Treppen und Podeste - Getzner Werkstoffe

Elastische Lösungen für
Treppen und Podeste
1 Schwingungsisolierung
Treppen und Podeste
In einem Gebäude herrscht vielfältiges Leben. Neben Ruhen und Arbeiten
bedeutet Leben aber auch Bewegung,
und die führt in Gebäuden oft zu Problemen. So erzeugen Menschen z. B.
beim Gehen Lärm, der als Körperschall in die angrenzenden Räume
übertragen werden kann. Eine besonders häufige und dabei leicht
zu vermeidende Störung sind die
„Geräusche“ aus dem Treppenhaus.
ie Übertragung erfolgt über die
angrenzenden Wände und Decken.
Um die Bewohner vor unnötigem Lärm
zu schützen, muss entweder die
Störung reduziert oder die Übertragung verringert werden. Technisch
sinnvoll ist dabei eine Verringerung der
Übertragung durch die elastische
Trennung der Treppenläufe und der
Treppenpodeste. Eine Reduzierung der
Trittschallanregung kann z. B. durch
den Einbau weicher Bodenbeläge
D
2
erfolgen. Der Einsatz ist aber aus
verschiedenen Gründen problematisch.
Die Anforderungen an den Trittschallschutz sind nach DIN 4109 festgelegt.
Angegeben sind als Einzahlwert die
zulässigen Trittschallpegel beim
Empfänger, bezogen auf eine Vergleichsfläche von 10 m2. Ermittelt wird
der Einzahlwert aus dem Terzschallpegel des sekundären Luftschalls,
gemessen zwischen 100 und 3150 Hz
und dem Vergleich mit einer Bezugskurve. Die Anregung erfolgt durch ein
Norm-Hammerwerk.
Die erforderliche Trittschallverbesser–
ung ergibt sich aus dem Übertragungsverhalten der Bauteile ohne Maßnahmen zur Trittschallverbesserung und
den in der DIN geforderderten Werten.
Die Größenanordnung liegt üblicherweise bei 10 dB für die Anforderung
nach DIN 4109 bzw. 17 dB für die
erhöhten Anforderungen nach DIN
4109 Beiblatt 2. Für einen ausreichenden Trittschallschutz sollten
unbedingt die erhöhten Anforderungen
zugrunde gelegt werden.
Werkstoff
it Sylomer® steht dem Planer für
die elastische Entkoppelung von
Treppenläufen und Podesten ein
hochwertiger technischer Werkstoff
zur Verfügun, der unterschiedliche
Konstruktionen problemlos ermöglicht.
Die erhöhten Anforderungen nach DIN
4109 Beiblatt 2 werden unter den
üblichen Einbaubedingungen bereits
mit einer Lagerdicke von 12 mm sicher
erfüllt. Die Lagerung kann auf Lagerstreifen oder auf einzelnen Lagerpunkten erfolgen. Das für die Verformung
notwendige Volumen stellt der Werk–
stoff „in sich“ zur Verfügung.
Sylomer®-Lager bleiben damit unein–
geschränkt wirksam, auch wenn sie
vollständig umschlossen eingesetzt
werden.
M
Nicht durch das Lager ausgefüllte
Flächen können mit einem weichen,
nicht tragfähigen Material ausgefüllt
werden. Die Gefahr von Schallbrücken
ist damit deutlich reduziert. Die
Dimensionierung der Lager erfolgt
entsprechend den Lagerabmessungen,
dem Eigengewicht der Bauteile und der
zu erwartenden Verkehrslast. Durch ein
breit gefächertes Typenprogramm
kann die Lagerung optimal an die
vorgegebenen Lagerflächen und
Belastungen angepasst werden.
Kurzzeitige Lastspitzen werden von
Sylomer® problemlos aufgenommen.
Lagerungen auf Sylomer® haben sich
seit Jahrzehnten bewährt. Eine
dynamische Versteifung der Lager
findet bei richtiger Dimensionierung
nicht statt. Die Wirksamkeit der
Maßnahmen ist damit auch nach
Jahrzehnten noch voll gegeben.
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2 Getzner Lösung
Lagerung von Treppenläufen und Podesten
Die Lager sind am oberen und unteren
Auflager des Treppenlaufs angeordnet. Zur Anwendungn kommen
üblicherweise Sylomer® Lagerstreifen
in 12 mm Dicke, eingebaut über die
gesamte Treppenlaufbreite.
Ausschreibungstext
Lieferung und Verlegung von elastischen PUR-Streifen-/Punktlagern für
die schalltechnische Entkoppelung der Treppenläufe/Treppenpodeste.
