GRÄSERLAND Wie Gräser unsere Welt verändern Autoren Petra Bättig-Frey, Dozentin Nachhaltigkeitskommunikation, [email protected] Regula Treichler Bratschi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Nachhaltigkeitskommunikation, [email protected] Jasmine Jud, Semesterarbeit 2 für BSc in Umweltingenieurwesen Gestaltungskonzept Erich Stutz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Nachhaltigkeitskommunikation, [email protected] Realisation Forschungsbereich Nachhaltigkeitskommunikation ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) Campus Grüental CH-8820 Wädenswil Links Forschungsbereich Nachhaltigkeitskommunikation www.iunr.zhaw.ch/nachhaltigkeitskommunikation Gräserland www.zhaw.ch/iunr/graeserland Kontakt Petra Bättig-Frey, Dozentin Nachhaltigkeitskommunikation, [email protected] 2. Auflage (März 2016) Inhalt Gräser, das grüne Gold 4 Kulturgeschichte6 Energie und Rohstoffe 8 Ernährung 10 Gras - Tierfutter - Fleischkonsum 12 Foodwaste 14 Abschlussaufgabe16 Gräser, das grüne Gold Die sieben Gräser die unsere Welt veränderten, spielen nach wie vor eine zentrale Rolle im Leben von uns Menschen. Spätestens seit der Mensch Ackerbau betreibt (zwischen 7000 und 4000 vor unserer Zeitrechnung) werden Gräser gegessen. Im Laufe der Zeit vergrösserte sich der Nutzungsbereich je nach Gräserart und Region. Heute sind die sieben Gräser nicht nur wichtig im Bereich der Ernährung, sondern sie werden genutzt als Rohstoff in Bautätigkeiten, zur Energiegewinnung oder in der Gestaltung unserer Umgebung. Auf den nächsten Seiten werdet ihr mehr über die legendären Sieben erfahren: Bambus, Gerste, Mais, Papyrus, Reis, Weizen und Zuckerrohr. Die Namen dieser sieben Pflanzen sind allgemein bekannt, neu ist für dich allenfalls, dass es sich um Gräser handelt. Ebenfalls wird dich vielleicht die Tatsache erstaunen, dass wir Menschen praktisch täglich die einen oder anderen dieser Gräser nutzen. Sie sind folglich ein wichtiger Bestandteil unseres Konsumverhaltens. "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben." Alexander von Humboldt GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern Bambus Bambusoideae Ursprung: China Verwendung: Lebensmittel, Baustoff, Musikinstrumente, Haushaltsware Gerste Hordeum vulgare Ursprung: Vorderer Orient und östlicher Balkan Verwendung: Futtermittel, Bier, Kaffee-Ersatz, Whisky, Grütze Mais Zea mays Ursprung: Mittelamerika, Mexiko Verwendung: Futterpflanze, Nahrungsmittel, Energiegewinnnung Papyrus Cyperus papyrus Ursprung: Südeuropa, Südwestasien, Afrika Verwendung: Beschreibmaterial, Kanus Reis Oryza sativa Ursprung: Südliches China Verwendung: Grundnahrungsmittel, Branntwein, Essig, Milch Weizen Triticum aestivum Ursprung: Vorderer Orient (Fruchtbarer Halbmond) Verwendung: (Grund-)Nahrungsmittel, Tiermast Zuckerrohr Saccharum officinarum Ursprung: Südostasien, Indien Verwendung: Haushaltszucker, Schnaps, Rum, Energiegewinnung 5 Kulturgeschichte Kreuzungszucht am Beispiel Weizen Schon die ersten Bauern haben jeweils die Samen der Pflanzen mit den besten Eigenschaften ausgewählt und für die Aussaat im kommenden Jahr aufgehoben. Durch diese sogenannte Auslesezucht entstanden langsam verschiedene Sorten, welche an die lokalen Bedingungen angepasst waren. Grosse Veränderungen waren jedoch selten und eher zufällig. