Runder Tisch Flüchtlingshilfe Man kann sich dieser Tage leicht einfangen lassen von all den sorgenvollen Berichten über die Probleme, die das Land mit der großen Zahl von Flüchtlingen hat. Man kann Ängste entwickeln. Man kann sich Sorgen machen. Man kann aber auch etwas tun. Das haben zumindest jene rund 60 Teilnehmer bewiesen, die sich am Donnerstag 14. Januar, in der Begegnungsstätte Nideggen einfanden. Zu einem Runden Tisch Flüchtlingshilfe waren alle Bürger geladen, die sich aktiv für jene Menschen einsetzen, die in Nideggen Schutz suchen. Die große Zahl der Teilnehmer bewies eindrücklich, dass man etwas tun kann, dass etwas getan wird. Es wurde berichtet von Deutschkursen, von Kleiderkammern, von Möbelspenden, von der Möglichkeit, Internetanschlüsse zu öffnen, um einen Kontakt in die Heimatländer der Geflohenen zu ermöglichen. Es wurde aber vor allem demonstriert, wie einfach es gelegentlich sein kann, etwas zu tun. Sie seien einfach mal hingegangen zu den neuen Mitbürgern, berichteten Teilnehmer der Runde. Sie hätten sich nicht von der eigenen Unbeholfenheit einschüchtern lassen, sie hätten Kekse gebracht, sie hätten sich vorgestellt und einfach mal gefragt, was denn gebraucht werde. Einfach mal hingehen, Kontakte knüpfen, schauen, was man machen kann. Nideggener Bürger tun das bereits in so großer Zahl, dass es nicht wenige in der Runde tief beeindruckte. Es wurde auch deutlich, dass der Kontakt nicht immer ganz so leicht zu knüpfen ist. Gelegentlich stehen Sprach- und auch Mentalitätsprobleme im Weg. Aber Probleme sind da, um weggeräumt zu werden. 226 Flüchtlinge sind bis heute bei uns angekommen. Untergebracht sind sie in Wohnungen und Häusern, die von der Stadt angemietet oder gekauft wurden. Wichtig ist dabei stets die dezentrale Unterbringung in den einzelnen Stadtteilen. In direkter Nachbarschaft mit einer überschaubaren Anzahl von Neuankömmlingen sei Integration am besten lebbar. Auch für weitere Zuweisungen ist die Stadt gerüstet. Bis zum Sommer bekommen wir das problemlos hin. Erst dann könnte es eng werden; für diesen Fall liegen aber schon Ideen in der Schublade. In den nächsten Wochen werden in den einzelnen Stadtteilen Bürgerversammlungen durchgeführt, bei denen Interessierte auf den aktuellen Stand der Entwicklungen gebracht werden. Wer weiß, was passiert, was getan wird, was möglich ist, lässt sich nicht so leicht von der allgemeinen Berichtsflut beunruhigen. Der Runde Tisch Flüchtlingshilfe war für viele Teilnehmer eine Möglichkeit, sich zu vernetzen: Mal schauen, was die anderen so tun, Aktivitäten bündeln, sehen, wo sich noch Lücken auftun, vom Fachverstand der Erfahrenen profitieren, so lautete die Motivation der Helfer. Dass Integration dabei keine Einbahnstraße sein muss, bewies eindrücklich das Beispiel eines jungen Syrers, der nun in Nideggen lebt. Mit bewegenden Worten bedankte er sich für die freundliche Aufnahme und bezeichnete jene, die ihm bisher geholfen haben, als seine neue Familie. Diesem Bericht folgte die Erkenntnis, dass es sich lohnt, etwas zu tun. Und die Zahl jener, die an der positiven Entwicklung mitwirken wollen, vergrößert sich von Tag zu Tag. Neue Helfer sind willkommen. Spenden sind willkommen. Nideggen tut was, und das ist gut so.
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