AKTUELLE NACHRICHTEN FOREIGN LANGUAGE NEWS 018 Überraschende Zwangsräumung Foto: PAH Familie mit Kind auf die Straße gesetzt Mit allen Habseligkeiten von einer Stunde zur nächsten auf die Straße gesetzt. Eigentlich ist der 16. Juli, der Tag der Virgen del Carmen, in vielen kanarischen Gemeinden ein Feiertag. Für eine Familie in Puerto del Rosario auf Fuerteventura wurde er zum Albtraum. Völlig überraschend stand eine gerichtliche Abordnung vor ihrem Haus und ordnete die Zwangsräumung der Wohnung an. Nach neun Jahren, die das Paar mit einem 14-jährigen Teenager in dieser Wohnung als Mieter lebten, sollten sie binnen einer Stunde ihre Habseligkeiten packen. Sie wurden einfach auf die Straße gesetzt. Zwar wussten sie, dass ihr Vermieter pleite ist, aber der Anwalt hatte der Familie bestätigt, dass die Zwangsräumung zunächst vom Tisch sei. Umso mehr traf sie die plötzliche richterliche Anordnung. Panik erfasste die Familie. Dank der Hilfe von Nachbarn wurden die persönlichen Sachen erst einmal auf die Straße geräumt und die Plattform für Hypothekengeschädigte (PAH) alarmiert. Die Organisation, die in Puerto del Rosario ein Büro unterhält, ver- sucht in solchen Fällen zu vermitteln, bevor es zum Äußersten, der Zwangsräumung kommt. Je früher sie eingeschaltet wird, um so effizienter und erfolgreicher können die engagierten Helfer einschreiten. In diesem Fall „brannte die Bude“ allerdings schon. Trotzdem: Helfer der Plattform unterrichteten umgehend das Sozialamt der Stadt. Sozialstadträtin Selena Cabrera und ihre Kollegin vom Tourismusamt, Paloma Hernández, setzten sich unbürokratisch für die Familie ein und suchten nach einer schnellen Lösung, damit sie die Nacht nicht als Obdachlose erleben mussten. Dank ihrer Hilfe wurde die Familie zunächst vorübergehend in eine Pension eingemietet, bis eine geeignete Wohnung gefunden ist. Die drei bräuchten eine bezahlbare Wohnung mit zwei Schlafzimmern in Puerto del Rosario. Wer einen Vorschlag hat oder sonst helfen möchte, findet Kontaktadressen für Teneriffa, El Hierro, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura auf der Webseite www. afectadosporlahipoteca.com/ contacto/#canarias. „Sie sagen immer, es gäbe keine Zwangsräumungen mehr, aber das stimmt nicht. Wir erleben diese Tragödien immer wieder und fordern deshalb von Inselpräsident Marcial Morales endlich die versprochene Einrichtung eines Anti-Räumungsbüros und eine Erklärung über dessen geplante Arbeitsweise“, fordert eine Sprecherin der PAH auf Fuerteventura, die die letzte Tragödie hautnah miterlebt hat und sich wünscht, dass derartige n Dramen ein Ende haben. Aufruf der Guardia Civil Nein zur Tierquälerei Die Guardia Civil bat in einem aktuellen Aufruf via Twitter landesweit darum, Tierquälereien zu melden. Wer Zeuge von Misshandlungen gegenüber Nutz- oder Haustieren werde, sollte nicht davor zurückschrecken, diese anzuzeigen. Über die Telefonnummer 062 könnten Beobachtungen direkt gemeldet werden. Im Rahmen der Guardia Civil ist die Spezialeinheit Seprona direkt für den Umgang mit Tierquälern und Umweltsündern ausgebildet. „Wer nicht weiß, wie man mit Tieren umgeht, sollte keine haben“, so der Slogan. Die Bevölkerung wird aufgefordert, nicht wegzuschauen, sondern gezielt hinzusehen und auch zu reagieren, falls es nötig ist. Tierschutz ist gerade zur Ferienzeit ein