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde erkannt, dass sich die Eigenschaften von zwei Pflanzen durch Kreuzung gezielt kombinieren lassen, man spricht von Kreuzungs- oder Kombinationszucht. Weizen ist das wichtigste Getreide in der Schweiz und wird grossflächig angebaut auf der Fläche von 88 000 Fussballfeldern (880 km2), das entspricht dem halben Kanton Zürich. Pflanzen werden gezielt miteinander gekreuzt, um positive Eigenschaften zu kombinieren. So kann zum Beispiel ein Schweizer Weizen mit guten Backeigenschaften mit einem Weizen gekreuzt werden, welcher einen natürlichen Schutz vor einer Pilzkrankheit hat, aber nicht gut an Schweizer Verhältnisse angepasst ist. Dieser pilzresistente Weizen wurde bis jetzt vielleicht im Nahen Osten angebaut. Aus dieser Kreuzung entstehen ganz viele verschiedene Pflanzen. Unter all denen sucht man sich diejenigen aus, welche die guten Backeigenschaften UND die Pilzresistenz geerbt haben und verwendet diese für die weitere Züchtung. Kreuzungszüchtung bei Weizen E 1 E2 pilzresistenter Weizen, schlechter Ertrag, nicht angepasste Sorte pilzanfälliger Weizen, hoher Ertrag Schweizer Sorte ∆ 1. Rückkreuzung mit Schweizer Sorte 2. Rückkreuzung mit Schweizer Sorte nach x-Rückkreuzungen GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern ∆ ∆ Angestrebt wird eine neue pilzresistente Weizen Sorte für den Anbau in der Schweiz. Die Züchter suchen gezielt nach Pflanzen, welche diese Eigenschaft aufweisen. Es ist möglich, dass diese Pflanze im Mittleren Osten vorkommt und somit nicht an unsere klimatischen Bedingungen angepasst ist. Kreuzt man diese Pflanze mit einer Schweizer Kultursorte, findet man in den Nachkommen nicht nur die gewünschte Pilzresistenz, sondern auch eine Reihe anderer, unerwünschter Eigenschaften der Pflanze aus dem Mittleren Osten. Diese unerwünschten Eigenschaften müssen anschliessend gezielt durch sogenannte Rückkreuzungen wieder entfernt werden. Dazu werden die Nachkommen einer Kreuzung jeweils wiederholte Male mit der Schweizer Kultursorte gekreuzt. Die Eigenschaften der Schweizersorte werden in diesem Prozess immer weiter ‚angereichert‘, bis im Idealfall eine Pflanze wächst, die alle Eigenschaften der Schweizer Sorte und nur noch die Pilzresistenz aus der eingekreuzten Sorte enthält. Anleitung Kartenmischer: 1. Lege die blauen Karten links und die roten Karten rechts in den Kartenmischer. Die roten Karten symbolisieren die verschiedenen Eigenschaften (oder Gene) von Schweizer Weizen, welcher nicht vor der Pilzkrankheit geschützt ist. Die blauen Karten symbolisieren die verschiedenen Eigenschaften (oder Gene) von Weizen, welcher nicht vom Pilz befallen wird. Die interessante Eigenschaft ist das Rosen As aus dem blauen Stapel. Das Rosen As symbolisiert die Eigenschaft ‚Pilzresistenz‘. 2. Betätige die Kurbel. 3. Halbiere den gemischten Stapel und suche dir denjenigen Stapel aus, welcher das Rosen As aus AUFGABE ht mit dem Spiel das Prinz ip der Kreu zung szuc nach. Dein Ziel arten Spielk den und her Karte nmisc des Schweizer ist es, viele gute Backeigen scha ften scha ft Eigen die Weize ns beizu beha lten PLUS As) ein zu n Rose s blaue bol: „Pilzresistenz“ (Sym kreuzen. 1. Wieso ist eine Rückkreuzung für dein Ziel sinnvoll? 2. Wieso muss der Kartenstapel nach jedem Mischen im Kartenmischer in zwei gleich grosse Stapel geteilt werden? 