forschungsbericht braendle

Forschungsbericht von Brigitte und Gerhard Brändle im Rahmen der
Veranstaltung „70 Jahre Kriegsende. Folgen sexualisierter Kriegsgewalt
an Frauen heute“ am 9.6.2015
„Wenn die bei uns so hausen, wie die Deutschen in Frankreich gehaust haben...“
Vergewaltigungen April 1945:
Gewalt gegen und Schutz für Frauen im Enzkreis und in Pforzheim
Der Vortrag ist eine Zusammenfassung der Untersuchung über Vergewaltigungen in
Pforzheim, dem Landkreis Pforzheim bzw. dem heutigen Enzkreis im April 1945.
Die Untersuchung war nötig,
- um Tatsachen feststellen und öffentlich machen zu können
- um Ursachen und Zusammenhänge zumindest anzureißen
- um den historischen Kontext herzustellen
- um damit auch über heute sprechen zu können,
sei es mit und über damalige Vergewaltigungsopfer bzw. ihre Nachkommen,
sei es mit heutigen Opfern, die aus Bürgerkriegen zu uns geflohen sind.
1. Frauen bzw. die Vergewaltigung von Frauen wurden und werden benutzt bzw. politisch
instrumentalisiert. Auf Nazi-Seiten im Internet und auf der home-page der AfD (Alternative
für Deutschland) Pforzheim wird behauptet:
„Demgegenüber herrschte bei den deutschen Truppen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine vorbildliche Disziplin, auch gegenüber Gefangenen oder Zivilisten im Besatzungsgebiet. Insbesondere duldeten Vorgesetzte keine Übergriffe ihrer Untergebenen auf
einheimische Frauen in den besetzten Ländern. In den Aufrufen der Oberbefehlshaber
wurde ausdrücklich auf die Achtung der Würde der Frau abgehoben.
Wenn es doch einmal zu einer Verletzung gekommen war, was in einem Millionenheer
nicht ausblieb, sorgte die Militärjustiz für scharfe Bestrafung und Aufrechterhaltung der
Rechtlichkeit und der Disziplin.“
Frauen aus unserer Gegend ahnten 1945 etwas anderes:
„Der Schrecken, den die Besatzer mit der Vergewaltigung von zahlreichen Mädchen und
Frauen verbreiteten, vermittelte an der Enzberger Bevölkerung jedoch eine Ahnung von
dem barbarischen Charakter dieses vom Deutschen Reich angezettelten mörderischen
Weltkrieges“.
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Eine Rot-Kreuz-Schwester schrieb angesichts des Verhaltens der französischen Besatzungstruppen in Eutingen in ihr Tagebuch: „Die Franzosen rächen sich an den [Anm.: für
die] Taten unserer [!] SS“.
Eine Frau in der Pfalz schrieb im März 1945 kurz vor der Ankunft französischer Truppen in
ihrer Heimat in ihr Tagebuch: „Wenn die bei uns so hausen, wie die Deutschen in Frankreich gehaust haben, dann geht es uns noch schlecht“.
2. Von der Historikerin Birgit Beck stammt die Untersuchung „Wehrmacht und sexuelle
Gewalt, Sexualverbrechen vor deutschen Militärgerichten 1939 -1945“. Diese Untersuchung betrifft auch Fälle von Vergewaltigungen durch Wehrmachtsangehörige in Frankreich, die angezeigt und vor Militärgerichten verhandelt wurden. Sie weist ausdrücklich auf
die sehr hohe Dunkelziffer nicht angezeigter Vergewaltigungen hin, die schon in Friedenszeiten zwischen 1:20 bis 1:50 liegt.
