Wüste - Homepage von Manuel Friedrich

Wüste
Definition:
Als Wüste bezeichnet man ein Gebiet, in dem auf Grund seiner extremen Trockenheit oder Kälte keine oder nur
wenig hochspezialisierte Vegetation existieren kann. Die Araber nennen die Wüste auch Meer ohne Wasser.
Wüstenarten:
Trockenwüsten
Trockenwüsten verhindern durch ihren Wassermangel das pflanzliche Wachstum. Die Böden der Trockenwüste
zählen zu den Aridosolen.
Eine Einteilung der Wüsten kann nach dem Wüstenmaterial erfolgen:
Sandwüste (= Erg) ist eine Wüste mit einer Oberfläche, die überwiegend aus Quarzsand besteht, der durch die
Bodenerosion einer Kieswüste entstand. Ein wesentliches Merkmal sind die Dünen, vielfach auch Wanderdünen
genannt. Die Lebensbedingungen sind in den Sandwüsten härter als in anderen. Die weltweit größte solcher
Wüsten ist in Arabien.
Stein- oder Felswüste (= Hammada) ist eine Wüste, deren Oberfläche übersät ist, von dicht blockigem, kantigen
Schutt- oder Felsmaterial – angesammelt, als Ergebnis der physikalischen Verwitterung und der Auswehung des
Feinmaterials.
Kieswüste (= Serir) entstand nach Erosion von Stein- oder Felswüsten durch die Ablagerung von Kiesen im
Vorfeld von Gletschern.
Subtropische Trockenwüste, auch Passatwüste oder Wendekreiswüste genannt, liegt bei einer
geographischen Breite bis zu etwa 30° beidseits des Erdäquators. Sowohl, auf der nördlichen als auch auf der
südlichen Halbkugel werden die Luftmassen vom Urpassat kommend, gezwungen abzusteigen. Das erwärmt sie
zunehmend, wodurch die relative Luftfeuchtigkeit abnimmt und trockene, wolkenlose Klimaverhältnisse
aufkommen. Beispiele sind die größten Teile der Sahara, die Gobi und die Kalahari.
Halbwüsten
Die Halbwüste stellt eine Ökozone dar, die geringfügig feuchter als die echte Wüste, aber immer noch trockener
als die Dornsavanne ist. Sie befindet sich meist am Rand (in der Übergangszone) einer solchen „Vollwüste“ –
siehe auch Sahelzone.
Die größten Wüsten
Nr.
1.
2.
3.
Fläche (km²)
13.200.000
8.700.000
1.560.000
Name
Antarktis
Sahara
Australische Wüsten
Kontinent
Antarktika
Afrika
Australien
Flora und Vegetation
Wüsten sind durch Vegetationsarmut oder gar Vegetationslosigkeit gekennzeichnet, nur etwa ein Viertel aller
Wüstenflächen sind überhaupt bewachsen. Die vorhandene Vegetation wird, durch an Trockenheit angepasste
Sträucher, Gräser und bestimmten tiefwurzelnden Bäume (z.B. Akazien) , bestimmt. Sie unterscheiden sich in
wassersparenden, wasserspeichernden, unterirdisch überdauernden Pflanzen und in Pflanzen mit kurzer
Vegetationszeit. Pflanzen in der Wüste gelingt es auch während der extremen und lange anhaltenden
Dürreperioden ihren Wasserhaushalt aufrecht zu erhalten.
Tägliche Temperaturschwankung in Wüsten
Trockenwüsten unterliegen starken Temperaturschwankungen. Tagsüber erhitzt sich der Boden aufgrund der
schlechten Wärmeleitung des quarzhaltigen und luftdurchsetzten Wüstenbodens nur oberflächlich. Zudem kann
dieser im Vergleich zu feuchten Böden nur wenig Wärmeenergie speichern (Wasser kann etwa sechs Mal soviel
Energie speichern wie Sand). Durch die geringe Wolkenbildung dringt tagsüber Wärmestrahlung zwar
ungedämpft zu Boden und erhitzt diesen sehr stark (bis zu etwa 70°), strahlt allerdings nachts die wenige
gespeicherte Wärme ungehindert ins Weltall ab. Wegen der starken Abkühlung wird ein bodennaher Taupunkt
erreicht. Pflanzen und andere Lebewesen können dann von den gebildeten Tautropfen leben. Aufgrund der
starken Temperaturschwankungen wird die Verwitterung in der Wüste enorm gefördert.