Ausgesteuerte packen an

GZA/PP 8048 Zürich
28. Jahrgang
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Nr. 42
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Lärmschutz: Einsprachen
blockieren 20 Millionen
Das Reinigungsangebot von Etcetera ist in den letzten 30 Jahren stark gewachsen.
Foto: zvg.
Die Stadt Zürich will bis
2018 die eidgenössische
Lärmschutzverordnung
erfüllen. ACS, TCS und VCS
blockieren aber die Umsetzung von Massnahmen an
der Quelle, also Tempo 30.
Dies könnte die Stadt
die Bundessubventionen
in der Höhe von 20 Millionen Franken kosten.
Der Bund bestätigt dies.
Pia Meier
Ausgesteuerte packen an
Seit 30 Jahren organisiert
Etcetera Zürich als soziale
Auftragsvermittlung tatkräftige Arbeitshilfen. Seither
hat sich viel verändert. Immer mehr Frauen und ältere
Menschen suchen Arbeit.
Nadine Siegle
Etcetera Zürich ist keine gewöhnliche
Stellenvermittlung. Etcetera vermittelt stunden- und wochenweise Arbeitseinsätze an Privatpersonen und
Firmen, insbesondere in den Bereichen Reinigung, Räumung, Haushalt
und Gartenarbeit. Das Angebot richtet sich vor allem an Sozialhilfebeziehende, Langzeitarbeitslose und an
Personen, die keinem geregelten Arbeitsalltag nachgehen können. Neben
der Auftragsvermittlung berät Etcetera die Teilnehmenden in sozialen und
beruflichen Fragen.
Etcetera Zürich begann vor 30
Jahren als Kooperationsprojekt zwischen dem Schweizerischen Arbeiterhilfswerk und der Schule für Soziale
Arbeit Zürich mit einem «Mini-Budget». Zwei Studierende der Schule
leiteten die zweijährige Pilotphase.
Damals stand die Auftragsvermittlung für junge Erwachsene im Vordergrund. Bereits ab dem zweiten
Jahr wurde die Vermittlung aber auf
alle Altersgruppen ausgeweitet. Heute steht Etcetera Zürich unter der
Co-Leitung von Kurt Huber, Daniela
Lässker und Barbara Russo.
Die durch Etcetera vermittelten
Auftragsstunden haben sich in den
letzten 30 Jahren mehr als verzehnfacht. «Personen, die Arbeit suchen,
gab es schon immer», weiss Kurt
Huber, der vor 15 Jahren zu Etcetera kam. Da Etcetera von der Stadt
unterstützt wird, ist die Organisation in den letzten Jahren stetig gewachsen und konnte durch die gestiegenen Ressourcen auch mehr
Arbeit vermitteln.
Migrationshintergrund im Wandel
«Unsere Teilnehmer sind ein Abbild
der Arbeitssuchenden in der Stadt
Zürich», erklärt Huber. Über die
vergangenen drei Jahrzehnte haben
sich deshalb auch die vermittelten
Personen und ihre Hintergründe
verändert. Daniela Lässker, die seit
sechs Jahren bei Etcetera arbeitet,
beobachtete: «Der Anteil der Frauen ist stark gestiegen und unter ihnen die Anzahl der Muslima.» Auch
der Migrationshintergrund der Teil-
In der Stadt Zürich leben mehr als
130 000 Menschen an Strassen mit
hoher Lärmbelastung, davon 11 000
über dem Alarmwert. Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt
von der Stadt Zürich, dass sie bis
März 2018 Massnahmen an der
Quelle (Tempo 30) ergreift, um die
Immissionsgrenzwerte zu erreichen.
«Hausaufgaben gemacht»
In den vergangenen Jahren und Monaten hat Umwelt und Gesundheit
Zürich zusammen mit dem Tiefbauamt, der Dienstabteilung Verkehr
und den Verkehrsbetrieben kreisweise über Massnahmen informiert, die
auf einem öffentlich aufgelegten, sogenannt akustischen Projekt und auf
intensiven Gesprächen der beteiligten
Stellen beruhen. «Wir werden, wenn
im November die Kreise 1, 4 und 5
kommuniziert werden, unsere Hausaufgaben gemacht und alle möglichen Massnahmen ausgeschöpft haben», hält Bruno Hohl, Direktor Um-
welt- und Gesundheitsschutz, fest.
Es herrsche weitgehend Konsens
in der Stadtverwaltung – dieser beruht auf Grundsatzentscheiden des
Stadtrats und der Bundesnorm –,
dass der Lärmschutz eine eminente
Bedeutung für die Gesundheit und
die damit verbundenen Folgekosten
hat. Bis Frühling 2016 sollen alle
Massnahmen in einem ersten Durchlauf geklärt und beschlossen beziehungsweise verfügt sein.
Stadt will Bevölkerung schützen
«Allerdings sind die typisch urbanen
Massnahmen zur Reduktion der Geschwindigkeit durch Einsprachen der
Automobilverbände TCS und ACS,
aber auch VCS blockiert», erläutert
Hohl. «Das bindet unheimliche Ressourcen in den zahlreichen Rechtsmittelverfahren, die angesichts bereits vorliegender Bundesgerichtsentscheide eigentlich nicht nötig wären.» Was ihn besonders nervt, ist
die Tatsache, dass in der Agglomeration immer mehr Geschwindigkeitsreduktionen in Wohngegenden erfolgen, während offensichtlich das
Recht der Stadt beschnitten werden
soll, ihre eigene Wohnbevölkerung zu
schützen. 2009 wurde an der Kalchbühlstrasse in Wollishofen ein Pilotversuch mit Tempo 30 durchgeführt.
Dies stiess bei der lokalen Bevölkerung auf grosse Akzeptanz.
Keine falschen Hoffnungen
Wenn die Stadt Zürich die Massnahmen bis März 2018 umsetzt, erhält
sie vom Bund bis 32 Prozent der
Lärmschutzkosten vergütet. Das sind
Fortsetzung auf Seite 3
Fortsetzung auf Seite 5
Wie der Lärm reduziert werden soll
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Oktober
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Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt von der Stadt Zürich, wie von allen Strassenhalterinnen, dass sie bis Ende März
2018 Massnahmen ergreift, um die
Immissionsgrenzwerte einzuhalten.
Das Lärmschutzrecht des Bundes
fordert, dass primär Massnahmen
an der Quelle geprüft und umgesetzt werden. Erst wenn sich dafür
keine Möglichkeiten ergeben, sind
Lärmschutzwände (Ausbreitungsweg) und Lärmschutzfenster (= keine Sanierung, nur Erleichterungen)
zulässig. An der Quelle wirken Motoren und Pneus, was jedoch natio-
nales Recht betrifft. In der kommunalen Zuständigkeit liegen Beläge
(hierzu gibt es Versuche, die jedoch
noch keine lärmreduzierende Wirkung auf Dauer belegen) und natürlich die Reduktion der Verkehrsgeschwindigkeit. Die beiden Automobilverbände ACS und TCS verzögern durch Rechtsmittel die Umsetzung des Lärmschutzes an der
Quelle (durch Tempo 30), während
der VCS sich gegen einzelne Erleichterungen ausspricht, die seines
Erachtens nicht nötig wären, wenn
lärmreduzierende Massnahmen realisiert würden. (pm.)
Polizei auffrischen
Bienen auffüttern
SZU aufrüsten
Stadtrat Richard Wolff hatte eine klare Vorstellung von einer
bürgernahen Polizei: Dass er vermehrt Personen mit Migrationshintergrund rekrutieren wollte, sorgte für Aufregung.
Was ist der aktuelle Stand der Dinge?
Seite 9
Die Honigernte ist vorbei, und es gilt, die Bienenvölker auf
den Winter vorzubereiten. Dank Auffütterung und Varroabehandlung können die Völker kraftvoll in den Frühling starten.
Seite 11
Gemäss einer Schwachstellenanalyse muss die SZU massive
Investitionen tätigen. Dazu sind neue einstöckige Züge mit
vielen Türen und der 7,5-Minuten-Takt nötig. Denn die Fahrgastzunahme bis 2028 beträgt bis zu 80 Prozent. Letzte Seite
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Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
AKTUELL
Irische Musiklegenden im Volkshaus
Seit über 20 Jahren bringt
das Irish Folk Festival die
renommiertesten Künstlerinnen und Künstler der traditionellen keltischen Musik
in die Schweiz.
Theater ohne Sprach- und Kulturgrenzen: Mummenschanz.
Foto: zvg.
Maskentanz mit Mummenschanz
Nach fast vierjähriger Welttournee kehrt die beliebte
Theatertruppe Mummenschanz zurück nach Zürich.
Mummenschanz prägt die Theaterwelt seit über 40 Jahren mit der Magie seines ganz eigenen, fantastischen
Universums. Ohne Worte, ganz ohne
Musik und Bühnenbild, nur mit Masken und Körper vor schwarzem Hintergrund, treten die Künstler auf. Damit haben Mummenschanz eine sehr
unterhaltsame Bewegungssprache erfunden, die überall in der Welt verstanden wird. Neben den Klassikern
kommen in der Maag-Halle auch Sketches auf die Bühne, die bis anhin nur
in New York zu sehen waren.
Gegründet wurde die Theatertruppe 1972 von Bernie Schürch, Andres
Bossard und Floriana Frassetto. Im
Lauf der Jahre entwickelte sich Mum-
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für
Mummenschanz in der Maag-Halle, Datum nach Wahl. Wer dabei
sein will, schickt bis 19. Oktober,
eine E-Mail mit Betreffzeile
«Mummenschanz» und vollständigem Absender an:
[email protected]
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
menschanz zu einer der weltweit beliebtesten Theaterattraktionen. Die
Masken- sowie die Spieltechniken und
das Repertoire wurden auf über 100
Nummern erweitert. Das Überraschende, das Unerwartete, das Zauberhafte und das Neue sind die wichtigsten Zutaten an der intensiven Improvisationsarbeit. (pd./ mai.)
Dienstag/Mittwoch, 27./28. Oktober, 19.30
Uhr, Maag-Halle, Hardstr. 219, 8005 Zürich
ANZEIGEN
Wanderwege in der Stadt Zürich
Dass es im Zentrum der
Stadt Zürich auch Wanderwege gibt, mag erstaunen;
sie bilden aber Anfangsoder Endpunkte von überregionalen Wanderrouten.
Und auch auf einem solchen Wanderweg in der Stadt Zürich gibt es viel zu
entdecken: das Landesmuseum, die
idyllische Parkanlage am Platzspitz,
das Angebot im Jugendkulturhaus Dynamo, die Rotachhäuser von 1927/
1928 als frühestes Beispiel des Neuen
Bauens in der Schweiz, den einstigen
Bahnhof Letten von 1894, das Kraftwerk Letten von 1892, das Wipkinger
Viadukt und was vom «Konzept Westtangente» aus den 1950er-Jahren übrig geblieben ist, die Badeanstalten
und die Einkehrmöglichkeiten. Die
Fuss- und Wanderwege als Bundesaufgabe sind in Artikel 88 der Bundesverfassung festgehalten. Der Kanton
Zürich hat den seit 83 Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» (ZWW, 7000 Mitglieder) mit dem
Unterhalt beauftragt und trägt den
finanziellen Aufwand von jährlich
rund 400 000 Franken.
Wanderwege in der Schweiz sind
mit den bekannten gelben Wegweisern signalisiert. Die kennen zwar alle, aber wer sich darum kümmert,
das ist vielen Wandernden nicht klar.
220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
betreuen das 2745 Kilometer lange
Netz der Wanderwege in den 171
zürcherischen Gemeinden, sorgen für
die klare Signalisation und veranlassen nach Bedarf einen allfällig nötigen Wegunterhalt durch die Gemeinden.
Kurse für die Ortsmitarbeitenden
Neue Revierpfleger, sogenannte Ortsmitarbeiter, lernen ihre Aufgaben in
Mit dabei am dreistündigen Festival
vom 23. Oktober im Volkshaus sind
Grössen des Irish-Folk wie das Trio
um Máirtin O’Connor – der grosse
Meister des irischen «button-box»Akkordeons. Er spielte schon in den
70ern in wegweisenden Bands, war
Musikalischer Direktor von «Riverdance» und ist neben seinen vier Solo-CDs auch auf Werken von Mark
Knopfler, Rod Stewart, Tanita Tikaram sowie auf über 100 weiteren
Tonträgern zu hören. Begleitet wird
O’Connor von Seamie O’Dowd (Gitarre) und Cathal Hayden (Geige), einem
der besten Fiddler der Grünen Insel
und auch Gründungsmitglied von
«Four Men and a Dog».
Einen internationalen Namen haben sich auch bereits die jungen
«Friel Sisters» aus Glasgow erworben. Die talentierten Schwestern Anna, Sheila und Clare Friel spielen
Geige, Flöte und Uilleann Pipes und
singen traditionelle irische Volkslieder aus dem Repertoire ihrer Familie
und ihrer Heimatregion.
Liam O’Flynn ist einer der begabtesten Uilleann-Pipes-Spieler. Er hat
das traditionelle irische Instrument
seinem Publikum in der ganzen Welt
näher gebracht. Neben seiner Solokarriere und seiner Zusammenarbeit
mit der Band «Planxty» ist er auch
mit vielen internationalen Musikern
Der Kanton Zürich hat den seit 83
Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» mit dem Unterhalt beauftragt.
Foto: zvg.
den jährlich stattfindenden Ausbildungstagen kennen. In erster Linie
natürlich durch die praktische Arbeit,
aber auch im Theorieteil und danach
beim gemeinsamen Abschlussessen.
Zum ersten Mal hat ein solcher Kurs
im Zentrum der Stadt Zürich stattgefunden. Damit konnten der für dieses
Gebiet zuständige Kreisleiter Constantin Hürlimann und sein Ortsmitarbeiter Andy Krummenacher tatkräftig
unterstützt werden.
Der Weg von der Walchebrücke
bis zum ehemaligen Bahnhof Letten
als Teilstück des offiziellen Wanderwegs Zürich–Baden ist dabei «wanderwegmässig» saniert worden. (pd.)
Wer die Arbeit für die Zürcher Wanderwege sinnvoll findet und diese unterstützen
möchte, kann Mitglied (jährlich 30 Franken) werden oder vielleicht sogar als zukünftiger Mitarbeiter aktiv werden. Weitere Informationen gibt es unter folgendem
Link: www.zuercher-wanderwege.ch oder
bei der Geschäftsstelle ZWW, 8712 Stäfa.
«Irish Legends»: Akkordeonist Máirtin O’Connor mit dem Gitarristen Seamie O’ Dowd (r.) und dem Geiger Cathal Hayden (l.).
Foto: zvg.
wie etwa Kate Bush, Mark Knopfler,
The Everly Brothers, Emmylou Harris, Mike Oldfield, Enya und Sinéad
O’Connor aufgetreten.
Paddy Glackin ist ein bekannter
irischer Fiddler und Gründer der
Folkband «The Bothy Band». 1977
erschien sein erstes Soloalbum «Glackin», das mittlerweile ein Klassiker
des Genres geworden ist. Auf seinen
zahlreichen Platten sind zudem prominente Irish-Folk-Musiker wie Paddy Keenan, Dónal Lunny, Robbie
Hannon oder Mícheál Ó Domhnaill zu
hören. (pd./ mai.)
Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Volkshaus,
Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3×2 Tickets für
das Irish Folk Festival am 23. Oktober. Wer dabei sein will, schickt
bis 19. Oktober ein E-Mail mit Betreffzeile «Irish» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Irish»
Buckhauserstr. 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Zürich West
AKTUELL
Nr. 42
15. Oktober 2015
AUF EIN
WORT
IN KÜRZE
Mehr Arbeitslose
Im September ist die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich leicht
von 3,4 auf 3,5 Prozent gestiegen.
Von der schon mehrere Monate
dauernden konjunkturbedingten
Zunahme sind sämtliche Branchen betroffen. Am stärksten
nahm die Arbeitslosigkeit in der
Industrie zu, da diese direkt von
der Frankenaufwertung betroffen
ist.
Pia Meier
Das Katzensee-Gebiet ist ein Eldorado für Vogelfreunde. Vor allem
in den Morgenstunden stehen Vogelkenner mit ihren Feldstechern
auf dem Weg rund um den See.
Sie können dort einige Vogelarten
entdecken, darunter auch seltene.
Auch Nicht-Kenner können am
Katzensee mit etwas Glück ein
spezielles Erlebnis haben, nicht
wegen der unübersehbaren Reiher, sondern wegen der Störche.
Höhere Mietpreise
Im Kanton Zürich sind die Angebotsmieten im September leicht
gestiegen. Der monatlich erhobene Mietindex des Immobilienportals Homegate steht neu bei
116,3 Punkten, was einem Anstieg von 0,17 Prozent gegenüber
dem Vormonat entspricht. Auf die
gesamte Schweiz bezogen blieb
der Wert unverändert. Der Mietindex misst die qualitätsbereinigte Mietpreisveränderung für neue
und wieder zu vermietende Wohnungen anhand aktueller Marktangebote.
