neuehorizonte Q ISSN-Nummer: 2223-6848 FA 4/2015 nummer 175 50. jahrgang 2,50 euro Spannende Erkenntnisse vom größten MS-Kongress des Jahres n n Hoffnung für primär-progressive chronische MS-Patienten Natürliche Killerzellen rücken in den Fokus © kichigin19 – fotolia.com P.b.b. GZ 02Z033132M, MEDMEDIA Verlag, Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien ue für neetroffene MS-B Journal der Österreichischen MS-Gesellschaft Entgeltliche Einschaltung Wir sind da. Für Sie. vice MS -Begleiter ist ein Patienten Ser sich in Programm von Genzyme, das t, die an erster Linie an Personen wende sind. Multipler Sklerose (MS) erkrankt Freunde, Aber auch Lebenspartner und der Ärzte oder andere Angehörige r wertGesundheitsberufe erhalten hie . volle Unterstützung für jeden Tag 032245 n Sie Weitere Informationen erhalte unter www.ms-begleiter.at Mit wegweisenden Therapien komplexen Erkrankungen begegnen. neue horizonte Seite 12 04 Seite 20 n Editorial inhalt Seite 24 Niederösterreich 22 Informationsveranstaltung am 31. Oktober 2015 n Fokus ECTRIMS 2015 – Neuigkeiten aus dem Bereich 23 der Multiplen Sklerose Burgenland n Medizin Oberösterreich 12 FAQ: Man liest so häufig „Studie“ – was ist das eigentlich? 23 MS-Regionalclub Kirchdorf feiert 30-jähriges Bestehen 24 Neuwahl bei der MS-Gesellschaft Oberösterreich 19 Die ÖMSG stellt vor 25 Computerschulung für den n Soziales MS-Regionalclub Ried-Schärding 20 Kunst für alle 26 Ausflug des MS-Regionalclubs Ried-Schärding n Bundesländer Wien n Adressen 22 Neue Angebote der MS-Gesellschaft Wien nJuristische Beratung nNeue Kolumne im Wiener Vereinsmagazin „MS-Aktuell“ 27MS-Landesgesellschaften 06 n Wissenswertes Burgenländischer MS-Tag im Stadthotel in Pinkafeld 26Impressum Die Anschrift der Redaktion von „neue horizonte“ lautet: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien, Tel.: 01/407 31 11, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 27. Jänner 2016. 4 • 2015 neue horizonte 3 neue horizonte editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, möglicherweise sind Sie überrascht, dass Sie an dieser Stelle ein neues, vielleicht auch unbekanntes Gesicht vorfinden. Daher gestatten Sie mir, dass ich sowohl den Grund für diese Neuerung als auch mich selbst kurz vorstelle: Priv.-Doz. Dr. Jörg Kraus Nachdem der bisherige Präsident der Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft (ÖMSG), Herr Prim. Dr. Ulf Baumhackl, bei der letzten Bundesdelegiertentagung am 30. Mai 2015 in Salzburg auf eine Wiederkandidatur aus persönlichen Gründen verzichtet hatte, wurde ich an die Spitze der ÖMSG gewählt, wobei ich mich noch einmal herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen für diese verantwortungsvolle Tätigkeit bedanken möchte. Ich möchte an dieser Stelle keinesfalls versäumen, meinem persönlichen Freund Ulf Baumhackl für sein aufopferungsvolles Engagement über sehr viele Jahre im Dienste der MS-Betroffenen zu danken. Er hat über eine lange Zeit die Geschicke der ÖMSG mitgeprägt und in seiner dreijährigen Präsidentschaftsphase die Gesellschaft trotz einigen Gegenwindes umsichtig und charismatisch geleitet. Umso erfreuter bin ich, dass er sich bereit erklärt hat, auch weiterhin mit seiner Erfahrung mitzuarbeiten, und dass er mir in den vergangenen Monaten auch stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Nun kurz zu meiner Person: Geboren und aufgewachsen bin ich in Ostbayern, sehr grenznah zur Tschechischen Republik. Wie viele Menschen in meiner Heimat habe auch ich über meine Großeltern österreichische Wurzeln. Daher war es für mich auch keineswegs ungewöhnlich, dass ich nach meiner Facharztausbildung in Deutschland im Jahr 2006 nach Österreich gewechselt habe. Schon seit meinem Studium beschäftigte ich mich schwerpunktmäßig vor allem mit der Behandlung von MS-Betroffenen und habe mich sowohl während meiner Doktorarbeit als auch meiner Habilitation wissenschaftlich mit den immunologischen Vorgängen bei der Multiplen Sklerose beschäftigt. Nachdem ich an der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg über viele Jahre die MS-Ambulanz geleitet habe, war es im Juni 2014 an der Zeit, mich einer neuen Herausforderung zu stellen. Seither bin ich als Standortleiter in Zell am See tätig, um gemeinsam mit Herrn Prim. Dr. Michael Huemer aus Schwarzach die neue neurologische Abteilung aufzubauen. Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft 1097 Wien n Postfach 19 Telefon: 0664/368 60 01 n E-Mail: [email protected] Besuchen Sie unsere Webseite: www.oemsg.at 4 neue horizonte 4 • 2015 neue horizonte editorial In meiner Aufgabe als ÖMSG-Präsident möchte ich insbesondere die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers fortsetzen. Schwerpunkte werden einerseits vor allem die Verbesserung und die Harmonisierung der Strukturen in Österreich (etwa die Etablierung einer Landesgesellschaft in allen Bundesländern) sein. Andererseits möchte ich auch eine verlässliche und selbstbewusste Vertretung der österreichischen MS-Betroffenen sowohl auf nationaler (z.B. gegenüber Entscheidungsträgern in der Politik bzw. bei Sozialversicherungen) als auch auf internationaler Ebene im Umgang mit Interessenvertretern aus anderen Ländern bzw. in Europa sein. In dieser Ausgabe der „neue horizonte“ liegt der Schwerpunkt auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. So berichtet Ass.-Prof. Mag. Dr. Paulus Stefan Rommer aus Wien vom ECTRIMSKongress in Barcelona, der weltweit wichtigsten Fachtagung im Bereich der MS. Der heurige Kongress war geprägt von mehreren neuen Erkenntnissen, die möglicherweise in den nächsten Jahren Einzug in die Behandlung halten werden. Rund um den Aufwand, der in die Entwicklung neuer Medikamente gesteckt werden muss, beleuchten die FAQ die wichtigsten Grundlagen klinischer Studien. Weitere Schwerpunkte sind der barrierefreie Zugang zu Kunst sowie Neuigkeiten aus den Bundesländergruppen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls gute Unterhaltung beim Lesen! Priv.-Doz. Dr. Jörg Kraus, Präsident der ÖMSG Die MS-Ges ellschaft un d das „neue horizonte “-Team w ünschen Ihn ein schönes n e eues Jahr! n 4 • 2015 neue horizonte 5 neue horizonte ECTRIMS 2015 I fokus ECTRIMS 2015 Neuigkeiten aus dem Bereich der Multiplen Sklerose von Ass.-Prof. Mag. Dr. Paulus Stefan Rommer, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien Vom 7.–10. Oktober fand der größte Multiple-Sklerose-Kongress (ECTRIMS) des Jahres in Barcelona statt. ECTRIMS steht für „European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis“. Und in der Tat treffen sich Neurologen, Wissenschafter und auch Patienten aus aller Welt, um die Fortschritte in der Behandlung und in der Erforschung der Multiplen Sklerose (MS) zu besprechen, zu diskutieren und sich auszutauschen. Der Kongress fand heuer zum 31. Mal statt. Seit den Anfängen 1985 in Nijmegen, Niederlande, hat sich nicht nur die Teilnehmerzahl von 70 auf mehrere Tausend vervielfacht, sondern auch die Therapiemöglichkeiten haben sich über die letzten 30 Jahre deutlich verbessert. Während 1985 keine Therapien für die Verhinderung von Schüben zur Verfügung standen, leben wir nun in der Zeit von seit Längerem zugelassenen Interferonen und Copaxone®, die mittels Injektionen zu verabreichen sind, von hochwirksamen Infusionstherapien wie Tysabri® oder Lemtrada®, aber auch in der Zeit von Medikamenten, die in Tablettenform eingenommen werden können (Gilenya ®, Tecfidera®, Aubagio®) und so eine deutliche Erleichterung für die Patienten darstellen. Trotz dieser Fortschritte gibt es aber immer noch Patienten, für die keine Therapien vorhanden sind. Für die primär chronisch-progressiven MS-Patienten (Patien- 6 neue horizonte 4 • 2015 ten ohne zuvor erlittene Schübe) gibt es bislang keine verfügbaren Medikamente, welche die Zunahme der Behinderung stoppen oder verlangsamen können. Positive Daten für primär chronisch-progressive MS-Patienten Erstmalig wurden im Rahmen dieses internationalen Treffens Daten präsentiert, die eine positive Wirkung von Medikamenten für diese spezielle Patientengruppe zeigten. Die