von Erkin
Ergebnisse
© Amnesty International
In Zahlen
Liu Ping | Volksrepublik China
Mehr als 17.800 Personen haben sich österreichweit am
letztjährigen Briefmarathon beteiligt und dabei mehr als
36.300 Briefe, Postkarten, Online-Appelle und
Petitionslisten zugunsten von Liu Ping, Erkin Musaev und
Moses Akatugba verschickt.
Liao Minyue durfte ihre Mutter Liu Ping im Gefängnis
besuchen! Liao Minyue war es vor unserem Einsatz nicht
gestattet ihre Mutter zu sehen. Diese positive Entwicklung
ist u.a. auf die große internationale Aufmerksamkeit
durch den Briefmarathon zurückzuführen.
Mehr als 3.000 Schüler*innen in über 160 Klassen haben
gemeinsam Briefe geschrieben und damit ein klares
Zeichen gegen Folter gesetzt.
„Ich bin sehr gerührt von all den Aktionen für meine
Mutter; ich möchte meinen Dank an alle senden, die
diese Kampagne unterstützen.“ Liao Minyue
Österreichweit fanden 29 Briefmarathon-Events statt.
Moses Akatugba | Nigeria
Weltweit wurden sogar mehr als 3,2 Millionen Briefe
verschickt!
Moses Akatugba wurde am 28. Mai 2015 vom Gouverneur
des Delta-States begnadigt.
„Ich bin überwältigt. Ich danke Amnesty International
und seinen Aktivistinnen und Aktivisten für die große
Unterstützung, die mir geholfen hat, aus dieser
Situation gestärkt hervorzugehen. In meinen Augen sind
die Mitglieder und Aktivistinnen und Aktivisten von
Amnesty International Heldinnen und Helden. Ich
verspreche, dass ich mich für die Menschenrechte
einsetzen und anderen helfen werde.“ Moses Akatugba
Amnesty Briefmarathon Event, Hub Wien, 10. Dezember 2015
© Amnesty International/Robert Fellner
2
3 EINLEITUNG
BRIEFMARATHON AN SCHULEN
BRIEFMARATHON AN SCHULEN
Zielsetzungen
Verwendung der Lehr- und Aktionsunterlagen
Die Teilnahme am Briefmarathon fördert Kompetenzen wie
z.B. politische Partizipation, Solidarität und das Verfassen
von formellen Briefen. Mit der Aktion wird das Bewusstsein
der Schüler*innen für Menschenrechte, Verantwortung und
Unrecht gestärkt und es wird ihnen vermittelt, dass sie
handlungsmächtig sind und etwas bewirken können.
In den vorliegenden Unterlagen finden Sie Stundenbilder
und konkrete Übungsanleitungen, die Ihnen als schnelle und
einfache Hilfe für die Durchführung von Unterrichtseinheiten
zum diesjährigen Briefmarathon dienen sollen. Die
Stundenbilder können als empfohlene Fahrpläne für die
Unterrichtsstunden gesehen werden. Die Empfehlungen
können von Ihnen, als Expert*in, leicht für Ihre Bedürfnisse
und die Ihrer Klassen angepasst werden.
Der Briefmarathon an Schulen als Instrument der
Menschenrechtsbildung
verfolgt
konkret
folgende
Zielsetzungen:
Weiters finden Sie auch Umsetzungstipps und geschätzte
Zeitangaben für die einzelnen Schritte. Die tatsächlich
benötigte Zeit hängt dabei von der Anzahl der Schüler*innen
sowie von ihrem Alter und Vorwissen ab. Je mehr Zeit Sie für
den Workshop einplanen, desto flexibler können Sie agieren
und desto vielschichtiger und intensiver können die
einzelnen Übungen geführt werden. Konkret ist das
Handbuch in drei Unterrichtsstunden zu je 50 Minuten und
zwei optionalen Stunden zu insgesamt 60 – 90 Minuten
eingeteilt:
Das primäre Ziel des Amnesty Briefmarathons an den
Schulen ist interaktive, partizipative und spürbarmachende und somit nachhaltige Menschenrechtsbildung. Die Idee der Menschenrechte, einzelne konkrete
Rechte und die Grundlagen, die zu ihrer Einhaltung
führen, werden erfahrbar gemacht. Anhand der
bearbeiteten Fälle wird zusätzlich auch eine Verbindung
zur Tagesaktualität und der Menschenrechtslage in
verschiedenen Ländern der Welt hergestellt.
Stunde 1: Welche Menschenrechte
werden
verletzt?
Stunde 2: Aktiv werden
Stunde 3: Alle Menschenrechte für alle
Optionale Stunden 4 & 5: Die Stärke der Zahlen
(Einzelfallarbeit Waleed Abu al-Khair)
Ein weiteres Ziel ist es, den Schüler*innen die
Möglichkeit zu geben, sich für Menschen in Gefahr
einzusetzen. Das Unterstützen eines Menschen als
konkrete Handlung vermittelt ihnen, dass sie
handlungsmächtig sind, gegen Unrecht aktiv werden
können und lässt sie Verantwortung spüren.
Je nachdem wie viel Zeit Sie zur Verfügung haben, können
Sie nur eine der drei Unterrichtseinheitseinheiten
durchführen oder einen inhaltlich aufbauenden Workshop
anleiten, wobei Sie mit der Stunde 1 wie auch mit der
Stunde 3 beginnen können.
Das dritte Ziel ist die Vision von Amnesty International
„Eine Welt, in der alle Menschen alle Menschenrechte
genießen können.“
Dies kann allerdings nur Realität werden, wenn
Menschen über ihre eigenen Menschenrechte Bescheid
wissen und den Menschenrechten der anderen mit
Respekt begegnen. Diese Werte und Grundhaltungen
sind neben dem Wissen über die Menschenrechte ein
wichtiger Bestandteil der Menschenrechtsbildung.
Aktiv werden
Durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit einem Fall
und der Möglichkeit sich aktiv für einen Menschen in Gefahr
und damit auch immer für die Achtung der Menschenrechte
generell einzusetzen, wird effektives und sinnstiftendes
Lernen ermöglicht. Achten Sie dennoch bei den
vorgeschlagenen Unterstützungsaktionen (auf Seite 8 und
11 – 13) unbedingt auf das Prinzip der Freiwilligkeit. Diese
sollten von den Schüler*innen nicht als verpflichtender Teil
des Unterrichts verstanden werden. Die Musterbriefe zu den
Fällen sowie die Solidaritätspostkaten finden Sie im
Anschluss an die Fallbeschreibungen im Anhang B.
Zielgruppe
Der Briefmarathon an Schulen wendet sich an alle
Schulformen und -klassen ab der dritten Sekundarstufe I,
insbesondere an alle Oberstufenklassen. Er lässt sich in
mehreren Fächern in den Unterricht einbauen, sei es in
Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Philosophie,
Geografie und Wirtschafskunde, im Sprachunterricht, im
Religions- und Ethikunterricht, im Fach Soziales Lernen oder
in Form eines Menschenrechtstages sogar an der ganzen
Schule.
3
4 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 1 – WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?
UMSETZUNGSTIPPS
STUNDE 1: WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?
LERNZIELE
Aufgrund der Auseinandersetzung mit konkreten Fällen wird für die Schüler*innen
der abstrakte Begriff der Menschenrechte greifbarer und einzelne Rechte und
Menschenrechtsverletzungen werden besser verständlich.
DAUER
50 Minuten
DIESE STUNDE UMFASST DREI SCHRITTE
Schritt 1: Einführung in das Thema (10 Min), S. 5
Schritt 2: Gruppenarbeit zu den Fällen (20 Min), S. 5
Schritt 3: Präsentation der Fälle / Antworten auf die Fragen (20 Min), S. 5
Weiterführender Schritt: Filmabend zu einem der drei Fälle, S. 6
WAS SIE ALLES BRAUCHEN
Fallbeschreibungen, Anhang B
Kopien des Übungsblatts „Welche Menschenrechte werden verletzt?“, S. 15
Infoblätter „Welche Menschenrechte werden verletzt?“, S. 16 –18
Kopien der „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in vereinfachten
Worten“, S. 19/20
Optional: Infoblatt „Im Klartext: Menschenrechte“, S. 24/25
Optional „Fragen und Antworten zu Amnesty International“, S. 26/27
Optional: Internetzugang und Beamer
Diese Stunde kann auch in zwei 50-minütige
Unterrichtseinheiten aufgeteilt werden. Je mehr
Zeit Sie einplanen, desto vielschichtiger und
intensiver können die Diskussionen und die
Gruppenarbeiten geführt werden. So können sich
auch in großen Klassen alle Schüler*innen mit
allen Fällen beschäftigen.
Sie sind der*die Expert*in: Sie kennen Ihre
Klasse am besten und können auch den
Diskussionsbedarf am besten einschätzen. Das
Stundenbild ist deshalb nur eine Empfehlung.
Gerne können Sie nur einen der drei Fälle
behandeln und diesen dafür ausführlicher. Wenn
Sie sich entscheiden nur zwei oder einen der drei
Fälle zu bearbeiten, dann adaptieren Sie einfach
entsprechend die Verteilung der einzelnen
Aufgabenbereiche
(Fallbeschreibung,
Beantwortung
einzelner
Fragestellungen).
Ebenfalls können Sie die SchülerInnen auch
einzeln arbeiten lassen (Alternativmethode S. 6).
Wie freuen uns sehr über eine Rückmeldung, für
welche Methode Sie sich entschieden haben, was
sich bewährt hat und was weniger, und vor allem
wie die Reaktionen Ihrer Schüler*innen auf den
diesjährigen Briefmarathon waren.
Sie finden auf unserer Briefmarathon-Website
(briefmarathon.amnesty.at) ab dem 18.
November ein ca. dreiminütiges Video (auf
Englisch mit deutschen Untertiteln) zu Waleed
Abu al-Khair. Mit dem Video können Sie die
Unterrichtseinheit multimedialer und nochmals
abwechslungsreicher gestalten.
Werfen Sie außerdem einen Blick auf S. 28! Hier
finden Sie zu den einzelnen Fällen die
Filmempfehlungen des One World Filmclubs.
Die Schüler*innen können bei One World
Filmclubs (OWFC) einen eigenen Filmclub
gründen und anschließend auch kostenlos
preisgekrönte Filme zu Menschenrechtsthemen
ausleihen – u.a. auch die empfohlenen Filme
zum Briefmarathon.
4
5 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 1 – WELCHE
MENSCHENRECHTE
WURDEN/WERDEN VERLETZT?
Schritt 1: Einführung in das Thema
Schritt 3: Präsentation der Fälle / Antworten
Dauer: 10 Minuten
Plenum, Dauer: 20 Minuten
Stellen Sie in etwa 10 Minuten prägnant das Konzept
der Menschenrechte (Infoblatt „Im Klartext:
Menschenrechte“, S. 24/25) vor.
Bei drei Gruppen: Zunächst beschreibt jene Gruppe, die
den ersten Fall bearbeitet hat, den vorliegenden Fall
(Fallbeschreibung) und geht auch auf die
Fragestellungen in Bezug auf ihren Fall ein.
Anschließend sind die beiden anderen Gruppen mit den
ihnen zugeteilten Fällen an der Reihe.
Zusätzlich können Sie auch kurz die Arbeit von
Amnesty International (Infoblatt „Fragen und
Antworten zu Amnesty International“, S. 26/27) sowie
bereits jetzt den Briefmarathon als eine mögliche
Aktionsform (Einleitung, S. 1) vorstellen.
Bei sechs Gruppen:
1) Zunächst beschreibt eine der beiden Gruppen, die
den ersten Fall bearbeitet haben, kurz und
prägnant
den
vorliegenden
Fall
(Fallbeschreibung).
Schritt 2: Welche Menschenrechte werden verletzt?
Gruppenarbeit, Dauer: 20 Minuten
Teilen Sie die Schüler*innen in drei oder sechs
Gruppen (je nach Größe der Klasse) zu je drei bis
vier Schüler*innen ein.
1)
Teilen Sie bei drei Gruppen einen Fall bzw.
eine Fallbeschreibung pro Gruppe zu
(Anhang B).
2) Anschließend geht die andere Gruppe auf die
Fragen
zu
den
konkret
begangenen
Menschenrechtsverletzungen und den hiermit
verbundenen Menschenrechten sowie auf die
Amnesty-Forderungen ein (Beantwortung der
Fragen).
2)
Teilen Sie bei sechs Gruppen jeden der drei
Fälle zwei Gruppen zu.