Nachwuchs im Zoo
Der Zoo Zürich verkündet Nachwuchs. Am 3. Oktober erblickte
ein weibliches Haus-Yak das
Licht der Welt. Das Jungtier wog
bei seiner Geburt rund 20 Kilogramm und ist das sechste Mitglied der Zürcher Yak-Herde. Diese ist seit Mai zusammen mit Kamelen und Kaschmir-Ziegen in
der neu eröffneten mongolischen
Steppe untergebracht.
Bauprogramm
Der Regierungsrat hat das Bauprogramm für Staatsstrassen
2016 bis 2018 verabschiedet. Die
Schwerpunkte sind die siedlungsverträgliche Gestaltung der Kantonsstrassen in dicht besiedelten
Räumen sowie Verbesserungen
für den Fuss- und Veloverkehr.
Welternährungstag
Terre des hommes Zürich organisierte am Dienstag eine Aktion im
Rahmen des Welternährungstags.
Rund 50 Restaurants und Hotels
in Zürich beteiligten sich daran
und spendeten 200 Franken oder
10 Prozent der Tageseinnahmen
für Ernährungsprojekte. Die Terre-des-hommes-Kinderhilfe hat
zum Ziel, die Lebensbedingungen
von besonders benachteiligten
Kindern zu verbessern.
Kunstmesse
Die 17. Kunstmesse wird heute
Donnerstag im Kongresszentrum
Zürich eröffnet. Die Vernissage
findet von 18 bis 22 Uhr statt. Die
Messe ist anschliessend von Freitag bis Sonntag jeweils zwischen
11 und 20 Uhr geöffnet.
Wahlen im «Karl»
Das Restaurant Karl der Grosse
an der Kirchgasse lädt am Wahlsonntag, 18. Oktober, zum Public
Viewing. Ab 12 Uhr wird die Berichterstattung des Schweizer
Fernsehens im Restaurant live
auf Grossleinwand projiziert.
Die Faszination
des Storchs
Die Märli-Bühne Altstetten lädt noch dreimal zum Musical «S’brav Tüüfeli» ein.
Fotos: ch.
Teuflisches Treiben mit bravem Teufel
Die Märli-Bühne Altstetten
präsentiert noch bis Ende
Oktober das Musical «S’brav
Tüüfeli» von Jörg Schneider.
Es ist das erste Stück, das
unter dem Patronat des
neuen Vorstands als
Hommage an den Autor
über die Bühne geht.
Béatrice Christen
Dass Teufel nicht brav, sondern eher
böse und hinterhältig sind, ist allgemein bekannt. Im Musical «S’brav
Tüüfeli» auf den Bühnenbrettern der
Märli-Bühne ist das etwas anders.
Der kleine Teufel Stöffel ist nicht böse
– zum Missfallen des Oberteufels
Mephi. Dieser ist wütend, zitiert den
Kleinen zu sich und schickt ihn in die
weite Welt zu den Menschen. Dort
soll er böse Streiche spielen; und nur
dann, wenn er das geschafft hat, darf
er in die Hölle zurückkehren. Stöffel
ist nicht begeistert, aber er gehorcht
dem Oberteufel, das heisst, er versucht es wenigstens.
Die Abenteuer, die er auf der Erde
erlebt, missfallen dem Oberteufel
aber gründlich. Das Teufelchen ist
nach wie vor gut und zeigt keinerlei
Anzeichen von Bösartigkeit und Hinterlist. Wertvolle Begegnungen zwischen den Menschen und Stöffel prägen das Musical von Jörg Schneider.
Was aus Stöffel wird, sei an dieser
Stelle nicht verraten.
Engagiertes Team: Regisseurin Csilla Morocz, s brav Tüüfeli, Goldprinzessin Gundula, Oberteufel Mephi und Präsidentin Denise Schneider.
Das Musical gehört zu den unbekannteren Stücken des verstorbenen
Schauspielers Jörg Schneider und ist
nicht nur lustig, sondern auch pädagogisch wertvoll.
Engagierter neuer Vorstand
Csilla Morocz führt Regie im Musical
«S’brav Tüüfeli» – zum zweiten Mal
bei der Märli-Bühne. Hinter den Kulissen des Altstetter Theatervereins
hat sich seit der letzten Produktion
viel verändert. Die meisten Vorstandsmitglieder sind altershalber
zurückgetreten. Es galt, neue Theaterfreunde für Aufgaben im Vorstand
zu finden. Die ehemalige Souffleuse
Denise Schneider zieht neu als Präsidentin die Fäden im Hintergrund und
steht in Jörg Schneiders Musical auch
als Fischersfrau Hulda auf der Bühne. Sie betont: «Es war nicht einfach.
Aber nun haben wir es geschafft und
sind wieder komplett.» Präsidentin
und Regisseurin sind sich einig: «Wir
freuen uns, dass die Märli-Bühne –
dank dem neuen engagierten Vorstand – weiter existieren darf. Deren
Produktionen sind seit mehr als zehn
Jahren Tradition in Altstetten, und
das soll auch so bleiben.»
Bis Ende Oktober sind die Vorstellungen noch voll im Gang. Aber nach
dem Motto «Nach dem Theater ist
vor dem Theater» wird jetzt schon
über neue Ideen geredet. Die neue
Crew plant, nächsten Herbst wieder
ein Stück auf die Bühne zu bringen.
«S’brav Tüüfeli», 24., 25. (ausverkauft)
und 31. Oktober, jeweils 14 Uhr. Vorverkauf unter www.maerlialtstetten.ch.
Theaterkasse und Märli-Kafi ab 12.45 geöffnet. Saal reformiertes Kirchgemeindehaus Altstetten.
Der Storch übt auf die Menschen eine starke Anziehungskraft aus. Gründe sind wohl die
Grösse des Vogels, sein langer
Hals, die Spannweite seiner Flügel, sein schreitender Gang und
sein Mythos.
Diese positive Beziehung der
Menschen zum Storch ist seit
Jahrhunderten in vielen Regionen
der Welt ausgeprägt. Er kommt in
Märchen und Sagen vor. Schon
immer galt der Vogel bei nahezu
allen Völkern als Glücksbringer.
So wird in Europa der Weissstorch gerne auf den Dächern von
Gebäuden geduldet. Jedes Jahr
gehen viele Menschen in den Zürcher Zoo, um die brütenden Störche zu sehen. Im Zusammenhang
mit dem Weissstorch gibt es in
Europa die Legende, dass er die
Babys bringt. In vielen Gegenden
wird nach der Geburt eines Kindes vor dem Haus eine Storchenfigur angebracht.
In Afrika trägt der Abdimstorch auch den Namen Regenstorch, da seine Ankunft in den
Brutgebieten mit dem Beginn der
Regenzeit zusammenfällt. Der
Glaube an einen Zusammenhang
ist teils so fest, dass in Dörfern
rund um den Tschadsee Podeste
aufgebaut werden, die dem
Storch als Nistplatz dienen sollen.
Im antiken Rom hingegen galt der
Weissstorch als Delikatesse.
Ich freue mich, dass der
Storch heute geschützt ist und
nicht auf unseren Tellern landet.
Ich hoffe, im nächsten Jahr wieder Störche am Katzensee zu sehen, und ich würde mich sehr
freuen, wenn diese eines Tages
dort brüten würden. Die entsprechen Plattformen auf Bäumen
sind jedenfalls schon lange bereit.
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Einsprachen blockieren 20 Millionen
Fortsetzung von Seite 1
gemäss Schätzungen fast 20 Millionen Franken. «Die Gerichtsverfahren
werden wohl länger dauern als bis
2018», hält Hohl fest. Da die Verzögerungen aber nicht an der Stadt Zürich liegen, hofft er, dass man das
Geld vom Bund trotzdem erhalten
werde. Auch beachtet werden muss,
dass nach 2018 vom Lärm Betroffene
Schadenersatz fordern können. Das
könnte in der Stadt Zürich jährliche
Zahlungen von Millionenbeträgen
auslösen. Die Stadt habe deshalb ein
sehr grosses Interesse, die Auflagen
des Bundes im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu erfüllen, so Hohl.
Wie das Bundesamt für Umwelt
(Bafu) auf Anfrage mitteilt, müssen
die Kantone ihre geplanten Massnahmen beim Bundesamt einreichen, um
Subventionen zu erhalten. Die Sanierungsfrist von März 2018 sei rechtlich geregelt und die damit verbundenen Subventionen via Programmvereinbarungen auch. Wenn nötig, dürfe
die Bausaison 2018 für den Abschluss der Strassensanierungsarbeiten benutzt werden, so das Bafu. Anschliessend müssten jedoch eventuell
zu viel bezogene Gelder dem Bund
zurückerstattet werden. Wenn die
Frist verpasst wird, müssten die Zürcher die geforderten Massnahmen
mit eigenem Steuergeld umsetzen.
Stadt sei selbst schuld
Der TCS gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Lorenz Knecht, Ge-
schäftsführer ACS, schreibt: «Die
Lärmschutzmassnahmen sind unserer Meinung nach in dieser Ausführung nicht notwendig und zielführend. Der ACS hat sie darum angefochten und andere Massnahmen
verlangt. Die Stadt Zürich hat genügend Zeit, andere Massnahmen zu
prüfen und durchzuführen.»
Und: «Wenn die Stadt Zürich an
den von uns angefochtenen Massnahmen in den Rechtsmitteln festhält,
vergibt sie sich selbst den Bundesbeitrag, und dafür kann nicht die ACSSektion Zürich verantwortlich gemacht werden.» Die Stadt muss aber
die eidgenössische Lärmschutzverordnung erfüllen.
Interview mit dem abtretenden
UGZ-Direktor Bruno Hohl auf Seite 6
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Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
AKTUELL
Solaranlage
auf Lärmschutzwand
Heute ist Tag
des weissen Stocks
Lärmschutzwände zusätzlich für Photovoltaikanlagen nutzen – bei sorgfältiger Planung eine Win-win-Situation.
Das Beispiel Leugrueb an der Forchautostrasse A52 zeigt, wie es geht.
Dies teilt der Regierungsrat mit.
Bei der Planung der Sanierung
der Lärmschutzwand entlang der
Forchautostrasse wurde geprüft, ob
es möglich wäre, Lärmschutz und
Photovoltaik zu kombinieren. Eine
erste Projektstudie hatte das Potenzial für eine Photovoltaikanlage auf einer Länge von rund 300 Metern in
Zumikon (Abschnitt Leugrueb) aufgezeigt. Eine mögliche Stromeinspeisung, Auswirkungen auf die Akustik,
eventuelle Blendungen durch die Anlage sowie die Wirtschaftlichkeit wurden abgeklärt. Die Montage der Photovoltaikanlage erfolgte in einem reservierten Zeitfenster von drei Wochen, integriert in die angepasste
Verkehrsführung auf der Forchautostrasse für den Bau der Lärmschutzanlage. Der erwartete elektrische
Jahresertrag der Anlage von 89,5
MWh entspricht etwa dem Jahresbedarf von 22 Haushalten.
Ein hoher Anteil an Glaselementen sollte in der Lärmschutzwand die
Aussicht der Anwohner gewährleisten, gleichzeitig jedoch vogelsicher
sein. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach wurde ein früher
geprüftes Punkteraster entwickelt.
Dieses wurde so gewählt, dass die
Punkte ab einer gewissen Distanz zur
Lärmschutzwand, nicht mehr einzeln
wahrnehmbar sind. An einer Informationsveranstaltung wurde dieses
Glasmuster vorgestellt und stiess auf
grosse Akzeptanz. (pd./pm.)
Wenn Sehbehinderte und Blinde von
A nach B kommen wollen, sind eine
Reihe von Vorkehrungen und Rahmenbedingungen nötig, damit sich
diese unterwegs sicher bewegen können. Das Einsetzen des weissen Stockes zur Wahrnehmung ihrer Seheinschränkung ist dabei sehr wichtig.
Sehende sind immer wieder erstaunt, wie sich Sehbehinderte und
Blinde mit dem weissen Stock im öffentlichen Raum orientieren. Für die
richtige Handhabung absolvieren Betroffene eine Schulung in Orientierung
und Mobilität. Diese befähigt sehbehinderte, blinde sowie auch mehrfach
behinderte Personen, sich in der Umwelt sicher und selbstständig zu bewegen. Das Selbstbewusstsein und die
Lebensqualität können dadurch wesentlich gesteigert werden.
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Die Stadt muss die geforderten 23 Millionen nicht zahlen, der Letzigrund bleibt somit unter Budget.Archivfoto: ho.
Stadt muss nur 340 000 Franken bezahlen
Das Bezirksgericht Zürich hat im
Werklohnprozess zum Stadion Letzigrund sein Urteil gefällt: Von den von
der Implenia Schweiz AG geforderten
23 Millionen Franken hat die Stadt
Zürich lediglich 340 000 Franken zu
bezahlen. Ausserdem muss die Klägerin der Stadt eine Prozessentschädigung zahlen und die Gerichtskosten
übernehmen. Somit bleibt das Stadion-Projekt kostenmässig leicht unter
Budget, wie das Hochbaudepartement der Stadt Zürich mitteilt.
Im Zusammenhang mit dem Bau
des Stadions Letzigrund hatte die Implenia Schweiz AG im Jahr 2010 gegenüber der Stadt Zürich Klage über
einen Betrag von rund 23 Millionen
Franken erhoben. Sie begründete
dies mit einer Auslegung des Totalun-
ternehmervertrags, welche von derjenigen der Stadt Zürich in grundsätzlichen Fragen abwich. Zusätzlich
machte die Implenia 1392 Bestellungsänderungen der Stadt Zürich
geltend, welche sie zu Mehrvergütung berechtigen würde.
Das Bezirksgericht Zürich hat den
Standpunkt der Stadt Zürich bestätigt. Die Stadt hatte seinerzeit die
zwei letzten Akontozahlungn über
475 000 Franken zurückgehalten,
weil die Implenia die Regieleistungen
noch nicht abgerechnet hatte. Von
dieser Werklohnrestanz hat die Stadt
Zürich nun gemäss dem Urteil des
Bezirksgerichts Zürich noch 340 000
Franken nachzuzahlen. Die Implenia
muss der Stadt Zürich eine Prozessentschädigung von 370 000 Franken
entrichten und die Gerichtskosten
von 490 000 Franken anteilig zu 98,5
Prozent übernehmen. Sie wird somit
das Projekt Stadion Letzigrund leicht
unter dem budgetierten Totalpreis
von insgesamt rund 100 Millionen
Franken abschliessen können.
Implenia analysiert das Urteil und
prüft weitere Schritte, wie das Unternehmen mitteilt. Das Gericht sei nicht
auf die Argumente von Implenia eingegangen. Mit Erstaunen habe man
zudem zur Kenntnis genommen, dass
die Stadt Zürich eine zusätzliche Klage wegen eines behaupteten Wassereintritts im Stadiondach im Letzigrund eingereicht hat. Die Stadt verlangt die Nachbesserung oder eine
Entschädigung von 10 Millionen
Franken. (pd./pm.)
Selbsthilfeorganisation
Der Schweizerische Blindenbund ist
eine Selbsthilfeorganisation blinder
und sehbehinderter Menschen. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Blinde und Sehbehinderte
mit praktischen Massnahmen, die ihnen in sozialer, materieller, beruflicher sowie kultureller Hinsicht eine
weitgehende Selbstständigkeit ermöglichen. Menschen mit einer Sehbehinderung haben anspruchsvolle
Herausforderungen zu bewältigen.
Die über 40 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den acht Beratungsstellen und der Geschäftsstelle des
Schweizerischen Blindenbunds unterstützen und fördern die Ratsuchenden kostenlos im Sinne der Hilfe
zu Selbsthilfe. Gemeinsam nach vorne sehen. blind.ch. (pd./pm.)
Zürich West
AKTUELL
Nr. 42
15. Oktober 2015
5
Ausgesteuerte packen tatkräftig an
Fortsetzung von Seite 1
nehmenden sei anders als vor 15
bis 30 Jahren. «Wo früher noch
mehr Personen aus Balkanstaaten
bei uns waren, sind heute mehr Afrikaner vertreten», erklärt Lässker.
Die Herkunft der Teilnehmer wandle sich genau so wie die in Zürich
vertretenen Nationalitäten. Nach
Schätzungen der Etcetera-Leitung
sind rund ein Viertel der Teilnehmenden Schweizer.
