Restaurierung von Papier - Zentrum für Bucherhaltung

Restaurierung von Papier
ZENTRUM FÜR BUCHERHALTUNG
T H E PA P E R S A V I N G C O R P O R AT I O N
Die Verbindung von Handwerkskunst
und moderner Technologie.
Tradition trifft Zukunft.
N
eben den Mengenverfahren, wie der Massenentsäuerung und der Schimmelbekämpfung, bieten wir Ihnen natürlich auch klassische Restaurierungs- und Buchbinderarbeiten an. Ob Bücher, Akten, Karten, Pläne, Grafiken
oder Fotografien – im Zentrum für Bucherhaltung verbinden wir traditionelles Handwerk und Restaurierungsethik
mit modernen Technologien.
Wir bieten folgende Restaurierungsdienstleistungen:
K
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Einbandrestaurierung
Tintenfraßbehandlung
Plan-, Plakat- und Kartenbearbeitung
Papier- und Grafikrestaurierung
Einbandrestaurierung
Bücher bestehen aus einem Buchblock und einem
Einband, der den Buchblock schützt. Bucheinbände werden durch Gebrauch beansprucht. Dann brechen sie im
Falz und Buchdeckel oder Einbandrücken lösen sich vom
Buchblock. Ein intakter Einband ist grundlegend für die
uneingeschränkte Benutzung eines Buches. Wir beherrschen die klassischen Methoden der Einbandrestaurierung.
Dabei verwenden wir nur alterungsbeständige, dem
Original gerecht werdende Materialien. Nach Möglichkeit
erhalten wir die Originalsubstanz oder einzelne
Fragmente des Einbands. Zusätzlich optimiert unsere
Forschungsabteilung mit technischen Neuentwicklungen
die bewährten Verfahren. Letztlich entscheiden aber Ihre Anforderungen und persönlichen Wünsche über unser
Vorgehen bei der Restaurierung.
Tintenfraßbehandlung
Von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit Eisengallustinte geschrieben – einem Gemisch
aus Eisensalzen (Eisen(II)sulfat) und Galläpfelextrakten.
Eisengallustinte ist bei der Herstellung farblos. Ihre charakteristische dunkle Farbe entsteht erst durch eine Reaktion der Eisenionen mit Sauerstoff.
Bei dieser Herstellung bildet die Tinte Schwefelsäure. Zudem wurden die Eisensalze oft im Überschuss dazugegeben, da sie bei der Tintenherstellung ein billiger Rohstoff
waren. Diese Inhaltsstoffe greifen das Papier an. Es verliert seine Festigkeit und wird brüchig. Die Eisengallustinte frisst sich regelrecht durch das Papier und hinterlässt
durchlöcherte Blätter.
Im ZFB bieten wir Ihnen zwei unterschiedliche Methoden,
um den oxidativen Celluloseabbau durch Tintenfraß zu
stoppen. Neben der bewährten wässrigen Phytatbehandlung steht Ihnen bei uns eine in einem internationalen
Forschungsprojekt entwickelte nichtwässrige Tintenfraßbehandlung zur Verfügung. Die überschüssigen Eisensalze der Tinte werden entfernt oder chemisch deaktiviert. Dabei werden sowohl die Säuren in der Tinte als
auch die Säuren im Papier neutralisiert.
Fehlen bereits einzelne Teile des Blattes, sind weitere
restauratorische Maßnahmen nötig. Bei leicht geschädigtem Papier festigen wir das gesamte Blatt oder die
geschädigten Bereiche mit einem hauchdünnen transparenten Japanpapier. Stark geschädigtes Papier stabilisieren wir durch Anfaserung und Übervliesung des Blattes.
Wahlweise betten wir stark geschädigtes Papier in Japanpapier ein.
Abb. links: Mittels eines Bathophenantrolin-Tests
werden freie Eisenionen nachgewiesen – wenn nötig
wird eine Tintenfraßbehandlung angeschlossen.
Abb. oben: Die Nassbehandlung empfiehlt sich in
vielen Fällen zur Vorbereitung auf weitere Stabilisierungsmaßnahmen. Schmutzpartikel, Abbauprodukte
und Säuren werden aus dem Papier gespült.
Plan-, Plakat- und
Kartenbearbeitung
Historische Pläne stecken voller Stadt-, Bau- und
Architekturgeschichte. Oftmals Unikate, sind
Baupläne und Zeichnungen randvoll mit Ideen aus
vergangenen Zeiten. Durch sie erschließen wir
uns den Gedankenhorizont der Architekten und
die bauliche Entwicklung unserer Städte.
