das Tuning - Roni`s Tennis School

das Tuning
Tennisschläger-Gewichtstuning
Schlägertuning beschränkt sich nicht nur auf das Gewichtstuning. Auf die übrigen Möglichkeiten wie Griffmodifikationen, Lackierungen etc. gehen wir hier jedoch nicht ein. Gewichtstuning verändert das Schlägergewicht. Nachfolgend finden sich dazu einige allgemeine Informationen ohne Anspruch auf allgemeine
Gültigkeit. Tuning ist sehr individuell. Wichtig ist vor allem, wie sich die Modifikation für den Spieler anfühlt.
Schon kleine Veränderungen können stark spürbar
sein. Mit Vorteil lässt man sich bei einem Spezialisten
beraten. Man beginnt am besten schrittweise mit wenig
Gewicht und gibt sich genügend Angewöhnungs- und
Beobachtungszeit vor der nächsten Veränderung.
Man bringt vor allem aus zwei Gründen zusätzliches Gewicht am Schläger an: Entweder soll das
Gesamtgewicht des Schlägers erhöht werden oder es soll die Schlägerbalance verändert werden.
Wo wird das Gewicht angebracht?
Das Gewicht wird am Griff oder am Schlägerkopf angebracht, seltener am Schlägerhals.
Im Griffbereich wird das Gewicht sofern möglich im Griff selbst in Form von kleinen Bleigewichten
(z. B. aus dem Anglerzubehör, in Polierwatte gebettet) oder durch das Einspritzen von Silikonmasse (Baumarkt) angebracht. Dazu muss die Griffkappe entfernt oder geöffnet und allenfalls etwas
Schlägerfüllung gelöst werden. Einzelne Schlägermodelle haben spezielle Hohlräume für Bleigewichte im Griff. Alternativ kann ein dünnes
Bleiband unter das Basisgriffband geklebt werden. Dies erhöht jedoch
den Griffumfang und verändert das Griffgefühl.
Am Schlägerkopf (resp. allenfalls auch am Schlägerhals) wird das
Gewicht immer in Form von Bleibändern angebracht. Selbstklebende
Bleibänder gibt es in verschiedenen Formen, Dichten und Längen. Am
einfachsten bringt man das Bleiband auf der Innenseite des Rahmens
an (schmales Band beidseitig der Ösen). Bei Bedarf können auch mehrere Schichten übereinander geklebt werden. Wer sicher ist und nicht
mit Veränderungen rechnet, kann das Blei auch unter dem Ösenband
«verstecken». Dies ist jedoch nur bei neuen Schlägern möglich. Danach kann das Ösenband kaum mehr wieder eingesetzt werden.
Das Bild rechts zeigt die Stellen, wo Zusatzgewichte üblicherweise angebracht werden. Im Schlägerkopf werden die Positionen dabei bildlich
als Uhr dargestellt. Die Wirkungen der Gewichtsveränderungen an den
jeweiligen Positionen werden nachfolgend beschrieben.
Roni‘s Tennis School
www.ronistennisschool.ch
Mettlenwaldweg 19
3037 Herrenschwanden
Telefon 031 307 33 33
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Tennisschläger-Gewichtstuning
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© Roni’s Tennisschool 2016
Schlägergewicht erhöhen
Mit Gewichten kann zunächst einmal das Schlägergewicht erhöht werden. Ein «leichter» Schläger wird schwerer gemacht. Soll die Schlägerbalance dabei nicht verändert werden, muss das Zusatzgewicht gleichmässig auf den Schlägerkopf und auf den Griffbereich verteilt werden.
Eine häufige Anwendung ist auch das Angleichen zweier Schläger. Beim Kauf zweier gleicher
Schläger können dennoch Gewichtsunterschiede bestehen. Mit einer genauen Waage kann man
dies einfach überprüfen.
Wiegt man zusätzlich nur den Schlägerkopf (Tipp: dazu den Schlägerkopf auf die Waage und den Griff auf eine
gleich hohe Unterlage (z. B. ein Buch) wie die Waage legen. Dabei beachten, dass die Schläger an der jeweils gleichen
Kante oder Markierung ausgerichtet werden) oder nur den Griff, lässt sich einfach feststellen, wo die Aus-
gleichsgewichte beim leichteren Schläger angebracht werden müssen.