Einbau nach den Vorgaben des Planes.
Material-Typ:
ie Lagerung von Podesten kann
kontinuierlich auf durchgehenden
Lagerstreifen oder punktuell auf
Einzellagern erfolgen. Durch die große
Bandbreite der zulässigen Belastbar–
keit und die Möglichkeit, Sylomer®Lager in fast beliebigen Abmessungen
zu liefern, lassen sich die Lager optimal
an die vorgegebenen Bedingungen
anpassen. Die Lagerdicke ist üblicherweise 12 mm.
D
Sylomer®
oder gleichwertig
geeignet für statische Dauerlasten bis
N/mm2
Trittschallverbesserung: ∆Lw =
( 17 dB)
Nachweise:
Bestätigung der Wirksamkeit und der
Werkstoffeignung durch ein anerkanntes
Prüfinstitut.
Standard-Lieferform:
Rollen 5,0 m x 1,5 m
Erforderliche
Abmessungen:
Anzahl:
Länge:
Breite:
Dicke:
mm
mm
mm
Stück
Der Treppenlauf / das Podest ist vollständig von den angrenzenden
Bauteilen zu entkoppeln. Trennung der senkrechten Fugen durch einen
elastischen Lagerstreifen aus Sylomer® SR 28-12 oder gleichwertig.
Unsachgemäße Ausführungen können zu einer Wirksamkeitsbeeinträchtigung führen, weshalb Schallbrücken unbedingt zu
vermeiden sind.
4
— Die Lagerung kann auf Streifen- oder
Punktlagern erfolgen.
— Die statische Einfederung beträgt bei
richtiger Auslegung etwa 1 mm.
— Grundlage für die Bemessung der
Lager ist i.d.R. die Belastung aus dem
Eigengewicht des Bauteils.
— Die Treppe bzw. das Podest ist von
den angrenzenden Bauteilen vollständig zu entkoppeln. Schallbrücken
sind unbedingt zu vermeiden.
— Der Sylomer®-Typ und die Lagerfläche sind so zu wählen, dass die Lagerpressung aus dem Eigengewicht
an der Lastgrenze für die statische
Dauerlast liegt.
— Die erhöhten Anforderungen nach
DIN 4109 Beiblatt 2 werden unter
den üblichen Einbaubedingungen mit
einer Lagerdicke von 12 mm sicher
erfüllt.
Elastisch gelagerter Treppenlauf
Elastisch gelagertes Treppenpodest
Detail “B”
Detail “A”
Treppenhauswand
elastische Dichtmasse
A
Sylomer®-Lagerstreifen
elastische
Dichtmasse
B
elastische Entkoppelung der oberen
Trennfuge
z. B. Sylomer® SR
28-12
elastische Entkoppelung der
unteren Trennfuge
(kann bei Fertigteiltreppen
entfallen)
Decke
elastische Entkoppelung
der Trennfugen
z. B. Sylomer® SR 28-12
Podest
Sylomer ®-Lager
(je nach Konstruktion als
Punkt- oder Streifenlager)
5
3 Einbau und Wirksamkeit
ie Maßnahme ist nur wirksam,
wenn der Treppenlauf bzw. das
Podest vollständig von den angrenzenden Bauteilen elastisch getrennt ist.
Entsprechend müssen auch alle Fugen
dauerhaft elastisch entkoppelt sein. Die
seitliche Trennung wird überlicherweise durch einen elastischen Streifen,
z. B. Sylomer® SR 28-12, erreicht. Der
Streifen ist so einzubauen, dass
Schallbrücken auch während der
Bauphase sicher vermieden werden.
D
Die Treppenläufe und Podeste können
sowohl als Fertigteil als auch in Ortbeton hergestellt werden.
Zulassungen/Prüfungen
aßgebend für die Auslegung der
Lager sind das Eigengewicht der
Treppe bzw. die Belastung duch das
Podest, die tatsächlich zu erwartende
Verkehrslast und die zur Verfügung
stehende Lagerfläche. Die Lager
sollten durch die Variation des Werkstoff-Typs und der Lagerfläche so
bemessen werden, dass die Belastung
aus dem Eigengewicht an der Lastgrenze für die statische Dauerlast liegt.
Um ein „schwimmendes Gefühl“ zu
vermeiden, sollte die zusätzliche
Einfederung durch das Begehen bei
normaler Nutzung nicht größer als 0,6
mm sein.
nwendungen für Sylomer®-Lager
sind nach DIN 4141 (ISO 6446) in
die Lagerungsklasse 2 eingestuft. Das
sind Lager, die bei Überbeanspruchung
oder Ausfall die Standsicherheit des
Bauwerks nicht gefährden. Eine
bauaufsichtliche Zulassung ist für diese
Lagerungsklasse nicht erforderlich.
