INFO 2|15
PSYCHOONKOLOGIE
FRAUENKLINIK
PILOTPROJEKT PROGRESS
8
WIE VON EINEM TSUNAMI ÜBERROLLT
16
EIGENTLICH SOLLTE ICH GLÜCKLICH SEIN
PATIENTENSICHERHEIT - MEHR ALS NUR EIN WORT
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NEULICH BEIM PENDELN IM
ZUG ...
EDITORIAL
INHALT
keiten des öffentlichen Lebens wie die
EDITORIAL NEULICH BEIM PENDELN IM ZUG ... 3
PSYCHIATRISCHE DIENSTE CHEFARZTWECHSEL NACH 25 JAHREN 5
STURZPRÄVENTION « HOPPLA – NID UMGHEIE! » 6
PSYCHOONKOLOGIE WIE VON EINEM TSUNAMI ÜBERROLLT 8
DIAGNOSE KREBS NICHTS IST MEHR WIE VORHER 9
TAGESKLINIK VISITENKARTE FÜR TAGESPATIENTEN 10
CHIRURGIE RÜCKKEHR INS SRO MIT GROSSEM « RUCKSACK» 11
MARKETING MODERNES SPITAL, MODERNER AUFTRITT 13
SCHMERZTHERAPIE SCHMERZ, LASS NACH ! 14
FRAUENKLINIK EIGENTLICH SOLLTE ICH GLÜCKLICH SEIN 16
AUSBILDUNG PFLEGE TOLLE AUSBILDUNG MIT BESTEN VORAUSSETZUNGEN 19
PSYCHIATRIE ERFOLGREICHES PROJEKT JOB-COACHING 20
GASTROENTEROLOGIE HOHE FACHKOMPETENZ UND MODERNSTE TECHNIK 22
DAHLIA HERZOGENBUCHSEE NEUBAU MIT STIL 24
ORTHOPÄDIE KNIEGELENKPROTHESE NACH MASS 25
PILOTPROJEKT PROGRESS PATIENTENSICHERHEIT - MEHR ALS NUR EIN WORT 26
ZENTRALLAGER EIN POLYVALENTER TEAMLEITER 28
REZEPT LEBKUCHENSCHNITTEN À LA DORIS 29
ÄRZTLICHER TIPP BEWÄHRTE HAUSMITTEL BEI ERKÄLTUNGEN 30
TITELBILD
Cosanum AG
Brandstrasse 28
8952 Schlieren
Tel. 043 433 66 66
[email protected]
Radio­
m oderator Ruedi Josuran freimü­
NOTFALLARZT REGION OBERAARGAU
tig zu ihren Depressionen. Auch Wins­
UND NIEDERBIPP
ton Churchill hatte offenbar unter dem
0900 57 67 47 (1.98 Fr. /Min.)
« s chwarzen Hund » gelitten. Zumindest
Depression und auch Burn-out sind auf
HAUSARZTPRAXIS JURA SÜD NIEDERBIPP
eine Art « s alonfähig » geworden. Psy­
(kleine Notfälle, tagsüber)
… habe ich ein Gespräch einer Gruppe
chose und Sucht werden es noch eine
032 633 71 71
älterer Herren mitgehört. Thema war
Weile schwerer haben.
die Hüftarthrose und die bevorstehende
Durch
oder schon durchgeführte Einsetzung
der Hirnforschung ist der Psychiatrie
einer Hüftprothese. In aufgeräumter
– und auch der Psychotherapie – neu
Stimmung sprachen sie über den Spital­
eine
aufenthalt, die Ärzte, die Pflege, und
zugestanden worden. Sie wird als Teil­
auch technische Daten sparten sie nicht
bereich der Medizin anerkannt. Das ist
aus. Ich fragte mich gerade, ob sie ei­
sehr erfreulich. SRO hat diesen Schritt
ZAHNÄRZTLICHER NOTFALLDIENST
gentlich auch über eine psychische Er­
nicht erst jetzt, sondern schon vor 25
062 922 05 85
krankung so offen reden würden, als das
Jahren gemacht, als Kurt Bachmann mit
Thema auf einen Kollegen gelenkt wur­
einer Pflegerin und einer Sekretärin die
TOXIKOLOGISCHES INSTITUT
de, der sich vom Ausflug offenbar ab­
Psychiatrischen Dienste aus der Taufe
(Vergiftungsnotfälle)
gemeldet hatte. « E s geht ihm gar nicht
hob. Der Slogan « d urch die gleiche Türe
145
gut, er hat wieder so eine Krise », wusste
wie der Blinddarm » wurde so schon früh
einer und tippte sich diskret an die Stirn.
umgesetzt.
