Außerordentlich fein - Studienseminar Neuburg

MITTWOCH, 29. JULI 2015
35
Kultur regional
NUMMER 172
Sommer im
Museum mit
Papp&Klapp
Leserbrief
» HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG
Es war ein
wirkliches Festival
Musik und Theater
im Garten
Zu unserer Berichterstattung über Noppo
Heines Gitarrenfestival „Von Barock bis
Rock“ (NR vom 27. Juli) erreichte uns
folgende Leserzuschrift:
„Es war ein wirkliches Festival, ein
Genuss fürs Ohr und die Gefühle.
Viele der Musikstücke kamen sehr
gut an, drangen in einen hinein,
wühlten manche Stimmung durcheinander. Danke, Noppo und seiner Gefolgschaft, seinen Bemühungen, seinen Gästen.
Der Bericht war es leider nicht
ganz. Den Neuburger Irish Folklore Interpret Timo Hausbeck, extra aus Kalifornien angereist namentlich nicht zu erwähnen, der mit
seiner Crew und Noppo an den
verstorbenen Geiger Alex erinnerten, darf eigentlich nicht sein. Nebenbei bemerkt, hat eine Gitarre
Saiten. Die halbe „Seite“ der Neuburger Ausgabe war minutiös gut
sowie bis fast ins letzte Detail genauestens dargestellt. Der Bericht
war journalistisch kalt – so würde
ich es nennen. Ist immens wichtig,
wie schnell einer schrubben kann?
Ich persönlich vermisste eine emotionale Beschreibung. Ich sag‘s
ganz trocken: Mich hat‘s umgehauen, sinnbildlich. Gott sei dank saß
ich schon. Es war fantastisch anzuhören.
Albrecht Jean-Marie
Neuburg-Laisacker
Neuburg Das Papp&Klapp-Theater
Neuburg lädt zu seinem TheaterSommer in den Museumsgarten.
Und zwar am kommenden Samstag,
1. August, ab 19.30 Uhr – bei
schlechtem Wetter im Stadtmuseum. Und so sieht das Programm
aus: Um 19.30 Uhr spielen „Just
Friends“ Bossa nova, Swing, Blues –
eben Jazz Just Jazz. Die Mitglieder
sind Sonja Auer-Strobl (Gesang),
Luis Weber (Keyboard) und John
Grund (Gitarre).
Um 20.45 Uhr kommen dann die
Vokalypsen, ein Frauen-Gesangsensemble aus Ingolstadt. Und um 21
Uhr beginnt das Papp&KlappTheater mit „Minutenstücke und
Musik“. Es handelt sich dabei um
die Komposition verschiedener
Kurzstücke und Verse. Mitwirkende sind Alice Klötzel (Schauspiel),
Ellen Wittmann (Schauspiel), Joachim Schott (Flöte, Cello, Gesang)
und Wolf Steigerwald (Licht). Die
Schlussnummer gestaltet um 21.45
Uhr Joachim Schott (Gesang, Flöte,
Cello). Der Eintritt ist frei. (nr)
Musikalischer Gottesdienst in „St. Maria“
Der Liederkranz Rain war der Einladung der Eheleute Josef und Gisela
Jester aus Längloh gefolgt und gestaltete musikalisch einen Gottesdienst in
der Längloher Filialkirche St. Maria. Zum Repertoire gehörte eine Messe
von Michael Hayn, die von Chorleiter Robert Krause dirigiert und von
Christine Königsdorfer an der Orgel begleitet wurde. Den Gottesdienst zelebrierte Johann Menzinger, der bis zu seiner Pensionierung als Stadtpfarrer in Rain tätig war. Er sprach von einem „Heimspiel“, da er den Liederkranz aus seiner aktiven Zeit in der Tillystadt kennt.
Foto: Jester
Kulturnotizen
NEUBURG
Vorspielabende
der Musikschule
Außerordentlich fein
Studienkirche Die Kammermusik St. Wolfgang lieferte eine überzeugende Gesamtleistung – instrumental wie vokal – ab
VON RAPHAEL BECK
Neuburg Dass die „Kleinen Konzerte in der Schlosskapelle“ in die
Studienkirche umziehen mussten,
erwies sich am Sonntag richtiggehend als Glücksfall: Das barocke
Ambiente des schmucken Gotteshauses zusammen mit Musik,
hauptsächlich aus derselben Epoche, ergab ein überzeugendes Gesamtpaket, prunkvoll und doch
leichtfüßig. Die Kammermusik St.
Wolfgang unter der Leitung von
Klaus Hopp-Wiel lief zur Hochform auf.
