Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden

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Winfried Röser
Auf dem Weg zur
Selbstfindung –
Erwachsen werden
Stationenlernen Ethik 7./8. Klasse
Bergedorfer Unterrichtsideen
Bergedorfer Lernstationen
Winfried Röser
Stationenlernen Ethik 7./8. Klasse
Winfried Röser
Ethik 7. / 8. Klasse
Verantwortung tragen – Armut und Reichtum –
Erwachsen werden – Umgang mit Enttäuschung
7./8. Klasse
Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
Stationenlernen
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der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages.
Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfo
verfolgt.
1. Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
I – Theorie: Zum Stationenlernen
1. Einleitung: Stationenlernen,
was ist das?
Die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen
der letzten Jahre gehen Hand in Hand mit einem
geänderten Verständnis von Schule und Unterricht. Nicht mehr die reine Wissensvermittlung,
sondern fachliche und fachübergreifende Basisqualifikationen spielen die zentrale Rolle, welche
für die schulische und spätere berufliche Ausbildung von Bedeutung sind und ein lebenslanges
anschlussfähiges Lernen ermöglichen. Ziel ist
neben der Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Schülers, auch die Weltorientierung zu vermitteln, die sich aus der Auseinandersetzung mit
zentralen Gegenständen unserer Kultur und Getussellschaft ergibt und die als Beschluss der Kultusds
ministerkonferenz in den Bildungsstandards
festgeschrieben und für alle Schulen als allg
allgemeingültig festgelegt wurden.
klung der P
rsönlichkeit
Im Einklang mit der Entwicklung
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steht die Individualisierung,
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Als ein
vielversprechender
Ansatz gilt hier das
Arbeiten an Stat
Stationen – auch Stationenlernen
genannt. Gleich
Gleichzeitig soll jedem Unterrichtenden
bewusst sein, dass es die Unterrichtsmethode
nicht gibt, sondern dass jeder Unterricht, abgestimmt auf Thema und Zielgruppe, von Methodenvielfalt geprägt sein muss. So ist auch das Lernen
an Stationen eine Alternative, aber eine, die sowohl der Individualisierung wie der Schüler- und
Handlungsorientierung besonders Rechnung trägt.
Das Lernen an Stationen greift eine spezifische
grundlegende Problematik auf und thematisiert sowohl fachbezogene Kompetenzen wie zugrunde
liegende Wissensbestände in einer für jeden Schüler zugänglichen und differenziert aufbereitenden
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Art und Weise. Bei dem Aufbau der Stationen wird
dabei bewusst auf unterschiedliche Lernvoraussetzungen, abwechslungsreiche und schülergemäße
Zugänge und Betrachtungsweisen sowie unterschiedliche Lern- und Arbeitstempi Rücksicht genommen.
Der Unterrichtsgegenstand wird in Arbeitsstatioun
nen dargeboten, die grundsätzlich
unabhängig
voneinander bearbeitett we
werden können. Dabei
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werden zwischen Pflichtund Zusatzstationen
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unterschieden. Während
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alle Schüler verbindlich
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lungen. Das so didaktisch aufbereitete
Fragestellungen.
Material impliziert
impl
sowohl das Prinzip der Handlungsor
lungsorientierung wie das der Schülerorientierun
rung.
Handlungsorientierung umschreibt dabei die direkte Auseinandersetzung des Schülers mit dem
angebotenen Material und der damit verbundenen
Erarbeitung von Wissen und Fertigkeiten durch eigene Tätigkeit. Daher ist es sinnvoll, vor den Aufgaben einer jeden einzelnen Station die zu bearbeitende Thematik anzugeben, um ein zielgerichtetes Arbeiten durch die Schüler zu gewährleisten.
Schülerorientierung umfasst mehr als einen schülergemäßen Zugang zum Thema. Es impliziert,
dass nicht der Lehrer, sondern der Schüler im Mittelpunkt der Interaktion steht. Der Lehrer fungiert
als Beobachter, Berater, evtl. sogar Helfer, aber
besonders als Moderator. Seine Tätigkeit umfasst
beim Stationenlernen nicht das kleinschrittige
Darbieten des Unterrichtsgegenstandes vor der
Klasse. Er schafft vielmehr durch die vorbereiteten
Stationen eine Lernatmosphäre, in der die Schüler
selbst agieren, sich Gegenstände eigenständig erarbeiten bzw. üben und vertiefen können.
1
2. Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Ethik in den Klassenstufen 7/8
Um sicherzustellen, dass alle grundlegenden
Pflichtthemen bearbeitet und verinnerlicht sind,
wird am Ende jeder Stationseinheit eine wiederholende Übungsform (Bündelung des Stationenlernens) angeboten, sei es in Form eines Rätsels, in
dem Kernbegriffe zuzuordnen sind, sei es als Wiederholungsstation, bei der Wissen und Kenntnisse
der vorherigen Stationen Grundlage der Beantwortung sind. Dies bedeutet für den Schüler die konkrete Möglichkeit einer umfassenden Kontrolle und
ein hoffentlich positives Rückmeldegefühl.
Der Ansatz auf Individualisierung des Stationenlernens lässt sich in bestimmten Fragestellungen
durchaus mit dem Anspruch auf soziales Lernen
kombinieren. Ein als Partnerstation ausgewiesener Lernschritt bedeutet, dass eine Station – gemäß der freien Entscheidung der Schüler – zusammen mit einem Partner bearbeitet werden soll. Da
Dahüler
bei sollen sich die zusammenarbeitenden Schüler
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selbst finden und gemeinsam über die verlangten
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Fragen, Lösungswege oder Aufgaben beraten,
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eines anderen. Dabei wird bereits beim Bearbeiten
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einer Partnerstation
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Besonderheiten des Stati
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des Menschen zu sich selbst,
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Gesellschaft und seiner Umwelt, mit der
g ein gutes, gelingendes Leben auf der
Zielsetzung,
Basis allgemein akzeptierter Handlungsnormen
(wie z. B. die Achtung der Menschenrechte) zu führen. Grundlage hierzu sind die Erkenntnis und Bewertung der Pluralität von Wertvorstellungen und
Lebensformen und deren Vergleich, um so letztlich
zu einer begründeten und reflektierten Entscheidung zu gelangen.