3. Welche Ziele möchten die Bauern mit der Züchtung erreichen? Nenne vier wichtige Punkte. dem blauen Stapel enthält. Beide Stapel sind mögliche Nachkommen und enthalten gleich viele Eigenschaften von beiden Elternpflanzen. Dich interessiert aber nur der Nachkomme mit der Eigenschaft „Pilzresistenz“, also mit dem blauen Rosen As. Zu erwarten ist, dass dieser mässige Backeigenschaften zeigt und wenig an Schweizer Verhältnisse angepasst ist, da noch sehr viele Eigenschaften aus dem blauen Stapel enthalten sind. 4. Lege deinen gemischten Stapel mit dem Rosen As rechts in den Kartenmischer, einen neuen roten Stapel links und betätige die Kurbel erneut. Dies entspricht einer ‚Rückkreuzung‘. 5. Halbiere den gemischten Stapel und suche wieder die Hälfte aus, welche das Rosen As aus dem blauen Stapel enthält. 7 Energie und Rohstoffe Energieproduktion - Umweltbelastung Im Gräserland gibt es zwei spezifische Bepflanzungen zum Thema Gräser und Energie. Einerseits wird veranschaulicht wie viel Anbaufläche in Hektaren es von einer bestimmten Pflanze braucht, damit wir einen Kilometer Auto fahren können. Andererseits zeigt die Bepflanzung links daneben (siehe Rückseite) die Höhe der Umweltbelastung einzelner Energielieferanten pro Kilometer Leistung. Die verursachte Umweltbelastung wird in Umweltbelastungspunkten (UBP) angegeben. Auf dem Hochsitz hat man einen guten Überblick über diese streifenartigen Bepflanzungen. Um die Flächen nach belieben einander gegenüber zustellen, stehen euch die Laminate zur Verfügung. Biotreibstoff – Energie der Zukunft? 20 000 km/ha Elektro-Auto (Photovoltaik) Bio-Ethanol (Gras) 40 000 km/ha 60 000 km/ha 100 000 km/ha 120 000 km/ha 1 326 000 km/ha 208 UBP/km 72 000 km/ha 235 UBP/km 62 000 km/ha Bio-Gas 416 UBP/km (Silagemais) 45 000 km/ha Bio-Ethanol 757 UBP/km (Mais) Benzin 282 UBP/km 200 UBP/km Nachwachsende Rohstoffe im Tank zu verbrennen scheint auf den ersten Blick attraktiv. Schliesslich könnte man damit bis zu 50% der Treibhausgase aus fossilen Rohstoffen sparen. Bei Biotreibstoffen aus Raps, Mais oder Zuckerrüben, sind die Treibhausgas-Emissionen zum Teil deutlich geringer als bei fossilen Rohstoffen. Betrachtet man jedoch die gesamte Umweltbelastung, so wird deutlich, dass die Biotreibstoffe vom Feld keine Vorteile für die Umwelt haben. Es gibt grosse Unterschiede in Bezug auf den Landverbrauch von GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern 80 000 km/ha 400 UBP/km 600 UBP/km 800 UBP/km 1000 UBP/km verschiedenen Biotreibstoffen. Mit einer Hektare Gras kommt man 72 000 Kilometer weit, doch mit Mais sind es nur 45 000 Kilometer. Dies ist immer noch wenig im Vergleich zum Elektroauto, welches mit dem Strom von Photovoltaikanlagen auf einer Hektaren Land 1 326 000 Kilometer weit fährt. Werden alle Faktoren, welche eine Auswirkung auf die Umwelt haben, in Form einer Ökobilanz eingerechnet, wird zum Beispiel auch mitberücksichtigt, dass Mais mehr Dünger benötigt als Gras, so ergibt sich ein ähnliches Bild. Auch so schneiden Elektroautos 1200 UBP/km mit Solarstrom deutlich besser ab. Und mit Gras fahren ist noch sinnvoller als eine Benzinfahrt, während Ethanol aus Mais im Tank die Umwelt gut dreimal mehr belastet als Benzin. Eine allgemeine Aussage zu den Biotreibstoffen ist deshalb schwierig zu machen. Fakt ist heute, dass Biotreibstoffe in der Schweiz, im Gegensatz zur EU oder den USA, kaum eine Rolle spielen. Da Boden in der Schweiz immer knapper wird, ist auch in Zukunft nicht mit einer Zunahme der Biotreibstoffproduktion zu rechnen. AUFGABE Diskutiere nun mit deiner Gruppe nachfolgen de Fragen und haltet die Ergebnisse schriftlich fest. 1. Welcher Energielieferant bringt mehr Kilometerleistung als Umweltbelastung? 