POLIZEI
Und mit einem Seitenblick auf Mitpas­
Durch wissenschaftliche Erkenntnisse
117
sagiere beschloss er: « Ach kommt, das
ist auch klar geworden, dass die Gren­
IMPRESSUM
besprechen wir doch später unter uns. »
ze zwischen gesund und krank oft sehr
FEUERWEHR
Herausgeber
SRO AG, St. Urbanstrasse 67, 4901 Langenthal
Tel. 062 916 31 31, Fax 062 916 31 12
[email protected], www.sro.ch
Ich fühlte mich ertappt und schaute zum
schmal ist. Wir zeigen in weiteren Bei­
118
Fenster hinaus.
trägen eindrücklich, wie wir bei einer
Ich gebe gerne zu : Die meisten von uns
Tumorerkrankung, unter lang dauernden
REGA
empfinden psychische Krankheit als inti­
starken Schmerzen oder bei Schwierig­
1414
Projektleitung
Manuela Leuenberger
mer und persönlicher. Somit braucht die
keiten im Beruf auch seelisch reagieren
Diskussion darüber auch den passen­
und wie Frauen im Wochenbett in ein
NOTRUF FÜR ALLE FÄLLE
Projektkoordination
Andrea Deschermeier
den, vertraulicheren Rahmen. Dennoch
unbegreifliches Tief fallen können.
Polizei, Feuer, Sanität
berichten Betroffene und deren Ange­
Aller Begeisterung über neues und hilf­
112
Texte
Brigitte Meier, Aarwangen
Nathalie Beck, Hauenstein
www.beckwerk.ch
hörige immer noch häufig, dass sie sich
reiches medizinisches Wissen muss zum
ausgegrenzt, stigmatisiert fühlen. Es ist
Schluss ein Spruch meiner Lehrmeister
ja auch schwierig, Worte für die seeli­
entgegengehalten werden : « D ie Krank­
schen Beschwerden zu finden, weil sie
heiten haben das Lehrbuch oft nicht
sich nicht so technisch wie eine Bypass-
gelesen; das ist Herausforderung und
operation oder eben eine Hüftprothese
Faszination zugleich .» Die Behandlung
beschreiben lassen und die Betroffenen
steht zwar auf wissenschaftlichem Bo­
weder Verband noch Gips tragen.
den, aber die Wirkung entfaltet sich nur
Hier setzt die schweizweite Kampa­
in der individuellen Zusammenarbeit in
gne « W ie geht’s Dir? » an, die dazu er­
einem Vertrauensverhältnis. Das letzte
mutigen will, auch im Alltag über das
Wort hat also immer noch der einzelne
Thema psychische Gesundheit zu spre­
Mensch. Das gilt dann wohl auch in der
chen. Sie werden vielleicht entgegnen,
Sache, wann, wo und wie er über Krank­
dass psychische Krankheit heute we­
heit reden will. Und das ist gut so.
Wald im Herbst. Fotografin: Doris Oberfrank-List | www.fotolia.de
Hauptsponsor:
NOTFALLNUMMERN
Schauspielerin Ursula Schäppi oder der
Fotos
Plüss Werbeagentur AG, Langenthal
www.pluess-ag.com
Fotoatelier Spring GmbH, Oberburg
www.fotospring.ch
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Plüss Werbeagentur AG, Langenthal
www.pluess-ag.com
Druck
Merkur Zeitungsdruck AG, Langenthal
www.merkurdruck.ch
Auflage
97 000 Exemplare (Postversand in über
120 Versorgungsgemeinden)
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
­s chriftlicher Genehmigung der SRO AG.
bahnbrechende
wissenschaftliche
niger tabuisiert wird als früher und in
den Medien präsenter ist. Da kann ich
Dr. med. Manuel Moser,
Ihnen glücklicherweise Recht geben :
Chefarzt Psychiatrie
Mittlerweile äussern sich Persönlich­
Erkenntnisse
Verankerung
NOTFALLZENTRUM SPITAL LANGENTHAL
062 916 31 31
RETTUNGSDIENST
144
5
CHEFARZTWECHSEL NACH
25 JAHREN
PSYCHIATRISCHE DIENSTE
Ver
Weiter
bindend bildung
Gesundheitsberufe studieren – doppelt profitieren
Bachelor of Science
– Pflege (Vollzeit)
– Pflege für dipl. Pflegefachpersonen
– Physiotherapie
– Ernährung und Diätetik
– Hebamme
– Hebamme für dipl. Pflegefachpersonen
Master of Science
– Pflege
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– Life Sciences - Food, Nutrition & Health
Studium und Beruf
Unsere praxisbezogenen Bachelor- und Masterstudiengänge machen Sie fit für anspruchsvolle Aufgaben im
Gesundheitswesen.
Wir bieten Ihnen:
– wissenschaftlich begründete, praxisnahe Studieninhalte,
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kommunikativen Fähigkeiten weiter zu entwickeln,
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des Fachbereichs Gesundheit durchgeführt werden.
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MIT DER PENSIONIERUNG VON DR. MED. KURT BACHMANN AM 31. JULI
2015 ENDET EINE 25-JÄHRIGE ÄRA. ER HAT DAS PSYCHIATRIEANGEBOT IM OBERAARGAU AUFGEBAUT
UND GEPRÄGT. SEIN ERBE WILL DER NEUE CHEFARZT DR. MED. MANUEL MOSER WEITERFÜHREN UND ENTWICKELN.
Die Praxis benötigt qualifizierte
und spezialisierte Gesundheitsfachleute
Certificate, Diploma und Master
of Advanced Studies
– Spezialisierte Pflege
– Psychische Gesundheit und Krankheit
– Physiotherapie
– Ernährung und Diätetik
– Hebammenkunde und Geburtshilfe
– Management im Gesundheitswesen
Dr. Kurt Bachmann
übergibt die Leitung der
Psychiatrischen Dienste
SRO in die Hände von
Dr. Manuel Moser
Das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot der
Berner Fachhochschule deckt sich mit den Bedürfnissen
des Gesundheitswesens bezüglich Professionalisierung
in allen Berufsbereichen. Nutzen Sie die Chance!