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Ethikunterricht in der Schule baut auf folgenden
Postulaten auf:
eine weltanschauliche Neutralität, aber mit der
Zielrichtung: Erziehung zur Menschlichkeit, Demokratie und Freiheit
Toleranz und Achtung anderer Überzeugungen
und Wertvorstellungen
Verantwortung für den Erhalt von Natur und
Umwelt
Ablehnung gewaltsamer Konfliktlösungsstrategien
Auseinandersetzung mit grundlegenden ethies pe
schen Problemen des
persönlichen Lebens,
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des gesellschaftlichen
Zusammenseins sowie
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begründete Bewertung
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Ethikun
erricht fo
Ethikunterricht
folgende zentrale Grundkompetenzen verm
tteln:
vermitteln:
Komp
Kompetenzbereich
Wahrnehmung und Deuttung, d. h. ethische Probleme sehen, beschreiben und unterschiedliche Interessen deuten;
Kompetenzbereich Perspektiven übernehmen,
d. h. andere Lebens- und Verhaltensmuster verstehen und bewerten;
Kompetenzbereich Argumentieren und Urteilen, d. h. begrifflich erschließen, gewichten und
im Hinblick auf die Folgen bewerten;
Kompetenzbereich Kommunizieren, d. h. eigene
Überzeugungen und Standpunkte zum Ausdruck
bringen;
Kompetenzbereich sich orientieren, d. h. eigene
Wertmaßstäbe entwickeln;
Kompetenzbereich Handeln, d. h. die Umsetzung des als richtig eingesehenen Verhaltens.
2
II – Praxis: Materialbeiträge
II – Praxis: Materialbeiträge
Die skizzierten prozessbetonten Kompetenzen finden in unterschiedlicher Ausprägung, Kombination
sowie Schwerpunktsetzung ihren Einklang in folgenden sechs grundlegenden Themenkomplexen
des Ethikunterrichts des 7. bzw. 8. Schuljahres.
1. Sich begegnen – voneinander lernen – Inhalt:
Begegnungen, geplant, zufällig, schicksalhaft,
aus Begegnungen lernen, Lernerfahrungen einbringen, eigene Stärken erkennen und weitergeben, virtuelle Welt
2. Verantwortung – Inhalt: Begriffe und Bausteine
zur Verantwortung, Verantwortung für sich
selbst, den anderen, die Umwelt, den Frieden,
moralische Grundfragen, Verantwortung und
Freiheit
3. Armut und Reichtum – Inhalt: Sichtweisen von
Reichtum, Reichtum als Traum, Armut in der
den, arm
arm
Welt, Armut belastet, Armut überwinden,
trotz Reichtum
stfindung – Erwach4. Auf dem Weg zur Selbstfindung
fahru
sen werden – Inhalt:: Lebensziele, Erfahrungen
n austesten, geä
sammeln, Grenzen
geänderte Bedürfnisse, Stationen und Einflüsse auf dem Weg
zum E
achsenen, S
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Erwachsenen,
Scheinwelt,
ausprobieren,
was geht
igung – In5. Konflikte – Ursac
Ursachen und Bewältigung
halt: Konf
Konflikte überall, Ursachen von Konflikten,
Konflikte belasten, Konfliktfähigkeit und Überwind
che, Streitwindung von Konflikten, Körp
Körpersprache,
eie Welt
schlichtung, konfliktfreie
Welt?
hung und Misserfolg –
6. Umgang mit Enttäusc
Enttäuschung
nttäuschung, M
sserfo im Alltag und
Inhalt: Enttäuschung,
Misserfolg
en Ursa
hen, Gefühl
deren
Ursachen,
Gefühle bei Misserfolg und
täuschung, vorbeu
Enttäuschung,
vorbeugende Maßnahmen, zieleter Um
gerichteter
Umgang, Enttäuschung, Misserfolg
sporn, Sprüche, erfülltes Leben?
als Ansporn,
Jeder Themenkomplex ist dabei in verschiedene
Teilaspekte aufgeschlüsselt, deren Bearbeitungsreihenfolge dem Schüler freigestellt wird. Den Gesamtüberblick bietet der Laufzettel mit den Einzelthemen, den Pflicht- und Zusatzstationen sowie
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der Rubrik Kommentare. Dieses Übersichtsblatt
dient dem Schüler gleichzeitig als Laufzettel, da
die bearbeiteten Stationen abgehakt werden können. Die Pflichtstationen sind mit Zahlen, die Zusatzstationen mit Großbuchstaben ausgewiesen.
Eine mögliche Wiederholungsstation schließt
das Thema ab. Jeder Schüler hat so jederzeit den
Gesamtüberblick über seine Arbeit.
Jeder Teilaspekt besteht aus einem Aufgaben- und
terialb
einem zugehörigen Materialblatt.
Das Aufgabenblatt formuliert zunächst das Th
Thema der Station als
Zielorientierung und mehrere di
differenziert gestaln zur in
ensiven Arbe
tete Aufgaben
intensiven
Arbeit mit ethischen,
ellschaftlich
religiösen oder gese
gesellschaftlichen
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des Alltag
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ethodisch Aufbereitung
ng (Sachtext
methodischer
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Tagebuchein
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eintrag, Gespräch, Zeitungsartikel,
Bild, Karikatu
Karikatur
ntiert an den schü
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schülergemäen de
ahrgan stufe 7/8.
ßen Zugängen
der Jahrgangsstufe
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Die vorgegebenen
tständig,
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Schüler selbs
selbstständig,
gesteuert durch die Fragen
es A
fgabenbla tes. Der Lehrer fungiert hier als
des
Aufgabenblattes.
Modera
tor, der di
Moderator,
die entsprechenden Materialien bereithält und
und als Helfer bei Problemen oder Verständnisfr
ständnisfragen jedem Schüler persönlich zur Verfügu
fügung steht.
In den Partnerstationen bzw. bei Kleingruppenarbeit bearbeiten die Schüler, die sich selbst zusammengefunden haben, vor allem in kommunikativer
Weise die Aufträge und versuchen, zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Zur Bearbeitung
des Materials benötigen die Schüler zur schriftlichen Fixierung eine Ethikmappe bzw. ein Ethikheft.
Zu jedem Themenkomplex gibt es eine Wiederholungs- oder Zusammenführungsstation. Hierbei
geht es um Wissenskontrolle, z. B. in Form eines
Rätsel mit Einordnung von wesentlichen Begriffen
und deren Erklärung, oder es geht um Fragestellungen, bei denen erarbeitetes Wissen der vorausgegangenen Stationen verknüpft werden muss.
