Ahlen Donnerstag, 4. Juni 2015 Abschied von der Kommunität St. Michael Julie Billiart stiftete die Gemeinschaft Das älteste Bild zeigt das 1903 eingeweihte Kloster St. Michael in Ahlen, das sich in den Weihern der Olfe widerspiegelt. Später entstand der prächtige Park, der die Schule heute noch umgibt. Die Schwestern hinterlassen gut bestellten Acker So kennt man sie, immer lachend und freundlich: Schwester Editha Meyer, die am 28. Mai 90 Jahre alt geworden ist. Schwester Lucia Geesink leitete viele Jahre die Handelsschule. Nebenbei . . . . . . bin ich auch aufs Kloster gegangen (1970 bis 1979), wie damals der gängige Satz hieß. Als Mädchen vom Land eröffnete sich mir eine völlig neue Welt. Auch wenn ich das hohe Klostergebäude damals erst ein wenig furchteinflößend empfand, habe ich es im Laufe der Jahre lieb gewonnen. Genauso wie die Menschen, die darin wirkten, die vielen guten Geister in der schwarzen Tracht, wie Schwester Humiliana, die mit ihrer Gießkanne treppauf treppab lief, um die Blumen zu pflegen. Oder Schwester Bernhardine, die im Religionsunterricht Heiligenbildchen verteilte. Wenn ich heute in meinem alten Religionsheft aus der Sexta blättere, dann stelle ich staunend fest, wie fortschrittlich schon die Themen (zum Beispiel hungernde Kindern in Afrika) waren, mit denen ich mich beschäftigt habe. Ich habe meine neun Jahre auf St. Michael in guter und lebhafter Erinnerung – und auch viele Schwestern, die mir als Lehrerinnen viel fürs Leben mitgegeben haben, und zwar mehr als nur Vokabeln und mathematische Formeln. Ich möchte die tief gehenden und wichtigen Erfahrungen, die ich an St. Michael gemacht habe, nicht vermissen. Sie bleiben erhalten, auch wenn eine Ära zu Ende geht. Danke für alles. Ihre Schülerin Maria Kessing Ahlen (at). Nach 112 Jahren endet am morgigen Freitag, 5. Juni, mit der Schließung der Kommunität St. Michael eine Ära. Die Schwestern Unserer Lieben Frau verabschieden sich von Ahlen. Sechs Schwestern haben zuletzt noch im Schwesternhaus St. Michael gelebt. Drei von ihnen, darunter auch die ehemalige Direktorin des Gymnasiums St. Michael, Schwester Josefinia Wolber, sind in den vergangenen Wochen und Monaten ins Provinzialat Unserer Lieben Frau nach Coesfeld übergesiedelt. Kommunitätsleiterin Schwester Margret Koch und Schwester Rafaelis werden Im Nonnengarten 10 noch so lange die Stellung halten, bis die weitere Verwendung des Gebäudes geklärt ist und dann auch ins Kloster Annenthal nach Coesfeld umziehen. Damit endet ein Kapitel Ahlener Schul- und Stadtgeschichte, das Anfang des vorigen Jahrhunderts begonnen hatte. Um die Bildung von Mädchen und Frauen war es im Kaiserreich schlecht bestellt. Gleichberechtigung war ein Fremdwort für die staatlichen Behörden. Nicht so für die Schwestern Unserer Lieben Frau, die sich ganz im Geiste ihrer Gründerin Julie Billiart für Bildung und Erziehung und vor allem eine gute Ausbildung von Mädchen einsetzten und an vielen Orten Höhere Mädchenschulen errichteten. So auch in Ahlen. Bürgermeister Eduard Corneli stellte den Schwestern ein Grundstück an der Warendorfer Straße zur Verfügung, auf dem sie den „Lebensbaum St. Michael“ in eine sumpfiges Gelände pflanzten. Im April 1903 wurde die Mädchenschule mit Internat eingeweiht. 110 Mädchen aus dem Umland reisten an, dazu gesellten sich 34 Schülerinnen aus Ahlen. Schon drei Jahre später, 1906 errichten die Schwestern eine Handelsschule. „Das Glücksgefühl zu erfahren, dass es auf dieser Schule keine Schläge gab, dass uns niemand etwas tat. Wir haben die uns unterrichtenden und betreuenden Schwestern als sehr fürsorglich erlebt.