1 16 Konjunktur Südwest Baden-Württembergs Wirtschaft mit leichtem Wachstum Prognose des 1. Quartals 2016 für Baden-Württemberg Impressum Konjunktur Südwest Prognose für das 1. Quartal 2016 Redaktionsschluss: 19.01.2016 Autoren: Dipl.-Ökonom Dr. Patrick Bremer Dipl.-Volkswirt Sebastian Debes Dipl.-Volkswirtin Ruth Einwiller Dipl.-Volkswirt Marcel Nesensohn Artikel-Nr. 8039 16001 Herausgeber und Vertrieb Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Foto: Bosch © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2016 Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Die Verbreitung, auch auszugsweise, über elektronische Systeme/ Datenträger bedarf der vorherigen Zustimmung. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten. AUF EINEN BLICK Baden-Württembergs Wirtschaft mit leichtem Wachstum – Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal 2016 preisbereinigt um 1 % zulegen Die wirtschaftliche Dynamik im Südwesten hat im zweiten Halbjahr 2015 deutlich nachgelassen. Saisonbereinigt bewegte sich das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal seitwärts und es schrumpfte laut unserer Prognose leicht im vierten Quartal. Dennoch dürfte das BIP 2015 um knapp 2 % gestiegen sein und damit stärker als der bundesdeutsche Wert. Im ersten Quartal 2016 sollte das reale BIP um 1 % gegenüber dem Vorjahresquartal wachsen. Die Auslandsnachfrage verliert im vierten Quartal 2015 deutlich an Dynamik. Angeführt vom Fahrzeugbau (saisonbereinigt -7,8 % zum Vorquartal) verringerte sich der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe saisonbereinigt im vierten Quartal (mit den Monaten Oktober und November) um 3,0 % gegenüber dem Vorquartal. Auch die Auftragseingänge aus dem Ausland sind im vierten Quartal rückläufig, nämlich um 3,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Binnennachfrage nimmt im vierten Quartal wieder Fahrt auf und zeigt sich in einem robusten Zustand. So legten die inländischen Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe real um 5,1 % gegenüber dem vierten Quartal 2014 zu. Damit verlagert sich das Wachstum langsam auf die Binnensektoren, denn auch die Investitionsgüternachfrage zog um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr an. Mit -0,9 % zum dritten Quartal sind die Auftragseingänge im Verarbeiten- Konjunktur Südwest 2016/1 den Gewerbe leicht rückläufig. Besonders auffällig ist hier das Minus von 4,5 % zum Vorquartal beim Maschinenbau. Insgesamt erhöhten sich 2015 die Verbraucherpreise nur um 0,2 % - ein Ergebnis der stark gesunkenen Ölpreise. Aktuelle Daten der Großhandels- und Erzeugerpreise lassen keinen Inflationsdruck erkennen, da diese im vierten Quartal deutlich gegenüber dem Vorjahresniveau gesunken sind. Der Arbeitsmarkt befindet sich nach wie vor in guter Verfassung und so meldeten sich 2015 durchschnittlich nur 3,9 % aller Erwerbspersonen arbeitslos. Dies entspricht einer Zahl von gut 227 000 Arbeitslosen oder knapp 3 300 Personen weniger als im Vorjahr. 1 INLANDSNACHFRAGE Umsatzstarker Fahrzeugbau Veränderung der realen Inlandsumsätze in %; saison- bzw. arbeitstäglich bereinigte Werte. Okt – Nov 15 zu IV/14 Okt – Nov 15 zu III/15 Kraftwagen und Kraftwagenteile Chemische Industrie Verarbeitendes Gewerbe Investitionsgüter Maschinenbau DV-Geräte, elektronische und opt. Erzeugnisse – 15 – 10 Robuste Binnennachfrage Die konjunkturelle Dynamik nimmt bei den Inlandsumsätzen im vierten Quartal 2015 wieder Fahrt auf. Die Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes lagen in Baden-Württemberg im Durchschnitt der Monate Oktober und November 2015 real und arbeitstäglich bereinigt 5,1 % über dem Wert des vierten Quartals 2014. Vom dritten Quartal 2015 bis zum vierten Quartal 2015 (mit den Monaten Oktober und November) stiegen die Erlöse saison- und arbeitstäglich bereinigt allerdings nur um 0,6 %. Im dritten Quartal fiel der Vorjahresvergleich mit einer Zunahme von 2,6 % noch moderater aus und zum Vorquartal war sogar ein Rückgang von 1,2 % zu verzeichnen. Die Investitionsgüternachfrage konnte wieder als Haupttreiber der Binnennachfrage identifiziert werAufträgseingänge rückläufig 110 