Wanderausstellung „Der Krieg an der Mittelmosel und im

Wanderausstellung „Der Krieg an der Mittelmosel und im
Hunsrück – 280 Jahre ‚Schlacht bei Klausen‘
I. Historischer Hintergrund
Der Polnische Thronfolgekrieg sowie der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück
Zu den fast vergessenen historischen Episoden der Region Eifel-Mosel-Hunsrück gehört der
sogenannte ‚Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück‘ in den Jahren 1734/35, der mit der
‚Schlacht bei Klausen‘ zwischen den heutigen Gemeinden Esch und Rivenich (Landkreis
Bernkastel-Wittlich) am 20. Oktober 1735 seinen blutigen Höhepunkt fand. Dabei handelt es
sich um die entscheidende Phase im sogenannten ‚Polnischen Thronfolgekrieg‘ (1733–1738),
der nicht nur an Mittelmosel und im Hunsrück, sondern auch in Polen, Italien sowie am Oberund Mittelrhein ausgetragen wurde.
Ausgangspunkt des Konfliktes war dabei nach dem Tod des August des Starken im Jahre
1733 der Streit um die Nachfolge auf dem Polnischen Königsthron. Während der deutsche
Kaiser Karl VI. den Sohn des verstorbenen sächsischen Kurfürsten, Friedrich August II. von
Sachsen, unterstützte, versuchte der französische König Ludwig XV. seinen Schwiegervater,
den polnischen Adligen Stanislaus Leszczyński, als neuen polnischen König zu etablieren.
Mit dem Einmarsch französischer Truppen, der Eroberung der Stadt Trier sowie der erfolgreichen Belagerung und Zerstörung der Reichsfeste Grevenburg in Traben-Trarbach im April
1734 wurde schließlich auch das kleine Kurfürstentum Trier in den europäischen Konflikt
hineingezogen. Die französische Besetzung Lothringens und großer Teile Kurtriers waren im
Mai 1734 schließlich Auslöser für die Einberufung der Reichsarmee, die aus Truppenkontingenten aus ganz Deutschland bestand. Unter der Führung Österreichs versammelten
sich die Truppen im Sommer 1734 am Rhein. Nach der ca. einjährigen erfolglosen
Belagerung von Mainz durch die Franzosen ging die Reichsarmee im Herbst 1735 in die
Offensive über und zog durch den Hunsrück an die Mosel.
Die Schlacht bei Klausen
Vor diesem Hintergrund kam es am 20. Oktober 1735 in der Nähe des Wallfahrtsortes
Klausen, zwischen den Dörfern Rivenich und Esch, zur entscheidenden militärischen
Auseinandersetzung, an der auf beiden Seiten ca. 30.000 Soldaten teilnahmen und die mit der
Niederlage und dem Rückzug der französischen Truppen nach Trier endete. Noch im gleichen
Jahr wurde ein vorläufiger Friede geschlossen, der allerdings erst 1738 endgültig ratifiziert
wurde.
Auch wenn es sich beim Treffen von Klausen nur um ein kleines Gefecht handelte, so war die
Aufmerksamkeit der europäischen Großmächte für einen kurzen Augenblick doch auf die
Mittelmosel gerichtet. Auch die Folgen der Auseinandersetzung hatten europäische Dimensionen und so wurde im folgenden Frieden von Wien u. a. Friedrich August II. von Sachsen
als polnischer König bestätigt, während auf der anderen Seite Stanislaus Leszczyński das
Herzogtum Lothringen erhielt, das nach seinem Tod an Frankreich fiel. Bis zum Ende des 2.
Weltkriegs blieb gerade diese Gebietsabtretung Lothringens Ausgangspunkt für zahlreiche
Konflikte und Kriege zwischen Deutschland und Frankreich.
II. Die Wanderausstellung und der Ausstellungskatalog
Das Konzept der Wanderausstellung
Aus Anlass des 280. Jahrestages der Auseinandersetzungen am Salmbach wurde Anfang des
Jahres 2015 die Projektgruppe ‚Schlacht bei Klausen‘ ins Leben gerufen, der neben dem
‚Freundeskreis der alten Klosterbibliothek der Augustiner-Chorherren in Klausen e.V.‘ und
der Gemeinde Klausen auch die Ortsgemeinden Esch, Rivenich, Sehlem sowie die
Pfarrgemeinde Klausen angehörten. Gemeinsam wurde beschlossen, eine Wanderausstellung
sowie einen dazugehörigen Katalog zu erstellen, um diese Ereignisse ausführlich zu
dokumentieren. Dr. Marco Brösch (Klausen) sowie Dr. Tom Müller (Trier) wurden mit der
Erstellung der Wanderausstellung beauftragt.
Finanziell und organisatorisch unterstützt wurde das Vorhaben von der Verbandsgemeinde
Wittlich-Land, dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und der Sparkasse Mittelmosel EifelMosel-Hunsrück. Als Schirmherr der Ausstellung konnte der Präsident des rheinlandpfälzischen Landtags, Herr Joachim Mertes, gewonnen werden.
Den Organisatoren ging es dabei nicht nur um die Darstellung der politischen Ereignisse und
der militärischen Aktionen, sondern auch um das Leben der Soldaten und vor allem die
Sorgen und Nöte der Zivilbevölkerung in der Region, die im Besonderen durch
Einquartierung und Versorgung sowie den gewaltsamen Übergriffen der Truppen zu leiden
hatten. Gleichzeitig soll in der Ausstellung auch der Frage nachgegangen werden, inwiefern
diese militärische Auseinandersetzung im kollektiven Gedächtnis der Nachwelt, z. B. in Form
von Sagen und Mirakelberichten, aber auch in Liedern erhalten blieb. Die Ausstellung besteht
im Kern aus 11 Informationstafeln, wobei jede Tafel einem Ort und einer Thematik gewidmet
ist.