Das Durchschnittsalter der vermittelten Personen ist in der 30-jährigen Tätigkeit von Etcetera ebenfalls angestiegen. Huber: «Es gibt
immer mehr ältere Menschen, die
aus dem Arbeitsprozess gefallen
sind, aber noch fit sind und arbeiten möchten.» Auch Pensionierte,
die nicht von ihrer Altersrente leben könnten, seien keine Seltenheit
bei Etcetera.
Mehr Arbeitswillige als Arbeit
Unabhängig von den Tendenzen der
vergangenen 30 Jahre sind sich Huber und Lässker bewusst: «Unsere
Teilnehmer sind sehr verschieden.»
Sie beschäftigen Sozialhilfebezüger,
IV- und AHV-Rentner, alleinerziehende Mütter, Menschen mit psychischen Beschwerden, aber auch sol-
30 Jahre Etcetera
• Etcetera Zürich wurde 1985 gegründet. Im ersten Jahr wurden
3 436 Stunden vermittelt.
• In den 90er-Jahren wurde das
Erfolgsmodell für drei weitere
Standorte in Thalwil, Dietikon
und Glattbrugg übernommen.
• 1995 vermittelte Etcetera Zürich 13 787 Auftragsstunden.
• Bis 2005 stiegen die vermittelten Stunden auf 19 616.
• 2011 erreichte Etcetera Zürich
erstmals einen Jahresumsatz
von über einer Million Franken.
• Seit 2012 ist Etcetera Zürich
dem Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih angeschlossen.
• 2014 arbeiteten 57 Frauen und
46 Männer während insgesamt
36 401 Stunden für Etcetera.
• In diesem Jahr werden etwa
100 Personen vermittelt.
• Etcetera ist ein Angebot des
SAH Zürich.
und möchte Schwarzarbeit verhindern. Huber betont: «Wir sind nicht
günstiger als andere Reinigungsfirmen. Unsere Reinigungskräfte verdienen aber mehr von dem, was der
Kunde bezahlt.»
che, die ihr Angebot lediglich als
Überbrückung nützen.
Von Etcetera vermittelte Personen
sind meistens nicht mehr in der Lage, in einer festen Anstellung zu arbeiten. Sie entscheiden sich aus eigener Motivation, mit ihren Arbeitseinsätzen einen Beitrag an ihren Existenzbedarf zu leisten. Kurt Huber betont: «Der Stolz der Teilnehmenden
ist von grosser Bedeutung. Sie kommen nicht zu uns, weil sie müssen,
sondern weil sie arbeiten möchten.
Es geht um Respekt und das eigene
Selbstwertgefühl.» Was grundsätzlich
erfreulich sei, stelle aber auch eine
Herausforderung dar. «Wir haben
viel mehr Arbeitswillige als Arbeit»,
erklärt Daniela Lässker.
Die Sozialhilfe entlasten
Im Gespräch mit beiden Seiten
Daniela Lässker und Kurt Huber in ihrem Büro im Kreis 5.
Ob sozial oder nicht, Etcetera legt wie
jeder Arbeitgeber Wert auf gute Qualität und zuverlässige Arbeitskräfte.
Deshalb sind Eintrittsgespräche für
neue Teilnehmende Pflicht. Huber betont: «Es ist uns wichtig, dass wir die
Person kennenlernen und ihr vertrauen können.» Man merke schnell, ob jemand den Anforderungen von Etcetera
entspreche. «Die Vertrauensbasis darf
nicht unterschätzt werden», sagt Lässker. Den Teilnehmenden sei bewusst,
dass sie nicht nur für den Kunden ar-
beiten, sondern dass mangelhafte Leistungen auch negative Auswirkungen
auf Etcetera haben könnten. Die Offenheit im Gespräch mit den Teilnehmenden sei deshalb eine grundlegende
Voraussetzung. Kurt Huber ist wichtig:
«Am Schluss sollen sowohl der Kunde
als auch der Teilnehmende und wir als
Vermittlung zufrieden sein.»
Die Etcetera-Leiter pflegen aber
nicht nur den Kontakt zu den vermittelten Personen, sondern auch zum
Fotos: Nadine Siegle
Kunden. Obwohl viele Kunden Etcetera
wählen, weil ihnen das soziale Engagement am Herzen liege, ist für Lässker
wichtig, dass sie die Bedürfnisse der
Kundschaft kennt: «Wir müssen dem
Kunden klar mitteilen, was wir bieten
können.» Der Austausch über die Erwartungen sei sehr wichtig für die Zufriedenheit. «Am Ende soll ein Nutzen
für alle entstehen», betont Lässker.
Etcetera legt Wert auf gute Arbeitsbedingungen, zahlt faire Löhne
Etcetera Zürich, Röntgenstrasse 4, 8005
Zürich, 044 271 49 00, www.sah-zh.ch/
etcetera, [email protected]
«Ich schätze die unkomplizierte Auftragsvermittlung und den fairen Lohn»
Ronald Rahm ist 34 Jahre alt und
wohnt im Kreis 5. Der gelernte
Gärtner musste seine Arbeitsstelle
vor bald zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Seither schätzt er das Angebot von Etcetera Zürich: «Die Auftragsvermittlung ist sehr unkompliziert und
angenehm.» Die Bedingungen seien
für seine aktuelle Situation ideal.
Nachdem er zu Beginn verschiedene «Jöblis» gemacht habe, konzentriere er sich heute auf die Gartenarbeit. Er habe sich im Laufe
der Zeit einen Kundenstamm aufbauen können. «Ich kann viel eigenständiger arbeiten als bei meinem letzten Job. Ich stehe im persönlichen Kontakt mit den Kunden
und kann auch das Terminmanagement gut üben», erzählt der junge
Schweizer.
In schwierigeren Phasen sei er
dankbar für die Flexibilität bei Et-
Ronald Rahm pflegt dank Etcetera viele Privatgärten.
cetera: «Wenn es mir schlechter geht,
ist das bei Etcetera kein Problem.»
Rahm verdient nach eigenen Anga-
ben im Schnitt zwischen 25 und 27
Franken pro Stunde. Er ist überzeugt: «Das ist ein fairer Lohn.» Auf-
Publireportage
Frischer Wind im Musikhaus mit der Musikschule Trüb
Viermal gratis
Das Musikhaus Trüb ist fest
in Wiedikon verwurzelt.
Anfang Mai hat Esther Krebs
das Unternehmen übernommen und frischen Wind in
die Lokalität gebracht. Das
Unterrichtsspektrum hat die
Musiklehrerin beibehalten.
Esther Krebs heisst die neue Inhaberin im Musikhaus Trüb mit der
gleichnamigen Musikschule in Wiedikon. Sie unterrichtet bereits neun
Jahre in der Musikschule Trüb. «Ich
bin ausgebildete Lehrerin und erteile
Musikunterricht im Akkordeon-, Klavier- und Keyboardspielen. Wer Gitarre, Blockflöte oder Schwyzerörgeli
spielen möchte, wird bei mir unterrichtet», erzählt Esther Krebs. «Ich
werde unterstützt von einem gut eingespielten Team. Zwei Musiklehrerinnen, die bereits viele Jahre in der
Musikschule tätig sind – Agnes Leibundgut und Sonja Holler –, erteilen
ebenfalls Musikunterricht. Meine Mitarbeiterin Daniela Albin betreut die
Die tiefere Marge ist unter anderem
auf die städtische Unterstützung zurückzuführen. Etcetera Zürich hat
mit der Stadt Zürich eine Leistungsvereinbarung. Das Engagement sei
für die Stadt attraktiv, da sie dadurch Sozialhilfe spare. Lässker ist
überzeugt: «Wir können einen Puffer vor der Sozialhilfeabhängigkeit
bieten.» Huber ist sich aber bewusst: «Wir haben immer noch zu
wenig Arbeit für alle Arbeitssuchenden.» Das Angebot von Etcetera ist
breit: Von stundenweisen Räumungs- und Gartenarbeiten über
Unterstützung bei Einkäufen, beim
Frühlingsputz und im Haushalt bis
hin zu längerfristigen Reinigungsangeboten. Die Dienstleistungen
von Etcetera sind auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten und
werden stetig ausgebaut.
Die Musikschule Trüb verlost einen Schnupperkurs auf einem Instrument nach Wahl. Der Gewinner oder die Gewinnerin darf insgesamt viermal 30 Minuten gratis
in den Unterricht. Der Wert des
Preises beträgt 120 Franken. Interessiert? E-Mail mit vollständigem Absender und dem Stichwort
Musikhaus bis Dienstag, 20. Oktober, an: [email protected]
oder entsprechende Postkarte an:
Zürich West, Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich.
Musiklehrerin Esther Krebs hat das Musikhaus Trüb übernommen.
Kundschaft im Musikladen und mein
Gatte René führt die Buchhaltung.»
Die Musikschule von Jakob Trüb
hat eine lange Tradition. Esther
Krebs lacht und sagt: «Für mich
schliesst sich der Kreis. Ich habe
meine Ausbildung als Akkordeonlehrerin seinerzeit bei Jakob Trüb absol-
Foto: ch.
viert und heute gehört das Unternehmen mir.» Die neue Inhaberin hat
den Räumen der Musikschule und
dem dazugehörigen Laden ein neues
Gesicht gegeben: «Das Angebot
bleibt, wie es war. Unterrichtet werden nach wie vor Kinder, Jugendliche
und Erwachsene. Aber ich habe die
Räume etwas umgestaltet und Licht
und Transparenz hineingebracht.»
Neben der Musikschule hat der
Laden einen wichtigen Stellenwert
für Esther Krebs «Die persönliche
Beratung der Kundschaft liegt mir
am Herzen», betont die neue Chefin
des neu gestalteten Orts, an dem sich
Musikfreunde treffen. (ch.)
Musikhaus Trüb, Kalkbreitestrasse 117,
8036 Zürich, Telefon 044 462 73 81.
www.musikhaus-trueb.ch.
grund seiner gesundheitlichen Situation genüge sein Einkommen
aber häufig trotzdem nicht. «Mein
Arbeitspensum variiert sehr stark,
je nach dem wie es mir geht», bedauert er. Deshalb werde er ergänzend vom Sozialamt unterstützt.
Rahm ist sich aber bewusst: «Je
mehr ich arbeite, desto weniger bin
ich auf die Sozialhilfe angewiesen.»
Da er sich nun nach zwei medizinischen Eingriffen auf dem Weg
der Besserung befinde, suche er
schon bald eine neue Arbeitsstelle.
«Mein Ziel ist es, bis im kommenden Frühling keine Sozialhilfe mehr
zu beziehen.» Er könne sich aber
auch vorstellen, Teilzeit als Angestellter zu arbeiten und nebenbei
noch bei Etcetera Gartenarbeit zu
leisten. «Ich arbeite sehr gerne in
diesen Gärten», betont Rahm. Für
den Zürcher ist klar: «Am Schluss
gewinnen alle Beteiligten.»
Uhrensammlermarkt
Am Sonntag, 18. Oktober, findet im
Volkshaus von 9.45 bis 16 Uhr der
Zürcher Uhrensammlermarkt statt.
Die rund 70 Händler und Sammler
bieten eine Vielfalt von neuen und gebrauchten Taschen-, Armband- und
Grossuhren sowie Literatur an. Zudem ist Schmuck erhältlich. (e.)
www.uhrensammlermarkt.ch
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6
Stadt Zürich
Nr. 42
AKTUELL
15. Oktober 2015
«Ich würde mich heute noch stärker einmischen»
Bruno Hohl, Direktor vom
Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ), verabschiedet sich morgen, 16.
Oktober, altershalber von
seinem Amt. Sein grösstes
Highlight war die Abstimmung im Jahr 2008 zugunsten der 2000-WattGesellschaft.
nehmen im Bereich der «green economy» tragen zu wichtigen Wirtschaftsentwicklungen bei. Viele Unternehmen sind sehr umweltfreundlich und tun einiges dafür. Allgemein
und langfristig betrachtet gilt: Was
gut fürs Portemonnaie ist, ist auch
gut für die Umwelt.
Pia Meier
Bruno Hohl, was machen Sie ab dem 17.
Oktober?
Ich habe keine grossen Pläne. Ich will
mir mehr Zeit für meine Familie und
für Menschen, die mir wichtig sind,
nehmen. Während meiner Amtszeit
war es manchmal hektisch. Mein
Hobby sind Menschen, ihr Leben,
Sein und Werden, ihre Herkunft und
die Zusammenhänge ihres Tuns. Ich
interessiere mich für die gesellschaftlichen Prozesse, Politik und historische, gesellschaftskritische Bücher.
Wie lange waren Sie bei der Stadtverwaltung?
Ich war 16 Jahre im Gesundheitsund Umweltdepartement und vorher
15 Jahre im Sozialdepartement. Also
insgesamt 31 Jahre bei der Stadt.
Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass
die Stadtzürcher 4200 Watt brauchen.
Ist die 2000-Watt-Gesellschaft überhaupt erreichbar?
Ja, auf alle Fälle. 2008 wurde mit der
Volksabstimmung und der 76-prozentigen Annahme, die 2000-WattGesellschaft mit einer Tonne CO2 bis
2050 zu erreichen, die Richtung bestimmt, und das ist entscheidend.
Wenn man in Betracht zieht, dass es
von 2008 bis 2050 insgesamt 42 Jahre dauert, sind noch viele wegweisende Entscheide, zum Beispiel im
Bereich der Planung, der Förderung
erneuerbarer Energien, des Baus und
Unterhalts von Gebäuden und des
Konsums, möglich. Ich bin überzeugt, dass wir insbesondere auch
durch begünstigende Faktoren in der
Stadt (zum Beispiel den öV, die Dichte und geringere Quadratmeter-Bedürfnisse) dieses Ziel erreichen werden, sofern Bund, Kanton, WirtANZEIGEN
Bruno Hohl, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz, gibt morgen sein Amt an François Aellen ab.
schaft, Wissenschaft und die privaten
Haushalte uns darin unterstützen.
das Stadtgebiet beschränkt. Wir atmen
die Luft der Schweiz, Europas ...
Die Stadtzürcher brauchen schon jetzt
weniger Energie pro Jahr als der Durchschnittsschweizer. Was sind die Gründe
dafür?
Die Gründe sind kürzere Wege, eher
kleinere Wohnflächen und der EWZStrom aus erneuerbarer Energie. Zudem zeigen die Stadtzürcher allgemein Interesse an Ökologie- und Umweltfragen. Sie sind gut gebildet, erkennen, dass weniger auch mehr
sein kann, und sind in der Lage, bewusst auf etwas zu verzichten, was
mit grossem oder unsinnigem Ressourcenverbrauch verbunden ist. Das
zeigte zum Beispiel auch der Erlebnismonat «Zürich isst» im September. Zürich ist auch die einzige Stadt,
die den motorisierten Individualverkehr konstant halten kann, im Gegensatz zur Schweiz.
Was machen Sie persönlich für das Ziel
2000-Watt-Gesellschaft?
Ich bin täglich mit dem Velo unterwegs, halte seit 20 Jahren kein eigenes Auto und kaufe regionale Produkte ein. Zudem leiste ich mir ein
GA, denn der öV ist sehr gut in der
Schweiz. Seit 16 Jahren setze ich
mich mit voller Kraft für eine nachhaltige, im Blick auf den Klimawandel zukunftsfähige Stadt ein. Der UGZ
hat in dieser Zeit viel für die Umsetzung dieser Ziele getan.
Auch die Luftqualität ist in den letzten
20 Jahren besser geworden.
Das hängt zum Beispiel mit technischen Neuerungen wie dem Katalysator zusammen. Weiter fahren immer
mehr Menschen Velo oder Tram/Bus/
Zug. Die Luftthematik ist aber nicht auf
Wo im Alltag spürt man das?
Das UGZ ist eine Vollzugsinstanz, die
keine eigene Planungszuständigkeit
hat. Wir netzwerken deshalb innerhalb der Stadt sowie mit Stellen des
Kantons, des Bundes und privater
NGOs, mit dem Ziel, Zürich der
2000-Watt-Gesellschaft näherzubringen und Einfluss in allen Gremien auf
Entscheide für mehr Lebensqualität
zu nehmen. Informationen über Internet, Merkblätter und Prozessberatungen tragen zur Vorsorge bei, damit nicht später teure Reparaturen
erfolgen müssen. Wo immer wir kön-
Foto: pm.
nen und es Sinn macht, melden wir
uns zu Wort bei allen Kooperationspartnern.
Laut dem neuesten Umweltbericht besteht bei «Ressourcen und Rohstoffen»
einer der grössten Handlungsbedarfe.
Was kann jeder Einzelne dazu beitragen?
Es geht in erster Linie darum, unsere
Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Brauche ich ein
paar neue Schuhe, oder soll ich die
alten reparieren lassen? Es kann
auch durchaus lustvoll sein, sich zum
Beispiel an Tauschbörsen zu beteiligen, sich in Secondhand-Möbelgeschäften umzusehen und Vintage-Unternehmen zu besuchen. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen.