3) Beide Gruppen können sich jeweils gegenseitig
ergänzen bzw. eine Diskussion führen.
4) Nun sind die nächsten beiden Gruppen an der
Reihe und stellen wiederum ihren Fall vor bzw.
gehen auf die Fragen in Bezug auf ihren Fall ein.
Lassen Sie bei drei Gruppen alle Gruppen zur
jeweiligen Fallbeschreibung und zu den
Fragestellungen arbeiten.
5) Schließlich sind die letzten beiden Gruppen dran.
Lassen Sie bei sechs Gruppen jeweils eine
Gruppe zur Fallbeschreibung arbeiten und die
jeweils andere zu den angeführten Fragen.
Wenn Sie sich entscheiden nur zwei oder einen der drei
Fälle zu behandeln, dann adaptieren Sie einfach
entsprechend die Verteilung der einzelnen
Aufgabenbereiche (Fallbeschreibung, Beantwortung
einzelner Fragestellungen).
Teilen Sie die jeweiligen Fallbeschreibungen
(Anhang B) mindestens 1x pro Gruppe aus sowie
das Übungsblatt „Welche Menschenrechte
werden verletzt?“ (S. 15) mind. 1x pro Gruppe an
jene Gruppen, die zu den Fragen arbeiten.
Verteilen Sie weiters das Infoblatt „Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte in vereinfachten
Worten“ (S. 19/20) an alle Schüler*innen.
Auf den Seiten 16–18
Informationsblätter zur Übung.
Erklären Sie den Schüler*innen, dass sie für die
Gruppenarbeit 20 Minuten zur Verfügung haben
und anschließend im Plenum die Fälle und
dazugehörigen Fragen gemeinsam besprochen
werden. Sie sollen sich entsprechend auf eine
oder mehrere Personen einigen, die im Plenum
ihre Ergebnisse präsentieren.
5
finden
Sie
die
6 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 1 – WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?
Weiterführender Schritt: Filmabend zu einem der
drei Fälle
Alternativmethode
Alternativ können Sie jeden Fall etwa drei bis fünf
Minuten lang vorstellen. Die Schüler*innen hören
dabei ausschließlich aktiv zu, ohne sich schriftliche
Notizen zu machen, und versuchen, den Fall zu
verstehen.
Erklären Sie den Schüler*innen, dass sie bei One World
Filmclubs (OWFC) kostenlos einen eigenen Filmclub
gründen können und anschließend auch kostenlos
preisgekrönte Filme zu Menschenrechtsthemen
ausleihen können. Weiters unterstützt sie das OWFCTeam mit Informationen und Tipps für die
Organisation und die Filmauswahl. Die Schüler*innen
organisieren den Filmclub eigenständig, Lehrer*innen
können gerne eine unterstützende Rolle einnehmen.
In den darauf folgenden fünf Minuten schreiben die
Schüler*innen auf, woran sie sich erinnern können und
bearbeiten einzeln die Fragen.
Nun werden im Plenum die Fragen beantwortet und
diskutiert. Hierfür stehen wiederum fünf Minuten zur
Verfügung. Anschließend wird wieder vorgelesen, aktiv
zugehört, aufgeschrieben und schließlich diskutiert.
Teilen Sie ihnen mit, welche Filme OWFC im
Zusammenhang mit den diesjährigen BriefmarathonFällen empfiehlt und dass diese ebenfalls ausgeliehen
werden können. Die Filmempfehlungen finden Sie auf
dem Infoblatt „OWFC / Filmempfehlungen zum
Briefmarathon 2015“ auf S. 28.
Durch diese Methode können die Schüler*innen sowohl
aktiv zuhören wie auch die relevanten
menschenrechtlichen Inhalte in Ruhe niederschreiben.
Letzteres wiederum ermöglicht, dass ihre
Aufzeichnungen
„korrekter“
beziehungsweise
vollständiger sind und sie später diese somit auch
besser verstehen. Gleichzeitig wird so die
Aufmerksamkeit der Schüler*innen aufrechterhalten.
Teilen Sie interessierten Schüler*innen das Infoblatt
aus.
Beispiel vom Briefmarathon 2012
Aufgrund des Briefmarathons gründet eine Schülerin
an ihrer Schule den „OWFC-Vöcklabruck“ und
organisiert zwei Filmclubvorführungen, um den
Schüler*innen
die
Inhalte
des
Amnesty
Briefmarathons zu veranschaulichen. Zu den
Filmvorführungen kommen jeweils 70 – 100
Schüler*innen. Sie resümierte: „Die Filme sind super
angekommen, und der Briefmarathon war ein voller
Erfolg.“ Und die Rückmeldung eines ihrer Lehrer war:
„...ein erfolgreicher Gegenentwurf zur angeblichen
Politikverdrossenheit und zum
mangelnden
Engagement der heutigen Jugend“.
Der Filmclub ist mittlerweile ein fixer Bestandteil an
der Schule.
Briefmarathon und Filmabend am ORG der Franziskanerinnen
Vöcklabruck 2012. © ORG der Franzsikanerinnen
6
7 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 2 – AKTIV WERDEN
STUNDE 2: AKTIV WERDEN
BEDENKEN?
LERNZIELE/KOMPETENZEN
Den Schüler*innen wird vermittelt, dass ihnen Mitgestaltungsmöglichkeiten an
ihrer Umwelt zur Verfügung stehen und sie gegen Unrecht aktiv werden können.
Außerdem wird das Bewusstsein der Schüler*innen für Menschenrechte,
Verantwortung und Ungerechtigkeit gestärkt.
Den Schüler*innen wird die „Kulturtechnik“ Briefe schreiben und verschicken
wieder näher gebracht und sie üben das Verfassen von formalen Briefen.
DAUER
50 Minuten
Erklären Sie den Schüler*innen, dass Amnesty
International bisher noch kein Fall bekannt ist,
bei der eine Person aus Österreich bzw. eine
Person, die nicht in den betreffenden Ländern
selbst ihren Wohnsitz hat, negative
Konsequenzen aufgrund ihres Engagements im
Rahmen des Briefmarathons erfahren hat. Leider
wissen wir jedoch nicht, ob die Namen und
Adressen von den politischen Behörden
gespeichert werden oder nicht. Auf jeden Fall
werden die Briefe zeitgleich mit zehntausenden
weiteren aus der ganzen Welt ankommen. Allein
dadurch ist es eher unwahrscheinlich, dass sie
personalisiert erfasst werden.
Sollten Ihre Schüler*innen dennoch Bedenken
haben, so können die Briefe beispielsweise auch
ohne Angabe der Adressen abgeschickt werden.
Bei sehr starken Bedenken, können Sie auch
einen gemeinsamen Brief als Klasse verfassen
bzw. abschicken, den alle unterschreiben.
DIESE STUNDE UMFASST DREI SCHRITTE
Schritt 1: Input Briefmarathon/Briefe schreiben (5 – 10 Min), S. 8
Schritt 2: Aktiv werden: Briefe schreiben (30 – 35 Min), S. 8
Schritt 3: Feedback/Reflexion (5 – 15 Min), S. 8
Die Bedenken kommen immer wieder und
eignen sich besonders gut für das weitere
Thematisieren des Themas Meinungsfreiheit
bzw. des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
WAS SIE ALLES BRAUCHEN
Briefvorlagen/Musterbriefe/Solidaritätspostkarten, Anhang B
Kuverts
Die vorgeschlagenen Unterstützungsaktionen
sollten von den Schüler*innen keinesfalls als
verpflichtender Teil des Unterrichts verstanden
werden.
Ermutigen Sie die Schüler*innen zu ihren
eigenen (gerne auch kreativen) Ideen, die
diesjährigen
Briefmarathon-Fälle
zu
unterstützen und melden Sie uns diese bitte
zurück! Wir sammeln alle Aktionsideen und
Fotos und veröffentlichen diese, mit ihrer
Zustimmung, in der online Briefmarathon
Bildergalerie.
7
8 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 2 – AKTIV WERDEN
Schritt 1: Input Briefmarathon / Briefe schreiben
Schritt 3: Feedback/Reflexion
Dauer: 5 – 10 Minuten
Dauer: 5 – 15 Minuten
Erklären Sie den Schüler*innen, dass sie die
Menschenrechtsverteidiger*innen und ihre Anliegen
konkret unterstützen können.
Übung 1: Post-its-Feedback (5 Min)
Machen Sie die Schüler*innen auf den internationalen
Amnesty Briefmarathon aufmerksam und die
Möglichkeit, sich nun mit (persönlichen) Briefen direkt
für die drei Fälle einzusetzen. Ein kurzes Porträt zum
Briefmarathon finden Sie in der Einleitung (S. 1).
1)
Jede*r Schüler*in erhält zwei Post-its, auf
welchen er*sie positive und negative Eindrücke
notiert.
2)
Die Kommentare sollten entweder gemeinsam
besprochen oder aber von der*dem Pädagogin*en
kurz ausgewertet und mit eigenen Eindrücken
ergänzt werden.
Schritt 2: Aktiv werden / Appellbriefaktionen
Dauer: 30 – 35 Minuten
Übung 2: Ansichten (10 – 15 Min)
Je nach zur Verfügung stehender Zeit und persönlicher
Präferenz können die Schüler*innen nun:
1)
Die von Amnesty International vorgefertigten
Musterbriefe zu den Fällen unterschreiben. Sie
finden diese im Anhang B.
2)
Oder auch persönliche Briefe – welche sich an
die Musterbriefe anlehnen sollten – verfassen
(persönlich verfasste Briefe sind immer am
wirksamsten) bzw. eigene Solidaritätskarten
gestalten (s. Foto unten).
3)
Bei den vorgeschlagenen Solidaritätsaktionen
mitzumachen und sich so direkt und persönlich
an die diesjährigen Briefmarathon-Fälle zu
wenden.
1)
Bereiten Sie 3 – 4 Fragen vor, z.B.: „Hat dir das
Projekt gefallen?“, „Hast du etwas Neues
gelernt?“, „Was hat dir am meisten/wenigsten
gefallen?“, „Was würdest du beibehalten/ändern
wollen und warum?“, „Wie haben dir die
Methoden gefallen?“
2)
Benennen Sie die 4 Wände des Raumes mit „Ja“,
„Nein“, „Ich weiß nicht“ und „Ich will etwas
dazu sagen“. (eventuell auch hier doppelte
Anführungszeichen)
3)
Stellen Sie nacheinander die Fragen. Die
Schüler*innen sollen nach jeder Frage zu der
Wand gehen, die ihrer Antwort entspricht.
Quellen: http://kompass.humanrights.ch
Briefmarathon 2013 am Gymnasium Dachsberg
© Gymnasium Dachsberg / Amnesty International
8
9 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 3 – ALLE MENSCHENRECHTE FÜR ALLE
UMSETZUNGSTIPPS
STUNDE 3: ALLE MENSCHENRECHTE FÜR ALLE
LERNZIELE/KOMPETENZEN
Die Schüler*innen tauschen sich aus, diskutieren über konkrete Menschenrechte
und lernen dabei auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte bzw.
konkrete Menschenrechtsartikel kennen.
Sie lernen das Wesen und die wichtigsten Prinzipien (Universalität, Egalität,
Unteilbarkeit, Interdependenz) der Menschenrechte kennen und können diese
nachvollziehen.
Sie lernen weiters das Verhältnis Staat – Individuum im Kontext der
Menschenrechte kennen.
DAUER
Falls Sie noch genügend Zeit haben, führen Sie
bitte am Ende der Stunde bzw. am Ende des
Workshops ein kurzes Feedback/eine kurze
Reflexionsrunde durch. Die Reflexion ist ein
wichtiger Bestandteil des Lernprozesses.
Gleichzeitig sollten die Schüler*innen nach
jeder Übung, falls benötigt bzw. gewünscht, die
Möglichkeit haben ihre Gefühle und Gedanken
auszudrücken. Ein kurzes Feedback der
Schüler*innen hilft zudem, es beim nächsten
Mal noch besser zu machen. Die
Feedbackübungen und -fragen finden Sie auf
Seite 8.
Anregungen für die Weiterarbeit finden Sie bei
den Umsetzungstipps zu den optionalen
Stunden 4 & 5 auf Seite 11.
