22 BRAUNSCHWEIG + Donnerstag, 31. März 2016 Abend der Religionen Nachrichten aus dem Verlag Gewinnspiel 70 Jahre Braunschweiger Zeitung Feiern Sie mit uns Geburtstag und machen Sie mit bei unserem großen Geburtstagsgewinnspiel! Wir verlosen 7 Wochen lang 10 Überraschungspakete! Rufen Sie uns gleich an unter 01378 / 90 11 16 (0,50€/ Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunktarif höher) oder nennen Sie uns unter www.70Jahrebz.de das jeweilige Stichwort der Woche. Das Stichwort für die nächste Geburtstagsüberraschung lautet: „Mitfeiern“. Teilnahmebedingungen: Unter allen Einsendungen mit dem richtig genannten Wochen-Stichwort verlosen wir im Zeitraum des Gewinnspiels (27.2. bis 16.4.2016) pro Woche 10 Überraschungspakete. Der Einsendeschluss Im Haus der Kulturen diskutierten: der katholische Propst Reinhard Heine (von links), Renate Wagner-Redding (Jüdische Gemeinde Braunschweig), Hayri AyFotos: Florian Kleinschmidt/BestPixels.de din (Rat der Muslime), Pröpstin Uta Hirschler (Evangelisch-Lutherische Landeskirche) und BZ-Redakteurin Cornelia Steiner. ist immer das Ende der jeweiligen Kalenderwoche, in der der Preis ausgelobt wird. Die Gewinner werden schriftlich oder telefonisch benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Mitarbeiter der BZV Medienhaus GmbH und der mit ihr verbundenen Unternehmen dürfen nicht am Gewinnspiel teilnehmen. „Wir müssen noch viel stärker ins Gespräch kommen“ Leserreisen Tagesfahrt mit den Harzer Schmalspurbahnen Im Haus der Kulturen treffen die vier großen Religionsgemeinschaften aufeinander. Von Daniela König Braunschweig. Der Zuzug von Flüchtlingen verändert Braunschweig. Integration wird in den nächsten Jahren ein Dauerthema bleiben – für die gesamte Stadtgesellschaft. Wie gehen die Religionsgemeinschaften damit um? Um diese Frage ging es am Mittwochabend beim „Abend der Religionen“ im Haus der Kulturen. Eingeladen hatte die Stadt. Anlass war die Unterzeichnung der Initiative „Bürgermeister gegen Antisemitismus“ des American Jewish Committee durch Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Vertreter der vier großen Religionsgemeinschaften der Stadt diskutierten darüber, wie Toleranz gelingen kann. Mit Blick auf die vielen Flüchtlinge zeigt sich bei einigen Bürgern Skepsis. Ist es die Angst vor dem Fremden? Nicht direkt, sagt Renate Wagner-Redding, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Braunschweig: „Ich würde eher sagen, dass unter uns Juden ein ungutes Gefühl herrscht. Dass wir die Asylsuchenden unterstützen, finden wir völlig in Ordnung. Was den Antisemitismus angeht, wür- de ich mir wünschen, dass die Menschen mehr Bücher über das Judentum lesen, sich Filme dazu anschauen oder sich mit der Entwicklung Israels befassen. Dann würde es weniger Vorurteile geben.“ Rat der Muslime: IS-Terroristen schaden uns am meisten Und wie sieht es mit dem Antisemitismus speziell unter Muslimen aus, will ein Zuhörer wissen. Hayri Aydin, der Vorsitzende des Rates der Muslime in Braunschweig, erwidert: „Wenn ich sagen würde, es gäbe keinen einzigen antisemitischen Muslim, würde ich lügen – der Anteil liegt aber bei maximal einem Prozent, schätze ich.“ Im Publikum sehen das einige offenbar anders, hier und da raunen Zuhörer. Aydin ergänzt: Die Kritik an der Politik des Staates Israel werde leider oft mit Antisemitismus gleichgesetzt. Zu den Terrorakten des IS bezieht er klar Stellung: „Wir sind sehr besorgt. Die Islamisten schaden uns Muslimen damit am meisten. Obwohl wir hier in Braunschweig von Anfeindungen gegen Muslime kaum etwas mitbekommen, legen wir die Hände nicht in den Schoß. Wir wollen uns positionieren.“ Als ein weiterer Zuhörer fragt, wie er zu Salafisten stehe, sagt Aydin: „Das ist eine kleine verschlossene Gruppe, mit der wir nichts zu tun haben. Solche Auswüchse tolerieren wir überhaupt nicht.“ Wie ist die Stimmung eigentlich bei den Christen, fragt Moderatorin Cornelia Steiner, stellvertretende Leiterin der BZ-Lokalredaktion: „Gibt es Angst vor Überfremdung oder Überforderung angesichts der Flüchtlinge?“ Reinhard Heine, katholischer Propst, sieht durchaus Besorgnis in den Gemeinden. „Einige haben das Gefühl: Irgendwie wird es zu viel. Aber im Gespräch stellt sich oft heraus, dass die Menschen kaum Erfahrung mit Muslimen haben.