Auch zum Beispiel, indem man Geräte reparieren lässt oder sie richtig rezykliert. Allgemein sind die Recyclingprozesse wichtig, wie die Papierabfuhr, die Grünabfuhr, die Glassammlung, da sie helfen Stoffkreisläufe zu schliessen. Wir müssen aber
einfach alle immer dranbleiben.
Hat Umweltschutz auch einen Zusammenhang mit der Wirtschaft?
Ja, eine gute Wirtschaftslage unterstützt den Umweltgedanken. Unter-
Welches waren Ihre grössten Erfolge?
Die bereits erwähnte Abstimmung im
2008. Diese Abstimmung führte in eine Phase des Aufbruchs zu einem
Konsens in der Stadtverwaltung, die
auch heute völlig anders unterwegs
ist als damals, aber auch international stiess sie auf grosses Interesse.
Umwelt- und Energiethemen sind
heute in der Stadtverwaltung präsent
und akzeptiert. Der UGZ arbeitet in
wichtigen Steuerungsgremien mit.
Das war vor 16 Jahren anders. Und,
was mir besonders wichtig ist und
mich sehr freut: Ich habe motivierte,
engagierte und kompetente Mitarbeiter auf allen Stufen, die loyal sind zu
ihrem Auftrag und zur Arbeitgeberin
Stadt Zürich.
Welches waren Ihre Niederlagen?
Ich bin beharrlich unterwegs, musste
allerdings da und dort Umwege machen, die richtige Zeit abwarten, Taktiken ändern. Ich habe aber alle wesentlichen Ziele erreicht. Enttäuschend für mich sind das gesellschaftspolitische Klima, das sich immer wieder am Neid orientiert, das
Spielen auf den Mann oder die Frau
statt das Streiten um die Sache, die
Infragestellung des Service public
und der Mangel an gegenseitigem
Vertrauen. Wir leisten uns Unmengen
von Franken für Kontrollen und
Überprüfungen.
Was würden Sie heute anders machen?
Ich würde in einzelnen Aktionsfeldern früher Opinionleaders und Betroffene mit einbeziehen. Und mich
noch stärker einmischen.
Was geben Sie ihrem Nachfolger François
Aellen, der ja vom Tiefbauamt der Stadt
Zürich kam, mit?
Der UGZ bietet dem Direktor die
wohl vielseitigste, spannendste und
in vielen Facetten menschlichen Lebens beteiligte Aufgabe. Ich gebe ihm
mit, die sich damit bietenden strategischen Chancen zu nutzen.
Zürich West
AKTUELL
Nr. 42
15. Oktober 2015
7
Wenn das ältere Semester Theater macht
Die Seniorenbühne feiert
einen runden Geburtstag.
Der Präsident, Jürg Kauer,
blickt auf 40 Jahre Seniorentheater zurück, erzählt
von Herausforderungen
und berichtet von seinen
persönlichen Erfahrungen.
Nadine Siegle
Wenn die Devise «Ü55» lautet, geht
es nicht mehr um die Zürcher Partyszene. Aber nicht weniger unterhaltsam ist das Programm der Seniorenbühne Zürich, die Theater von Senioren für Senioren anbietet. 1975
begann die Geschichte der Seniorenbühne Zürich. Zum 40. Geburtstag
führt die «Sebü» den Klassiker «Drei
Männer im Schnee» von Erich Kästner in der Mundart-Übersetzung von
Charles Lewinsky auf. Regie führt
Rupert Dubsky. «Das Stück ist immer
gern gesehen», so Jürg Kauer, der
Präsident der Seniorenbühne Zürich.
Anderen eine Freude machen
Kauer ist seit sieben Jahren ein Teil
der Theaterfamilie. «Ich habe noch
nie so schnell Karriere gemacht», erzählt der ehemalige Radio-Moderator
schmunzelnd, «an meiner ersten Mitgliederversammlung wurde ich als
Mitglied aufgenommen, wenige Minuten später zum Präsidenten gewählt und gleichzeitig auch noch für
Der Ex-Radio-Moderator Jürg Kauer ist heute Präsident und Schauspieler der Seniorenbühne.
die Hauptrolle im nächsten Stück eingesetzt.» Das war «De Giizhals» von
Molière, rückblickend Kauers persönlicher Höhepunkt.
Dass er als ehemaliger Radio-Moderator das Sprechen vor zahlreichen
Zuhörern und öffentliche Auftritte gewöhnt war, betrachtete Kauer am
Anfang als Vorteil: «Ich dachte, danach meistere ich das Schauspielern
mit Links. Es war aber alles andere
als leicht.» Die grösste Herausforderung sei das Auswendiglernen. «Es
geht aber nicht nur um die eigene
Rolle. Das Theater ist ein schönes
Teamwork», so Kauer. Jeder Satz sei
das Stichwort für den Einsatz eines
anderen Schauspielers. Über seine
Motivation sagt der Ex-Moderator:
«Ich möchte den Leuten eine Freude
machen. Beim Radio habe ich das
mit meinen Sendungen gemacht –
das hoffe ich zumindest –, und heute
geht es über das Theater.»
Professionelle Inszenierung
In den vergangenen 40 Jahren war
die Seniorenbühne Zürich sehr aktiv.
Jedes Jahr proben die Seniorinnen
und Senioren über Monate ein neues
Stück und haben über 60 Aufführungen. «Die Seniorenbühne ist über die
Jahre immer professioneller geworden», erklärt Kauer. Wo früher Feld-
Fotos: Nadine Siegle
Wald-und-Wiesen-Regisseure
tätig
waren, sind heute Profis am Werk.
Die Regie sei die einzige bezahlte
Aufgabe, zumindest «mit einem kleinen Entgelt».
In die Zukunft blickend ist Kauer
überzeugt: «Wir sind alles Laien, und
das wird auch so bleiben. Aber man
kann aus den Menschen sehr viel herausholen, wenn sie dazu bereit
sind.» Problematisch sei eher die
Auswahl des Stücks. Jedes Jahr eine
neue Geschichte zu finden, die für
das Zielpublikum geeignet ist, sei
kein einfaches Unterfangen. «Das
Stück sollte in ein Altersheim passen», erklärt der Präsident, «es darf
nicht zu lang sein, sollte einen gewissen Tiefgang haben und trotzdem
lustig sein.» Ausserdem dürfte es
nicht zu viele Männerrollen enthalten. Männer seien ein rares Gut in
der Seniorenbühne. «Frauen spielen
viel lieber Theater», so Kauer.
«Tanzeinlagen fallen ebenfalls
weg», bedauert der Präsident. Die
Schauspieler seien nicht mehr so beweglich. Er ist sich bewusst: «Man
muss in diesem Alter auf alles vorbereitet sein. Kurzfristige Ausfälle sind
jederzeit möglich.» Dafür spüre man
die Lebenserfahrung der Beteiligten
in ihrem Schauspiel.
Das Engagement der Senioren ist
gross. Sie proben von Juli bis September zweimal wöchentlich und treten danach an über 60 Aufführungen
während sieben Monaten in Altersheimen, Restaurants, Gemeindezentren und Kirchgemeinden auf.
Heute in Altstetten
Nachdem «Drei Männer im Schnee»
letzte Woche Premiere feierte, tourt
die «Sebü» bis im April durch den
Kanton und angrenzenden Gebiete.
Die Auftritte im «Zürich West»-Gebiet: Heute Donnerstag, 14.30 Uhr,
Katholische Kirchgemeinde, Saumackerstrasse 84, Altstetten. 25. Oktober, 16 Uhr, Reformiertes Kirchgemeindehaus, Brahmsstrasse 100,
Sihlfeld. 21. November, 14.30 Uhr,
Seniorama im Tiergarten, Sieberstrasse 10, Wiedikon. Anlässe 2016:
www.seniorenbuehne.ch.
Der Altweibersommer ist heute nur noch Mythos
Die Bäume werden wieder
bunt. Kommt mildes Wetter
dazu, redet man vom Altweibersommer. Doch was
braucht es meteorologisch
dazu?
terstation in Zürich ersichtlich. Der
Altweibersommer ist in der langjährigen Klimatologie von Zürich also nur
zu erahnen, am ehesten an den Tagen um den 12. Oktober, aber nicht
fundiert ersichtlich. Dies war aber
nicht immer so. Früher war die Singularität des Altweibersommers im
Zürcher Klima deutlich nachweisbar.
weibersommers lag diese doppelt so
hoch bei rund 3 mm. In den darauffolgenden 30 Jahren von 1955 bis 1984
verschwand dieses Muster spurlos.
Die Tage vom 12. bis zum 20. Oktober
brachten nun gleich viel wie oder sogar mehr Niederschlag als alle anderen Tage im Oktober.
Auch in den letzten 30 Jahren
(1985–2014) ist das alte Muster nicht
wieder zurückgekehrt. Es gibt jedoch
Anzeichen eines langsamen Comebacks. Dabei lassen sich zwei Phasen
erkennen, eine erste vom 13. bis zum
18. Oktober und eine zweite vom 25.
bis zum 28. Oktober, doch die Jahrzu-Jahr-Schwankungen sind zu ausgeprägt, als dass ein stabiles neues Altweibersommermuster erkennbar wäre. Das gleiche Bild zeigt sich bei den
Höchsttemperaturen. Während in der
Periode 1925–1954 die Temperaturen
zwischen 10. und 21. Oktober konstant auf mildem Niveau verharrten,
war dies in den darauffolgenden 30jährigen Perioden nicht mehr zu erkennen. Vielmehr sinken die Temperaturen vom Monatsanfang bis Monatsende kontinuierlich schrittweise
ab.
Der Altweibersommer zeigte sich
im früheren Zürich von 1925 bis 1954
auch in der Besonnung. Die Tage vom
12. bis zum 20. Oktober brachten
durchschnittlich deutlich mehr Sonne
als die Tage vor und nach dem Altweibersommer. Während dieses Muster
in der Periode 1955–1984 gänzlich
verschwand, kehrte es in den letzten
30 Jahren zaghaft zurück.
Altweibersommer im Wandel
Ab in die Berge
In den letzten 90 Jahren hat sich der
Altweibersommer im Zürcher Oktoberwetter sehr dynamisch entwickelt.
In der 30-jährigen Periode von 1925
bis 1954 war dieser in Zürich an den
Tagen vom 12. bis zum 20. Oktober
deutlich zu erkennen. So sank in dieser Zeitspanne die durchschnittlich zu
erwartende Regenmenge auf 1,5 mm
ab. Vor und nach der Periode des Alt-
Verlässlicher Altweibersommer Mitte
Oktober ist unter heutigen Klimabedingungen im Flachland also nicht
mehr ersichtlich. Die Anzeichen einer
Rückkehr des Altweibersommers
sind jedoch zu erahnen. Etwas besser stehen die Chancen auf goldiges
Herbstwetter in den Bergen, die ja
nicht so weit von der Region Zürich
entfernt liegen.
Silvan Rosser
Der Oktober gilt als Übergangsmonat
vom Spätsommer in den Herbst. Die
Vegetation verabschiedet sich vor der
Winterruhe in milder Farbenpracht.
Die sanfte, goldene Oktobersonne
verliert täglich an Stärke und steht
nur noch tief über dem Horizont.
Während einer Schönwetterphase im
Herbst lassen sich die Facetten des
goldenen Herbsts am besten geniessen. Der Altweibersommer beschreibt diese ruhige und farbenfrohe Zeit und ist ein willkommener
Witterungsregelfall mitten im Herbst.
Als Witterungsregelfall oder Singularität wird eine an bestimmten
Kalendertagen mehr oder weniger
regelmässig auftretende Abweichung
vom mittleren jährlichen Gang der
meteorologischen Elemente bezeichnet, wie MeteoSchweiz schreibt. Am
deutlichsten zeigt sich der Altweibersommer in Berglagen über dem Nebelmeer. Während die Wahrscheinlichkeit eines Schönwettertages im
September um 40 Prozent liegt, steigt
diese um Mitte Oktober auf knapp 60
Prozent an, bevor sie Ende Oktober
wieder bei rund 40 Prozent zu liegen
kommt.
Aus der Bestimmung der Schönwetterhäufigkeit an den Tagen der
Monate September und Oktober in
Davos wird klar, dass der Altweibersommer ein Oktoberphänomen ist.
Die Tage vom 12. bis zum 17. Oktober zeigen in den Alpen am häufigsten schönes Wetter. Doch wie steht es
um den Altweibersommer im Flachland? Und wie hat sich der Altweibersommer in den letzten Jahren un-
Auf den klassischen Altweibersommer war früher (1925 bis 1954) in Zürich Verlass. Mitte Oktober gab es deutlich weniger Regen als zum Monatsanfang und -ende. Dieses Muster verschwand aber in der Periode von 1955
Grafik Silvan Rosser
bis 1984. In den letzten 30 Jahren kehrte es jedoch zögerlich zurück.
ter veränderten Klimabedingungen
verändert?
Altweibersommer am Zürichberg
Der Altweibersommer zeigt sich erfahrungsgemäss mit milden Temperaturen, Sonnenschein und trockenen
Verhältnissen.
Bei den Temperaturen gibt es in
der gesamten betrachteten Periode
von 1901 bis 2014 am Zürichberg
kaum nachweisbare Signale. Erwartungsgemäss wird es von Anfang bis
Ende Oktober im langjährigen Durchschnitt von Tag zu Tag ein wenig kälter. Eine kleine Abweichung (Singularität) zeigen nur die Tage vom 11. bis
zum 13. Oktober, wo die Temperaturen im Durchschnitt an drei Tagen in
Folge höher sind als noch am 10. Oktober. Der Altweibersommer dringt in
Zürich temperaturtechnisch also nur
ganz schwach durch. Ähnliches gilt
für die Besonnung. Naturgemäss
werden die Tage bis zum 21. Dezember immer kürzer, sodass auch die
durchschnittliche Anzahl der Sonnenstunden im Oktober täglich abnehmen sollte. Dies trifft auch weitgehend zu. Eine schwache positive
Abweichung zeigt sich in der Periode
1901–2014 an den Tagen vom 11.
und 12. Oktober, die im Mittel wieder
mehr Sonne erhalten als die Vortage.
Auch bei den Niederschlägen zeigt
sich kein klares Bild. Die Niederschlagsmengen zeigen über den ganzen
Oktober
hinweg
deutliche
Schwankungen. Mit viel Goodwill ist
eine Reduktion der Regenmengen
zwischen 10. und 21. Oktober auch
in der langjährigen Statistik der Wet-
8
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
AU TO M O B I L
Erstes US-ElektroPolizeiauto:
LA-Cops fahren i3
Tesla bringt Model X
2016 auf den Markt
Polizeiautos mit Elektroantrieb sind
ohnehin ungewöhnlich – sehr aussergewöhnlich sind sie allerdings in den
benzinverliebten USA. Dennoch wird
in der kalifornischen Metropole Los
Angeles in den kommenden zwölf
Monaten ein BMW i3 als Einsatzfahrzeug patrouillieren. Es ist das erste
Elektrofahrzeug für die US-Polizei.
Leihweise stellt BMW dazu dem
Los Angeles Police Departement
(LAPD) ein solches Fahrzeug in polizeitypischer, schwarz-weisser Bemalung mit Sirene und Blaulicht zu Testzwecken zur Verfügung. In den kommenden Monaten soll die Elektroflotte der Polizei in L.A. auf bis zu 150
Autos ausgebaut werden.
«Mit diesem Auto machen wir den
Anfang, die Kommune mit der grössten Flotte batteriebetriebener Elektrofahrzeuge in den USA zu werden»,
sagte Bürgermeister Eric Garcetti. Er
will die CO2-Belastung in L.A. in den
kommenden Jahren um 80 Prozent
senken. (zb.)
Der i3 für das LAPD.
Foto: zvg.
Jaguar XE und XF
gefallen den Autofans
Die neuen Jaguar-Modelle kommen
an: Bei der Autonis 2015, einer Leserwahl
des
deutschen Fachmagazins «Auto
Motor
und
Sport»,
haben
die Leser die
schönsten Autos gekürt. Jaguar hat
dabei mit gleich zwei Neuheiten abgeräumt: Der XE wurde in der Kategorie der Mittelklasse zum schönsten
Fahrzeug gewählt und liess dabei die
C-Klasse von Mercedes-Benz und den
3er-BMW hinter sich.
Der neue XF (Foto) gewann in der
Oberklasse, vor dem neuen Audi A6
und dem neuen BMW 7er. (zb.)
Toyotas Car-Sharing-Projekt wird
in Tokio um 25 Coms erweitert. zvg.