2. Bringe die Energielieferanten nach ihrer Bilanz «Umweltbelastung - Leistung» in eine sinnvolle Reihenfolge. 3. Weshalb ist Benzin bei den Bepflanzungen links (Umweltbelastung), aber nicht rechts (Kilometerleistung) zu finden? 4. Warum ist eine generelle Aussage, welcher Energielieferant der Beste ist schwierig? Zähle die Einflussfaktoren auf. gsWa s sin d Umwe ltbela st un pu nkte UB P? f- und Energieflüsse In einer Ökobilanz werden alle Stof en, Wasser und Luft Bod für gen und damit die Belastun irkungen auf die Ausw en den bestimmt. Diese verschie prechend ihrer ents sen müs n Umwelt und den Mensche t miteinandirek sie it dam en, Bedeutung gewichtet werd diese gewichteten der verglichen werden können. Alle ‚Umweltbelasals en werd Belastungen zusammen k dieser einzelnen Dan et. ichn tungspunkte‘ (UBP) beze iedlichen UmweltbeKennzahl können die ganz untersch werden. lastungen miteinander verglichen 9 Ernährung Nahrungsmittel der Zukunft Wir verfügen über 148 000 000 km2 Land auf dieser Welt, wovon etwa ein Zehntel landwirtschaftlich genutzt werden kann. Heute leben 7.2 Milliarden Menschen auf der Erde, bis ins Jahr 2050 werden je nach Entwicklung 8 bis 10 Milliarden Menschen erwartet. Damit in Zukunft genügend Nahrung produziert werden kann, braucht es weitere Forschung und sinnvolle gesetzliche Rahmenbedingungen. An der ZHAW wird zum Beispiel zum Thema „Essbare Insekten“ geforscht. Insekten sind als Proteinquelle effizienter und ökologischer als Fleisch und auch Fisch. Einen Schritt, um diese neue Proteinquelle zu erschliessen, macht der Schweizer Bundesrat auf gesetzlicher Ebene mit der Aufnahme von Insektenarten in einen Entwurf ins neue Lebensmittelgesetz 2016. Zurzeit dürfen Insekten für den Eigengebrauch gezüchtet werden. Wie wir morgen essen werden Sechs Foodtrends vom Zukunftsinstitut Trendprognose 1 Flexitarier Immer mehr Menschen lassen das «Hauptelement» Fleisch an drei oder mehr Tagen pro Woche weg. Die Teilzeitvegetarier machen bereits einen Markt mit ähnlichen Dimensionen wie «Bio» aus. Der Flexitarier verbindet Genuss mit Welt- und Selbstverantwortung. Auf diese Weise kann Fleischverzehr wieder zu etwas Besonderem werden, das man mit Genuss statt schlechtem Gewissen zelebriert. Trendprognose 2 Sensual Food Geschmack wird zur Orientierung im Lebensmittelüberfluss immer wichtiger. Die Aufwertung von Geschmack eröffnet ein gewaltiges upselling Potential – vom Lagenkaffee über Himalajasalz bis zum Sommelierbier. Geschmack ist individuell und erfordert eine Verfeinerung und Weiterentwicklung einer Genusssprache, die uns hilft, sensorische Eindrücke besser zu verbalisieren und ins Bewusstsein zu holen. Trendprognose 3 Curated Food Im Umgang mit Nahrung zählt künftig nur noch die richtige GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern Auswahl. Es gibt alles – und von allem zuviel. Noch mehr Wahlmöglichkeiten schaffen nicht mehr Konsum, sondern Desorientierung und Verdruss. Der Stress steigt. Dabei