Wir beraten Sie gerne:
Mit Überzeugung und Leidenschaft hat sich Kurt Bachmann für eine menschlichere
dem psychotherapeutischen Teil einerseits und dem psych­
Psychiatrie eingesetzt und hat mit vielen öffentlichen Auftritten massgeblich zur
iatrischen, medizinischen Part andererseits», sagt Manuel
Entstigmatisierung und Aufklärung beigetragen. «Den Wunsch psychisch erkrank­
Moser. Ebenso faszinierend sei die Begegnung mit Menschen in
ter Menschen nach Autonomie und Selbstbestimmung ernst nehmen ist mir ge­
schwierigen Lebenssituationen, um ihnen als Coach und ärztli­
nauso ein Anliegen wie die offenen Türen», betont der 66-Jährige. Deshalb empfin­
cher Berater beizustehen.
det er die Integration der stationären Psychiatrie in das Akutspital SRO als grosse
Genugtuung. Vieles, was heute bei den Psychiatrischen Diensten SRO als etablierter
In den verschiedenen Teams der Psychiatrischen Dienste sind
Standard gilt, wurde durch ihn initiiert. Als er 1990 nach Langenthal kam, existierte
aktuell rund 100 Personen beschäftigt. «Mit der Übernahme
eine einzige Psychiatriepraxis im Oberaargau. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit
der Gesamtverantwortung lege ich grossen Wert auf eine gute
hat Kurt Bachmann ein bedarfsadäquates Behandlungsangebot aufgebaut, auch
Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen wie Ta­
hinsichtlich qualitativer Arbeit. Mit Dienstleistungen wie der mobilen Kriseninter­
gesklinik, Ambulatorium oder Station. Wenn es uns gelingt,
Situationsorientiertes Kommunikationstraining für Berufstätige
vention sowie innovativen Einrichtungen wie der Notfalltriage, den Tageskliniken
nahtlose Übergänge zu gestalten, können wir das volle Poten­
und dem sozialpsychiatrischen Ambulatorium an drei Standorten.
tial und die Power aus unserem Dienst ausschöpfen», betont
«Ich gehe mit einem guten Gefühl, auch weil mit Manuel Moser ein guter Nachfol­
schaft (Medical EMBA) abgeschlossen hat: «Neue Finanzie­
In Ihrem Berufsalltag gibt es immer wieder Situationen,
in denen Ihre kommunikativen Kompetenzen speziell
gefragt sind. Das Überbringen einer schwierigen Nachricht, das verständnisvolle Gespräch mit Menschen in
einer Krise oder der klare Informationsaustausch mit
den Berufskolleginnen in einer Stresssituation verlangen eine professionelle und klare Kommunikation.
Wir stellen für Ihr Team massgeschneiderte Schulungen
mit theoretischen Inputs und praktischen Kommunikationstrainings zusammen.
ger gewählt wurde und die Kontinuität im Leitungsteam bestehen bleibt», sagt Kurt
rungsmodelle stellen zusehends höhere Anforderungen an uns
Bachmann. Trotzdem verspüre er Traurigkeit, da er viele Mitarbeitende sehr gern
Ärzte gerade in betriebswirtschaftlicher Sicht.» Als zukunfts­
bekommen habe. Ebenso fehlen werden ihm der patientenbezogene Austausch
weisende Projekte nennt er die Arbeitsrehabilitation sowie
und die Fallbesprechungen. «Psychiatrie ist mein Leben. Ich wollte schon zu Beginn
den Fokus auf personenzentrierte und wohnortnahe Psychi­
meines Medizinstudiums Psychiater werden und würde diesen Weg sofort wieder
atrieversorgung. Zusätzliche Angebote wie Psychoonkologie
einschlagen», erklärt Kurt Bachmann, der nur teilweise in den Ruhestand tritt. An
oder Schmerztherapiesprechstunden ermöglichen die Nähe
der St. Urbanstrasse 21 in Langenthal hat er eine kleine Praxis eröffnet. Vorgesehen
zur Somatik des SRO-Spitals.
gesundheit.bfh.ch/kommunikationsschulung
MANUEL MOSER IST NEUER CHEFARZT PSYCHIATRIE
gesundheit.bfh.ch/weiterbildung
Reden allein genügt nicht
Manuel Moser, der ein Nachdiplomstudium in Betriebswirt­
ist höchstens ein 50-Prozent-Pensum, denn die Praxis dient gleichzeitig als Schreib­
stube: «Ich freue mich, mehr Zeit zu haben für meine Familie und Freunde, für eine
Der zweifache Vater wohnt in Bern und macht gern Familien­
Vespa-Tour oder eine Partie Pétanque. Zeit, auch zum Nachdenken.»
ausflüge. Klavierspielen, Musik und Lesen sind seine Hobbys.
Wenn er als Privatpilot über den Wolken fliegt, fühlt er sich
gesundheit.bfh.ch/bachelor
gesundheit.bfh.ch/master
frei.
