2 WALLIS Walliser Bote Montag, 1. Februar 2016 UNTERWALLIS Freysingers Informationen SAVIÈSE | Einer der Männer, die für die Pariser Attentate verantwortlich sind, wurde anscheinend kurz davor in der Schweiz kontrolliert. Das will Oskar Freysinger aus Polizeikreisen wissen. Der Name des Mannes sei beim Abgleichen mit Daten aus der Schweizer Polizeioder Grenzwachtdatenbank aufgetaucht, so Oskar Freysinger laut «blick.ch». Er will dies aus Polizeikreisen wissen. Ein weiterer Terrorist konnte ebenfalls auf Schweizer Boden gefasst werden. Im Dezember kontrollierte die Grenzwacht einen Mann mit falschen italienischen Papieren. FDP sucht Präsidenten SITTEN | Bekanntlich sucht die FDP Wallis nach dem Rücktritt von Xavier Mottet immer noch einen neuen Präsidenten. Jetzt stehen gemäss einem Bericht der Zeitung «Nouvelliste» die Sektionspräsidenten in der Pflicht. Sie sollen an ihre Mitglieder appellieren, sich für das Amt zu bewerben. Die Partei hofft, bis zum 15. Februar einige Vorschläge in den Händen zu halten, Kandidaten, die am nächsten Parteikongress vom 23. März präsentiert werden könnten. Fusionsvertrag unterzeichnet MOLLENS | Nach dem Ja der Stimmbürger der Gemeinden Chermignon, Montana, Randogne und Mollens am 14. Juni 2015 zu der Fusion zur Gemeinde Crans-Montana wurde am vergangenen Freitag der Fusionsvertrag in Mollens offiziell unterzeichnet. Die vier Gemeindepräsidenten und Staatsrat Jacques Melly unterzeichneten das Papier, welches unter anderem die künftige Organisation der fusionierten Gemeinde aufzeigt. Gemäss einer Mitteilung wird die Gemeinde in Zukunft wohl etwas mehr als 11500 Einwohner zählen und damit zu den sechs bevölkerungsstärksten im Kanton zählen. Tourismus | Umgebaute Chäserstatt kommt langsam in die Gänge «Ein Glücksfall für die Region» ERNEN | Der Betrieb in der umgebauten Chäserstatt ist so weit gut angelaufen. Mit Maya Belzer-Hallenbarter als Gastgeberin und Jonas Schweizer als Koch tragen zwei gut verankerte Oberwalliser die Verantwortung. DANIEL ZUMOBERHAUS Kurz vor Weihnachten war offizielle Eröffnung auf Chäserstatt. Zeit für ein erstes Fazit von diesem Ort. Es laufe recht ansprechend, sagt Gastgeberin Maya Belzer-Hallenbarter beim Besuch: «Wir sind ganz gut gestartet.» Sie begrüsst die Gäste an diesem Nachmittag mit einem speziellen Apfelpunch. Belzer-Hallenbarter ist überzeugt vom Angebot der Chäserstatt «mit alpinem Genuss vor grandioser Kulisse». Sie rühmt das spezielle Erlebnis mit dem Weg von Mühlebach aus, das zu einem Besuch auf Chäserstatt zwingend dazugehört. Tatsächlich sitzt eine Gruppe Schneeschuhgänger auf der Terrasse und die gut gelaunten Herren lassen es sich gut gehen. «Wir wollen weg vom Massentourismus, wie er früher hier die Gäste anzog», sagt sie auch. Noch vor dem Umbau war Chäserstatt mit einem Massenlager ausgestattet. Seminarbereich noch ausbaufähig Klaus Stahl heisst der Mann hinter dem Projekt, wie der «Walliser Bote» bereits im Oktober berichtet hatte. Der als Brezelkönig bekannte Unternehmer war bereit, das ehemalige Berghaus und die Bergstation des Sessellifts umzubauen. Mehr als zwei Millionen Franken hat er investiert für eine Art Seminarhotel. Er selber nennt es bescheidener Seminarhaus. Langfristig will Stahl nämlich dank seines breiten Netzwerks nebst den regionalen Freizeitgästen überregionale Gäste aus Wirtschaft und Gastgeberin. Maya Belzer-Hallenbarter heisst die Gäste auf Chäserstatt auf 1777 Metern über Meer willkommen. Sie will den Besuchern an diesem besonderen Ort im Goms ein gastronomisches Erlebnis bieten. Politik ins Goms holen. Der Seminarbereich ist derzeit noch ausbaufähig. «Das wird seine Zeit brauchen», ist die Gastgeberin überzeugt. Zumindest konnten die Zimmer im ehemaligen Liftgebäude hier auf 1777 Meter über Meer früher fertiggestellt werden als geplant. Dem schneefreien Wetter sei dank. Ein Glasfaserkabel sorgt für die technische Verbindung in die neuen Seminarräume, die Namen von hohen Bergen tragen. Auf Radio und Fernseher wird in den rustikalen Zimmern verzichtet. 