sucht der Konsument ja nur nach einem Produkt, das zu ihm passt, ihm schmeckt, moralisch vertretbar ist und ihn gesund hält. Trendprognose 4 New Gardening Selbst gezogen und selbst gepflückt – der Trend zum Urban Farming/Gardening erobert Städte, Dächer und Restaurants. Statt Lebensmittel über lange Wege zu transportieren, sollen die Städter sie selbst vor Ort produzieren. Urban Farming/Gardening vereint mehrere Wünsche: Sehnsucht nach Natur und dem Ursprünglichen, nach authentischen, lokalen Nahrungsmitteln mit dem Bedürfnis, autark zu sein, angesichts von Wirtschafts- und Lebensmittelkrisen Versorgung selbst sichern zu können. Trendprognose 5 Küchenchefs Sie sind die Supermodels der 2010er-Jahre, denn sie weisen den Weg zu verantwortungsvollem Umgang mit Körper, Nahrungsmitteln und Umwelt. Innovative Küchenchefs müssen heutzutage über sinnliche Erlebnisse Sinn erzeugen, Zusammenhänge klarmachen, Geschichten erzählen. Denn ein Grundbedürfnis der Gäste von morgen ist besonders beim Essen echtes Verstehen und intuitives Vertrauen in die Küchenphilosophie eines Restaurants bezüglich Qualität, Herkunft der Produkte, Zubereitung und Inszenierung. Trendprognose 6 Re-use Food Ein Umdenken setzt ein. Sharing heisst beim Thema Food neue Kreisläufe eröffnen für das, was derzeit noch in den Müll wandert. Der sorgsame Umgang mit Nahrung und die Vermeidung von Abfällen ist im Alltag oft nicht leicht. Unsere Lebenshaltung ist paradox – für viele Konsumenten ist es selbstverständlich, alles was das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, sofort wegzuwerfen. Inspiriert durch die Natur, in der es keine Probleme mit Abfällen gibt, wird das Prinzip von «Cradle to Cradle» zum neuen Paradigma einer müllfreien Gesellschaft. AUFGABE Stell dir vor, du nimmst als Proba nd an einem Exper iment teil. Während einem Monat musst du auf deinen bisher igen Fleisc hkonsum verzic hten. Als altern ative Prote inliefe ranten dienen dir folgen de Varianten: A) Insekten B) Vegetarische und vegan e Produkte C) In vitro Fleisc herze ugnisse (im Labor , ausse rhalb eines lebend en Organ ismus, erzeu gt) Als Impre ssion zu den jeweili gen Varian ten findest du im Couve rt Bilder mit den entsp reche nden Buchstaben . Diskutiere mit deiner Grupp e folgen de Frage n und haltet Stichw orte fest: 1. Welche Variante würdest du bevorzugen? Warum? 2. Wo siehst du Vor- und wo Nachteile bei den jeweiligen Varianten? 3. Eine Kombination der Varianten wäre aus ökologischer Sicht sinnvoll. Was müsste geschehen, damit du in deiner Ernährung komplett auf diese Proteinlieferanten umsteigen würdest? 11 Gras - Tierfutter - Fleischkonsum Einkaufsverhalten - Menüplanung leicht gemacht? Jeden Tag beeinflusst du bewusst oder unbewusst unseren Weltmarkt. Du entscheidest, welche Produkte du konsumierst. Was kaufst du ein? Von wo kommt das Produkt? Unter welchen Bedingungen wurde es produziert? Wie wurde es verarbeitet? Diese Informationen sind gerade bei Lebensmittel eigentlich zugänglich. Durch gesetzliche Bestimmungen in der Schweiz müssen Angaben zum Produkt auf der Verpackung vermerkt sein. In vielen Einkaufsläden gibt es auch Beschilderungen über Herkunft und Produktionsart der jeweiligen Artikel. Möchte man bewusst naturschonend einkaufen, ist das Wissen über die Saisonalität von Früchten und Gemüse eine Erleichterung. Für