Verarbeitendes Gew erbe; Indizes (2010=100, real und saisonbereinigt). Inlandsaufträge Inlandsumsätze 2 110 105 100 100 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 0 +5 + 10 + 15 den. Die Umsätze legten um 3,8 % zu. Die Lokomotive dieses Segments ist weiterhin der Fahrzeugbau. Die Inlandserlöse dieser Branche lagen um beachtliche 9,7 % über ihrem Vorjahresniveau. Saison- und arbeitstäglich bereinigt fielen die Umsätze dagegen um 1,5 % gegenüber dem dritten Quartal 2015. Die Inlandsumsätze des Maschinenbaus sind im Vorjahresvergleich zwar nur moderat gestiegen (0,9 %), gegenüber dem dritten Quartal 2015 war allerdings ein stärkerer Umsatzzuwachs festzustellen. Saisonbereinigt gingen die Umsätze hier um 2,0 % nach oben. Auch die Bauwirtschaft trägt zum positiven Bild bei. Die als Indikator für die Bauleistung fungierenden Arbeitsstunden stiegen im Vergleich zum dritten Quartal 2015 saisonbereinigt um 0,7 % an. In der Branche „DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse“ festigt sich allerdings die Schwäche der Nachfrage. Sowohl der Vorjahresvergleich wie auch der Vorquartalsvergleich zeigen weiterhin in die negative Richtung. Auftragseingänge verlieren an Dynamik 105 95 –5 95 Okt – Nov 15 Die real und arbeitstäglich bereinigten Inlandsaufträge im Verarbeitenden Gewerbe übertrafen in den Monaten Oktober und November die des vierten Quartals 2014 um 1,6 %. Im saisonbereinigten Quartalsvergleich war hier allerdings ein Rückgang von 0,9 % zu verzeichnen und auch die geglättete Trend-Konjunktur-Komponente deutet mit einem Minus von 0,6 % auf einen leicht negativen Trend für die zukünftigen Auftragseingänge hin. Konjunktur Südwest 2016/1 AUSLANDSNACHFRAGE Umsatzrückgang setzt sich durch Veränderung der realen Auslandsumsätze in %, saison- bzw. arbeitstäglich bereinigte Werte. Okt – Nov 15 zu IV/14 Okt – Nov 15 zu III/15 Vorleistungsgüter Verarbeitendes Gewerbe Kraftwagen und Kraftwagenteile Investitionsgüter Maschinenbau DV-Geräte, elektronische und opt. Erzeugnisse - 10 -8 Auslandsgeschäft rückläufig Nach hohen Zuwächsen in den ersten drei Quartalen 2015 verliert das Auslandsgeschäft der badenwürttembergischen Industrie zum Jahresende in den Monaten Oktober und November deutlich an Dynamik. Im Vorjahresvergleich stagnieren die Erlöse und im Vorquartalsvergleich sind bereits Rückgänge zu verzeichnen. Die Auslandsumsätze der Industrie lagen im Durchschnitt der Monate Oktober und November 2015 arbeitstäglich bereinigt nur noch 0,3 % über dem vierten Quartal 2014. Im dritten Quartal 2015 fiel das Vorjahresplus mit 5,9 % noch deutlich höher aus. Die abnehmende Dynamik bei den Umsätzen im Verarbeitenden Gewerbe hatte sich allerdings bereits im dritten Quartal angedeutet. Die Nachfrage nach den begehrten baden-württembergischen Exportgütern wie beispielsweise KraftTrendwende eingeleitet? Verarbeitendes Gew erbe; Indizes (2010=100, real und saisonbereinigt). Auslandsaufträge Auslandsumsätze 130 130 120 120 110 110 100 IV/10 IV/11 IV/12 Konjunktur Südwest 2016/1 IV/13 IV/14 100 Okt – Nov 15 -6 -4 -2 0 +2 +4 +6 +8 wagen und Kraftwagenteile hat zum Jahresende damit ebenfalls an Dynamik verloren. Deren Umsätze stiegen in den Monaten Oktober und November im Vergleich zum vierten Quartal 2014 real und arbeitstäglich bereinigt nur noch um 0,2 % an. Die Produzenten der Branche „DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse“ und auch der Maschinenbau meldeten bereits ein Umsatzminus von 3,1 % bzw. 1,0 % gegenüber dem Vorjahreswert. Die preis- und saisonbereinigten Veränderungsraten gegenüber dem dritten Quartal 2015 zeigten einen Rückgang der Nachfrage aus dem Ausland. Im Verarbeitenden Gewerbe war im Südwesten ein Umsatzminus von 3,0 % zu verzeichnen. Am deutlichsten legt der Fahrzeugbau den Rückwärtsgang ein. Die Erlöse der Branche Kraftwagen und Kraftwagenteile gingen um 7,8 % zurück. Auslandsnachfrage trübt sich ein Die Auslandsbestellungen im Verarbeitenden Gewerbe fielen im Südwesten im Durchschnitt der Monate Oktober und November 2015 um 3,5 % gegenüber dem vierten Quartal 2014 und im Vergleich zum dritten Quartal 2015 trübt sich das Bild ebenfalls ein. Hier zeigt sich ein saisonbereinigter Rückgang von 0,7 %. Auch im dritten Quartal war im Vorjahresvergleich bereits ein leichtes Minus von 0,3 % festzustellen. Der Rückgang dürfte nicht nur von kurzer Dauer sein. Die Trend-KonjunkturKomponente zeichnet ebenfalls ein negatives Bild. Diese fiel gegenüber der Vorperiode um 3,2 %. 