50 Minuten
DIESE STUNDE UMFASST DREI SCHRITTE
Schritt 1: Gruppenarbeit: Menschenrechtsbaum (25 Min), S. 10
Schritt 2: Menschenrechtsbaum Teil 2 – Nachbesprechung (25 Min), S. 10
WAS SIE ALLES BRAUCHEN
Kopien der „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in vereinfachten
Worten“, S. 19/20
Optional: Flipcharts und Stifte
Menschenrechtsbaum Team „Menschenrechte machen Schule“. © Amnesty International
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10 BRIEFMARATHON 2015
STUNDE 3 – ALLE MENSCHENRECHTE FÜR ALLE
Erklären Sie nach der letzten Präsentation, dass kein
Menschenrecht wichtiger ist als das andere und dass
man die Rechte nicht teilen kann. Wenn auch nur
eines der Menschenrechte beschnitten wird, dann
werden alle beschnitten. So ist bspw. eine Umsetzung
von bürgerlichen und politischen Rechten nicht
möglich, wenn nicht gleichzeitig das Recht auf
Nahrung ebenfalls verwirklicht ist. Umgekehrt geht die
Verletzung wirtschaftlicher, sozialer oder kultureller
Rechte, etwa bei rechtswidrigen Zwangsräumungen,
meistens auch mit der Verletzung bürgerlicher und
politischer Rechte einher (Unteilbarkeit und
Interdependenz der Menschenrechte).
Schritt 1: Menschenrechtsbaum
Dauer: 25 Minuten
Bitten Sie die Schüler*innen, sich in Kleingruppen zu
vier bis fünf Personen zusammen zu finden und teilen
Sie pro Gruppe mindestens zwei Kopien der „Allg.
Erklärung der Menschenrechte in vereinfachten
Worten“ aus.
Bitten Sie jede Gruppe zuerst, einen Baum auf das
Flipchart bzw. auf ein möglichst großes Blatt zu
malen. Danach soll sich die Gruppe die Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte durchlesen und die
Menschenrechte in die verschiedenen Teile des
Baumes schreiben (Ast, Wurzel, Krone, Stamm). Es
müssen dabei nicht alle Rechte aufgeschrieben
werden. Natürlich ist es auch möglich, dass alle
verwendeten Rechte im selben Teil eines Baumes
platziert werden – bspw. in den Wurzeln.
Fragen Sie nun die Schüler*innen:
1)
2)
Erklären Sie:
Fordern Sie die Schüler*innen auf sich dabei auch zu
überlegen:
1)
Welche Rechte ihren Baum besonders zum
Wachsen und Blühen bringen?
2)
Warum sie die Rechte genau in diesen Teil des
Baumes schreiben/malen?
3)
In welchem Verhältnis die Rechte zueinander
stehen und
4)
Wer denn jetzt eigentlich Menschenrechte hat
und
wer dafür verantwortlich ist, die Menschenrechte
zu schützen?
1)
Menschenrechte werden nicht vom Staat
verliehen, sondern sie stehen jedem Menschen zu
– aus dem alleinigen Grund, dass er oder sie ein
Mensch ist (Menschenrechte sind angeboren
und unveräußerlich).
2)
Menschenrechte gelten für alle Menschen auf der
ganzen Welt gleich (Universalität und Egalität
der Menschenrechte)!
3)
Der Staat (die Regierung, Polizei, …) ist
verpflichtet, die Menschenrechte zu achten, zu
schützen und zu gewährleisten. Wir können
deshalb unsere Rechte einfordern und einklagen
und wenn notwendig sogar gegen den Staat
gerichtlich durchsetzen!
was den Baum zum Absterben bringen könnte?
Erklären Sie ihnen auch, dass sie anschließend ihre
Bäume den anderen Gruppen kurz vorstellen werden
und sich deshalb auch darauf einigen sollen, wer den
Baum präsentiert.
Erklären Sie, dass auch die Individuen eine
Verantwortung bzw. Pflicht haben, nämlich die
Menschenrechte anderer zu respektieren und zu
beachten. Dabei werden die eigenen Rechte und
Freiheiten nur soweit eingeschränkt, wie es zum
Schutz der Rechte und Freiheiten von anderen
notwendig ist.
Schritt 2: Menschenrechtsbaum – Nachbesprechung
Dauer: 25 Minuten
Bitten Sie jede Gruppe, ihren Menschenrechtsbaum
zu präsentieren und ihre Anordnung der
Menschenrechte zu erklären.
Nun können Sie mit Fragen eine Diskussion einleiten.
Mögliche Fragen: Wie kann der Staat…
1)
Stellen Sie nach jeder Präsentation folgende Frage:
„Was würde der Verlust eines der Rechte für die
anderen Rechte bedeuten?“ Falls zu unkonkret, dann
beziehen Sie sich auf ein bestimmtes Recht auf dem
Baum und/oder geben Sie selbst Hinweise bzw.
führen Sie mögliche Konsequenzen kurz und prägnant
an. Sie können auch fragen: „Wie hängen diese
beiden Rechte zusammen?“
2)
3)
4)
10
…unsere Menschenrechte verletzen (z.B. dass
wir unsere Meinung nicht sagen dürfen)?
…uns
vor
Menschenrechtsverletzungen
beschützen bzw. unsere Menschenrechte
schützen (z.B. dass, wenn wir überfallen wurden,
die Polizei nach dem*der Täter*in sucht)?
…unsere Menschenrechte gewährleisten (z.B.
dass er ein Schulsystem aufbaut, sonst können
wir unser Recht auf Bildung nicht wahrnehmen)?
Werden eurer Meinung nach in Österreich die
11 BRIEFMARATHON 2015
STUNDEN 4 & 5 – DIE STÄRKE DER ZAHLEN
OPTIONALE STUNDE 4 & 5: DIE STÄRKE DER ZAHLEN
(EINZELFALLARBEIT ZU WALEED ABU AL-KHAIR)
LERNZIELE/KOMPETENZEN
Diese Übung regt die Schüler*innen an, eine Kampagne zu planen und damit
andere Menschen für den Briefmarathon zu begeistern und sie zu motivieren, sich
für einen der Fälle einzusetzen.
Die Schüler*innen üben strategisches Denken und entwickeln ihre
Fähigkeiten beim Planen.
UMSETZUNGSTIPPS
Falls Sie noch genügend Zeit haben, führen Sie
bitte am Ende der Stunde bzw. am Ende des
Workshops ein kurzes Feedback/eine kurze
Reflexionsrunde durch. Die Feedbackübungen
und -fragen finden Sie auf Seite 8.
Ermutigen Sie die Schüler*innen zu ihren
eigenen (gerne auch kreativen) Ideen
Menschenrechtsverteidiger*innen
und
Menschen in Gefahr zu unterstützen.
Sie entwickeln ihre kommunikativen Fähigkeiten und üben diese.
Sie bekommen einen Einblick in Menschenrechtsaktivismus und erkennen,
dass es nicht schwer ist, sich für Menschenrechte einzusetzen.
Schüler*innen werden aktiv!
DAUER der beiden Stunden gemeinsam
60 – 90 Minuten
DIE STUNDEN UMFASSEN DREI SCHRITTE
Projektideen
für
die
weitere
Menschenrechtsarbeit: Sie können mit Ihren
Schüler*innen gemeinsam Ideen sammeln,
was sie allgemein für die Menschenrechte tun
können, bspw. um ihre Mitschüler*innen aus
anderen Klassen über Menschenrechte
aufzuklären bzw. auf das Thema aufmerksam
zu machen. Dann könnten diese eine Idee
auswählen und in den nächsten Tagen/Wochen
weitere Schritte planen, um die Idee auch in die
Tat umzusetzen. Hier ein paar Anregungen:
1)
Schritt 1: Den Hintergrund verstehen, (20 – 30 Min), S. 12
Schritt 2: Überlegungen zum Aktiv-werden (20 – 30 Min), S. 12
Schritt 3: Planen und Strategie (20 – 30 Min), S. 13
2)
WAS SIE ALLES BRAUCHEN
3)
4)
Arbeitsblätter, S. 21, 22, 23
PRAKTISCHE ZUSATZINFORMATIONEN
Erfolgsmeldungen vom letzten Briefmarathon, S. 2
Fallbeschreibung zu Waleed Abu al-Khair (Anhang B)
11
Ausstellung zum Thema Menschenrechte
oder auch zu einem konkreten Fall bzw. zu
einer aktuellen Kampagne von Amnesty
International (Bilder, Plakate oder Fotos).
Aufführung zum Thema Menschenrechte
oder zum einem konkreten Fall bzw. zu
einer aktuellen Kampagne.
Schulweite Unterstützungsaktionen.
Öffentlichkeitsarbeit: Artikel (z.B. in der
Schüler*innenzeitung) oder Blogbeiträge
(z.B. auf der Schulwebsite) schreiben.
12 BRIEFMARATHON 2015
STUNDEN 4 & 5 – DIE STÄRKE DER ZAHLEN
Schritt 1: Den Hintergrund verstehen
Schritt 2: Ideen zum Aktiv-werden
Dauer: 20 – 30 Minuten
Dauer: 20 – 30 Minuten
Erklären Sie den Fall von Waleed Abu al-Khair. Fragen
Sie nach spontanen Reaktionen der Schüler*innen
und ersten Assoziationen.
Erklären Sie die Anliegen von Amnesty im Fall von
Waleed: Amnesty will Menschen motivieren, sich
solidarisch mit Waleed zu zeigen. Zu diesem Zweck
sollen Briefe und Solidaritätspostkarten an ihn
geschickt werden. Außerdem sollen auch Briefe an
den König geschickt werden, um
Besprechen Sie Hintergrund und Zusammenhang von
Waleeds Fall und der politischen Situation in SaudiArabien. Fragen Sie die Schüler*innen, was sie noch
alles über Saudi-Arabien wissen und halten Sie die
Antworten auf einem Flipchart fest. Kurze Antworten
zu den folgenden Fragen finden Sie auf S. 20.
Waleeds sofortige Freilassung zu fordern
zu fordern, dass er vor Folter und Misshandlung
geschützt wird und, um
zu fordern, dass alle Anklagepunkte gegen ihn
fallen gelassen werden.
Wie viele Menschen Leben in Saudi-Arabien?
Welche Regierungsform gibt es in Saudi-Arabien und
wie kommt die Regierung zustande?
Bitten Sie die Schüler*innen nun um ihre
Einschätzungen zu folgenden Fragen:
Welche Güter machen den Hauptexport aus? Handelt
es sich bei Saudi-Arabien um ein reiches oder ein
armes Land?
Kann ein Brief eine Veränderung erzielen?
Optional: Wenn ausreichend Zeit zur Verfügung steht,
lassen Sie die Schüler*innen eigene Recherchen zu
den Fragen anstellen; in Gruppen oder einzeln. Die
Ergebnisse können pro Frage kurz und knapp
präsentiert werden.
Stellen Sie einige Erfolgsstories vor. Erklären Sie,
dass erfolgreicher Menschenrechtsaktivismus von der
gemeinsamen Kraft Vieler abhängt und von einer
starken Botschaft.
Kümmert den König ein Brief von jungen
Menschen aus anderen Ländern überhaupt?
Saudi-Arabien auf der Weltkarte. © Amnesty International
12
13 BRIEFMARATHON 2015
STUNDEN 4 & 5 – DIE STÄRKE DER ZAHLEN
Schritt 3: Planung und Strategie
Dauer: 20 – 30 Minuten
Erklären Sie, dass es in dieser Übung darum gehen wird,
dass die Schüler*innen in Gruppen eine Strategie
entwickeln. Ziel soll es sein, so viele Menschen wie
möglich zu motivieren, Druck auf die saudi-arabischen
Behörden auszuüben. Je nach Klassenstärke können zwei
oder vier Gruppen gebildet werden, die jeweils zu einer
online oder offline Kampagnenstrategie arbeiten.
Wenn alle Schüler*innen bevorzugen zu
Kampagnenart zu arbeiten, ist das auch möglich.
einer
Bevor Sie die Arbeitsblätter austeilen, erinnern Sie die
Schüler*innen daran, dass Menschen heutzutage im
Regelfall sehr beschäftigt sind. Der Kern einer guten
Kampagnenstrategie ist es die Aufmerksamkeit der
Menschen auf die Kernaussage zu lenken und ihnen
klarzumachen, wie wichtig diese ist.
Die Gruppen machen sich darüber Gedanken, wie
sie ihre Kampagne einzigartig und herausragend
machen können.
Teilen Sie die Schüler*innen in Gruppen ein. Geben Sie
jeder Gruppe ein Arbeitsblatt (S. 20).