M
A
Die nach DIN 4109 in Beiblatt 2
geforderten erhöhten Anforderungen
werden unter den üblichen Einbaube–
dingungen mit einer Lagerdicke von
12 mm sicher erreicht.
∆Lw=Lw Lauf elastisch gelagert-Lw
Lauf anbetoniert
Die Lagerstreifen werden für die
Montage einfach auf die vorbereiteten
Flächen gelegt und ggf. punktweise
mit dem Untergrund verklebt. Die
Lagerflächen müssen eben und frei
von scharfkantigen Erhebungen oder
Vertiefungen sein. Um Schallbrücken
zu vermeiden, sollten die Flächen, die
nicht durch das Lager ausgefüllt sind,
mit einem weichen Füllmaterial
ausgestattet werden.
Dimensionierung
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Messung
Fraunhofer-Institute
für Bauphysik,
Stuttgart.
IBP-Bericht
BS 79/82.
30
20
10
Sylomer® d= 10 mm
0
Sylomer® d= 20 mm
0,2
6
0,6
1
2
4
6 8
statische Einfederung [mm]
Zertifiziert EN ISO 9001
SyLOMER®
TyP
LAGERDIcKE
[MM]
KENNFARBE
STATIScHE DAUERLAST DURcH EIGENGEWIcHT [N/MM2]
LASTGRENZE*
[N/MM2]
EINFEDERUNG BEI
STATIScHER
DAUERLAST [MM]
1,0
SR 110-12
12
braun
0,11
0,16
SR 220-12
12
rot
0,22
0,35
1,2
SR 450-12
12
grau
0,45
0,7
1,4
SR 850-12
12
türkis
0,85
1,3
1,1
SR 1200-12
12
violett
1.2
1,8
1,4
Werkstoffspezifische Kennwerte für typische Sylomer® Treppen- und Podestlager
Die zulässigen Belastungen für einzelne Lagerstreifen bzw. Lagerpunkte errechnen sich aus den werkstoffspezifischen Kennwerten und den vorgesehenen
Abmessungen.
SyLOMER®
TyP
LäNGE x BREITE x
HöHE
[MM] x [MM] x [MM]
STATIScHE DAUERLSAT DURcH
EIGENGEWIcHT [KN]
LASTGRENZE*
[KN]
EINFEDERUNG BEI
STATIScHER DAUERLAST [MM]
SR 110-12
1200 x 100 x 12
13
19
1,0
SR 1200-12
200 x 100 x 12
24
36
1,4
Beispiel für typische Lagerabmessungen und zulässige Lasten.
Andere Abmessungen und Dicken sind lieferbar. Die zulässigen Belastungen
ändern sich mit der Lagerfläche.
Die Eignung von Sylomer®-Werkstoffen
für die Verwendung als elastisches
Auflager wurde sowohl in unserem
Labor als auch bei externen Institutionen eingehend untersucht. Durchgeführt wurden u.a. Prüfungen zur
Verwendung von Sylomer® als Podestlager und als elastisches Lager für
Gleiströge. Die Prüfungen zur Gebrauchstauglichkeit wurden an der
TU-München, Prüfamt für Bau von
Landverkehrswegen durchgeführt.
Prüfungen zur Verwendung als Treppenlager haben das Fraunhofer-Institut
für Bauphysik in Stuttgart und die
Prüf- und Versuchsanstalt der Magistratsabteilung 39 der Stadt Wien
durchgeführt. Die Werkstoffeigenschaften wurden u.a. von Müller-BBM in
Planegg bei München, der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt, Arsenal
Wien, und dem TÜV Rheinland untersucht.
Das Brandverhalten von Sylomer®Werkstoffen ist nach DIN EN 13501-1 in
die Klasse E einzustufen. Maßgebend
für Brandschutz ist die Entflammung
des Lagers im eingebauten Zustand.
Durch die Versiegelung der Fugen mit
einer schwer entflammbaren elastischen Fugenmasse kann das Brandverhalten der gesamten Konstruktion
wesentlich verbessert werden.
* Die Lastgrenze gibt die maximale Lagerbelastung aus der statischen und der realistisch zu erwartenden
Verkehrslast an. Grundlage für die Lagerauslegung sollte die zu erwartende Einfederung sein. Kurzzeitige
Lastspitzen, z. B. durch eine außergewöhnliche Nutzung, können von Sylomer® problemlos aufgenommen
werden.
Titelbild: (c) plainpicture/arturimages/Roland Halbe
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