3
Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
Selbstfindung und Erwachsenwerden umschreibt
eine Phase, die jeder Mensch – meist in der Jugendzeit – durchläuft. Dabei ist der Übergang Kindheit – Pubertät – Erwachsensein häufig problematisch und nicht selten mit einigen teils extremen
Fehlsteuerungen verbunden. Die Fragen „Wer bin
ich überhaupt und was will ich eigentlich?“ beschäftigen Jugendliche in besonderem Maße. Sich
selbst zu suchen, zu finden und zu erkennen ist ein
langer Prozess, der durch unterschiedliche Einflussfaktoren geprägt und gesteuert wird. Solche
Einflussfaktoren sind neben der persönlichen Situation in der Familie, Schule oder Religion ebenso
die Clique, der Freundeskreis bzw. die Zugehörigkeit zu einem Verein oder einer Jugendgruppe. Zusätzlich dringen von außen durch die Werbung, die
Medien oder selbst erwählte Vorbilder, denen man
ess
nacheifert, mannigfaltige Einflüsse in den Prozess
des Erwachsenwerdens.
ren neben MenZum Selbstfindungsprozess gehören
ientiere kann, auch
schen, an denen man sich orientieren
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das Austesten der eigenen
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Sammeln von Erfahrungen
damitt v
verbunus Fehle
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Fehlern.
spannend auszue weit man gehen kann: z. B. in der
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Weg zur Selbstfindung
Erwachsen werden. In
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Zus
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Einheit den
Schülern Sichtweisen, Wege und Fra-
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
© Persen Verlag
gestellungen zu dieser Entwicklungsphase. Dieses
Thema trifft damit genau den momentanen Lebensbereich von Jugendlichen und dokumentiert
Wünsche, Erwartungen oder auch Ängste.
In Station 1 steht die Auseinandersetzung mit der
eigenen Person im Vordergrund, im Hinblick auf
den Selbstfindungsprozess des Menschen sowie
durch spontane wie gezielte Impulse des Stationsn 2 und 3 geht es um das
blattes. In den Stationen
Gewinnen von eigenen Erfa
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Austesten der eigenen
Grenzen. Hierzu werden
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unterschiedliche Fallbeispiele
angeboten, um den
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Selbstfindungsprozess
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wird
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ngen im Selbstfindungsprozess dokuentwicklungen
mentiert Z
Zusatzstation B, in der die Scheinwelt von
Men
Menschen beleuchtet wird. Ausprobieren, was
geht und damit das Angehen von konkreten Zielen
ist Thema der Zusatzstation C, bei der die Bedeutung von Lebenszielen für die Entwicklung aufgezeigt wird.
In der abschließenden Bündelung sollen die Schüler für drei konkrete Beispiele die Bedeutung von
Faktoren für die Selbstfindung und das Erwachsenwerden wiederholend begründet abwägen.
4
Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
Laufzettel
zum Stationenlernen für das Thema:
Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
Station 1:
Lebensziele planen
Station 2:
Eigene Erfahrungen sammeln
Station 3:
Grenzen austesten
Zusatzstation
tion A:
Ein Selbstfindungsspiel
bstfind ngsspiel
Stat
Station
4:
Bedürfnisse
ändern sich
Bed
i
Station 5 – Partnerstation:
nerstati
Auf einmal istt alle
alles ande
anders
Zusatzstation
Zu
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B:
Flucht in die Scheinwelt
Fluc
Zusatzstation C:
Probieren, was geht
Station 6:
Einflüsse
auf dem Weg zum Erwachsenwerden
se au
Kommentare:
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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5
Station 1
Aufgabe
Lebensziele planen
In dieser Einleitungsstation sollst du dir über dich selbst Gedanken machen.
1. In welcher Situation steckt die Person?
Identifiziere dich mit ihr und versetze dich in ihre Lage. Beantworte für dich spontan die drei
gestellten Fragen.
2. Abstrahiere deine Antworten auf die Gruppe der Heranwachsenden.
a) Wodurch kann man zu sich selbst finden?
b) Wäge ab, ob die Vorschläge eher geeignet sind oder besser nicht praktiziert w
werden sollten:
Mitgliedschaft in einem Verein – Übernahme einer besonderen Aufgabe
Ferien- und
abe – freie Fe
Freizeitgestaltung – Wahl eines Praktikumsplatzes – Loslösen
einer
Familiensen von ei
ner engen Fa
bindung – frei seinen Bedürfnissen nachgehen
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung
bstfindung – Erwachsen
Erw chsen werden
© Persen Verlag
Station
ation 2
Aufgabe
Eigene
ene Erfahrungen
Erfah ungen sammeln
sam
Erfahrungen selbst
st ge
gewinnen
winne und deren
en Konsequenzen aushalten sind ein wichtiger Start auf
dem Weg zurr S
Selbstfindung.
bstfindung.
1. Bei jedem Tagebuchei
Tagebucheintrag wird eine eigene neue Erfahrung sichtbar. Schreibe diese auf.
che eigenen
eige
2. Welche
Erfahrungen hast du in letzter Zeit gesammelt? Notiere diese in Stichworten.
3. Jemand behauptet: Eigene Erfahrungen auf dem Weg zur Selbstfindung sind weniger
bedeutsam als die Lebenserfahrung von Erwachsenen.
Diskutiere das Pro und Kontra dieser Aussage.
Tipp: Erstelle dafür eine Tabelle.
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6
Aufgabe
Station 3
Grenzen austesten
Das Bewusstwerden der eigenen Grenzen fördert die Selbstfindung.
1. Welche Grenzen wurden Svenja gesetzt?
Wie hat sie darauf reagiert? Welche Lehre hat sie daraus gezogen?
2. Was ist deine Meinung:
a) Sollte ein Junge genauso behandelt werden wie Svenja?
b) Gelten für Jungs andere Regeln?
3. Suche dir einen der drei angebotenen Erfahrungsbereiche aus und formuliere
dazu ein
ormuliere daz
erläuterndes Beispiel.
4. Abstrahiere: Warum ist das Bewusstsein,
das einem
Grenzen
sind, für die Entwicklung
n, da
em Grenze
n gesetzt s
wic
eines Heranwachsenden so wichtig? Was
meinstt du
du?
s mei
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung
bstfindung – Erwachsen
Erw chsen werden
© Persen Verlag
Aufgabe
Station
ation 4
Bedürfnisse
Bedürfnis
e ändern sich
si
Bedürfnisse können
en s
sich
ch än
ändern.
he Bedür
sse d
er He
1. Welche
Bedürfnisse
der
Heranwachsenden haben sich geändert?
Erstelle e
ne Tabelle u
eine
und trage für alle vier Jugendlichen ein:
Bedürfnisse früher
Bedürfnisse heute
2. Warum ändern sich die Bedürfnisse von Jugendlichen. Nenne mögliche Gründe.
3. Erstelle eine Liste zu deinen persönlichen Wünschen. Beantworte dazu auch die drei
gestellten Fragen.
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7
Station 5 – Partnerstation
Aufgabe
Auf einmal ist alles anders
Diese Station bearbeitest du zusammen mit einem Partner.