Nun haben die Gruppen mind. 30 Minuten Zeit ihre
Strategie auszuformulieren, bevor sie ihre Ergebnisse den
anderen Gruppen vorstellen. Planen Sie Zeit für
Anmerkungen und Kommentare der anderen ein; wie z.B.
Wie war die Aufgabenstellung für dich? Leicht?
Schwierig? Was waren die Herausforderungen für
die Gruppe?
Welche Ideen der anderen Gruppen hältst du für am
erfolgreichsten? Warum?
Welche der Ideen würdest du gerne umsetzen?
Die Gruppe sollte untereinander zu einem Konsens
kommen, welche der Ideen weiterverfolgt werden soll.
Erklären Sie, dass gute Kampagnen zumeist online und
offline Aspekte haben. So können auch Ideen der anderen
Gruppen in die eigene Strategie aufgenommen werden.
Alternativ dazu können auch die eigenen Strategien der
jeweiligen Gruppen durchgeführt werden – vielleicht
macht auch ein kleiner Wettbewerb Sinn, um zu sehen,
wer die meisten Unterstützer*innen für sich gewinnen
kann. Erinnern Sie die Schüler*innen daran, dass es
zumeist sehr viel einfacher ist Menschen zu bewegen
online aktiv zu werden.
Unterstützen Sie die Schüler*innen bei der Umsetzung!
13
ANHANG A:
INFO- UND ÜBUNGSBLÄTTER
14
15 BRIEFMARATHON 2015
ÜBUNGSBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?“
WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?
FÜR DIE STUNDE 1, bitte kopieren und mind. 1x pro Gruppe austeilen
A) INHALTLICHE FRAGEN ZUM FALL
Welche Menschenrechte werden verletzt?
Wer ist von der Menschenrechtsverletzung betroffen?
Wer ist dafür verantwortlich?
Welches Detail, welcher Aspekt des Falls ist dir/euch am meisten in Erinnerung geblieben?
Was hat dich/euch am meisten berührt?
B) ZIELE UND ERFOLGE
Was sind die einzelnen Forderungen/Ziele von Amnesty International?
Was müsste getan werden, um die Menschen zu unterstützen?
15
16 BRIEFMARATHON 2015
INFOBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?“
INFOBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?“
FÜR DIE STUNDE 1
Artikel 20 – Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit (1):
Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu
versammeln und zu Vereinigungen zusammen zu
schließen.
1. FALL: FRED BAUMA und YVES MAKWAMBALA,
DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO
Beim Fall der beiden kongolesischen Menschenrechtsaktivisten Fred und Yves wurden und werden
folgenden Menschenrechte verletzt:
Im März 2015 stürmen Sicherheitskräfte in Kinshasa eine
Pressekonferenz der Jugendbewegung „Filimbi“
(Trillerpfeife). 30 Personen werden festgenommen,
darunter auch Gäste aus Senegal und Burkina Faso,
internationale Journalist*innen und ein US-Diplomat.
Artikel 1 – Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Respekt
Alle Menschen sind frei und haben gleiche Würde und
gleiche Rechte. Sie sollen immer gerecht behandelt
werden, damit sie lernen, wie man einander mit Respekt
begegnet.
„Filimbi“ unterstützt friedliches, demokratiepolitisches
Engagement von Jugendlichen. Während die meisten
Festgenommenen wieder freikommen, hält man die
beiden „Filimbi“-Aktivisten Fred Bauma und Yves
Makwambala wochenlang in geheimer Haft – ohne
Kontakt zur Familie und zu Rechtsbeiständen.
Artikel 3 – Recht auf Leben und Freiheit: Jede*r hat das
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.
Sollten Fred und Yves schuldig gesprochen werden, droht
ihnen die Todesstrafe.
Schließlich werden die beiden Menschenrechtler wegen
„Bildung
einer
kriminellen
Gruppe“
und
„Putschversuchs“ angeklagt.
Artikel 9 – Schutz vor Verhaftung: Niemand darf ohne
Grund festgenommen und in Haft gehalten werden.
Fred und Yves sind Gewissensgefangene, die lediglich
aufgrund der friedlichen Wahrnehmung des Rechts auf
Meinungs- und Versammlungsfreiheit festgehalten
werden.
Artikel 5 – Verbot der Folter: Niemand darf der Folter oder
grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender
Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
Artikel 8 – Anspruch auf Rechtsschutz: Jeder Mensch hat
Anspruch auf wirksamen Rechtsschutz vor den
zuständigen innerstaatlichen Gerichten gegen alle
Handlungen, die seine*ihre ihm*ihr nach der Verfassung
oder nach dem Gesetz zustehenden Grundrechte
verletzen.
Artikel 10 – Faire Gerichtsverfahren: Jede*r hat das
Recht auf ein gerechtes und faires Verfahren. Die
Richter*innen dürfen sich nicht von anderen
beeinflussen lassen.
Artikel 19 – Meinungsfreiheit: Jede*r hat das Recht auf
Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Niemand
darf davon abgehalten werden, Informationen und Ideen
von anderen zu bekommen oder an andere
16
17 BRIEFMARATHON 2015
INFOBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?“
INFOBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?“
FÜR DIE STUNDE 1
Artikel 19 – Meinungsfreiheit: Jede*r hat das Recht auf
Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Niemand
darf davon abgehalten werden, Informationen und Ideen
von anderen zu bekommen oder an andere
weiterzugeben.
2. FALL: PHYOE PHYOE AUNG, MYANMAR
Im Fall Phyoe Phyoe Aung wurden und werden die
folgenden Menschenrechte verletzt:
Artikel 1 – Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Respekt
Alle Menschen sind frei und haben gleiche Würde und
gleiche Rechte. Sie sollen immer gerecht behandelt
werden, damit sie lernen, wie man einander mit Respekt
begegnet.
Artikel 20 – Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit (1):
Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu
versammeln und zu Vereinigungen zusammen zu
schließen.
Artikel 3 – Recht auf Leben und Freiheit: Jede*r hat das
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.
Anfang 2015 kommt es in Myanmar zu Student*
innenprotesten. Diese richten sich gegen ein neues
restriktives Bildungsgesetz, wonach künftig allein die
Regierung über Lehrinhalte an Hochschulen entscheidet
und Studierende keine unabhängigen Vereinigungen
mehr bilden dürfen.
Artikel 8 – Anspruch auf Rechtsschutz: Jeder Mensch hat
Anspruch auf wirksamen Rechtsschutz vor den
zuständigen innerstaatlichen Gerichten gegen alle
Handlungen, die seine*ihre ihm*ihr nach der Verfassung
oder nach dem Gesetz zustehenden Grundrechte
verletzen.
Am 10. März 2015 löst die Polizei einen friedlichen
Protestmarsch von Studierenden gewaltsam auf.
Hunderte Beamt*innen gehen mit Schlagstöcken auf die
Studierenden los, es gibt viele Verletzte.
Phyoe Phyoe Aung und 54 weitere Studierende sind zum
Teil in Einzelhaft inhaftiert, ohne Zugang zu einem
Rechtsbeistand und ohne angemessene medizinische
Versorgung.
Die Anklagepunkte sind höchst fragwürdig. So werden
den Studierenden unter anderem „illegale Versammlung“
und „Ausschreitungen“ vorgeworfen.
Artikel 10 – Faire Gerichtsverfahren: Jede*r hat das
Recht auf ein gerechtes und faires Verfahren. Die
Richter*innen dürfen sich nicht von anderen
beeinflussen lassen.
17
18 BRIEFMARATHON 2015
INFOBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE
WERDEN VERLETZT?“
INFOBLATT „WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?“
FÜR DIE STUNDE 1
Artikel 19 – Meinungsfreiheit: Jede*r hat das Recht auf
Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Niemand
darf davon abgehalten werden, Informationen und Ideen
von anderen zu bekommen oder an andere
weiterzugeben.
3. FALL: WALEED ABU AL-KHAIR, SAUDI-ARABIEN
Auch im Fall von Waleed Abu al-Khair sind zahlreiche
Menschenrechte betroffen:
Artikel 1 – Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Respekt
Alle Menschen sind frei und haben gleiche Würde und
gleiche Rechte. Sie sollen immer gerecht behandelt
werden, damit sie lernen, wie man einander mit Respekt
begegnet.
Waleed Abu al-Khair ist Rechtsanwalt in Saudi-Arabien.
Er hat viele Opfer von Menschenrechts-verletzungen vor
Gericht vertreten, unter anderem den bekannten Blogger
Raif Badawi, der zu zehn Jahren Haft sowie 1.000
Peitschenhieben verurteilt wurde, weil er eine kritische
Online-Plattform der „Saudi-Arabischen Liberalen“
gegründet hatte.
Artikel 3 – Recht auf Leben und Freiheit: Jede*r hat das
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.
In Saudi-Arabien wird nach wie vor die Todesstrafe
vollstreckt. Im Jahr 2014 wurden 79 Menschen
hingerichtet.
Artikel 5 – Verbot der Folter: Niemand darf der Folter oder
grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender
Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
Im Gefängnis wird Waleed geschlagen, durch Schlafentzug misshandelt und in eine Einzelzelle gesperrt. Sein
Gesundheitszustand ist angeschlagen, er leidet an
Diabetes und bekommt keine angemessene medizinische
Versorgung
Artikel 10 – Faire Gerichtsverfahren: Jede*r hat das
Recht auf ein gerechtes und faires Verfahren. Die
Richter*innen dürfen sich nicht von anderen
beeinflussen lassen.
Artikel 18 – Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
Du hast das Recht, deine eigenen Ansichten zu haben
und deinem Gewissen entsprechend zu handeln. Du hast
das Recht, deine Religion frei zu wählen. Du hast auch
das Recht, deine Religion zu ändern und die Religion
auszuüben, wie du es wünschst, allein oder mit anderen
gemeinsam.
Waleeds Tweeds und seine Facebook-Likes, in welchen er
sich tolerant und offen gegenüber anderen Religionen als
dem Islam
Äußert, wurden im Prozess gegen ihn verwendet.
18
19 BRIEFMARATHON 2015
ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER
MENSCHENRECHTE
ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE IN VEREINFACHTEN WORTEN
FÜR DIE STUNDEN 1 UND 2, bitte eventuell doppelseitig kopieren
und jeweils an alle Schüler*innen austeilen
Artikel 1: Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit,
Respekt
Alle Menschen sind frei und haben gleiche Würde und
gleiche Rechte. Sie sollen immer gerecht behandelt
werden, damit sie lernen, wie man einander mit
Respekt begegnet.
Artikel 9: Schutz vor Verhaftung und Ausweisung
Niemand darf dich ohne Grund in ein Gefängnis
stecken oder dich dort festhalten, oder dich
ungerechterweise oder ohne Grund aus deinem Land
wegschicken.
Artikel 10: Faire Gerichtsverfahren
Wenn du eine Gerichtsverhandlung hast, soll sie
öffentlich stattfinden. Du hast dabei das Recht auf ein
gerechtes und faires Verfahren. Die Leute, die über
dich urteilen, dürfen sich nicht von anderen
beeinflussen lassen.
Artikel 2: Verbot der Diskriminierung
Du sollst alle Rechte und Freiheiten haben, die in
dieser Erklärung aufgeführt sind, unabhängig davon,
woher du kommst, welche Hautfarbe und welches
Geschlecht du hast, welche Sprache du sprichst,
welche Religion du ausübst, welche Ansichten du hast
und ob du reich oder arm bist. Außerdem ist es egal, in
welchem Land du lebst.
Artikel 11: Unschuldsvermutung
Du giltst so lange als unschuldig, bis bewiesen werden
kann, dass du schuldig bist. Wenn du angeklagt wirst,
hast du immer das Recht, dich zu verteidigen. Du
sollst nicht für etwas bestraft werden, was erst nach
deiner Handlung verboten worden ist.
Artikel 3: Recht auf Leben und Freiheit
Du hast das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.
Artikel 4: Verbot der Sklaverei
Niemand hat das Recht, aus dir einen Sklaven zu
machen oder dich wie einen Sklaven zu halten und du
darfst es auch mit niemandem tun.
Artikel 12: Recht auf Privatleben, Schutz der
Privatsphäre
Niemand darf sich gegen deinen Willen in dein Leben,
deine Familie, dein Zuhause einmischen. Niemand darf
deine E-Mails, Briefe etc. unerlaubt öffnen; und
niemand darf über dich Unwahrheiten verbreiten.
