Analysis mit MuPAD H. Dehling, P. Kubach Objekte in der Analysis

Analysis mit MuPAD
H. Dehling, P. Kubach
Objekte in der Analysis sind zunächst Zahlen, die aus verschiedenen Mengen stammen können. Die Menge der
reellen Zahlen legen wir mit assume(x, Type::Real) fest. Die Gleichung
hat in keine Lösung,
aber es existiert eine Lösung in der Menge der komplexen Zahlen . In MuPAD können die üblichen Zahlbereiche
definiert werden:
Die Bezeichnungen heißen dann Type::PosInt, Type::Integer,
Type::Rational, Type::Real und Type::Complex. Die erste Bezeichnung legt die Vermutung nahe, dass
wir die anderen Mengen ebenfalls spezifizieren können: Type::PosRat bezeichnet die Menge der positiven
rationalen Zahlen
, Type::NonNegInt bezeichnet die Menge
und Type::Even ist die Menge der
geraden Zahlen.
In MuPAD existiert eine dreiwertige Logik mit dem Wahrheitswerten TRUE, FALSE und UNKNOWN. Die Auwertung
wird mit dem Befehl bool erzwungen. Logisch können Bezeichnungen, Gleichungen und Ungleichungen sowie
Ausdrücke mit den Operatoren _and, _or, _not, _xor, _implies (==>) und _equiv (<=>) behandelt
werden. Neben bool können Abfragen auch mit is bzw. testeq durchgeführt werden. Dabei ist is ein Test auf
eine mathematische Eigenschaft, während testeq eine mathematische Äquivalenz von Ausdrücken überprüft.
Beispiele:
bool(1<2 and 2*2=5)
f := x -> sin(x): is(f‘(x)<=1)
M := {11,12,13}: _or(isprime(i) $ i in M)
FALSE
TRUE
TRUE
Kommissar K hat drei Tatverdächtige P, Q und R. Er weiß aufgrund seiner Ermittlungen: Wenn Q oder R Täter sind,
dann ist P unschuldig. Sind P oder R unschuldig, dann ist Q Täter. Ist R schuldig, dann ist P Mittäter. Wir formalisieren
die Aussagen und benutzen MuPAD:
A := Q or R ==> not P:
B := not P or not R ==> Q:
C := R ==> P:
for P in {TRUE, FALSE} do
for Q in {TRUE, FALSE} do
for R in {TRUE, FALSE} do
print(Typeset, P, Q, R, _and(A,B,C))
end end end:
Wir betrachten Zahlenfolgen als natürliches Instrument zur Beschreibung iterativer Prozesse.
Dazu ein Beispiel: Angenommen innerhalb von 4 Stunden werden 25% eines Medikamentes vom Körper abgebaut
und ausgeschieden. Die Anfangsdosis beträgt 100 mg und das Medikament wird alle vier Stunden erneut gegeben.
Wie entwickelt sich der Medikamentenspiegel im Körper?
Sei
die Dosis nach
Perioden à 4 Stunden. Dann gilt
. Die Folge ist
rekursiv definiert, wir nennen die Gleichung auch Rekurrenzgleichung. In MuPAD existiert ein Domain rec für
Rekurrenzgleichungen, mit limit kann man Grenzwerte und mit sum symbolische Summen berechnen:
solve( rec (d(n+1) = 3/4*d(n)+100, d(n), d(0)=100))
limit(op(%), n=infinity)
100*sum((3/4)^k, k=0 .. infinity)