ORATORIO-Studie testete den monoklonalen Antikörper Ocrelizumab bei Patienten mit primär chronisch-progredienter MS. Ocrelizumab richtet sich gegen eine spezielle Gruppe von Abwehrzellen, B-Lymphozyten (auch B-Zellen genannt). Die Studie untersuchte die Wirkung über 120 Wochen. Alle 24 Wochen wurde den Patienten Ocrelizumab (300 mg) oder Placebo in Form von zwei Infusionen über 14 Tage getrennt verabreicht. Es konnten nur Patienten mit einer primär chronischen Verlaufsform in die Studie eingeschlossen werden. Das primäre Ziel war, die Auswirkung des Medikaments auf eine über einen längeren Zeitraum bestehende Behinderungszunahme (12 Wochen) zu untersuchen. Insgesamt wurden im Rahmen der Studie 725 Patienten behandelt (486 erhielten Ocrelizumab, 239 Placebo). Die Patienten in der Ocrelizumab-Gruppe zeigten eine um 24% reduzierte Wahrscheinlichkeit, über neue horizonte fokus I ECTRIMS 2015 zwölf Wochen eine Behinderungszunahme zu entwickeln (siehe Abb. 1). Das Volumen von Läsionen im Gehirn von Patienten reduzierte sich bei den mit dem Studienmedikament behandelten Patienten und zeigte deutliche Vorteile gegenüber den nicht behandelten Patienten (siehe Abb. 2). Ebenso zeigte sich, dass das Hirnvolumen weniger stark abnahm. Die Nebenwirkungen waren in der Ocrelizumab- und der Placebogruppe vergleichbar. Am häufigsten wurden Reaktionen auf die Infusion beobachtet, zusätzlich traten 13 Malignome (Krebsarten) bei den Studienpatienten auf. In der Ocrelizumabgruppe war die Häufigkeit gegenüber der Placebogruppe erhöht. Inwieweit Ocrelizumab ein erhöhtes Krebsrisiko aufweisen kann, ist unklar und wird noch untersucht. Ocrelizumab wurde in zwei weiteren Studien auch in der schubförmigen MS getestet (OPERA I und II). Auch hier wurden die Ziele der Studie erreicht. Ocrelizumab wurde hier gegen Rebif® 44 µg getestet. Es zeigte sich eine 46%ige bzw. 47%ige Abnahme der jährlichen Schubrate bei den mit Ocrelizumab behandelten Patienten gegenüber den mit Rebif® behandelten Patienten. Aktive Läsionen in der MRT (Kontrastmittel-aufnehmende Läsionen) zeigten sich um 94% bzw. 95% reduziert. Beinahe die Hälfte der mit Ocrelizumab behandelten Patienten zeigte über den gesamten Studienverlauf keinen Hinweis auf Krankheitsaktivität (keine neuen Läsionen in der MRT, keine Kontrastmittelaufnahme, keine neuen Schübe, keine Krankheitsprogression). Die Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen vergleichbar. } Abb. 1: Die mit Ocrelizumab behandelten Patienten (blaue Kurve) zeigten ein reduziertes Risiko, eine 12 Wochen bestehende Behinderung zu erleiden. Time to 12-week Confirmed Disability Progression Mit freundlicher Genehmigung von Roche Austria Anteil der Patienten mit bestätigter Behinderungszunahme (%) Time to 12-week Confirmed Disability Progression Placebo (n = 244) Ocrelizumab 600 mg (n = 488) 24% reduziertes Risiko für eine Behinderungszunahme reduction in risk of CDP HR (0.59, HR(95% (95%CI): CI):0.76 0,76 (0,59;0.98); 0,98);p=0.0321 p = 0,0321 24% reduction in risk of CDP HR (95% CI): 0.76 (0.59, 0.98); p=0.0321 n Placebo 244 232 212 199 189 n Ocrelizumab 487 462 450 431 414 180 172 162 153 145 136 120 85 66 Zeit bis 376 zur Behinderungszunahme (Wochen) 391 355 338 319 304 281 207 166 46 30 20 7 2 136 80 47 20 7 Placebo 244 232 212 199 189 180 172 162 153 145 136 120 85 66 46 30 20 7 Analysis based on ITT population; p-value based on log-rank test stratified by geographic region and age. Ocrelizumab 487 462 450 431 414 391 376 355 338 319 304 281 207 166 136 80 47 20 Patients with initial disability progression who discontinued treatment early with no confirmatory EDSS assessment were considered as having confirmed disability progression. Analysis based ondisability ITT population; p-value based on log-rank test stratified by geographic region and age. CDP = confirmed progression; EDSS = Expanded Disability Status Scale; HR = hazard ratio; ITT = intent to treat Patients with initial disability progression who discontinued treatment early with no confirmatory EDSS assessment were considered as having confirmed disability progression. CDP = confirmed disability progression; EDSS = Expanded Disability Status Scale; HR = hazard ratio; ITT = intent to treat 4 • 2015 neue horizonte 2 7 7 neue horizonte ECTRIMS 2015 I fokus Tysabri® oder Gilenya®? Neben den Ocrelizumab-Studien standen zwei alte Bekannte im Blickpunkt. Eine französische wie auch eine dänische Forschungsgruppe verglich die Wirksamkeit von Tysabri® und Gilenya®. Die französische Studie verglich die Schübe, die Veränderung der Behinderung mittels EDSS (Skala zur Bestimmung des Schweregrades der Behinderung) sowie die Ergebnisse des MRT miteinander. In der Patientengruppe zeigten sich jedoch die Ausgangsdaten für beide Behandlungspaare unterschiedlich: Die Patienten, die mit Tysabri® behandelt wurden, zeigten einen höheren EDSS, eine höhere Schubrate und eine höhere Anzahl von aktiven Läsionen in der MRT vor der ersten Behandlung gegenüber den Patienten, die später mit Gilenya® behandelt wurden. Die Auswirkungen auf das MRT waren unter Tysabri® stärker als unter Gilenya®. Die Schubrate zeigte ebenfalls ein besseres Ansprechen auf Tysabri® (dies konnte statistisch jedoch nicht gesichert werden). Die dänische Studie hingegen konnte keine Unterschiede zwischen den beiden Therapien zeigen. Somit kann weiterhin kein abschließendes Urteil abgegeben werden. Darüber hinaus stand in der Tysabri®-Behandlung das Risiko einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (kurz PML) im Blickpunkt des Interesses. Abb. 2: Die mit Ocrelizumab behandelten Patienten (blaue Kurve) zeigten eine Abnahme der Läsionslast in der MRT, während die nicht behandelten Patienten eine Zunahme um 7,4% zeigten. Placebo (n = 244) T2 lesion volume increases by 7.4% On placebo, Ocrelizumab 600 = 488) Ocrelizumab 600mg mg(ndecreases T2 lesion volume by 3.4% 7,4% pp<0.0001* < 0,0001 p<0.0001* -3,4% Placebo 234 233 220 183 Ocrelizumab 464 459 454 400 Woche n * Analysis based on ITT population; p-value based on ranked ANCOVA at 120-week visit adjusted for baseline T2 lesion volume, geographic region and Placebo 234 233 220 183age with missing values imputed by LOCF. Point estimates and 95% CIs based on MMRM analysis on log-transformed data adjusted for baseline T2 lesion volume, Ocrelizumab 464 459 454 400 geographic region and age. CI = confidence interval; ITT = intent to treat; LOCF = last observation carried forward * Analysis based on ITT population; p-value based on ranked ANCOVA at 120-week visit adjusted for baseline T2 lesion volume, geographic region and age with missing values imputed by LOCF. Point estimates and 95% CIs based on MMRM analysis on log-transformed data adjusted for baseline T2 lesion volume, geographic region and age. CI = confidence interval; ITT = intent to treat; LOCF = last observation carried forward 8 neue horizonte 4 • 2015 Mit freundlicher Genehmigung von Roche Austria n Veränderung vom Ausgangswert % Change % Change from Baseline from Baseline T2 Lesion T2Volume Lesion Volume der Läsionslast in % (Mean, 95% (Mean, CI) 95% CI) On placebo, T2 lesion volume increases by 7.4% Ocrelizumab 600 mg decreases T2 lesion volume by 3.4% neue horizonte fokus I ECTRIMS 2015 In einer Studie wurde der Titer von JC-Virus-positiven Patienten (der Erreger der PML) bestimmt. Patienten mit einem höheren Titer erhielten anstelle von alle vier Wochen nun alle acht Wochen Tysabri®. Interessanterweise konnte in dieser Gruppe keine Verschlechterung der MS bei diesen Patienten beobachtet werden. Zu ähnlichen Schlüssen kam eine weitere Studie, die untersuchte, wie sich ein längeres Intervall zwischen den Infusionen auswirkt. Dabei wurden Patienten mit einem Intervall von maximal vier Wochen und zwei Tagen gegenüber Patienten mit einem Intervall von mindestens vier Wochen und drei Tagen untersucht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in speziellen Fällen eine Verlängerung des Intervalls zwischen den Tysabri®-Infusionen eine mögliche Option wäre, um das Risiko einer PML zu reduzieren. Weitere