1. Jeder beschäftigt sich mit einem der beiden Briefe an den „Sorgendoktor“.
Beantwortet dabei folgende Fragen:
a) Wie wird die Tochter, der Sohn geschildert?
b) Was werfen die Eltern ihnen vor?
Entwirf ein entsprechendes Antwortschreiben (in Stichworten).
2. Besprecht die beiden Antwortschreiben und sucht Gemeinsamkeiten.
3. Entwerft gemeinsam eine Anfrage eines (einer) Jungendlichen
derr Überschrift:
hen zu de
Meine Mutter nervt mich mit ihren Ansichten!
Die entsprechende Antwortet findet ihr im
zweiten
Stationsblattes.
m zw
n Teil des S
tationsblatt
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung
bstfindung – Erwachsen
Erw chsen werden
© Persen Verlag
Station
ation 6
Aufgabe
Einflüsse auff dem Weg
Weg zum Erwachsenwerden
Erwa
Wenn man die Kindheit
dhe t verl
verlässt, stürzen
en viele neue Einflüsse auf den Heranwachsenden ein.
1. Suche
fürr die 10 Einflu
Einflussfaktoren
auf deinem Stationsblatt jeweils ein Schlagwort.
e fü
ssfak
Einflussstern ein.
Trage es in
n einen Einfl
2. Notiere
iere dazu in Klammern hinter die Faktoren: positiver, neutraler oder negativer Einfluss.
3. Begründe, weshalb du das entsprechende Schlagwort so einstufst.
4. Ergänze weitere Einflussmöglichkeiten auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Erweitere dazu den Einflussstern aus Aufgabe 1.
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8
Zusatzstation A
Aufgabe
Ein Selbstfindungsspiel
Denke über dich selbst nach; vielleicht bist du anschließend überrascht.
1. Versuche, ganz ruhig zu antworten und lass dich nicht ablenken. Ergänze die vier Aussagen
auf dem Blatt durch Stichworte, die dich beschreiben.
Die Begriffe aus dem Speicher sollen dich dabei unterstützen. Du kannst, musst diese aber
nicht benutzen.
2. Überlege abschließend, warum du einmalig bist und was deine besonderen
Fähigkeiten
ren Fä
ausmachen.
Wenn du dir dessen bewusst bist, bist du auf einem guten Weg im Prozess
Selbstfindung.
ozess der Se
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung
bstfindung – Erwachsen
Erw chsen werden
© Persen Verlag
Zusatzstation
u zstationn B
Aufgabe
Flucht in die
e Scheinwelt
Scheinw
Menschen bauen sich manc
manchmal eine Sc
Scheinwelt auf, aus der es nur schwer ein Entkommen
gibt.
1. Skizziere den Untersch
Unterschied zwischen der Realität und Paulas Scheinwelt.
lche Gefahren
Gefa
2. Welche
birgt diese Scheinwelt für Paula? Notiere sie in Stichworten.
3. Entwickle das Bild eines Jugendlichen, der sich in der Scheinwelt eines Weltenretters bewegt,
so wie es z. B. in Computerspielen dem Spieler vorgegaukelt wird.
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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9
Zusatzstation C
Aufgabe
Probieren, was geht
Zur Selbstfindung gehört das Ausprobieren von möglichen Zielen. Das kann eine wertvolle
Hilfe sein.
1. In der Gesprächsrunde entwickeln die Gesprächsteilnehmer unterschiedliche Ziele,
die sie gern ausprobieren möchten. Notiere diese.
ür dic
2. Hast du dir schon einmal Gedanken über mögliche Ziele gemacht, die für
dich infrage
kommen?
3. Warum ist es wichtig, dass der Jugendliche sich solche Ziele setzt? Was bedeute
bedeuten diese
Ziele für den Prozess der Selbstfindung?
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung
bstfindung – Erwachsen
Erw chsen werden
© Persen Verlag
Abschließende
hlie nde Bün
Bündelung
ndelun
des
s Stati
Stationenlernens
onenlern
Aufgabe
Selbstfindung
ndung und Erwachsenwerden
E
Erw
1. Erläutere
e für die drei Begrif
Begriffe Pflicht – Zwang – Lust was sie jeweils für die Selbstfindung
bedeuten
Rolle
deuten und welche R
ol sie auf dem Weg zum Erwachsenwerden spielen.
2. Verdeutliche deine Erklärung jeweils durch ein weiteres Beispiel aus dem täglichen Leben.
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
© Persen Verlag
10
Station 1
Material
Lebensziele planen
So kann es nicht weitergehen.
Immer werde ich bevormundet und
andere treffen für mich die Entscheidungen.
Andere, das sind meine Eltern, Verwandte
dte oder
Freunde. Es ist immer das Gleiche: aufstehen,
tehen, eessen,
Schule, essen, Hausaufgaben, Freizeit,
zeit, es
essen,
sen, schl
schlafen.
Das kann doch nicht alles sein! Für mich jed
jedenfalls
denfal nicht!
Aber wer bin ich überhaupt?
hau t? Was will
w ich eigentlich??
mich selbst finden?
Wie kann ichh mich
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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11
Station 2
Material
Eigene Erfahrungen sammeln
Wichtig für das Finden des eigenen Ichs ist das Gewinnen und Sammeln von eigenen Erfahrungen, dazu vier Tagebucheintragungen:
Ein Junge – Carlo – ich bin verliebt – heute haben wir uns zum ersten Mal getroffen –
es war himmlisch – endlich einmal nicht so sein, wie andere mich gern hätten oder
was ich oft nach außen hin zeige: fröhlich, unternehmungslustig, albern und vorlaut –
so kommt man in der Clique gut an …
merkt ziemlich
Aber bin ich wirklich so? Nein, Carlo hat mir die Augen geöffnet. Er merkte
n Schlemmertüte
Schlemme
schnell, dass ich vieles nur vortäusche. Als wir mit einer riesigen
auf
ch eine für
für mich typische
typis
dem Brückengeländer saßen (eigentlich peinlich) und ich
blöde
nu : „Du musst
musst dich nicht verstelBemerkung über einen Autofahrer machte, sagte er nur:
ue und
u verträumte Mädchen und ich glaube,
be,
len, sei einfach du. Ich mag eher scheue
genauso eine bist du.“
Partybesuch bei Ela – eigentlich
eigentli h bin ich nur
nu mit, damit die
e anderen
an en nicht
nicht lästern. ZuZu
ay, dann gab es
e Zigaretten
Ziga
Ich konnte
konnte mich nicht
nich davor
erst war alles okay,
und Alkohol. Ich
z
en. Das
D s Ergebnis
Erg
drücken, also machte ich mit, zunmindest
ein bisschen.
war fürchtern ganzen Tag
Tag war mir schlecht und ich
h hatte
hat e Kopfschmerzen.
