DER PRAXIS-NEWSLETTER. VON AKTIVEN FÜR AKTIVE. 03 | 2015 DER ERSTE EINDRUCK ENTSCHEIDET © IGM Mit der richtigen Begrüßung für die IG Metall begeistern Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Herbst fangen die neuen Auszubildenden in den Betrieben an. Unsere Erfahrungen zeigen: Wer direkt im September mit der Ansprache loslegt, hat den größeren Erfolg. Deshalb hat es sich bewährt, vor der Sommerpause die Planungen abzuschließen. Der erste Tag ist immer etwas Besonderes. Egal ob in der Schule, beim Ausbildungsstart oder bei einem neuen Arbeitsplatz – das Herz klopft beim Start immer etwas stärker als sonst. Umso größer sind die Erleichterung bei einer freundlichen Begrüßung und die Freude darüber, wenn man sich willkommen fühlt. Das haben wir alle schon erlebt. Daher liegt im Start eine große Chance für uns. Bei der Begrüßung zählt der erste Eindruck. Das gilt auch für die IG Metall. Deshalb ist der Ausbildungsstart bei uns Teamsache. Das Gewinnen der jungen Generation für die IG Metall klappt nur, wenn wir im Betrieb ein Gesamtkonzept zur Ansprache haben. Und wir lassen unseren Jugendsekretär damit nicht alleine. Die gute Vorbereitung von Begrüßungsrunden, von der Qualifizierung bis zur Auswahl der richtigen Argumente und den gemeinsamen Auftritt von Betriebsrat, JAV und Hauptamtlichen meistern wir als Team – weil wir gemeinsam mehr erreichen. Die Begrüßung der neuen Auszubildenden muss Chefsache sein, durch wirksame Unterstützung der Betriebsratsvorsitzenden und Bevollmächtigten. Wir haben starke Leistungen für junge Menschen im Betrieb. Durch die gemeinsame Begrüßung zeigen wir unser echtes Interesse und geben Sicherheit beim Start. So erreichen wir neben dem Verstand auch das Herz – und das entscheidet mit. Oliver Dietzel Erster Bevollmächtigter Verwaltungsstelle Nordhessen PRAXIS-TIPPS ZUM START Für Begrüßungsrunden: http://extranet.igmetall.de/extranet/view_APo_83430.htm Für Ferienjobber: www.igmetall.de/ferienjob Begrüßungsrunden für Auszubildende sind ein gutes Format, um mit jungen Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen, ihre Fragen aufzugreifen und unsere Arbeit vorzustellen. Während sich viele unserer Kolleginnen und Kollegen in Kürze auf den Weg in den Urlaub machen, nehmen immer mehr Ferienbeschäftigte ihre Arbeit im Betrieb auf – oft zum ersten Mal. Wir haben im letzten Jahr 6000 Ferienbeschäftigte in den Betrieben durch offensive Ansprache gewonnen. Das bestätigt, dass wir für junge Beschäftigte viel zu bieten haben: Nur mit der IG Metall gibt es gute Ausbildungsvergütungen, Übernahme nach Tarifvertrag, Urlaubsgeld und faire Eingruppierung für Ferienbeschäftigte. Diese Zusammenhänge sind Schulabgängern und Studierenden oft nicht bekannt. Auch die „eiskalte Werbeaktion“ bei Osram in Augsburg darf kopiert werden. Ich nehme sie gern zum Anlass, Euch einen schönen und sonnigen Sommer zu wünschen. Irene Schulz Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall FB MITGLIEDER UND ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE | IGM-PRAXISNEWSLETTER 03 | 2015 1 FERIENBESCHÄFTIGTE ÜBERZEUGEN UND ALS MITGLIED GEWINNEN GUTES GELD VERDIENEN – DANK IG METALL + + + Bosch + + + Homburg-Saarpfalz + + + Zielgruppe: Ferienbeschäftigte + + + Bosch + + + DAS ZIEL: So viele Ferienbeschäftigte wie möglich für die IG Metall gewinnen. DAS ERGEBNIS: GEWONNEN UND GEHALTEN 180 Ferienbeschäftigte wurden seit 2013 geworben. 