Durch schlechte Lagerung, qualitativ unzureichendes
Papier oder Behelfsreparaturen mit Selbstklebebändern sind Pläne, Karten und Plakate oft brüchig und
für eine weitere Nutzung ungeeignet. Gerollt, verklebt und gefaltet lassen sich die Dokumente häufig
nicht mehr öffnen, ohne weiteren Schaden zu nehmen.
Für die Bearbeitung dieser Dokumente haben wir eine Planglättanlage entwickelt, mit der wir großformatige und umfangreiche Sammlungen planlegen.
Neben einer großräumigen Klimakammer mit mehreren Ebenen besteht sie aus einer Planpresse zum
Glätten der Dokumente. Mittels gezielter Feuchtigkeitseinwirkung entspannen wir zunächst die zusammengerollten oder gefalteten Dokumente. Die Klimakammer der Planglättanlage ermöglicht uns ein
gleichmäßiges und kontrolliertes Befeuchten. Durch
die schonende Befeuchtung bleiben Farben und Tinten stabil.
Mit Hilfe der Befeuchtung gewinnt das Papier
außerdem neue Elastizität und kann ohne weitere
Beschädigung entrollt werden. Im zweiten Arbeitsschritt glätten wir die Dokumente in der Planpresse
zwischen speziellen Pressmaterialien. Unter moderatem Druck trocknen wir die entrollten und gesäuberten Bogen. Falten und Kanten werden geebnet.
Zur Stabilisierung schließen wir Fehlstellen und
Risse in dem geglätteten Dokument. Sehr fragile Pläne werden zum Schutz vor weiterem Zerfall und Verlusten mit Japanpapier kaschiert.
Historische Pläne, Karten und Plakate sind nun
wieder frei zugänglich.
Papier-, Grafik- und
Einzelblattrestaurierung
Unsere Methoden der Papierrestaurierung reichen
von der reinen Nassbehandlung über das Anfasern
und Kaschieren bis zur manuellen Papierbearbeitung.
papier flächig auf das brüchige Blatt auf. Das Kaschieren schützt das spröde Papier vor weiteren
Verlusten.
Eine Nassbehandlung bringt neue Flexibilität in
gealtertes Papier. Schmutzpartikel, Abbauprodukte
und Säuren werden herausgespült. Das Einbringen
einer alkalischen Reserve verlangsamt die natürliche
Alterung. Anschließendes Nachleimen festigt das
Papier. Die Nassbehandlung empfiehlt sich in vielen
Fällen zur Vorbereitung auf weitere Restaurierungsmaßnahmen.
Die Restaurierung von Grafiken und Einzelblättern
erfordert eine besonders bedachte Herangehensweise. Um den Gesamteindruck einer Grafik oder
Urkunde nicht zu beeinträchtigen, müssen Risse
und Fehlstellen nahezu unsichtbar geschlossen
werden. Beim Glätten von Grafiken und Urkunden
liegt das besondere Augenmerk auf der Erhaltung
der Oberflächenstruktur und der Plattenränder.
Anfasern schließt Fehlstellen im Papier mit neuen Fasern. Einem Bad aus Wasser werden aufgeweichte Zellstofffasern beigemischt. Ähnlich wie bei
der Papierherstellung wird die Faserflüssigkeit über
ein sehr feines Sieb geschwemmt. Die Fasern lagern
sich an den Fehlstellen und am Rand des Papiers an.
Sie verfilzen miteinander und verleihen diesen Bereichen neue Stabilität. Das Papier wird wieder benutzbar. Im Falle von besonders stark abgebautem
Papier kombinieren wir das Anfasern mit dem
Übervliesen des Blattes. So erhalten wir seine Gebrauchsfähigkeit.
Grafiken können beispielsweise auf dem Saugtisch
schonend gewässert werden. Wasserränder werden dadurch abgemildert oder entfernt und der
ursprüngliche Bildeindruck der Grafik wird wieder
verstärkt. Nach der Bearbeitung bieten wir Ihnen
die Montage der Grafiken in alterungsbeständige
Passepartouts und eine konservatorische Einrahmung nach Ihren Wünschen an.
Auch durch Kaschieren wird Papier dauerhaft stabilisiert. Dabei bringen wir ein hauchdünnes Japan-
Urkunden können in der Klimakammer vorsichtig
entspannt werden. Nachfolgendes behutsames
Spannen und Glätten entfernt Knicke und Verwerfungen. Hauptaugenmerk liegt jedoch auch hier auf
der Erhaltung des Originaleindrucks des Objektes.
Wir
retten
Papier
ZFB – Zentrum für Bucherhaltung GmbH
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Fax: +49 (0) 341 25989-99
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