«Der Trialog aus der Sicht aller Beteiligten fördert gegenseitiges Verständnis und
einen respektvollen Umgang. Diese Grundhaltung steht über dem gesamten
Psychiatrischen Dienst», sagt Manuel Moser. Er hat sein Medizinstudium 1994 an
der Universität Bern abgeschlossen und war schon vor dem Erlangen des Facharzt­
titels für Psychiatrie und Psychotherapie im SRO tätig. 2009 wurde er als Leitender
▶ Gesundheit
SRO-Info_1.2015.indd 1
Arzt Psychiatrische Dienste SRO angestellt und 2012 zum Stv. Chefarzt ernannt.
▶ Gesundheit
«In der Psychiatrie beeindruckt mich das Zusammenwirken von zwei Faktoren;
23.03.2015 14:48:06
Text: Brigitte Meier
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« HOPPLA – NID UMGHEIE!»
STURZPRÄVENTION
DIE MEISTEN STÜRZE KÖNNTEN MIT EINFACHEN MASSNAHMEN VERHINDERT WERDEN. WARUM STURZ­
PRÄVENTION NICHT NUR ETWAS FÜR ÄLTERE MENSCHEN IST UND WAS JEDER IN SEINEM DIREKTEN
UMFELD TUN KANN, UM DIE STURZGEFAHR ZU MINIMIEREN, ERKLÄREN DIE SPEZIALISTEN VOM SRO.
Anna Pfotenhauer hilft
Patienten, sich wieder
sicherer zu bewegen
Regelmässige Übungen
verbessern Gleichgewicht und Koordination
Wenn kleine Kinder laufen lernen, gehört das Hinfallen dazu.
STURZGEFAHR – AUCH IM SPITAL
Fällen sehr wichtig, dass Patient und Angehörige verstehen,
wichtes, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Auch eine
Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene stürzen in ihrem
Nicht nur zuhause oder unterwegs können sich Stürze ereig­
dass dies nur zum Wohl und zur Sicherheit des Patienten ge­
ambulante Physiotherapie ist möglich, in welcher ein gezieltes
normalen Alltag relativ selten. Oft passiert es beim Sport, in
nen, auch im Spital kann es passieren, dass ein Patient hin­
schieht. Und diese Massnahmen werden erst ergriffen, wenn
Gleichgewichtstraining durchgeführt wird. Verbessern Sie Ihr
hektischen Situationen oder bei Unachtsamkeit, weil man mit
fällt. Pflegeexpertin Sibylle Allenbach setzt sich jeden Tag mit
alle anderen Massnahmen wie eben die Klingelmatte oder ein
Gleichgewicht gezielt mit einfachen Übungen von unserer Phy­
seinen Gedanken gerade am anderen Ende der Welt war. Jeder
dieser Thematik auseinander: « S elbstverständlich ist es unser
Bodenpflegebett, das so tief ist, dass die Patienten im Nor­
siotherapie und beugen Sie Stürzen erfolgreich vor – damit es
von uns hat wohl schon mal eine solche Situation erlebt.
Ziel, dass Stürze im Spital gar nicht erst passieren. Daher gibt
malfall nicht selber aufstehen können, nicht den gewünschten
beim « H oppla » bleibt.
es auch für jeden stationären Patienten eine entsprechende
Erfolg gebracht haben. »
STABILISATIONSTRAINING HILFT
Einschätzung des Sturzrisikos. Bei Patienten über 65 gehört
« Bei jüngeren Menschen, die sich zum Beispiel häufig beim
ein sog. Sturz-Screening zum Standard. » Dabei wird vom Fach­
STURZPRÄVENTION – JEDEN TAG
Sport durch Stürze verletzen, kann gezieltes Stabilisations­
personal eine Einschätzung des Sturzrisikos vorgenommen
Sowohl auf der Station wie auch in der Physiotherapie ist das
training helfen », erklärt Physiotherapeutin Anna Pfotenhauer.
und den Patienten werden anhand des Ergebnisses vom Spital
Thema Sturzprävention jeden Tag aktuell und die Mitarbeiten­
« Dabei werden gezielt Bereiche trainiert, die ein Defizit aufwei­
ggf. Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. « D abei ist es wichtig »,
den durchlaufen immer wieder Schulungen zu diesem Thema.
sen – z. B. spezifischer Muskulaturaufbau rund um die Füsse,
so Allenbach weiter, « d ass ein individueller Massnahmenplan
Auch Sie können etwas für Ihre Sicherheit tun, um sturzfrei
wenn jemand ständig umknickt und dadurch hinfällt. » Damit
erstellt wird. Insbesondere für Patienten, die nicht alleine auf­
durch den Alltag zu kommen. Dazu finden Sie Tipps im Infor­
kann eine deutliche Verbesserung und auch wieder mehr Freu­
stehen dürfen, dies aber trotzdem tun, ohne vorher zu klin­
mationskasten am Ende dieses Artikels. Und wenn Sie das
de am Sport oder an Bewegung generell erzielt werden.
geln, haben wir sog. Klingelmatten, die vor dem Bett positi­
Gefühl haben, Sie hätten ein Defizit im Bereich des Gleichge­
oniert werden. Steht der Patient auf und steht auf die Matte,
MIT ZUNEHMENDEM ALTER STEIGT DIE GEFAHR
löst diese den Klingelton aus und das Pflegepersonal kann
Je älter wir werden, desto grösser wird die Gefahr, dass wir
umgehend unterstützend eingreifen, bevor es zu einem Sturz
stürzen. Dies kann mit körperlichen Einschränkungen, Gleich­
kommen kann. » Dies ist nur eine von vielen Möglichkeiten,
gewichtsstörungen, verminderter Reaktionsfähigkeit oder an­
die dem Pflegepersonal zur Verfügung stehen, um den Auf­
deren Faktoren zusammenhängen. Und leider ziehen Stürze in
enthalt der Patienten sicher zu gestalten. « N atürlich prüfen
Mut zum Hilfsmittel !