“ So wie Elisabeth Blome, die später als Lehrerin ans St. Michael zurückgekehrt ist, haben viele Schülerinnen das Kloster in guter und lebendiger Erinnerung behalten. 1908 wurde in Deutschland das Bildungsverbot für Mädchen aufgehoben. Dem Einsatz der ersten Direktorin der Schule, Schwester Maria Seraphia Schmitz, ist es zu verdanken, dass ab 1912 die Schülerinnen ihre Mittlere Reife machen konnten. Gerne hätten die Schwestern ihre Schützlinge auch bis zum Abitur geführt, dies wurde jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg möglich. 1905 eröffneten die Schwestern einen Kindergarten auf dem Schulgelände, ein weiterer entstand zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 in der Kolonie. Die Schwestern engagierten sich in der aufstrebenden Industriestadt Ahlen außerdem für Fabrikarbeiterinnen, für die sie einen Sonntagstreff mit Weiterbildungsmöglichkeiten anboten. (mk) Der Erzengel Michael besiegt den Teufel in Gestalt eines Drachens und stößt ihn hinab auf die Erde: Diese Statue des Namenspatrons der Klosters und heutigen Gymnasiums ziert das Hauptportal des Gebäudes an der Warendorfer Straße in Ahlen. Bilder: Kessing (2)/Archiv Als Andenken an das historische Ereignis im Februar 1947, die Verabschiedung des „Ahlener Programms“, überreichte Dr. Kurt Biedenkopf ein Bildnis von Konrad Adenauer. Das Bild zeigt (v. l.): Schwester Maria Gregoria, Meinolf Risse, stellvertretender Direktor, Dr. Kurt Biedenkopf und Schwester Josefinia Wolber. Die Schwestern Unserer Lieben Frau verehren die Heilige Julie Billiart (1751 – 1816) als die Stifterin ihrer Gemeinschaft. Sie wuchs in Cuvilly, einem kleinen Dorf in der Picardie, Frankreich, in einfachen Verhältnissen auf. In den Vorwirren der Französischen Revolution erlitt sie infolge eines Attentats auf ihren Vater einen solchen Schock, dass sie Jahrzehnte hindurch gelähmt war. Trotz dieser Behinderung sammelte sie die Dorfkinder um sich und vermittelte ihnen Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben. Ihre brennende Gottesliebe zeigte sich besonders dann, wenn sie den Kindern aus der Bibel erzählte und ihnen christliches Glaubensgut vermittelte. Wegen ihres Rufes als ausgezeichnete Pädagogin und Katechetin kamen auch erwachsene Dorfbewohner zu ihr und baten um Glaubenshilfe. Auch die Gräfin Françoise Blin de Bourdon interessierte sich und wurde die Vertraute und Freundin von Julie. Den Wirren der Französischen Revolution konnte Julie dank ihres Wagemutes, ihres tiefen Gottvertrauens und der Hilfe ihrer Freundin Françoise entkommen. Sie erkannte, wie sehr Unwissenheit und religiöse Heimatlosigkeit die Wurzeln für gesellschaftlichen und politischen Unfrieden sein können. Mit gleichgesinnten Frauen widmete sie sich der religiösen Erziehung und Bildung der Kinder. 1804 gründete sie mit ihrer Freundin in Amiens die Ordensgemeinschaft der Soeurs de Notre Dame, um sich in den Dienst der Erziehung und Bildung, vor allem armer und sozial vernachlässigter Kinder, stellen zu können. Im Blick auf Gott suchte Julie seinen Willen zu erkennen, um möglichst vielen Menschen die Güte Gottes erfahrbar zu machen. Ihr Leitwort war: „Ah, qu’il est bon le Bon Dieu!“ – „Wie gut ist der gute Gott!