Toyota entwickelt
Car-Sharing weiter
Das Car-Sharing-Projekt von Toyota
geht in eine weitere Runde: In Tokio
können nun neben fünf Toyota i-Road
auch 25 Toyota Coms benutzt werden. Beide Fahrzeuge werden von
Radnaben-Elektromotoren angetrieben und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Mit nur
rund einem Meter Breite und lediglich 2,4 Metern Länge bieten sie einer Person gute Mobilitätsbedingungen in der Grossstadt. Toyota testet
seit drei Jahren Car-Sharing-Lösungen, unter anderem auch in Europa
in der französischen Alpenstadt Grenoble. Auch dort können 70 i-Road
und Coms ausgeliehen werden. (zb.)
Bis sieben Sitze, 2,5 Tonnen Leergewicht und eine Reichweite bis 400 Kilometer – das klingt realistisch für ein
riesiges SUV. Der
Tesla Model X ist
die lange erwartete, dritte Baureihe des amerikanischen Elektrowagenherstellers und soll beweisen,
dass ein reiner Elektroantrieb auch für
riesige, schwere Fahrzeuge machbar
ist. Ab rund 142 000 Franken soll das
elektrische SUV in den USA kosten, in
der Schweiz muss mit höheren Preisen
gerechnet werden. Das Topmodell
P90 D leistet 760 PS, von null auf hundert in 3,5 Sekunden. Der Tesla Model
X soll Anfang 2016 auf den Schweizer
Markt kommen. (zb.)
Platz für die ganze Familie und viel Gepäck: Der neue Subaru Levorg ersetzt den Legacy.
Fotos: zvg.
Aus dem Legacy wurde der Levorg
Sportlich orientierte Autofahrer, die den Familienkompromiss finden müssen,
kommen im Subaru Levorg
auf ihre Kosten. Der Nachfolger des Legacy für Europa zeigt optische Anleihen
des WRX STi und punktet
auch unterm Blech mit
Charakterzügen des RallyeStars.
Straffes Fahrwerk
Im Grunde kommt während des Fahrens im Levorg aber nie das Gefühl
auf, einen Kombi zu bewegen. Es sei
denn, man dreht sich um und lässt
den Blick durch den Fond schweifen
oder schaut in den Rückspiegel. Der
Levorg verkörpert das Gegenteil eines schwerfälligen Autos. Er reagiert
präzise auf Gasbefehle und Lenkimpulse. Das Fahrwerk federt den Kombi straff bei familientauglichem Komfort über die Strassen und ermöglicht
dem Fahrer präzise Linien. Egal, ob
man in der flüssigen Kurvenhatz
nach einem Bremsmanöver zackig
Volvo
Volvo wird beim Projekt «Drive
Me – selbstfahrende Autos für eine nachhaltige Mobilität» mit
dem Zulieferer Autoliv zusammenarbeiten. Das Projekt umfasst
100 selbstfahrende Volvo-Fahrzeuge, die ab 2017 von Familien
und Pendlern unter Alltagsbedingungen auf öffentlichen Strassen
in Göteborg genutzt werden.
Skoda
Skoda bietet den Octavia RS nun
auch mit Allradantrieb an – zumindest die Dieselversion 2.0 TDI
mit 184 PS. Die Kraft wird ausschliesslich über ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die vier
Räder geleitet. In der Schweiz
kostet der neue Octavia RS 4×4
ab 38 220 Franken (Limousine)
beziehungsweise 39 390 Franken
(Kombi).
Mathias Wohlfeld
Zwar klingt der Name des neuen Subaru etwas sperrig, doch gibt es dafür einen Grund. Als Nachfolger des
Legacy in Europa steht Levorg gewissermassen für die Essenz von «Legacy Revolution Touring». Denn die ersten beiden Buchstaben von Legacy,
der dritte und vierte Buchstabe von
Revolution sowie der vierte und siebte von Touring ergeben den Namen
des sportlichen Japaners im Kombiformat.
Der zeigt sich optisch durchaus
kultiviert, verhehlt seine Verwandtschaft mit dem prominenten Sportler
des Hauses WRX STi aber nicht. Die
grosse Lufthutze in der Motorhaube
über dem prägnanten Hexagonalgrill
und scharf dreinblickende Scheinwerfer verbünden sich mit leicht ausgestellten Radkästen und einer eleganten Kombilinie samt Dachspoiler
zum sportlichen Allradkonglomerat
mit 522-Liter-Gepäckfach, das sich
von der bekannten Designsprache
westeuropäischer Sportkombis sichtlich abhebt. 4,69 Meter lang, 1,78
Meter breit und rund 1,49 Meter
hoch, platziert er sich auch grössentechnisch gut im Umfeld seiner Mitbewerber und ist ab 27 900 Franken
zu haben. Das Kofferraumvolumen
schafft im Maximalfall übrigens 1446
Liter. Zudem bietet das Gepäckabteil
mit doppeltem Boden viel nützlichen
und praktischen Stauraum.
IN KÜRZE
Der Subaru Levorg setzt als Kombi sportliche Akzente.
einlenkt oder tief in eine Kurve hineinbremst – der Japaner gibt sich wie
ein Sportler im besten Alter und vermittelt dabei ein sicheres Fahrgefühl.
Dazu lässt er Korrekturen zu. Heftiges Untersteuern muss provoziert
werden, und selbst dann meistert das
Fahrwerk den Übergang in den linientreuen Modus souverän.
Permanenter Allradantrieb
Der permanente, symmetrische Allradantrieb arbeitet für optimale
Traktion und Stabilität mit einem
«Active Torque Split». Das System
passt die Verteilung des Antriebsmoments auf die Vorder- und Hinterräder in Abhängigkeit vom Fahrbahnzustand und von der Fahrweise an
und nutzt dafür Informationen über
den Lenkeinschlag, den Schräglaufwinkel und der Querbeschleunigung.
Der
1,6-Liter-4-Zylinder-Boxer
unter der riesigen Lufthutze in der
Motorhaube hat den sportlichen
Kombi prinzipiell gut im Griff und
lässt mit seinen 170 PS nur Federn,
wenn man mit Schmackes aus flüssig
gefahrenen, engen Kehren rausbeschleunigen möchte. In diesen Momenten wünscht man sich schon mal
mehr Dampf im Kessel, wie man es
vom WRX STi her kennt. Einen rundum knackigeren Boxersound vermisst
man dagegen bei jedem gefahrenen
Meter. Das Klangpotenzial für Emotionen verhält sich antiproportional
zu dem des Fahrgefühls. Doch zugegebenermassen sind das Luxusprobleme und zum Teil Geschmackssa-
Fotos: zvg.
che. Voll beladen und mit der Familie
im Gepäck fährt man ohnehin zivilisierter und geniesst die Ruhe. Für
das mobile Familienleben bietet der
Levorg ein hohes Mass an Reisekomfort. Windgeräusche und Fahrbahnunebenheiten werden angenehm
weggedämmt, der Motor ist bei normalen Drehzahlen kaum zu hören
und das Platzangebot auch im Fond
für Erwachsene angenehm bemessen. Dabei lassen sich die Lehnen der
hinteren Sitze in der Neigung verstellen – formidabel für ein Nickerchen,
sofern der Fahrer nicht im WRX-Stil
unterwegs ist.
170 PS mit Turbobenziner
Motorenseitig wird der Levorg zumindest in Europa vorerst ausschliesslich mit dem 170 PS starken,
direkt eingespritzten Turbobenziner
angeboten und mit dem stufenlosen
CVT-Automatikgetriebe kombiniert.
Das fühlt sich zwar eher an wie ein
Automat und kann im manuellen Modus über Schaltwippen am Lenkrad
auch so bedient werden, was von Subaru gewollt ist. Denn die Japaner
wissen, dass sportliche Fahrer gerne
persönlich Einfluss auf die Getriebeuntersetzung nehmen.
Den Spurt von null auf Tempo 100
absolviert der Levorg in 8,9 Sekunden und beschleunigt, sofern er es
darf, bis 210 Stundenkilometer. Wer
es gemütlich angeht, soll mit 6,9 Litern für 100 Kilometer auskommen.
Er steht ab sofort bei den Schweizer
Händlern.
Ford
DAB+ serienmässig für alle Modelle. Schon heute kann in der
Schweiz für die meisten FordModelle ein DAB+-Radio bestellt
werden. Künftig will Ford diese
Technik standardmässig in allen
Fahrzeugen integrieren. Die Umstellung wird im Verlauf des Januars 2016 abgeschlossen. Ford
bietet
ausserdem
preiswerte
Nachrüstlösungen für Fahrzeuge,
die bereits in Verkehr gesetzt
sind.
Toyota
Der Toyota-Prius-Plug-in-Hybrid
erhält im aktuellen Eco-Test des
Deutschen Automobilclubs ADAC
fünf von fünf Umweltsternen. Im
Vergleich mit drei anderen Vollhybriden, die sich ebenfalls an jeder haushaltsüblichen Steckdose
aufladen lassen, bekam das japanische Modell als einziger der
Testkandidaten die Bestwertung.
Baic
Der chinesische Autokonzern
Baic hat eine Forschungs- und
Entwicklungsabteilung
in
Deutschland. Dort sollen neue
Antriebskomponenten für Elektrofahrzeuge entwickelt werden.
Zusammenarbeiten wird Baic
BJEV mit dem Motorenhersteller
Meta und der Entwicklungsfirma
Energie-Technik.
Stadt Zürich
AKTUELL
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«Migrationshintergrund ist kein trennscharfer Begriff»
zeilichen Assistenzdienst werden auch
Ausländerinnen mit Niederlassungsbewilligung C zugelassen.
Für die Stadtpolizei sei wichtig,
dass Polizistinnen und Polizisten sich
mit den in der Schweiz geltenden
Werten identifizieren würden und integriert seien. «Der rote Pass ist ein
Indiz dafür», erklärt Michael Wirz,
Chef Kommunikation Stadtpolizei.
Deshalb würden sich Ausländer einbürgern lassen, die Polizisten werden
wollten.
Wer Stadtpolizist werden
will, muss den roten Pass
haben. Trotzdem sucht die
Polizei mehr Vielfalt und
multikulturelle Hintergründe. Mit einer Werbekampagne will sie Migranten für eine Karriere bei der Stadtpolizei begeistern.
Nadine Siegle
Keine messbaren Kriterien
Stadtrat Richard Wolff hatte eine klare Vorstellung von einer bürgernahen
und glaubwürdigen Polizei, als er vor
zwei Jahren Bilanz über seine ersten
100 Tage als Polizeivorsteher zog.
Dass dafür unter anderem vermehrt
Personen mit Migrationshintergrund
rekrutiert werden sollen, sorgte für
Aufregung. «Die Polizei soll ein Spiegelbild der Gesellschaft sein», erklärte Wolff danach im Interview mit der
«SonntagsZeitung».
Um Vielfalt werben
Sportliche Schweizer in der Polizeischule.
Im Strategischen Plan 2014–2018 des
Polizeidepartements ist deshalb das
Diversity Management einer der
Schwerpunkte im Bereich Mitarbeitende. Unter Diversity Management
versteht das Polizeidepartement den
«Umgang mit Vielfalt, Heterogenität,
Verschiedenartigkeit der Mitarbeitenden in Bezug auf Lebensstile, Arbeitsformen und unterschiedliche
Identitätsmerkmale». Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass Verschiedenartigkeit in der Herkunft der Mitarbeitenden eine Bereicherung bedeute. Deshalb wolle die Stadtpolizei bei
der Rekrutierung vermehrt Personen
mit Migrationshintergrund berücksichtigen, sieht die Strategie vor.
Die Stadtpolizei lancierte deshalb
Anfang 2014 eine Rekrutierungskampagne mit dem Ziel, mehr Stadtzürcher, Frauen sowie Personen mit Migrationshintergrund für den Beruf als
Stadtpolizistin und Stadtpolizist zu begeistern. Die multimediale Kampagne
ist auf mehrere Jahre angelegt und
kostet knapp 100 000 Franken. Darin
wird mit Slogans wie «Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund» und
Foto: Aspirantenbroschüre Stadtpolizei
«Sich grenzenlos für die neue Heimat
einsetzen» um Personen mit ausländischer Herkunft geworben.
Pass als Indiz für Integration
Allerdings meint die Stadtpolizei damit nicht Ausländer. Wolff hatte schon
im Vorfeld gegenüber der «SonntagsZeitung» betont, dass es dabei um eingebürgerte Personen gehe, die Migrationshintergrund hätten. Der Schweizer Pass wird für die Anmeldung zur
Polizeiausbildung weiterhin vorausgesetzt. Nur zum Lehrgang für den Poli-
Die Plakate der Rekrutierungskampagne schmücken nun bereits seit eineinhalb Jahren die Zürcher Trams.
Zum Erfolg der Kampagne in Bezug
auf Polizisten mit Migrationshintergrund kann die Stadtpolizei jedoch
keine konkreten Ergebnisse präsentieren. Das Problem: «Den Migrationshintergrund kann man nicht messen», sagt Michael Wirz. «Migrationshintergrund ist kein trennscharfer
Begriff. Ein einzelnes Kriterium wie
beispielsweise den Nachnamen dafür
zu verwenden, wäre völlig unseriös.»
Obwohl zum Migrationshintergrund keine Zahlen vorliegen, stellt
die Stadtpolizei fest, dass sich auch
vermehrt Menschen mit multikultureller Herkunft, mit ausländischem
Namen und verschiedenen Religionen für die Polizeischule interessierten. Wirz ist überzeugt, dass die
Stadtpolizei damit auf dem richtigen
Weg sei.
Ob für die Polizeiausbildung die
Schweizer Staatsbürgerschaft verlangt wird oder nicht, kann jeder
Kanton selbst entscheiden. Wenige
Kantone, wie zum Beispiel Schwyz
und Basel-Stadt, lassen Ausländer
bereits seit Jahren zur Polizeischule
zu. In der Mehrheit der Kantone werden allerdings nur Schweizer Bürger
in das Polizeikorps aufgenommen.
Die Bevölkerung repräsentieren
In Basel-Stadt können Personen mit
einer Niederlassungsbewilligung C
seit fast 20 Jahren Polizist werden.
Derzeit haben rund 25 von insgesamt
700 Polizistinnen und Polizisten keinen Schweizer Pass. Die Zahl der
ausländischen Neueinsteiger bewege
sich seit Jahren im gleichen Rahmen,
bestätigt Andreas Knuchel, Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons BaselStadt. Die Gesamtzahl der ausländischen Mitarbeiter schwanke aber immer ein wenig, da sich viele mit der
Zeit einbürgern liessen. «Besonders
von Vorteil sind die Sprachkenntnisse», erklärt Knuchel. Die Polizisten
stammen unter anderem aus Grossbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Serbien und
der Türkei.
Ob die Stadtpolizei Zürich auf ihrer Suche nach Diversität irgendwann auf den Schweizer Pass verzichten wird? Mathias Ninck, Mediensprecher des Polizeivorstehers, erklärt: «Die Frage ist brisant und wird
sicher diskutiert werden.» Rund 40
Prozent der Menschen in der Schweiz
seien zugewandert oder hätten einen
Elternteil, der zugewandert sei. «Das
Funktionieren des staatlichen Gewaltmonopols bedingt auch, dass die
Polizei nicht nur den Staat repräsentiert, sondern – zumindest annäherungsweise – ebenso die Bevölkerung.»
KLEINANZEIGEN
ANZEIGEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
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❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich West
NATUR
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ANZEIGEN
Vor dem Winter die Varroamilben bekämpfen
Die Honigernte ist vorbei,
und es gilt, die Völker auf
den Winter vorzubereiten.
Dank Auffütterung und
Varroabehandlung können
die Völker kraftvoll in den
Frühling starten.
Jürg Studer
Der Honig ist geschleudert, in Gläser
abgefüllt und etikettiert. Erste Gläser
des süssen Brotaufstrichs sind im
Verwandten- und Bekanntenkreis
verschenkt oder an Liebhaberinnen
und Liebhaber des echten Albisrieder
Honigs verkauft. Der Verkaufserlös
ist der Lohn der Imker für ihre Arbeit
und deckt etwa die Ausgaben. Noch
kann man bei den beiden Albisrieder
Imkern Christoph Bugs und Jürg Studer Honig ihrer diesjährigen Ernte
kaufen: [email protected], Tel.
079 484 06 05.
Das Einwintern beginnt
Die arbeitsintensive Zeit bei den Bienen ist mit dem Honigschleudern abgeschlossen. Es folgen für das Einwintern allerdings noch ein paar
wichtige Tätigkeiten. Der weggenommene Honig ist mit speziellem, für
Bienen angepassten Zuckersirup zu
ersetzen. Dazu stellen wir mehrere
Liter Zuckerwasser in einem grossen
Topf zum Bienenstand, der dann in
den nächsten Tagen eingetragen
wird. Der Sirup ergänzt in den Brutwaben den von den Bienen eingetragenen Honig und mit Pollen gefüllten
Waben. Vor allem aber gilt es, die
Varroamilben zu bekämpfen. Alle Imker der Region sollten diese Schutzbehandlung mit der Ameisensäure in
der gleichen Zeitperiode vornehmen.
