Mein Erfahrungsbericht von der Universität INSEEC Paris Business

Mein Erfahrungsbericht von der Universität INSEEC Paris Business School
Vorbereitung:
Dadurch, dass Paris in Europa liegt, waren große Vorbereitungen nicht nötig. Um nach Paris
zu gelangen, kann man mit Bus, Bahn oder Flugzeug fahren bzw. fliegen. Ich persönlich
habe mich für den Flug entschieden, da man bei frühzeitiger Buchung nur 49 Euro bezahlt.
Nachdem die Europa Universität Dir diese Partneruniversität zugeteilt hat, bewirbst Du Dich
an der PBC mit einem weiteren Motivationsschreiben.
Als wir dann in Paris ankamen, hatten wir einen Orientierungstag, an dem uns die
wichtigsten Fakten mitgeteilt worden sind. Es gab auch kostenlos Essen und Trinken. Man
hatte sich wirklich willkommen gefühlt. Leider gibt es an der PBC kein Tutor- oder
Buddysystem. Jedoch sind die Franzosen sehr offen und hilfsbereit.
Unterkunft:
Eine Unterkunft in Paris ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Ich habe unsere Wohnung
(meine Freundin und ich haben uns eine Wohnung geteilt) im Internet gefunden. Man sollte
die Bezirke 18, 19 und 20 meiden, da diese nachts unsicher sind und dort viele
Kriminalaktivitäten stattfinden. Empfehlen würde ich daher Bezirke 1 bis 6. Ich selbst habe im
3. Gelebt. In der Nähe der Metrostation Republique. Dort gab es viele Restaurants, Cafés
und Supermärkte. Es gibt eine große Wohnfläche für Studentenwohnheime, aber die
Bewerbung ist ziemlich kompliziert, weil sich dort alle Studenten aus Paris für diese wenigen
Plätze bewerben.
Die Stadt der Liebe ist die zweitteuerste Stadt Europas, daher muss man mit ca. 600 bis 800
Euro Miete rechnen und darf nicht eine Luxuswohnung erwarten. Im Gegenteil sogar,
manche Wohnungen sind so klein, dass man sich echt bedrängt fühlt. Natürlich gibt es
schone Wohnungen, die auch typischen pariser Flair haben.
Studium an der Gasthochschule
Die PBC ähnelt vom System her eher einer deutschen Fachhochschule, obwohl sie in eine
Universität ist. Man sucht sich die Fächer aus, die einen interessieren und dann wird ein
Stundenplan für die Kurse erstellt. Meistens hat man, wenn man 7 bis 8 Kurse ausgewählt
hat, ein oder zwei Vorlesungen am Tag. An dieser Universität herrscht Anwesenheitspflicht,
aber die Professoren dort sind sehr nachsichtig, wenn man sich vorher entschuldigt. Alle
Kurse sind auf Englisch und der Lehrkörper besteht aus Muttersprachler.
Meine Kurse waren:
French Culture & Civilization
Der Lehrer ist absolut klasse. Man macht viele Exkursionen und erlebt Paris mit dem ganzen
Kurs, was sehr viel Spaß macht, dabei lernt man auch viel, da vor jeder Exkursion der Lehrer
eine Vorlesung hält. Der Professor liebt den Kurs sehr, weil er auch am Wochenende oder
an Feiertagen Exkursion anbietet. So etwas habe ich bisher nie erlebt und genau deswegen
empfehle ich 100%ig diesen Kurs weiter.
Strategic Brand Manangement
Dieser Kurs ist ein Marketingkurs. Dort lernt man, wie aus einem Produkt eine Marke wird.
Unser Projekt für diesen Kurs war es, eine bereits bestehende Marke in ein Land zu
repräsentieren, in dem man definitiv die Ablehnung der Einwohner spürt. Dieser Kurs hat mir
viel Praxiserfahrungen gebracht.
Luxury Brand Management
Dieses Fach knüpft an dem vorigen Kurs an, aber man muss nicht unbedingt diese beiden
Kurse parallel wählen. Hier lernt man, wie aus meiner Marke eine Luxusmarke wird. Da aus
Paris viele Luxusmarken stammen, erfährt man sehr viele interessante Fakten, die man
vorher nicht gewusst hat. Der Professor hat schon für viele große Firmen gearbeitet z.B.
Dior, Louis Vuitton, etc.