Nachts besteht erhöhte Sturzgefahr !
vielen Fällen auch Verletzungen nach sich. Ist man als älterer
wir zusammen mit unseren Ärzten und Apothekern auch die
Nutzen Sie eine Gehhilfe bei Unsicherheiten. Lassen Sie sich
Gehen Sie nachts nur bei Licht aus dem Bett und ziehen Sie
Mensch mal gestürzt, bleibt oft auch die Angst vor weiteren
Medikamente, die ein Patient einnehmen muss, ob dadurch
in einem Hilfsmittelmarkt zu sportlichen aktuellen Hilfsmit­
unbedingt Hausschuhe an. Nehmen Sie stets Ihr Hilfsmittel
Stürzen zurück. « H ier stehen wir insbesondere älteren Men­
evtl. Schwindel oder erhöhter Harndrang entstehen kann. So
teln beraten.
zur Hand, auch wenn’s « p ressiert ».
schen mit Rat und Tat zur Seite », erläutert Anna Pfotenhauer,
können auch hier geeignete Massnahmen ergriffen werden,
« indem wir zusammen mit den Patienten z. B. die Hausschuhe
um die Gesamtsituation für den Patienten zu verbessern. »
Achten Sie aufs Schuhwerk !
Bleiben Sie in Bewegung !
Verwenden Sie stabile, geschlossene Schuhe, laufen Sie
Ein tägliches Gehtraining verbessert Ausdauer und Kraft
auch kurze Distanzen nie ohne Schuhe.
und beugt dadurch Stürzen vor.
anschauen und evtl. bessere Modelle empfehlen. Wir machen
5 TIPPS ZUR STURZPRÄVENTION
bei Bedarf und in Abstimmung mit anderen Institutionen wie
CLEVERE HILFSMITTEL STATT « ANBINDEN»
z. B. der Spitex auch Hausabklärungen, wo wir die Wohnsi­
Früher wurden Patienten, die nicht alleine aufstehen durften,
tuation beurteilen, kleine Stolperfallen wie Teppichkanten,
entweder mit einem Seitengitter oder durch andere Massnah­
Stürze beginnen zu Hause !
kleinere Möbel oder Ähnliches weg- oder umräumen und den
men am Aufstehen gehindert. « D ies ist heute zum Glück nur
Entfernen Sie Stolperfallen wie Kabel oder Teppiche oder
Patienten wertvolle Tipps für ihren Alltag geben, damit die
noch sehr selten der Fall und auch nur in Absprache mit den
kleben Sie diese gegebenenfalls fest.
Sturzgefahr minimiert werden kann. »
Angehörigen », betont Sibylle Allenbach. « U ns ist es in diesen
Text: Nathalie Beck
8
9
WIE VON EINEM TSUNAMI
ÜBERROLLT
NICHTS IST MEHR WIE VORHER
PSYCHOONKOLOGIE
EINE KREBSERKRANKUNG LÖST BEI ALLEN BETROFFENEN PSYCHISCHEN
STRESS UND EINE EXISTENZIELLE KRISE AUS. <<NEBEN DER QUALIFIZIERTEN MEDIZINISCHEN BEHANDLUNG
IST EINE UNTERSTÜTZENDE PSYCHOONKOLOGISCHE BETREUUNG HILFREICH>>, SAGT DR. MED. PATRICK
NEMESHAZY, LEITENDER ARZT PSYCHIATRIE.
DIAGNOSE KREBS
EIN TIEFER EINSCHNITT IM LEBEN VON BARBARA BURKHALTER* : IM OKTOBER 2014 WIRD SIE MIT DEM
­B EFUND LUNGENKREBS KONFRONTIERT. BEWUNDERNSWERT UND KEINESWEGS SELBSTVERSTÄNDLICH, WIE
OFFEN SIE VOR IHREM TOD ÜBER IHRE ERKRANKUNG SPRACH.