30 Gäste können insgesamt beherbergt werden. Stahl geniesst grosses Vertrauen Maya Belzer-Hallenbarter hat bis anhin den Sommer über das Hotel Glacier du Rhône in Gletsch geleitet. Sie ist bekannt für ihr professionelles Engage- ment. Früher noch hat die gelernte Köchin im Unterengadin eine Dorfwirtschaft geführt. Wichtig ist der Gastwirtin nebst viel kreativem Schub und leidenschaftlichem Einsatz die Flexibilität ihres Personals, sagt sie beim Gespräch. Die gebürtige Obergestlerin ist überzeugt, dass Chäserstatt ein Erfolgsmodell wird: «Was Klaus Stahl anpackt, führt er auch zum Erfolg.» Sie spricht gar «von einem Glücksfall und von einer Bereicherung für die Region». Ernens Gemeindepräsidentin Christine Clausen bläst ins gleiche Horn und ist ebenfalls überzeugt, dass Chäserstatt in dieser Form guten Zulauf haben wird. Sie sei sehr überrascht gewesen, als sie sich erstmals im neuen Haus verköstigt habe: «Das Angebot hier ist grosszügig, es geht ans Herz.» Roberto Imoberdorf, Geschäfts- führer der Obergoms Tourismus AG, sagt: «Ich finde das Konzept ebenfalls sehr grosszügig angelegt.» Auch er glaubt daran, dass Chäserstatt in seiner jetzigen Form den Tourismus im Oberwallis und speziell im Goms weiter ankurbelt. Irene Clausen, Leiterin Tourismus Landschaftspark Binntal, sieht gleichermassen eine grosse Chance für den Tourismus, da dieser Betrieb ein anderes Gästesegment anspreche und so neue Gäste den Weg in die Region fänden. Mit an Bord geholt hat Klaus Stahl den jungen Koch Jonas Schweizer. Der 27-Jährige hat bereits für den bekannten Koch Yvo Adams gearbeitet. Der junge Erner schätzt das Ambiente auf Chäserstatt und dass er hier als Allrounder sehr selbstständig arbeiten kann. Er hilft im Service aus, wenns sein FOTOS WB muss. Stahl selber zieht sich zunehmend aus dem operativen Geschäft zurück. «Das kehrt nit insch, das kehrt allne» Abschliessend sagt Belzer-Hallenbarter, dass sie sehr froh sei für diese Jahresbeschäftigung. Sie sei gespannt auf die sich bietende Herausforderung: «Ich darf hier etwas machen, was nicht jeder machen kann.» Sie habe stets nach packenden Aufgaben gesucht, so die 45-Jährige. Zurück auf der Terrasse bei Brezel und Walliserplatte macht sie mit ihrer Hand eine ausschweifende Bewegung übers obere Rhonetal und meint: «Das kehrt nit insch, das kehrt allne.» Auch Stahl schwärmt. Doch für den durchschlagenden Erfolg «braucht es mehr als die blosse Aussicht», so der gewiefte Unternehmer weitblickend. Stabile Besucherzahl MARTINACH | Am Freitagabend ging in Martinach die 11. Ausgabe der Agrovina zu Ende. Gemäss einem Bericht von «Radio Rhône» zeigten sich die Verantwortlichen mit den Besucherzahlen sehr zufrieden. Insgesamt besuchten die Agrovina 18 000 Zuschauer an vier Tagen. Damit seien die Besucherzahlen gegenüber den anderen Ausgaben stabil geblieben. Zufrieden zeigten sich gemäss den Organisatoren auch die Aussteller. 97 Prozent von ihnen wollen bei der nächsten Ausgabe wieder mit dabei sein. Die 12. Agrovina findet 2018 statt. Gut gelaunt. Ernens Gemeindepräsidentin Christine Clausen, Irene Clausen vom Landschaftspark Binntal, Maya Belzer-Hallenbarter und Roberto Imoberdorf, Geschäftsführer Obergoms Tourismus. Heute auf 1815.ch Chefkoch. Der junge Erner Jonas Schweizer tischt auf Chäserstatt ganz besondere Spezialitäten auf. «Kochen und Tauchen bestimmen den Alltag» Walliser im Ausland: Berichte und Erfahrungen Seit bald zwei Jahren erkundet Patric Lengacher aus Siders mit seinem Segelschiff die Gewässer Mittelamerikas und der Karibik. Auf 1815.ch erzählt der 29-Jährige aus seinem Alltag zwischen Tauchen, Kochen und Nächten mit wenig Schlaf. Für unsere Rubrik «Walliser im Ausland» sind wir regelmässig auf der Suche nach Wallisern, die fernab der Heimat leben. Gehören Sie auch dazu oder kennen Sie jemanden? Dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht an [email protected]. www.1815.ch www.1815.ch
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