Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl Katharina Adam Haus Dülferstraße 34 80933 München Telefon 089 / 313 24 79 www.s-duelfer.de [email protected] MVV: U2 Hasenbergl Der Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl ‘s Dülfer Katharina Adam Haus wurde 1965 im Zuge der Bebauung des Stadtteils Hasenbergl an der Dülferstraße 34 errichtet und ist seither in Trägerschaft des Kreisjugendring München-Stadt. Drei Pädagoginnen und Pädagogen kümmern sich engagiert um die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen, die die Freizeitstätte besuchen. Neben der großen Außenanlage mit einem Bolzplatz und einem schönen Garten mit Wildblumenwiese bietet die Einrichtung einen großen Saal, einen Raum mit Billard und Kicker, eine Theke mit Internetzugang, ein Mädchenzimmer, einen Computerraum, eine Küche, zwei Krafträume, eine Disco sowie eine Werkstatt. Ein großer Erlebnisspielplatz befindet sich hinter dem Dülfer. ZIELGRUPPEN DER EINRICHTUNG Das Dülfer wird von Kindern, Teenagern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen überwiegend aus dem Stadtteil Hasenbergl besucht. Ihre Interessen werden mit bedarfsgerechten Angeboten aufgegriffen. ÖFFNUNGSZEITEN Montag 13.00 - 20.15 Uhr Dienstag 13.00 - 20.15 Uhr Mittwoch 13.00 - 18.15 Uhr Donnerstag 13.00 - 21.15 Uhr Freitag 13.00 - 21.15 Uhr Samstag 10.00 - 18.00 Uhr Sonntag 14.00 - 18.00 Uhr Theatergruppen „Volltexter“ und „Körpermomente“, bestehend aus Schauspielerinnen und Schauspielern mit autistischem Handicap von Oktober bis April jeden 1. Sonntag im Monat SCHWERPUNKTE DER EINRICHTUNG Unsere Schwerpunkte bilden der offene Treff, die Leistungen im Sozialraum, Stadtteilbegehungen und Stadtteilveranstaltungen, zielgruppenspezifische Leistungen wie Sport, Ferienangebote und schulergänzende Angebote in Form der Hausaufgabenhilfe für Grundschülerinnen. Der offene Treff bietet vielfältige Möglichkeiten: Kicker, Billard, Dart, Brettspiele, Internet u.a. Unser schöner, großer Garten mit altem Baumbestand lädt zum Verweilen und Spielen ein. Der Sportbereich ist sehr gut ausgebaut: Hallenfußball, Basketball, Volleyball, Tischtennis, Kraft- und Fitnesstraining, Bolzplatz und Torwand sind große Attraktionen. Für die Mädchen findet jeden Mittwoch das HipHop-Training statt. Ferien- und Familienpassverkauf, Formular- und Behördenhilfe, Beratung und Weitervermittlung bei persönlichen Schwierigkeiten gehören zum Service. In den Ferien gibt es ein attraktives Programm mit Ausflügen und besonderen Angeboten. Highlights sind das jährliche Schuljahresabschlussfest und das Begegnungsfest „‘s Dülfer rockt“. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Flohmärkte. Die Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenhilfe für Grundschülerinnen hat einen wichtigen Stellenwert in unserem Haus. Von März bis Oktober findet einmal im Monat sonntags der Dülfer-Flohmarkt statt. Sporttraining in Eigenregie von jungen Erwachsenen nach der Öffnungszeit sowie an den Wochenenden. 2 3 PÄDAGOGISCHE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER HISTORISCHER ABRISS: 16.7.1965: Eröffnung des Freizeitheims Hasenbergl an der Dülferstraße 34, das Freizeitheim wurde nur von deutschen Kindern und Jugendlichen besucht. Ulrike Hämmerle (Leitung) Ulli leitet seit 1992 das Haus. Sie kümmert sich um die Verwaltung, organisiert Veranstaltungen und Ferienprogramme, sorgt für unsere Hausaufgabenkinder sowie HipHop-Mädchen und ist im offenen Treff für alle da. Erster Heimleiter von 1965 bis ca.1969 war Georg Huber. Ihm folgte Ilse Opitz für etwa ein halbes Jahr. Von 1970 bis 1985 war Peter Bachmayer Leiter, Ruth Grundherr-Stauber leitete das Haus von 1885 bis 1992, seit 1992 Ulrike Hämmerle. Marcel Pacholak Marcel ist seit Mai 2008 bei uns und kümmert sich um Sport und Spiel sowie das Tagebuch und die Kasse. Er hilft