“ Die Erfahrung des Kreuzes begleitete das Leben der Heiligen Julie. Ihre Ausrichtung auf das Kreuz Jesu, das sie auch im Leid vieler Menschen in ihrer Umgebung erkannte, war für sie Anruf zu größerer Liebe und Hingabe. Am 8. April 1816 starb Julie Billiart in Namur. http://www.snd-deutschland.de 1 Verabschiedung mit Gottesdienst Im Park des Klosters von St. Michael versammelte sich die damals noch große Kommunität der Schwestern Unserer Lieben Frau. Zum Dank findet am morgigen Freitag, 5. Juni, ab 11 Uhr eine Eucharistiefeier in der St.-Elisabeth-Kirche statt. Zu diesem Festgottesdienst sind alle eingeladen, die sich den Schwestern verbunden fühlen – den Lebenden und den Verstorbenen. Die Kollekte ist für suchtkranke Menschen im betreuten Wohnen und das stationäre Hospiz St. Michael. Nach dem Gottesdienst findet in der Kirche eine kurze Rückschau auf das Wirken der Schwestern in Ahlen statt. Nazis lassen Schule schließen Schweren Herzens ist auch die ehemalige Direktorin des Gymnasiums St. Michael, Schwester Josefinia Wolber, vor kurzem nach Coesfeld umgezogen. Während des Ersten und vor allem des Zweiten Weltkriegs durchlebten die Schwestern schwierige und gefährliche Zeiten. Während der Nazi-Diktatur musste die Schule laut Verfügung des Oberpräsidenten von Münster vom 12. Juli 1942 ihre Tore schließen, nachdem schon im Mai 1940 eine SS-Kompanie einquartiert worden war. In den Räumen des Klosters entstand ein Reservelazarett, in dem viele Schwestern als Krankenschwestern Verwundete pflegten. In Zusammenarbeit mit dem Leiter des Lazaretts, Dr. Paul Rosenbaum, gelang es den Schwestern ein heimliches Noviziat für den Nachwuchs einzurichten. Am 24. Februar 1924 wurde von den Kanzeln verkündet, dass St. Michael am 1. März wieder seine Schule öffnet. Aus Berlin kommend übernahm Schwester Maria Gregoria Berger die Schulleitung des jetzt Neusprachlichen Gymnasiums St. Michael. Ostern 1949 wurde das erste wissenschaftliche Abitur durchgeführt. Ein besonderes Datum in der Geschichte St. Michaels markieren die Tage vom 1. bis 3. Februar 1947, als der Zonenausschuss der CDU unter Beteiligung des späteren ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer das „Ahlener Programm“ im Kloster verabschiedete. Zeichen für die gute Ausbildung an Gymnasium und Handelsschule war die stetig steigen- de Zahl von Schülerinnen, die auch nach baulichen Erweiterungen im Laufe der Jahrzehnte verlangte. Auch personelle Veränderungen standen an: Mit Beginn des Schuljahres 1971/72 übernahm Schwester Josefinia Wolber (bis 1990) die Leitung des Gymnasiums. Fünf Jahre später löste Schwester Lucia Geesink Schwester Annetta in der Leitung der Handelsschule ab. Schon in den 1960er-Jahren bekamen die Schwestern Nachwuchssorgen. Zunehmend verschwanden die Schwestern aus den Klassenräumen und auch aus dem Stadtbild. Mit Schwester Irmtraud Ideler verließ 1996 die letzte Ordensfrau das Lehrerkollegium St. Michael. (mk) Sechs Jahre war Schwester Irmtraud Ideler im Internat tätig, bevor sie ihre Lehrerinnenausbildung machte und wieder in St. Michael tätig wurde. ANZEIGE Jetzt ist es Zeit den KURS zu ändern! Starten Sie jetzt bei uns Ihr individuelles Gesundheitstraining mit einem kostenfreien Beratungstermin. FÜR JEDES LEBENSJAHR 1€ RABATT AUF DAS STARTPAKET! Warendorfer Str. 105 · 59302 Oelde Tel. 0 25 22- 6 39 83 Ahlen Samstag, 6. Juni 2015 Verabschiedung der Kommunität St. Michael Abschied: Schwester Editha trägt einen Koffer zum Altar. Schwester Regislind überreicht die Osterkerze. Schwester Rafaelis übergibt die Gefäße mit Brot