So tragen verfliegende Bienen die
Milbe nicht von einem Bienenstand
zum andern. Der Imker kontrolliert
mit einem unter die Waben geschobenen Blatt, wie viele Varroamilben
aufgrund der eingeträufelten oder in
einem Schwammtuch über den Waben eingebrachten Säure herunterfallen. So sieht der Imker den Erfolg beziehungsweise Befall mit Milben.
Die letzte Brut wird gepflegt beziehungsweise der letzte Nektar eingebracht.
selbst bereiten sich nicht nur mit
dem Eintragen der letzten Tracht
(Nektar) auf die strenge Winterperiode vor, sondern es kommen jetzt
deutlich länger lebende Winterbienen
auf die Welt.
Die Drohnen, also die männlichen
Bienen, werden aus dem Stock gedrängt, da sie nach der Begattung
der Königin ja keine Funktion mehr
haben.
Das grosse Sommervolk mit den
etwa 40 000 Bienen schrumpft auf
rund einen Viertel. Sie brauchen
deutlich weniger Platz und formieren
sich in wenigen Waben zu einer riesigen Traube. So spart das Volk Heizenergie. Wird es ganz kalt, wechseln
die Bienen immer ihren Platz – die
aussen an der Traube sitzenden Bienen wandern nach innen und wärmen sich wieder auf.
Fotos: Jürg Studer
Sechsteilige Serie
In einer Serie berichten die zwei
Albisrieder Jungimker Christoph
Bugs und Jürg Studer aus ihrem
Bienenhaus am Üetliberg über ihr
erstes Bienenjahr.
Ihre vier bisherigen Beiträge
erschienen am 28. Mai («Es ist
Frühling – die Bienenvölker wachsen»), am 11. Juni («Wie Imker einen Bienenschwarm einfangen»),
am 9. Juli («Täglich bestäubt eine
Biene 2500 Blüten») und am
6. August («Wenn der goldene Honig aus der Schleuder fliesst»).
Drohnen werden aus Nest geworfen
Absolute Hygiene im Stand und beim
Arbeiten sind die Voraussetzungen
für die Gesundheit der Bienen und
maximale Honigqualität. Die Völker
Bienenforschung
Die Bienenforschung hat in letzter
Zeit zu den typischen Bienenkrankheiten Faul- und Sauberbrut
sowie der Varroamilbe Fortschritte gemacht. Man versteht heute
auch besser, wie Pflanzenschutzmittel auf Bienen einwirken. Damit können die Wildtiere artgerecht gehalten werden und qualitativ besten Honig produzieren.
Bienenstände sind im Internet unter http://maps.zh.ch sichtbar, wenn man links unter Filter «Bienenstände» eingibt. Dann öffnet sich eine Karte
aller Bienenstände im Kanton. Foto rechts: Der weggenommene Honig wird nun durch mehrere Liter Zuckerwasser ersetzt.
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VERSICHERUNGS-TIPP
Der richtige Versicherungsschutz für junge Familien
Mit dem Nachwuchs steigt
für Familien das Bedürfnis
nach Sicherheit. Wichtig:
den Versicherungsschutz
überprüfen und anpassen.
2012 wurden in der Schweiz über
75 000 Kinder geboren. Die Eltern
freuts. Aber: Eine grössere Familie
braucht mehr Versicherungsschutz.
Mit der Geburt des ersten Kindes
steht oft der Umzug in eine grössere
Wohnung oder sogar ein Eigenheim
an. Damit verbunden sind auch der
Kauf neuer Möbel und das Einrichten
eines Kinderzimmers. Eltern sollten
darauf achten, dass ihre Hausratversicherung angepasst wird, sonst können grosse Versicherungslücken entstehen.
Auch im Bereich der Mobilität ändert sich einiges. So schaffen sich
viele Eltern bei der Geburt eines Kindes ein grösseres Auto an. Damit die
Versicherung nicht zu kostspielig
wird, bieten einige Versicherer spezielle Konditionen für Familien an –
häufig in Kombination mit einer
Hausratversicherung.
Massgeschneiderter Schutz
Eltern möchten schon früh Geld für
ihre Kinder auf die Seite legen. Versicherungen bieten moderne Spar- und
Versicherungsprodukte
für
jedes
Budget an. Kinder können auch gegen die finanziellen Folgen von Inva-
lidität versichert werden. Wird ein
Kind krank und für den Rest des
Lebens erwerbsunfähig, wären die finanziellen Folgen einschneidend.
Jede Familie braucht einen massgeschneiderten Schutz. Wichtig ist,
sich darüber rechtzeitig Gedanken zu
machen. (pd.)
Interessierte können sich unverbindlich
bei der Zurich Generalagentur melden:
Romeo
Hofer,
Badenerstrasse
530,
8048 Zürich. Telefon 044 405 64 64,
[email protected], www.zurich.ch/hofer
Romeo Hofer weiss Rat.
Foto: zvg.
KIRCHEN
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Sonntag, 18. Oktober
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Pfr. R. Wöhrle, Orgel: B. Just
Kollekte: Behindertenferntransport
10.00 Pflegezentrum Bachwiesen:
Gottesdienst, Pfr. M. Fischer
Sonntag, 18. Oktober
9.00 Bühlkirche, Einsingen
9.30 Beginn Gottesdienst Mission21
Pfarrerin Carina Russ und Pfarrer
Detlef Lienau (M21)
Anschliessend Chilekafi
Vorschau: Donnerstag, 22. Oktober
Andacht
14.00 Schmiedhof
18.30 Seniorama Tiergarten
Pfarrerin Carina Russ
Donnerstag, 15. Oktober
13.00 Treffpunkt: Zürich HB, unter
der grossen Uhr: Nachmittagswanderung Andelfingen – Ossingen
(Weitere Informationen bei:
Lotti Baumann 044 252 30 13 oder
Hans Mörikofer 044 493 44 67)
18.15 Seniorama Burstwiese
Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth
Freitag, 16. Oktober
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth
Sonntag, 18. Oktober
9.30 Thomaskirche: Gottesdienst
Pfrn. Jolanda Majoleth
Montag, 19. Oktober
16.00 Unterrichtszimmer:
Eltern-Kind-Singen für Kinder bis 5
Jahre
Dienstag, 20. Oktober
10.30 Kirchgemeindesaal
Turnen Alter und Sport
15.45 Unterrichtszimmer: Kolibri
für alle Kinder ab 1. Kindergarten
16.00 Kirchgemeindesaal
Fotohöck zur Kultur- und Naturreise
Bretagne
Mittwoch, 21. Oktober
10.00 Unterrichtszimmer: ElternKind-Singen für Kinder bis 5 Jahre
Röm.-kath. Kirchgemeinde
Herz Jesu Wiedikon
Donnerstag, 15. Oktober
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
14.00 Gottesdienst, AH Schmiedhof
Freitag, 16. Oktober
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Samstag, 17. Oktober
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Sonntag, 18. Oktober
8.00 Eucharistiefeier entfällt
11.00 Eucharistiefeier zum Tag der
Völker, Oberkirche, mit Singschule
und Gregorius-Chor, anschliessend
Essen und Programm der
verschiedenen Völker
Dienstag, 20. Oktober
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 22. Oktober
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Altstetten
Sonntag, 18. Oktober
10.00 , Kirche Suteracher
Gottesdienst
Predigt: Pfr. F. Schmid
Orgel: D. Timokhine
Anschliessend Chilekafi
17.00 Kirchgemeindesaal
ImPuls-Gottesdienst
Predigtreihe: «Auf Gottes Stimme
antworten ... – durch Lobpreis und
Anbetung»; Predigt Dominik
Brühwiler und Sebastian Müller
Mitwirkung: ImPuls-Team
Kids Point (Kinderprogramm)
Anschliessend Imbiss
14.15 Kirchgemeindesaal: Ein
tierischer Nachmittag mit Geschichte,
Quiz und Lotto
18.00 Thomaskirche
Gebet für den Frieden
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Sonntag, 18. Oktober
10.00 Andreaskirche: Gottesdienst
Pfr. Peter Iten
anschliessend Chilekafi
Dienstag, 20. Oktober
12.00 Saal Andreaskirche: Mittagstisch. Anmeldung bis Freitag,
16. Oktober, 12.00, bei Raffaela
Spataro, 044 492 72 26
16.00 Kirchgemeindhaus Im Gut
Fotohöck, «Gemeindereise Bretagne»
Mittwoch, 21. Oktober
19.00 Saal Andreaskirche: Kurs
«Biblische Geschichten erzählen»
1. Kursabend
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Donnerstag, 15. Oktober
19.30 Tanz der 5 Rhythmen
mit Iris Bentschik
Sonntag, 18. Oktober
10.00 Pilger-Gottesdienst
mit Pfr. Andreas Bruderer
anschliessend Apéro
17.00 Konzert
mit dem Cantarte-Chor
Montag, 19. Oktober
19.00 Tanzmeditation
mit Annalies Preisig
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Samstag, 17. Oktober
18.00 Feier-Abend in der Kirche
St. Felix und Regula
Sonntag, 18. Oktober
9.30 Bullingerkirche:
Gottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch
«Kafi uf dä Wäg»
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Sonntag, 18. Oktober
10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfrn. Sonja Keller
Orgel: Francis Lucas
Dienstag, 20. Oktober
18.30 Johanneskirche,
Orgel-Vesper mit geistlichen
Liedern von Max Reger,
Christine Esser, Sopran;
Tobias Willi, Orgel
Pfrn. Sonja Keller, Liturgie
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Auch Spitzensportler sind von Aqua-Sport begeistert
Das ist doch motivierend für
alle: Aqua-Sport und im besonderen Aqua-Jogging betreiben
nicht «nur» Bewegungsmuffel,
sondern auch Spitzensportler.
Nützlich und gesund ist diese
Art von Sport also für alle.
Wie ein
1000-Meter-Lauf
Lorenz Steinmann
Aqua-Fitness ist ein ganzheitliches und gelenkschonendes Körpertraining im Wasser.
Die Bewegungen im Wasser sind effizient
und erhöhen die Leistungsfähigkeit und das
Wohlbefinden. Durch ein abwechslungsreiches Angebot werden Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit gefördert, und
es ist somit für alle Altersgruppen und Fitnessniveaus geeignet. In und um Zürich bietet z.B. Sportaktiv eine Vielzahl von Kursen,
die für unterschiedliche Niveaus und Alter
geeignet sind. Spannend ist, dass nicht nur
plaudernde Sportmuffel dieser Bewegungsart frönen, sondern auch Spitzensportler.
Markus Ryffel, Silbermedaillen-Gewinner
der Olympiade in Los Angeles, erklärte
kürzlich dem «Spiegel», warum Aqua-Sport
so gesund und effizient ist: «Mithilfe von
Vorbei die Zeit, als man die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte. Auch
für Spitzensportler ist das ein sinnvolles Trainingsmodell.
Foto: zvg.
Auftriebswesten trainieren Spitzensportler
die Laufbewegung im Wasser und können
somit eine Trainingseinheit mehr absolvieren, ohne Gefahr zu laufen, sich durch
Überbelastungen zu verletzen.» Ryffel nennt
das Deep Water Running. Damit lässt sich
nicht nur die Regeneration verbessern, sondern auch die Lauftechnik. Ryffel erzählt, er
habe sich so eine optimierte Zugphase an-
geeignet und an Land seine Endschnelligkeit verbessert. Vorbei also die Zeit, als man
die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte.
Beispiele von Kursanbietern: sportaktiv.ch, Nussgasse 4, 8008 Zürich, Telefon 044 388 99 99/
Rheumaliga Zürich, Badenerstrasse 585, 8048
Zürich. Kursleiterin Wasser: Monika Pfister: Telefon 044 405 45 50. www.rheumaliga.ch/zh
Aquajogging ist, ganz einfach gesagt,
Laufen im Wasser. Aber gesünder! Denn
das Körpergewicht spielt bei dieser Bewegungsform eine untergeordnete Rolle.
Vor allem werden Hüft- und Kniegelenke
extrem geschont. Man läuft im Wasser,
wobei der Auftrieb durch einen Gürtel
so gross ist, dass die Füsse keinen Boden berühren sollen, die Schultern werden vom Wasser umspült. Mit den Händen kann man die Laufbewegung unterstützen. Besonders geeignet ist diese Bewegungsart bei Übergewicht und Gelenkproblemen und generell für ältere
Senioren. Aquagymnastik steht in der
Regel im gleichen Angebot und umfasst
Gymnastikübungen im Wasser. Einmal
pro Woche, etwa 45 Minuten, reicht aus,
um eine gesunde Fitness zu stabilisieren. Wussten Sie, dass 5 Minuten intensives Joggen im Wasser etwa einem
1000-m-Lauf an Land entspricht! So
wird trotz geringerer Belastung der Gelenke ein hoher Kalorienverbrauch erreicht! (pd.)
Publireportage
Im Chor des Aventin singen – Lebensfreude pur
Am 1. Oktober hat der Chor des
Aventin das Aventin-Lied im
«AVENTIN – Leben im Alter»
uraufgeführt.
Man kann es kaum glauben, dass es nun
bereits ein Jahr her ist, seit das ehemalige
Alters- und Pflegewohnheim Neumünster in
«Aventin – Leben im Alter» umbenannt
wurde.
Im Hinblick auf diese Geburtstagsfeier
ergriff Chorleiter Benjamin Blatter die Initiative und komponierte ein schwungvolles
Lied zu Ehren der Jubilarin. Die Musik und
der Refrain, der auch aus der Feder des
Chorleiters stammt, gefiel den Sängerinnen
und Sängern und allen, die sie hörten. Das
Lied hatte nur noch einen kleinen Mangel:
Es hatte noch keinen Text für die Strophen!
Wie das im Aventin üblich ist, involvierte die Geschäftsführung die Bewohnerinnen
und Bewohner im Rahmen einer Umfrage.
Viele von ihnen ergriffen die Gelegenheit
festzuhalten, was sie mit dem Leben im
Der Chor des Aventin singt drei- bis viermal jährlich an Veranstaltungen.
Aventin verbindet: Sie freuen sich daran,
selbstbestimmt wohnen zu können und genussvoll zu schmausen. Sie schätzen die
Gemeinsamkeit bei Sport und Spiel und na-
Foto: zvg.
türlich an den schon legendären, regelmässig stattfindenden Abendveranstaltungen.
Sie geniessen den wundervollen Garten und
die Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden.
Aus solchem Stoff entstand das wunderbare
Aventin-Lied, eine einmalige Sache, auf die
alle Bewohnerinnen und Bewohner des
Aventin stolz sind. Der Chor studierte für
die Geburtstagsfeier vom 1. Oktober nicht
nur dieses Highlight ein, sondern ebenfalls
die Ode «Freude schöner Götterfunken»
von Ludwig van Beethoven.
Auch die Leserinnen und Leser können
die Freude am Singen und an der Gemeinsamkeit mit dem Aventin teilen, indem sie
im Chor mitmachen. Der Chor des Aventin
singt drei- bis viermal jährlich an öffentlichen Veranstaltungen des Hauses. Geprobt
wird an jedem ersten und dritten Freitag
im Monat von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr im
Vortragssaal des Aventin an der Minervastrasse 144. Im Anschluss an die Chorprobe offeriert das Haus den begeisterten Sängerinnen und Sängern Kaffee und Kuchen
in gemütlicher Runde. (pd./pm.)
Einen ersten Eindruck vom «Aventin»-Lied und
unserem Chor erhalten Interessierte auf der
Homepage unter www.aventin.ch.
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Schlägereien im Kreis 5
Am Wochenende kam es in Ausgehvierteln im Kreis 5 zu mehreren Angriffen und Schlägereien mit insgesamt sieben verletzten Personen.
Fünf Personen wurden festgenommen, teilt die Stadtpolizei Zürich mit.
Am frühen Sonntagmorgen, gegen
3.50 Uhr, musste die Stadtpolizei zu
einem Lokal an der Limmatstrasse
ausrücken, da es dort zu einer Auseinandersetzung mit Verletzten gekommen war. Beim Eintreffen befand sich
von den Betroffenen jedoch niemand
mehr vor Ort. Polizeiliche Abklärungen ergaben, dass zuvor ein Angestellter des Lokals zwei Gäste angegriffen und verletzt hatte. Dieser attackierte zunächst einen 23-jährigen
Italiener mit Fäusten und Füssen und
setzte auch einen Reizstoffspray gegen den Gast ein. Als ein weiterer
Gast den Angestellten zur Rede stellen
wollte, wurde auch er von diesem angegriffen und erhielt einen heftigen
Faustschlag an den Kopf. Der 23-jährige Schweizer stürzte und prallte da-
bei mit dem Kopf gegen die Wand, sodass er bewusstlos liegen blieb. Mit
leichten und mittelschweren Verletzungen waren beide Männer noch vor
dem Eintreffen der Polizei mit der Sanität ins Spital gebracht worden. Der
Angestellte, ein 27-jähriger Serbe,
verliess zunächst den Tatort, stellte
sich dann später aber der Polizei.
