Écriture automatique Empfohlen von Christina Herzig, Kursleiterin Englisch WAS IST DAS Die Écriture automatique (automatisches Schreiben) ist eine Form des Schreibens, bei der es darum geht, die eigenen Ideen, Gedanken und Gefühle möglichst unzensiert wiederzugeben. Diese Art des schnellen schriftlichen Denkens kann im Alltag eingesetzt werden, um Probleme zu lösen oder Ideen zu entwickeln. WIE FUNKTIONIERTS Wer automatisch schreibt, schreibt schnell und intuitiv – ohne Pausen und ohne Beachtung irgendwelcher Regeln. Interpunktion oder Gross- und Kleinschreibung sind unwichtig; je höher die Schreibgeschwindigkeit, desto besser. André Breton nannte es ein «Denkdiktat ohne jede Kontrolle der Vernunft». Seine Anweisungen zur Nachahmung der Écriture automatique hat er im ersten Manifest des Surrealismus, 1924, so formuliert: «Lassen Sie sich etwas zum Schreiben bringen, nachdem Sie es sich irgendwo bequem gemacht haben, wo Sie Ihren Geist so weit wie möglich auf sich selbst konzentrieren können. Versetzen Sie sich in den passivsten oder den rezeptivsten Zustand, dessen Sie fähig sind. Sehen Sie ganz ab von Ihrer Genialität, von Ihren Talenten und denen aller anderen. (. . .) Der erste Satz wird ganz von allein kommen, denn es stimmt wirklich, dass in jedem Augenblick in unserem Bewusstsein ein unbekannter Satz existiert, der nur darauf wartet, ausgesprochen zu werden. (. . .) Fahren Sie so lange fort, wie Sie Lust haben.» 26 EB NAVI #6 WAS BRINGTS Die Kontrolle der Vernunft blockiert oft kreative Lösungen, die im Unbewussten oder Vorbewussten schlummern. Wenn man mit der Methode der Écriture automatique diese Kontrolle überlisten kann, kommt man zu überraschenden Ergebnissen. WOFÜR GEEIGNET –– zum Öffnen eines unbekannten Assoziationsraums, um sich vom Geschriebenen überraschen zu lassen; –– im Alltag zum Finden einer Lösung eines privaten oder beruflichen Problems; –– für die Ideenfindung, z. B. für ein künstlerisches Projekt; –– zur Überwindung von Schreib- oder Denkblockaden; –– in einem Deutschkurs, zum Aufwärmen, um locker eine Sprache schriftlich zu üben. HERKUNFT / WEITERFÜHRENDE LITERATUR Ende des 19. Jahrhunderts wurde der direkte Zugriff auf das Unbewusste in der Psychologie wichtig (Pierre Janet). André Breton hat die Technik des freien Assoziierens auf die Literatur angewendet und 1924 im Ersten Manifest des Surrealismus formuliert. «Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität. Nach ihrer Eroberung strebe ich.» n Jetzt ein Bsp für Écriture automatique schreiben ?? das dann gedruckt wird !?! das ist doch schwierigneinpeinlich ist das! Schreiben für viele ist ≠ wie Tagebuch und écr. auto ist was anderes das werf ich meistens direkt in den Papierkorb zerrissen geschreddert gehäckselt muss doch nicht jeder sehen nicht mal meine Katze kann zum Glück nicht lesen sonst was dächte sie von meinen schriftlichen Exkursen Exkursionen exquisit cadavre exquis aber der Kater lebt ja noch kein Kadaver Wenn Tiere schreiben könnten … das gäbe ja ein Geschreibsel Gezwitscher Geplapper die Blätter in den Bäumen würden vollgekritzelt NONSTOP. IDEEN ZÜNDEN 27
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