und Wein. Schwester Luzia überreicht das Evangeliar an Dr. Kaulig. Sabine Heise, gab eine Rückschau auf das Wirken der Schwestern. Schaffen der Schwestern hat bleibenden Wert Weggenossen: Erich Lange und Marlies Niermann von der Hospizbewegung erinnerten an gemeinsame Jahre im Nonnengarten 10. Mit Schwesternhaube auf dem Kopf würdigte Lothar Weichel das Wirken der Ordensfrauen am Berufskolleg St. Michael. Für die Nachbarn bedankte sich Hans Schoppmeyer bei den Schwestern. Von unserem Redaktionsmitglied MARIA KESSING Ahlen (at). Im Zeichen der Erinnerung, aber vor allem des Dankes hat die Verabschiedung der Schwestern Unserer Lieben Frau am Freitag gestanden. Mit der Schließung der Kommunität St. Michael im Juni gehen fast 115 Jahre Ordensgeschichte in Ahlen zu Ende. In einer von Stadtpfarrer Dr. Ludger Kaulig in Konzelebration mit Pfarrer em. Günter Gramatke gestalteten Eucharistiefeier in der St.-Elisabeth-Kirche brachten die Schwestern und ihre Gäste den Dank vor Gott, „für das Gute, was hier wachsen konnte“, wie Provinzoberin Schwester Anneliese Stelzmann sagte. In sehr persönlichen und herzlichen Worten warf Pfarrer em. Günter Gramatke einen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft der Schwestern, mit denen er als ehemaliger Seelsorger der Pfarrgemeinde St. Elisabeth eng zusammengearbeitet hat. „Ahlen und St. Michael gehörten zusammen“, erinnerte Gramatke an Fronleichnamsprozessionen durch den Klosterpark, Bienenzucht und Viehwirtschaft an der Warendorfer Straße. Aber die Schwestern hätten auch andere, weniger nostalgische Zeiten erlebt, als junge Frauen während der Nazi-Diktatur nur heimlich in den Orden eintreten konnten. Oder fünf junge Schwestern im Bombenhagel getötet wurden. „Was für eine Geschichte“, griff Gramatke den Text aus dem Evangelium auf, als Jesus den Sturm und den ausgewühlten See bändigte. Auch die Schwestern hätten manch heftigen Sturm überstanden, weil Jesus mit ihnen im Boot saß, der die Stürme zum Schweigen brachte. „Der unsichtbare Gott hat Sie nicht verlassen.“ Auch für die Kirche werde der Gegenwind rauer. Vor dem Hintergrund des „brutalen Glaubensschwunds“ in der Gesellschaft sei die Verabschiedung kein schönes Fest, die Schwestern hinterließen eine Lücke. Aber ihre Geschichte könne eine Ermutigung sei, zitierte Gramakte die Ordensgründerin Julie Billiart: „Einem aufrichtigen Herzen zeigt der gute Gott immer den richtigen Weg.“ Eine Rückschau auf das Wirken der Schwestern gaben nach dem Gottesdienst die Historikerin Sabine Heise und Johannes Epke, Lehrer am St. Michael, der für den verhinderten ehemaligen stellvertretenden Schulleiter Gerd Buller die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtete. „Wenn die Ära Ahlen für die Schwestern Unserer Lieben Frau heute zu Ende geht, so ist das kein Schlussstrich. Das, was Sie, liebe Schwestern, geschaffen haben, hat bleibenden Wert und strahlt weiter in die Zukunft hinein“, danke Sabine Heise als ehemalige Schülerin auf sehr warmherzige Art den Schwestern. „Wir werden so einiges vermissen, denn wir verlieren Marksteine“, erinnerte Lothar Weichel unter anderem an seine Vorgängerin Schwester Luzia Geesink. Man stehe heute auf den Schultern der Schwestern und ihrem Credo, dass ein menschliches Leben mit Gott leichter gelinge, sagte der Leiter des Berufskollegs St. Michael. Im Beisein etlicher Mitschwestern und der Provinzoberin der deutschen Ordensprovinz, Schwester Anneliese Stelzmann, verabschiedeten