Toggenburg 27 Montag, 22. Februar 2016 NACHGEFRAGT Die Sendung ist ein Sprungbrett Der 25jährige Bazenheider Tänzer Fatlum «Lumi» Musliji war Teilnehmer der Sendung «Die grössten Schweizer Talente» und schaffte es bis in die Finalsendung, für die sich im März 2011 die zehn Besten qualifizierten. Herr Musliji, am Samstag begann auf SRF zum vierten Mal die Suche nach den grössten Schweizer Talenten. Haben Sie sich die Sendung angeschaut? Sicher, und es hat Spass gemacht. Ich werde mir auch die kommenden Austragungen nicht entgehen lassen. Falls etwas dazwischenkommt, schaue ich mir die Wiederholung an. Und dann gibt es ja noch das Internet. Vor fünf Jahren waren Sie selber dabei. Was hat Ihnen der Auftritt gebracht? Für Künstler ist die Sendung ein grosses Sprungbrett. Ich hatte in den letzten fünf Jahren mehr als 300 Auftritte. Vor allem im ersten Jahr war es unglaublich, wie die Post abging. Ich stand praktisch an jedem dritten Tag auf der Bühne. Schön fand ich es auch, als die Anfrage kam, ob ich 2012/13 Botschafter von swissmechanic werden möchte. «Erinnerungen bleiben für immer» Vor rund einem Jahr wurde Ueli Reber v/o Uyanik aus Wattwil zum Co-Leiter des Pfadi-Kantonalverbandes St. Gallen-Appenzell gewählt. Angefangen hatte seine Pfadi-Laufbahn einst bei der Toggenburger Abteilung Yberg. Ueli Reber v/o Uyanik, schon seit langer Zeit sind Sie Mitglied der Pfadi. Was ist Ihre erste Pfadi-Erinnerung? Ueli Reber: Mit neun Jahren nahm ich an meinem ersten Pfingstlager mit der Abteilung Yberg teil, das irgendwo im Neckertal stattfand. Den genauen Ort habe ich vergessen. Was ich aber bis heute weiss: Wir haben eine grosse Seilbrücke gebaut, das hat mich wahnsinnig beeindruckt. Bild: Beat Lanzendorfer Ich habe gerne zugesagt. Ähnlich ist auch das Engagement an der Ostschweizer Bildungs-Ausstellung (OBA) im nächsten September in den Olma-Hallen in St. Gallen zu werten. Ich werde zukünftigen Lehrlingen verschiedene Berufe tanzend vorstellen. Sie würden also jederzeit wieder mitmachen? Warum nicht. Zurzeit übe ich mit meinem Cousin Elvis eine Show ein. Er spielt auf mehreren Instrumenten, ich tanze dazu. Es wäre reizvoll, wenn wir uns einem Publikum präsentieren dürften. Vielleicht wird man ja bald etwas von uns hören. Hatten Sie nie Lust, Ihr Hobby zum Beruf zu machen? Ich bin seit meiner Lehre als Produktionsmechaniker bei der Firma Alder und Eisenhut in Ebnat-Kappel. Ich konnte mich dort beruflich weiterbilden und programmiere nun CNCMaschinen. Ich hatte tatsächlich mehrere Anfragen als Tänzer, einmal lag sogar ein unterschriftsbereiter Vertrag auf dem Tisch. Letztendlich bin ich meinem Arbeitgeber aber treu geblieben. In meiner Freizeit möchte ich aber weiterhin tanzen. Mir würde etwas fehlen, wenn ich auf mein geliebtes Hobby verzichten müsste. Die Auftritte auf der Bühne bedeuten mir sehr viel. Werden Sie heute noch für Engagements gebucht? Es sind zwar weniger geworden, was sicher auch damit zusammenhängt, dass ich nie einen eigenen Manager hatte. Die Anfragen kommen aber jeweils zu einem grossen Teil im zweiten Halbjahr, das dürfte auch jetzt wieder so sein. (bl) Was gefällt Ihnen besonders am Amt als Kantonsleiter? Reber: Ich schätze daran vor allem die Vielseitigkeit. Man erfährt vieles, kann mitreden und mitentscheiden, hat mit verschiedenen Leuten und Themen zu tun – das finde ich spannend. Das Arbeitspensum eines Kantonsleiters variiert. Es gibt intensive Phasen, in denen ich praktisch nur für die Pfadi arbeite, und dann gibt es andere, die entspannter sind. Das hängt immer davon ab, welche Projekte gerade auf der Agenda stehen. Der Grossteil der Aufgaben ist administrativ, wir sind also öfter im Sitzungszimmer anzutreffen als im Wald. Dass ich mich zuvor als Abteilungsleiter bei Yberg engagiert habe, kommt mir nun zugute. Denn auch als Kantonsleiter muss man viel planen und koordinieren, dies aber in einem weitreichenderen Rahmen. Die