In einer Untersuchung über die Kriegführung der Wehrmacht in Frankreich wird ein Kriegsgerichtsrat in St. Malo zitiert, der sich an der Rettung der Ehre der Wehrmacht versuchte:
“Also seit Februar haben wir ein Russenbataillon in der Nähe gehabt [Anm.: sowjetische
Kriegsgefangene, die sich freiwillig für die deutsche Wehrmacht rekrutieren ließen] und die
haben gewütet und geschändet und gemordet und alles. Ganz toll !... Dann plünderten sie
die Silo-Vorräte, und alle solche Sachen am laufenden Band. Das wurde von den Chefs
gedeckt, sogar von dem Bataillons-Kommandeur – man kann direkt sagen befohlen“. Ein
General der Wehrmacht bestätigt unfreiwillig: „Bei einem Bandenbekämpfungsunternehmen ist von der Truppe in unverantwortlicher Weise geplündert, geschändet und sinnlose
Zerstörung angerichtet worden.“
Barbara Johr, Bremer Historikerin, schreibt: „Dass von deutschen Eroberern systematisch
vergewaltigt wurde, belegen unter anderem Dokumente, die 1946 bei den Nürnberger
Prozessen vorgelegt wurden“. Gemeint sind die Unterlagen bei der Sitzung am 31.1.1946,
die auch schon Susan Brownmiller 1975 erwähnt hat.
Wenn es zu Sanktionen kam, erhielten die Täter mildernde Umstände, „da bei den Franzosen [gemeint sind französische Frauen] das Sittlichkeitsempfinden nicht so stark ausgeprägt ist als bei den Deutschen“, die niedrigen Strafen erfolgten im Hinblick „auf die niedrigere Moral des französischen Volkes“ – so Richter des Feldgerichts der 7. Panzer-Division
1940 in Nordfrankreich unter Generalmajor Rommel.
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3. Über Vergewaltigungen in unserer Gegend schreibt ein anonymer Autor auf der Forums-Seite der Pforzheimer Zeitung:
“Nicht nur in Pforzheim und Umgebung, auch in Stuttgart, Freudenstadt, Bruchsal,
einfach überall wo die französischen Kolonialsoldaten auftauchten, wurde mit Duldung der weißen Offiziere tagelang geplündert und vergewaltigt.“
Die Überprüfung der o.g. Behauptung in Bezug auf „Pforzheim und Umgebung“ war
schwierig, denn das Thema „Vergewaltigung“
gibt es in der lokalen und regionalen Literatur
nicht, nur knappe Hinweise auf Freudenstadt,
Stuttgart, Bruchsal und manchmal Pforzheim.
- Ausgewertet haben wir deswegen alle OrtsChroniken, heimatgeschichtlichen Darstellungen und andere lokale Veröffentlichungen
bezüglich des Kriegsendes/der Befreiung im
April 1945, die im Kreisarchiv und in der Badischen Landesbibliothek verzeichnet sind.
- Hinzu kamen Schreiben katholischer Geistlicher an das Erzbischöfliche Ordinariat in
Freiburg und Schreiben von Bürgermeistern an den Landrat aufgrund einer am
27.10.1960 von der Landesregierung angeordneten Umfrage über das „Ausmaß der Zerstörung“ bei Kriegsende. Das Thema „Vergewaltigung“ gehörte nicht zum Fragenkatalog,
wurde jedoch von den Geistlichen bzw. Bürgermeistern z.T. in ihren Bericht erwähnt.
- Ergänzt wurden diese Quellen durch die Auswertung des Bestandes X 4 (Kriegsende
1945) des Kreisarchivs des Enzkreises sowie eine Befragung der Verwaltungen der Gemeinden/Ortsteile, von denen es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt.
Ergebnis unserer Untersuchung für April 1945 im damaligen Landkreis Pforzheim und in
der Stadt Pforzheim:
In 16 von 33 Gemeinden kam es zu Vergewaltigungen, in 15 nicht, aus zwei Gemeinden
gibt es keine Nachrichten - also: keinesfalls überall; zum Verhalten der französischen
Kommandierenden später.
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4. Hier die positiv handelnden Personen, die ausschlaggebend waren dafür, warum es
nicht zu sexueller Gewalt gegen Frauen kam:
Fast überall, wo die franz. Truppen mit weißen Fahnen empfangen wurden, kam es nicht
zu Vergewaltigungen:
In Bilfingen gingen ein Lehrer, der französische Sprachkenntnisse hatte, und ein
dienstverpflichtetes Mädchen aus dem Elsass den französischen Truppen entgegen
und Bilfinger Bürger hängten weiße Fahnen
oder Bettlaken aus den Fenstern hinaus:
„Bilfingen blieb vor Schaden bewahrt“. Gleiches geschah in Bauschlott, Büchenbronn,
Dietenhausen, Niebelsbach, Ölbronn, Stein
und Sternenfels.