Racketbalance verändern
Soll die Schlägerbalance verändert werden, wird zusätzliches Gewicht entweder oberhalb oder unterhalb des Balancepunkts angebracht. Gewicht oberhalb des Balancepunkts verändert die Balance
in Richtung Schlägerkopf. Dies erhöht das Schwunggewicht und die
Beschleunigung des Schlägers. Gewicht unterhalb des Balancepunkts verändert die Balance in Richtung Griff. Grifflastigkeit geht
zugunsten der Kontrolle. Je weiter weg vom Balancepunkt, je ausgeprägter wird der damit erzielte Effekt.
Als grobe Faustregel gilt, dass 1 g zusätzliches Gewicht im Griff oder
am Schlägerkopf die Balance um ca. 1 mm verändert. Die Schlägerbalance wird in cm und meistens in «headheavy» (HH, kopflastig)
resp. «headlight» (HL, grifflastig) angegeben. 3 g zusätzliches Gewicht im Kopf oder Griff verschieben die Balance demnach um knapp
einen «HH»- oder «HL»- Punkt (siehe die separate Info zum Tennisschläger
unter Tenniswissen bei www.ronistennisschool.ch: ein Balancepunkt «HH» oder
«HL» entspricht 1/8-Zoll resp. 0.32cm). Je näher das Gewicht beim Balan-
cepunkt angebracht wird, je kleiner wird die Balanceverschiebung.
Racketbalance in Richtung Griff verschieben
Das Gewicht muss dafür unterhalb des Balancepunkts gebracht werden. Das Gewicht wird vorzugsweise im Griff selbst (Bleigewichte, Silikon), am Griff (mit Bleiband unter dem Basisgriffband)
oder notfalls am unteren Teil des Schlägerhals (mit Bleiband) angebracht. Wird die Balance zum
Griff hin verändert, wird der Schläger besser manövrierfähig (Kontrolle).
Racketbalance in Richtung Kopf verschieben
Das Zusatzgewicht im Schlägerkopf (oberhalb des Balancepunkts) bringt immer ein höheres
Schwunggewicht, das heisst mehr Beschleunigung / Power. Je nachdem wo aber das Gewicht
angebracht wird können zusätzliche Effekte unterstützt werden (siehe Tabelle auf der nächsten
Seite).
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Als grobe Faustregeln für diese Wirkungen gelten:
Effekt
Ort der Gewichtsanbringung
Möglichst
kein Effekt
Soll das Gewicht im Schlägerkopf möglichst wenige zusätzliche Effekte
haben, empfiehlt sich die Anbringung des Bleibands auf «6 Uhr». Das
erhöht zwar das Schwunggewicht des Schlägers ebenfalls etwas, ist aber
bei den meisten Schlägern die «neutralste» Position oberhalb des Balancepunkts. Dies ist im Übrigen auch eine gute Position wenn in erster Linie
das Schlägergewicht erhöht werden soll (generell oder für die Angleichung
zweier Schläger).
Erhöhung
Schwunggewicht
Verbesserung
Stabilität
Beschleunigung und
Stabilität
Mehr Schwunggewicht heisst mehr Beschleunigung. Das Schwunggewicht
hängt insbesondere vom Schlägergewicht, der Schlägerkopfgrösse, der
Gewichtsverteilung zwischen Kopf und Griff und der Schlägerlänge ab.
Das Schwunggewicht kann gemessen werden, ist aber doch subjektiv:
Entscheidend ist, wie sich der Schläger für den Spieler beim Schwingen
anfühlt. Wenn primär das Schwunggewicht vergrössert werden soll, dann
wird das Bleiband am effizientesten auf «12 Uhr» angebracht. Darunter
kann jedoch die Stabilität des Schlägers etwas leiden.
Soll die Schlägerstabilität erhöht werden, wird das mittige Anbringen des
Bleis im Schlägerkopf auf «3 und 9 Uhr» empfohlen. Der Schläger wird
ruhiger, flattert weniger und das Verdrehen bei nicht optimal getroffenen
Bällen reduziert sich (manchmal als «Torsionsstabilität» bezeichnet).
Das ist die goldene Mitte: Oft will man sowohl das Schwunggewicht wie
die Beschleunigung zu erhöhen, wie aber auch möglichst viel Stabilität zu
behalten. Hierzu wird das Bleiband üblicherweise auf «2 und 10 Uhr» angebracht.
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