Artikel 5: Verbot der Folter
Niemand darf dich foltern oder auf andere grausame
Weise bestrafen oder behandeln, und auch du darfst
niemand anderen foltern (Folter ist die absichtliche
und schwere Verletzung einer Person an Körper und
Geist, zum Beispiel, wenn jemand mit Einfluss oder
Macht einen anderen bestrafen, einschüchtern oder zu
einem Geständnis zwingen will).
Artikel 13: Auswanderungsfreiheit
Du hast das Recht, in ein Land zu kommen und es zu
verlassen, wie und wo du willst. Du hast das Recht,
dein Land zu verlassen und in es zurückzukehren, wenn
du willst.
Artikel 6: Anerkennung als Rechtsperson
Wo immer du auch bist, muss das Gesetz dich als
Person und nicht als Sache behandeln.
Artikel 14: Recht auf Asyl
Wenn jemand dich verfolgt, hast du das Recht, in ein
anderes Land zu gehen und es um Schutz zu bitten.
Artikel 7: Gleichbehandlung
Das Gesetz ist für alle gleich und soll für jeden gleich
angewandt werden. Gesetze dürfen Menschen
aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Lebensart
niemals unterschiedlich behandeln.
Artikel 15: Recht auf Staatsangehörigkeit
Du hast das Recht, einem Land anzugehören und
niemand kann dich ohne guten Grund davon abhalten,
zu deinem oder irgendeinem anderen Land zu gehören,
wenn du es willst.
Artikel 8: Rechtsschutz
Du hast Anspruch auf gesetzlichen Schutz, wenn die
Gesetze deines Landes nicht beachtet oder deine
eigenen Rechte ignoriert werden.
Artikel 16: Recht auf Ehe und Familie
Du hast das Recht zu heiraten und eine Familie zu
gründen. Hautfarbe und Herkunft spielen dabei keine
Rolle. Mann und Frau haben die gleichen Rechte in der
Ehe und nach Auflösung einer Ehe. Niemand darf zu
einer Ehe gezwungen werden. Die Regierung muss
deine Familie schützen.
19
20 BRIEFMARATHON 2015
ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER
MENSCHENRECHTE
Artikel 24: Recht auf Erholung und Freizeit
Du hast das Recht auf Erholung und Freizeit, auf eine
vernünftige Arbeitszeit und auf bezahlten Urlaub.
Artikel 17: Recht auf Eigentum
Du hast das Recht, etwas alleine oder mit anderen
gemeinsam zu besitzen. Niemand darf es dir grundlos
wegnehmen.
Artikel 25: Recht auf soziale Fürsorge
Du hast das Recht auf einen angemessenen
Lebensstandard für dich und deine Familie: ein Dach
über dem Kopf, genug Geld zum Leben und medizinische
Hilfe, wenn du krank bist. Außerdem hast du das Recht
auf Hilfe und Unterstützung, wenn du keine Arbeit hast,
wenn du krank oder alt bist, wenn deine Ehefrau oder
dein Ehemann tot ist oder bei sonst einem
unverschuldeten Grund. Du hast das Recht auf soziale
Unterstützung, wenn du diese brauchst. Mütter und
Kinder genießen besonderen Schutz. Alle Kinder haben
die gleichen Rechte, egal ob ihre Eltern verheiratet sind
oder nicht.
Artikel
18:
Gedanken-,
Gewissensund
Religionsfreiheit
Du hast das Recht, deine eigenen Ansichten zu haben
und deinem Gewissen entsprechend zu handeln. Du hast
das Recht, deine Religion frei zu wählen. Du hast auch
das Recht, deine Religion zu ändern und die Religion
auszuüben, wie du es wünschst, allein oder mit anderen
gemeinsam.
Artikel 19: Meinungs- und Informationsfreiheit
Du hast das Recht, frei zu denken und deine Gedanken
frei zu äußern. Niemand darf dich davon abhalten,
Informationen und Ideen von anderen zu bekommen oder
an andere weiterzugeben.
Artikel 26: Recht auf Bildung
Du hast das Recht auf eine Schulausbildung. Der
Unterricht darf während deiner Schulpflicht kein Geld
kosten. Du sollst einen Beruf erlernen können oder deine
Ausbildung fortsetzen, je nachdem wie du es gerne
möchtest. In der Schule sollen deine Fähigkeiten
gefördert werden und es soll das Zusammenleben mit
anderen Menschen erlernt werden, unabhängig von ihrer
Religion oder Herkunft.
Artikel 20: Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit
Du hast das Recht dich, auf friedliche Art zu
organisieren, an Treffen teilzunehmen oder in einer
Gruppe zusammenzuarbeiten. Du kannst dazu aber nicht
gezwungen werden.
Artikel 21: Recht auf Mitbeteiligung, Wahlrecht
Du hast das Recht, aktiv an den Angelegenheiten deines
Landes mitzuarbeiten, indem du der Regierung
angehörst oder indem du für Politiker*innen deiner Wahl
stimmst. Die Regierung soll frei und durch alle
Menschen gewählt sein. Wahlen sollen regelmäßig
abgehalten werden und jede Stimme soll gleich zählen.
Artikel 27: Recht auf kulturelle Mitwirkung
Du hast das Recht, am kulturellen Leben teilzunehmen
und auf Verbesserung? des Lebens, die der
wissenschaftliche Fortschritt möglich macht. Alles, was
man erfindet, schreibt oder herstellt, soll geschützt sein,
und man soll davon profitieren können.
Artikel 22: Recht auf soziale Sicherheit
Du hast das Recht auf soziale Sicherheit. Genauso hast
du darauf Anspruch Musik, Kunst, Sport, und alles, was
dir in deiner Entwicklung hilft, zu genießen oder zu
machen.
Artikel 28: Gerechte internationale Ordnung
Damit die Rechte und Freiheiten im eigenen Land und in
der ganzen Welt beachtet werden, muss es eine
„Ordnung” geben, die diese Rechte vollständig schützt.
Artikel 29: Gemeinschaftspflichten
Hier geht es darum, dass du anderen Menschen
gegenüber Pflichten hast. In einer demokratischen
Gesellschaft sollen die eigenen Rechte und Freiheiten
nur soweit eingeschränkt sein, wie es zum Schutz der
Rechte und Freiheiten von anderen notwendig ist.
Artikel 23: Recht auf Arbeit und gleichen Lohn
Du hast das Recht auf Arbeit und freie Berufs- und
Arbeitsplatzwahl. Du hast das Recht auf eine
befriedigende und gerechte Bezahlung, die dir und
deiner Familie ein angemessenes Leben in Würde
ermöglicht. Männer und Frauen sollen für die gleiche
Arbeit den gleichen Lohn erhalten.
Artikel 30: Auslegungsregel
Keine Regierung, Organisation oder Person darf die
Rechte und Freiheiten dieser Erklärung beseitigen.
20
21 BRIEFMARATHON 2014
ARBEITSBLATT „STÄRKE DER ZAHLEN“
FRAGEN UND ANTWORTEN SAUDI-ARABIEN
INFOBLATT „DIE STÄRKE DER ZAHLEN“: Fragen und Antworten zu Saudi-Arabien
FÜR DIE OPTIONALEN STUNDEN 4 & 5
Wie viele Menschen leben ungefähr in Saudi-Arabien?
Ist Saudi-Arabien größer als Österreich?
Im Jahr 2014 betrug die Bevölkerung Saudi-Arabiens
etwa 30 Millionen. Geografisch gesehen ist es das
zweitgrößte Land in der Arabischen Welt und das
dreizehntgrößte Weltweit.
Was weißt du über die Einhaltung der Menschenrechte
in Saudi-Arabien?
Um die Einhaltung der Menschenrechte steht es in
Saudi-Arabien nicht sehr gut. Hier sind einige Beispiele:
Demokratie/politische Mitbestimmung
Es gibt keinen nationalen Wahlen und so gut wie keine
Möglichkeit sich an politischen Entscheidungsprozessen
zu beteiligen.
Wie sieht die Regierungsform in Saudi-Arabien aus und
wie setzt sie sich zusammen?
Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie und weder
politische Parteien noch nationale Wahlen sind erlaubt.
Das Land wird von einem sehr kleinen Kreis regiert, der
die königliche Familie und einige wenige einflussreiche
wirtschaftliche und lokale Autoritäten umfasst.
Meinungs- und Versammlungsfreiheit
Kritik an oder Ablehnung der Regierung ist strengstens
untersagt. Kritiker*innen werden häufig verhaftet und
inhaftiert. Das gilt auch für Online-Aktivist*innen.
Menschenrechtsaktivist*innen und deren Familien sind
oft Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen
ausgesetzt.
Was sind die Hauptexportgüter? Handelt es sich um ein
reiches oder ein armes Land?
Das Hauptexportgut ist Öl und es macht fast den
gesamten Export aus. Saudi-Arabiens Wirtschaft ist die
zwanzigstgrößte weltweit. Berücksichtig man die
Bevölkerungsgröße, dann ist es das zehntreichste Land
der Welt. Trotzdem gibt es große Ungleichheiten.
Recht auf ein faires Verfahren
Gerichtliche Verfahren entsprechen sehr oft nicht den
internationalen Standards. Das trifft vor allem zu, wenn
es
sich
um
Verfahren
von
Menschenrechtsverteidiger*innen handelt.
Recht auf Leben
In Saudi-Arabien wird nach wie vor die Todesstrafe
vollstreckt. Im Jahr 2014 wurden 79 Menschen
hingerichtet.
Recht auf Nicht-Diskriminierung/Gleichbehandlung
Es gibt schwere Diskriminierungsfälle von Minderheiten,
besonders der Shi’a Minderheit. In Bezug auf
Frauenrechte und Gleichbehandlung ist Saudi-Arabien
unter den letzten Plätzen auf der Länderliste.
Recht frei von Folter zu leben
Folter von Gefangenen kommt sehr oft vor. In SaudiArabien gibt es öffentliche Auspeitschungen.
Saudi-Arabien auf der Weltkarte. © Amnesty International
21
22 BRIEFMARATHON 2015
ARBEITSBLATT „STÄRKE DER ZAHLEN“
ONLINE KAMPAGNEN
ARBEITSBLATT „DIE STÄRKE DER ZAHLEN“: Aufgaben für online Kampagnen
FÜR DIE OPTIONALEN STUNDEN 4 & 5
Eure Aufgabe besteht darin, so viele Menschen wie
möglich zu motivieren den saudischen Behörden
Waleeds Fall betreffend zu tweeten.
Erinnert euch daran, dass die Personen in euren sozialen
Netzwerken Waleed nicht kennen. Ihr wollt, dass sie
tweeten und dass sie die Nachricht verbreiten. Deshalb
braucht ihr eine kurze und eingängige Botschaft!
Lasst euch eine Auftakt-Botschaft einfallen,
die an eure sozialen Netzwerke verschickt
werden sollen. Das kann ein Bild, ein Text
oder ein Video sein.
Denkt darüber nach, wo ihr die Botschaft
verbreiten wollt. Macht eine Liste mit Orten
und sozialen Netzwerken.
Englische Beispiel-Tweets:
Verfasst einige Beispiel-Tweets, die dann
weiter benutzt werden können. Erinnert euch
daran, was Amnesty vom König fordert,
nämlich:
Waleeds sofortige Freilassung
Schutz vor Folter und Misshandlung
dass alle Anklagepunkte gegen ihn
fallen gelassen werden.
© Amnesty International
Bereitet eine kurze Präsentation von vier Minuten vor,
in der ihr eure Kampagnenstrategie vorstellt.
22
23 BRIEFMARATHON 2015
ARBEITSBLATT „STÄRKE DER ZAHLEN“
OFFLINE KAMPAGNEN
ARBEITSBLATT „DIE STÄRKE DER ZAHLEN“: Aufgaben für offline Kampagnen
FÜR DIE OPTIONALEN STUNDEN 4 & 5
Ankündigungsposter für Briefmarathon-Aktionen:
Eure Aufgabe ist es, so viele jungen Menschen in
eurem Umfeld wie möglich zu motivieren, Briefe
zugunsten von Waleed an die saudischen Behörden zu
schicken.
Erinnert euch daran, dass die Personen in eurem Umfeld
Waleed nicht kennen. Es ist also notwendig, dass ihr auf
ihn und eure Forderungen aufmerksam macht.
Denkt darüber nach, wie das am besten
geschehen kann und wo. Eurer Kreativität
sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht möchtet
ihr ja ein kurzes Straßentheater inszenieren
oder mit großen Bannern und Plakaten
arbeiten?
Verfasst eine Botschaft und überlegt euch
eine grafische Umsetzung, eine Bild, ein Logo,
das eure Kampagne unterstützt. Vielleicht
wollt ihr Flyer designen?