“ Was also tun, um Bürger mit Abwehrhaltung zu erreichen? Projekte wie die „Atempause“, bei der Ehrenamtliche Flüchtlinge unterstützen und sich mit ihnen austauschen, seien hilfreich. Dort gesammelte Erfahrungen werden verbreitet – so könnten Ängste abgebaut werden. Uta Hirschler, Pröpstin der Evangelisch-Lutherischen Lan- deskirche in Braunschweig, wünscht sich eine deutlichere Unterscheidung zwischen Religion und Kultur. Ihr Vorschlag, um noch enger zusammenzurücken: Der schon gut funktionierende interreligiöse Dialog sollte ausgebaut werden. „Wir müssen noch stärker ins Gespräch kommen.“ Konkret wünscht sich Hirschler, sich stärker über theologische Grundfragen auszutauschen. Pröpstin: Interreligiöser Austausch braucht neutralen Moderator Ein Wunsch, den auch Hayri Aydin vom Rat der Muslime teilt. Er räumte ein, dass der interreligiöse Diskurs durch die oft mangelnden Deutschkenntnisse der Imame erschwert werde. Hier hofft er auf Fortschritte – vor allem auch mit Blick auf die Absolventen des Studienganges Islamische Religionspädagogik an der Universität Osnabrück. Wie geht es nun weiter? Pröpstin Uta Hirschler regt eine neutrale Plattform an – einen unabhängigen Moderator wie zum Beispiel die Stadt und die Beteiligung von Religionswissenschaftlern. „Wir brauchen Orte wie diesen, wo wir uns austauschen können.“ Markurth: Wir dulden keinen Antisemitismus Der Oberbürgermeister unterzeichnet eine Initiative gegen Judenhass. Braunschweig. Bundesweit sind bereits rund 30 Städte der Initiative „Bürgermeister gemeinsam gegen Antisemitismus“ beigetreten. Sie verpflichten sich, ein Klima des gegenseitigen Verständnisses zu fördern. Oberbürgermeister Ulrich Markurth hat diese Initiative des American Jewish Committee gestern ebenfalls unterzeichnet. Die Veranstaltung fand im Haus der Kulturen statt. Markurth sagte: „Nur weil Antisemitismus in Braunschweig kein großes Problem ist, bedeutet das nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen können.“ Es sei wichtig, dass die Religionsgemeinschaften weiterhin miteinander im Gespräch stünden. Nur so gelinge es, den Wert der Religionsfreiheit und des Rescos pekts zu vermitteln. „Braunschweig setzt ein wichtiges Zeichen. Ich hoffe, dass es nicht nur bei einer Unterschrift bleibt, sondern dass ein Austausch entsteht.“ „20 Prozent der deutschen Bevölkerung haben antisemitische Einstellungen. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen.“ Fabian Weißbarth, Sprecher des „American Jewish Committee“ in Berlin. Ulrich Markurth, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig. Reisetermin: 25.06.2016 Reisepreis: 95,– € pro Person Eingeschlossene Leistungen: Fahrt im modernen Reisebus von Braunschweig nach Gernrode und zurück von Quedlinburg, Fahrt im historischen Traditionszug mit Dampflok über die Selketalbahn, Mittagsimbiss, Stadt- und Schlossführung Harzgerode, Kaffeegedeck, Reiseleitung Sonderfahrt durch das wildromantische Selketal Entdecken Sie die sommerliche Bergwelt des Harzes mit den Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Diese sind mit 25 Dampflokomotiven eines der letzten großen Dampfabenteuer weltweit! Während der Sonderzugfahrt mit dem Traditionszug nach Harzgerode erleben Sie die Lokomotiven auf dem Streckennetz mit einer Spurweite von 1.000 mm im atemberaubenden Einsatz. Alle unsere Reisen jetzt auch online auf: leserreisen.bzv-service.de Wir beraten Sie gerne: Tel.: 0531/39 00-470 und -471, E-Mail: [email protected] Leserservice Unsere Gartenvögel und ihre Gesänge Wer die Vögel in seinem Garten kennen lernen will, findet mit dieser Kombination aus Vogelführer und CD den idealen Einstieg. Der Naturführer stellt die 50 wichtigsten Gartenvögel vor, die man im Garten oder auf dem Balkon beobachten kann – mit naturgetreuen Fotos und präzisen Beschreibungen. Die CD bietet eine Stunde Hörvergnügen mit Rufen und Gesängen in höchster Tonqualität sowie den Ansagen der Vogelarten. Ein praktischer Begleiter für daheim und unterwegs und das ideale Geschenk für große und kleine Naturfreunde. 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