Eine Stunde später musste erneut
in die Nähe des Lokals ausgerückt
werden, da es dort auf der Strasse zu
einer tätlichen Auseinandersetzung
gekommen war. Dabei wurde ein
23-jähriger Franzose am Kopf verletzt und musste ins Spital gebracht
werden, nachdem er einen Streit
schlichten wollte. Ebenfalls am Sonntag, kurz nach Mitternacht, musste
die Stadtpolizei an die Verzweigung
Lang-/Josefstrasse ausrücken, wo es
zu einem Streit zwischen tamilischen
Landsleuten gekommen war. Dabei
wurden drei Tamilen im Alter zwischen 37 und 42 Jahren leicht verletzt. (zw.)
Viele Betäubungsmittel Badenerstrasse für
14 Millionen erneuern
sichergestellt
In der Nacht auf Sonntag führte die
Stadtpolizei Zürich in Altstetten in einem Partylokal eine Kontrolle durch.
Dabei wurden verschiedene Arten
von Betäubungsmitteln sichergestellt
und 20 Personen verzeigt. Elf Leute
wurden wegen Handels mit Betäubungsmitteln verhaftet und zwecks
weiterer Abklärungen auf die Polizeiwache geführt. Weitere neun Personen wurden wegen Besitzes von Betäubungsmitteln zuhanden des Stadtrichteramts verzeigt. Sie wurden vor
Ort aus der Polizeikontrolle entlassen. Insgesamt wurden, so die Polizei, 140 Gramm Amphetamine, 137
Ecstasy-Pillen, 34 Gramm MDMA, 7
Gramm Kokain, 286 Gramm Marihuana, 10 Gramm Haschisch und 5500
Franken sichergestellt. (zw.)
In der Badenerstrasse werden die
Abwasserkanalisation, die Tramgleise und die Strassenoberfläche erneuert. Zudem wird die Haltestelle Kappeli behindertengerecht ausgebaut.
Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 19. Oktober, und dauern bis Oktober 2016, schreibt das Tiefbauamt
der Stadt Zürich. Die Deckbeläge
(oberste Belagsschicht) werden im
Frühling/Sommer 2017 eingebaut.
Der Gesamtkredit beträgt 14 Millionen Franken. Die Verkehrsführung
wird in Absprache mit der Dienstabteilung Verkehr der jeweiligen Situation angepasst. Die Zufahrten zu den
Liegenschaften und Parkplätzen bleiben grundsätzlich gewährleistet, so
das Tiefbauamt. Es ist jedoch mit Behinderungen zu rechnen. (zw.)
AKTUELL
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IMMOBILIEN
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
17
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Ein Prosit auf die Gemütlichkeit von Chefin Stephanie Portmann, Geschäftsführerin der Fred Tschanz Management AG.
Bereits zum 20. Mal stach ein Prominenter das Fass an. Der Aargauer Komiker Peach Weber sorgt für die Bierfontäne 2015.
Extravagant: «Le
Meta Hiltebrand.
Chef»-Wirtin
«O’zapft is» mit VIPs
auf dem Bauschänzli
München in Zürich mit echt bayrischer Bedienung und Blasmusikkapelle. Peach Weber wurde eigens
aus dem Aargau «importiert», um
mit zwei imposanten Schlägen das
Fass anzustechen. Dabei ging ein
Masskrug kaputt und Festzeltchef
Ralph Bolli wurde geduscht. Mit Fässern kenne er sich aus, meinte
Blödelbarde Weber und deutete auf
seinen Bauch.
Bereits zum 20. Mal findet das
Oktoberfest statt (bis 11. November).
Gegründet wurde es vom legendären
Gastronom Fred Tschanz. Heute
führt es Enkelin Stephanie Portmann weiter. Sie ist seit dem Tod
ihres Grossvaters Chefin der Tschanz
Management AG. Nur gerade zweimal ist das diesjährige Oktoberfest
für einen Privatanlass reserviert. Am
15. Oktober lädt It-Boy Reto Hanselmann (bekannt von seinen Halloween-Partys)
zu
«Hanselmann’s
Wies’n». Am 26. Oktober wird der
«Pink Monday» von Männerpaaren
gefeiert. Am Fassanstich sah man
auch einen gut gelaunten Stadtrat
Raphael Golta mit Gattin. In die
Krachledernen wagte er sich aber
nicht. Ganz anders Gemeinderat
Mauro Tuena, der stilecht daherkam
und seine Begleitung fragte, ob sie
denn eine Weisswurst richtig verzehren könne? Wie Stephanie Portmann
nämlich sagte, werden die Weisswürste nicht geschnitten, sondern
«gezuzelt» (ausgesaugt). Wirtin Meta
Hiltebrand («Le Chef») kam in Leder-Hotpants und zeigte ihre makellosen Endlosbeine. Dazu trug sie
Fuchspelzstiefel, angefertigt von ihrer
Mutter. In Dirndl und langen Lederhosen kamen auch Schausteller-Pfarrerin Katharina Hoby-Peter und
Andrea Marco Bianca, Pfarrer in
Küsnacht, die ihre Herbstferien in
Österreich verbracht hatten.
Immer gern dabei: Gastroberater Otto Gisiger.
In stilechten Klamotten: SVP-Gemeinderat Mauro Tuena mit Begleiterin Nicole Rüttimann.
Festhallenchef Bolli
hat alles im Griff.
Stadtrat Raphael Golta und seine
Frau, Catherine Heuberger Golta.
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Neueröffnung
Conceptstore
Seefeldstrasse 12
8008 Zürich
043 268 52 00
www.friolet.ch
Benneton-Model
Melanie
Alexander, Reto Hanselmann.
Pfarrerpaar mit Mass: Katharina
Hoby und Andrea Marco Bianca.
18
Zürich West
Nr. 42
15. Oktober 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Amüsante
Schweiz
Susann Sitzler
und die Buchgestalterinnen
von
«no.parking» stellen in
amüsanten
Schaubildern
und
Grafiken
mit viel Humor
all das dar, was die Schweiz ausmacht: Von Schweizer Käse und
Schokolade, Birchermüesli und
Ricola über Alphörner, Bernhardiner und Einbürgerungen geht
die Reise durch die Eidgenossenschaft mit Heidi, Emil, Tell und
Generalabonnement bis aufs Rütli, zu den Landsgemeinden und
ins Cern. Susann Sitzler schaut in
alle Ecken der Kantone, wagt den
Blick über den Röstigraben und
beleuchtet sogar Privatbunker
und Bankgeheimnisse. Grüezi
wohl!
Susann Sitzler, 1970 in Basel
geboren und dort aufgewachsen,
lebt als Journalistin und Autorin
in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu gesellschaftlichen Themen. Über die Schweiz
u. a. «Grüezi und Willkommen:
Die Schweiz, ein Länderporträt»
(6. Auflage, 2012).
«no.parking» ist eine Agentur
für Kommunikation und Gestaltung in Vicenza: Vier Frauen begreifen Design als etwas, was unser Leben schöner macht, nützlich ist und allen zugänglich sein
sollte.
Susann Sitzler: Total alles über die Schweiz
– The Complete Switzerland. Infografiken
von «no.parking». Folio, 2015.
Unterhaltsam und
bedenkenswert
Der neue Band
von
Gerhard
Binggeli
versammelt seine
Mundart-Kolumnen, die jede Woche im
«Bund»
erscheinen.
Es
sind Trouvaillen der Erinnerung,
Anekdoten aus seinem Leben. Mit
wachem, heiterem Blick macht
der Autor auf unscheinbare Details aufmerksam, weckt Fernweh
und Neugierde. Dank seinem Erzähltalent sind die Texte leicht
und flüssig zu lesen. Sie regen
zum Schmunzeln an, stimmen
nachdenklich, sind folglich immer
unterhaltsam und bedenkenswert. Ein Büchlein, das nicht ausgelesen ist, das man immer wieder hervornehmen kann, um darin zu schmökern. Ihm ist eine CD
beigelegt, auf der zwanzig ausgewählte Kolumnen, vom Autor gelesen, zu hören sind.
«I bsinne mi – Gschichte vo
hie u dert», heisst der erste Band
von Gerhard Binggeli, der 2014
erschienen ist. Darin unterhält er
ebenfalls mit klugen und feinen
Schreibkunststücken.
Binggeli Gerhard: O das no. I bsinne mi –
Band 2. Inkl. CD mit 20 Geschichten aus «I
bsinne mi» und «O das no», gelesen vom
Autor, und Zwischenmusik von Mathias Jakob. Zytglogge Verlag, 2015.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 15. Oktober
Dienstag, 20. Oktober
14.15 Klavierklänge im Café: Mit Miguel Bächtold.
Pflegezentrum Bachwiesen, Flurstrasse 130.
19.00–21.00 Ortsmuseum geöffnet: Ortsmuseum
Studerhaus Altstetten, Dachslernstrasse 20.
19.30 Multimediavortrag: «Argentinien – Abenteuer
zwischen Tropen und Eis». Der Fotojournalist
Heiko Beyer berichtet mit bestechenden Fotografien und Filmpassagen von seinen Abenteuern
und Geschichten aus Argentinien. Volkshaus
(Theatersaal), Stauffacherstrasse 60.
Samstag, 17. Oktober
10.00–14.00 Repair Café Friesenberg: Egal ob Kleidung, Spielsachen oder Computer, die Reparatur-Fachleute helfen Besuchern, ihre kaputten
Dinge zu flicken. GZ Heuried, Döltschiweg 130.
11.00–16.00 Herbstfest: www.ortsmuseum-altstetten.ch. Ortsmuseum Studerhaus Altstetten,
Dachslernstrasse 20.
16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Nun
muss ich Sie doch ansprechen». Ein Frauenstadtrundgang mit Monika Stocker. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Kreuzgang Fraumünster
(Eingang Limmatseite), Kämbelgasse 2.
17.00–19.00 Vernissage Kunstausstellung: Ortsmuseum Wiedikon, Steinstrasse 8.
Sonntag, 18. Oktober
9.45–16.00 Sammler-Uhrenmarkt: 70 Händler und
Sammler bieten eine Vielfalt von neuen und gebrauchten Taschen-, Armband- und Grossuhren
sowie Literatur an. Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 58. www.uhrensammlermarkt.ch.
11.30 Konzert mit Andreas Wildi: Der Organist an
der Kirche Fluntern spielt Werke der französischen Komponisten Pierre Alexandre François
Boëly, Eugène Gigout, Camille Saint-Saens, Théodore Dubois. Eintritt frei, Kollekte. Zwinglikirche,
Aemtlerstrasse 23.
Montag, 19. Oktober
17.00–20.00 Vernissage; Kunstausstellung: Abstrakte Emotionen von Doris Lichtenstein. Finissage: 25. Januar, 17 bis 20 Uhr. dis Zürich, Institut für Bildung und Beratung, Birmensdorferstrasse 169, www.diszuerich.
Mittwoch, 21. Oktober
13.00 Mode: Mode Homeservice präsentiert die
neuste Kollektion inkl. Modenschau. Modenschau
um 15 Uhr. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
13.30–15.30 Internet-Corner: Freiwillige Mitarbeiter führen in die Welt des Computers und seiner
vielen Möglichkeiten ein. Weitere Infos unter:
www.computercorner.ch. Alterszentrum Laubegg,
Hegianwandweg 16.
14.30 Musik mit dem Ensemble 300+: Willkommen
zu schwungvoller Unterhaltungsmusik mit unserer beliebten Formation zum Tanzen oder auch
nur zum Zuhören. Alterszentrum Mathysweg,
Altstetterstrasse 267.
14.30 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit.
Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren.
Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Hardau, Norastrasse 20.
14.30–16.30 Alles Familie! – Spielclub 9+: Weitere
Informationen und Anmeldung bis 5. Oktober:
junges.schauspielhaus.ch. Bis 31. Januar 2016 jeden Mittwoch. Schiffbau 10 (Foyer), Schiffbaustrasse 10.
14.30 Teezeremonie: Unter dem Motto «1001
Nacht» wird die Teezeremonie gefeiert. Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51.
19.00–21.00 Bibelkurs: Kurs «Geschichten aus der
Bibel erzählen» – Wie erzählt man Geschichten?
Saal Andreaskirche, Brahmsstrasse 106. Anmeldung: Sekretariat Kirchgemeinde Sihlfeld, 044
492 72 26. Andreaskirche, Brahmsstrasse 106.
20.00 Sapone blu oder Wie lange bleibe ich Ausländer?: Erinnerungen an ein Leben im Verborgenen, in Schränken und anderen Verstecken und
mit der ständigen Angst, entdeckt zu werden.
Hochaktuelles Stück des Teatro Matto mit Enzo
Scanzi. Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23.
Donnerstag, 22. Oktober
14.30 Altersnachmittag: Zahnbürstenwelten heisst
das heutige Thema. Marlène Keller, Dentalhygienikerin HF, erzählt Geschichten rund um den Globus übers «Zahnbürstli». Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69.
14.30–16.00 Tanz- und Unterhaltung: Das Orchester
Evergreen Winterthur lädt zu einem unterhaltsamen Nachmittag ein. Ein Nachmittag mit Tanz
und Musik. Alterszentrum Grünau, Bändlistr. 10.
14.30–16.00 Klassisches Konzert: Solo-Cellistin,
Barbara Gregoire unterhält Sie mit klassischen
Klängen. Alterszentrum Laubegg, Hegianwandweg 16.
18.00 Vernissage: Ausstellung von Tashi Brauen.
Kabinett visarte, Schoffelgasse 10.
20.00 Konzert Rekrutenspiel: 75 junge und talentierte Musiker bilden das diesjährige Rekrutenspiel 16-2. Neben der traditionellen Militärmusikliteratur wird das Jahr der Klarinette mit neuen
Werken zelebriert und als Hauptwerk die «Symphonie No. 1 ‹Herr der Ringe›» von Johan de
Meij. Kongresszentrum Spirgarten.
Freitag, 23. Oktober
CD-Taufe Schoedo: «Truurigi Lieder». Zukunft, Dienerstrasse 33.
9.30 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit.
Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren.
Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Altstetten, Lindenplatz 4.
20.00 Sapone blu oder Wie lange bleibe ich Ausländer?: Siehe Mittwoch.
Schoedo bringen «Truurigi Lieder» Erzählung entsteht auf der Bühne
Schoedo mit Sänger Jean-Martin
Fierz aus dem Kreis 9 taufen am
Freitag, 23. Oktober, im Club Zukunft
ihre CD «Truurigi Lieder».
Die asozialen Zürcher «troubatouren» sich durch spärlich beleuchtete
Arbeiterviertel, treffen am Himmelstor auf ihr Grosi und leeren den griechischen Wein in grossen Schlucken
und mit harten Gitarren. Schoedo
kümmern sich einen Dreck um Zeit-
geist. Die asozialen Zürcher kehren
die hintersten Ecken ihrer verkommenen und doch ach so romantischen Herzen und finden dort Melodien, die Mani Matter die Tränen in
die Augen getrieben hätten, Refrains
für das nächste Zürcher Derby und
Blues und Klavier und Mundharmonika. (e.)
www.schoedo.ch
Enzo Scanzi feiert mit seinem Teatro
Matto heuer die 30-jährige Bühnenpräsenz. Scanzis neues Theatervorhaben «Sapone blu», wieder in Zusammenarbeit mit Ann-Marie Arioli,
ist eine Verarbeitung von einerseits
persönlichen Erfahrungen und wird
andererseits gespeist aus dem Humus verschiedener Flüchtlings- und
Migrationserfahrungen sowie Dokumentationen. Es entsteht auf der
Bühne eine Erzählung, die die fiktive
Geschichte von Francesco aus Pozzallo mit den heutigen Verhältnissen,
den Migranten aus Afrika, am südlichsten Hafen Siziliens, dem letzten
Bahnhof der Bahnstrecke von Syrakus, verwebt. Die Premiere findet am
Mittwoch, 21. Oktober, um 20 Uhr im
Kulturmarkt Wiedikon statt. Weitere
Vorstellungen: 23., 24., 28. und 29.
Oktober, jeweils um 20 Uhr. (pd.)
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
E-Mail: [email protected]
Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected]
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
Die Quartiervereine Wiedikon, Leimbach, Albisrieden und Altstetten laden zum Konzert des Rekrutenspiels 16-2.