gern bei Computerproblemen und anderen Fragen. Basteln und töpfern kann er auch. Ab 1967 bis 1970: Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen, Gruppenleitung Anne Ziegler-Weispfennig (z.B. bayerische Stücke, Erich Kästner: Pünktchen und Anton, Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür). Helena Feldmeier Helena ist für den Bereich Spiel und Sport zuständig, Yoga und Tanz sind ihre Spezialgebiete. Außerdem ist sie für Mädchenarbeit verantwortlich und unterstützt das Hausaufgaben-Team. Sie berät bei allen Fragen und Problemen, die mit Schule und/oder Beruf zu tun haben. Wer gerne wissen möchte, wie man „gut ist, wenn‘s drauf ankommt“ kann bei ihr lernen, wie man mentale Stärke und Konzentration aufbaut. 4 Unmittelbar nach Errichtung des Gebäudes 1965 hielt Kathrina Adam im Dülfer „Einzug“. Katharina Adam war seit ihrem Zuzug ins Hasenbergl 1965 die ganzen Jahre über äußerst engagiert in unserem Stadtteil tätig. Ihr „Lieblingskind“ unter ihren vielfältigen Aktivitäten war jedoch das „Dülfer“. Ab diesem Zeitpunkt war sie ganz stark mit der Einrichtung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kindern und Jugendlichen verbunden. Bei allen großen und kleinen Veranstaltungen war sie mit dabei, und als 1980 die Übernahme der Freizeitstätten durch die Sportvereine drohte, kämpfte sie vehement, um dies zu verhindern. Wann immer es um den schlechten Ruf der Einrichtung im Stadtteil ging, argumentierte sie dagegen und verteidigte diese. Zusammen mit den Jugendbeamten der Polizei, allen voran dem jetzigen Leiter der Pressestelle der Münchner Polizei, Wolfgang Wenger, organisierte sie Fußballturniere für die Jugendlichen und sammelte Spenden ein. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Katharina Adam am 13.7.2001. Mit ihr verlor nicht nur der Kinderund Jugendtreff Hasenbergl eine starke Verfechterin für soziale Gerechtigkeit und vor allem für Menschlichkeit, eine Frau, die immer aktiv dabei war, soziale Missstände zu korrigieren oder auszuräumen. 1970 bis 1985, als Peter Bachmayer Leiter war, nutzten viele Motorradfahrer unsere Einrichtung, und es gab Tage, an denen ca. 80 Motorräder vor dem Haus geparkt waren. Damit war unser Haus als „Rockerhaus“ verschrieen und war weit über die Stadtgrenzen hinaus mehr berüchtigt als berühmt. Peter baute die Stockcar-Gruppe auf, die an Wochenenden an Stockcar-Rennen in ganz Bayern teilnahm. Unter seiner Leitung wurde die Theatergruppe „Die Bonzenbrenner“ gegründet, die bis ca. 1989 mit Jugendlichen aus dem Dülfer erfolgreich Jugendkabarettstücke selber schrieb und in ganz Bayern aufführte. Die Jugendlichen waren nur auf ihr Freizeitheim fixiert. Sie gingen in kein anderes Freizeitheim, nur ins Dülfer. Es gab sogar regelrechte Feindschaften unter den Besucherinnen und Besuchern der einzelnen Freizeitstätten und ab und zu Schlägereien in den Häusern. Sehr verbreitet und beliebt war in den 70er und 80er Jahren das Schafkopfen. Die Jugendlichen waren immer schon sehr am Sport interessiert und orientiert: Fußball, Boxen, Tischtennis, Kicker, Billard usw. Es gab viele Turniere, hauptsächlich von den Jugendbeamten der Polizei organisiert. 5 Unsere Fußballmannschaft fühlte sich extrem stark und war außerdem höchst unzufrieden mit der Spielweise der Deutschen Fußballnationalmannschaft beim Länderspiel 1982 gegen Algerien. Im Anschluss unterbreiteten sie den Herren vom DFB ein Angebot. Sie schlugen der deutschen Nationalmannschaft ein Qualifikationsspiel gegen das Dülfer vor, bei dem ein Fass Bier ausgespielt werden sollte. Leider wurde das Angebot aber ausgeschlagen. Zu anderen sozialen Einrichtungen und Institutionen stehen wir im guten Kontakt und auch von unserem Bezirksausschuss wird unsere Arbeit sehr geschätzt. Eines unserer größten Projekte war sicherlich die Errichtung des großen Erlebnisspielplatzes