Kopfschmerz
lich: Den
Damit man
nichts merkte, habe
hab ich mich in die Schule
e geschleppt.
geschleppt. Aber ich habe meine Lektion
ernt: Hände weg
w von Zigaretten
tten und Alkohol,
lkohol, egal was
w die anderen denken.
gelernt:
J
Jetzt
weiß ich, wie es ist, wenn
w
man hart verdientes Geld verliert. Vorige Woche ben ersten
ersten Lohn
L
kam ich meinen
für das Austragen von Zeitungen. Mensch, was war ich
stolz überr meine 55 Euro. Ich habe mir ausgemalt, was ich davon alles kaufen
nnte. Und
Und jetzt ist das
das Geld weg, geklaut. Wir saßen zusammen in unserem Liebkönnte.
ngscafé und
un
nd meine
mein Jacke mit dem Geld hing am Haken. Als ich bezahlen wollte, war
lingscafé
ne Geldbörse
Geldb
meine
fast leer, der 50-Euro-Schein war weg. Eigentlich hat Mum recht,
n sie sagt: „Selbst schuld, aus Erfahrungen lernt man nur.“
wenn
Ehrlich währt am längsten – das Sprichwort gilt. Ich weiß jetzt, dass Ehrlichkeit für
mich ein wichtiger Wert ist. An der Supermarktkasse bekam ich 20 Euro zu viel zurück. Ich habe die Kassiererin darauf angesprochen. Sie war sehr froh und bedankte
sich mehrmals. Meine Freundin meinte nur, ich hätte einen Schaden, aber ich fühle
mich seitdem super, so richtig froh von innen heraus.
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
© Persen Verlag
12
Station 3
Material
Grenzen austesten
Wer erwachsen wird, testet seine Grenzen aus, wie das folgende Fallbeispiel dokumentiert.
Hallo, ich bin Svenja und 15 Jahre alt. Ich finde mein Leben als Heranwachsende spannend: Ich mache ständig neue Erfahrungen.
Letztes Jahr hatte ich wenig Lust auf Schule. Ich schlampte bei den
n dan
Hausaufgaben und erledigte nur das Allernötigste. Lernen, nein
danke,
lieber Musik hören und träumen. Meine Leistungen gingen den Bach
hinunter und irgendwann im Frühjahr bekamen meine Eltern einen
blauen Brief aus der Schule – Versetzung gefährdet!
nd strengte mich an
Nach einem klärenden Gespräch wachte ich auf und
an.
ht Noten
en noch verbessern.
erbessern.
Natürlich konnte ich meine schlechten
ändnisvoll, haben aber ihre Prinzipien.
ipi
Meine Eltern sind eigentlich verständnisvoll,
5 Jahre
n vor M
itterna
n
Dazu zählt, dass man mit 15
Jahren
Mitternacht
zu Hause sein
ön es
e auf einer P
rty is
he
s einmuss, egal wie schön
Party
ist. Im Sommer habe ich
es
fach länger a
merfe geblieb
n.
mal versucht und bin ei
einfach
auf einem Sommerfest
geblieben.
h Ha
Erst um 2 Uhr kam ich n
nach
Hause, gebracht von den Elter
Eltern mei
meiner
in Nele, die grund
eide E
Eltern ware
Freundin
grundsätzlich länger bleiben darf. Beide
waren
noch wac
es Eltern m
ich a
wach,, haben aber nichts gesagt, als Neles
mich
ablieferten.
Am nächs
onnerwette
er ein, abe
nächsten Ta
Tag setzte dann das Donnerwetter
aber b
bei weitem
nicht so s
wartet. Ich kann die Argu
mente und die angeschlimm wie erwartet.
Argumente
n sogar vers
drohten Konsequenzen meiner Elte
Eltern
verstehen.
ben Jahr habe
abe ich einen Freund, Ronny. Mit dem kann ich
Seit einem halben
über alles spreche
sprechen. Meist ist er gut gelaunt, unternehmungslustig und
rbringen vie
wir verbringen
viel Zeit zusammen. Vor allem das Knuddeln mit Ronny
macht einen Riese
Riesenspaß. Dazu können wir uns in sein oder mein Zimm zurückzie
mer
zurückziehen und sind relativ ungestört. Vor zwei Wochen merkte
ich, dass R
Ronny mehr wollte: Er wollte mit mir schlafen. In mir zog
sich alles zusammen und eine unsichtbare Sperre bremste mich.
Ich wendete mich ab und sagte nur, dass ich das noch nicht
will. Ich war einfach für diesen Schritt noch nicht bereit,
selbst auf die Gefahr hin, dass Ronny sauer reagieren
würde.
� Mich nervt, dass mein Zimmer immer noch so aussieht, als wäre ich ein Kleinkind.
� Morgen möchte ich mit meinen Eltern über den kommenden Sommerurlaub sprechen.
� Ich glaube, ich habe mir einfach zu viel zugemutet.
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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Station 4
Material
Bedürfnisse ändern sich
Was gestern noch schön und angenehm war, ist heute plötzlich ...
Die gesamte Kindheit über wurde Viktor
von seinen Eltern und Freunden Wicky
genannt. Es hat ihm nichts ausgemacht
und er war sogar stolz auf seinen Spitznamen. Wicky, das war die Bezeichnung
für einen kleinen, tapferen und gewitzten
Jungen, der genau wie bei den Wickingern den Großen imponieren konnte.
Viktor, inzwischen 14 Jahre alt, kann Wicky einfach nicht mehr hören. Er rastett
inzwischen aus, wenn ihn jemand so
nennt. Das Image des kleinen Jungen
gen
möchte er ein für alle Mal loswerden.
werden.
Gestern hat Susi ihrer Mutter ordentlich
Bescheid gesagt. In ihrer Kindheit war
es ihr egal, wenn Mutter ihre Postkarten
zuerst las und ihre Briefe
ef öffnete. Als
dies gestern wieder einmal
einma der Fall
war – ein Geburtstagsbrief
agsbrief von
v Oma
mit Geld war eingetroffen
Susi
etroffen – wurde
w
stinksauerr und schrie
schrie ihre Mutter
Mut an:
„Ich will nicht, dass du noch
no einmal
Briefe
meine Bri
efe öffnest.