Andreas Strahl eröffnete das
Konzert mit einem festlichen Orgelpräludium von Johann Christian
Kittel. Das Bläserquartett, bestehend aus Gerhard Beck an der
Trompete, Ludwig Krätzig am Flügelhorn, Klaus Hopp-Wiel am Horn
und Irmgard Hopp-Wiel am Fagott
fuhr mit zwei Intraden von Robert
Führer pompös fort. Das Konzert
F-Dur für Orgel und Streicher von
Joseph Haydn wurde von Anne Bertelt und Michael Gegenwart an der
Violine, Peter Abspacher am Violoncello und Andreas Strahl an der
Orgel spritzig vorgetragen. Das Zusammenspiel der Instrumente war
Die Kammermusik St. Wolfgang lieferte unter Leitung und Dirigat von Klaus Hopp-Wiel (links) eine sehr hörenswerte Leistung in
der Neuburger Studienkirche ab.
Foto: Raphael Beck
recht stimmig, die Klais-Orgel
klang im langsamen zweiten Satz geradezu umwerfend schön.
Mit „Cantate Domino“ von Johann David Heinichen und dem
„Ave Regina“ von Robert Führer
meldete sich das vierstimmige Vokalensemble zu Wort. Regina Weigl
(Sopran), Karin Weber (Alt), Günter Dier (Tenor) und Klaus HoppWiel (Bass) artikulierten klar und
deutlich, ordneten sich aber immer
fein dem ausgewogenen Gesamtklang unter.
Es folgte das Concerto G-Dur für
Oboe, zwei Violinen und Basso continuo des sächsischen Barockkomponisten Johann Friedrich Fasch.
Das vierköpfige Orchester, angetrieben vom Basso continuo – also
Cello und Cembalo – spielte nun
sehr homogen zusammen. Solist
Korbinian Kettnaker lieferte an der
Oboe eine tadellose Leistung ab,
phrasierte gut und setzte sinnvolle
Schwerpunkte.
Danach zauberte das kleine Streicherensemble zusammen mit Andreas Strahl aus Johann Christian
Bachs Rondo F-Dur eine sommerlich unbeschwerte Idylle. Lebhafte
Melodien mit Echoeffekten und die
tänzerische Streicherbegleitung lie-
ßen den galanten Stil des Bachsohns
erkennen, der am 5. September 280
Jahre alt geworden wäre. Barocken
Glanz verströmte dann das Präludium und die Fuge e-moll für Orgel
solo von Nicolaus Bruhns. Andreas
Strahl zog im wahrsten Sinne des
Wortes alle Register und zeigte den
ungeheuren Klangfarbenreichtum
der Klais-Orgel. Besonders erhebend wirkte der Schluss der Fuge in
kräftigem E-Dur.
Zwischendurch gab es ein
Bläserintermezzo mit zwei weiteren Intraden von Robert Führer,
sehr erhaben und gesetzt im Tempo
gespielt. Die eine oder andere Unsauberkeit in der Intonation schmälerte den positiven Gesamteindruck
kaum.
Dem Gesangsquartett gehörten
dann die letzten beiden Stücke des
Konzerts. Ohne Instrumentalbegleitung und sehr innig erklangen
„Der Herr ist mein Hirt“ von Bernhard Josef Klein und Moritz Brosigs
Vertonung des Ave Maria für vier
Singstimmen. Hier entwickelte sich
ein schöner, ausgewogener Chorklang. Nach dem Schlussakkord und
einigen Sekunden des andächtigen
Nachhorchens brandete der verdiente Applaus auf.
Das Schuljahr neigt sich dem Ende
entgegen – und somit war auch
wieder Zeit für die Vorspielabende
der Neuburger Musikschule Wasilesku. Sie hatte in ihr Domizil am
Oswaldplatz eingeladen. Es war
die insgesamt 15. Veranstaltung dieser Art im Schuljahr 14/15, bei der
die Schüler das Erlernte vor Publikum präsentieren konnten und die
Eltern und alle Musikinteressierten
Gelegenheit bekamen, die Unterrichtsfortschritte zu erkennen. Der
Vortragsraum war wie immer gut
gefüllt als die Schüler auf Klavier,
Geige, Keyboard und Schlagzeug,
begleitet von Oliver Wasilesku, Klavier und Oliver Dumin, Bass mit
einem Blues-Rhythmus, mit großer
Begeisterung ihre Stücke zum Besten gaben. „Zum einen“, so Musikschulleiter Wasilesku, „helfen diese ersten Schritte auf einer Bühne,
die oft vorhandene Nervosität
beim Vorspielen vor Publikum abzubauen und andererseits erhöht
die Vorbereitung auf eben dieses
Vorspiel die Motivation zum
Üben.“ So hat man es sich in der
Musikschule zum Ziel gesetzt, dass
möglichst jeder Schüler im Lauf eines Schuljahres mindestens einmal
an einem Vorspielabend teilnimmt.