Barbara Burkhalter
liebt die Natur und
Tiere über alles – ihr
Garten ist ein kleines
Paradies
Dr. Patrick Nemeshazy
zeigt sowohl Patienten
wie auch Angehörigen
andere Wege auf
Die Diagnose Krebs kann einen Schock auslösen und den Patienten wie ein Tsunami
FORUM FÜR ANGEHÖRIGE
«Sich selber gern haben, ob man gesund oder krank ist! Das ist meine wichtigste
NICHT AUFGEBEN, ABER NICHT TOTSCHWEIGEN
überrollen. Im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung gelangen die Betroffe­
Eine Tumorerkrankung kann das ganze Familien- und Bezie­
Botschaft, die ich meinem Mann und unseren beiden Söhnen, einfach allen Men­
Kürzlich traten bei Barbara Burkhalter Sprechschwierigkeiten
nen, aber auch die Angehörigen, psychisch und emotional an ihre Grenzen. Eine
hungssystem tangieren. Im Gegensatz zum Krebskranken, der
schen mitgebe, wenn ich einmal nicht mehr da bin.» Sanft gesprochene Worte von
und Gedächtnislücken auf. Sie ahnte, dass nicht die drückende
Bedrohung der existenziellen Lebensperspektiven löst ein Wechselbad der Gefühle
in ein grosses Netz von Ärzten, Pflegefachleuten und Thera­
einer starken, aussergewöhnlichen Frau. Kurz vor unserem Gespräch sind Barbara
Hitze ihre Kopfschmerzen verursacht hat. Die niederschmet­
zwischen Hoffnung und Angst, Niedergeschlagenheit und Wut aus.
peuten eingebettet ist, verfügt der Angehörige über kein sol­
Burkhalter und ihr Mann von einer MRI-Untersuchung zurückgekommen; sie müs­
ternde Diagnose nach dem CT-Screening im Notfallzentrum:
ches System und ist oft ganz allein. Er wird von Emotionen
sen eine neue Hiobsbotschaft verarbeiten und das Sprechen fällt schwer. Wir sitzen
Metastasen im Hirn. Nun folgen genaue Untersuchungen, be­
«Erfahrungsgemäss kommen Menschen nicht unmittelbar nach der Diagnoseeröff­
und Gedanken überschwemmt. Häufig scheut er sich, mit dem
eine Weile in dem zauberhaften Garten, der unverkennbar ihre kreative Handschrift
vor das weitere Vorgehen festgelegt und allenfalls ein ope­
nung an ihre Grenzen, da sie in einen straffen Ablauf von Therapien und Abklärun­
Betroffenen über seine eigenen Gefühle und Probleme zu re­
trägt. Barbara Burkhalter lebt mit ihrer Familie seit 30 Jahren in dem alten Bauern­
rativer Eingriff gemacht wird. «Der Tod hat angeklopft. Das
gen eingebunden werden. Die grosse Krise tritt erst später auf, wenn der Patient
den, weil er ihn nicht zusätzlich belasten will. Da kann es sehr
haus. «Hier ist mein Paradies, ich liebe die Natur und Tiere über alles», sagt die zier­
bedeutet nicht, dass ich aufgegeben habe. Ich habe meinen
Zeit findet, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Ängste, Ungewissheit und
wichtig und entlastend sein, wenn der Angehörige das Ange­
liche Frau, während sie versunken über das sonnenwarme Fell der Katze streicht.
festen Glauben. Doch ich will ehrlich sein, zu mir und zu mei­
die Frage nach dem Warum drängen sich auf. Gedankenkreisen und Grübeln sind
bot in der psychoonkologischen Sprechstunde annimmt.
Ein Schatten zieht über ihr Gesicht, als sie sich an den Oktobertag im vergangenen
nen Liebsten», sagt Barbara Burkhalter mit fester Stimme. Sie
Jahr erinnert: «Ein unbeschreiblicher Schock, als mein Mann und ich mit dem Befund
verstehe zwar, dass nicht alle Menschen mit dieser Krankheit
Dank den Fortschritten in der Medizin der letzten 20 Jahre
Lungenkarzinom mit Metastasen konfrontiert wurden. Schon vor der Diagnoseeröff­
umgehen können. «Aber es tut weh, wenn man gemieden und
entwickle sich die Krebserkrankung vermehrt in eine chroni­
nung wusste ich, dass es Krebs ist. Das spürt man einfach. Ich habe eine sehr gute
sogar vergessen wird », oder wie es Dr. Nemeshazy ausdrückt:
WAS IST PSYCHOONKOLOGIE?
sche Krankheit mit langer Behandlungsdauer. Nach erfolgter
Wahrnehmung», sagt die gelernte Pflegeassistentin.
«Der Tod wird totgeschwiegen.» Ein wesentlicher Grund, wes­
Sie beschäftigt sich mit den psychosozialen Aspekten und Auswirkungen einer
Therapie gestalte sich der Alltag oft als schwierig, vieles was
weitere Symptome. Hier ist psychoonkologische Begleitung angebracht», betont
Patrick Nemeshazy.
halb sie ihre Erfahrungen teilt.
Krebserkrankung und setzt gezielte psychotherapeutische Massnahmen ein. Sie
vorher selbstverständlich gewesen sei, gehe nicht mehr. «Man
Nach der ersten Thoraxoperation mit anschliessender Chemotherapie in der Onko­
kann die Bedingungen für eine Therapie optimieren und die Lebensqualität verbes­
muss sich vom bisherigen Leben verabschieden. Erst nach
logie im SRO folgte eine Strahlentherapie im Berner Inselspital. «Schon nach kurzer
SYMBOLIK SCHMETTERLING
sern. Das gesamte psychoonkologische Angebot steht auch den Angehörigen zur
diesem ‹ Trauerprozess › erhält man den Freiraum, sich neu zu
Zeit verschlechterte sich mein Zustand und deshalb haben wir die Bestrahlung ab­
Neben Seele bedeutet das griechische Wort Psyche auch
Verfügung. Sprechstunden finden im Ambulatorium der Psychiatrischen Dienste SRO
orientieren», sagt Patrick Nemeshazy.