Dort, wo die franz. Truppen beschossen wurden, übten sie weiter Gewalt aus, so in Eutingen, Großglattbach, Mühlacker und Neuhausen. Bei den Kämpfen um Königsbach verloren die französischen Truppen 123 Soldaten und 32 Panzer. In Niefern und Pforzheim
dauerten die Kämpfe 10 Tage.
Fast überall, wo Nicht-Deutsche, meist
Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangene,
intervenierten, kam es nicht zu Vergewaltigungen: Die französischen Zwangsarbeiter „stellten Bilfingen ein gutes Zeugnis
in Bezug auf ihre Behandlung ... aus“,
sodass „deswegen die Mannschaft Befehl
erhielt, Bilfingen zu schonen, soweit es
gehe“ - es kam zu keinen „Schändungen der Frauen und Mädchen“.
Gleiches wird berichtet aus Göbrichen, Gräfenhausen, Hohenklingen, Hohenwart, Kieselbronn (hier war es Lydia Sima, eine Zwangsarbeiterin aus der Ukraine, die Verantwortung
übernahm und mit erhobenen Händen den französischen Truppen entgegen ging), aus
Nussbaum, Ölbronn und Sternenfels.
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Über die Rettung der Mädchen und Frauen im Füllmenbacher Hof bei Zaisersweiher, heute Ortsteil von Maulbronn, berichtete Pfarrer August Luppold: „Als bei der Besetzung Marokkaner nach Weibern fragten, hatte der Pole [gemeint ist ein polnischer Zwangsarbeiter]
die Weiber und Mädchen in Backöfen oder Bühnenwinkel versteckt und Holz davor hingebaut...“.
5. Dort, wo Vertreter der noch funktionierenden Zivilgesellschaft Verantwortung übernahmen, kam es nicht zu Vergewaltigungen:
In Stein ging nach tagelangen Kämpfen um den Nachbarort Königsbach ein Einwohner mit
einer weißen Fahne den französischen Truppen entgegen. Daraufhin ließ der französische
Befehlshaber alle Mädchen und Frauen vor seinen Soldaten warnen. Trotzdem kam es zu
Übergriffs-Versuchen: „Soldaten bedrängten Frauen und Mädchen fast jeden Alters, oft in
zügelloser Rohheit“. Dies „veranlasste den Ortspfarrer Güß,
im Steiner Pfarrhaus geeignete Räumlichkeiten für schutzsuchende Frauen und Mädchen einzurichten, wovon über längere Zeit auch reger Gebrauch gemacht wurde“.
Egon Güß, seit 1933 Pfarrer in Stein, war Mitglied der Reli
giösen Sozialisten, einer Gruppe innerhalb der Landeskirche,
die früh vor dem Hakenkreuz warnte. Er und seine Gemeinde
waren Mitglieder der „Bekennenden Kirche“, er verweigerte
den Eid auf den „Führer“, er wurde von der Gestapo überwacht.
In Heimsheim sorgten Pfarrer Heinrich Fausel und seine Frau
Helene dafür, dass Frauen und Mädchen im Schleglerturm
und im Schlosskeller untergebracht wurden, und setzen sich
während der Nacht selbst vor die Türen, „weshalb im Vergleich mit anderen Gemeinden in der Nachbarschaft wenig
passiert ist“. Über Geistliche in Freudenstein, Neuhausen,
Öschelbronn und Ersingen wird Ähnliches berichtet.
Auch Heinrich und Helene Fausel waren Mitglieder der „Bekennenden Kirche“ und wurden ebenfalls von der Gestapo
überwacht, 1942/43 versteckten sie vier Wochen lang ein
jüdisches Ehepaar.
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In Büchenbronn „ging Bürgermeister (Karl) Beffert den einrückenden französischen Truppen mit einer weißen Fahne entgegen“, so gab es keine Kämpfe, keine Toten, keine Zerstörungen und auch keine Vergewaltigungen: „Büchenbronn war
noch glimpflich davongekommen“.