80 % sind Mitglied geblieben. DIE VORBEREITUNG: MIT INHALTEN ÜBERZEUGEN Oftmals kommt ein ganzer Schwung Ferienbeschäftigte auf einmal. Deshalb müssen genügend Vertrauensleute da sein, um die Neuankömmlinge zu begrüßen, zu informieren und zu werben. Den Ferienbeschäftigten wird mittels einer PowerPoint-Präsentation in kleinen Gruppen das Wichtigste erklärt: die Arbeitszeitregelungen bei Bosch, das Schichtsystem, die Höhe der Zuschläge, das Freischichtkonto, das Arbeitszeitkonto, die Urlaubsregelung (2,5 Tage pro Monat) und wie sich das Entgelt zusammensetzt. Am Ende steht die Botschaft: Wir verdienen viel, weil wir gut organisiert sind. DIE UMSETZUNG: TARIFERFOLG SOFORT GENIESSEN Die Ferienjobber bei Bosch verdienen nach Tarif. Sie zahlen einmalig den vollen Mitgliedsbeitrag (27 EUR), werden nach Beendigung ihres Jobs bei Bosch als Studierende in der Mitgliederdatenbank geführt und haben einen Mitgliedbseitrag von 2,05 EUR. Da sie nach Tarif bezahlt werden, profitieren sie auch von Tariferhöhungen. Wer z.B. im März eingetreten war, bekam die Einmalzahlung sowie ab April die volle Tariferhöhung von 3,4 %. ICH FINDE ES GUT, WEIL ... „... Ferienjobber gute Botschafter der IG Metall im Studium sind. Sie machen die Erfahrung, dass sie dank Tarifvertrag gutes Geld verdienen. Und dass sie in Sachen Arbeits- und Sozialrecht von uns gut beraten und vertreten werden. Bei Problemen melden sie sich auch bei uns, wenn sie längst woanders jobben.“ Werner Cappel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz ANSPRECHPARTNER Werner Cappel, 1. Bevollmächtigter, IG Metall Homburg-Saarpfalz [email protected] (06 841) 93 37-10 ANSPRECHPARTNER Lee Hirschel, Betriebsrat bei Bosch [email protected] (06 841) 93 37-0 TIPPS VON WERNER UND LEE Eine Person sollte die Ansprache der Ferienbeschäftigten hauptverantwortlich in die Hand nehmen. Der Flyer „Tipps für Ferienbeschäftigte“ ist eine hilfreiche Unterstützung in der Ansprache. PRAXIS-TIPP Mehr Informationen und Materialien zur Ansprache von Studierenden und Ferienbeschäftigten gibt es bei: Stefanie Geyer [email protected] (069) 66 93 23 08 2 FB MITGLIEDER UND ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE | IGM-PRAXISNEWSLETTER 03 | 2015 ERFOLGREICHE AZUBI-BEGRÜSSUNG VON JAV UND BETRIEBSRAT AHA-EFFEKT IM „WORLD-CAFÉ“ + + + Linde + + + Aschaffenburg + + + Zielgruppe: alle neuen Auszubildenden + + + Linde + + + DAS ZIEL: Alle neuen Auszubildenden für die IG Metall werben. DAS ERGEBNIS: GEWONNEN UND GEHALTEN 90 % der 60 jungen Leute, die bei Linde in Aschaffenburg jährlich ihre Ausbildung beginnen, werden Mitglied der IG Metall. DIE VORBEREITUNG: EXAKTE PLANUNG Betriebsrat und Jugendvertreter vereinbaren mit dem Ausbildungsleiter einen Termin zur Begrüßung der Azubis, möglichst für die erste Ausbildungswoche. Die Azubis werden in Gruppen von je 20 Mitgliedern aufgeteilt, um Gespräche zu ermöglichen und eine persönlichere Atmosphäre zu schaffen. Ein exakter Ablaufplan wird erstellt: Wann beginnt was und dauert wie lange? Welches Material wird benötigt (Stifte, Kreppband und Moderationskarten, Stehtische, Getränke und Plätzchen)? Welche Folien der Präsentation werden gezeigt? Wer ist verantwortlich? ICH FINDE ES GUT, WEIL ... „... man in der direkten Ansprache am deutlichsten vermitteln kann, warum man den Beitritt der Azubis in die IG Metall erwartet: Tarifverträge zur Erhöhung der Ausbildungsvergütung oder zur Übernahme der Ausgebildeten sind keine Geschenke des Chefs, sondern Leistungen der IG Metall. Und diese Vorteile übersteigen den Mitgliedsbeitrag um ein Vielfaches.