2 Das Textverständnis überprüfen

Geschlossene Aufgaben
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Das Textverständnis überprüfen
Der erste Aufgabenteil der Abschlussprüfung besteht aus sogenannten geschlossenen und halboffenen Aufgaben zum untersuchenden Erschließen
eines Textes. Hier zeigst du, dass du den vorgegebenen Text gut verstanden hast.
Du musst also den Text gründlich lesen, um richtig antworten zu können.
r Hinweis: Nicht immer findest du die gewünschten Antworten wortwörtlich
im Text. Dann musst du auf der Grundlage von mehreren Informationen die
nötigen Schlussfolgerungen ziehen.
2.1 Geschlossene Aufgaben
Es gibt verschiedene Typen von geschlossenen Aufgaben:
Oft handelt es sich dabei um Mehrfachwahlaufgaben (sogenannte Multiple-
Choice-Aufgaben): Zu einem Text oder einer Textstelle werden dir jeweils
mehrere Aussagen präsentiert, von denen aber nur eine richtig ist. Die richtige Aussage musst du ankreuzen. (Keinesfalls darfst du mehr als eine Aussage
ankreuzen – es sei denn, es wird ausdrücklich gesagt! Sonst wird die ganze
Aufgabe als falsch gewertet – selbst wenn eines deiner Kreuze richtig ist.)
Mitunter bekommst du zu einem Text auch mehrere Aussagen, die du alle
einzeln daraufhin überprüfen musst, ob sie zutreffen oder nicht.
Es ist auch möglich, dass du gezielt einzelne Fragen beantworten musst. Auf
diese Fragen gibt es dann immer nur eine bestimmte Antwort. Mitunter genügt es, wenn du im Text nur eine richtige Information, z. B. eine Zahl, findest und herausschreibst.
Manchmal wirst du auch aufgefordert, eine bestimmte Textstelle in einem
Text zu finden. Je nach Aufgabenstellung musst du die gesuchte Textstelle
dann entweder unterstreichen oder herausschreiben.
Maßstab ist in jedem Fall der Text. Auch wenn eine Aussage deiner Erfahrung
nach stimmt, darfst du sie nicht als zutreffend ankreuzen oder aufschreiben,
falls sie dem Text nicht zu entnehmen ist.
r Hinweis: Die Antworten, die du ankreuzt, müssen zu 100 Prozent stimmen!
Es genügt also nicht, dass ein Antwortsatz nur teilweise stimmt.
Übung 26
Anglizismen sortieren
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Hereinspaziert, ihr fremden Wörter!
Ohne die Importe erst aus dem Lateinischen, dann aus dem Französischen, nun
aus dem Englischen wäre die deutsche
Sprache arm. Kein Wort ist schlecht,
bloß weil es aus einer anderen Sprache
kommt. Man sollte nur auch die Umkehrung riskieren: Kein Wort ist schon
deshalb gut, weil wir es frisch aus Ame-
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rika übernommen haben; wenn deutsche Werbetexter und Wirtschaftsführer wahre Schaumbäder in englischen
Silben nehmen, muss die Frage erlaubt
sein, ob sie dabei nicht etwas zu viel
Schaum schlagen.
Beginnen wir mit den unstreitigen
Vorzügen des Englischen und unseren
Anleihen bei ihm, den Anglizismen.
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1. Sie binden uns in die einsam dominierende Weltsprache ein. Deutsche
Wissenschaftler, die internationale Anerkennung suchen, müssen Englisch
publizieren; deutschen Internet-Nutzern steht mit Englisch die Welt offen;
deutsche Manager international agierender Konzerne sollten nicht auf Dolmetscher angewiesen sein. […]
2. Die Welt des Computers ist aus
Amerika über uns gekommen, dort haben auch alle Modernisierungsschübe
ihren Ursprung, und für viele der notwendigen Fachausdrücke müssten deutsche Wörter erst erfunden werden. Sie
auch nur zu suchen, setzt indessen eine
Gesinnung voraus, die den Deutschen
abhanden gekommen ist.