3 WIRTSCHAFTSBEREICHE Einzelhandel: Stagnierende Umsätze 140 140 130 Umsatz insgesamt* 120 110 120 Umsatz im EH mit Geräten der Informations- u. Kommunikationstechnik* 110 100 100 130 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Die zuletzt zu verzeichnende Belebung der Geschäftsentwicklung im Einzelhandel hat sich im Herbst nicht fortgesetzt. Insgesamt lagen die Erlöse sogar geringfügig unter dem Niveau des Vorquartals. Deutlich stärkere Umsatzeinbußen musste hingegen der Einzelhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik hinnehmen: In dieser Sparte verringerten sich die Umsätze um gut 5 Prozentpunkte. Großhandel: Impulse fehlen 120 120 Umsatz insgesamt* Umsatz mit so. Maschinen, Ausrüstungen u. Zubehör* 115 115 110 110 105 105 100 100 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 Okt 15 Die Umsätze des Großhandels zeigen seit Beginn des vergangenen Jahres eine fallende Tendenz und gingen in den Herbstmonaten erneut auf breiter Front zurück. Wie im vorhergehenden Quartal musste der Großhandel mit Informationsund Kommunikationstechnik dabei die höchsten Erlöseinbußen verkraften. Lediglich der Großhandel mit Maschinen und Ausrüstungen verzeichnete ein Wachstum seiner Erlöse. Bauhauptgewerbe: Kräftiger Nachfrageschub 160 Geleistete Arbeitsstunden insgesamt* 150 160 150 Auftragseingang insgesamt* 140 140 130 130 120 120 110 110 100 100 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden hat im Herbst weiter leicht zugenommen. Allerdings ist diese Entwicklung ausschließlich auf das Plus des Wohnungs- und des Straßenbaus zurückzuführen. Die Auftragseingänge signalisierten zuletzt ein deutliches Anziehen der Nachfrage. Mit Ausnahme des öffentlichen Hochbaus lagen die Zuwachsraten in allen Sparten im zweistelligen Bereich. Verarbeitendes Gewerbe: Umsatzentwicklung weiterhin rückläufig 130 130 Umsatz insgesamt* 120 120 Auftragseingang insgesamt* 110 110 100 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 100 Okt – Nov 15 Der seit Sommer 2015 zu beobachtende Umsatzrückgang der Südwestindustrie setzte sich auch in den Herbstmonaten fort. Während die Inlandserlöse das Niveau der Vorperiode leicht übertrafen, gingen die Erlöse aus dem Auslandsgeschäft hingegen deutlich zurück. Eine erneute Trendwende zeichnet sich hierbei nicht ab: Das Volumen der Auftragseingänge war sowohl im Inland als auch im Ausland zuletzt rückläufig. * Reale saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100; Auftragseingang Bauhauptgewerbe nominal. 4 Konjunktur Südwest 2016/1 BRANCHENTRENDS I Fahrzeugbau: Anhaltender Umsatzrückgang 140 140 Umsatz insgesamt* 130 130 Auftragseingang insgesamt* 120 120 110 110 100 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 100 Okt – Nov 15 Die Umsätze gingen im Herbst erneut kräftig zurück. Besonders das Auslandsgeschäft hat sich deutlich verschlechtert: Dort lag die Veränderungsrate gegenüber dem Vorquartal sogar im zweistelligen negativen Bereich. Nachdem die Branche im Sommer einen kräftigen Nachfragerückgang hinnehmen musste, bewegte sich das Volumen der Auftragseingänge zuletzt knapp über dem Niveau der Vorperiode. Maschinenbau: Umsatzwachstum auf hohem Niveau 130 130 Umsatz insgesamt* Auftragseingang insgesamt* 120 120 110 110 100 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 100 Okt – Nov 15 Umsätze und Bestellungen entwickelten sich im Maschinenbau zuletzt in die entgegengesetzte Richtung: Während die Erlöse im Herbst wieder zulegten und beinahe das Niveau des 2. Quartals 2015 erreichten, ist das Ordervolumen wie bereits in der Vorperiode erneut deutlich gesunken. Sowohl das Umsatzplus als auch der Rückgang der Bestellungen war im Inland ausgeprägter als im Ausland. Metallerzeugung und -bearbeitung: Impulse bleiben aus 120 120 Umsatz insgesamt* Auftragseingang insgesamt* 110 110 100 100 