Kalter Rauch.

Nichtraucherschutz
SPD-Landesparteitag sendet wichtiges Signal im
Kampf für einen besseren Nichtraucherschutz!
Lothar Binding begrüßt die Entscheidung des SPD-Landesparteitages zum Ausbau des Nichtraucherschutzes
in der Gastronomie:
?Das Ergebnis des SPD-Landesparteitages mit seinen 300 Delegierten ist ein wichtiges Signal für die
Bemühungen eines besseren bundesweiten Nichtraucherschutzes. Der Antrag der SPD Heidelberg fordert die
SPD auf, sich in der Landesregierung für ein Rauchverbot in Gaststätten mit mehr als 1 Angestellten
einzusetzen. Dies schützt sowohl die Gäste als auch die Angestellten vor den großen Gefahren des
Passivrauchens. Es knüpft damit unmittelbar an Artikel 8 des Rahmenübereinkommens der WHO zur
Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) an, welches einen solchen Schutz fordert.
Als nächster Schritt müssen nun auch endlich ein bundesweites Nichtraucherschutzgesetz sowie ein
umfassendes Verbot von Tabakwerbung folgen! Deutschland ist eines der letzten Länder in der EU, das noch
Tabakaußenwerbung erlaubt.?
Welt-Nichtrauchertag 31. Mai 2015
Das diesjährige Motto des Welt-Nichtrauchertages, das von der Deutschen Krebshilfe und dem
Aktionsbündnis Nichtraucher e.V. (ABNR) ausgegeben wurde lautet:
E-Zigaretten und E-Shishas: Chemie für die Lunge!
Immer mehr Jugendliche rauchen E-Zigaretten und E-Shishas. Leider verdoppelte sich der Umsatz damit im
Vergleich zum Vorjahr auf 200 Millionen Euro. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg
(DKFZ) stuft E-Zigaretten und E-Shishas als ?gesundheitlich bedenklich? ein.
Sie können bisher praktisch unreguliert und frei verkauft werden. Mit ?kinderfreundlichen? Aromen, wie z.B.
Erdbeergeschmack und bunten Designs wird ganz gezielt um junge Menschen geworben. ?Erfreulicherweise
ist es uns in den letzten Jahren dank gesetzlicher Regelungen und Aufklärungskampagnen gelungen die Zahl
der jugendlichen Raucher deutlich zu senken?, so Lothar Binding.
1
Nichtraucherschutz
Dieser Erfolg könnte durch die vermeintlich harmloseren E-Zigaretten und E-Shishas wieder zu Nichte
gemacht werden. Es bestehe die Gefahr, dass Jugendliche über den Umweg E-Zigaretten wieder den Einstieg
ins Rauchen finden. Außerdem könne bisher nicht belegt werden, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung
helfen würde. ?Im Gegenteil?, so beklagt der SPD-Bundestagsabgeordnete, ?da man durch die E-Zigarette das
Rauchritual aufrecht erhält, sinkt offensichtlich die Motivation mit dem Rauchen aufzuhören.?
Regierung und Gesundheitspolitiker haben glücklicherweise die Gefahr erkannt. ?Ich freue mich deshalb sehr,
dass Bundesfamilienministern Manuela Schwesig den Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas mit und ohne
Nikotin an Kinder und Jugendliche in Deutschland verbieten möchte?, so Binding. Das allein würde aber noch
nicht reichen. Auf Forderungen von Nichtraucherschutz−verbänden und Suchtexperten, wie ein vollständiges
Werbeverbot für E-Zigaretten, Standards zur Produktsicherheit von Konsumenten, Verwendungsverbot in
Nichtraucherbereichen und die Besteuerung von nikotinhaltigen E-Zigaretten wie bei Tabakprodukten, wird
die Politik zeitnah reagieren müssen.
?Aber auch der Nichtraucherschutz in Deutschland muss weiter vorangetrieben werden, da dies der beste Weg
ist, um Menschen vom Rauchen abzuhalten?, unterstrich Binding. Deshalb solle endlich der Flickenteppich
unterschiedlicher Nichtraucherschutzgesetze in den Ländern abgeschafft werden. ?Die Gesundheitsminister in
den Ländern sollten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Arbeitsstätten mit Publikumsverkehr besser
vor dem gesundheitsgefährdenden Passivrauch schützen?, forderte Binding zum Abschluss.