Pfadi, insbesondere die Toggenburger Abteilung Yberg, war also schon früh Teil Ihres Lebens. Aus welchem Grund sind Sie damals dieser Bewegung beigetreten? Reber: Ich stamme aus einer Pfadi-Familie. Schon mein Vater und mein Grossvater hatten sich «Ich wende viel Energie für die Pfadi auf, und es kommt viel Energie zurück.» Ueli Reber v/o Uyanik Kantonsleiter, ehemals Yberg in der Abteilung Yberg engagiert. Als ich hörte, welch spannende Abenteuer sie aus ihrer PfadiZeit zu erzählen hatten, wollte ich das unbedingt selbst erleben. Fatlum «Lumi» Musliji Ehemaliger Teilnehmer bei «Die grössten Schweizer Talente» ist zudem die Drehscheibe zwischen dem Verband, also der Pfadibewegung Schweiz, und den Abteilungen in den Städten und Dörfern. ANINA RÜTSCHE Welche verschiedenen Stationen haben Sie als Mitglied der Abteilung Yberg durchlaufen? Reber: Meine Pfadi-Karriere bei Yberg verlief klassisch: Zuerst war ich bei den Wölfen, dann bei den Pfadis. Das sind verschiedene Altersstufen mit entsprechendem Programm. Anschliessend wurde ich Gruppenleiter, später Abteilungsleiter. Dafür habe ich mehrere Ausbildungskurse absolviert, beispielsweise solche von Jugend+Sport. Mit meinem Studium liess sich das Bild: pd Ueli Reber v/o Uyanik ist Kantonsleiter und ehemaliger Ybergler. meist gut vereinbaren. Einzig die längere Abwesenheit durch ein Auslandsemester wäre schwierig geworden, weshalb ich die Abteilungsleitung Anfang 2013 an meinen Nachfolger weitergab. Ich bin aber auch heute noch mit Yberg verbunden. Als Coach unterstütze ich die aktiven Leiterinnen und Leiter beim Planen und Auswerten ihrer Aktivitäten. Vor einem Jahr wurden Sie zudem als Kantonsleiter gewählt. Zusammen mit Seraina Schwizer v/o Kolibri sind Sie nun für den Pfadi-Kan- tonalverband St.Gallen-Appenzell verantwortlich. Welche Aufgaben gehören dazu? Reber: Unsere Kantonsleitung besteht aus acht Personen: der Kantonsleiterin, dem Kantonsleiter sowie den sechs Ressortleitenden. Man trifft sich monatlich zu einem Austausch. Wir alle sind gemeinsam für das Programm unseres Kantonalverbandes verantwortlich. Dieses umfasst Ausbildungsangebote, Betreuungsangebote und Veranstaltungen für die verschiedenen Abteilungen. Die Kantonsleitung Welche Themen sind Ihnen als Kantonsleiter besonders wichtig? Reber: Ich finde, dass sich die Pfadi noch mehr für die Umwelt einsetzen sollte. Schliesslich gehört der Punkt «Sorge tragen zur Natur und allem Leben» zu unserem Pfadi-Gesetz, einer Grundlage, auf der wir unsere Aktivitäten aufbauen. Da wir Pfadfinder oft draussen unterwegs sind, ist es wichtig, dass wir ein Bewusstsein für die Erhaltung der Natur entwickeln. Aus diesem Grund versuche ich, wenn immer möglich, Umweltthemen in das Programm einzubauen. Sei das in Ausbildungskursen oder bei der Erarbeitung von Hilfsmitteln für Leiterinnen und Leiter. Was bedeutet Ihnen die Pfadi? Reber: Die Pfadi prägt nach wie vor mein Leben und meinen All- Unvergängliche Kunst Am Freitagabend feierte der Koch und Künstler Gérard Ohlmann seine Vernissage im Landgasthof Schäfle in St. Peterzell. Dort konnten seine Bilder von Interessenten bestaunt und gekauft werden. FANNY URECH ST. PETERZELL. «Als guten Gastgeber kennen wir ihn schon alle», sagt der Organisator Albert Zellweger über den Teilzeitmaler. Was er seinen Gästen auf die Teller zaubere sei auch ein Kunstwerk, nur leider ein vergängliches. Ganz im Vergleich zu den präsentierten Bildern. Es sei eine wahre Freude in einen Raum zu kommen, der so viel Kunst zeige. Der Saal im Landgasthof Schäfle wirkt gut gefüllt. Die Gäste plaudern, stossen auf den Künstler an und geniessen die frisch zubereiteten Häppchen. Wein des Lebens» steht am Ende von Ohlmanns Preisliste. Und an dieses Motto scheint er sich auch zu halten. Obwohl er vor rund 30 Jahren mit dem Malen angefangen hatte, war es nie seine Priorität. Oft fehlte ihm die Zeit, seiner Leidenschaft nachzugehen, denn