D IE M AG IE D ES R E A LE N RU D O LF H Ä S LE R K U N S T H AU S INTE R L A K E N 13. 3. –15. 5. 2016 M Rudolf Häsler Rudolf Häsler wurde am 29. Juli 1927 in Interlaken geboren. Sein Vater war ein Postautofahrer aus Lütschental, seine Mutter eine in Polen geborene Auslandschweizerin. Er wuchs auf dem Bödeli auf, besuchte hier die Schule und anschliessend das Lehrerseminar in Solothurn. Von 1947 bis 1952 arbeitete Rudolf Häsler als Primarlehrer im Kanton Solothurn. Gleichzeitig besuchte er Malkurse und unternahm verschiedene Studienreisen durch Europa. 1952 gab er den Lehrerberuf auf und widmete sich ganz der Kunst. 1952/53 bereiste er die Sahara, und von 1953 bis 1955 lebte Häsler in den andalusischen Städten Sevilla und Granada. 1957 reiste er zunächst in die USA und von dort nach Kuba, wo er seine Frau, die Kubanerin María Dolores Soler – Modell eines befreundeten Malers – aus Santiago de Cuba, heiratete. Auf Kuba erlebte Häsler den Höhepunkt der Kubanischen Revolution und teilte deren anfängliche Aufbruchstimmung. Ab 1959 suchte der Künstler die aktive Be- teiligung am gesellschaftlichen Wandel. Er entwickelte ein Konzept zum Aufbau einer landesweiten Keramik-Industrie, wurde geschäftsführender Berater im Nationalinstitut für Kunstgewerbe in Havanna und nach dem Rücktritt des Direktors wurde er 1960 selbst zum Direktor befördert. Bis im Januar 1969 blieb Rudolf Häsler in Kuba. Hinter dem argentinischen Revolutionär Ernesto Che Guevara, mit dem er berufsbedingt häufig Kontakt hatte, war Häsler der ranghöchste ausländische Funktionär im kubanischen Staat. Die Annäherung der kubanischen Regierung an die Sowjetunion führte in Kuba bald zu bürokratischer Planwirtschaft und Totalitarismus. Fidel Castro installierte ein militaristisches Gesellschaftsmodell, das einzig auf seine Person ausgerichtet war. Diese Entwicklung führte zur zunehmenden Desillusionierung Häslers. Er leistete Widerstand, fiel 1963 in Ungnade und wurde seines Postens enthoben. Seit der Ausreise aus Kuba 1969 lebte Rudolf Häsler mit der Familie in Spanien, wo heute auch seine vier Kinder leben und als Künstler tätig sind. In den 1990er Jahren führten ihn Studienreisen nach Algerien und Tanger, nach Wien und in die Türkei. Der Künstler starb 1999 in Barcelona. Rudolf Häsler ist ein Maler von internationalem Renommee, dessen Werk zu wenig bekannt ist. Seine Malerei ist geprägt von einem akribischen Realismus, den der Künstler anfang der siebziger Jahre eigenständig entwickelt hat. Die ersten Werke in diesem Hyperrealismus entstanden fast gleichzeitig mit dem ersten wichtigen Auftreten des amerikanischen Fotorealismus an der dokumenta 5 in Kassel im Jahr 1975. Werke von Rudolf Häsler sind nahezu auf der ganzen Welt in öffentlichem und privatem Besitz zu finden. Mit dieser Ausstellung, die bewusst ins Jubiläumsjahr «125 Jahre Interlaken» gelegt wurde, ehren Interlaken und das Kunsthaus ihren wichtigsten Künstler. Wir danken allen, die diese ungewöhnliche Ausstellung ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt Herrn René Brogli (Bromer Kunst) und der Familie des Künstlers, die uns in grosszügiger Weise die Werke für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Zur Vernissage und zum Besuch der Ausstellung sind Sie herzlich eingeladen. Abbildungen Solothurn von der Vorstadt aus 1992. Acryl auf Holz. 20.7 x 30.2 Esglesia de la Mercé 1998. Acryl auf Holz. 88 x 107 cm Strasse in Argel 1997. Acryl auf Holz. 27,8 x 40,8 cm The Truck. Sant Louis 1988. Acryl auf Holz. 30.7 x 40.7 cm Sezessions Palast. Wien 1997. Acryl auf Holz. 168 x 150 cm. (Umschlag) Kunsthaus Interlaken | Jungfraustrasse 55 | Telefon 0041 (0)33 822 16 61 | www.kunsthausinterlaken.ch Ausstellung 13. März bis 15. Mai 2016 Exhibition March 12 to May 15 2016 Vernissage Samstag, 12. März, 17 Uhr | Einführende Worte: Peter Killer, Journalist und Konservator Opening Saturday, March 12, 5:00 pm | introduction: Peter Killer, journalist and curator Öffnungszeiten Mittwoch bis Samstag, 15 bis 18 Uhr Sonntag, 11 bis 17 Uhr Montag, Dienstag und Karfreitag geschlossen Opening times Wednesday through Saturday, 3:00 pm – 6:00 pm Sunday, 11:00 am – 5:00 pm Closed Monday, Tuesday and Good Friday Eintritt CHF 8.– | Studenten und Jugendliche 5.– | gratis für Kinder unter 16, Mitglieder KGI, Freunde des Kunsthauses und mit dem Museumspass Entrance fees Adult CHF 8 | Student / Youth CHF 5 Under-16s, holders of a Swiss Museum Pass, Friends of the Kunsthaus free of charge Anlässe zur Ausstellung Führungen 27. März, 10. April, 15. Mai, jeweils 11 Uhr Events Guided tours (open to the public, in german) March 27, April 10, May 15, all tours at 11:00 am Kosten: zusätzlich CHF 4.– zum Eintritt Additional charge CHF 4 Samstag, 23. April, 15 bis 19.30 Uhr FreeKuba | Kunsthaus-Tag der offenen Türe Aus Anlass des Jubiläums 125 Jahre Interlaken öffnen wir für Sie die Ausstellung und unsere Bar Saturday, April 23, 3:00 pm – 7:30 pm FreeCuba | Day of open door On the occasion of Interlakens 125th anniversary we open for you the exhibition and our bar Gratiseintritt für alle | Barbetrieb Free entrance | Collection | Bar Samstag, 23. April, 20.00 Uhr, Kunsthaus Die unglaubliche Geschichte des Interlakner Malers Rudolf Häsler in Kuba Vortrag von Stefan Regez, Chefredaktor der Schweizer Illustrierten, und kubanische Musik mit Stefan Dorner, Klavier Saturday, April 23, 20:00 pm, Kunsthaus The unbelievable story of Interlaken born artist Rudolf Häsler in Cuba Talk (in german) and Cuban music Stefan Regez | Stefan Dorner, piano Free entrance | Collection | Bar Eintritt frei | Kollekte | Barbetrieb Unterstützt durch: Amt für Kultur des Kantons Bern | Gemeinden Interlaken, Matten und Unterseen | Gemeinden der Regionalkonferenz Burgergemeinde Interlaken | Bank EKI, Interlaken | BKW Gebäudeversicherung des Kanton Bern | Haslital Tourismus Interlaken Tourismus | KWO Kraftwerke Oberhasli AG Landi Jungfrau AG, Interlaken | Mundi Consulting, Bern und Stähli AG, Brienz
© Copyright 2024 ExpyDoc