spannende Studien Einige Studien wurden zum Schutz des Hirngewebes (Neuroprotektion) durchgeführt. Als erwähnenswerte Substanzen, die zurzeit untersucht werden, sind Amilorid (ein seit längerer Zeit bekanntes Entwässerungsmittel), Phenytoin (ein bekanntes Medikament zur Behandlung von Epilepsie) und Simvastatin (ein Medikament zur Behandlung von erhöhten Blutfetten) zu nennen. Bezüglich der Regeneration des beeinträchtigten Gewebes (Remyelinisierung) präsentierte Prof. Orhan Aktas aus Düsseldorf die Ergebnisse einer Studie mit dem Antikörper Anti-Lingo-1 bei Patienten mit Sehnerventzündungen. Patienten, die mit diesem Medikament behandelt wurden, zeigten gegenüber Patienten ohne diese Therapie deutliche Verbesserungen in den visuell evozierten Potenzialen (hierbei wird die Leitungsfähigkeit der Sehnerven überprüft). Inwieweit diese Therapie zu einer Verbesserung des Sehvermögens nach Sehnerventzündung führt, bedarf noch weiterer Studien. Einige Vorträge beschäftigten sich mit der mentalen Verfassung von MS-Patienten. Es konnte gezeigt werden, dass sowohl Depression als auch Selbstmord und Selbstmordversuche bei MS-Patienten häufiger vorkommen als bei Gesunden. Ebenso konnte gezeigt werden, dass nicht nur die Patienten selbst, sondern auch deren Angehörige häufiger unter Depressionen leiden. Dies soll vor allem die behandelnden Ärzte auf Symptome hinweisen, um entsprechende Hilfe anzubieten. } REHA radkersburg IHRE SELBSTÄNDIGKEIT IST UNSER ZIEL Unser Leben besteht aus Ritualen. Rituale sind vertraute, wiederholte Handlungen. Besonders im Umgang mit MS verbessert das Üben von Ritualen die Alltagsfähigkeiten. In der Rehabilitation versuchen wir über die Bedürfnisse der einzelnen Patientinnen und Patienten individuelle Handlungsziele zu definieren. Die täglichen altbekannten Abläufe werden im aktuellen Kontext neu interpretiert und optimiert. Die Ritualisierung der Handlungen führt zu einer effizienten Rehabilitation und zu langfristigen Erfolgen. REHA radkersburg | klinik maria theresia 8490 Bad Radkersburg | 03476/3860 | www.klinik-maria-theresia.at Entgeltliche Einschaltung 4 • 2015 neue horizonte 9 neue horizonte ECTRIMS 2015 I fokus Es gibt noch viel zu tun Trotz zahlreicher Fortschritte berichtete Prof. Gavin Giovannoni aus London über unerfüllte Bedürfnisse in der Behandlung und Betreuung von MS-Patienten: Die vorhandenen MS-Servicestellen müssen ausgebaut bzw. in einigen europäischen Ländern überhaupt erst initiiert werden. n Neben der prophylaktischen bedarf es auch einer symptomatischen Therapie. Neben der bereits erwähnten Depression ist es vor allem die Spastik, n 10 neue horizonte 4 • 2015 die bei rund 60% der Patient auftritt und einer Behandlung bedarf. Neben dem Verhindern eines Schubes sind auch eine Regeneration und ein vermehrter Schutz des Nervengewebes von Bedeutung. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits erwähnt. n In vielen Ländern der Welt sind die in Österreich üblichen Medikamente nicht leistbar. Eine globale Sichtweise muss leistbare Therapien für alle MS-Patienten ins Auge fassen. TO-D n OLISTE Der Kongress rief ein großes Echo in den allgemeinen wie auch in den sozialen Medien hervor. Unter anderem lässt sich das an mehr als zwei Millionen Tweets erkennen. Obwohl es über die letzten Jahre und Jahrzehnte deutliche Fortschritte in der MS-Behandlung gegeben hat, bedarf es weiterer Anstrengungen von Wissenschaftern, Ärzten, vor allem aber von Patienten, um noch mehr über die Erkrankung zu erfahren und daraus auch neue Therapien für MS-Patienten zu generieren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Patienten und ihre Angehörigen! Ohne eure Hilfe wäre der Fortschritt nicht möglich! Somit ist der Erfolg von ECTRIMS vor allem euch zu verdanken. Wir alle dürfen gespannt sein auf die Neuigkeiten, die beim nächsten Kongress, der 2016 in London stattfinden wird, präsentiert werden. n © Fotolia.com In der Grundlagenforschung wurde erneut auf den Einfluss von Darmbakterien hingewiesen. Wie bei vielen anderen Erkrankungen wird auch bei der MS die Auswirkung des Mikrobioms (Darmbakterien) erforscht. Dieser Forschungszweig steht noch am Beginn, abschließende Empfehlungen können noch nicht gegeben werden; jedoch scheint die Ernährung eine noch nicht geklärte Rolle zu spielen. Auffällig an diesem Treffen war, dass einer speziellen Abwehrzelle des Körpers vermehrt Zeit gewidmet wurde. Während die Bedeutung von T-Zellen seit Langem und die Bedeutung von B-Zellen seit jüngerer Zeit bekannt sind, werden nun NK-Zellen („Natural Killer“-Zellen) besonders beleuchtet. Die Wirkungen dieser Zellen sind nicht abschließend geklärt. Sie scheinen jedoch wichtige Funktionen bei Autoimmunerkrankungen zu haben – inwieweit eine Fehlregulation dieser Abwehrlinie bei MS eine Rolle spielt, ist noch nicht geklärt, steht aber im Mittelpunkt verschiedener Studien. Entgeltliche Einschaltung Gemeinsam wachsen für die Zukunft. Unsere Pflicht ist es Lösungen zu finden, um jedem MSPatienten das Vertrauen und die Hoffnung auf ein erfülltes Leben zu bieten. Vertrauen & Zuverlässigkeit Service & Unterstützung Erfahrung & Kompetenz Forschung & Entwicklung BI-AUT-0496 Caring deeply. Changing lives. www.biogen.at neue horizonte medizin FAQ Man liest so häufig „Studie“ ue für netroffene e B MS – was ist das eigentlich? von Priv.-Doz. Dr. Jörg Kraus, Präsident der Österreichischen Multiple Sklerose Gesellschaft; [email protected] Was bedeutet „Querschnittstudie“? Eine Querschnittstudie wird durchgeführt, um den Ist-Zustand innerhalb einer Studiengruppe („Population“) zu untersuchen. Zumeist werden hierbei die Studienteilnehmer („Probanden“) nur einmalig untersucht. Hierbei liegt einerseits der Schwerpunkt auf epidemiologischen Untersuchungen, die etwa das Vorhandensein einer gewissen Erkrankung oder eines Risikofaktors innerhalb einer Population untersuchen. Ein Beispiel hierfür aus der jüngeren Vergangenheit ist eine epidemiologische Studie unter der Leitung von Prim. Dr. Baumhackl, die herausfand, dass in Österreich etwa 12.500 MS-Betroffene leben. Eine andere mögliche Fragestellung von Querschnittstudien ist die Erhebung eines bestimmten Laborbefundes innerhalb einer Gruppe von Erkrankten im Vergleich zu Gesunden, um einen möglichen Marker zur Verbesserung der Diagnosestellung einer Erkrankung herauszufinden. Beispie- 12 neue horizonte 4 • 2015 le, bei denen Ergebnisse aus Querschnittstudien Eingang in die klinische Routine gefunden haben, wären typische Veränderungen im Magnetresonanztomogramm (MRT) oder die so genannten oligoklonalen Banden im Liquor zur Stellung der Diagnose der Multiplen Sklerose. Was bedeutet „Längsschnittstudie“? Längsschnittstudien sind hingegen Untersuchungen über einen längeren Beobachtungszeitraum, bei denen der Einfluss eines Faktors (z.B. ein Medikament oder ein Risikofaktor) auf eine Erkrankung bzw. die Erkrankungsschwere untersucht wird. Eine typische Fragestellung wäre das Auftreten von Erkrankungen bei 20-jährigen Rauchern über einen Zeitraum von 20 Jahren im Vergleich zu gleichaltrigen Nichtrauchern. Klassische Längsschnittstudien sind auch die Untersuchungen zur Wirksamkeit von Medikamenten bei einer bestimmten Erkrankung, wie etwa die Wirksamkeit des Medikaments A im Vergleich zu Medikament B auf den Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose über einen Zeitraum von zwei Jahren. Was bedeutet „prospektiv“ im Gegensatz zu „retrospektiv“? Prospektive Studien schließen Teilnehmer ein und untersuchen dabei Veränderungen in der Zukunft, z.B. den Einfluss eines Medikaments auf die Erkrankungsaktivität im nächsten Jahr oder auf den zukünftigen Krankheits- © Fotolia.com Im wissenschaftlichen Sinn bedeutet Studie die Untersuchung einer Fragestellung. Dies kann von Experimenten im Reagenzglas („in vitro“), z.B. an Zellkulturen, über Tierversuche („in vivo“) bis hin zu Untersuchungen beim Menschen bzw. bei Patienten mit einer speziellen Erkrankung reichen. Seit einigen Jahren besteht aufgrund von hochleistungsfähigen Computern auch die Möglichkeit einer reinen, aber zumeist sehr