Die Termine für die Veranstaltungsreihe werden auf der Internetseite der Musikschule (musikschule-neuburg.de) bekanntgegeben.
Der Eintritt ist frei. (nr)
GUT SULZ
Geheimagenten, fettleibige Katzen und anderes Getier
Jazzkonzert Die Bigband des Descartes-Gymnasiums zeigte die Früchte eines Workshops mit dem Joey-Finger-Quartett
VON RAPHAEL BECK
Neuburg Zwei Tage lang hatten die
Schüler intensiv mit den vier Profimusikern geprobt. Studiendirektor
Markus Edenhofer erzählte von
diesen Eindrücken, er habe die damit verbundene Beschallung sehr
genossen. Der etwa einstündige
Abend begann dann mit einem absoluten Klassiker: Als die 23-köpfige Bigband Monty Normans
James-Bond-Thema
intonierte,
lauschte das Publikum sofort gespannt. Melanie Kutschera hatte
ihre Big Band mit ihrem energischen und doch freundlichen Dirigat gut im Griff.
Der Jugendchor steuerte zwei
Lieder bei, den Kanon „Immer
wenn ich abgespannt und müde bin“
und „Somewhere over the rainbow“. Auch in größeren Höhen war
die Intonation recht sauber. Trompeter Joey Finger stellte anschlie-
ßend seine Bandmitglieder vor, mit
denen zusammen er die jungen Leute gecoacht hatte. Natürlich zeigten
auch die Profis mit Standards wie
„In a sentimental mood“ oder
„There will never be another you“
Joey Finger als Solist auf der Trompete.
Kostproben ihres Könnens, unaufgeregt und stimmig.
Joey Finger überzeugte als Solist
an der Trompete mit Coolness und
Temperament, drängte sich aber
nicht in den Vordergrund, sondern
gab auch seinen Kollegen die Gelegenheit, zu glänzen.
Matthias Hetzer an den Drums
sorgte in den sehr reduzierten Arrangements für einen stabilen Puls.
Christoph Wohlfeil begleitete lässig,
Melanie Kutschera hatte ihre Bigband mit energischem Dirigat im Griff. Foto: Beck
ließ den Bass unermüdlich „walken“
und spielte in der Rhythmusgruppe
der Bigband mit. Gitarrist Manuel
Springer meisterte seine musikalisch
vertrackten Soli bestens.
Dann war wieder die Big Band an
der Reihe, mit einem witzig swingenden „Chattanooga Choo Choo“.
Der Bossa „Gato gordo“ (übersetzt:
Fette Katze) kam beim Publikum
sehr gut an, genauso wie „The Pink
Panther“ von Henry Mancini. Nach
dem letzten Stück, bei dem Finger
die Trompetengruppe verstärkt
hatte, warb er noch um weitere junge Musiker für die Bigband des
Gymnasiums, damit es mit dem Ensemble weitergehe. Von mehr Mitspielern würde der Big-Band-Sound
auf jeden Fall profitieren. Den Rufen nach einer Zugabe entgegnete
Finger sympathisch: „Wir haben
wirklich kein Stück mehr. Nächstes
Mal machen wir dann zwei Stunden
Programm!“
Restkarten für das
Rainer-Winkel-Festival
Es gibt noch Restkarten für das
vierte Rainer-Winkel-Festival auf
Gut Sulz. Informationen unter Telefon 0151/70122371. Am Donnerstag, 30. Juli, 20 Uhr spielt der Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn.
Am Freitag, 31. Juli, 19.30 Uhr,
gastieren Matthias Kellner, Hannes Ringlstetter & Band. Am Samstag, 1. August, 19.30 Uhr, kommen „Muntermonika“, Mella &
Rudi, Cook and friends. Und am
Sonntag, 2. August, 10.30 Uhr, gibt
es einen Frühschoppen mit den
den „Combonisten“ aus Thierhaupten. (nr)
NEUBURG
Lyrikkreis
im Café Wort.Schatz
Am kommenden Freitag, 17 Uhr,
trifft sich der Lyrikkreis im Café
Wort.Schatz (Donaukai) wieder. Interessierte, die Selbstverfasstes
vortragen, diskutieren oder einfach
nur zuhören wollen, sind herzlich
willkommen. (nr)