Sie interessieren sich für den beruflichen Bereich Gesundheit und

VORSTELLUNG DES FACHES PÄDAGOGIK-PSYCHOLOGIE
DES BERUFLICHEN GYMNASIUMS
GESUNDHEIT UND SOZIALES MIT DEM SCHWERPUNKT SOZIALPÄDAGOGIK
Sie interessieren sich für den beruflichen Bereich Gesundheit und Soziales und möchten Abitur
machen? Dann ist das Berufliche Gymnasium - Gesundheit und Soziales - mit dem Schwerpunkt
Sozialpädagogik vielleicht genau das Richtige für Sie.
Wenn Sie zu uns auf das Berufliche Gymnasium mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik kommen,
dann ist Ihr erstes Profilfach das Fach Pädagogik-Psychologie.
Gegenstand der Pädagogik ist die Erziehungswissenschaft. Zu den verschiedenen Disziplinen der
Pädagogik zählen neben der Schulpädagogik die Berufs- und Freizeitpädagogik, die
Medienpädagogik, die Heilpädagogik sowie die Erwachsenenbildung und der Bereich der Sozialen
Arbeit. Der Bereich der Sozialen Arbeit beinhaltet die beiden Bereiche der Sozialpädagogik und der
Sozialarbeit.
Die beruflichen Tätigkeitsbereiche sind sehr breit gefächert und vielfältig. Neben den klassischen
Berufsfeldern wie z.B. bei allgemeinen sozialen Diensten kommunaler Jugend-, Sozial- und
Gesundheitsämter oder verschiedenen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit werden
Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in Bereichen der Schulsozialarbeit, der Justiz, der
Gemeinwesenarbeit sowie in der Verwaltung, Forschung und Lehre eingesetzt.
Studiert wird Sozialpädagogik und Sozialarbeit vorwiegend an Fachhochschulen, Hochschulen
oder Berufsakademien.
Ein Hochschulabschluss in Sozialpädagogik berechtigt nach einer Phase der Berufspraxis, eine
Ausbildung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut zu absolvieren.
In diesem Zusammenhang steht die Behandlung von Grundfragen und Grundproblemen der
Psychologie. Gerade die Psychologie hat einen großen Einfluss auf unser Leben:
„Die Psychologie ist zweifellos eine Wissenschaft, die uns angeht, wie kaum eine andere Wissenschaft;
sie macht Dinge für uns und sogar mit uns, von denen wir ganz unmittelbar betroffen sind. Denn wir
selbst sind der Gegenstand dieser Wissenschaft: Der Mensch ist der primäre Gegenstand der
Psychologie.“ (Ueckert u.a., 1989, Psychologie die uns angeht)
Psychologie ist die Wissenschaft von Verhalten und Erleben. Die Fragen und Antworten der
Psychologie lassen sich verschiedenen Teildisziplinen zuordnen, wie etwa der
Persönlichkeitspsychologie, die sich mit dem Aufbau und der Struktur der Persönlichkeit befasst,
der Entwicklungspsycholgie, die sich mit der Veränderung des Verhaltens und Erlebens im Laufe
der Zeit und seinen Ursachen befasst oder auch der Sozialpsychologie, die erforscht, wie Verhalten
und Erleben durch Mitmenschen beeinflusst werden und wie sich der Einzelne im sozialen Bereich
verhält.
Die beruflichen Tätigkeitsbereiche sind auch hier ebenfalls sehr vielseitig und über verschiedene
Berufsfelder breit gefächert. Einsatzbereiche sind hier u. a. die klinische Psychologie, die sich mit
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psychischen Störungen, Krisen und Erkrankungen befasst, die pädagogische Psychologie, die die
Beschreibung und Erklärung der psychologischen Komponenten von Erziehungs-, Unterrichts- und
Sozialisationsprozessen beinhaltet (Aufgaben- und Anwendungsbereich: alle Sozialfelder und
Institutionen der Erziehungs-, Bildungs- und Sozialisationssysteme unterschiedlicher
Gesellschaften und Kulturen.), die Organisationspsychologie, die auf Strukturen, Prozesse und
Zusammenhänge in Unternehmen und Betrieben gerichtet ist und die Wirtschaftspsychologie
(auch Berufs- oder Industriepsychologie genannt), die sich mit dem individuellen Erleben und dem
Verhalten von Menschen im ökonomischen Umfeld sowie den sozialen Zusammenhängen
beschäftigt (u.a. auch Konsumforschung, Kaufverhalten). Weitere Anwendungsbereiche der
Psychologie bilden u. a. die Verkehrs-, Medien-, Rechts-, Kulturvergleichende-, Sport-, Umwelt-,
politische Psychologie, Führungspsychologie, Gesundheitspsychologie, Werbepsychologie, usw.