aufwändigen Simulation am Computer („in silico“). neue horizonte verlauf in den nächsten fünf Jahren bei Patienten mit einem bestimmten Laborwert. Demgegenüber werden in retrospektiven Studien vorhandene Daten aus der Vergangenheit ausgewertet, wie etwa die Häufigkeit eines Blutwertes bei einer bestimmten Diagnose aus allen Krankenakten eines Krankenhauses oder das Vorhandensein eines Risikofaktors (z.B. Rauchen) im Rahmen der Sterblichkeit in einem nationalen Sterberegister. Retrospektive Untersuchungen bilden häufig die Grundlage für prospektive Untersuchungen. Was bedeutet „kontrolliert“? Kontrolliert im Rahmen von klinischen Studien bedeutet, dass die Wirksamkeit eines neuen Medikaments entweder gegen eine herkömmliche, bereits zugelassene Therapie oder gegen ein Placebo (siehe „placebokontrolliert“) getestet wird. Bei kontrollierten Studien werden die Patienten also in zumindest zwei Gruppen (z.B. Gruppe 1: neues Medikament; Gruppe 2: herkömmliches Medikament) eingeteilt. Damit verhindert man, dass man beispielsweise eine Abschwächung der Erkrankungsaktivität im natürlichen Verlauf einer Erkrankung (auch ohne Medikament) fälschlich einem neuen Medikament oder einer therapeutischen Maßnahme zuschreibt. Ein Beispiel für eine solche nicht-kontrollierte Studie ist die Verbesserung der Schubrate bei jenen Patienten, die sich einem Eingriff an den Venen („Befreiungsmanöver“) unterzogen haben. Dabei wurde leider von den die Studie durchführenden Ärzten nicht beachtet, dass bei Patienten, die gerade einen MS-Schub durchgemacht und sich deshalb einer solchen Maßnahme unterzogen haben, die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten sechs oder zwölf Monaten einen erneuten Schub zu erleiden, allein durch den Krankheitsverlauf deutlich geringer ist. Somit wurde fälschlicherweise eine positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch das „Befreiungsmanöver“ geschlussfolgert. medizin Eine derartige fehlerhafte Beurteilung ist in der Statistik ein bekanntes Phänomen und wird in der wissenschaftlichen Literatur auch „regression to the mean“, also „Rückkehr zum Mittelwert“ genannt. Schließt man beispielsweise Patienten, die im Durchschnitt alle zwei Jahre einen Schub erleiden, direkt nach einem durchgemachten Schub in eine Studie ein, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Patienten in den nächsten sechs oder zwölf Monaten einen erneuten Schub erleiden, sehr gering. Damit ist aber auch die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Schub für diesen zu kurzen Beobachtungszeitraum deutlich geringer als in der gesamten Zeit vor dem Eingriff bzw. im gesamten Krankheitsverlauf. Wählt man für die Nachbeobachtung hingegen einen entsprechend längeren Zeitraum, z.B. fünf Jahre, oder schließt eine Kontrollgruppe mit sehr ähnlichem Krankheitsverlauf in die Studie ein, so wird offensichtlich, dass das „Befreiungsmanöver“ keinen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf besitzt. Was bedeutet „placebokontrolliert“? In einer solchen Studie wird das zu untersuchende Medikament gegen ein Placebo getestet. Das ist ein „Medikament“, welches genauso aussieht (z.B. grüne Kapsel) wie das zu testende Medikament und auch die gleichen sonstigen Inhaltsstoffe enthält, nur eben nicht die zu testende Substanz. Der Grund dafür ist der so genannte „Placeboeffekt“, nämlich die Tatsache, dass man allein durch die Einnahme einer Tablette (auch ohne Wirkstoff) manche Erkrankungen bzw. Symptome positiv beeinflussen kann. Bekanntermaßen besonders hoch ist der Placeboeffekt in der Schmerztherapie. Was bedeutet „doppelblind“? Doppelblind bedeutet bei Medikamentenstudien, dass sowohl der Patient als auch der behandelnde Arzt nicht wissen, ob bzw. welches Medikament } 4 • 2015 neue horizonte 13 neue horizonte medizin Was bedeutet „randomisiert“? Das bedeutet, dass Studienteilnehmer per Zufallsprinzip den einzelnen Gruppen (z.B. Placebo, Medikament A, Medikament B, ...) zugeteilt werden. Erreicht wird dies in der Praxis beispielsweise dadurch, dass der behandelnde Arzt einem Studienzentrum mitteilt, dass einer seiner Patienten an der Studie teilnehmen möchte. Im Studienzentrum wird dieser Patient dann entsprechend einer vor Studienbeginn und mittels Zufallsgenerator vorgegebenen Reihung der jeweiligen Gruppe zugeteilt. Damit wird die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Gruppen verbessert und verhindert, dass z.B. alle Patienten mit einer gewissen Krankheitsaktivität derselben Gruppe mit einem bestimmten Medikament zugeteilt werden und man bei der Auswertung am Schluss der Studie nicht mehr weiß, ob das neue Medikament tatsächlich eine bessere Wirksamkeit besitzt oder die scheinbar bessere Wirksamkeit daran liegt, dass in den anderen Gruppen Patienten mit einem grundsätzlich anderen, z.B. aggressiveren Krankheitsverlauf eingeschlossen waren. Welche Phasen von Studien gibt es? Ü Phase I: Nachdem die Wirksamkeit einer Substanz im Reagenzglas und im Tierversuch nachgewiesen wurde, wird diese Substanz zumeist an gesunden Probanden untersucht. Hierbei wird einerseits © Fotolia.com der Patient erhält. Der Grund dafür ist, dass bekannt ist, dass allein das Wissen darüber (und zwar sowohl beim Patienten als auch beim Behandler), ob bzw. welches Medikament der Patient erhält, Einfluss auf das Wohlbefinden und damit indirekt auch auf die Wirksamkeit hat. Durch die Durchführung einer Untersuchung als Doppelblindstudie versucht man, eine solche Einflussnahme auf die Studienergebnisse möglichst gering zu halten. Erreicht wird dies beispielsweise dadurch, dass die Studienmedikamente von einer Firma zentral für mehrere Krankenhäuser in der gleichen Verabreichungsform (z.B. weiße Tablette) zubereitet werden und von dieser Firma das entsprechende Medikament schon für den entsprechenden Patienten beschriftet wird (z.B. Patient 005, Tag 7). Bei Studien, bei denen etwa aufgrund der Verabreichung der zu testenden Medikamente eine doppelblinde Untersuchung nicht möglich ist, weil dies beispielsweise wegen sehr vieler Placebo-Spritzen unzumutbar wäre, weicht man auf ein so genanntes „rater-blinded“-System aus. Das heißt, dass zumindest der Arzt, der den klinischen Befund über eine körperliche Untersuchung erhebt, nicht wissen darf, ob der Patient z.B. das Medikament in Spritzen- bzw. Tablettenform erhält. Grundsätzlich wissen in den großen Therapiestudien die Radiologen, die MRT-Bilder auswerten, ebenfalls nicht, welches Medikament der jeweilige Studienteilnehmer erhält. } 14 neue horizonte 4 • 2015 Kostenlos anmelden! Entgeltliche Einschaltung sie Das MS Serviceprogramm, das mit BETREUUNG BERATUNG ERFAHRUNG einen Mittelpunkt hat Persönliche Betreuung Eine abgestimmte Betreuung Bestellservice Alle wichtigen Dinge verfügbar Reminder Services Keine Medikation verpassen RE-2015/10-BIO-84-D, Okt 2015 MSdialog™ – Der neue Weg, die MS-Therapie gemeinsam zu managen LivingMS.at Gratis Serviceline 0800/344 322 Mo–Fr: 8–18 Uhr neue horizonte medizin geprüft, ob das mögliche zukünftige Medikament häufige bzw. schwer wiegende Nebenwirkungen bei der Anwendung bei Menschen hat. Andererseits wird untersucht, wie das Medikament im zeitlichen Verlauf im Körper aufgenommen wird, und zum Teil auch, wie es sich in den unterschiedlichen Geweben verteilt. Weiters werden in der Phase I meistens auch Erkenntnisse darüber gewonnen, in welcher Dosierung das Medikament beim Menschen angewendet werden kann. Ü Phase II: Hier wird zumeist an einer etwas größeren Anzahl an Patienten mit einer bestimmten Erkrankung und über einen längeren Zeitraum vor allem die Sicherheit des zukünftigen Medikaments untersucht. Außerdem werden wichtige erste Erkenntnisse über die grundsätzliche Wirksamkeit eines Medikaments bei einer bestimmten Erkrankung gewonnen. Allerdings sind diese Erkenntnisse noch nicht ausreichend, um die Wirksamkeit einer Substanz endgültig zu beweisen. Die Ergebnisse aus der Phase II werden verwendet, um die Dosierungen des Medikaments und die jeweiligen Gruppengrößen für den nächsten Schritt der klinischen Prüfung einer Substanz zu berechnen. Ü Phase III: In der Phase III wird in großen Zulassungsstudien versucht, entsprechend den Erkenntnissen aus den Phasen I und II die Wirksamkeit der neuen Substanz bei einer Erkrankung genau zu untersuchen. Die allermeisten dieser Studien sind randomisiert, häufig placebokontrolliert, doppelblind und/oder rater-blinded mit zuvor genau festgelegten Kriterien über die Wirksamkeit, bei MS z.B. hinsichtlich der jährlichen Schubrate. Die Ergebnisse der Phase-III-Studien sind zumeist die Grundlage für die Marktzulassung eines Medikaments. 