öffnest Das ist allein
Sache.
meine Sac
he Das
D Briefgeheimnis
mir allein, ein für
gehört m
ür alle Mal!““
Stefan hat sich heimlich Raufasertapete
Raufas rtap
und Wandfarbe
Er will endlich
dfarbe gekauft.
g
sein Zimmer
mmer so gestalten,
ge talten wie er es für
richtig hält. Vater hatte seinen Wunsch
nach
abgelehnt,, mit der
ch neuen
neuen Tapeten
Tap
de
Begründung, dass man nicht jedes
Begrün
des Jahr
Zimmer neu gestalten könne.
sein Z
e. Steffan kann die Posterwand
wand nicht mehr
ehr
ausstehen; er schämt
schämt sich
si sogar, wenn
we
Freunde ihn besuchen.
hat er
besuchen. Morgen
M
schulfrei,
egal,
ulfrei, dann will er anfangen,
anfa
Vater auch sagen
was Vate
sage wird. Die Zeit
des Babyzimmers
soll ein für alle Mal
Babyzim
vorbei
ei sein.
sein
Viele Jahre haben
habe die Eltern
n Bettina
Be
den
Ballettunterricht
tunter cht finanziert.
finanziert Mit ihren
Jahren
14 Ja
hren ist Bettina
Bettina richtig gut im TanSie
schon bei Auftritten
zen. S
e hat sogar
so
geglänzt,
zur Freude ihrer Eltern.
geglänz
t sehr
s
Aber sie will nicht mehr. Diese Disziplin
beim Tanzen ist ihr zuwider. Im Ort
sucht man Nachwuchs für eine Cheerleader-Gruppe des Handballvereins.
Ihre besten Freundinnen haben sich
dafür gemeldet. Bettina möchte mit
ihnen zusammen dabei sein. Sie überlegt, wie sie ihren Eltern klarmachen
kann, dass es mit Ballett ein für alle Mal
aus ist.
Frage dich selbst:
h etwas angehen?
1. Was soll in Zukunft nur noch mic
scheiden?
2. Was will ich ab heute selbst ent
ig mitreden?
3. Wobei dürfen Erwachsene ruh
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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14
Station 5 – Partnerstation
Material
Auf einmal ist alles anders
Briefe an den „Sorgendoktor“ einer Zeitschrift:
Hilfe, meine Tochter entgleitet mir
Es war immer so harmonisch zwischen Carola und mir. Sie hat mich in alles eingeweiht und
meine Ratschläge befolgt. Und jetzt, genau das Gegenteil! Seit Wochen ist sie nicht wiederzuerkennen. Sie ist schlampig geworden, lässt in ihrem Zimmer alles liegen, sogar verdreckte Unterwäsche. Räume ich auf, gibt es Ärger. Nur zum Schminken läss
lässt sie sich Zeit,
viel zu viel Zeit, in der sie das Bad belegt und dann wie ein Clown herauskommt.
komm Wenn ich an
ihre schönen gepflegten blonden Haare denke, könnte ich weinen. Rot-schwarze
schwarze Strähnen,
die Nägel genauso und die Augen schwarz untermalt, am liebsten zerrissene
Klamotten,
rissene Klam
das ist ihr Outfit. Von ihr erfahre ich nichts mehr. Ihr Standardsatz
okay, ist
satz ist: „Das ist okay
meine Sache!“ Egal, was ich ihr sage, ob liebevoll oder mit Vorwürfen, es ist im
immer falsch.
Nur sonntags, wenn es Taschengeld gibt, ist
darauf anspreche,
st sie freundlich.
undlich. Als
ls ich sie da
reagiert sie motzig und meint: „Dann behalte
doch dein Schei
Scheißgeld.“
alte d
ßgeld.“
Ich kann so nicht weiterleben. Wie kann ich
Carola
h Caro
a wieder an mich binden?
Ich komme einfach nichtt mehr an meinen S
Sohn heran
Tommi war immer ein schüchtern
schüchterner,, seh
sehr auf sich selbst bezogener
nichts
gen
ner Junge,
unge, dem es n
ausmachte, einen
allein in seinem Zimmer zu verb
verbringen,
ihm langn Nachmittag alle
ngen, ohne dass ih
weilig wurde.
erzählte
nicht viel, aber ich war stets
de. Er er
zählte zwar nic
ets über
er alles
lles W
Wichtige informiert.
einem
Stubenhocker
Jetzt bekomme
komme ich ihn
n kaum noch zu Gesicht. Aus
s eine
m Stubenh
ocker ist ein „Laufbursche“
geworden.
seine neuen Freunde weiß ich
Fragen
weicht er aus oder beantwortet
geword
en. Über sei
ch nichts; Fr
agen wei
sie nicht
nicht. Seine Kle
Kleidung stinkt oft nach R
Rauch
habe
ich sogar einen Flachmann in
h und jetzt ha
be ic
Wäsche entdeckt. Ich habe Sorge,
er die Schule hängen lässt. Er hat schon längere
der Wäs
rge, dass e
keine Arbeit mehr zur Unterschrift
Vorigen Sonntag habe ich ihn zufällig geZeit kei
hrift vorgelegt. Vor
sehen, ohne dass er mich
bemerkt hat. Mit eine
einer Horde angsteinflößender Jugendlicher stand
seh
hb
er am Stadtbrunnen, jeder e
eine Flasche
sche in der Hand und sie pöbelten Passanten an. Ich habe
mich sehr geschämt
ihn später zu Hause darauf angesprochen. Er wurde sauer und
hämt und ih
sagte: „Spionierst
nach? Das ist mein Leben, halte dich raus! Ende!“
pionierst du mir
m nac
Meine
Ermahnungen
und
Ängste prallen an ihm ab. Ich bin verzweifelt, Was soll ich tun?
e Erm
mahnungen un
d Än
Meine
ne Mut
Mutter nervt mich mit ihren Ansichten
Ja, liebe(r) _________, du durchlebst zurzeit eine besondere Lebensphase. Aber zum Glück
betrifft die Pubertät jeden und fast immer gibt es eine praktikable Lösung. Du schreibst, dass
deine Eltern sehr konservativ und altmodisch sind. Viele Jugendlichen glauben, das von ihren Eltern. Wenn deine Eltern mit dir das Gespräch suchen, z. B. beim Abendessen, dann
höre dir doch wenigstens einmal deren Argumente an und explodiere nicht gleich, wenn sie
anderer Meinung sind. Das gilt übrigens genauso für deine Eltern. Versuche es einmal mit
dem folgenden Tipp:
Dein Problem ist ja das nicht erlaubte lange Fortbleiben am Abend. Jeder erhält einen Zettel
und schreibt darauf, was dafür und dagegen spricht. Dann tauscht ihr die Zettel und jeder
liest in Ruhe die Argumente des anderen. So ist erstmal die Spannung heraus und ich bin
sicher, dass ihr eine Lösung findet. Versuche es einmal und viel Erfolg!
