Landschaft des Bleibens Romano Guardini war Theologe, Philosoph, Raum- und Ideengeber. In seiner Auseinandersetzung mit der Neuzeit orientierte er sich an dem, was dem Bleiben einen Ort gibt. »Die Gestalt zu bauen, worin die Fülle des Daseins zur Einheit gelangt«, so charakterisiert er einmal das literarische Vermächtnis Dantes. Es ist ein Leitmotiv, das ebenso gut auch über seinem eigenen Werk stehen könnte. Guardini bleibt wichtiger Impulsgeber für die theologischen Debatten unserer Tage, auch und gerade für das, was Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann als »religiöse Vergewisserung nach den Umbrüchen des Konzils« charakterisiert hat. Dass gerade in jüngster Zeit das wissenschaftlich-akademische Interesse an seinem Werk wieder deutlich zugenommen hat, hängt vielleicht auch mit den Kapriolen einer übersteigerten Nach-Moderne zusammen, für die der Geist simpel geworden ist, eintönig und leer. Als ein Denker des Bleibenden aber erinnert uns Guardini wie wenige andere daran, dass es »Größe gibt, Wagnis, Schöpfung, Schicksal, Entzückung, Freude, Qual, Sehnsucht, Liebe, Einsamkeit«. Der Guardini-Tag 2016 bringt jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, die in ihren Arbeiten Impulse Guardinis aufgreifen. Sie sind eingeladen, ihre Thesen zu diskutieren und gemeinsam neue Ansätze für die Grundfrage nach dem Ort der Religion in der säkularen Welt zu erarbeiten. Der Guardini-Tag ist Anregung für die Auseinandersetzung mit einem Denken, das im Entwurf einer Landschaft des Bleibens den Ausdruck des Menschlichen sieht. WISSENSCHAFTLICHES KOLLOQUIUM — Teil I WISSENSCHAFTLICHES KOLLOQUIUM — Teil II Öffentlicher Teil GUARDINI ALS THEOLOGE, PHILOSOPH UND GESTALTER DER MODERNE GUARDINI-FORSCHUNG HEUTE 18.00 Uhr Moderation: Dr. Ludger Hagedorn 14.00 bis 15.00 Uhr Jonas Klur Päpstliche Lateranuniversität, Rom 10.00 bis 11.45 Uhr Guardinis Ernst Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz Bemerkungen zur Guardini-Rezeption der vergangenen Jahrzehnte: Schwerpunkte, Entwicklungen, Desiderata Beatrix Kersten Technische Universität Dresden Die Usurpation des Numinosen Prof. Dr. Jean Greisch Guardini im Spektrum der heutigen französischsprachigen Phänomenologie Pause Pause 15.30 bis 17.00 Uhr Karl Michael Fuck 12.15 bis 13.00 Uhr Prof. Dr. Peter Schallenberg Guardinis Denken vom augustinischen »Staat in uns«. Politische Ethik als Sozialethik Mittagspause 13.00 bis 14.00 Uhr Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar Theologische Ästhetik bei Romano Guardini HEILIGE MESSE IN GEDENKEN AN ROMANO GUARDINI ZELEBRANT: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Kirche St. Clemens, Stresemannstr. 66, 10963 Berlin 19.30 Uhr Landschaft des Bleibens. Guardini als Denker für unsere Zeit PODIUMSDISKUSSION Eröffnung: Prof. Dr. Ugo Perone Moderation: Dr. Ludger Hagedorn Mit Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz, Prof. Dr. Jean Greisch, Prof. Dr. Peter Schallenberg, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Paul Metzlaff Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar Freitag, 29. Januar 2016 um 10.00 Uhr »Bleiben« und »Prozess« als polarer Gegensatz. Ein Gespräch mit Whiteheads Metaphysik ORTE ROMANO GUARDINIS IN BERLIN Dr. des. Albrecht Voigt Ein geführter Spaziergang Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen Mit Dr. Christine Goetz und Dr. Heinke Fabritius Jenseits von Gut oder Böse? Nietzsches und Guardinis Gegensatzdenken Treffpunkt: Vor der Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, 10963 Berlin VERANSTALTUNGSORT Guardini Galerie Askanischer Platz 4 10963 Berlin Fon +49 30 217358-0 [email protected] www.guardini.de Zur Teilnahme am WISSENSCHAFTLICHEN KOLLOQUIUM wird bis zum 12. Januar 2016 um Anmeldung unter [email protected] gebeten. Für den ÖFFENTLICHEN TEIL – HEILIGE MESSE und PODIUMSDISKUSSION – ist keine Anmeldung erforderlich. Die Tagung wird ermöglicht durch die Abb.: Gert Fabritius, Watt (Detail), 2000, Graphit und Aquarell, 600 x 870 mm, Privatbesitz | Grafik Design: Anja Matzker I N I D R 6 A 1 R A 0 U U 2 N G G28.JA A T
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