Zeitgenossen des Ötzi kamen bis nach Landshut

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LANDKREIS LANDSHUT
Samstag, 18. Juli 2015
21
Zeitgenossen des Ötzi kamen bis nach Landshut
Geoarchäologe bewertet zwei Erdwerk-Funde des Ergoldinger Sammlers Norbert Höffner
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A 92 zwischen Freising
und Flughafen gesperrt
Die Autobahn 92 wird am Wochenende in Fahrtrichtung Deggendorf zwischen Flughafen und Freising-Mitte gesperrt. Wie die Autobahndirektion Süd mitteilt, wurden
bei Kontrollfahrten leichte Schäden
an der Betondecke festgestellt.
Deshalb ist die A92 bereits seit
gestern Abend im genannten Abschnitt wegen Reparaturarbeiten an
der alten Betonfahrbahn gesperrt.
Die Arbeiten dauern bis spätestens
Sonntag, 7 Uhr. Zur Vermeidung
von möglichen Hitzeschäden werden die geschädigten Betonplatten
entfernt und durch Asphalt ersetzt.
Die Autobahn muss dazu in Fahrtrichtung Deggendorf voll gesperrt
werden. Die Ausleitung erfolgt am
Autobahndreieck Flughafen. Von
dort wird der Verkehr über die Bundesstraße B 301 zur Anschlussstelle
Freising-Mitte geleitet. Die Umleitung ist ausgeschildert.
Sommerzeltlager für
Jugendliche in Gaisthal
Die „Deutsche Jugend in Europa
(DjO)“ und „Mit ohne Grenzen e.V.“
veranstaltet wieder ein deutschtschechisches Ferienlager für Kinder und Jugendliche von neun bis 16
Jahren in Gaisthal. Es werden zwei
Termine für verschiedene Altersstufen angeboten:
Gaisthal „Klassik“ für die 13- bis
16-Jährigen vom 2. bis 15. August
und Gaisthal „Junior“ für die
Neun- bis Zwölfjährigen im Anschluss vom 16. bis 22. August. Die
Unterbringung erfolgt auf den wohl
schönsten Zeltplatz Bayerns im
oberpfälzischen Gaisthal, nahe der
tschechischen Grenze. Die Betreuer
sind alle pädagogisch ausgebildet
und haben viel Erfahrung in der Jugendarbeit.
Wer neue Leute kennenlernen
und mit ihnen eine Menge Spaß erleben will, ob beim Singen, Tanzen,
Basteln, Sporteln oder bei Lagerfeuer, Outdoorspielen, Nachtwanderungen, Ausflügen und vieles
mehr, kann seine Anfrage oder Anmeldung an Marcus Baier, Telefon
0871-14247173, oder per E-Mail
[email protected] richten.
enige Funde in der bayerischen Archäologie sind so
spektakulär wie Artefakte
aus der Ötzi-Ära. Nahe dem Altheimer Erdwerk bei Landshut, einer
Befestigungsanlage aus der Jungsteinzeit, fand ein Sammler aus Ergolding schon vor Jahren einen perfekt gearbeiteten Feuersteindolch,
der ohne jeden Zweifel aus den Lessinischen Bergen (Monti Lessini)
nördlich von Verona stammt. „Auch
der Ötzi hatte einen Dolch dieser
Machart aus Lessinischem Feuerstein in seiner Ausrüstung“, erklärt
Geoarchäologe Alexander Binsteiner, der den Fund wissenschaftlich
bewertet hat. Zu Recht wird nun gemutmaßt, dass es Beziehungen zwischen Oberitalien und der Altheimer Kultur (3800 bis 3350 vor
Christus) in Niederbayern gegeben
haben muss.
Vor einigen Wochen fand der versierte Sammler Norbert Höffner aus
Ergolding ein weiteres Artefakt: In
unmittelbarer Nähe seines Dolchfundes entdeckte er direkt im Altheimer Erdwerk eine kleine, gelochte Steinscheibe aus Marmor. Höffner war sich sicher, dass es sich bei
beiden Funden um Stücke aus der
Ötzi-Ära handelt und bat den Geoarchäologen Alexander Binsteiner
um Hilfe.
Ötzi trug eine
fast identische Scheibe
Beide kennen sich, seit Binsteiner
von 1999 bis 2001 für das Landesamt für Denkmalpflege in Landshut
die „Feuersteinstraße zwischen
Bayern und Böhmen“ untersucht
hatte. Bis heute pflegen der Samm-
über den Alpenhauptkamm
von
Süd nach Nord geschafft“, sagt Binsteiner. Nach Meinung des Steinzeitexperten ist es mehr
als wahrscheinlich,
dass auch diese
Marmorscheibe wie
auch der Dolch
durch Besucher aus
dem Süden nach
Altheim gekommen
sind.