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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15
Material
Station 6
Einflüsse auf dem Weg zum Erwachsenwerden
Einflussfaktoren, die den Menschen auf seinem Weg zum Erwachsenen begleiten:
Hol dir die Frische!
Verführerisch schön,
Schminke von „Biutie“.
Als gläubiger Mensch
solltest du schon regelmäßig
ig einen
ei
Gottesdienst
nst besuchen.
be
Cool, das neue
Top-Model. So
möchte ich auch
werden.
rde
In meiner
er Clique
Cliq
que
fühle ich
ch mich wohl
wohl
und unbeschwert.
nbeschwe
Alleinerziehend, Kleinfamilie,
e, Großfamilie,
milie,
Patchworkfamile
tchworkfamil
Einflüsse
se
Meisterschaft
terschaft – diesen
diese
Erfo
Erfolg
lg haben wir uns
gem
gemeinsam
nsam erkämpft.
erk
In meiner Klasse bin
ich ein unbedeutendes
Nichts.
Der Film hat es bewiesen:
Nur mit Ellenbogen
kommt man weiter.
Meine Eltern nerven nur
noch, keiner versteht
mich – nur mein Freund.
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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Das Abi ist doch wohl
das, was ich von dir
erwarten kann.
16
Zusatzstation A
Material
Ein Selbstfindungsspiel
Ich bin ich und ich bin einmalig!
Was ich gut kann!
Was ich
ch daraus machen
mac
werde!
Was ich überhaupt nicht kann!
Wofür ich mich anstrengen möchte!
Gedankenstützen:
Ehrgeiz – Intelligenz – Gerechtigkeitssinn – Ordnungssinn – Mut – Humor –
Schönheit – Ehrlichkeit – Kompromissbereitschaft – Selbstbewusstsein –
Angst – Toleranz – Leistungsbereitschaft – Bequemlichkeit – Trägheit – ...
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17
Zusatzstation B
Material
Flucht in die Scheinwelt
Paula schließt die Haustür auf. Gott sei Dank ist
endlich die Schule vorbei! Sie knallt die Tasche in ihr
Zimmer und beginnt sich umzuziehen. Noch zwei
Stunden hat sie Zeit, bis Mutter heimkommt. Paula
öffnet ihren Schrank und schließt ihr Geheimfach auf.
kert sie dort. Sie
Unzählige Schminkutensilien bunkert
Ba um sich
nimmt sie und verschwindet dann im Bad,
schmin
versuchsweise unterschiedlich zu schminken
und zu
n dem großen
großen Spiegel.
Spiege Sie dreht
stylen. Sie sieht sich in
h so, wie
ie sie es bei
be Modenschauen
M
und wendet sich
im
chon oftt gesehen hat und findet
f
ch Pose
Pos
TV schon
sich je nach
end schön
schön oder absolut unmöglich.
gl
aufregend
Wenn ihre Mu
ause eintrifft, ist
Mutter gegen 15 Uhr zu Ha
Hause
ehr zu erkennen.
erke nen. Rasch
Ras erledigt sie das,
s, was
w s gemacht
gemach
ht werden
werde
von alledem nichts mehr
aben oder Hausarbeit.
Hausa
Z mmer zurück
zu
muss, Hausaufgaben
Dann zieht sie sich in ihr Zimmer
und verie Türe.
schließt die
Für 16 Uh
i Model-Chat verabredet.
verabre t. Hier ist sie nicht
nic die unbedeutende 15-jähUhrr ist sie im
rige Paul
ange
Paula, sondern PP – Pauline Price – ein angehendes
Top-Model. Hier kann sie Erfahrun
endwo gelesen
geles oder im Internet recherchiert hat. Dabei
fahrungen weitergeben, die sie irgendwo
Model
e alltägliche
al
tut sie so, als sei die Modelwelt
ihre
Lebenswelt.
kbrief im Netz verrät:
verrät
Ihr Steckbrief
uline Pr
e, 18 Jahre,
Jahre lange Beine, kurze blonde Haare, Topfigur, mehrfache ErfahPauline
Price,
n auf dem
de Laufsteg und bei Fotoshoots. Strebe Karriere als Top-Model an, habe
rungen
regi
schon regionale
Auftritte erfolgreich absolviert. Suche Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch.
Paula ist auch schon von Männern angeschrieben worden, die sich gern einmal mit diesem Traummädel verabredet hätten. Aber außer Schreiben war bis jetzt noch nichts gewesen.
Paula driftet immer mehr in diese Traumwelt ab. Schule, Freundinnen und Elternhaus
werden zweitrangig, ihre Traumwelt mit PP als Star nimmt immer öfter für sie Realität an.
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung – Erwachsen werden
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18
Zusatzstation C
Material
Probieren, was geht
In der heutigen Gesprächsrunde diskutieren Jugendliche über die Frage: Soll oder muss man das
ausprobieren, was geht, wenn man sich selbst erkennen und finden möchte?
Steffi:
Bisher sind wir doch immer in einer vorgegebenen Spur gelaufen, wie eine Achterbahn
auf festen Gleisen durch Höhen und Tiefen.
Nico:
Gut formuliert und es stimmt: Schule – Freizeit – Familie – Ferien – Schule …
Silke:
Meine Eltern möchten z. B., dass ich Erzieherin werde, weil ich so gut m
mit Kindern umgehen kann. Ich möchte aber zunächst etwas ganz anderes austesten.
sten.
Mike:
Da bin ich aber gespannt – Top-Model?
Silke:
Unsinn! Ich möchte nach meinem Sekundarabschluss
freiwilliges
soziales Jahr
s ein freiwi
liges sozi
machen und zwar in der Entwicklungshilfe in Afrika. IIch
mich bereits heimlich
h habe mic
erkundigt.
Nico:
Hast du aber Mut. Ich möchte etwas ganz anderes aus
ausprobieren. Ich bin doch gut
ut im
Sport und will im nächsten Jahr einen Tauch
Tauchkurs
belegen und dann im Urlaub tau
tauchen
kurs be
hen
und die wunderbare Welt
Wasser erkun
erkunden.
elt unter Wasse
Mike:
Genau die Welt,, die wir stä
ständig
Unrat oder
Verpestung
dig durch Energieverschwendung,
endu
u
Unra
er Verpest
immer mehr
will mic
mich dem BUND anschließen
und
regionalen
hr belasten. Ich w
ßen u
d bei regio
nale Projekten
mitarbeiten,
konstruktiv etwas für die Umwelt
rbeiten
n, um so konstruk
elt zu ttun.
n.