Lerngebiete
Einführungsphase (Jahrgang 11)
Lerngebiet 1: Lern- und Arbeitsverhalten fördern
Lerngebiet 2: Bedeutung von Sozialisation und Erziehung analysieren
Lerngebiet 3: Entwicklungsprozesse wahrnehmen
Qualifikationsphase (Jahrgang 12)
Lerngebiet 4: Erleben und Verhalten anhand von Persönlichkeitsmodellen verstehen
Lerngebiet 5: Persönlichkeit im sozialen Kontext begreifen
Lerngebiet 6: Therapiekonzepte zur Behandlung psychischer Störungen vergleichen
Lerngebiet 7: Bildung und Erziehung als gesellschaftliche Aufgabe bewerten
Qualifikationsphase (Jahrgang 13)
Lerngebiet 8: Sozialisation unter erschwerten Bedingungen analysieren
Lerngebiet 9: Handlungskonzepte in der sozialen Arbeit vergleichen
Lerngebiet 10:
Lebensperspektiven des Erwachsenenalters antizipieren
Das Fach Pädagogik-Psychologie wird auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet und ist
fester Bestandteil der schriftlichen Abiturprüfung am Beruflichen Gymnasium Gesundheit und
Soziales. Die Abiturklausur dauert sechs Stunden und deckt je nach den Schwerpunkten des
Zentralabiturs Inhalte aus allen Lerngebieten der Qualifikationsphase ab. Die Inhalte der
Einführungsphase werden als Basis vorausgesetzt. In der schriftlichen Abiturprüfung erwartet Sie
eine konkrete Problemsituation bzw. Fallbeschreibung. Die Aufgaben beziehen sich einerseits auf
die Analyse der Situation und andererseits auf die Entwicklung konkreter Lösungsvorschläge. Sie
greifen dabei auf Ihr Wissen aus allen Lerngebieten zurück und verknüpfen es zur Lösung des
Ausgangsproblems.
Inhalte der Lerngebiete
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Einführungsphase (Jahrgang 11)
Lerngebiet 1:
Lern- und Arbeitsverhalten fördern
Lernprozesse, z.B.
 Bedeutung physiologischer Grundlagen
 Gedächtnis (Funktionen des Gedächtnisses, Modellvorstellung des Gedächtnisses,
Gedächtnishemmungen)
 Einfluss von psychischen Kräften (Emotion und Motivation) auf kognitive Funktionen
und Fähigkeiten
Lern- und Arbeitstechniken, z.B.
 Lernstrategien
 Arbeitsplatzgestaltung
 Zeitmanagement
Persönlichkeit und Lebensplanung
 Schul- und Berufsmotivation
Lerngebiet 2:
Bedeutung von Sozialisation und Erziehung analysieren
Pädagogik als Wissenschaft, z.B.
 Erziehungs- und Bildungsbegriff
 Sozialisation, Personalisation, Enkulturation
Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung, z.B.
 Erziehungsbedürftigkeit, Erziehungsfähigkeit
 Anlage-Umwelt-Problematik
Erziehungsziele und Erziehung als Interaktionsprozess, z.B.
 Erziehungsziele als Spiegel gesellschaftlicher Werte und Normen
 Erzieherrolle und Erziehungsverhalten
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Lerngebiet 3:
Entwicklungsprozesse wahrnehmen
Psychologie als Wissenschaft, z.B.