Human Ressource Management
In dem Kurs lernt man die Grundlagen des Personalwesens. Dieser ist ziemlich interessant
und ist sehr unterhaltsam, da der Professor sehr wortgewandt ist.
Dieses Fach war einer meiner Favoriten
Public Speaking
Dieser Kurs ist ein Rhetorikkurs und ist sehr informativ. Man ist gezwungen fast jede zweite
Woche eine Rede zu verfassen und auch vorzutragen. Der Professor benotet individuell, d.h.
jeder ist auf einem anderen Niveau und er beachtet nur die Fortschritte, die man macht. In
dem Kurs zeigt er die Grundlagen, die man z.B. während einer Präsentation beachten sollte.
Entrepreneurship
Entrepreneurship ist ein Fach, was einen fordert. Unser Projekt war, dass man sich eine
neue Geschäftsidee ausdenkt und diese Investoren, welcher unser Professor war,
vorzustellen. Meiner Meinung nach habe ich in diesem Kurs am meisten gelernt, da man fast
komplett auf sich selbst gestellt war. Natürlich hatte man einen roten Faden und ein wenig
Feedback von dem Professor bekommen, aber die letzte Präsentation war doch sehr
nervenaufreibend.
International Business Ethics
Dieser Kurs war definitiv witzig. Der Professor ist anders als die anderen. Er lehrt uns
Sachen auf eine ganz andere Art und Weise. Wenn ein Beispiel genannt wird, dann nimmt er
oftmals eine Extremsituation, welche einen sich sehr unwohl fühlen lässt oder einen zum
Lachen bringt kann. Nichtsdestotrotz ist es gut zu wissen, dass in der Wirtschaftswelt auch
einen großen Wert auf Ethik gelegt wird.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir alle Kurse sehr gefallen haben. Die
Professoren waren motiviert und sehr hilfsbereit, wenn man sich weiter wusste. Außerdem
waren sie auch außerhalb der Vorlesungen gerne bereit mit uns Studenten Zeit zu
verbringen.
Alltag und Freizeit
Das Leben in Paris ist auch sehr kostspielig. Man sollte mit mind. 1000 Euro im Monat
rechnen, natürlich kann man weniger ausgeben, aber wenn man immer was unternimmt,
kann man schon viel bezahlen. Das Essen im Restaurant kostet durchschnittlich 15 Euro.
Das Feiern gehen ungefähr 40 Euro (Eintritt + ein Getränk).
Man sollte auf die Happy Hour Zeiten achten, dann kann man preiswert weggehen. Für
Lebensmitteleinkäufe empfehle ich eher Leaderprice oder Franprix. Diese sind im Vergleich
zu Monoprix und Carrefour etwas billiger.
In Paris kann man sehr gut Museen und Sehenswürdigkeiten besuchen, da man als Student,
solange man unter 25 ist, fast alles kostenlos besuchen. Ich kann Paris in der Nacht
empfehlen, weil alles wunderschon aussieht.
Man nimmt meistens die Metro da sie einen überall am Schnellsten hinbringt. Dafür sollte
man sich eine Monatskarte kaufen für die 1. und 2. Zone. Am Wochenende kann man dann
kostenlos in die anderen Zonen fahren.
Fazit
Obwohl Paris nicht meine Erstwahl war, kann ich definitiv sagen, dass ich mein
Auslandssemester nicht bereut habe. Es war eine sehr schöne Erfahrung, die mich geprägt
hat.
Meine schlechteste Erfahrung ist wohl die Organisation der PBC. Ich weiß nicht, ob es daran
liegt, dass ich mich an die Pünktlichkeit und der Ordnung der Deutschen gewöhnt habe oder
ob die Franzosen wirklich so planlos bzw. gelassen sind mit Abgabeterminen oder
Informationen, die dich betreffen. In dieser Hinsicht sollte man mit starken Nerven sowie
Geduld das Studium an der PBC antreten.
Meine beste Erfahrung ist mit großem Abstand das Kennenlernen der anderen
Austauschstudenten, die ich getroffen habe. Sie waren alle sehr offen und herzlich. Jeder
wurde zur jeder Veranstaltung eingeladen und man hat sich immer willkommen gefühlt. Es
ist schön ein Semester im Ausland zu machen, aber es ist noch schöner, wenn man es mit
anderen teilen kann.
Ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht Dir mehr Mut geben konnte sich für diese Universität
zu entscheiden, weil sie es definitiv wert ist.