Denkt auch an andere Materialien, die ihr für
eine öffentliche Aktion brauchen könnt.
Unterschriftenlisten? Solidaritätskarten? Was
braucht ihr für einen Infostand? Oder
sammelt Unterschriften vielleicht mittels
Tablet? Macht eine Liste mit den Dingen, die
euch notwendig erscheinen.
© Amnesty International
Erinnert euch daran, was Amnesty vom König
fordert, nämlich:
Waleeds sofortige Freilassung
Schutz vor Folter und Misshandlung
dass alle Anklagepunkte gegen ihn
fallen gelassen werden.
Bereitet eine kurze Präsentation von vier Minuten vor,
in der ihr eure Kampagnenstrategie vorstellt.
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24 BRIEFMARATHON 2014
IM KLARTEXT: MENSCHENRECHTE
INFOBLATT „IM KLARTEXT: MENSCHENRECHTE“
Was sind Menschenrechte?
Die Idee der Menschenrechte ist, dass jeder Mensch Rechte hat, die ihm*ihr niemand wegnehmen kann und welche unabhängig
von den Gesetzen seines*ihres Heimatlandes sind. Es haben beispielsweise alle Menschen das Recht auf Bildung, das Recht auf
Erholung sowie das Recht darauf, ihre Meinung frei zu äußern. Menschenrechte gelten für alle Menschen in jeder Gesellschaft. Ihr
Ziel ist es, die Menschen gegen ungerechte Eingriffe von Staaten zu schützen, wie zum Beispiel Verhaftung ohne triftigen Grund,
Folter oder Vertreibung vom eigenen Wohnort.
Menschenrechte bestehen von Geburt an und dürfen nicht eingeschränkt werden. Sie gelten universell für alle Menschen, egal
welche Sprache sie sprechen, welche Hautfarbe sie haben, welcher Religion sie angehören, wie reich oder wie arm sie sind, wie
sie denken oder aus welchem Land sie kommen.
Menschenrechte sind unteilbar. Das heißt, man darf sie nicht voneinander trennen und muss sie alle zusammen respektieren, als
Ganzheit. Es gibt keine Menschenrechte, die wichtiger sind als andere. Alle sind gleichwertig. Das Recht wählen zu dürfen ist
beispielsweise nicht wichtiger als das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz. Zudem leiden viele Menschen gleichzeitig unter
mehreren Menschenrechtsverletzungen. Wohnt zum Beispiel eine Familie in Armut in einem Elendsviertel, besitzt sie mit großer
Wahrscheinlichkeit keine Adresse, wird folglich ungenügend bis gar nicht informiert und kann somit ihr Recht zu wählen nicht
wahrnehmen.
Wie werden die Menschenrechte durchgesetzt?
Für die Einhaltung der Menschenrechte sind in erster Linie die Staaten verantwortlich: Sie sind rechtlich dazu verpflichtet,
Menschenrechte zu:
achten,
schützen (vor den Angriffen Dritter)
gewährleisten.
Sie dürfen also die Rechte nicht verletzen – z.B. keine Menschen foltern, willkürlich festnehmen oder versklaven – und sie
müssen dafür sorgen, dass die Menschen ihre grundlegenden Rechte wahrnehmen können, wie etwa das Recht auf freie
Meinungsäußerung oder das Recht auf Bildung.
Die Erfahrung zeigt allerdings, dass viele Staaten die Menschenrechte trotzdem verletzen. Deshalb wurden auch auf
internationaler Ebene Überwachungsmechanismen geschaffen. Der UNO-Menschenrechtsrat überwacht die allgemeine
Menschenrechtssituation in jedem einzelnen Land. Menschenrechtsstandards sind auf internationaler Ebene in einer Vielzahl von
Menschenrechtsverträgen (Pakte, Konventionen etc.) ausgearbeitet und festgelegt worden. Besonders wichtige Dokumente sind:
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Internationaler Pakt für bürgerlich-politische Rechte
Internationaler Pakt für wirtschaftliche und soziale Rechte
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25 BRIEFMARATHON 2015
IM KLARTEXT: MENSCHENRECHTE
Aber auch Rechtsgrundlagen, die auf einzelne besonders schutzbedürftige Gruppen abzielen, wie die Frauenrechtskonvention,
Kinderrechtskonvention oder auch die Behindertenrechtskonvention, gilt es zu beachten.
Darüber hinaus hat die UNO zahlreiche Organe geschaffen, die die Umsetzung der einzelnen Menschenrechtskonventionen (z.B.
Kinderrechtskonvention) kontrollieren. Alle Staaten, die eine Konvention unterzeichnet haben, müssen regelmäßig Berichte über
die Einhaltung ihrer Verpflichtungen vorlegen. Da die Staaten oft versuchen, die Menschenrechtslage in ihrem Land besser
darzustellen als sie ist, werden diese Berichte mit sogenannten «Schattenberichten» von Nicht-Regierungs-Organisationen
(NGOs) wie Amnesty International verglichen. Am Schluss dieses Prozesses werden Empfehlungen an den Staat abgegeben, wo er
die Situation verbessern muss. NGOs wie Amnesty International leisten überdies einen wesentlichen Beitrag zum
Menschenrechtsschutz und erfüllen oftmals die Rolle eines demokratischen Gewissens, das die Einhaltung der Menschenrechte
abseits von politischen, diplomatischen oder wirtschaftlichen Interessen einmahnt. Darüber hinaus leisten NGOs Unterstützung
für Notleidende und Betroffene von Menschenrechtsverletzungen.
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
«Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren» – diesen Grundsatz hielt die internationale
Staatengemeinschaft am 10. Dezember 1948 als oberstes Gebot in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) fest.
Damit wurde ein grundlegendes ethisches Prinzip auf die oberste rechtliche Ebene gehoben: Alle Menschen haben unabhängig
von ihrer Staatenzugehörigkeit, ihrer Religion und ihren Ansichten Rechte, die ihnen von Natur aus zustehen und die ihnen unter
keinen Umständen weggenommen werden können. Die Idee dahinter ist, dass alle Menschen gleichwertig sind und jede*r
Anspruch auf ein würdiges und selbstbestimmtes Leben hat.
Bereits zuvor hatten verschiedene Länder wie die USA und Frankreich gewisse Menschenrechte in ihren Gesetzen verankert. Mit
der AEMR wurden diese jedoch erstmals weltweit geschützt. Grund dafür waren die Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs, die
zur Erkenntnis geführt hatten, dass der Schutz der Menschenrechte nicht den einzelnen Staaten überlassen werden darf.
In der AEMR wurden verschiedene Rechtskategorien festgehalten: Rechte zum Schutz der Person (z.B. Recht auf Leben,
Sklavereiverbot, Folterverbot), Freiheitsrechte (z.B. die Versammlungs-, Meinungs- und Religionsfreiheit) und schließlich die
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte (z.B. das Recht auf Bildung, Nahrung oder Gesundheit).
Obwohl die AEMR rechtlich nicht verbindlich ist, hat sie ein hohes moralisches Gewicht und ist die Grundlage für alle
weiterführenden internationalen, regionalen und nationalen Menschenrechtsabkommen (z.B. die Europäische
Menschenrechtskonvention). Heute haben fast alle Staaten zumindest einen Teil der Menschenrechte in ihren Gesetzen verankert
und sich damit zu ihrer Einhaltung verpflichtet.
Alle Artikel der AEMR finden Sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte-Broschüre in übersichtlicher und handlicher
Form. Sie finden die AEMR aber auch online unter: http://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-dermenschenrechte
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26 BRIEFMARATHON 2014
FRAGEN UND ANTWORTEN ZU
AMNESTY INTERNATIONAL
INFOBLATT „FRAGEN UND ANTWORTEN ZU AMNESTY INTERNATIONAL“
Was ist Amnesty International?
Amnesty International ist eine 1961 gegründete weltweite Bewegung von Menschen, die sich für die Menschenrechte einsetzen.
Die Vision von Amnesty ist eine Welt, in der die Menschenrechte gleichermaßen für alle gelten. Auf Grundlage der internationalen
Menschenrechtsabkommen und Richtlinien für die Menschenrechte wird Amnesty International aktiv, wenn es schwerwiegende
Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder zu stoppen gilt. 1977 erhielt Amnesty International den Friedensnobelpreis. Die
Arbeit von Amnesty International beruht auf sorgfältigen Nachforschungen. Amnesty ist unabhängig von Regierungen, politischen
Parteien, Wirtschaftsinteressen, Ideologien und Religionen.
Der Kern von Amnesty International sind ihre Mitglieder und Unterstützer*iInnen. Sie setzen ihre Zeit, ihre Energie und ihre
Spenden solidarisch für jene Menschen ein, deren Rechte verletzt werden. Heute hat Amnesty über 7 Millionen Mitglieder und
Unterstützer*iInnen in mehr als 150 Ländern. Amnesty finanziert sich nur aus privaten Spenden und nimmt keine staatlichen
Gelder an, um vollkommen unabhängig zu sein.
Eine ausführliche Darstellung der Geschichte von Amnesty International, mit detaillierten Informationen zur Entwicklung über die
letzten fünf Jahrzehnte hinweg, ist unter www.amnesty.at/schule zu finden.
Was tut Amnesty International?
Amnesty International setzt sich für die Einhaltung und die Durchsetzung aller in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
und anderen internationalen Menschenrechtsabkommen verankerten Rechte ein. Amnesty verteidigt den Grundsatz, dass die
Menschenrechte unteilbar sind, und dass sie für alle Menschen gleichermaßen gelten müssen. Amnesty greift immer dann ein,
wenn Menschenrechte verletzt werden – sei es durch Regierungen, sei es durch andere Akteur*innen wie Rebell*innen,
Oppositionsgruppen, Privatpersonen oder Unternehmen. Amnesty International fördert Bewusstsein und setzt sich dafür ein,
dass alle Menschen über ihre Rechte und die der anderen Bescheid wissen und sie schützen,
dass Regierungen internationale Menschenrechtsstandards einhalten,
dass Staaten, Unternehmen und andere Personengruppen Menschenrechte fördern und einhalten.
Wie arbeitet Amnesty International?
Menschenrechtsverletzungen dokumentieren: Sorgfältige Recherchen sind das Markenzeichen von Amnesty International. Sie
machen einen wirksamen Einsatz für die Menschenrechte erst möglich. Die Ermittlungsarbeit wird von spezialisierten Fachleuten
geleistet. Rund 350 Expert*innen aus aller Welt sammeln dabei Meldungen über Menschenrechtsverletzungen und überprüfen
und dokumentieren die Fakten. Täglich werden Tausende von Medienmitteilungen analysiert und mit Berichten aus dem
weltweiten Informationsnetzwerk von Amnesty International verglichen. Zusätzlich entsendet Amnesty Fachleute in
Krisenregionen, um Fakten zu sammeln und bei Betroffenen und Menschenrechtsaktivist*innen vor Ort authentische
Informationen zu beschaffen. Aus all diesen Informationen entstehen die Berichte und Medienmitteilungen von Amnesty
International. Sie bilden die Grundlage für Kampagnen und Aktionen.
Öffentlichen Druck erzeugen: Nichts ist für die Urheber*innen von Menschenrechtsverletzungen unangenehmer, als wenn ihre
Taten bekannt gemacht werden. Der öffentliche Druck ist deshalb das wirksamste Mittel, um Verbesserungen zu erreichen.
Amnesty International setzt ihre Berichte und Meldungen gezielt und koordiniert ein, um möglichst viel Wirkung zu erzielen. Die
Ländersektionen und Vertretungen von Amnesty schaffen auf der ganzen Welt Öffentlichkeit mit Informationskampagnen,
Aktionen, Medienarbeit, Veranstaltungen und Werbung. Amnesty nutzt auch die Möglichkeiten des politischen Lobbying und
interveniert direkt bei Regierungen und Behörden.
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27 BRIEFMARATHON 2015
FRAGEN UND ANTWORTEN ZU
AMNESTY INTERNATIONAL
Wofür setzt sich Amnesty International konkret ein?