Offener Brief an das Tabakunternehmen
Reemtsma
Mit freundlicher Genehmigung der dapd
Von der Sucht nach Schokolade - Werte leben. Werte raffen. Leben zerstören
Sehr geehrter Herr Blohm, sehr verehrte Frau Schröder, sehr geehrter Herr Nati,
vielen Dank für Ihre Weihnachtskarte, die mich sehr irritiert hat. Sie schreiben ?Wir wünschen Ihnen und
Ihrer Familie frohe Weihnachten und ein glückliches, erfolgreiches Jahr 2012. Und uns allen wünschen wir
eine Zukunft, in der wir auch ohne Bevormundung durch die EU selbst bestimmten, was wir genießen wollen
2
Nichtraucherschutz
und was nicht ? egal, ob es nun um Schokolade geht, um Cigaretten oder um unsere Entscheidungsfreiheit.?
Auf der Karte ist ein Weihnachtsmann aus Schokolade abgebildet, auf dem der Spruch steht ?Schokolade
fördert Karies?.
Ihre hinterhältige Marketingstrategie ist vielen Menschen längst bekannt: Sie stellen ironisierend einen
Zusammenhang zwischen Schokolade und Nikotin bzw. krebserregenden Stoffen und dem schwer
gesundheitsschädigenden Rauchen her. Mit Ihrer Anspielung ?Weihnachtsmann? wollen Sie die Kinder
verführen. Vielleicht wissen Sie, dass nur Vergleichbares mit Vergleichbarem sinnvoll verglichen werden
kann. Sie wollen Ihr Produkt verharmlosen und die Betroffenen auf eine schier aberwitzige Art und Weise
verhöhnen. Dabei denke ich an die erkrankten Menschen, an die Angehörigen, die möglicherweise zu
Weihnachten mit der todbringenden Diagnose ?Krebs? umgehen müssen. Ich denke auch an die zahllosen im
Gesundheitswesen tätigen Onkologen, Kardiologen, Pneumologen, Allgemeinmediziner, Krankenschwestern,
an die Pflegerinnen und Pfleger in den Hospizen, etc., etc., deren im hohen Maße belastende Arbeit Sie ganz
frech ins Lächerliche ziehen.
Bitte verstehen Sie mich richtig, ich schätze die Tätigkeit von Zahnärztinnen und Zahnärzten sehr ? aber die
Gefahren durch Zigaretten Krebs zu bekommen mit den Gefahren durch Schokolade Karies zu bekommen
gleich zu setzen benötigt schon ein gehöriges Maß an Skrupellosigkeit ? zur Weihnachtszeit.
Die wissenschaftlichen Belege zu den Gefahren des Rauchens sind Ihnen bekannt. In einer Information der
Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung heißt es wörtlich: ?Das Krebsrisiko von Raucherinnen und
Rauchern ist insgesamt verdoppelt, durch starkes Rauchen steigt es bis auf das Vierfache. Besonders eng ist
der Zusammenhang zwischen Rauchen und Tumoren der Bronchien bzw. Lunge, des Kehlkopfes, der
Mundhöhle sowie der Speiseröhre. Zirka 80-90 % aller an diesen Krebsarten Gestorbenen rauchten?? Weiter
hinten heißt es ?In Deutschland sterben jährlich 110 000 bis 140 000 Menschen an den Folgen des Rauchens.?
Stil und Inhalt Ihrer Karte verraten ein wenig über Sie und das Unternehmen Reemtsma: Es geht um mehr als
eine Milliarde Euro, die allein Ihr Unternehmen durch rauchende Menschen im Jahr umsetzt. Bezahlen
müssen das insbesondere die Menschen, die nicht viel Geld zur Verfügung haben und schlechter gebildet sind.
Sozialer Status und Rauchen stehen im engen Zusammenhang. Der Ärmere bezahlt die Manipulation gegen
sich selbst auch noch aus dem eigenen Portemonnaie. Ein zynischer Vorgang.
Über den Begriff "genießen" lässt sich nicht streiten. Das ist Geschmackssache. Ich kenne viele Menschen,
die die karzinogene, nach kaltem Rauch stinkende Ausatmung von Rauchern nicht mögen, auch beim Küssen
kommen einem die karzinogenen Moleküle in den Kopf. Nervosität, zum Teil schwerste Abhängigkeit,
schlechte Haut und gelbe Zähne, Geldknappheit, stinkende Kleidung und Krebs runden das bekannte Bild
rund um Ihre Produkte ab.
Ich begegne übrigens sehr vielen rücksichtsvollen Raucherinnen und Rauchern, die sich Ihrer Verantwortung
gegenüber den Mit¬menschen sehr bewusst sind und auf eine Zigarettenlänge selbstverständlich an die frische
Luft gehen. Viele sagen mir, dass sie lieber heute als morgen von der Sucht loskommen wollen. Von Freiheit
und Selbstbestimmung könne dabei leider keine Rede sein, zu häufig müssen einige Anläufe dafür genommen
werden. Und das Verlangen nach einer Zigarette bleibt noch lange bestehen.