gebrochen. Leider begannen sich die Krebszellen explosionsartig in meinem Körper
Schmetterling. Als Barbara Burkhalter erzählt, dass sie sich das
auszudehnen», erzählt Barbara Burkhalter leise. In dieser schweren Zeit sei man oft
zarte Schmetterlings-Tattoo auf ihrer Schulter zum 50. Geburts­
allein mit der harten Realität, den kreisenden Gedanken und drängenden Fragen.
tag geschenkt habe, leuchtet verletzliche Stärke aus ihren
Im geschützten Rahmen der psychoonkologischen Sprechstunde von Dr. Patrick
ausdrucksvollen Augen: «Ich weiss nicht, was die Krebserkran­
Nemeshazy hat alles Platz: «Manchmal rede ich, manchmal höre ich nur zu. Er
kung noch vor hat, aber ich weiss, dass ich bewusst leben und
begleitet mich wie ein Schutzengel auf meinem Weg der Neuorientierung. Sein
geniessen will.» Ein Pfauenauge tanzt leicht im Sommerwind.
an der Marktgasse 18 in Langenthal statt.
Text: Brigitte Meier
Jeder Fall ist individuell, je nach der Biografie der Person und je nach Verlauf der
Krebserkrankung. Patrick Nemeshazy zeigt sich immer wieder beeindruckt, welche
FASZINIERENDE MEDIZIN - ÖFFENTLICHER VORTRAG
Ressourcen Betroffene entwickeln, um selbstständig mit dieser Erkrankung umzu­
gehen: «Jemand, der in seinem bisherigen Leben erfahren hat, dass er Probleme
Im Vortragssaal der SRO AG, Langenthal, 20 bis 21 Uhr
Beistand und die einfühlsamen Gespräche helfen mir und meinen Angehörigen, mit
der Krankheit umzugehen und verbessern die Lebensqualität», sagt die 55-Jährige.
bewältigen kann, hat einen besser gepackten Rucksack für neue Strategien als je­
mand, der noch nie die Erfahrung gemacht hat, eine Schwierigkeit gemeistert zu
DIENSTAG, 12. JANUAR 2016
Jemand habe ihr einmal gesagt, man müsse sich dafürhalten, Hilfe zu holen. «Dafür­
haben. Ein grosser Teil unserer Arbeit besteht darin, diese Ressourcen bei jedem zu
DIAGNOSE KREBS - WIE GEHE ICH DAMIT UM?
halten? Man darf, nein, man soll Unterstützung beanspruchen», versichert Barbara
* A nmerkung : Barbara Burkhalter ist am 14. September 2015
Burkhalter energisch, die sich trotz ihrem Schicksal über sehr vieles freuen kann.
verstorben. Dieser Artikel entstand nach einem Treffen im
Das sei unglaublich wichtig: «Jeden Morgen nach dem Duschen stellt es mich auf,
Sommer und erscheint auf ausdrücklichen Wunsch von ihr und
dass ich meine Haare trotz der Chemotherapie behalten habe.»
ihrer Familie.
aktivieren. Oft kann es auch schon entlastend sein, Raum zu geben, dass Patienten
ohne Tabus über ihr Befinden reden können.» Der Patient wird darin unterstützt,
Dr. med. Patrick Nemeshazy, Leitender Arzt Psychiatrie
eigene Kräfte zu reaktivieren und das emotionale Gleichgewicht sowie Vertrauen
zurückzugewinnen. Gemeinsam werden neue Lebensperspektiven entwickelt und
individuelle Bewältigungsstrategien erlernt.
Keine Anmeldung erforderlich | Eintritt frei
Text: Brigitte Meier
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VISITENKARTE FÜR TAGESPATIENTEN
TAGESKLINIK
VIELE OPERATIONEN KÖNNEN HEUTE DANK MODERNEN MEDIZINISCHEN
TECHNIKEN AMBULANT DURCHGEFÜHRT WERDEN. IM JUNI 2015 WURDE DIE NEUE TAGESKLINIK ERÖFFNET.
SIE BIETET EINE OPTIMALE BETREUUNG UND PFLEGE UNMITTELBAR VOR UND NACH DEM EINGRIFF.
RÜCKKEHR INS SRO MIT
GROSSEM <<RUCKSACK>>
CHIRURGIE
VON 2008 BIS 2009 WAR ER
BEREITS OBERARZT CHIRURGIE IM SRO. NUN IST ER ZURÜCKGEKEHRT - MIT EINEM NOCH GRÖSSEREN
<<RUCKSACK>> AN WISSEN UND KÖNNEN: DR. MED. MICHAEL DURBAND, DER NEUE LEITENDE ARZT DER
CHIRURGIE.