3. Das Beste an unseren Importen sind
die pfiffigen Wörter, die sich der oft
überlegenen Kürze des Englischen bedienen und gleichzeitig deutsche Wortlücken schließen: Chip, Drink, fair, fit,
Flirt, Flop, Job, Team, Text. (Dass auch
Sport, Stopp, Drops ursprünglich englische Wörter sind, hört kaum noch
einer.) […]
Diese drei objektiven Vorzüge der englischen Sprache treffen in den meisten
Ländern Europas auf die verbreitete
subjektive Meinung, alles Amerikanische sei schick, cool, hip […].
Viele Deutsche sind ins Englische
vernarrt, und den nicht Faszinierten
kann man eine ganze Menge Englisch
zumuten. Die Deutsche Telekom zum
Beispiel verwöhnt ihre Angestellten mit
Wortgebilden wie Power Quest System
Recovery, und für ihre Kunden übersetzt sie das Ortsgespräch in den City
Call; wie die Deutsche Bahn die Auskunftsstelle in den Service Point verwandelt hat. […]
Auf deutschen Flughäfen liest man
unterdessen Kids and Family Check-in
und „Die besten connections für Ihren
nächsten flight“. In Graubünden rühmt
sich ein Weekend-Guide, „die hipsten
Nightspots“ aufzuführen; deutsche Zeitschriften wie Woman, Living at Home,
Men’s Health, Fit for Fun finden ihre
Leser; und wer mag noch wandern, da
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er doch zwischen Nordic Walking, Alpine
Walking und Power Walking wählen
kann? Unsere Liebe geht so weit, dass
wir Wörter von englischem Klang erfinden, die im Englischen nicht vorgesehen sind (Handy, Dressman, Showmaster) […]. Selbst der gröbste Unfug
stört uns nicht: Weil das running vielen
Amerikanern zu anstrengend war, wurde für Alte, Faule und Gebrechliche das
jogging propagiert, und das heißt hoffnungslos nichts als trotten, zuckeln,
schlurfen – eine üble Beleidigung unserer Stadtpark-Traber, eigentlich. Aber
joggen klingt englisch und ist falsch,
was will man mehr. […]
Zu unseren Kindern sind wir mit alledem nicht besonders freundlich. Mit
dem Fernsehen und der Popmusik werden sie vollends von einer englischen
Lawine überrollt. Nichts gegen Zweisprachigkeit – aber sie funktioniert nur,
wenn das Kind vom Vater eine andere
Sprache lernt als von der Mutter oder
zu Hause eine andere als in der Schule
und die sauber trennt, statt sie zu vermanschen […].
Die Vermengung der Wörter ist dabei
noch nicht einmal so schlimm wie die
Zwitter-Verben: gecovered, gelayoutet,
relaxed, recycled. An welche grammatische Struktur soll sich das Kind gewöhnen, welches Sprachgefühl kann in ihm
entstehen? […]
Hier und da zu stutzen beim Schreiben, lohnt sich also immer, und von
den Anglizismen, die sich in die Tasten
drängen, die Hälfte wegzuwerfen, wäre
kein schlechtes Rezept. Oft sind ja die
deutschen Wörter sogar kürzer als die
englischen […], und dass sie mehr Kraft
und Farbe haben, ist auch nicht selten.
VON WOLF SCHNEIDER
Geschlossene Aufgaben
Aufgaben
Lies den Text „Anglizismen sortieren“ und bearbeite anschließend die geschlossenen Aufgaben.
1. Der Verfasser des Textes „Anglizismen sortieren“ äußert sich darüber, …
dass die deutsche Sprache durch den Einfluss des Englischen nach und
nach verarmt.
dass das Eindringen englischer Wörter in die deutschen Sprache nicht
zu vermeiden ist.
dass einige Menschen neuerdings allzu unkritisch auf englische Wörter
zurückgreifen.
2. Der Verfasser nennt drei Vorzüge der englischen Sprache. Schreibe sie stichwortartig heraus.
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3. Nenne drei englische Wörter, die der Verfasser für gut hält.
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4. Nenne drei englische Formulierungen, deren Verwendung der Verfasser
ablehnt.
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5. Nenne zwei Beispiele für Anglizismen, die nach Ansicht des Verfassers so
nicht im Englischen gibt.
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6. Welchen Appell richtet der Verfasser an die Leser?
Sie sollen möglichst keine englischen Wörter benutzen.
Sie sollen nur bestimmte englische Wörter benutzen.
Sie sollen häufiger englische Wörter benutzen.
7. Markiere die Textstelle, an der du das erkennst.
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