hauptberuflich ist er Koch, und auch das mit viel Freude. «Eine Ausstellung hat mich damals zu diesem Hobby inspiriert», sagt der Künstler. Wovon er sonst noch beeinflusst wurde, lässt sich auch an den Bildern ablesen. Seine Zeit in Frankreich spiegelt sich in vielen Kunstwerken wieder. Und auch viele berühmte Künstler und deren Motive können in den Gemälden wieder erkannt werden. Zur Bauernmalerei inspirierte ihn schliesslich das Toggenburg. Mit oder ohne Kurs Viel Hilfe hat er beim Erlernen seines Hobbys aber nicht gebraucht. «Für die Aquarellmale- rei besuchte ich für eine Weile einen Kurs. Die Migros-Klubschule führte abends jeweils Malkurse durch», sagt er und lacht dabei. Heute beschäftigt er sich hauptsächlich mit der Ölmalerei. Dafür habe er aber keinen Kurs besucht, sagt Gérard Ohlmann, das habe er sich selber beigebracht. In Zukunft wird er noch mehr Zeit haben, um sich der Malerei zu widmen. Denn in zwei Monaten gehe er in Rente. Am 12. März findet der nationale Pfadi-Schnuppertag statt. Warum sollen sich junge Menschen Ihrer Meinung nach für eine Mitgliedschaft entscheiden? Reber: Weil das Engagement bei der Pfadi eine gute Gelegenheit ist, sich selbst besser kennenzulernen und in einer Gruppe coole Erfahrungen zu machen. Dabei lernt man unglaublich viel. Was man als Kind und Jugendlicher in der Pfadi erlebt hat, begleitet einen für immer. Zur Person Ein Pfadfinder mit klassischer Laufbahn Ueli Reber wurde in der Pfadi auf den Namen Uyanik getauft, was auf Türkisch «aufgeweckt» bedeutet. Bei der Abteilung Yberg erlebte der Wattwiler eine klassische Pfadilaufbahn: als Mitglied der verschiedenen Altersstufen, später als Gruppenund als Abteilungsleiter. Sein Engagement bei Yberg bezeichnet der heute 27-Jährige als hervorragende Grundlage für sein aktuelles Amt in der Pfadi, dasjenige als Co-Leiter des Kantonalverbandes St. Gallen-Appenzell. Ueli Reber wohnt mittlerweile nicht mehr im Toggenburg, sondern in Bern, wo er als Doktorand in Politischer Kommunikation tätig ist. Unter anderem dank der Pfadi kehrt er regelmässig zu seinen Wurzeln zurück. (aru) Kommission hat Arbeit begonnen KIRCHBERG. Die Gemeinde Kirch- berg wählt am 25. September einen neuen Gemeindepräsidenten oder eine neue Gemeindepräsidentin. Der bisherige Amtsinhaber Christoph Häne tritt bekanntlich nach 24 Jahren in den Bild: Simon Dudle Gemeindehaus Kirchberg vorzeitigen Ruhestand. Die Ortsparteien FDP Kirchberg, SP AltToggenburg und SVP Kirchberg haben gemeinsam eine Findungskommission gegründet. Ziel ist es, der Bevölkerung der Gemeinde Kirchberg bei der Wahl vom 25. September eine echte Auswahl bieten zu können. Die Findungskommission hat am 19. Februar offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Sie setzt sich aus je zwei Vertretern der involvierten Parteien zusammen. (pd) Trifft den Geschmack vieler 54 Kunstwerke von Gérard Ohlmann sind im Raum an den Wänden und auf den Tischen positioniert. Sie zeugen von einer grossen Vielfalt. Vom «Segelschiff vor Hawaii» über den «Lavendelgarten in der Provence» bis zum «Herbstwald im Toggenburg» und der «Alpabfahrt» kann man die Leidenschaften des Künstlers auf den Leinwänden bestaunen. Dass er mit seinen Bildern den Geschmack vieler getroffen hat, zeigen die roten Punkte, die verkaufte Bilder markieren. «Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der tag. Ich wende viel Energie dafür auf, und es kommt viel Energie zurück. Bei der Pfadi sieht man, dass man auch mit wenig Mitteln viel vollbringen kann, wenn Begeisterung vorhanden ist und sich mehrere Menschen gemeinsam für eine Sache einsetzen. Bild: Fanny Urech Koch und Künstler Gérard Ohlmann vor seinem Lieblingsgemälde. Bewerbungen werden bis Mitte April unter Findungskommission Gemeindepräsidium, 9533 Kirchberg, entgegengenommen. Anfang März wird das offizielle Inserat veröffentlicht.
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