In Knittlingen ging Bürgermeister Friedrich Lehner den französischen Truppen mit der weißen Fahne entgegen, in Bilfingen war es ein Lehrer, in Hohenwart ein Mann, der sich zuvor
über vier Wochen vor den Nazis versteckt gehalten hatte.
6. In Veröffentlichungen über Vergewaltigungen im April 1945 erscheinen Frauen ausschließlich als passive Opfer. Die Untersuchung zeigt jedoch: Frauen übernahmen in der
zugespitzten Situation sehr wohl aktiv Verantwortung für sich selbst und ihre Mitmenschen.
In Bilfingen verhandelte ein dienstverpflichtetes Mädchen aus
dem Elsass zusammen mit einem der französischen Sprache
mächtigen Lehrer mit den französischen Truppen erfolgreich
über die friedliche Übergabe. Ebenfalls in Bilfingen schaltete
sich die Wirtin der Gaststätte „Sonne“, die aus dem Elsass
stammte, in diese Verhandlungen ein.
Die katholische Gemeindeschwester Maria in Bilfingen machte ihre „Autorität“ gegenüber den Besatzungstruppen zugunsten ihrer MitbürgerInnen erfolgreich geltend. Nicht nur für Bilfingen trifft zu, was die Schwester berichtete: „Das Verhalten
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gegen den Priester und die Schwestern von Seiten der Besatzung war respektvoll“.
In Dietenhausen zeigte die Lehrersfrau Merkel die weiße Fahne. In Ellmendingen verhandelte eine des Französischen mächtige junge Frau mit dem Kommandanten der französischen Truppen „und man hatte keine Angst mehr voreinander“. Der Offizier verhinderte
Übergriffsversuche. In Heimsheim brachten Helene Fausel und ihr Mann Frauen und
Mädchen in geschützten Räumen unter und versperrten nachts französischen Soldaten
den Zutritt. In Kieselbronn war es die Zwangsarbeiterin Lydia Sima, die den französischen
Truppen mit erhobenen Händen entgegenging und so dafür sorgte, dass außer dem Diebstahl von Eheringen nichts geschah.
Die Bedingungen, unter denen die bisher genannten Menschen zum Schutz der Zivilbevölkerung und v.a. der Mädchen und Frauen agierten, Panzersperren abräumten, weiße
Fahnen hissten oder mit diesen den französischen Truppen entgegengingen, waren
schwierig und bedeuteten Lebensgefahr: Reichsführer SS Heinrich Himmler hatte am
3.4.1945 angeordnet, die männlichen Bewohner aller Häuser, an denen vor den heranrückenden Truppen der Alliierten die weiße Fahne gehisst wird, sofort zu erschießen.
7. Zu den positiv Agierenden gehörten auch Kommandierende der französischen Einheiten: In Würm ließ der Befehlshaber bekannt machen, „Frauen und Mädchen sollten im
Schulhaus übernachten, wo sie sicher seien. Dieser Aufruf wurde weithin befolgt und war
sicher von Nutzen“. Über das Verhalten des französischen Befehlshabers in Tiefenbronn
heißt es: „Öffentliche, sichere Schlafstätten für Mädchen und Frauen mussten errichtet
werden, die unter militärischem Schutz standen“. Ähnliche Berichte liegen über Hohenwart
und Langensteinbach vor.
Wo es trotz der Bemühungen der Befehlshaber zu Vergewaltigungen gekommen war, ergriffen diese drakonische Sanktionen: In Birkenfeld vergewaltigten und ermordeten französische Soldaten in der Häusergruppe „Fuchsloch“ zwei Frauen, die Vorgesetzten reagierten sofort: „Die Mörder, marokkanische Soldaten, seien von den französischen Truppen
standrechtlich erschossen worden“. In Ersingen versuchten die französischen Befehlshaber „mit körperlichen Züchtigungen Einhalt zu gebieten… ein Farbiger [wurde] vor dem
Wasserreservoir erschossen, weil er sich mehrfach an Frauen vergangen hatte“. Sanktionen gegen Vergewaltiger gab es auch in Berghausen, Haslach und Freudenstadt.