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Da die rückläufigen Auslandsumsätze von einem geringfügigen Wachstum der inländischen Erlöse nahezu kompensiert wurden, wiesen die gesamten Umsätze in dieser Branche kaum eine Veränderung gegenüber der Vorperiode auf. Damit bewegen sich die Branchenerlöse bereits seit einem Jahr auf einem relativ konstanten Niveau. Die Nachfrage hingegen war zuletzt sowohl im Inland als auch im Ausland leicht rückläufig. Herstellung von Metallerzeugnissen: Auftragseingänge und Umsätze leicht im Plus 130 130 Umsatz insgesamt* Auftragseingang insgesamt* 120 120 110 110 100 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 100 Okt – Nov 15 Nachdem sowohl Umsätze als auch Auftragseingänge im Vorquartal rückläufig waren, konnten beide Indikatoren - ausgehend von einem noch immer hohen Niveau - in den Herbstmonaten erneut zulegen. Während die Aufträge des Auslandes gegenüber jenen des Inlandes deutlich stärker zunahmen, zeigten sich hinsichtlich der Veränderungsrate der Umsätze keine nennenswerten Unterschiede. * Reale, saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100. Konjunktur Südwest 2016/1 5 BRANCHENTRENDS II Chemische Industrie: Wachstumsphase beendet? 120 120 Umsatz insgesamt* 110 110 Auftragseingang insgesamt* 100 100 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Umsätze und Bestellungen entwickelten sich in dieser Branche weiterhin nahezu im Gleichschritt. Nachdem sich die Veränderungsraten beider Indikatoren seit dem Sommer 2014 durchweg im Plus befanden, verzeichneten diese in den Herbstmonaten jeweils ein geringfügiges Minus. Sowohl die Erlössituation als auch die Lage der Auftragseingänge gestaltete sich im Inland etwas günstiger als im Ausland. Pharmaindustrie: Umsatzwachstum setzt sich fort 120 120 Umsatz insgesamt* Auftragseingang insgesamt* 110 110 100 100 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Nachdem die Erlöse in der Vorperiode leicht zurückgegangen sind, setzte sich das Umsatzwachstum im Herbst fort. Diese Entwicklung ist überwiegend auf die hohe Wachstumsrate des Inlandes zurückzuführen. Bei den Bestellungen bewirkte der kräftige Rückgang im Ausland, dass sich die gesamten Auftragseingänge, trotz einer beinahe zweistelligen Zuwachsrate aus dem Inland, im Minus befanden. Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: Steigende Auslandsnachfrage 110 110 Umsatz insgesamt* Auftragseingang insgesamt* 105 105 100 100 95 95 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Die Branchenerlöse erreichten zuletzt in etwa das Niveau des Vorquartals und konnten somit das moderate Wachstum der zurückliegenden Monate erst einmal nicht fortsetzen. Ausgelöst durch eine deutlich gestiegene Auslandsnachfrage konnten die Auftragseingänge zuletzt spürbar zulegen. Der 3-Jahres-Höchstwert aus dem 2. Quartal des vergangenen Jahres wurde nur knapp unterschritten. DV-Technik, Elektronik, Optik: Schwache Inlandsnachfrage 130 130 Umsatz insgesamt* 120 Auftragseingang insgesamt* 120 110 110 100 100 90 IV/10 IV/11 IV/12 IV/13 IV/14 90 Okt – Nov 15 Nach einer beinahe zweijährigen Wachstumsphase sind die Umsätze nun bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken. Weder aus dem Inland noch aus dem Ausland kamen wesentliche Impulse für die Geschäftsentwicklung. Eine baldige Trendumkehr wirkt mit Blick auf die Entwicklung der Auftragslage eher unwahrscheinlich. So ist das Volumen der Auftragseingänge vor allem im Inland zuletzt stark gesunken. * Reale, saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100. 6 Konjunktur Südwest 2016/1 PREISENTWICKLUNG Verbraucherpreise im Jahr 2015: + 0,2 % Der Verbraucherpreisindex in Baden-Württemberg erhöhte sich im Jahresdurchschnitt 2015 um lediglich 0,2 %. So niedrig lag die Teuerungsrate zuletzt im Wirtschaftskrisenjahr 2009. Nach einem Plus von 0,1 % im dritten Quartal 2015, stiegen die Preise im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,3 % an. Erneut dämpften die stark fallenden Energiepreise den Gesamtindex. So erhöhte sich der Verbraucherpreisindex ohne Heizöl und Kraftstoffe immerhin um 1,0 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Heizölpreis gab mit einem Minus von 21,2 % gegenüber dem Vorjahr auch im letzten Quartal 2015 stark nach. Deutliche Preisrückgänge gab es zudem bei Kraftstoffen (-9,8 %) und bei der Haushaltsenergie (5,3 %). Dagegen stiegen die Preise der Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen um 1,9 %. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,4 % sowie insbesondere saisonabhängige Nahrungsmittel mit einem beachtlichen Plus von 11,7 %. Wohnungsmieten einschließlich Nebenkosten wiesen eine Preissteigerung von 1,2 % auf. Rohstoffpreise fallen weiter Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) übersteigt die weltweit produzierte Menge an Rohöl den Gesamtverbrauch nun bereits seit dem ersten Quartal 2014. Dieser Angebotsüberschuss zeigte sich bereits zu Beginn des vergangenen Jahres deutlich an den niedrigen Rohölpreisen, welche im letzten Quartal 2015 noch einmal deutlich gesunken sind. Die Referenzsorte Brent notierte im Dezember im Schnitt bei nur 39 US-Dollar und damit um 38,1 % niedriger als im Vorjahr. Hierzulande wird der Preisverfall der Mineralölprodukte jedoch etwas abgemildert: Im vierten Quartal lag der Wechselkurs im Schnitt bei 1,09 US-Dollar je Euro und somit um 12,3 % niedriger als vor Jahresfrist. Der in Euro berechnete HWWI-Index für Energierohstoffe wies im vierten Quartal einen Rückgang von 31,8 % auf, während sich der Index der sonstigen Rohstoffe um 11,4 % gegenüber dem Vorjahr verringerte. Die Preise auf den der Verbraucherebene vorgelagerten Handelsstufen in Deutschland sind auch im vierten Quartal 2015 weiter gesunken. Die Großhandelsverkaufspreise lagen um 1,2 % unter dem Vorjahresniveau. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sanken im Schnitt um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Konjunktur Südwest 2016/1 7 BESCHÄFTIGUNG Konstant gute Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Metallerzeugung u. -bearbeitung Herst. v. Dvgeräten, elektronischen und opt. Erzeugnissen Herst. v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen Verarbeitendes Gewerbe Maschinenbau Herst. v. Werkzeugmaschinen -2 -1 0 +1 +2 +3 +4 +5 3-Monatsdurchschnitt der Beschäftigtenzahl September - November 2015 gegenüber dem Vorjahr in %. Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten. Arbeitsmarkt nach wie vor in guter Verfassung Die Beschäftigungsentwicklung konnte auch im Herbst des vergangenen Jahres als ausgesprochen gut bezeichnet werden. Laut Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Monaten August bis Oktober 2015 im Schnitt um gut 103 000 über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (+2,4 %) und belief sich damit auf über 4,41 Mill. Stellen. Bei den drei Branchen, die die wirtschaftsnahen Dienstleistungen umfassen, wurde mit einem Plus von knapp 29 000 Arbeitsplätzen der größte absolute Zuwachs ausgewiesen. Mit gut 6 600 zusätzlichen Stellen fiel die Erhöhung im Bereich „Arbeitnehmerüberlassung“ etwas geringer aus als im vorhergehenden Dreimonatszeitraum. Besonders hervorzuheben ist die Beschäftigungsentwicklung im Gesundheits- und Sozialwesen: Dort wurden rund 15 000 Stellen geschaffen. Das Bauhauptgewerbe verzeichnete laut Fachstatistik in den Monaten SepJugendarbeitslosenquote auf sehr niedrigem Niveau % 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Dez 10 8 Arbeitslosenquote insgesamt Jugendarbeitslosenquote % 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Dez 11 Dez 12 Dez 13 Dez 14 Dez 15 Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit. tember bis November 1 800 Beschäftigte mehr als vor Jahresfrist, ein beachtlicher Zuwachs, der seit über einem Jahr in dieser Branche nicht erreicht wurde. In den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten erhöhte sich die Beschäftigtenzahl im selben Zeitraum um 11 600 gegenüber dem Vorjahr. Im Maschinenbau schwächte sich der Beschäftigungsaufbau erneut ab, das Plus an Stellen belief sich auf 1 700. In der Branche des Fahrzeugbaus entstanden 2 400 Stellen, ebenfalls etwas weniger als in den Dreimonatszeiträumen zuvor. In der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verstärkte sich der Beschäftigungszuwachs