Trophäenbeschriftung Filigrane Erinnerungen In vielen Jagdstuben hängen an den Wänden ganze Kollektionen von Trophäen. Oftmals ist es schwierig, sich an jedes einzelne Jagderlebnis zu erinnern. Damit es nicht ganz verblasst, sollten wir es festhalten und unsere „G‘wichtl“ beschriften. Doch nicht irgendwie – Peter Hofweller gibt Kurse, wie dies besonders kreativ und kunstvoll gelingt. 38 11/2015 Nachdem sich die Teilnehmer aus den angebotenen Schriftformen einen Favoriten ausgewählt haben, geht es ans Üben. Verschiedene Techniken mit Tuschfeder, Pinsel und Calligraphiestift werden zunächst auf dem Papier probiert. Das Jagdjahr wechselt vom bunten Herbst in die kalte Jahreszeit. In der Hütte knistert der Ofen, zuhause verströmt der Kachelofen wohlige Wärme nach kalten Ansitzstunden. Die richtige Zeit also, um schon etwas auf das Jagdjahr zurückzublicken. Hat man sich erstmal auf eine Schrift festgelegt, sollte man diese für alle Trophäen beibehalten. Die Schriften können traditionell, aber auch durchaus modern sein. Auf manchem Fensterbankerl im Jagdzimmer liegen die gebleichten und getrockenen Trophäen vom Jährlingsböckerl, über den „braven Bock“ bis vielleicht zum Rothirschgeweih. Die Trophäen warten darauf aufgesetzt zu werden, oder auch nur in einer Schachtel im Schrank zu verschwinden. Jedes Stück für sich ist eine Erinnerung an schöne Jagdtage – vom ersten Bock im Mai bis zum 3er Hirsch am kühlen Septemberabend. Diese Erinnerungen, Gedanken und Daten möchten wir gerne festhalten, damit wir oder unsere Kinder uns Jahre später beim Lesen der Wörter und Jahreszahlen wieder daran erinnern. Erst ein Datum und ein Ort lassen uns doch über ein Gehörn vom Vater oder Großvater nachdenken – erst so wird es zu einer Erinnerung. Leere, erinnerungslose Gehörne finden wir auf jedem Flohmarkt. Nein, Trophäenkult ist nicht unser Ziel, sondern sauberes Jagdhandwerk. Vom einfachen Beschriften unserer „Kleinen“ bis zum kreativen Design des „braven Bockes“ fürs Kaminzimmer. Nach dem Vorschreiben auf dem Papier geht es ans Übertragen der Beschriftungen auf die unebene Schädeloberfläche von Rotund Rehwildtrophäen. Der Referent gibt Tipps, wie es gelingt, ein harmonisches Schriftbild mittig auf dem Schädel zu platzieren. Mag es jeder halten wie er will. Wenn ich aber bei den noch stattfindenden Hegeschauen der Kreisgruppen manche Trophäe sehe, grau mit Resten vom eingetrockneten Schädel11/2015 39 inhalt, fehlt mir dieses saubere Handwerk. „Man muss sie halt noch vorzeigen“, lautet manchmal der simple Kommentar. Jagen heißt Liebe zur Natur, zum Wild. Das Erlegen, das Zerwirken bis hin zum Kochen und Genießen gehören zu diesem sauberen Handwerk – nicht mehr und nicht weniger. Zunächst wird die Beschriftung mit Bleistift vorgezeichnet. Bereits zum vierten Mal findet in der Landesjagdschule Wunsiedel der Lehrgang zur Trophäenbeschriftung statt. Wir lernen das Handwerkszeug von der Feder über den Pinsel bis zum modernen Calligraphiestift kennen. Wie bereite ich eine Trophäe vor? Welche Schrift verwende ich? Will oder kann ich mit Farbe arbeiten? Es ist kein Tag zum gemütlichen Zuhören, von der ersten Stunde an üben wir Schriften mit verschiedenen Werkzeugen auf verschiedenen Untergründen, zuerst auf Papier, später auf Rot- und Rehwildschädel. Wer es sich zutraut, kann danach auch schon seine eigenen Trophäen beschriften. Um Gefühl für Farbe und Form zu bekommen, gestalten wir auch Trophäenschilder, jeder für sich nach eigenen Vorstellungen und vielen Beispielen. Der Tag besteht aus Üben und Probieren. Freilich merkt auch mancher, dass ihm die Motorsäge besser liegt als der Pinsel. Aber am Ende des Tages können sich die Ergebnisse der Teilnehmer sehen lassen. Ist der Entwurf fertig, wird es ernst: Die Beschriftung wird mit Tuschfeder, Pinsel oder Calligraphiestift bis ins Detail ausgearbeitet. Mit etwas Mut können die Teilnehmer auch Zuhause in einer ruhigen Stunde die Erlegungsdaten und Reviere auf ihren Erinnerungen verewigen. Peter Hofweller, BJV-Kreisgruppe Wunsiedel-Marktredwitz, ist Schießscheibenmaler und Fotograf sowie Referent an der Landesjagdschule für den Kurs „Beschriften von Jagdtrophäen“. Das Ergebnis des Tages kann sich sehen lassen. Neben den Beschriftungen gestalten die Teilnehmer im Kurs auch farblich passende Trophäenschilder. 40 11/2015 Der nächste Kurs „Beschriften von Jagdtrophäen“ mit Peter Hofweller findet am 21. November in der Landesjagdschule Wunsiedel statt. Informationen s. S. 42 Werben in der Jagd in Bayern ganz schön ausgefuchst! 100% Zielgruppe Hier sprechen Sie optimal Ihr Publikum an Die Fachzeitschrift „Jagd in Bayern“ wird monatlich an alle Mitglieder des Landesjagdverbandes Bayern (BJV), und somit an alle bayerischen Jagdinteressenten versendet. Damit erreichen Sie 100% Ihrer Zielgruppe, und zwar als echte Leser! 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