Kultauto ŠKODA 1000 MBX feiert seinen 50sten

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10.03.2016
Kultauto ŠKODA 1000 MBX feiert seinen 50sten
• Vor einem halben Jahrhundert feierte der elegante Zweitürer ŠKODA 1000 MBX
sein Debut
• Konstruktion der MBX-Ausführung basiert auf dem beliebten Klassiker ŠKODA 1000 MB
• Insgesamt 2517 ŠKODA 1000 MBX gebaut, davon mehr als die Hälfte exportiert
Der ŠKODA 1000 MBX De Luxe wird 50 Jahre alt. Im März 1966 feierte der elegante
Zweitürer sein Debut auf dem Internationalen Automobilsalon in Genf. Der geräumige
Fünfsitzer mit Heckmotor und Heckantrieb ging im Oktober desselben Jahres in Serie und
stellte seinerzeit den Höhepunkt der Ein-Liter-Klasse dar.
"Der legendäre Zweitürer ŠKODA 1000 MBX mit der großzügig verglasten Karosserie krönte
den Erfolg des ersten tschechischen Großserienwagens, des Viertürers ŠKODA 1000 MB",
sagt Andrea Frydlová, Leiterin des ŠKODA Museums. "Somit ist das Fahrzeug ein wichtiger
Meilenstein in der Geschichte von ŠKODA. Gerade Mitte der 1960er Jahre sind in Mladá
Boleslav die Produktionsstückzahlen deutlich gestiegen. In der modernen Massenproduktion
setzten sich viele progressive Technologien durch, einschließlich Druckguss für Zylinder-und
Kurbelgehäuse und das Getriebegehäuse."
Der MBX basierte auf dem Großserien-Viertürer ŠKODA 1000 MB, der sich mit der damals
modernen selbsttragenden Karosserie und dem hinter der angetriebenen Hinterachse
eingebauten Motor rühmen konnte. Für den Bau des ŠKODA 1000 MB baute ŠKODA Anfang
der 1960er-Jahre in Mladá Boleslav ein komplett neues Werk in unmittelbarer Nachbarschaft
zu den bestehenden Fabrikgebäuden. Die neue Produktionsstätte auf dem 80 Hektar großen
Areal umfasste modernste Anlagen in insgesamt mehr als 40 Produktionshallen und
sonstigen Gebäuden.
Die Geschichte des Zweitürers MBX reicht bis ins Jahr 1960 zurück, als die zwei Prototypen
namens ŠKODA 990 Tudor gebaut wurden. Die spezielle Karosserie mit deutlich negativer
Neigung der hinteren Säulen, die in die panoramatische Heckscheibe übergingen, und mit
zwei Türen mit rahmenlosen Scheiben sind im Werk Kvasiny entstanden. Die Karosserie
behielt die großzügige Geräumigkeit des Basis-Stufenhecks, als Bonus bot sie eine bessere
Seitenaussicht. Nicht nur Fahrer und Beifahrer konnten die Fensterscheiben in den Türen
herunterkurbeln, sondern auch die Insassen auf der Rückbank hatten die Möglichkeit kleine
Fenster zu öffnen. Darüber hinaus verbesserten die ausklappbaren Türen in Dreiecksform
die Innenraumbelüftung.
Der ŠKODA 1000 MBX De Luxe wurde erstmals bei der Eröffnung der Automobilmesse in
Genf am 10. März 1966 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er entzückte die Besucher mit seinen
originellen Formen. Mit den umfangreich verglasten Flächen hinterließ der Zweitürer den
Eindruck, als würde er keine Mittelsäulen haben. In der Tat endeten die Mittelsäulen in der
Mitte der Karosserie unter der Fensterlinie und deren schmaler oberer Teil wurde zusammen
mit der hinteren Seitenscheibe heruntergekurbelt. In diesem Moment konnten die Insassen
einen exzellenten Ausblick und den außergewöhnlich luftigen und geräumigen Innenraum
genießen.
Der ŠKODA 1000 MB und der zweitürige MBX setzten Maßstäbe in Sachen innovative
Motoren- und Antriebstechnik. Bei der Motorenherstellung setzte ŠKODA als erster
europäischer Autohersteller überhaupt auf die Zylinderblockproduktion im AluminiumDruckguss-Verfahren. Auch der Viergang-Getriebekasten wurde nach dieser Bauart
produziert. Damit griff ŠKODA auf ein ursprünglich im Jahr 1922 von dem tschechischen
Ingenieur Josef Polák entwickeltes Verfahren zurück. Hauptvorteil waren die deutlich
verkürzten Produktionszeiten.
Der ŠKODA 1000 MBX wurde von einem Otto-Vierzylinder mit einem Hubraum von 988 cm3
und einer Leistung von 38 kW (52 PS) bei 5000/min angetrieben. Das Automobil mit dem
Leergewicht von 815 kg und einer Nutzlast von 375 kg erreichte die Höchstgeschwindigkeit
von 127 km/h. Der Kraftstoffverbrauch betrug 7,8-8,0 Liter Benzin auf 100 km.
Standardmäßig war der Wagen mit zwei Jikov-Vergasern bestückt, nur in einigen Dutzend
Einheiten war ein Motor mit nur einem Vergaser eingebaut worden. Die zeitintensive
Montage des ŠKODA 1000 MBX mit einem hohen Anteil an Handarbeit lief im Oktober 1966
im eigenständigen Betriebsabschnitt des Werkes Mladá Boleslav an, um die
Hauptproduktionslinie nicht zu verlangsamen. Die letzten zwölf MBX Modelle der insgesamt
1403 Exemplare der Ein-Liter-Ausführung sind Anfang des Jahres 1968 vom Band gerollt.
Bereits im November 1967 wurde das Angebot der Marke um die dynamischere Ausführung
1100 MBX De Luxe erweitert. Die Leistung des Motors mit einem Hubraum von 1107 cm3
blieb unverändert, der Vorteil bestand im besseren Durchzugsvermögen – 81,4 N.m
gegenüber den ursprünglichen 75,5 N.m. Weitere Optimierungen waren beispielsweise die
leistungsstärkere Ölpumpe und die wirksamere Kühlung. Die stärkere Version wurde bis
1969 insgesamt 1114 Mal gebaut, insgesamt sind also 2517 MBX- Zweitürer entstanden.
Obwohl es im Vergleich zur echten Massenproduktion des Viertürers 1000 MB (443.156
Einheiten) eine geringe Zahl war, trug diese Version deutlich zur Popularisierung der Marke
ŠKODA an vielen anspruchsvollen ausländischen Märkten bei. Heute zählt das Modell zu
den begehrtesten und hoch geschätzten Oldtimern mit deutlichem Wertzuwachs. An die
Erfolge der attraktiven zweitürigen Version MBX knüpfte das legendäre Coupé ŠKODA 110
R (1970-1980), gefolgt von den Modellen ŠKODA Garde und Rapid.