die Generation deiner Grosseltern war klar, was gerade Saison hat. Denn damals gab es noch keine geheizten Gewächshäuser, welche unter grossem Energieaufwand fast das ganze Jahr frische Tomaten liefern. Das heutige Angebot in den Läden ist von neuen Technologien und vom weltweiten Handel geprägt. Auch der Fleischkonsum hat sich von der Generation deiner Grosseltern zu dir verändert. Im Pavillon wird über Vor- und Nachteile informiert. Foodprint Was wir essen, beeinflusst nicht nur unsere persönliche Gesundheit und unser Wohlbefinden. Unsere Ernährungsweise hat auch Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft, die Gesellschaft und das Tierwohl. Wusstest Du, dass ... … 28% der Umweltbelastungen in der Schweiz durch die Ernährung verursacht werden? … eine Mahlzeit mit Fleisch durchschnittlich drei Mal mehr Treibhausgase produziert als eine vegetarische Mahlzeit? … durch den Flugtransport von einem Kilogramm Lebensmittel bis zu 100 Mal mehr Treibhausgase in die Luft gelangen als beim Schiffstransport? … 1/3 der für die Schweiz produzierten Lebensmittel nicht konsumiert werden? Fast die Hälfte dieser Menge wird in den Privathaushalten weggeworfen. Die genannten Beispiele machen deutlich: Durch unsere Wahl beim Einkaufen oder bei der Verpflegung ausser Haus (Restaurant, Kantine, Take Away) beeinflussen wir bewusst oder unbewusst die Situation von Umwelt, Mensch und Tier. Mit einer nachhaltigen Ernährungsweise können wir einen positiven Beitrag leisten. Nachhaltig Essen und Trinken heisst: gesunde, umwelt- und ressourcenschonende Lebensmittel zu wählen, die unter fairen und tiergerechten Bedingungen produziert wurden. Quelle: Schweizerisch Gesellschaft für Ernährung SGE 2014 GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern AUFGABE Menüpla ns Gru ppe ein en Tag des Du ste llt mit dei ner Kre atione n e Eur n. che zus am me für die kom me nde Wo oge n sei n. gew aus und h dlic ltfreun sollen sai son al, umwe : ung ste ht euc h zu Verfüg Fol gen des Materi al Tis che n im den auf n Abb ildu nge >> Inform atione n und ina te Gräser lan d ode r Lam chte und Gemüse Frü für n >> Sai sontabelle teln bila nz von Lebens mit >> Info-Poster: Die Öko oge ner Tell er >> Info-B latt: Aus gew ucht ihr Ins pira tio nen bra >> Koc hbüche r, falls Pav illon, falls im nd Sta Take-a wa y >> Att rappen aus dem t uch bra üs Men risc he ihr Ideen für veg eta klebt sie auf den 1. Schreibt eure Ideen auf Post-Its und laminierten Menüwochenplan. usstes Einkaufen auf. 2. Zählt Kriterien für ein umweltbew 13 Foodwaste In der Schweiz geht jährlich ein Drittel der für Menschen produzierten Lebensmittel verloren oder landet im Müll – das entspricht rund 2 Millionen Tonnen oder der Ladung von 140 000 Lastwagen. Es handelt sich bei dieser Menge um Lebensmittel, die bereits im Produktionsverfahren aussortiert werden (Food Losses) und um solche, die der Konsument oder die Konsumentin nicht verwertet (Food Waste). Als Konsument beeinflussen wir mit unserem Handeln, was, mit welchen Lebensmitteln geschieht. Die Produktion richtet sich nach dem, was sich auch auf dem Markt verkaufen lässt und verkaufen lassen sich Produkte welche wir kaufen möchten. Lebensmittelverluste fallen auch in der Gastronomie, in den Läden und in den Haushalten an. Welternährung – transparent – World Food Clock Dank der interaktiven