seit dem vergangen Dreimonatszeitraum sogar noch. Hier waren 1 800 zusätzliche Arbeitsplätze (+3,1 %) zu verzeichnen. Die Branche Metallerzeugung und -bearbeitung ist zwar bezogen auf die absolute Beschäftigtenzahl relativ klein, der Anstieg um 4 % ist aber dennoch bemerkenswert. Arbeitslosenquote bei 3,7 % Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) belief sich im Dezember 2015 auf 3,7 % und ist damit gegenüber September um 0,1 %-Punkte gesunken. Die Arbeitslosenzahl lag im vierten Quartal bei rund 217 800 (- 2 700 gegenüber dem Vorjahresquartal). Knapp 70 100 davon waren Langzeitarbeitslose (- 850 gegenüber dem Vorjahr). Die Jugendarbeitslosenquote (15- bis unter 20Jährige) lag im Dezember 2015 bei nur 1,4 %. Konjunktur Südwest 2016/1 KONJUNKTUR INTERNATIONAL Wirtschaftliche Erholung Europas stützt Südwest-Export im dritten Quartal 2015 Die US-Notenbank FED leitete Ende 2015 die Zinswende in den USA ein und erhöhte erstmals seit 9,5 Jahren wieder ihren Leitzins. Der Anstieg um 25 Basispunkte wird die US-Wirtschaft noch nicht entscheidend bremsen; es kommt auf die Geschwindigkeit an, mit der weitere Zinserhöhungen erfolgen werden. Da die EZB zeitgleich ihr Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Staatsanleihen) bis mindestens März 2017 verlängerte und die Zinsen somit für längere Zeit historisch niedrig bleiben, muss sich die baden-württembergische Exportindustrie daher künftig auf divergierende Geldpolitiken dies und jenseits des Atlantik einstellen. Insgesamt liegt das reale BIP-Wachstum in der Eurozone deutlich unter dem der Vereinigten Staaten und erreichte das Vorkrisenniveau von 2008 bisher noch nicht. Diese gilt aber nicht für alle Mitgliedstaaten. So konnten Deutschland und Baden-Württemberg den wirtschaftlichen Einbruch nach 2008 mehr als nur ausbügeln, während Länder wie Spanien sich erst langsam aus der tiefen Rezession herausarbeiten. In den Sommermonaten kam es allmählich zu einem Wandel in der Exportdynamik Baden-Württembergs ab. Im Durchschnitt der Monate Januar bis Oktober betrug das Exportplus 9,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, allerdings erhöhte sich das saisonbereinigte Exportvolumen im dritten Quartal 2015 mit 1,26 % gegenüber dem Vorquartal so schwach wie Konjunktur Südwest 2016/1 seit fünf Quartalen nicht mehr. Die nächsten Monate werden zeigen, ob diese Entwicklung auf das sehr gute zweiten Quartal 2015 zurückzuführen ist, oder sich ein stabiler Trend ergibt. Zudem bezieht der Export seine Dynamik aus einer anderen Quelle. Der US-Export erhöhte sich von Januar bis Oktober 2015 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um ein Viertel, verzeichnete aber im dritten Quartal ein saisonbereinigtes Minus von knapp 4 % gegenüber dem Vorquartal. Die Musik spielte ab der Jahresmitte in Europa. Das Vereinigte Königreich orderte im Zeitraum Januar bis Oktober 20,5 % mehr Waren aus dem Südwesten, aber auch Länder der Eurozone, wie Italien (+10,9 %) oder die Niederlande (+12,7 %) verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Dieser Trend scheint auch im dritten Quartal 2015 intakt zu sein, da die Ausfuhren ins Vereinigte Königreich saisonbereinigt um 10,7 % und in die Niederlande um 10,3 % im Vergleich zum Vorquartal zulegten. Der wichtige chinesische Markt stagnierte von Januar bis Oktober 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (+0,8 %) und könnte ein Vorbote der wirtschaftlichen Probleme im Reich der Mitte sein. Die vorliegenden Exportdaten zeigen, dass die baden-württembergische Industrie ihre Produkte geografisch breit diversifiziert anbietet. Auch wenn die Wachstumsdynamik im Jahr 2016 in den gut gelaufenen Märkten wie USA nachlassen sollte, besteht Hoffnung, dass diese Lücke von den sich erholenden Euromitgliedstaaten gefüllt wird. 9 INDIKATOREN IM ÜBERBLICK Indikator Sep Okt Nov Jul Aug 2014 Auftragseingänge (real, 2010=100) Verarbeitendes Gewerbe insgesamt aus dem Inland aus dem Ausland Bauhauptgewerbe (nominal, 2010=100) Produktion im Verarbeitenden Gewerbe (2010=100) Umsätze (real, 2010=100) Verarbeitendes Gewerbe insgesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Bauhauptgewerbe (nominal) Einzelhandel Großhandel Kfz-Handel Gastronomie Geleistete Arbeitsstd. (2010=100) Verarbeitendes Gewerbe Bauhauptgewerbe Sep Okt Nov Dez 2015 Aktuellste 3 Monate gg. jew. Vorjahresmonate Veränd. (%) – 2,2 111,1 116,4 112,1 122,9 94,2 107,2 112,4 112,6 ... 