Steffi:
euch so hö
höre, komme ich mir fast
unnormal
möchte nach dem
Wenn ich euc
st unno
rmal vor. IIch
h mö
Sekundarabschluss
aufs Gymnasium
S
ekundarabs
mna
wechseln, um Abi zu machen.
Mike:
Du mit deinen Mathelücken?
D
?
Steffi:
Ich weiß, aber ich werde mich
anstrengen, nur mit dem Abi hast du später die Chance
ch anstrengen
auf einen guten
Beruf.
n Beru
Eric:
Um dann
70
oder noch länger zu arbeiten. Nichts für mich. Ich will Musiker werden.
n bis 7
0 ode
Ich übe bereits seit W
Wochen an meinem Schlagzeug und bin richtig gut geworden. Jetzt
brauche
noch
bra
uche ich nur n
och eine bekannte Band.
Nele:
e:
klar,
besten Bands warten ja nur auf dich. Eigentlich finde ich unser Gespräch
Na kla
ar, die b
bescheuert. Die Welt ist so vermurkst und unsere Politiker bekommen nichts auf die
besche
Reihe und ihr fantasiert herum, wie ihr euch selbst verwirklichen könnt.
Re
Steffi:
Wenn Menschen mit sich selbst im Reinen sind und ihren Platz im Leben gefunden
haben, dann kann es nur aufwärts gehen. Nele, ich schlage vor, dass du dich politisch
engagierst. Dann kannst du am besten etwas gegen die vermurkste Welt tun.
Nele:
Politik, nein Danke! Selbst auf die Gefahr hin, dass ihr mich auslacht. Ich träume von
einer Familie mit Kindern und einem Mann in einem kleinen eigenen Haus.
Mike:
Keiner lacht dich aus, jeder soll das ausprobieren, was er für richtig hält. Ob es klappt,
zeigt die Zukunft.
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19
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Material
Selbstfindung und Erwachsenwerden
Pflicht – Zwang – Lust
Drei Positionen, die für die Selbstfindung und das Erwachsenwerden von großer Bedeutung sind.
Pflicht
Bruno ist seit einem Jahr Mannschaftsführer der B-Jugend in seinem Heimatort.
Am Sonntagmat
nachmittag ist das entscheidende Meisterschaftsspiel gegen den Tabellenführer.
nführ Gewinnt
Bruno mit seiner Mannschaft, dann sind sie Meister in ihrer Klasse. Für den Fall ist schon
eine anschließende Feier angekündigt.
Tolle Aussichten, aber trotzdem steckt Bruno in einer Zwangsjacke.
Seine
Kumpels, mit
jacke. S
eine Kumpels
denen er seine Freizeit verbringt, haben sich verabredet, in der nahen Stadt auf das große
Stadtfest zu gehen. Die Clique rechnet fest mit Bruno,
großer Spaßvogel sehr
no, da er als
ls ihr große
beliebt ist. Fußball kannst du immer spielen,
haben
argumentiert,
das Stadtfest ist nur
en, h
en sie argum
entiert, d
einmal im Jahr.
Bruno muss sich entscheiden.
Zwang
Felicitas Oma feiert
Geburtstag.
Die gesamt Verwandtschaft
eingeladen,
ert ihren 70. Geb
t
wand schaf ist eingela
de den
Festtag mit
großen
it einer g
roßen Feier zu begehen. Felicitas hat so ihre
e Probleme
roble
mit der Oma. Seit
hatte,, so w
wie du herumläufst und aussi
aussiehst,
peinlich, deine Oma zu
diese ihrr gesagt hat
ehst, ist es mir p
hatt sie die Om
Oma gemieden. Sogar auf das
Weihnachtsgeschenk,
das man immer
sein, ha
as letzte We
nachtsg
persönlich
Oma abholen muss,
rsönlich bei Om
s, hat sie verzichtet.
rzichtet. Und jetzt
etzt hat Felicitas Stress mit ihren
Eltern,
die natürlich wollen, dass die Familie komplett
ern, d
omplett das Fest besucht. Felicitas weigert sich
beharrlich mitzugehen und erst recht
nicht schick anziehen und Piercings auslasbeharrl
ht will sie sich
h nic
nur: „Überlege es dir genau. Wenn du nicht mitsen. Nach endlosen Diskussionen
kus
sagt Vater nu
kommst, wie wir es wollen, d
dann kannst
nnst du dir deine Ferienfreizeit abschminken. Ende!“
Felicitas muss sich entscheiden.
ntsch
Lust
ust
Jennii hat abs
absolut keine Lust mehr auf Schule und ist sich sicher, dass eine Auszeit für sie
das Richtig
Richtige wäre. Jenni ist in der 11. Klasse und möchte nach den Sommerferien ein Jahr im
Ausland verbringen, um dort als Au-pair Erfahrungen zu sammeln. Weg von der Schule und
um eine andere Sprache zu lernen. Da sie noch keine 18 Jahre ist, bittet sie ihre Eltern, die
Befreiung für ein Auslandsjahr bei der Schule zu beantragen. Nach dem Jahr will sie wieder
in ihre alte Schule zurück und dort das Abitur machen. Die Eltern fallen aus allen Wolken, als
Jenni ihr Anliegen vorträgt. „Lust, was ist schon Lust? Weißt du, wie oft ich keine Lust auf
meinen Job habe?“, entgegnet der Vater. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Jenni
entgegnet, dass sie sich die Sache genau überlegt habe, sie hätte auch schon eine Au-pairAgentur eingeschaltet, um ihr Ziel zu verwirklichen. Nach dem Gespräch weiß Jenni, dass
die Eltern ihren Wunsch nicht verstehen.
Jenni muss sich entscheiden.
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20
Lösung
Station 3
Grenzen austesten
Nr. 1
Grenze
Reaktion
Lehre
Ich mache, was ich will
blauer Brief, Schreck
ngt E
anstrengen bringt
Erfolg
Ein Zeitlimit
bleibt länger
n
aussprechen
Mein Freund will mehr
zieht sich zurück
nere Bere
itschaft wich
innere
Bereitschaft
wichtig
Winfried Röser: Auf dem Weg zur Selbstfindung
bstfindung – Erwachsen
Erw chsen werden
© Persen Verlag
Lösung
Station
ation 6
Einflüsse auf
uf dem Weg
W g zum Erwachsenwerden
Erwa
Nr. 1
N
Werbung
Wer
Religion
Verein
Familiensituation
Klassensituation
Erwartungen
Medien
Cliquenzugehörigkeit
Pubertät
Vorbild
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© Persen Verlag
21
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Illustrationen: Mele Brink (Cover), Nataly Meenen
Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH
Bestellnr.: 23329DA4
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