 Grundfragen und Ziele
 Methoden, u. a. Bedeutung der Statistik und empirischen Forschung
 Anwendungsgebiete der Psychologie
Wahrnehmung, z.B.
 Prozess der Wahrnehmung
 Gesetze der Wahrnehmungsorganisation
 Individuelle und soziale Einflussfaktoren
Grundlagen der Entwicklungspsychologie, z.B.
 Zusammenspiel der Entwicklungsfaktoren
 Wechselbeziehungen einzelner Entwicklungsbereiche
 Förderung und Optimierung von Entwicklungsprozessen
Qualifikationsphase (Jahrgang 12)
Lerngebiet 4:
Erleben und Verhalten anhand von Persönlichkeitsmodellen verstehen
Persönlichkeitsmodelle ausgewählter theoretischer Ansätze aus
 Tiefenpsychologie – insbesondere Psychoanalyse
 Lerntheorien – insbesondere Konditionierungstheorien
Theorie
 Humanistischer Psychologie – Selbstkonzept nach Rogers
 Pädagogische Relevanz der Persönlichkeitstheorien
Lerngebiet 5:
Persönlichkeit im sozialen Kontext begreifen
Soziale Einstellungen
 Struktur und Funktion sozialer Einstellungen
 Vorurteil als besondere Form der Einstellung
 Theorien zum Erwerb und zur Änderung von Einstellungen
Lebensphase Jugend
 Konzept der Entwicklungsaufgaben
 Spezifische Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
 Jugend im Spannungsfeld verschiedener Lebenswelten (Familie, Schule, Ausbildung,
Peergroup)
 Krisen und Bewältigungsmuster
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Lerngebiet 6:
Therapiekonzepte zur Behandlung psychischer Störungen vergleichen
Psychische Störungen
 Begriffsbestimmung, Erscheinungsformen und Ursachen
 Ausgewählte Störungen (z. B. Angststörungen, Essstörungen, Depressionen)
Professionelle Hilfsangebote
 Strukturelle Aspekte (z. B. ambulante und stationäre Hilfen)
 Inhaltliche Aspekte (z.B. verhaltenstherapeutische und systemische Ansätze)
Lerngebiet 7:
Bildung und Erziehung als gesellschaftliche Aufgabe bewerten
Bildung und Erziehung
 Erziehungs- und Bildungsaufgaben von Familie, Kindergarten, Schule
Berufsausbildung
 Bildung in der Wissensgesellschaft
 Bedeutung interkultureller Bildung und Erziehung
Qualifikationsphase (Jahrgang 13)
Lerngebiet 8:
Sozialisation unter erschwerten Bedingungen analysieren
Lebenserschwernisse und Sozialisation
 Behinderung
 Armut
 Mögliche Auswirkungen wie Etikettierung, Segregation, soziale Abhängigkeit,
abweichendes Verhalten, Randgruppenidentität
Norm und Abweichung, z.B.
 Reflexion eigener und gesellschaftlicher Normvorstellungen
Aufgaben und Ziele von Integration, z.B.
 Personale und soziale Integration
Lerngebiet 9:
Handlungskonzepte in der sozialen Arbeit vergleichen
Grundlagen sozialer Arbeit
 Begriffsbestimmung und Teilbereiche (Sozialhilfe, Gesundheitshilfe, Jugendhilfe)
 Aufgaben und gesetzliche Grundlagen der Jugendhilfe (KJHG)
 Ziele und gesellschaftliche Funktion der Jugendhilfe
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Handlungs- und Arbeitsformen der sozialen Arbeit
 Klassische Methoden (Einzelfallhilfe, soziale Gruppenarbeit, Gemeinwesenarbeit)
 Handlungskonzepte im Vergleich (Klientenzentriertes Beratungskonzept und systemisches
Konzept)
Lerngebiet 10:
Lebensperspektiven des Erwachsenenalters antizipieren
Erwachsenenalter als produktive Lebens- und Arbeitsphase
 Entwicklung im Erwachsenenalter
 Lebensbegleitendes Lernen
 Berufliche Sozialisation / Der Mensch im Arbeitsprozess
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