sich die Mitglieder Kommunität St. Michael von Ahlen. Pfarrer em. Günter Gramatke (2. v. l.) hielt die Predigt. Zitate Gute Wünsche und Geschenke, wie hier vom Reinigungspersonal, gab es für Schwester Margret Koch auch bei der Begegnung in den Räumen des Hospiz-Palliativzentrums im Nonnengarten. Menschen – Leben – Kirche: (v. l.) Schwester Margret Koch nahm eine Kerze mit den Visionen der Katholischen Kirchengemeinde Ahlen von Stadtpfarrer Dr. Ludger Kaulig und Carola Paulmichl, Vorsitzende des Pfarreirates, entgegen. Kaulig: Vergelt’s Gott Die Schwestern seien bei der Herz- und Wissensvermittlung mindestens auf der Höhe ihrer Zeit gewesen, auch weil sie sich um die Arbeiterschaft im Ahlener Osten gekümmert hätten, stellte Dr. Ludger Kaulig fest. „Was jetzt kommt, wissen wir nicht.“ Der Abschied könne bedrückend und lähmend sein, müsse er aber nicht, wenn weiter Menschen der Kirche ihr Gesicht gäben. Mit einem „Vergelt’s Gott“, dankte der Stadtpfarrer den Ordensfrauen. Als Nachbarn haben sie 14 Jahre unter einem Dach gelebt: die Schwestern und das Hospiz St. Michael, in dessen Namen Erich Lange den gemeinsamen, auch manchmal holprigen Weg skizzierte. Man sei sich in gegenseitigem Respekt und mit Wertschätzung begegnet. „Unser Weg im Nonnengarten geht weiter.“ Wie, so Lange, das sei noch ungewiss. Danke für eine gute Nachbarschaft und auf Wiedersehen sagte auch Marlies Niermann als zweite Vorsitzende der Hospizbewegung. Den Ahlenern gehe eine Institution verloren, die auch das christliche Menschenbild der Stadt mit geprägt habe, meinte Hans Schoppmeyer als Sprecher der Nachbarschaft. „Wir sagen dank für alles, was Sie den Menschen, der Religion und den Hilfsbedürftigen haben zukommen lassen“, versicherte Schoppmeyer, dass die Schwestern in Ahlen bei Freunden und Bekannten immer auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen eingeladen seien. Das letzte Wort hatte Provinzoberin Schwester Anneliese Stelzmann. Bei noch 277 Schwestern mit einem Durchschnittsalter von 78,8 Jahren müsse sich der Orden der Realität stellen. Mit Ahlen schließe die 21. Kommunität insgesamt und die Dritte in diesem Jahr. Der Abschied von einer Wirkungsstätte und den Menschen sei immer mit Trauer und Schmerz verbunden. „Die Schwestern werden Sie und Ihre Anliegen weiter in Ihre Gebete einschließen“, versicherte die Oberin. (mk) a „Der gute Gott hat bisher gesorgt und er wird es weiter tun.“ Schwester Margret Koch, Leiterin der Kommunität St. Michael, bei der Begrüßung zur Eucharistiefeier in St. Elisabeth. a „Es wird uns in Ahlen etwas fehlen.“ Pfarrer em. Günter Gramatke in seiner Ansprache. a „Ich weiß nicht, ob man ohne oder mit Haube besser durchs Leben kommt, aber mit Haube kommt man besser durchs Schulleben. Und man wird gut alt unter der Haube.“ Lothar Weichel, Leiter des Berufskollegs St. Michael, hatte sich für seine Rede eine Schwesternhaube aufgesetzt. a „Sie haben in Ihrer Zeit das getan, worauf es ankam und der Kirche Ihre Gesichter gegeben.“ Stadtpfarrer Dr. Ludger Kaulig über das Wirken der Schwestern Unserer Lieben Frau. a „Für die Stadt Ahlen geht ein Stück Geschichte zu Ende.“ Stellvertretende Bürgermeisterin Rita Pöppinghaus-Voss bedauerte den Abschied der Schwestern von Ahlen. a „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Erich Lange, Leiter des Hospizes St. Michael, zitierte den Dichter Franz Kafka bei der Beschreibung des gemeinsamen Weges mit den Schwestern Im Nonnengarten 10. a Das Kloster Annenthal in Coesfeld ist nicht so weit entfernt. Sie sind dort herzlich willkommen.