16 neue horizonte 4 • 2015 Ü Phase IV: Nach der Marktzulassung werden neue Medikamente in Phase-IV-Studien untersucht, um neben der Wirksamkeit in der täglichen Anwendung vor allem auch Nebenwirkungen und insbesondere seltene Nebenwirkungen herauszufinden. Welcher Prozess muss durchlaufen werden, bis ein Medikament in Europa zugelassen wird? Es gibt von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in London als Zulassungsbehörde für die gesamte EU genaue Kriterien, die unter anderem auch davon abhängen, wie häufig eine Erkrankung ist oder ob es bei der entsprechenden Erkrankung schon zugelassene Medikamente gibt bzw. wie gut und über welchen Zeitraum man die Wirksamkeit eines Medikaments bei der entsprechenden Erkrankung tatsächlich messen kann. In der Regel erfolgt eine Marktzulassung für Europa, wenn die Herstellerfirma einen entsprechenden Antrag stellt und mittels zweier Phase-III-Studien, die sich vom Ergebnis her nicht widersprechen dürfen, die Wirksamkeit bei vertretbaren Nebenwirkungen, teilweise auch im Vergleich mit bereits zugelassenen Arzneimitteln, nachgewiesen wurde. Über den „Nutzen“, d.h. die Abwägung zwischen Wirkung und möglichen Nebenwirkungen bzw. Risiken des neuen Medikaments, entscheidet bei der EMA ein Expertengremium. Ist die europäische Zulassung gleichbedeutend mit der Verfügbarkeit? Nach der europäischen Zulassung darf jeder Arzt innerhalb der EU das Medikament bei entsprechender Indikation (= Voraussetzung bei einer bestimmten Erkrankung, z.B. zwei Schübe in den letzten zwei Jahren) mittels Rezept verschreiben. Allerdings ist die Kostenerstattung durch die Sozialversicherungen in den einzelnen EU-Mitglieds- } Entgeltliche Einschaltung bezahlte Anzeige BESSERE AUSBILDUNG – BESSERE CHANCEN Sozialministeriumservice unterstützt MS-PatientInnen. spektiven und beim Aufzeigen von Alternativen. Sie hilft auch bei der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Bewältigung von Krisen. Mit dem Jobcoaching werden die Stärken von Menschen mit Behinderung mehr herausgearbeitet und am konkreten Arbeitsplatz trainiert. © Sozialministeriumservice/Klaus Morgenstern Menschen mit der Diagnose MS sind oftmals am Arbeitsmarkt benachteiligt und brauchen entsprechende Unterstützung. Mit dem Netzwerk Berufliche Assistenz, kurz NEBA genannt, bietet das Sozialministeriumservice zahlreiche Leistungen für Personen mit Assistenzbedarf von 15 bis 65 Jahren. Jugendcoaching ist ein Unterstützungsangebot für Jugendliche am Ende ihrer Schulpflicht bzw. nach dem Schulaustritt. Jugendliche lernen ihre persönlichen Fähigkeiten kennen, finden ihre beruflichen Interessen heraus und erhalten Informationen über mögliche weitere Schulen und Ausbildungsvarianten. Die Produktionsschule ist ein ganz neues Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene nach Beendigung ihrer Schulpflicht, die Unterstützung für ihre weitere schulische oder berufliche Ausbildung suchen. Die Produktionsschule bietet Training im Verhalten bei der Arbeit und im Umgang mit anderen Menschen. Die Berufsausbildungsassistenz begleitet Auszubildende im Rahmen einer verlängerten Lehre oder Teilqualifizierung bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung. Die Arbeitsassistenz unterstützt z.B. bei der Arbeitsplatz- oder Lehrstellensuche, in der Einarbeitungsphase, bei der Abklärung beruflicher Per- Weitere Informationen und Kontaktdaten aller Anbieter/innen unter www.neba.at. Weitere Angebote des Sozialministeriumservice ÖZIV SUPPORT hilft Menschen mit Körperund/oder Sinnesbehinderung sowie chronischer Krankheit und besonderen Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt. http://www.support.oeziv.org/ Die WAG Assistenzgenossenschaft berät behinderte Menschen, die zur Berufsausübung Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz (PAA) benötigen. http://www.wag.or.at/ Career Moves ist die erste inklusive Jobplattform in Europa. Durch neue Arbeitsmarktinstrumente wird gesellschaftliche Gleichstellung geschaffen. Über eine eigens entwickelte Beratungsleistung für Unternehmen und die Online-Jobsuche sowie durch die Vernetzung mit den beruflichen Assistenzleistungen wird ein optimales Matching ermöglicht. www.careermoves.at fit2work bietet kostenlose Beratung, wenn aufgrund gesundheitlicher Probleme der Arbeitsplatz gefährdet ist oder Personen aus diesen Gründen Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden. Bei Bedarf begleiten Berater/innen von fit2work den Einzelfall, klären ab, was gebraucht wird, und unterstützen bei der Umsetzung (z.B. qualifizierte Weiterverweisung für eine Arbeitsplatzanpassung bei sehbehinderten Menschen). Weitere Informationen unter www.fit2work.at. medizin staaten unterschiedlich geregelt. Während etwa in Deutschland die Kosten für ein neues Medikament in der Regel direkt mit der europäischen Zulassung von den Krankenkassen übernommen werden (müssen), ist dies in vielen anderen Staaten – leider auch in Österreich – anders geregelt. Bei uns entscheidet letztendlich der Hauptverband der Sozialversicherungsträger nach zumeist intensiven Verhandlungen mit der Herstellerfirma, ob und wenn ja, zu welchen Bedingungen und welchem Preis die Krankenkassen die Kosten für ein Medikament übernehmen. In den letzten Jahren mussten wir leider lernen, dass es durchaus möglich ist, dass die Krankenkassen die Kosten für eine in Europa zugelassene Therapie entweder gar nicht oder nur mit teilweise deutlicher zeitlicher Verzögerung übernommen haben. lichen Wirksamkeitsnachweis, andererseits aber vor allem auch die bestmögliche Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten. Ziel ist unter anderem, eine hochkarätige Qualität der einzelnen Therapien bei Überwiegen des potenziellen Nutzens gegenüber dem möglichen Risiko entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu erreichen. Abschließend ist festzuhalten, dass die statistischen Feinheiten bei Studien selbst für Experten manchmal schwer nachvollziehbar sind. Aber auch wenn die Einzelheiten möglicherweise schwer verständlich sind, ist es mit dieser Ausgabe der FAQ hoffentlich gelungen, einen Überblick über die komplizierte Welt der Studien zu vermitteln. Wie aufwendig es ist, bis ein neues Medikament zugelassen wird, zeigt die Tatsache, dass im Normalfall der Wirkstoff eines potenziellen neuen Medikaments bis zur Testung in der Phase I zumeist schon mehr als zehn Jahren im Labor untersucht worden ist. Nur 5–10% der Substanzen, die in die Phase I kommen, werden schließlich nach zumeist einem weiteren Jahrzehnt auch tatsächlich zugelassen. © Fotolia.com Zusammenfassung Die bei uns zur Verfügung stehenden Medikamente haben gerade bei den neueren Therapien eine sehr langwierige und auch kostenaufwendige sowie peinlich genau geregelte Entwicklungsphase durchlaufen, um einerseits einen bestmög- neue horizonte n 18 neue horizonte 4 • 2015 neue horizonte wissenswertes Die ÖMSG stellt vor Anlässlich des diesjährigen Bundesdelegiertentages, der am 30. 5. 