Thema. Oft genug sind die Welpen, die noch zu Weihnachten als „ach so niedliches“ Geschenk unterm Weihnachtsbaum saßen, nicht mehr so niedlich, sondern lästig. Vor allem, wenn es in den Urlaub geht. Nicht selten landen die Tiere dann ausgesetzt auf der Straße oder im Tierheim. Aber nicht nur das ist Tierschutz, sondern auch die falsche Haltung sollte angezeigt werden. Unterernährte Pferde oder Kühe in verschmutzten Ställen zum Beispiel. Alle Beobachtungen, bei denen Tiere als Leidtragende erkannt werden, sollten auch gemeldet werden. Seit der Verabschiedung des neuen Gesetzes zur öffentlichen Sicherheit wird das Aussetzen und Quälen von Haustieren sowie die Freilassung potenziell gefährlicher exotischer Tiere, wie zum Beispiel Schlangen, Alligatoren oder Spinnen, die als Haustiere gehalten wurden, mit einem Bußgeld von bis zu 600 Euro geahndet. Anzeigen werden von jeder Polizeidienststelle entgegengenommen und dann in der Regel an die Seprona weitergeleitet. Wer übrigens im Netz Hinweise auf Tierquälerei findet, sollte nicht zögern, diese ebenfalls zu melden. Die Urheber sollten aber nicht durch Online-Kommentare vorgewarnt werden, damit den mutmaßlichen Tätern keine Zeit bleibt, die Beweisfotos aus dem Netz zu nehmen. n Foto: Twitter Lanzarote Film über das erste Unterwassermuseum Europas Der Brite arbeitet derzeit im Hafen Marina Rubicón an dem ersten Unterwassermuseum Europas. Vor der Küste bei Playa Blanca, im stillen Dreieck, sollen lebensgroße Figuren versenkt werden. Der Meeresboden ist dort eben und es gibt kaum Strömungen sowie kaum Flora und Fauna. In einer Tiefe von maximal 15 und mindestens 12 Metern werden rund 300 Figuren versenkt, die nach dem Vorbild lebender Personen aus Lanzarote geschaffen werden. Dieses Unterwassermuseum ist eine zusätzliche touristische Attraktion für die Insel. Es kann von Tauchern, selbst von Anfängern, als interessantes Ziel besucht werden. Und sogar von der Oberfläche, vom Boot aus, wird es sichtbar sein. Die Figuren werden aus einem umweltverträglichen Material an Land gestaltet und dann versenkt. Das umweltfreundliche Material soll sogar die Ansiedlung von Lebewesen und Unterwasserpflanzen fördern. Genau diese Symbiose von Mensch und Natur ist die Botschaft des Künstlers. Die Kosten für das Museum Foto: Cabildo Lanzarote Der Filmemacher Miguel G. Morales hielt kürzlich die Arbeit des britischen Künstlers und Ökobildhauers Jaseon de Caires Taylor an der Playa Blanca auf Lanzarote in einem kurzen Dokumentarfilm fest. Erstes Unterwassermuseum Europas entsteht gerade. Vorerst noch an Land. werden zu 100 Prozent aus dem Fond für Museen, Kultur, Kunst und Tourismus (CACT) entnommen, der aus 20 Prozent der Einnahmen aller Museen der Insel gespeist wird. Aus diesem wird das Unterwassermuseum finanziert. Zwei Prozent der Einnahmen, die aus dieser Attraktion gewonnen werden, werden künftig in die Forschung und den Erhalt des Artenreichtums auf dem Meeresboden gesteckt. Noch vor Ende des nächsten Jahres soll das Museum fertig sein. Dann wird das erste Unterwassermuseum sowohl Attraktion als auch Symbol für nachhaltigen Tourismus auf Lanzarote sein. Wer sich für den Film interessiert, findet ihn auf Youtube über www.youtube.com/ n watch?v=ku_wmn5OXkw. Die Partnerschaft zwischen Mensch und Tier sollte geschützt werden.
© Copyright 2024 ExpyDoc