Bisher ist mir noch nicht aufgefallen, dass Tabakmanagerinnen und Manager nach kaltem Rauch stinken,
gelbe Zähne haben und im Gespräch den Eindruck vermitteln, möglichst bald wieder eine rauchen zu müssen.
Aus diesem Grund mache ich mir um Sie weniger Sorgen. Sollte ich mich allerdings getäuscht haben, hoffe
ich sehr, dass Sie nicht eines Tages heftig an mich denken müssen.
Manchmal erhalte ich Post von Bürgerinnen und Bürgern, die mir vor einigen Jahren geschrieben haben und
3
Nichtraucherschutz
die heftig gegen einen besseren gesetzlichen Schutz vor Passivrauchen waren. Inzwischen hat sich ihre
Meinung geändert. Leider erst nach der schrecklichen Diagnose.
Ich wünsche Ihnen für 2012 viele Ideen für gute Vorsätze und vor allem Gesundheit ? weder Karies noch
Krebs.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Binding
Pressesammlung Nichtraucherschutz
Sammlung von Pressemeldungen aus Deutschland zum Thema Nichtraucherschutz
pdf Datei mit 2 MB - Download
Jahrelang waren die Anstrengungen gegen die persönliche und gesellschaftliche Verdrängung der Gefahren
des Rauchens, gegen den Mangel an politischem Verantwortungsbewusstsein, gegen den Einfluss der
Tabaklobby und vor allem auch gegen die Sucht vieler Menschen vergeblich. Rauchen und Passivrauchen
erfreuten sich anscheinend einer großen gesellschaftlichen Akzeptanz. Der von Rauchern, der Tabaklobby und
vorgeblich liberal eingestellten Politikerinnen und Politikern propagierte Grundsatz einer freiwilligen
Rücksichtnahme schien hierzulande im Gegensatz zu den gesetzlichen Rauchverboten in unseren
Nachbarländern bis in alle Ewigkeit unumstößlich zu sein.
In meinem Buch ?Kalter Rauch ? Der Anfang vom Ende der Kippenrepublik? verarbeite ich persönliche
Erfahrungen mit dem Kampf gegen die Sucht, Interviews mit Experten aus unterschied- lichen Bereichen,
wissenschaftliche Erkenntnisse und Auseinandersetzungen mit Lobbyisten aus den gegnerischen Lagern. Es
beleuchtet die Hintergründe einer Diskussion, bei der die Gräben quer durch Familien, Parteien, Büros oder
Wohngemeinschaften verlaufen.
Veröffentlichungen zum Thema
Nichtraucherschutz
ZDF Markus Lanz vom 24.6.2008
Lothar Binding in einer Talkrunde mit Gegenern des Nichtraucherschutzes
Video - wmv
Stellungnahme zur Kritik an Bundestrainer Joachim Löw:pdf-Link
Lothar Binding appelliert an den Fussball Bundestrainer und an seine Vorbildfunktion beim
Nichtraucherschutz.
4
Nichtraucherschutz
"Rauchverbot is Sache des Bundes"
Vor einem Jahr begann der SPD-Abgeordnete Lothar Binding einen Kampf für Rauchverbote. TAZ vom
31.7.07
Raucher müssen draußen bleiben
In Baden-Württemberg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern treten am heutigen 1. August
umfassende Nichtraucherschutzgesetze in Kraft. Dort ist der blaue Dunst aus Gaststätten, Krankenhäusern,
Schulen und Landesbehörden verbannt. Welt-online 1.8.07
Eine aktives und rauchfreies Leben verhilft zu einer frischeren Ausstrahlung? MdB Lothar Binding im
persönlichen Gespräch im Racket Center Nussloch 05-07
?Nichtraucher des Jahres 2007?
Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai ehrt der Aktionskreis Stuttgarter Nichtraucher e.V. alljährlich
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich um das Nichtrauchen verdient gemacht haben. In der
Vergangenheit waren dies u. a. Bahnchef Hartmut Mehdorn und die Schauspielerin Veronica Ferres.
"Viel Rauch um nichts?"
Streitgespräch zum Nichtraucherschutz zwischen Lothar Binding (SPD) und Detlef Parr (FDP). Es stammt aus
der aktuellen Ausgabe des Magazins BLICKPUNKT BUNDESTAG. Februar 2007
5