Rekrutenspiel will begeistern und überraschen
Rund 75 junge und talentierte Musiker bilden das diesjährige Rekrutenspiel 16-2. Die Musikerinnen und
Musiker, welche seit Juni 2015 in
Aarau ihre Rekrutenschule absolvieren, werden am Donnerstag, 22. Oktober, um 20 Uhr im Kongresszentrum Spirgarten in Altstetten das Publikum begeistern. Die Quartiervereine Wiedikon, Leimbach, Albisrieden
und Altstetten laden die Bevölkerung
zu diesem Konzert ein.
Der musikalische Leiter, Oberleutnant Roger Hasler, Tambour-Fachlehrer Stabsadjutant Philipp Rütsche,
Schlagzeug-Fachlehrer Wachtmeister
Christian Kyburz und TambourWachtmeister Marc Hobi studieren
mit dem abverdienenden Kader und
den Rekruten ein abwechslungsreiches Konzertprogramm ein. Neben
der traditionellen Militärmusikliteratur wird das Jahr der Klarinette mit
neuen Werken zelebriert. Als Hauptwerk begleitet die «Symphonie No. 1
‹Herr der Ringe›» von Johan de Meij
die Rekruten auf ihrer Konzerttournee quer durch die Schweiz. Neben
diesen Höhepunkten darf sich das
Publikum auf verschiedene Solisten
freuen. Die Tambouren werden
zweifelsohne mit ihren rassigen
Trommelmärschen
und
überraschenden Kompositionen begeistern.
Nach der siebenwöchigen allgemeinen Grundausbildung leistet das
Rekrutenspiel eine Vielzahl von Einsätze in der ganzen Schweiz. Dabei
handelt es sich vor allem um militärische Anlässe, jedoch auch um repräsentative Auftritte für Bund und
Kantone. Als Highlight steht für die
Tambouren das Galakonzert am
Zentralschweizer
Jungtambourenfest auf dem Programm. Und für die
gesamte Band war anfang September die Teilnahme am internationalen Festival «Avenches Tattoo» ein
grosser Erfolg. (pd./mai.))
Konzert des Rekrutenspiels 16-2, Kongresszentrum Spirgarten, Altstetten, Donnerstag, 22. Oktober, 20 Uhr. Internet:
www.militaermusik.ch
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 437 90 20
www.gz-zh.ch/loogarten
Werken: Di, 20. Okt., 14.30 bis 17.30
Uhr und Do, 22. Okt., 9.30 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 2½ Jahre.
Kindertheater: Wilhelm Tell: Sa, 17. Okt.,
15 bis ca. 15.45 Uhr für Kinder ab 6
Jahren.
Café Philo: Mo, 19. Okt., 19.30 bis 21
Uhr.
Keramikwerkstatt: Mo, 19. Okt., 19 bis
21 Uhr.
ANZEIGEN
Einladung
Die Quartiervereine
Wiedikon, Leimbach, Albisrieden
und Altstetten
laden Sie ein ans
Haare schneiden für Kinder: Di, 20. Okt.,
14 bis 17 Uhr.
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
www.gz-zh.ch/5
Krabbelkaffi: je Di, ab 20. Okt., 9 Uhr.
Deutsch singen: je Di, ab 20. Okt., 9.30
Uhr.
Zmittag: jeden Di, 12 Uhr.
Werken für Schulkinder: je Mi, ab 21.
Okt., 14 Uhr.
Nähatelier: je Do, ab 15 Uhr.
Mütter-/Väter-Beratung: jeden 1. und 3.
Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr.
Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1.
und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr.
Räume zum Mieten: Im Sekret. anrufen.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 268 60 80
www.gz-zh.ch/6
Repair Café: Sa, 17. Okt., 10 bis 14
Uhr. Infos im GZ.
Rollender Sonntag: 18. Okt., 14.30 bis
17.30 Uhr, für Kinder von 1 bis 6 J.
Mütter- und Väterberatung: Mo, 19. Okt.,
14 bis 16 Uhr, im Saal.
Rollender Montag: 19. Okt., 15 bis 17
Uhr, für Kinder von 1 bis 6 Jahre.
Basteln Klein mit Gross: Di, 20. Okt.,
14.30 bis 18 Uhr.
Werken: Mi, 21. Okt., 14.30 bis 18
Uhr, Weihnachtsgeschenke.
Stallerlebnistag: Mi, 21. Okt., 15.30 bis
ca. 17.30 Uhr. Anmeldung an E-Mail:
[email protected].
Malatelier: Do, 22. Okt., 15.30 bis 18
Uhr für Kinder ab 2 Jahren und Erwachsene.
Saalkonzert
GZ Bachwiesen
Rekrutenspiel 16-2 / 2015
Leitung
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 436 86 36
[email protected]
www.gz-zh.ch/3
Nähkurs für Flüchtlinge und Nähbegeisterte: jeden Mi von 14.30 bis 16.30 Uhr,
ohne Anmeldung. Treffpunkt: grosser
Saal. Informationen: Silvana Kohler,
Tel. 044 436 86 33, E-Mail: silvana.
[email protected].
Türkisches Essen: jeweils Mi 12 bis 13
Uhr (ausser Schulferien). Anmelden
bitte bis Dienstag, 14 Uhr, bei [email protected] oder in der Cafeteria
des GZ.
Oblt Roger Hasler
Stabsadj Philipp Rütsche
Donnerstag, 22. Okt. 2015
20 Uhr
Türöffnung 19.30 Uhr
Kongresszentrum Spirgarten
am Lindenplatz
8048 Zürich Altstetten
Eintritt frei
Nr. 42
15. Oktober 2015
19
20
Zürich West
Nr. 42
15. Oktober 2015
VE R KE H R
SZU muss massiv aufrüsten bis 2028
Gemäss einer Schwachstellenanalyse muss die
Sihltal-Zürich-UetlibergBahn massive Investitionen
tätigen. Dazu nötig sind
neue einstöckige Züge mit
vielen Türen und der 7,5Minuten-Takt. Denn die
Fahrgastzunahme bis 2028
beträgt bis zu 80 Prozent.
Lorenz Steinmann
Die Linien S4 Zürich HB – Sihlwald
und S10 Zürich HB – Uetliberg werden durch die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG (SZU) betrieben.
Die Strecken sind mehrheitlich eingleisig und weisen kurze Haltestellenabstände auf. In den Hauptverkehrszeiten (HVZ) wird heute zwischen Zürich HB und Langnau-Gattikon beziehungsweise Triemli ein
10-Minuten-Takt
angeboten.
Da
auch weiterhin mit einem starken
Anstieg der Fahrgastzahlen gerechnet wird, erwartet die SZU weitere
Kapazitätsengpässe und damit auch
eine weitere Verschärfung der Probleme bezüglich der Betriebsstabilität. Dies ist einem sehr detaillierten
Fachrrtikel in der neusten Ausgabe
der «Schweizer Eisenbahn-Revue»
zu entnehmen.
Die Doppelstockzüge verursachen Verspätungen, weil sie zu wenige Türen haben... und der Ein- und Ausstieg zu lange dauert.
Fotos: mai und SZU
Die Nachfrageanalyse
Derzeit werden an einem durchschnittlichen Werktag auf dem am
stärksten belasteten Abschnitt der
S4 rund 17 000 Personen befördert,
auf jenem der S10 rund 12 000 Personen. Im Einzugsgebiet der Bahnhöfe und Haltestellen der SZU sind
in den vergangenen Jahren sowohl
die Einwohnerzahlen als auch die
Beschäftigtenzahlen
angestiegen.
Dazu kommen Neubauquartiere wie
Greencity. Auf Anfrage sagt Marcel
Geser, einer der Studienverfasser
und Leiter Markt der SZU, dass die
Finanzierung der Bahninfrastruktur
neu direkt durch den Bund erfolgt.
«Die SZU hat ihre Ausbaupläne
rechtzeitig beim Bund angemeldet.
Wir sind zuversichtlich, dass die Finanzierung sichergestellt werden
kann». Grund sei die von der
Schweizer Stimmbevölkerung am 9.
Februar 2014 beschlossene Vorlage
zu Finanzierung und Ausbau der
Bahninfrastruktur «Fabi». Das neue
Finanzierungsmodell tritt per 1. Januar 2016 in Kraft. Nicht nur die Finanzierung ist herausfordernd, auch
ist grundsätzlich der Bau von zusätzlichen Doppelspurabschnitten in
dicht bebautem Siedlungsgebiet und
entlang der Sihl aufwändig.
Die Schwachstellenanalyse
Doch zurück zum Fahrgastaufkommen. Die Zahl der Fahrgäste hat allein in der Zeitperiode von 2000 bis
2010 auf der S4 um 45 Prozent, auf
der S10 um 57 Prozent zugenommen. Auch für die nächsten Jahre
wird mit einem Wachstum sowohl bei
der Bevölkerung als zudem bei den
Beschäftigten gerechnet. Bis 2030
werden entlang der S4 insgesamt
rund 9000 zusätzliche Arbeitsplätze
und 7500 zusätzliche Einwohner erwartet; entlang der S10 rechnet man
mit einem Drittel dieser Werte.
Mit einer Schwachstellenanalyse
wurden Verspätungsstatistiken ausgewertet und die Schwachstellen kategorisiert.
Die
bedeutendsten
Schwachstellen lauten:
• Das auf der S4 eingesetzte Rollmaterial ist schwerfällig; der Anteil der
angetriebenen Radsätze ist gering,
und diese sind schlecht verteilt.
• Die Summe der planmässigen Fahr-
Nicht überall ist die Strecke doppelspurig. Auch dies führt zu Kapazitätsengpässen, welche
die SZU in den nächsten Jahren optimieren müssen.
und Haltezeiten zwischen Zürich
HB und Langnau-Gattikon ist seit
25 Jahren unverändert. Wegen der
Fahrgastzunahme haben sich die
tatsächlichen Haltezeiten verlängert. Dies geht auf Kosten der Fahrzeitreserven, weshalb in den
Hauptverkehrszeiten
regelmässig
Verspätungen auftreten.
• Zwischen Adliswil und LangnauGattikon sowie auf der gesamten
S10 gibt es keine beziehungsweise
nur geringe Fahrzeitreserven.
• Die Perrons sind nur wenig länger
als die Züge, die Abstände zwischen den Perronenden und Ausfahrsignalen gering. Das führt zu
eher «konservativen» Bremsmanövern, die einen Zeitverlust zur Folge haben.
• Viele Perronkanten liegen in Aussenbögen, womit die Lokomotivführer
den
Fahrgastwechsel
schlecht beobachten können.
• Die Längen der Ausweichstellen
sind knapp bemessen.
• In der Station Zürich Binz blockieren Fahrgäste, die erst nach dem
Öffnen der Barriere heraneilen,
die Türen und verlängern so die
Haltezeiten.
• Fahr- und Haltezeitenverlängerungen führen zu vermehrten Verspätungsübertragungen.
• Wegen der ungenügenden betrieblichen Flexibilität ist eine ausreichende Beförderungskapazität in
den Spitzenzeiten mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt.
Kurz- und mittelfristige Lösungen
Aus dieser Schwachstellenanalyse
wurden verschiedene Lösungsansätze abgeleitet:
• Videoüberwachung/Türraumüberwachung zur Reduktion der Haltezeiten;
• Entfernen des Kioskgebäudes in
Zürich HB zur Entschärfung der
Engpässe und Verbesserung der
Personenströme auf dem Perron;
• Anhebung der Streckengeschwindigkeiten auf einzelnen Abschnitten zur Reduktion der Fahrzeiten;
• Anpassung der Einstiegbereiche
bestehender Fahrzeuge mit mehr
Stehplatzzonen;
• Verlegung der Haltstellen Friesenberg in den zweigleisigen Bereich
der Doppelspur Borrweg.
Ein langfristiges Konzept
Eine Analyse der vorhandenen Infrastruktur hat gezeigt, dass eine generelle Verlängerung der Perronkanten von 100 auf 125 Meter mit laut
der SZU vertretbarem Aufwand
möglich ist.
• Variante 1: Angebotskonzept wie
heute, jedoch mit 125 Meter langen Doppelstockzügen auf der S4.
• Variante 2: Einsatz von einstöckigen 125m langen Zügen auf der
S4. Die S4 verkehrt im 7.5-Minuten-Takt, die S10 im 10-Minuten
Takt.
• Variante 3: Identische Zugstypen
wie bei Variante 2, jedoch auf beiden Linien 7.5’-Takt (S4 bis Adliswil, S10 bis Binz).
Die SZU hat für die Varianten 1,
2 und 3 Simulationen für den Normalbetrieb, aber auch für drei Verspätungsszenarien durchführen lassen. Fazit: Die Varianten 1 und 3
funktionieren
aus
betrieblicher
Sicht. Die Variante 2 mit einer unterschiedlicher Vertaktung der beiden Linien und knappen Zugfolgezeiten hat sich hingegen als problematisch erwiesen.
Die Machbarkeit der Variante 2
konnte nicht nachgewiesen werden;
sie wurde daher verworfen. Die Ka-
Idealvorstellung: Die SZU möchte neues Rollmaterial
bestellen, ähnlich der S-Bahn in München.
Foto: zvg.
pazitätsberechnungen zeigen, dass
die Doppelstockzüge der Variante 1
bereits ab 2030 überbelegt sind und
keine Reserven mehr bestehen. Eine
Abwägung der Vor- und Nachteile
der beiden Varianten hat gezeigt,
dass die Vorteile der Variante 3 –
trotz zusätzlicher erforderlicher Infrastrukturinvestitionen – deutlich
überwiegen.
Angemessener Stehplatzanteil
Ein Betrieb mit 7,5-Minuten-Takt
und einstöckigen Zügen weist eine
um rund 500 Personen pro Stunde
und Richtung grössere Kapazität auf
als ein Betrieb mit 10-Minuten-Takt
und doppelstöckigen Zügen. Dazu
kommt, dass die Haltestellenabstände der S4 gering sind; ein Grossteil
der Fahrgäste nutzt die Züge auf
kurzen Abschnitten mit weniger als
zehn Minuten Fahrzeit. Für eine solche Liniencharakteristik eignen sich
einstöckige Fahrzeuge, die einen raschen Fahrgastwechsel erlauben
und einen angemessenen Stehplatzanteil aufweisen, besonders gut. Etwas, das die SBB ebenfalls als wichtig erachten und für künftige Rollmaterialbestellungen in der Agglomeration Zürich in Betracht ziehen.
So entspricht ein Fahrplan, der
auf einstöckigen Fahrzeugen und
Taktverdichtungen im Kernbereich
der Agglomeration basiert, dem vom
Zürcher Verkehrsverbund und von
den SBB vorgesehenen Konzept
«S-Bahn 2G» (innere S-Bahn). Dieses erlaubt eine bessere Integration
in die ZVV-Taktfamilie und ermöglicht Verbesserungen bei den Busanschlüssen.
Sehr gute Erfahrungen machen –
als eines von vielen Beispielen – die
Betreiber der S-Bahn in München
(siehe Foto). Die Strecke zwischen
Zürich HB und Sihlwald weist zudem sehr enge Bögen auf. Auch im
Hinblick auf eine Reduktion von Verschleiss
und
Unterhaltskosten
drängt sich deshalb der Einsatz von
leichterem Rollmaterial auf.
Fünf Jahre bis zur Auslieferung
Falls die Nachfrage wirklich so zunimmt wie prognostiziert, und davon ist laut Fachleuten zu fast 100
Prozent auszugehen, ist die Kapazität des heutigen Rollmaterials schon
in acht Jahren nicht mehr ausreichend. Auf Anfrage schätzt Marcel
Geser die Zeit von der Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung auf
fünf Jahre. Viel Zeit bleibt also nicht.
Spätestens im Jahr 2028 muss
das Angebot auf der S4 während der
Hauptverkehrszeiten vom 10- zum
7,5-Minuten-Takt verdichtet werden,
was verschiedene Infrastrukturausbauten erfordert. Im Jahr 2023, dem
spätestmöglichen
Ersatzzeitpunkt
für das Rollmaterial auf der S4, wird
die Nachfragezunahme in der
gegenüber
Abendspitzenstunde
2011 rund 70% betragen. Laut der
SZU sollte die Kapazitätssteigerung
der Perronanlagen in Zürich HB aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzunahme bis spätestens 2023 realisiert werden. «Es handelt sich somit
um eine angemessene, verantwortungsvolle Planung, die sich auf das
Notwendige beschränkt und auf utopische Forderungen verzichtet»,
schliesst der Artikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue».
Quelle: Die langfristige Strategie der Sihltal
– Zürich – Uetliberg-Bahn; Autoren Matthias Hofer (Ernst Basler + Partner AG),
Marcel Geser (SZU AG), Christian Vogt
(ZVV). Der Artikel ist in der Schweizer Eisenbahnrevue 10/2015 erschienen.