2015, stattfand, haben die Vorstandsmitglieder den Patientenbeirat der ÖMSG gewählt, den wir hiermit vorstellen möchten: HOUSER Elisabeth – Wien, Tel.: 0676/325 43 04 KEINDL Ferdinand – Oberösterreich, Tel.: 0669/101 24 336, E-Mail: [email protected] REISER Astrid – Salzburg, Tel.: 0664/434 05 10, E-Mail: [email protected] Auch zwei unserer Landesgesellschaften haben einen Patientenbeirat, der gerne versucht, Ihnen bei Ihrem Problem zu helfen: GLATZ Regina – Niederösterreich, Tel.: 0676/432 62 62, E-Mail: [email protected] WOLF Beatrix – Niederösterreich, Tel.: 02236/273 65, E-Mail: [email protected] SCHMID Marlene – Tirol, Tel.: 0664/514 61 70, E-Mail: [email protected] Liebe Patientinnen und Patienten! Wir vom Patientenbeirat möchten Ihnen helfen, besser mit Ihrer Krankheit umzugehen. Tagtäglich stoßen Sie auf Probleme und bräuchten Hilfe, doch alleine ist’s oft schwer. Gerne würden wir Sie dabei unterstützen, diese zu bewältigen. Das geht jedoch nur, wenn Sie auf uns zukommen und von Ihren Sorgen berichten. Daher bitten wir Sie: Melden Sie sich und nehmen Sie unser Hilfsangebot an! Für Ihre Probleme haben wir ein offenes Ohr und sind gerne bereit, Sie tatkräftig bei deren Lösung und Bewältigung zu unterstützen, denn: „Gemeinsam sind wir stärker und können mehr erreichen!“ Manchmal hilft aber auch schon ein Gespräch. In jedem Fall würden wir uns darüber freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen. STATUTEN ÖMSG Der Patientenbeirat: Es obliegt dem Vorstand, einen Patientenbeirat einzusetzen. Dem Patientenbeirat obliegt der laufende Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Landesgesellschaften über betreuerische, soziale, organisatorische und ähnliche Maßnahmen zugunsten der MS-Betroffenen. Er ist verpflichtet, dem Vorstand darüber zu berichten. n 4 • 2015 neue horizonte 19 neue horizonte soziales Kunst für alle Mag. phil. Karin Chladek, Wissenschaftsjournalistin Anfassbare Skulpturen, Tastmodelle, Bilder, die auch für blinde und sehbehinderte Menschen durch den Einsatz neuer Technologien im wahrsten Sinne des Wortes be-greif-bar werden, Hörstationen mit den Stimmen des Waldes und guten Sprecherstimmen, die die Entstehungsgeschichte eines Kunstwerks oder auch einer Stadt nachvollziehbar machen, viele Beschreibungen in einfacher Sprache, die das Gezeigte für alle Gäste leicht fassbar machen ... mehr Barrierefreiheit und Inklusion in Museen und Ausstellungen sind durch vielfältige Ansätze erreichbar. Wer an Barrierefreiheit denkt, sollte auch an leicht zu öffnende Türen denken, nicht nur an Brailleschrift und Aufzüge. Was manchen banal erscheint, macht anderen Menschen den Kunst- und Kulturgenuss erst möglich. Auch Menschen mit MS, die oft von zunehmenden körperlichen Einschränkungen betroffen sind. Die gute Nachricht: Gerade im Kunst- und Kulturbereich gibt es schon viele engagierte Initiativen und Mitarbeitende, die sich für einen möglichst barrierefreien Zugang einsetzen. „Mehr als 800 Museen gibt es in Österreich“, erzählt Sabine Fauland vom Museumsbund Österreich. „Die große Mehrheit davon wird ehrenamtlich betrieben. Für diese Museen ist es nicht leicht, barrierefreie Angebote zu organisieren, doch sie bemühen sich.“ Der Museumsbund in Österreich und sein gleichnamiges Pendant in Deutschland orientieren sich an der Broschüre „Das inklusive Museum“ (www. barrierefreiheit.de/das_inklusive_Museum_ein_leitfaden_zu_barrierefreiheit_und_inklusion.html). Das Verständnis von Barrieren ist darin richtigerweise weit gefasst: „Haben Sie schon einmal darauf geachtet, wie viele schwere Türen auf dem Weg zu 20 neue horizonte 4 • 2015 barrierefreien Toiletten mitunter zu überwinden sind? Barrieren im Museum sind mehr als der nicht vorhandene Aufzug oder die fehlende Brailleschrift neben den Exponaten. Jede Hürde erschwert oder verhindert sogar die Teilhabe und Teilnahme am uneingeschränkten Museumsbesuch“, liest man in der Broschüre einleitend. Was (be-)hindert am Museumsbesuch? Verwirrende Titel, fehlende Sitzgelegenheiten, langes Anstehen oder häufige Störungen durch zu viele Gruppenführungen – auch das können Barrieren sein, die vielen Menschen den Kunst- und Kulturgenuss unmöglich machen. Nicht nur körperliche Beeinträchtigungen. Auf der Website www.museumspraxis.at findet man ein ausgeprägtes Verständnis dafür, dass viele verschiedene Hindernisse einem Ausstellungsbesuch im Weg stehen können. Im Rahmen der von Julia Starke gestalteten Fotostrecken erzählen ganz unterschiedliche Menschen, was sie persönlich an einem Museumsbesuch (be-)hindert. Bedürfnis nach Kultur Besonders weit in der Umsetzung von Barrierefreiheit, aber auch bei der „Barrierefreiheit im Kopf“ ist man im Universalmuseum Joanneum mit seinen zahlreichen Standorten in Graz und in der Steiermark. Eva Ofner ist hier verantwortlich für Barrierefreiheit. Ihr ist es wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen und die richtigen Begrifflichkeiten zu verwenden. Eine Verallgemeinerung des Begriffes „Behinderung“ lehnt sie ab. „Ich mag aber auch den Begriff ,Menschen mit besonderen Bedürfnissen‘ nicht. Was soll das denn sein? Menschen mit Behinderungen haben neue horizonte soziales Alle Fotos: © Universalmuseum Joanneum/N. Lackner Dank spezieller Technologien können Bilder nun in zu ertastende Reliefs umgesetzt werden. die gleichen Bedürfnisse wie alle anderen auch: Wärme, Wohnen, Essen – und manchmal eben das Bedürfnis nach Kultur“, sagt sie. Bewusstsein für Barrierefreiheit schaffen Das Universalmuseum Joanneum hat umfangreiche Maßnahmen zur Barrierefreiheit an den einzelnen Standorten gesetzt, wo teilweise auch Rollstühle für die Dauer des Besuches kostenlos verliehen werden. „Barrierefrei sein heißt vor allem, Bewusstsein zu schaffen und Menschen ohne Behinderung/en zu sensibilisieren, um die speziellen Herausforderungen für Menschen mit Behinderung/en im Alltag zu verstehen, zu sehen und möglicherweise mittels einfacher Maßnahmen zu beseitigen“, betont Eva Ofner. Gemälde neu erleben im Kunsthistorischen Museum Wien Auch im berühmten Kunsthistorischen Museum in Wien widmet man sich der Barrierefreiheit und setzt Barrieren im Museum sind mehr als der nicht vorhandene Aufzug oder die fehlende Brailleschrift neben den Exponaten. sich speziell mit Angeboten für Besucher mit Sehbehinderung auseinander. Diese können Gemälde ganz neu erleben, erfährt man bei der Kunstvermittlung des Kunsthistorischen Museums: Bisher war das Erleben von Bildinhalten nur durch intensiven Dialog mit einer Begleitperson möglich. Dank spezieller Technologien können Bilder nun in zu ertastende Reliefs umgesetzt werden. Zum Gemälde passende Gegenstände für weitere taktile Erfahrungen vertiefen die gewonnenen Eindrücke. Die Ausstellungsarchitektin Doris Prenn aus Oberösterreich hat an der Umsetzung des Projekts des Kunsthistorischen Museums für Sehbehinderte federführend mitgearbeitet. Prenn setzt sich schon seit Jahren für barrierefreie Kunst- und Kulturerlebnisse ein und hat zahlreiche Preise dafür erhalten. „Ich möchte auch Sehende und Hörende ansprechen und sie zugleich für die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkten Sinnesleistungen sensibilisieren“, erläutert sie das Ziel ihrer Arbeit. 8 Links: Barrierefreiheit im Universalmuseum Joanneum, Graz & Steiermark: www.museum-joanneum.at/ihr-besuch/barrierefreiheit Tipps rund um Inklusion und Barrierefreiheit: www.museumspraxis.at/?cat=5 Doris Prenn: www.prenn.net n 4 • 2015 neue horizonte 21 neue horizonte bundesländer WIEN Neue Angebote der MS-Gesellschaft Wien Mehr verstehen. Mehr leben. Juristische Beratung Unser Angebot der kostenlosen Rechtsberatung im Beratungszentrum der Multiple Sklerose Gesellschaft Wien wurde stark erweitert. Seit Ende September stellt Dr. Wolfgang Hackermüller (Foto) sein Fachwissen unentgeltlich zur Verfügung und berät MSBetroffene und deren Angehörige bei allgemeinen juristischen Fragen. Interessierte können sich gerne mit den Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes der MSGesellschaft Wien kurz telefonisch absprechen und anschließend einen Termin vereinbaren. Wie gewohnt, können spezielle Fragen des Familienrechts auch weiterhin an Dr. Regine JesinaKoloseus gerichtet werden, die ebenfalls kostenlos persönlich oder telefonisch nach Terminvereinbarung zur Verfügung steht. Information Rechtsberatung: Tel.: 01/409 26 69 Neue Kolumne im Wiener Vereinsmagazin „MS-Aktuell“ Eine weitere Neuerung stellt die Kolumne von Anja Krystyn dar, die ab Dezember regelmäßig im Informationsmagazin „MS-Aktuell“ der Multiple Sklerose Gesellschaft Wien erscheinen wird. Als Medizinerin und Autorin gesellschaftspolitischer Texte und Bühnenstücke, die selbst seit ihrer Studienzeit an MS leidet, befasst sie sich darin mit den psychosozialen Aspekten der Krankheit. In der ersten Kolumne, die im MS-Aktuell Nr. 44 erschienen ist, widmet sie sich der Frage, warum sich ihr Immunsystem nicht gegen die Krankheit MS gewehrt hat. Ehrlich, direkt und humorvoll beschreibt sie dabei ihre Gedanken, die den Lesern hoffentlich n ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern. NIEDERÖSTERREICH Informationsveranstaltung am 31. Oktober 2015 Am 31. Oktober 2015 fand im WIFI St. Pölten von 13.00 bis 15.00 Uhr unsere 2. Informationsveranstaltung in diesem Jahr für Betroffene, deren Angehörige und Interessierte statt. Dr. Elia Bragagna, Ärztin für Allgemeinmedizin, Psychotherapeutin und Sexualtherapeutin, sowie OÄ Dr. Claudia Franta, Präsidentin der Multiple Sklerose 22 neue horizonte 4 • 2015 Gesellschaft NÖ, hielten sehr informative und anschauliche Vorträge zu den Themen „MS – Sexualität (und Partnerschaft)“ und „Was gibt es Neues in der MS-Therapie?