Das wirft eine
Reihe von Fragen
auf, vor allem was
der Sinn und Zweck
Norbert Höffner fand beim Altheimer Erdwerk diese ge- ... Dolch aus Lessinischem Feuer- dieser
Kontakte
lochte Marmorscheibe mit einem Durchmesser von knapp stein. Beide Stücke verbleiben bis war. „Es könnten
3,3 Zentimetern sowie einen ...
auf weiteres beim Sammler.
Fernreisende der in
Oberitalien beheiler und der Wissenschafter einen der Ötzi-Epoche. Eine einleuchten- mateten Remedello-Kultur gewesen
mehr oder weniger regelmäßigen de Interpretation der Scheibe ist ein sein, die über den Alpenhauptkamm
Kontakt. Und so sagte Alexander „Hühnergalgen“, der am Gürtelrie- kamen und die Gegend im Norden
Binsteiner zu, die Artefakte an sei- men befestigt worden sein könnte. nach Rohstoffen erkunden wollten.
nem Arbeitsplatz im Nordico Mu- „Noch heute wird diese Halterung Oder es gab möglicherweise kriegeseum der Stadt Linz mikroskopisch bei der Vogeljagd verwendet“, sagt rische Auseinandersetzungen“, sagt
und geochemisch zu untersuchen. Alexander Binsteiner. Wie der Geo- Alexander Binsteiner. Ebenso denkDer Steinzeitexperte konnte Höff- archäologe erklärt, wurden die er- bar sei, dass man versuchte, Hanners Vermutung bestätigen: Der legten Tiere an den Schnüren ange- delsbeziehungen aufzubauen oder
Dolch ist aus Lessinischem Feuer- bunden, die Scheibe unter dem dass Abenteurer einfach nur die
stein, die Scheibe ist aus alpinem Gürtel durchgeschoben und da- Welt jenseits der Alpen erforschen
wollten.
Marmor gefertigt.
durch fixiert.
uf diese Fragen habe die
er Ötzi trug eine fast identiNach Jahren intensiver ForForschung derzeit noch keische Marmorscheibe, das in schung kennen die Forscher mittlerne endgültigen Antworten.
seiner zentralen Lochung weile Hunderte von Geräten aus
ein Bündel von Fellriemen mit einer dem italienischen Feuerstein in den Fest steht nach Aussage des GeoarQuaste am Ende zusammenhielt. Steinzeitsiedlungen des nördlichen chäologen damit aber, dass die Zeit„Die Scheibe ist schon etwas Beson- Alpenvorlandes – von der Schweiz genossen des Ötzi – vielleicht sogar
deres, aber kein reiner Schmuck, über Österreich bis nach Ober- und er selbst – den Alpenhauptkamm
sondern hat auch eine Funktion“, Niederbayern. „Alle wurden sie in nach Norden überschritten haben
erläutert der Geoarchäologe – eine einem sehr engen Zeitfenster zwi- und bereits vor Jahrtausenden bei
-cshäufige Eigenschaft der Werkzeuge schen 3600 und 3300 vor Christus uns waren.
A
D
Bessere Vernetzung
Landkreisgrüne gratulierten Gewies zu Ehrenpreis
Die Landkreisgrünen gratulierten bei ihrem monatlichen Treffen
vergangenen Donnerstag Dieter Gewies zur Verleihung des Sepp-Daxenberger-Ehrenpreises. Der Altbürgermeister von Furth wurde damit für seinen unermüdlichen Einsatz für dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbarer Energie gewürdigt. Weit über Bayern hinaus
ist er mit den Modellprojekten für
die höchste Dichte an Sonnenkollektoren und dem größten solarunterstützten Hackschnitzelheizwerk
bekannt geworden.
Als Vorbereitung auf die kommende Landesdelegiertenkonferenz
referierte die Kreisvorsitzende Petra Seifert die wichtigsten Ergeb-
nisse des innerparteilichen Reformprozesses: „Geplant ist die Einführung eines kleinen Parteitages, um
die Möglichkeiten der Basis sich an
inhaltlichen Beschlüssen zu beteiligen zu stärken.“, so Seifert. In die
gleiche Richtung zielt auch die
Etablierung eines Landesausschusses. „Damit soll die Kommunikation auch zwischen den einzelnen Regionen Bayerns verstärkt werden“,
erläuterte Seifert den Sinn dieser
Umstrukturierungsmaßnahme. Ihr
Vorstandskollege Günther Sandmeyer wies darauf hin, dass alle Änderungen die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Orts- und Kreisvorstände erleichtern und eine bessere
Vernetzung ermöglichen werde.
Dieter Gewies bei der Verleihung des Sepp-Daxenberger-Ehrenpreises im Maximilianeum.
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