hinter dem „Dülfer“, bei dem das über mehrere Monate andauernde Beteiligungsprogramm der Kinder aus unserer Einrichtung maßgeblich zum Gelingen und zur großen Attraktivität und Akzeptanz des Spielplatzes beitrug. Ab ca. 1984 gab es mehrere Jahre lang eine Dülfer-Mädchenfußballmannschaft, die vom damaligen Jugendbeamten Wolfgang Wenger trainiert wurde. Weil es zu diesem Zeitpunkt noch recht wenig Damenfußballmannschaften gab, waren Dauergegner die Mädchen vom Freizeitheim Moosach. Bei Turnieren landete die schlechtere Mannschaft von beiden auf Platz 2, es gab ja nur 2 Gruppen. Allerdings kam es trotzdem oft zu recht hitzigen Debatten und anderen Vorfällen auf dem Fußballplatz. Die Leitung des Hauses übernahm 1987 die langjährige Mitarbeiterin Ruth Grundherr-Stauber. Sie etablierte im Haus die Mädchenarbeit, Computerarbeit und begann mit dem Projekt der Selbstöffnung, bei dem an den Wochenenden junge Erwachsene und andere Jugendliche das Haus auch zu Zeiten, an denen das pädagogische Personal nicht anwesend war, nutzen konnten. Mitte/Ende der 80er Jahre vollzog sich unter den Bewohnerinnen und Bewohnern am Hasenbergl ein Strukturwandel und es erfolgte ein starker Zuzug von überwiegend türkischen Migrantinnen und Migranten in den Stadtteil. Dies hatte zur Folge, dass das Freizeitheim auch für ausländische, überwiegend männliche Jugendliche interessant wurde. Die Integration der ausländischen Jugendlichen verlief im Großen und Ganzen relativ problemlos. Seit 1992 leitet Ulrike Hämmerle das Haus. Sie verstärkte die Arbeit mit Kindern zunehmend, da Kinder die zukünftigen Teenager und Jugendlichen der Einrichtung sind und eine frühe gute Beziehung sich sehr positiv auf die Abläufe im Haus auswirkt. Die Ferienangebote wurden erweitert, Hausaufgabengruppen etabliert und die Angebote für Kinder ausgeweitet. Auch die Angebote der Mädchenarbeit wurden intensiviert, z.B. zwei Mädchen HipHop-Gruppen für die unterschiedlichen Altersklassen, Hausaufgabengruppen für Mädchen, Reiten für Mädchen. Das „Dülfer“ wird inzwischen von Kindern und Jugendlichen mit ca. 25 unterschiedlichen Nationalitäten besucht. Sehr erfreulich ist, dass der Anteil der Mädchen im Kinderbereich bei ca. 65 Prozent liegt. Es überwiegen die Anzahl der Grund- und Mittelschüler/innen, aber das Haus wird vor allem in den letzten Jahren zunehmend von mehreren Kindern und Jugendlichen aus Realschule und Gymnasium besucht. Ein Problem stellt jedoch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bzw. die Zahl der Jugendlichen, die keine Lehrstelle finden oder auch gar keine Notwendigkeit für eine Ausbildung sehen, dar. Wichtig ist uns, ein friedliches Zusammenleben der unterschiedlichen Nationalitäten weiter zu fördern, den Besucherinnen und Besuchern attraktive Angebote für die Freizeitgestaltung zu bieten, den Prozess der Beteiligung an den Abläufen im Haus zu intensivieren, das Haus auch für Besucher/innen mit Handicap offen zu halten (die Theatergruppen „Körpermomente“ und „Volltexter“, zwei Theaterprojekte mit autistisch und anders gehandicapten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind im Haus beheimatet), die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzutreiben und den Besucherinnen und Besuchern Normen, Werte und Regeln für ihr Leben mitzugeben. Im Stadtteil sind wir gut eingebunden und bei denjenigen, die unser Haus kennen, wird unsere Arbeit sehr anerkannt. Dazu tragen nicht zuletzt unsere monatlichen Flohmärkte und das jährliche Fest „‘s Dülfer rockt“ bei, bei denen auch Menschen unsere Einrichtung kennenlernen, die sonst mit einer Freizeitstätte kaum in Kontakt kommen würden und die zum Teil von außerhalb unseres Stadtteils kommen. Durch diese Angebote helfen wir mit, den schlechten Ruf des Hasenbergls abzubauen. 6 7
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