Ausländische Akademiker werden auf den hiesigen Arbeitsmarkt

Ausländische Akademiker werden auf
den hiesigen Arbeitsmarkt vorbereitet
Akademie der Ingenieure bringt Fachkräfte und Unternehmen zusammen
STUTTGART. Seit Jahren suchen
die Wirtschaftsunternehmen und
die öffentliche Verwaltung im Land
nach Fachkräften. Gleichzeitig
kommen verstärkt Akademiker aus
dem Ausland nach Deutschland,
um hier zu arbeiten. Die Akademie
der Ingenieure in Stuttgart hat mit
dem Seminar Systematik des deutschen Bau- und Planungswesens
ein Programm geschaffen, das beide Seiten zusammenbringen soll.
Der Lehrgang startete Mitte Mai
und endete in der vergangenen
Woche. 21 Bauingenieure und Architekten aus 14 Nationen nahmen
an den täglichen Kursen teil. Ziel
des Lehrgangs war es, die ausländischen Akademiker auf die Anforderungen der deutschen Baubranche vorzubereiten. Dabei wurden
neben praktischen Themen wie
der Projektplanung auch rechtliche Aspekte thematisiert, etwa die
bundesweite Honorarordnung für
Architekten und Ingenieure.
Schon während des Seminars
konnten die Teilnehmer mithilfe
von Mitarbeitern der Akademie
Kontakte zu Bau- und Planungsbüros knüpfen sowie Praktika absolvieren. Nach Angaben der Projektleiterin Katia Kusel fanden fünf von
ihnen auf diesem Weg eine Stelle.
Um die Kontakte weiter zu vertie-
fen, waren zur Abschlussveranstaltung am vergangenen Freitag mehrere Vertreter von Bauunternehmen aus der Region eingeladen. So
stellten sich etwa Leonhard und
Weiss, Mailänder Consult und die
Bit AG vor. Auch das Welcome Center der Region Stuttgart und das
Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) Baden-Württemberg
präsentierten ihre Angebote.
„Leider war es den Arbeitgebern
aus der öffentlichen Verwaltung,
die wir eingeladen hatten, nicht
möglich, zu erscheinen“, sagt Geschäftsführer Jochen Lang. Dabei
sei der Fachkräftemangel gerade
bei Land und Kommunen trotz attraktiver Arbeitsplätze groß und
werde immer wieder beklagt.
Die Akademie der Ingenieure ist
Partner des bundesweiten IQ Netzwerks, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds gefördert wird. (bel)
Von rechts: Geschäftsführer Jochen Lang und die stellvertretende Projektleiterin Katia
Kusel, daneben die Teilnehmer des Lehrgangs mit einem ihrer Lehrer. FOTO: AKADEMIE DER INGENIEURE