“ Zwischen den beiden Vorträgen konnten die zahlreichen Teilnehmer ein köstliches Kaffee-und-Kuchenn Buffet genießen. neue horizonte bundesländer BURGENLAND Burgenländischer MS-Tag im Stadthotel in Pinkafeld Am Samstag, dem 10. Oktober 2015, fand der 12. Burgenländische MS-Tag im Stadthotel in Pinkafeld statt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Generalversammlung mit der Neuwahl des Vereinsvorstandes durchgeführt. Wie jedes Jahr waren wieder alle Mitglieder der MS-Gesellschaft Burgenland mit ihren Angehörigen eingeladen. Dr. Jutta Lindau-Ochsenhofer begrüßte die Teilnehmer. Im Anschluss daran lag das Wort bei der Referentin: Mag. Dr. phil. Doris Bach begeisterte die Zuhörer mit einem äußerst interessanten und humorvollen Vortrag zum Thema „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“. Mit ihrer freundlichen und netten Art zeigte sie uns, dass es trotz Krankheit wichtig ist, zu lachen und sich seinen Humor zu bewahren. Nach dem Vortrag stärkten sich alle bei einem gemeinsamen Mittagessen. Danach wurde der MS-Tag mit der Generalversammlung fortgeführt. Mit dieser Veranstaltung konnten wir den Mitgliedern der MS-Gesellschaft Burgenland sowie den teilnehmenden Angehörigen wieder einen informativen und unterhaltsamen Vormittag bieten. Die große Teilnehmerzahl zeigte auch heuer wieder, dass dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden konnte. n OBERÖSTERREICH MS-Regionalclub Kirchdorf feiert 30-jähriges Bestehen Die Teilnehmer am Ausflug nach Wien anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des MS-Regionalclubs Kirchdorf Bereits in seiner Jugendzeit erhielt Peter Grammer die Diagnose Multiple Sklerose und konnte dennoch seinen Beruf als Maler und Grafiker bis Ende 1982 ausüben. Nach Verdauung des „Pensionsschocks“ suchte er Kontakt zu anderen MS-Betroffenen und es wurde ihm rasch bewusst, in welch guter Verfassung er sich selbst befand. Gleichzeitig erkannte er, dass viele Betroffene mit finanziellen Problemen kämpfen. Als Beitrag zur Hilfe gründete er im Rahmen der OÖ MS-Gesellschaft den MS-Regionalclub Kirchdorf. Das erste Patiententreffen fand am 24. August 1985 statt, wo er zum Obmann gewählt wurde. Dieses Ehrenamt übt Peter Grammer auch heute noch aus. In diesen 30 Jahren organisierte er 280 Patiententreffen – zum Erfahrungsaustausch, für ärztliche Fachvorträge sowie für Ausflüge. Mit der Beteiligung an Standlmärkten, der Organisation von Galaabenden sowie von Spenden und Subventionen war es möglich, bis heute finanzielle Hilfeleistungen in der Höhe von über 160.000 Euro zu sammeln! Diese reichen vom Ankauf von Aufrichte- und E-Rollstühlen über finanzielle Unterstützung für den Einbau von Treppenliften oder für Therapien bis hin zum finanziellen Beistand in Notlagen. Zum 30-jährigen Jubiläum organisierte Peter Grammer einen zweitägigen Ausflug in die Bundeshauptstadt Wien, dessen Höhepunkt eine Führung durch die Räumlichkeiten von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer darstellte. Dieses Erlebnis wurde auch von der österreichischen MS-Gesellschaft finanziell unterstützt. Dafür danken alle Teilnehmern sehr herzlich! n 4 • 2015 neue horizonte 23 bundesländer neue horizonte Neuwahl bei der MS-Gesellschaft Oberösterreich Die Multiple-Sklerose-Gesellschaft Oberösterreich hat sich am 28. November für einen neuen Vorstand entschieden. Dabei baut die Generalversammlung auf ein bewährtes Team: Kuratoriumsvorsitzende ist die ehemalige Landtagspräsidentin Angela Orthner, zum Präsidenten wurde Prim. Priv.-Doz. Dr. Tim von Oertzen von der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg gewählt. Neu im Team ist der langjährige Journalist Dr. Frank Witte als Pressereferent. Der Vorstand verfügt über eine breite Gruppe an Interessenvertretungen. Mitarbeiter der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg und anderer Krankenhäuser sind darin ebenso zu finden wie MS-Betroffene, Ärzte, Angehörigenvertreter, Neuropsychologen und Physiotherapeuten. Insgesamt gibt es in Oberösterreich 14 Landesgruppen, die für 1.400 Betroffene allein in Oberösterreich stehen. An der Heilung der Krankheit wird seit Jahrzehnten weltweit geforscht. Die Symptome und Verläufe sind unterschiedlich. Oft ist es mit einem Schub getan. Es gibt aber auch Verläufe mit mehreren Schüben oder einem progredienten Verlauf (= chronisch fortschreitend). Die Medizin kann vor allem bei den Symptomen helfen und rechtzeitig durch Therapien mit hohen Kortisongaben eingreifen. Begleitende Physiotherapien und Stressminimierung sind beim Krankheitsverlauf nicht zu unterschätzen. Zudem werden Immunsuppressiva als Medikamente eingesetzt. Hoffnung setzt man aber auch auf die Stammzellenforschung. Prim. Priv.-Doz. Dr. Tim von Oertzen verwies auf die Bedeutung der MS-Gespräche in den Regionen und auf die Fortschritte in der MS-Forschung durch Tabletten. Gerade heuer habe sich viel getan. Nächstes Jahr feiert die MS-Gesellschaft übrigens ihren 40-jährigen Geburtstag. Generalversammlung im Volksheim von Pasching, v.l.n.r.: Dr. Frank Witte, Mag. (FH) Christian Penzeneder, Ludwig Lang, Mag. Julia Füreder, Präsident Prim. Priv.-Doz. Dr. Tim von Oertzen, Kuratoriumsvorsitzende Angela Orthner, Otto Hirsch, Vizepräsidentin DGKS Eva Ganglberger, DGKP Karl Komaz, Patientenklubobmann Ferry Keindl Vorstand der OÖ. MS-Gesellschaft > Präsident: Prim. Priv.-Doz. Dr. Tim J. von Oertzen, FRCP > Landesobmann-Stv. der MS-Betroffenen: Martina Mimler > 1. Vizepräsidentin: DGKS Eva Ganglberger, Bakk. > Vorsitzender des Ärztebeirats: OA Dr. Michael Guger > 2. Vizepräsidentin: Mag. Carmen Breitwieser > Vertreter der MS-Station und > Kuratoriumsvorsitzende: Landtagspräsidentin a.D. Angela Orthner > Finanzreferent: Otto Hirsch anderer Einrichtungen: DGKP Karl Komaz > Vertreter der OÖ. MS-Gesellschaft bei der Österr. MS-Gesellschaft: OA Dr. Mario Jeschow > Schriftführerin: DGKS Eva Ganglberger, Bakk. > Vertreterin für die Angehörigen: Renate Kreuzer > Pressereferent: Mag. Dr. Frank Witte > Vertreterin für die Psychologen: Mag. Julia Füreder > Sozialreferent: Mag. (FH) Christian Penzeneder > Vertreterin für die Physiotherapeuten: Annette Strasser > Landesobmann der MS-Betroffenen: Ferdinand Keindl > Rechnungsprüfer: Mag. Norbert Doppelbauer > Landesobmann-Stv. der MS-Betroffenen: Ludwig Lang > Rechnungsprüferin: Petra Schartner n 24 neue horizonte 4 • 2015 neue horizonte bundesländer Computerschulung für den MS-Regionalclub Ried-Schärding Um uns weiterzubilden, haben wir zwischen September und Oktober 2015 eigens für unseren Club eine Computerschulung organisiert. Uns war bewusst, dass das Medium Computer aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist. Viele Computerneulinge stellen sich immer wieder die Frage, welchen Sinn denn so ein Gerät für sie hätte. Alle sind neugierig, schauen, was denn so manch anderer mit seinem Gerät macht, liebäugeln zwar mit einem eigenen, haben aber doch Bedenken, sich an einen Laptop, einen Stand-PC oder ein Tablet zu wagen. Daher ein Computerkurs für MS-Patienten! Den Teilnehmern wurde die Möglichkeit geboten, sich