Für den internationalen Schutz der Menschenrechte und die strafrechtliche Verfolgung schwerer
Menschenrechtsverletzungen
Gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit, ihrer politischen
Überzeugung oder ihrer sexuellen Orientierung
Für die Freilassung von Gefangenen, die wegen ihrer politischen, religiösen oder sonstigen Überzeugung inhaftiert wurden
(Gewissensgefangene)
Für die Gleichberechtigung von Frauen und gegen die Gewalt an Frauen
Für faire Gerichtsverfahren und Urteile bei Gefangenen, die aus politischen Gründen inhaftiert wurden
Für die Abschaffung der Todesstrafe
Für die Sicherheit und den Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen
Für den Schutz von Flüchtlingen und Asylsuchenden
Gegen die Folter und gegen das «Verschwindenlassen» von Menschen
Für die weltweite wirksame Kontrolle des Waffenhandels und gegen den Einsatz von Kindern in Kriegsdiensten
Für die Einhaltung der Menschenrechte auch im Krieg
Für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte
Für die Einhaltung der Menschenrechte durch Wirtschaftsunternehmen
Für den Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen, die zu Armut führen
Was erreicht Amnesty International?
Können einzelne Menschen wirklich etwas bewirken? Und ob! Amnesty ist die Plattform für viele einzelne Menschen, die
gemeinsam Druck aufbauen – weltweit. Denn öffentlicher Druck ist das wirksamste Mittel, um Menschenrechte zu schützen. Oft
zählt jede Minute und jede Stimme. Appelle und Briefe zeigen den für Menschenrechtsverletzungen Verantwortlichen, dass ihre
Taten gesehen und nicht hingenommen werden. Oftmals können wir so erreichen, dass Gefangene freigelassen, Todesurteile
umgewandelt, Drohungen eingestellt, Folter und Misshandlung gestoppt oder unfaire Gerichtsverfahren wieder aufgerollt werden.
Etwa 50 Prozent aller abgeschlossenen Urgent Actions (Eilaktionen) sind erfolgreich. Mit unserer Bildungsarbeit bewirken wir,
dass viele Menschen Wissen und Fähigkeiten entwickeln, sich für ihre Rechte und die der anderen einzusetzen. Mit Lobbyarbeit
erreichen wir unter anderem, dass Menschenrechte Eingang in internationale Abkommen finden.
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28 BRIEFMARATHON 2015
ONE WORLD FILMCLUBS
ONE WORLD FILMCLUBS / FILMEMPFEHLUNGEN ZUM BRIEFMARATHON 2015
Bitte an interessierte Schüler*innen austeilen
ONE WORLD FILMCLUBS
Filme sind ein gutes Medium, um gemeinsam zu diskutieren und sich zu informieren, und der Amnesty Briefmarathon
ist eine gute Gelegenheit dafür. Bei den One World Filmclubs können Jugendliche einen eigenen Filmclub gründen
und kostenlos preisgekrönte Filme zu Menschenrechtsthemen ausleihen. Informationen und Tipps bekommen sie vom
OWFC-Team, Unterstützung durch Lehrende vor Ort ist erwünscht.
Die Gründung eines One World Filmclubs ist für Schüler*innen kostenlos und jederzeit möglich:
Informationen unter: www.oneworldfilmclubs.at
Kontakt: [email protected] (Tristan Sindelgruber, Angelika Schuster)
Ausgezeichnet mit dem Outstanding Artist Award des BMUKK 2013.
FILMTIPPS ZU ALLEN DREI FÄLLEN
BLOOD IN THE MOBILE: P. Poulsen | DK 2010 | 52 min | OF mit dt. Voice over | ab 14
Wir lieben unsere Handys, können uns das Leben ohne eines nicht mehr vorstellen und die Auswahl der Modelle ist
mittlerweile endlos. Aber die schöne Welt der Handys hat im Kongo eine dunkle, blutige Seite.
http://www.oneworldfilmclubs.at/blood-in-the-mobile
BURMA VJ: A. Østergaard | DK 2008 | 84 min | OF mit engl. UT | ab 16
Junge Menschen berichten mit Handy-Kameras vom Protest in Burma (Myanmar) und riskieren für das Recht auf
unabhängige Information ihr Leben. Sie filmen verdeckt und liefern die Bilder, die via TV um die Welt gehen. Der Film
wurde für den Oskar nominiert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen: http://www.oneworldfilmclubs.at/burma-vj
FORBIDDEN VOICES: B. Miller | CH 2012 | 96 min | OF mit dt. UT | ab 16
Drei Bloggerinnen (Iran, China, Kuba) bringen das staatliche Informationsmonopol ins Wanken und riskieren dabei
ihr Leben. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen: http://www.oneworldfilmclubs.at/forbidden-voices
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ANHANG B:
FALLBESCHREIBUNGEN, MUSTERBRIEFE
UND SOLIDARITÄTSAKTIONEN
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BRIEFMARATHON
2. – 16. Dezember 2015
AKTIVIST,
NICHT TERRORIST
WALEED ABU AL-KHAIR SAUDI-ARABIEN
DEINE
STIMME
ZÄHLT!
WALEED ABU AL-KHAIR
SAUDI-ARABIEN
„Ich bereue meine Entscheidungen nicht – trotz
aller Schikanen. Wenn du ein Ziel im Leben hast,
werden die Dinge einfacher. Meine Ziele sind
Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit und das Recht,
aufzustehen und zu sagen, die Regierung ist
unfair.“ Waleed Abu al-Khair
briefmarathon.amnesty.at
Waleed Abu al-Khair ist Rechtsanwalt in SaudiArabien. Er hat viele Opfer von Menschenrechtsverletzungen vor Gericht vertreten, unter anderem
den bekannten Blogger Raif Badawi, der zu zehn
Jahren Haft sowie 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde, weil er eine kritische Online-Plattform
der „Saudi-Arabischen Liberalen“ gegründet hatte.
Jahrelang versuchten die saudischen Behörden,
Waleed Abu al-Khair einzuschüchtern und zum
Schweigen zu bringen. Nach wiederholten Festnahmen, Drohungen und Gerichtsverfahren wird er
schließlich im Juli 2014 zu 15 Jahren Gefängnis
verurteilt.
Im Gefängnis wird Waleed geschlagen, durch
Schlafentzug misshandelt und in eine Einzelzelle
gesperrt. Sein Gesundheitszustand ist angeschlagen, er leidet an Diabetes und bekommt keine
angemessene medizinische Versorgung.
Waleed ist ein Gewissensgefangener, kein Terrorist.
Er hat sich sein Leben lang für andere Menschen
eingesetzt. Nun ist es an der Zeit, dass wir uns für
ihn stark machen. Fordere seine sofortige Freilassung und das Fallenlassen aller Anklagepunkte,
damit er wieder mit seiner Familie vereint sein
kann.
EFE
I
R
B
E
N
I
E
D
ETTEN
Er ist der erste Menschenrechtsverteidiger, der
auf Grundlage des neuen „Antiterrorgesetzes“ von
einem Sondergericht wegen „Verunglimpfung der
Justiz“, „Gehorsamsverweigerung“ und „Rufschädigung“ schuldig gesprochen wurde.
NR
KÖNNEN LEBE
Schreibe dem König
von Saudi Arabien
Sorge dafür, dass dieses Fehlurteil aufgehoben wird,
und rufe zu seiner umgehenden und bedingungslosen
Freilassung auf!
King Salman bin Abdul Aziz Al Saud
The Custodian of the Two Holy Mosques
Ofice of His Majesty the King
Royal Court
RIYADH
SAUDI ARABIEN
Anrede: Your Majesty
Zeige Solidarität
mit Waleed
Erinnere Waleed daran, dass er nicht in Vergessenheit
geraten ist, und zeige den Behörden, dass er
Unterstützung aus aller Welt erhält.
Schreibe ihm eine ermutigende Nachricht ins Gefängnis!
Waleed Abu al-Khair
Al-Ha’ir Prison
Al-Ha’ir
Riyadh 14765, Saudi Arabia
Mache auch ein Bild von deiner Grußbotschaft
und sende diese per E-Mail an Waleeds Frau,
Samar Badawi:
[email protected]
Dein Beitrag ist entscheidend – Teile ihn uns mit!
Bitte melde uns bis spätestens 20. Dezember 2015, wie viele Briefe du verschickt hast, damit wir wissen, welchen Druck
wir gemeinsam mit dir für die Freilassung von Waleed Abu al-Khair aufbauen konnten. Schicke eine Rückmeldung an
[email protected] oder an Amnesty International Österreich, Moeringgasse 10, 1150 Wien.
Absender*in:
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_____________________________________
König Salman bin Abdul Aziz Al Saud
Office of His Majesty the King
Royal Court
RIYADH
KÖNIGREICH SAUDI-ARABIEN
Datum: ________________________
Eure Majestät!
Ich bitte Sie eindringlich, Waleed Abu al-Khair umgehend und bedingungslos freizulassen. Er ist
ein Gewissensgefangener, der allein wegen der friedlichen Wahrnehmung seines Rechts auf
Meinungs- und Versammlungsfreiheit inhaftiert ist. Ich rufe Sie dazu auf, das Fehlurteil
aufzuheben und alle Anklagepunkte gegen Waleed fallenzulassen.
Bitte stellen Sie sicher, dass Waleed vor Folter geschützt ist und jede erforderliche medizinische
Versorgung erhält.
Eure Majestät, ich rufe Sie dazu auf, das harte Vorgehen gegen Aktivist*innen zu stoppen!
Hochachtungsvoll,
Sender:
_____________________________________
_____________________________________
_____________________________________
_____________________________________
King Salman bin Abdul Aziz Al Saud
Office of His Majesty the King
Royal Court
RIYADH
KINGDOM OF SAUDI ARABIA
Date: ________________________
Your Majesty,
I call on you to release Waleed Abu al-Khair immediately and unconditionally as he is being held
solely for the peaceful exercise of his rights to freedom of expression, association and assembly.
Furthermore, I urge you to quash his conviction and prison sentence and drop all charges against
him.
I also call on you to ensure that Waleed Abu al-Khair is protected from torture and other illtreatment, and provided with any medical attention he may require.
Finally, I urge your Majesty to stop the crackdown on activists and their use of social media.
Yours sincerely
BRIEFMARATHON
2. – 16. Dezember 2015
9 JAHRE HAFT
WEGEN
FRIEDLICHER PROTESTE
PHYOE PHYOE AUNG MYANMAR
DEINE
STIMME
ZÄHLT!
PHYOE PHYOE AUNG
MYANMAR
„Ich will als gute Bürgerin auf jegliche Weise und
in jeglicher Rolle dazu beizutragen, die Nation
aufzubauen, das Land umzugestalten oder das
System zu revolutionieren.“ Phyoe Phyoe Aung
briefmarathon.amnesty.at
Phyoe Phyoe Aung setzt sich seit Jahren für
Meinungs- und Versammlungsfreiheit und das
Recht auf Bildung in Myanmar ein. Die 27Jährige ist Generalsekretärin der All Burma
Federation Student Union (ABFSU), einer der
größten Student*innenvereinigungen Myanmars.
Anfang 2015 kommt es in Myanmar zu Student*innenprotesten. Diese richten sich gegen
ein neues restriktives Bildungsgesetz, wonach
künftig allein die Regierung über Lehrinhalte an
Hochschulen entscheidet und Studierende keine
unabhängigen Vereinigungen mehr bilden dürfen.
Am 10. März 2015 löst die Polizei einen friedlichen Protestmarsch von Studierenden gewaltsam
auf. Hunderte Beamt*innen gehen mit Schlagstöcken auf die Studierenden los, es gibt viele
Verletzte.
Seit diesem Tag sind Phyoe Phyoe Aung und 54
weitere Studierende inhaftiert, zum Teil in Einzelhaft, ohne Zugang zu einem Rechtsbeistand und
ohne angemessene medizinische Versorgung. Die
Anklagepunkte sind höchst fragwürdig. So wird
den Studierenden unter anderem „illegale Versammlung“ und „Ausschreitungen“ vorgeworfen.
Phyoe Phyoe Aung und den weiteren inhaftierten
Student*innen drohen mehr als neun Jahre Haft.
Fordere die sofortige Freilassung und das
Fallenlassen aller Anklagepunkte gegen
Phyoe Phyoe Aung und die weiteren inhaftierten
Student*innen!
EFE
I
R
B
E
N
I
E
D
ETTEN
NR
KÖNNEN LEBE
Schreibe dem Präsidenten
von Myanmar
Fordere ihn auf, Phyoe Phyoe Aung und alle anderen
Personen, die im Zusammenhang mit den friedlichen
Student*innenprotesten inhaftiert und angeklagt wurden,
sofort und bedingungslos freizulassen!