“ Schwester Anneliese Stelzmann, Provinzoberin der deutschen Ordensprovinz, hofft, dass die Verbindungen nach Ahlen weiter bestehen. a „Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, die Schwestern Unserer Lieben Frau der Vergangenheit kennenzulernen. Noch mehr freue ich mich, dass Sie, liebe Schwestern, auch Teil meiner persönlichen Geschichte sind.“ Sabine Heise, Historikerin und ehemalige Schülerin, dankte den Schwestern. (mk) ANZEIGE Das macht Sinn! FÜHLEN … SIE DIE VIELZAHL AN DAUERHAFT VORRÄTIGEN PRODUKTEN. Holz ist unsere Passion: BÖDEN, TÜREN & GARTENTRÄUME. Lassen Sie sich überraschen von unseren qualitativen und günstigen Angeboten. Der Flüchtlingsunterbringung in Bodelschwinghschule FWG: Entscheidung nicht auf die Schnelle durchboxen Ahlen (at). Fraktionschef Heinrich Artmann und seine Stellvertreterin Silvia Hillebrand haben eine Stellungnahme der Freien Wählergemeinschaft zur Umwandlung der Bodelschwinghschule in eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge abgegeben. Hier der Wortlaut: „Der Bürgermeister der Stadt Ahlen möchte in der früheren Bodelschwinghschule eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge schaffen, um dort bis zu 500 Menschen auf- zunehmen, die nach einer Aufenthaltsdauer von maximal drei Monaten auf andere Städte und Gemeinden in NRW verteilt werden. Das Land NRW bietet für die Ansiedlung einer solchen Landeseinrichtung wirtschaftliche Anreize. Eine Entscheidung für diese Einrichtung soll in kürzester Zeit, bis zum 25. Juni von den Ratsgremien getroffen werden. Es wird eine alternativlose Entscheidung vorbereitet. Aber ist dies wirklich so? Die FWG Ahlen begrüßt, dass Menschen, die vor Krieg und islamistischer Verfolgung Zuflucht suchen, Hilfen und Unterstützung erhalten. Dies ist eine gemeinsame Aufgabe von Verwaltung, Politik und Bürgern. Doch dies muss mit genügend großer Sorgfalt vorbereitet und nicht in einem zeitlich knappen Rahmen umgesetzt werden. Ein positiver Aspekt ist, neben den humanitären Gesichtspunkten, der wirtschaftliche Anreiz für die Stadt Ahlen. Der Druck der Überbelegung in der Notunterkunft am Hermesweg und die damit verbundenen Probleme in Ostdolberg werden entschärft und das Kontingent für die Aufnahme von Flüchtlingen in Ahlen wäre voraussichtlich für die nächste Zeit erfüllt. Doch die Auswirkungen auf Ahlen müssen mit allen positiven und negativen Aspekten dargestellt werden. Dazu gehört eine breite öffentliche Diskussion, die nicht durch ein zeitliches Diktat begrenzt wird. Die Sicherheitsdienste und die örtliche Polizei sollten mit einbezogen werden. Die FWG wünscht sich Erfah- rungsberichte aus Orten, in denen solche Einrichtungen bestehen. Was ist in den Einrichtungen los und wie wirken sich diese auf die Umgebung aus? Was für Auswirkungen sind für die angrenzenden Schulen und für die Ahlener Innenstadt zu erwarten? Ist auch ein anderer Ort als der Schulstandort möglich? Die FWG fordert, dass alle Seiten aufgezeigt und die Alternativen zu dieser Einrichtung beleuchtet werden. Eine so wichtige Entscheidung kann nicht auf die Schnelle durchgeboxt werden.“ Weg zu uns lohnt sich – garantiert! PRODUKTE SEHEN. PREISE SCHMECKEN. HOLZDUFT RIECHEN. BERATUNG HÖREN. WHG AHMERKAMP GmbH & Co. KG Beckumer Str. 13 • 48231 Warendorf fon 02581.92 25 00 • www.whg.de
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