“ Manuel Leiderer, Betriebsratsmitglied, Firma Linde Aschaffenburg DIE UMSETZUNG: GRETCHENFRAGE STELLEN Von 10:30 bis 13:30 Uhr findet – über die Mittagspause hinweg – ein „World-Café“ statt: An vier Bistrotischen diskutieren Kleingruppen von je fünf bis sechs Leuten verschiedene Themen und wechseln nach je 30 Minuten im Uhrzeigersinn den Tisch. Jeder diskutiert also jedes Thema. Das interessanteste lautet: Warum willst Du bei Linde arbeiten? Wegen guter, möglichst steigender Bezahlung, klasse Sozialleistungen und prima Arbeitszeiten. Welche Interessen hat aber der Arbeitgeber und welche decken sich mit meinen? Da bleibt unterm Strich nicht viel. „Bessere Entlohnung“ und vieles mehr wird durchgestrichen. „Das löst einen Aha-Effekt aus“, sagt Manuel Leiderer. Mit dieser Logik geht’s weiter: Um ihre Interessen durchzusetzen, organisieren sich die Arbeitgeber im Arbeitgeberverband Metall und die Beschäftigten in der IG Metall. Ein klarer Fall. TIPPS VON MANUEL Nehmt Euch Zeit für die Begrüßung der Auszubildenden. Am besten einen ganzen Tag. Lasst die JAV damit nicht alleine. Sorgt für eine freundliche Umgebung und eine lockere Stimmung. ANSPRECHPARTNER Manuel Leiderer, Betriebsratsmitglied , Firma Linde in Aschaffenburg [email protected] (06 021) 99 2 9 03 PRAXIS-TIPP Gute Konzepte, Anregungen und Vorlagen zur AzubiBegrüßung bietet das Ressort Junge IG Metall Michael Schmitzer [email protected] (069) 66 93 24 87 FB MITGLIEDER UND ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE | IGM-PRAXISNEWSLETTER 03 | 2015 3 EINE EISKALTE WERBEAKTION + + + Osram + + + Augsburg + + + Zielgruppe: alle Beschäftigten (Mitglieder und Nicht-Mitglieder) DAS ZIEL: Die Vorfreude auf den Urlaub verknüpfen mit der Information, dass es das Urlaubsgeld nur dank Tarifvertrag gibt. Analog zum Werbeschlager des Kräuterbonbonherstellers Ricola: „Urlaubsgeld! Wer hat’s erfunden? Die IG Metall!“ DAS ERGEBNIS: SYMPATHIEPUNKTE SAMMELN Die Eisaktionen kommen gut an. Die Reaktionen 2013 und 2014 waren positiv. Fast jeder mag Eis, und geschenkt noch lieber. Beschenkt werden auch Nichtmitglieder. In diesem Jahr erstmals mit der Aufforderung, Mitglied zu werden. DIE VORBEREITUNG: EISHÖRNCHEN UMMANTELN Geldscheine kopieren (z.B. den wertvollsten, den 500-Euro-Schein; ist nicht verboten). Eishörnchen besorgen, mit den kopierten Scheinen umwickeln. Postkarten mit Urlaubsbotschaft (Vorderseite) und Beitrittserklärung (Rückseite) entwickeln und drucken. Stückpreis pro Eis: 35 Cent /Gesamtkosten 350 Euro (finanziert aus VK-Budget mit Ortskassenzuschuss) TIPPS VON ROBERTO Eisaktion mit der IG Metall-Roadshow verknüpfen. Ersatzweise kleinen roten Eiswagen ordern. Transportiert Eure Botschaft mit einem Bild – ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. ICH FINDE ES GUT, WEIL ... „... wir als Vertrauensleute da gut mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kommen und deutlich machen können, dass das Urlaubsgeld nicht vom Himmel gefallen, sondern eine Errungenschaft der IG Metall ist.“ DIE UMSETZUNG: KLEINE GESCHENKE ERHALTEN DIE FREUNDSCHAFT Martin Müller, Leiter der Vertrauensleute von Osram in Augsburg Die Aktionen finden stets vor Beginn der letzten Betriebsversammlung im Sommer statt. 2013 und 2014 wurden Postkarten ohne Beitrittserklärung und Eis verteilt („So schmeckt der Sommer!“), in diesem Jahr wurden Postkarten mit Beitrittserklärung verteilt. ANSPRECHPARTNER Roberto Armellini, 2. Bevollmächtigter, IG Metall Augsburg [email protected] (0821) 720 89-15 URLAUB 2015 www.igmetall.de/urlaub BEISPIEL MELDEN! Erfolgreiche Beispiele motivieren, Neues auszuprobieren. Auch Deine Konzepte, Ideen und Erfahrungen sind gefragt. FLYER FÜR FERIEN-BESCHÄFTIGTE www.igmetall.de/ ferienjob www.wir.die-igmetall.de/praxisbeispiele [email protected] FB MITGLIEDER UND ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE | IGM-PRAXISNEWSLETTER 03 | 2015 4 IMPRESSUM Herausgeber: IG Metall-Vorstand | FB Mitglieder und Erschließungsprojekte | [email protected] | Juni 2015 URLAUB WIRD MIT TARIF ERST SCHÖN
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