Die Informationstafeln
Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Tafeln:
Tafel 1: Die Anfänge des Polnischen Thronfolgekrieges
Tafel 2: Traben-Trarbach – Die Belagerung und Zerstörung der Grevenburg
Tafel 3: Bernkastel-Kues –Kontributionen und Abgaben zur Versorgung der Armee
Tafel 4: Mainz – Die Ausbildung und der Aufbau der Reichsarmee
Tafel 5: Simmern – Das Leiden der Zivilbevölkerung
Tafel 6: Zwischen Esch und Rivenich – Die Schlacht bei Klausen aus Sicht der Reichsarmee
Tafel 7: Zwischen Sehlem und Hetzerath – Die Schlacht bei Klausen aus Sicht der
französischen Armee
Tafel 8: Wittlich – Nach der Schlacht …
Tafel 9: Trier – Das Ende des Polnischen Thronfolgekriegs
Tafel 10: Klausen – Das Nachleben der Schlacht in Sagen, Mirakeln und Liedern
Tafel 11: Vorstellung Projektgruppe, Sponsoren, Förderer, Leih- und Bildgeber etc.
Im Laufe des Jahres 2016 sollen noch zwei weitere Informationstafeln in der Nähe des
Schlachtfeldes am Salmbach aufgestellt werden.
Die Exponate
Neben diesen Informationstafeln besteht die Wanderausstellung aus einer Reihe hochwertiger
Reproduktionen von Originaldokumenten, Bildern, Karten etc, die z. T. erstmals gezeigt
werden und je nach Ausstellungsort und den gegebenen lokalen Möglichkeiten samt den
dazugehörigen Beschreibungen mitgeliefert werden können.
Der Ausstellungskatalog
Zur Dokumentation der Wanderausstellung ist auch ein reich bebilderter Katalog erschienen,
der neben den Texten der 11 Informationstafeln auch die Abbildungen der gezeigten
Ausstellungsstücke enthält:
Marco BRÖSCH und Tom MÜLLER: Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/35 –
280 Jahre ‚Schlacht bei Klausen‘, Katalog zur Wanderausstellung, hg. von der Projektgruppe
‚Schlacht bei Klausen‘, Klausen 2015, 164 S.: Ill., 12,50 Euro.
Der Katalog ist ab sofort am jeweiligen Ausstellungsort sowie bei der Ortsgemeinde Klausen
zum Preis von 12,50 Euro erhältlich. Versand für 3,- Euro möglich.
Ortgemeinde Klausen
Eberhardstr. 3,
54524 Klausen,
Tel.: 06578 - 102905
Fax: 06578 - 984438
E-Mail: [email protected]
III. Ausstellungsorte
Eröffnung der Ausstellung
Anlässlich des 280. Jahrestages der ‚Schlacht bei Klausen‘ fand am 11. Oktober in der
Wallfahrtskirche in Klausen ein Friedensgottesdienst unter Leitung des Trierer Bischofs
Stephan Ackermann statt. Anschließend wurde im ‚Klostergut Klausen‘ die Wanderausstellung „Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/1735 - 280 Jahre Schlacht von
Klausen“ feierlich eröffnet. Neben Bischof Stephan Ackermann nahm daran auch der
Schirmherr der Ausstellung, der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz Joachim Mertes
sowie zahlreiche geladene Ehrengäste teil.
Die Ausstellung konnte vom 11. Oktober bis 29. November 2015, jeweils von 11:00 – 17:00
Uhr im Klostergut Klausen besichtigt werden.
Weitere Ausstellungsorte und –termine
Bernkastel-Kues:
St. Nikolaus-Hospital-Cusanusstift vom 07. Dezember 2015 bis 20. März 2016,
Mo-Fr. von 09:00–12:00 Uhr sowie sowie am So., den 20. Dezember 2015., 24.
Januar, 21. Februar und 20. März 2016, jeweils von 14:00 - 18:00 Uhr
Geschlossen: 21. Dezember 2015 – 1. Januar 2016 und 5. Februar 2016 – 12.
Februar 2016
Näheres unter: http://www.cusanus.de/cms/front_content.php?idcat=53
Trier:
Universitätbibliothek, Erdgeschoss der Bibliothekszentrale, vom 30. März bis 31.
Mai 2016, Mo-Fr. von 08:00-24:00 Uhr, Sa. 8:00 Uhr-19:00 Uhr und So. 11:00-15:00
Uhr
Wittlich:
Filiale der Kreissparkasse Mittelmosel, Eifel – Mosel – Hunsrück im Juni 2016
(Näheres wird noch bekannt gegeben)
Rivenich:
November 2016 (Näheres wird noch bekannt gegeben)
Traben-Trarbach:
Mittelmoselmuseum, April 2017 (Näheres wird noch bekannt gegeben)
Weitere Ausstellungsorte sind noch geplant.
Zur Ausleihe
Es besteht die Möglichkeit, die Wanderausstellung, kostenlos bei der Gemeinde Klausen
auszuleihen. Sofern keine anderen Absprachen getroffen wurden, übernimmt der Leihnehmer
die Kosten für Hin- und Rücktransport der elf Dokumentationstafeln sowie der Reproduktionen sowie die Organisation und Durchführung vor Ort. Evtl. Beschädigungen der Tafeln
und Reproduktionen müssen vom Leihnehmer erstattet werden.
Die Ausleihe kann unter der folgenden Adresse ausgeliehen werden:
Ortgemeinde Klausen
Eberhardstr. 3,
54524 Klausen,
Tel.: 06578 - 102905
Fax: 06578 - 984438
E-Mail: [email protected]