in Ruhe an die „Spezies Computer“ heranzutasten. Eine kleine, nette Gruppe hat sich zusammengefun- Sined Entgeltliche Einschaltung si t! gefrag den, um die Vorteile eines Computers zu entdecken. Nach einem viele Stunden dauernden Training wissen sie nun mit ihrem PC, dem Betriebssystem, mit Internet, E-Mail, Virenschutz und noch einigem mehr richtig umzugehen. Keiner ist mehr vom Lauf der Zeit ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer kann nun selbst mittels Internet, E-Mail oder Facebook Bilder und Dokumente austauschen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Bestimmt werden alle Kursteilnehmer künftig mit Gleichgesinnten regen Kontakt halten und auf Entdeckungsreise in Sachen Computer gehen! Wir wünschen allen viel Spaß dabei! Christa Wallerstorfer Obfrau MS-Regionalclub Ried-Schärding n Erinnerung zur Teilnahme österreichischer MS-PATIENTEN an der paneuropäischen MS-Studie der MS-Gesellschaften Bitte helfen auch Sie mit, mit Informationen aus Österreich zu der großen europäischen Studie über Kosten und Lebensqualität beizutragen! Wir möchten Sie an die Einladung zur Teilnahme an der großen internationalen Studie der Europäischen Multiple Sklerose Gesellschaft (EMSP) erinnern. Die Studie untersucht die Kosten, welche durch Multiple Sklerose entstehen, sowie den Einfluss der Krankheit auf die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität der Betroffenen. Im Laufe des Sommers haben wir bereits viele Antworten erhalten und wir möchten diesen Teilnehmern ganz herzlich danken! u Leider ist die Anzahl der Fragebögen noch etwas zu klein, um repräsentative Resultate in allen Krankheitsstadien sicherzustellen. Wir hoffen deshalb, mit dieser zweiten Einladung zusätzliche Teilnehmer zu motivieren. Bitte helfen Sie mit! Ihre Antworten sind absolut anonym. Zur Teilnahme können Sie entweder den Fragebogen, welchen wir den „neuen horizonten“ 1/2015 beigelegt hatten, an die untenstehende Adresse zurücksenden oder Sie können direkt im Internet antworten. u Dazu brauchen Sie sich nur auf der unten angeführten Webseite mit dem angegebenen Benutzernamen und dem Passwort einzuloggen und die Fragen zu beantworten (Sie können sich auch mehrmals einloggen, bis alle Fragen beantwortet sind). u u Weblink: www.medscinet.com/mscoi u Dort einloggen mit: Benutzername: AT001 u Passwort: ijasedihuf52 Postanschrift zum Einschicken des Fragebogens (Porto zahlt der Empfänger): Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft, Postfach 19, 1097 Wien Vielen herzlichen Dank für Ihre Teilnahme und ein frohes neues Jahr! 4 • 2015 neue horizonte 25 neue horizonte bundesländer Ausflug des MS-Regionalclubs Ried-Schärding Unser diesjähriger Ausflug führte uns im September zu einer Firma, die sich auf Probleme jener Menschen spezialisiert hat, die keine normalen Schuhe tragen können. Um mit 21 Teilnehmern termingerecht unser Ausflugsziel zu erreichen, ging es bereits am frühen Morgen mit zwei Kleinbussen und einem Privat-Pkw Richtung Edt bei Lambach los. Dort angekommen, durften wir erst einmal das „Schuhfrühstück“, bestehend aus einem tollen Frühstücksbuffet, so richtig genießen. Danach lauschten wir gespannt den Ausführungen von Herrn Huemer, der uns so einiges über Schuhe und seine Firma erzählte. Wir waren von den vielfältigen Schuhmodellen fasziniert – ob sportlich und bequem, komfortabel oder elegant bis hin zu wasserdicht, winddicht oder atmungsaktiv. Für jeden war etwas Passendes dabei. Egal, ob für die Frau, den Mann oder für Personen mit Fußproblemen – im Gesundheitsbereich gibt es für jeden Fuß das richtige Angebot! Natürlich haben wir in Ruhe in den Schuhregalen gestöbert und unter fachlicher Beratung diesen oder jenen Schuh anprobiert. Die meisten von uns wurden auch fündig. Als wir schließlich alle mit uns und der Welt zufrieden waren (man glaubt es kaum, wie lange so ein Einkauf dauern kann!), wurden wir mit einem schmackhaften Gulasch bewirtet. Mit diesem guten Essen gestärkt, machten wir uns schließlich mit einer vollen Einkaufstasche und vielen Informationen über Schuhe auf den Heimweg und besuchten als gemütlichen Abschluss des Tages noch ein Kaffeehaus. Wir haben an diesem Montag eine nette gemeinsame Zeit verbracht, die wir nicht missen möchten! Christa Wallerstorfer Obfrau MS-Regionalclub Ried-Schärding n Impressum: Medieninhaber & Herausgeber: Österreichische MS-Gesellschaft. Für den Inhalt verantwortlich: Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft, 1097 Wien, Postfach 19, Tel.: +43/1/664/368 60 01. Redaktion: Mag. Simone Peter. Gestaltung: [email protected]. Druck: Donau Forum Druck GmbH, Wien. Lektorat: Mag. Andrea Crevato. Verlag: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, Seidengasse 9/Top 1.1, A-1070 Wien, Tel.: +43/1/407 31 11, Fax: +43/1/407 31 14, E-Mail: office@ medmedia.at, Homepage: www.medmedia.at. Projektleitung: Mag. Gabriele Jerlich, Tel.: +43/1/407 31 11-14. Produktion: Sigrid Redl. Kundenbetreuung: Elisabeth Hönigschnabel. Die gesetzliche Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz finden Sie unter www.medmedia.at/home/impressum. Die Zeitschrift „neue horizonte“ erscheint viermal jährlich und dient der Information von Multiple-Sklerose-Betroffenen in ganz Österreich. Einzelpreis: 2,50 €. Über zugesandte Manuskripte freut sich die Redaktion, behält sich aber vor, diese zu redigieren oder abzulehnen. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion entsprechen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Bezeichnungen verzichtet. Der Coverumschlag wurde durch freundliche Unterstützung der Firma Genzyme – a sanofi Company ermöglicht. 26 neue horizonte 4 • 2015 neue horizonte adressen A u s P l a t z g r ü n d e n k ö n n e n w i r i n d i e s e m H e f t d i e A d re s s e n d e r S e l b s t h i l f e g r u p p e n n i c h t a b d r u c k e n . MS-Landesgesellschaften Multiple Sklerose Gesellschaft Wien Hernalser Hauptstraße 15-17, 1170 Wien Tel.: 01/409 26 69, Fax: 01/409 26 69-20 E-Mail: [email protected], www.msges.at Öffnungszeiten Beratungszentrum: Mo, Di, Do 9.00–14.00 Uhr, Mi 9.00–16.00 Uhr, Fr 9.00–12.00 Uhr Landesgesellschaft Niederösterreich Landesklinikum St. Pölten, Neurologische Abteilung/5. OG Propst-Führer-Straße 4, 3100 St. Pölten Tel.: 02742/300-15610, Fax: 02742/300-15619 E-Mail: [email protected], http://noemsg.kh-st-poelten.at Information: Di und Mi 9.00–13.00 Uhr Patientenbeirat: Regina Glatz, Tel.: 0676/432 62 62, E-Mail: [email protected] Beatrix Wolf, Tel.: 02236/273 65, E-Mail: [email protected] Landesgesellschaft Burgenland Sulzriegel 52, 7431 Bad Tatzmannsdorf Tel.: 0664/122 62 36, E-Mail: [email protected], www.msges-bgld.at Öffnungszeiten Büro: jeden 2. und 4. Montag im Monat, 8.00–12.00 Uhr Landesgesellschaft Oberösterreich Wagner-Jauregg-Krankenhaus, Wagner-Jauregg-Weg 15, 4020 Linz Tel.: 0680/205 77 48, Tel.: 05 05 5462-32110 E-Mail: [email protected], www.msges-ooe.at Landesgesellschaft Salzburg A.ö. Tauernklinikum, Standort Zell am See, Neurologie z. Hd. Priv.-Doz. Dr. Jörg Kraus Paracelsusstraße 8, 5700 Zell am See Patientenbeirat: Astrid Reiser E-Mail: [email protected] Landesgesellschaft Tirol Univ.-Klinik für Neurologie Anichstraße 35, 6020 Innsbruck E-Mail: [email protected], www.msgt.at Patientenbeirat: Marlene Schmid Malserstraße 19/52/B, 6500 Landeck, Tel.: 0664/514 61 70 Landesgesellschaft Kärnten Landeskrankenhaus Klagenfurt Sankt-Veiter-Straße 47, 9010 Klagenfurt Tel.: 0463/538-2770, E-Mail: [email protected] 4 • 2015 neue horizonte 27 Entgeltliche Einschaltung ihr ms-service heute schon gehirn gejoggt? Nutzen Sie das kostenlose MS-Service von www.msratgeber.at Informationen rund um das Thema Multiple Sklerose (MS) Nützliche Tipps zum Leben und Alltag mit MS Steigern Sie Ihre Leistungsfähigkeit mit unseren speziell entwickelten kognitiven Trainings Sie haben Fragen oder möchten Broschüren und Servicematerial kostenlos beziehen Kontaktieren Sie uns unter: Telefon: 0676 710 12 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.msratgeber.at
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