Webseite www.worldfoodclock.com lässt sich erkennen, wie gross der Welthunger zurzeit genau ist. Diese «Uhr» zeigt für jede Sekunde jeden Tages, wie viel Essen die gesamte Menschheit produziert, konsumiert und verschwendet. Die Kosten der Lebensmittelproduktion, die dafür gebrauchten Nutzflächen und die Orte der grössten Verschwendung, werden dem Besucher der Seite ebenfalls mit vor seinen Augen rapide steigenden Zahlen aufgezeigt. Eine sehr effektive Möglichkeit, um den weltweiten Lebensmittelverbrauch besser zu verstehen. Die wichtigsten Massnahmen zur Vermeidung von Verlusten im Haushalt: >> Bewusstere Mengenplanung: Wochen-Menüplanung, Einkaufslisten, Kochmengenplanung. >> Späteres Verwerten von Kochüberschüssen und Produkteresten durch neue Kombinationen und kreative Menüs. >> Optimierung der Lagerung, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern. Lebensmittel luftdicht verschlossen oder kühl aufbewahrt halten länger. >> Frischprodukte lieber häufiger, dafür gezielter einkaufen, statt grosse Wocheneinkäufe tätigen. >> Zuerst testen, ob abgelaufene Produkte wirklich nicht mehr geniessbar sind. Viele Produkte wie Reis, Guetzli, Joghurt und Käse können lange über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinweg genossen werden. Aufpassen heisst es hingegen bei Fleisch! GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern AUFGABE Wo entsteht wie viel Foodwaste? Ergänze die Grafik mit folgenden Begriffen: Detailhandel - Gastronomie - Haushalte Landwirtschaft Beantwortet die Fragen: 1. Aus welchen Gründen werden Lebensmittel weggeworfen? 2. Was bedeuten die Beschriftungen a bis c auf Verpackungen? Von wem wird das Datum festgelegt? a) «verbrauchen bis» b) «mindestens haltbar bis» c) «verkaufen bis» 3. Nennt drei Tipps, um Foodwaste zu verhindern. WO ENTSTEHT Food Waste? 2.3 Mio. Tonnen Food Waste 299’000 t 1’035’000 t 690’000 t Verarbeitung 46’000 t Grosshandel 115’000 t 115’000 t 15 Abschlussaufgabe Beschreibungsmaterial Die Entstehung von Schrift und Schreibmaterial wird zurückgeführt auf das Bedürfnis von Menschen Erinnerungen dauerhaft festzuhalten. Ein bekannter Vorläufer des Papiers steht auch im Gräserland. Die Ägypter waren bekannt für die Nutzung des . Er kommt natürlich nicht in unseren Breitengraden vor, sondern im Mittelmeergebiet und im tropischen Afrika. Papyrus Wichtigster Beschreibstoff der Antike Vor rund 5‘000 Jahren begannen die Ägypter eine Art Papier aus der Papyruspflanze herzustellen. Cyperus papyrus wuchs damals in den Sumpfgebieten an den Ufern des Nils meterhoch. Die Entdeckung von Papyrus als Beschreibstoff ermöglichte den Übergang von der Vorgeschichte zur schriftlich überlieferten Geschichte. Die Herstellung von Papyrus Um Papyrus herzustellen, schnitt man Streifen aus dem Mark der Papyrusstängel und legte sie kreuzweise übereinander. Die beiden Streifenlagen deckte man mit einem Tuch ab und hämmerte mit einem Schlegel darauf. Der dadurch austretende Stärkesaft verklebte die Schichten. Nach dem Trocknen konnte man den Papyrus aufs gewünschte Format zuschneiden und mit geeigneten Steinen glattschmirgeln. Papier Wichtigster Beschreibstoff seit dem Spät-Mittelalter Papier ist seit dem Spät-Mittelalter in Europa der wichtigste Beschreibstoff. Es wurde vor der Zeitwende in China erfunden und durch die Araber im Mittelmeerraum