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8. Aussagen zu der Zahl der vergewaltigten Frauen gibt es nur aus sieben Gemeinden:
über 70 in Feldrennach, 25 in Friolzheim, 70 – 80 in Königsbach, über 100 in Maulbronn,
etwa 100 in Niefern, 138 in Zaisersweiher. Über Pforzheim heißt es im Verwaltungsbericht
1939 – 1945: „Alle Fälle von Vergewaltigungen wurden im Krankenhaus St. Trudpert behandelt und anfänglich auch vermerkt, doch nahm ihre Zahl einen solchen Umfang an –
darunter Mädchen im Kindesalter und Frauen in den 70er Jahren -, dass eine Registrierung schließlich nicht mehr möglich war“. Eine Nachfrage im Trudpert nach Unterlagen
aus dem Jahr 1945 blieb ergebnislos. Ohne Belege heißt es in einem anderen Bericht:
„Die Zahl der Vergewaltigungen in Pforzheim schwankt zwischen mehreren Dutzend und
einigen Hundert“.
9. Berichte von betroffenen Mädchen und Frauen waren bisher nicht aufzufinden. Deswegen stehen hier indirekte Aussagen auch über die Reaktionen auf Vergewaltigungen:
Friedrich Katz, ab dem 1. Juni 1945 von den französischen
Militärbehörden als Landrat des Landkreises Pforzheim eingesetzt, schrieb in seinem Tagebuch über Reaktionen in
Mönsheim: „Wir sind total verblüfft zu sehen, wie leicht diese
Vergewaltigungen im allgemeinen genommen werden. Eine
Frau sagte: ‚Ich bin vergewaltigt worden, aber sonst ist mir
nichts passiert’“.
Ganz anders dagegen die Schilderung einer Frau aus Neuhausen: „Wenn ich an die eine Nacht denke, in der immer
wieder einige von diesen Bestien in den Keller kamen ... und
sich ihre Opfer zum Missbrauch holten... Nach diesen schweren Prüfungen hat uns dann
Herr Pfarrer in seinem Haus aufgenommen, doch danken wir dem lieben Gott jeden Tag,
dass wir wenigstens vor den schwarzen Bestien verschont geblieben sind“.
Eine Zeugin aus Pforzheim schildert: „In den folgenden Tagen [Anm.: zwischen dem 8.
und dem 13. April am nördlichen Stadtrand] hatten wir ständig Belästigungen und Plünderungen von durchziehenden Marokkanern, die auch die beiden Männer im Hause... eingeschlossen hielten, während sie ein Mädchen... vergewaltigten“.
Eine Zeitzeugin, die den Einmarsch der französischen Truppen in Mühlhausen/Enz erlebte, „hatte noch Jahrzehnte lang eine panische Angst vor Menschen mit dunkler Hautfarbe.
Das hat sich erst gelegt, seit in Illingen ein ambulanter Geflügelhändler mit offenbar afrika8
nischen Wurzeln seine Ware von Haus zu Haus anbietet. Der nämlich sei ‚so ein feiner
Mensch’“.
positiv Handelnde
Parlamentäre -
Vermittler/in -
Repräsentanten
gewaltfreie
Bündnispartner
der Zivilgesellschaft
Übergabe mit
(Kriegsgefangene,
(Pfarrer, Bürger-
weißen Fahnen
ZwangsarbeiterInnen)
meister, Lehrer)
Befehlshaber
bzw. Angehörige der
franz. Streitkräfte
10. Zusammenfassung:
Fast überall, wo Menschen den Befehlen der Nazis nicht gehorchten, Widerstand in letzter
Minute gegen den NS-Terror leisteten, unter Einsatz ihres Lebens Panzersperren abräumten bzw. nicht errichteten, weiße Fahnen hissten oder mit diesen den französischen Truppen entgegengingen, kam es zu keinen Vergewaltigungen.
© Brigitte und Gerhard Brändle 9.6.2015
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Abb.:
Karte Enzkreis aus: Pforzheim und der Enzkreis, Stuttgart/Aalen, 1976, S. 21
Foto Beffert aus: Heinz, Günter: Berggemeinde Büchenbronn, Pforzheim, 1975, S. 366
Foto Lehner aus: Knittlingen, Geschichte einer Stadt, Stuttgart, 1968, S. 6
übrige Fotos aus: Der Enzkreis, Jahrbuch 6, HRSG: Landratsamt Enzkreis, Pforzheim, 1995
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