President Thein Sein
President Ofice, Ofice No. 18
Nay Pyi Taw
Republic of the Union of Myanmar
Fax: +95 1 652 624
Anrede: Your Excellency
Facebook:
www.facebook.com/myanmarpresidentofice.gov.mm
Zeige Solidarität
mit den Student*innen
Phyoe Phyoe Aung liebt Tiere über alles und freut sich
über Fotos und Zeichnungen, auf denen Tiere zu sehen
sind.
Bitte sende auch eine Grußbotschaft an die übrigen
inhaftierten Studierenden, zum Beispiel: „I support
Myanmar students”. Richte deine Briefe an Amnesty,
wir leiten sie weiter:
Amnesty International Österreich
Betreff: Freiheit für Myanmars Student*innen
Moeringgasse 10
1150 Wien
Dein Beitrag ist entscheidend – Teile ihn uns mit!
Bitte melde uns bis spätestens 20. Dezember 2015, wie viele Briefe du verschickt hast, damit wir wissen, welchen
Druck wir gemeinsam mit dir für die Freilassung von Phyoe Phoe Aung aufbauen konnten. Schicke eine Rückmeldung an
[email protected] oder an Amnesty International Österreich, Moeringgasse 10, 1150 Wien.
Absender*in:
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_____________________________________
_____________________________________
President Thein Sein
President Office, Office No. 18
Nay Pyi Taw
REPUBLIK DER UNION MYANMAR
Datum: ________________________
Eure Exzellenz!
Ich fordere Sie höflich auf, Phyoe Phyoe Aung und alle anderen Personen, die im Zusammenhang
mit den friedlichen Student*innenprotesten inhaftiert und angeklagt wurden, sofort und
bedingungslos freizulassen. Bitte stellen Sie sicher, dass Phyoe Phyoe Aung und alle anderen
gewaltlosen politischen Gefangenen vor Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder
erniedrigender Behandlung geschützt sind, Zugang zu ihren Familien und Anwält*innen haben
sowie jegliche benötigte medizinische Versorgung bekommen.
Hochachtungsvoll,
Sender:
_____________________________________
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_____________________________________
_____________________________________
President Thein Sein
President Office, Office No. 18
Nay Pyi Taw
REPUBLIC OF THE UNION OF MYANMAR
Date: ________________________
Your Excellency,
I call on you to immediately and unconditionally release Phyoe Phyoe Aung, detained peaceful
student protesters and all other prisoners of conscience in Myanmar.
Please ensure that pending their release, Phyoe Phyoe Aung and all other detained student
protesters are not tortured or otherwise ill-treated; that they have regular access to family members
and lawyers of their choosing; and are provided with any medical treatment which they may
require.
Yours sincerely
BRIEFMARATHON
2. – 16. Dezember 2015
HINTER GITTERN,
WEIL SIE FÜR
DEMOKRATIE EINTRETEN
FRED BAUMA, YVES MAKWAMBALA
DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO
DEINE
STIMME
ZÄHLT!
FRED UND YVES
DEMOKRATISCHE REPUBLIK
KONGO
„Gegen die Jugend – die Zukunft des Landes –
hart vorzugehen, sendet ein besorgniserregendes
Signal, nämlich, dass ihre Meinung und ihre
Sorgen für die Regierung nichts zählen.“
Fadel Barro, Mitglied der senegalesischen
Jugendbewegung Y’en a Marre („Genug“)
briefmarathon.amnesty.at
Im März 2015 stürmen Sicherheitskräfte in
Kinshasa eine Pressekonferenz der Jugendbewegung „Filimbi“ (Trillerpfeife). 30 Personen
werden festgenommen, darunter auch Gäste
aus Senegal und Burkina Faso, internationale
Journalist*innen und ein US-Diplomat.
„Filimbi“ unterstützt friedliches, demokratiepolitisches Engagement von Jugendlichen. Während
die meisten Festgenommenen wieder freikommen,
hält man die beiden „Filimbi“-Aktivisten Fred
Bauma und Yves Makwambala wochenlang in
geheimer Haft – ohne Kontakt zur Familie und zu
Rechtsbeiständen.
Die Anklage entbehrt jeder Grundlage und ist rein
politisch motiviert.
Amnesty International betrachtet Yves
Makwambala und Fred Bauma als Gewissensgefangene, die lediglich wegen der friedlichen
Ausübung ihrer Rechte auf freie Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit
im Gefängnis sitzen.
Genug ist genug! Fordere die kongolesischen
Behörden auf, diese absurden Anschuldigungen
fallenzulassen und Fred und Yves sofort
freizulassen! Freiheit für Fred Bauma and
Yves Makwambala!
EFE
I
R
B
E
N
I
E
D
ETTEN
Schließlich werden die beiden Menschenrechtler
wegen „Bildung einer kriminellen Gruppe“ und
„Putschversuchs“ angeklagt. Sollten sie schuldig
gesprochen werden, droht ihnen die Todesstrafe.
NR
KÖNNEN LEBE
Schreibe dem
kongolesischen Präsidenten
Fordern Sie den Präsidenten der Demokratischen
Republik Kongo auf, Fred Bauma und Yves Makwambala
umgehend und bedingungslos freizulassen und alle
Anklagepunkte gegen sie fallenzulassen!
Aufgrund des nicht funktionierenden Postsystems in der
DRK, werden alle Briefe von uns gesammelt und per
Kurier geschickt.
Amnesty International Österreich
Free Fred & Yves
Moeringgasse 10
1150 Wien
E-Mail: [email protected]
Anrede: Your Excellency
Schicke Fred und Yves
unterstützende Worte
Schreibe den beiden, dass du dich für ihre Freilassung
einsetzt und ihr Engagement für politische Freiheit
unterstützt.
Schicke deinen Brief oder deine Postkarte an:
Fred Bauma and Yves Makwambala
c/o Amnesty International
Regional Ofice for East Africa,
the Horn and the Great Lakes
P.O. Box 1527-00606
Nairobi
KENIA
Dein Beitrag ist entscheidend – Teile ihn uns mit!
Bitte melde uns bis spätestens 20. Dezember 2015, wie viele Briefe du verschickt hast, damit wir wissen, welchen
Druck wir gemeinsam mit dir für die Freilassung von Fred und Yves aufbauen konnten. Schicke eine Rückmeldung an
[email protected] oder an Amnesty International Österreich, Moeringgasse 10, 1150 Wien.
Absender*in:
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_____________________________________
President
Joseph Kabila
Cabinet du President de la République
Palais de la Nation
Av. De Lemera
KINSHASA-GOMBE
DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO
Datum: ________________________
Eure Exzellenz!
Ich fordere Sie auf, Fred Bauma und Yves Makwambala umgehend und bedingungslos
freizulassen und alle Anklagepunkte gegen sie fallenzulassen.
Ich bitte Sie, das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit in der Demokratischen
Republik Kongo zu achten und zu schützen, insbesondere vor dem Hintergrund der
bevorstehenden Präsidentschaftswahlen 2016.
Hochachtungsvoll,
Sender:
_____________________________________
_____________________________________
_____________________________________
_____________________________________
President
Joseph Kabila
Cabinet du President de la République
Palais de la Nation
Av. De Lemera
KINSHASA-GOMBE
DEMOCRATIC REPUBLIC OF CONGO
Date: ________________________
Your Excellency,
I call on you to drop all charges against Fred Bauma and Yves Makwambala and to immediately
and unconditionally release them.
I urge you to uphold the rights to freedom of expression, association and peaceful assembly in
DRC especially ahead of the 2016 general elections.
Yours sincerely,
ANHANG C:
FRAGEN UND ANTWORTEN
APPELLBRIEFAKTION
49
FRAGEN UND ANTWORTEN BRIEFMARATHON 2015
1) Müssen die Briefe einzeln an die angegebenen Appelladressen verschickt werden, obwohl
sie an dieselbe Adresse gehen?
Nein, wenn mehrere Briefe an dieselbe Adresse verschickt werden sollen, dann können diese
natürlich auch gemeinsam bzw. in einem einzigen Kuvert verschickt werden. Gerade bei
Schulen können ja einige Briefe pro Adresse zusammenkommen. Da ist es auf jeden Fall sehr
viel günstiger mehrere Briefe in einem Kuvert an dieselbe Adresse zu schicken. Wenn Sie
jedoch die finanzielle Möglichkeit haben, die Briefe einzeln (trotz selber Appelladresse) zu
verschicken, so tun Sie das bitte – dies ist wirksamer!
2) Können uns Nachteile daraus erwachsen, wenn wir uns an den Appellbriefaktionen
beteiligen, beispielsweise wenn wir in eines der betreffenden Länder einreisen wollen?
Bis jetzt ist uns kein Fall bekannt, bei der eine Person aus Österreich bzw. die nicht in den
betreffenden Ländern selbst ihren Wohnsitz hat, negative Konsequenzen aufgrund ihres
Engagements im Rahmen des Briefmarathons erfahren hat. Leider wissen wir jedoch nicht, ob
die Namen und Adressen von den politischen Behörden gespeichert werden oder nicht. Auf
jeden Fall werden Ihre Briefe zeitgleich mit zehntausenden weiteren aus der ganzen Welt
ankommen. Allein dadurch ist es eher unwahrscheinlich, dass sie personalisiert erfasst
werden. Sollten Ihre Schüler*innen dennoch Bedenken haben, so können die Briefe
beispielsweise auch ohne Angabe der Adressen abgeschickt werden. Bei sehr starken
Bedenken, können Sie auch einen gemeinsamen Brief als Klasse verfassen bzw. abschicken,
den alle unterschreiben.
Die Bedenken kommen immer wieder und eignen sich besonders gut für das weitere
Thematisieren des Themas Meinungsfreiheit bzw. des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
PORTOKOSTEN - BRIEFMARATHON 2015
Laut
dem
Online-Tarifrechner
der
österreichischen
Post
(www.post.at)
kostet
ein
1
Standardbrief (C5/C6, Economy) nach Myanmar oder Saudi-Arabien :
Bis 20g
Bis 50g
Bis 500g
€ 1,70
€ 2,30
€ 6,30
Aufgrund des nicht funktionierenden Postsystems in der Demokratischen Republik Kongo
werden alle Appell- und Solidaritätsbriefe im Falle von Fred Bauma & Yves Makwambala von
Amnesty Österreich (Moeringgasse 10, 1150 Wien) gesammelt und per Kurier versendet.
Bis 20g
Bis 50g
Bis 500g
€ 0,68
€ 1,00
€ 1,60
•
1 Blatt bzw. Brief + Kuvert wiegen zusammen ca. 13g.
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2 Blatt bzw. Briefe + Kuvert wiegen zusammen ca. 19g.
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7 Blatt bzw. Briefe + Kuvert wiegen zusammen ca. 47g.
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10 Blatt bzw. Briefe + Kuvert wiegen zusammen ca. 63g.
Als Kuvertformat empfehlen wir C6 (Standard) bzw. C5.
1
Alle Angaben ohne Gewähr.
ANHANG D:
TEILNAHMEBESTÄTIGUNG
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BRIEFMARATHON
2. – 16. Dezember 2015
TEILNAHMEBESTÄTIGUNG
AM BRIEFMARATHON 2015
MENSCHENRECHTSVERTEIDIGER*INNEN IN GEFAHR
Danke,
………............................................................ ,
dass du am internationalen Briefmarathon 2015 von Amnesty International
teilgenommen hast. Dabei hast du dich mit Menschenrechten und
Menschenrechtsverletzungen auseinandergesetzt, Unterschriften zugunsten
von Menschenrechtsverteidiger*innen in Gefahr gesammelt und Appellbriefe
an die betreffenden politischen Verantwortlichen geschickt. Dadurch wurde die
Menschenrechtsarbeit von Amnesty International gestärkt und ein wichtiger
Beitrag geleistet, Menschen in unmittelbarer Gefahr zu helfen. Darüber hinaus
hast du dazu beigetragen, Menschenrechte an deiner Schule präsenter zu machen.
Wir danken dir für deine tolle Unterstützung!
Mit lieben Grüßen,
……….............................................
Name des*r Lehrer*in,
der*die die Klasse beim
Briefmarathon 2015 begleitet hat
Daniela Schier
Amnesty International / Menschenrechtsbildung an Schulen
VERGISS NICHT: DEINE STIMME ZÄHLT. DEINE BRIEFE KÖNNEN LEBEN RETTEN!
briefmarathon.amnesty.at
AMNESTY INTERNATIONAL ÖSTERREICH Moeringgasse 10 1150 Wien · T: +43 1 78008-0 · T: +43 1 78008-0 · [email protected] · www.amnesty.at