verbreitet. Zur Herstellung von Papier dienten ausschliesslich Textilabfälle (Lumpen) aus Leinen, später auch aus Baumwolle, sowie alte Hanfseile. Um das Jahr 1855 entwickelten sich die ersten Verfahren zur Herstellung von Papier aus Holzschliff. Kurze Zeit danach wurde die Nutzung von Holz erweitert durch die Herstellung von Zellstoff bzw. dem Trennen von Lignin und Cellulose. Holz in verschiedenen Formen wie Holzschliff oder Zellstoff ist der wichtigste Rohstoff von Papier. Papier ist ein Naturprodukt. Der hohe Wasserverbrauch bei der Herstellung von einem Kilogramm Papier wurde innerhalb des Zeitraumes 1900 bis heute von über 1‘000 Liter auf ca. 7 Liter reduziert. Das dadurch bedingte Abwasser wird in eigene Kläranlagen oder in kommunale Anlagen geleitet. Quellen: Papier Schweiz, Historisches Lexikon der Schweiz GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern AUFGABE Bedürfnis gebe n wir nun Erinn erun gen festhalte n – diese m nen Stun den noch mals durch einen Platz. Lass dir die verg ange h fest, was dir wichtig den Kopf gehe n und halte schr iftlic nden Leitf rage n. folge den ersc heint. Orientiere dich an Was hat dich heute überrascht? Wo siehst du Veränderungspotential in deinem persönlichen Verhalten im Bezug auf einen bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen? Was könnte dir schwer fallen zu ändern und warum? Was würde dir leicht fallen? - Schreibe deinen Namen auf das Schriftstück. - Lege es in das Couvert. - In einigen Wochen wirst du Post erhalten mit persönlichen Erinnerungen und deinen Absichten. 17 Notizen GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern Sp an ne nd e Themen? ährung, LandDu interessierst Dich für Themen wie Ern st mehr wissen wirtschaft, erneuerbare Energien? Du will r nachwachsenüber die biologische Landwirtschaft, übe hen Entwicklunde Rohstoffe und über die gesellschaftlic gen? esen an der Im Bachelorstudium Umweltingenieurw forderungen an ZHAW in Wädenswil lernst Du die Heraus chaft kennen und der Schnittstelle von Natur und Gesells Lösungen. entwickelst tragfähige, unkonventionelle est Du unter: Komm uns besuchen! Infomationen find ww w.zhaw.ch/iunr/studium 19 GRÄSERLAND CAMPUS GRÜENTAL LEGENDE Ernährung Energie und Rohstoffe Kulturgeschichte Blu me nra se n Grünraumgestaltung ies en typ en Experimentelle Drifts ert ag em hie rsc lba ha Ve Zuckerrohr bg de ne W Weizen Bambus Papyrus ert Mais Gräser und grasartige Bepflanzung Flächenvergleiche 1 kg Nahrungsmittel Gerste bg em ag Reis Sc hw lla ein vo efl Gebrauchsrasen Ri nd ch Po ul Br ot zur Verfügung stehende Kulturfläche pro Person Pavillon «Fleisch, aber» Getreidevielfalt 1990 Foodwaste Ursprung Mais Schotterrasen Hochsitz St au de nh ec ke Einjährige Gräser und Sommerflor Blumenrasen Gräser App Sportrasen Bio o PV Eth Fre iflä an Be ga sS il an Entwicklung Gerste ol Pseudogetreide as nz ag Eth Gr em Ma ais is in as ap is ma Gr ch e Um we pr ltbe o l km astu n Bio ol ol lom e pr terle o ha istu ng Sortimentsvielfalt Ziergräser ge lR Ma is Ki ktr ol ila an weltweit konsumierte Kalorien GRÄSERLAND - Wie Gräser unsere Welt verändern sS Eth Ele se an ga Milpa oder Drei-Schwestern-Wirtschaft die Eth Bio g Vegi vs. Fleisch et 4 m 9 27 m ² m ² ² Mais 2 m² Milch 1 m² 1960 2025 isc h un d Kreuzungszüchtung fle eis s
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