104,9 111,8 104,3 115,6 94,0 105,4 108,9 108,7 ... 0,6 115,5 119,7 117,6 128,0 94,4 108,4 114,9 115,4 ... – 4,0 123,5 132,9 92,5 145,9 123,5 133,4 148,8 132,5 ... 18,9 118,1 117,9 115,5 120,8 97,5 119,8 122,6 119,6 ... 3,0 122,3 121,9 123,0 128,7 100,4 123,3 128,1 122,9 ... 1,9 110,3 111,6 110,4 116,5 91,9 113,2 117,2 115,1 ... 4,0 133,2 131,3 134,6 139,8 108,3 132,5 138,0 130,0 ... 0,4 136,8 148,0 156,1 155,3 128,1 142,9 159,0 157,5 ... 4,2 98,6 107,5 102,9 109,3 99,8 102,7 110,4 106,5 ... 3,4 111,5 113,7 104,9 112,5 95,9 109,2 108,8 ... ... – 2,7 108,4 121,1 111,9 129,5 97,0 114,0 130,7 ... ... 6,6 104,8 109,6 101,0 122,6 113,7 105,2 111,2 101,5 ... 0,8 111,2 116,9 111,8 118,9 94,6 112,7 118,8 116,4 ... 2,3 133,7 135,7 125,0 138,2 98,5 135,1 138,2 128,5 ... 1,9 Exporte (Mrd. EUR) 16,0 16,5 15,5 18,4 14,7 17,4 18,0 ... ... 9,1 Unternehmensinsolvenzen (Anzahl) 137 155 134 169 142 134 168 ... ... 4,5 1 222 1 264 1 192 1 329 1 165 1 268 ... ... ... 2,1 1 105 1 102 1 102 1 110 1 116 1 118 1 113 1 113 ... 1,1 93,3 92,5 92,0 93,0 93,6 94,7 94,3 94,1 ... 1,9 103,7 103,8 104,5 103,9 104,7 105,0 105,0 106,4 ... 1,4 105,0 105,0 105,1 105,0 104,5 105,3 105,1 ... ... 0,3 107,8 108,0 107,7 105,9 106,1 108,3 108,5 ... ... 0,4 114,5 111,8 106,3 118,5 117,6 116,9 113,8 110,7 ... 2,6 1) Betriebsgründungen (Anzahl) Beschäftigte Verarbeitendes Gewerbe (1 000) Bauhauptgewerbe (1 000) Einzelhandel (2010=100) Großhandel (2010=100) Kfz-Handel (2010=100) Gastronomie (2010=100) Arbeitsmarkt 2) Arbeitslosenquote (%) Arbeitslose (1 000) Kurzarbeiter nach § 170 SGB III (1 000) Offene Stellen, ungefördert (1 000) 4,0 3,8 3,8 3,8 3,9 3,8 3,7 3,6 3,7 – 0,1 234,7 221,3 219,0 224,0 234,2 225,9 218,0 216,3 219,1 – 1,2 5,2 5,7 8,4 4,6 2,1 4,1 ... ... ... – 37,9 76,9 77,3 76,0 85,5 87,3 86,8 86,8 87,0 84,2 14,1 Verbraucherpreisindex (2010=100) 106,5 106,3 106,3 106,7 106,7 106,5 106,6 106,6 106,5 0,3 4) 0,10 0,08 0,08 – 0,02 – 0,03 – 0,04 – 0,05 – 0,09 – 0,13 – 0,2 3) 1,6 1,6 1,5 1,5 1,3 1,3 1,1 1,1 ... – 0,4 3) 1,290 1,267 1,247 1,100 1,114 1,122 1,124 1,074 1,088 – 11,8 4) 0,791 0,789 0,791 0,707 0,714 0,731 0,733 0,707 0,726 – 7,9 4) 1,208 1,208 1,203 1,049 1,078 1,091 1,088 1,083 1,083 – 10,0 4) 9 474 9 327 9 981 11 309 10 259 9 660 10 850 11 382 10 743 9,6 4) Zinsen in der Eurozone Dreimonatsgeld (% p.a.) 10-jährige Staatsanleihen (% p.a.) Euro-Wechselkurse US-Dollar pro Euro Pfund Sterling pro Euro Schweizer Franken pro Euro Aktienmarkt Xetra-DAX (Ende 1987=1 000) 3) 1) Neugründungen mit Substanz (Haupt- und Zweigniederlassungen). – 2) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. – 3) Veränderung des aktuellsten Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (Prozentpunkte). – 4) Veränderung des aktuellsten Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (%). Externe Datenquellen: Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Europäische Zentralbank. Zeichenerklärung: … Angabe fällt später an. 10 Konjunktur Südwest 2016/1 BRUTTOINLANDSPRODUKT Reales BIP Baden-Württemberg Originärwerte Kettenindex Veränderung zum (2010=100) Vorjahresquartal Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV 1) saison und arbeitstäglich bereinigte Werte Kettenindex Veränderung zum (2010=100) Vorquartal 88,3 -2,5 90,8 0,3 92,0 1,0 91,5 0,8 93,8 1,5 92,6 1,1 95,6 2,5 93,9 1,4 94,3 6,8 95,4 1,7 96,5 4,9 97,6 2,2 99,6 6,2 99,2 1,7 102,0 6,7 101,0 1,7 99,8 5,9 101,3 0,3 100,4 4,1 102,0 0,7 103,2 3,6 102,5 0,5 104,3 2,3 103,5 0,9 102,1 2,2 104,6 1,1 103,5 3,0 103,7 -0,9 103,5 0,3 101,7 -1,9 99,9 -4,2 98,2 -3,4 90,6 -11,2 92,6 -5,7 90,4 -12,6 92,1 -0,5 94,0 -9,1 92,3 0,2 96,9 -3,0 94,2 2,0 94,1 3,9 96,1 2,0 98,8 9,2 99,4 3,4 102,4 8,9 101,1 1,7 104,7 8,0 102,3 1,2 103,1 9,5 104,0 1,7 103,7 4,9 104,3 0,2 105,9 3,4 104,6 0,3 106,4 1,7 105,3 0,6 104,6 1,5 105,3 0,0 103,9 0,3 105,4 0,1 106,1 0,3 105,4 0,0 105,5 -0,8 105,1 -0,3 102,5 -2,0 104,9 -0,2 104,3 0,4 105,3 0,4 107,3 1,1 106,0 0,7 107,3 1,6 106,6 0,5 105,6 3,0 107,4 0,8 106,2 1,8 107,6 0,2 109,4 2,0 108,1 0,5 110,3 2,8 108,8 0,7 107,7 2,0 109,3 0,4 108,8 2,5 110,2 0,8 111,4 1,8 110,3 0,1 … … … … 1) Saisonbereinigung nach dem Berliner Verfahren BV 4.1. Zeichenerklärung: … Angabe fällt später an. Konjunktur Südwest 2016/1 11 METHODISCHE HINWEISE Bereinigung von Zeitreihen Die überwiegende Teil der in Konjunktur Südwest beobachten Zeitreihen wird auf Basis der Ursprungswerte saison- und arbeitstäglich bereinigt. Hierbei kommt das Berliner Verfahren BV 4.1 zum Einsatz. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine kurzfristige Betrachtung der Konjunktur auf Basis von Vorquartalsvergleichen. Wird dagegen auf die Entwicklung zum Vorjahr abgestellt, so sind die betrachteten Zeitreihen meist arbeitstäglich bereinigt. Konzept des Konjunkturindikators für Baden-Württemberg in Kürze Der Konjunkturindikator für Baden-Württemberg ist eine gewichtete Zusammenfassung der folgenden, mit Ausnahme des Deutschen Aktienindex, für Baden-Württemberg vorliegenden Zeitreihen (Gewichte in Klammern): • Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe aus dem Inland (23,8 %) • Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe aus dem Ausland (19 %) • Reale Produktion des Verarbeitenden Gewerbes (15,5 %) • L-Bank-ifo-Geschäftsklima in der Gewerblichen Wirtschaft (13,1 %) • Zahl der gemeldeten offenen Stellen; ab Januar 2000 Zahl der ungeförderten offenen Stellen (16,7 %) • Deutscher Aktienindex (11,9 %). Die Auswahl und Gewichtung der IndikatorZeitreihen erfolgte mit Hilfe verschiedener ökonometrischer Testverfahren. Der Indikator wurde so konzipiert, dass er den Verlauf des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in gleitender Jahresrate zuverlässig prognostiziert. Die gleitende Jahresrate ist die prozentuale Veränderung von jeweils 4 Quartalen gegenüber den 4 Quartalen zuvor. Die ökonometrischen Tests haben gezeigt, dass der Konjunkturindikator der gleitenden Jahresrate des BIP 3 Quartale vorausläuft. Aussagen über die zu erwartende Höhe der BIP-Veränderungsrate lässt der Indikator jedoch nicht zu. Für die Berechnung des Indikators werden zunächst die Monatsdaten der oben genannten Zeitreihen mit Hilfe des Berliner Verfahrens BV 4.1 kalender- und saisonbereinigt. Mit den bereinigten Daten werden Veränderungsraten berechnet und diese normiert. Anschließend werden die normierten Veränderungsraten der Zeitreihen mit dem entsprechenden Gewicht zur Indikatorreihe addiert. In den aktuellen Indikatorwert geht dabei der jeweils aktuellste Wert der einzelnen Zeitreihen ein. Durch die Bildung des arithmetischen Mittels dreier Monatswerte wird die Indikatorreihe abschließend zu Quartalsdaten verdichtet. Eine detaillierte Beschreibung des Berechnungskonzepts steht auf folgender Internetseite zum Download bereit: http://www.statistik-bw.de/KonjSW/KonjunkturindikatorMethodik.pdf 12 Konjunktur Südwest 2016/1 So erreichen Sie uns Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Böblinger Straße 68 70199 Stuttgart Telefon 0711/ 641- 0 Zentrale Telefax 0711/ 641- 24 40 [email protected] www.statistik-bw.de Gerne beraten wir Sie auch persönlich. Rufen Sie uns an! Zentraler Auskunftsdienst Ihre Anlaufstelle für alle aktuellen und historischen Statistiken für Baden-Württemberg, seine Regionen, Landkreise und Gemeinden Telefon 0711/ 641- 28 33, Telefax - 29 73 Bibliothek Allgemein zugängliche Präsenzbibliothek für aktuelle und historische baden-württembergische und deutsche Statistik sowie für baden-württembergische Landeskunde Telefon 0711/ 641- 28 76, Telefax - 29 73 Pressestelle Etwa 400 Pressemitteilungen jährlich zu allen aktuellen Themen Telefon 0711/ 641- 24 51, Telefax - 29 40 Vertrieb Bestellung von Veröffentlichungen Telefon 0711/ 641- 28 66, Telefax 641- 13 40 62 Kontaktzeiten Montag bis Donnerstag 9.00 – 15.30 Uhr, Freitag 9.00 – 12.00 Uhr Statistisches Landesamt Baden-Württemberg • Böblinger Straße 68 • 70199 Stuttgart • Telefon 0711/ 641- 0 Zentrale Telefax 0711/ 641- 24 40 • [email protected] • www.statistik-bw.de
© Copyright 2024 ExpyDoc