Mit Empathie und
Respekt begegnet
Dr. Michael Durband
seinen Patienten –
das schafft Vertrauen
Ruth Mavris und ihr
Team sorgen für eine
optimale Betreuung
der Tagespatienten
Wie es der Name Tagesklinik schon sagt: Die Patienten tre­
wie das Operationszentrum, die Notfallstation und zukünftig
Wache, freundliche Augen und ein gewinnendes Lächeln
punkt bei einem Patienten welche Operation erfolgen soll. Den
ten direkt am Operationstag ein und werden sorgfältig auf die
auch die Intensivstation», informiert die Bereichsleiterin. Die
sind wohl das Erste, das man als Patient wahrnimmt, wenn
idealen Zeitpunkt und die beste Operationstechnik zu finden,
Behandlung vorbereitet. «Nach dem Eingriff werden sie von
neue Tagesklinik mit 16 Betten befindet sich im Hauptgebäu­
man Dr. Durband begegnet. Und sobald man sich mit ihm
ist nicht immer einfach. Der Eingriff letztlich soll dann nach
unserem Team individuell betreut und können sich in einer
de mit direkter Anbindung an den neuen OP-Trakt. Insgesamt
unterhält, spürt man, dass man als Mensch im Mittelpunkt
entsprechender Vorbereitung mit Sorgfalt, mit Respekt und
angenehmen Atmosphäre erholen, bevor sie die Tagesklinik
werden die Wege kürzer und die Abläufe vereinfacht. Es ist
steht. «Empathie gegenüber meinen Patienten ist mir sehr
einer ordentlichen Portion Demut gegenüber dem Patienten
gleichentags wieder verlassen. Wir bieten eine patienten­
ein grosser Vorteil, dass sich die Tagesklinik und der Aufwach­
wichtig. Daher nehme ich mir Zeit für Gespräche, damit
und dem menschlichen Körper durchgeführt werden.»
zentrierte Bezugspflege an, die auf einem wertschätzenden
raum direkt neben dem Operationsbereich befinden. «Wir sind
Vertrauen entstehen kann, was gerade für Krebspatien­
und vertrauensvollen Umgang basiert», betont Ruth Mavris,
besser integriert ins Operationsgeschehen und dadurch hat
ten enorm wichtig ist», erklärt der 44-jährige Familienvater.
DER LANGE WEG ZUM ARZTBERUF
Bereichsleiterin Tagesklinik/Aufwachraum.
sich die bereits sehr gute Zusammenarbeit noch intensiviert.
«Dies ist in einem Spital wie dem SRO eher möglich als in ei­
Diese Einstellung hängt auch mit seinem Werdegang zusam­
Das ist wichtig für die Betreuung, z.B. bezüglich Schmerzma­
ner grösseren Institution.» Sicherlich mit ein Grund, warum Dr.
men, denn bereits sein Vater und sein Grossvater waren Ärzte,
HOTELÄHNLICHER KOMFORT
nagement, Kreislaufstabilität und Krisensituationen», konsta­
Durband ins SRO zurückgekehrt ist. «Auch die Wege sind im
und deren Umgang mit Patienten hat auch ihn geprägt. Nach
Die Tagespatienten werden an einer modernen Theke emp­
tiert die diplomierte Pflegefachfrau.
SRO deutlich kürzer als in grossen Spitälern, was hauptsäch­
einer kaufmännischen Ausbildung schloss er 1995 die Matura
lich bei Entscheidungen sehr angenehm ist. Und das familiäre
auf dem zweiten Bildungsweg ab, um das Medizinstudium an
fangen. Im freundlichen Wartezimmer können sich die Eltern
von Kindern oder Begleitpersonen aufhalten. Neu steht den
Die häufigsten Operationen betreffen Chirurgie, Handchi­
Umfeld ist ein enormer Vorteil, denn man kennt sich hier im
der Universität in Zürich beginnen zu können. «Den Arztbe­
Patienten eine Umkleidekabine zur Verfügung. Sie erhalten ei­
rurgie, Orthopädie und Gynäkologie. Das Angebot der Ta­
Haus. Das macht vieles einfacher.»
ruf in seiner Vielschichtigkeit zu erfahren, war schon früh ein
nen Morgenmantel und Schlappen sowie ein Körbchen für ihre
gesklinik liegt im Trend der heutigen Entwicklung: Zahlreiche
persönlichen Sachen. «Das wird sehr geschätzt und schon
Eingriffe können vermehrt ambulant durchgeführt werden
ANGENEHME ZUSAMMENARBEIT
seiner Werkstatt mit Holz und Metall arbeitet und sich neben
mehrere Patienten fanden, das sei ähnlich komfortabel wie
und die Hospitalisationszeiten werden generell immer kürzer.
Eine gute Zusammenarbeit unter den Ärzten und dem Fach­
seiner jungen Familie seit Längerem mit Elektrotechnik, Infor­
personal ist letztlich auch für den Patienten ein entscheiden­
matik und Grafikdesign auseinandersetzt. «Der Weg, mir die­
im Hotel», erzählt Ruth Mavris, die mit dem Fachpflegeteam
Text: Brigitte Meier
Traum von mir», erzählt Durband, der in seiner Freizeit gerne in
der Tagesklinik für professionelle und effiziente Abläufe sorgt:
WICHTIGE VERBESSERUNGEN
der Vorteil. Gerade bei einem Schichtwechsel auf der Abtei­
sen Traum zu erfüllen, war wohl etwas länger als bei anderen.
«Wir erhalten viele positive Rückmeldungen. Die neuen Räum­
Im Vergleich zu früher, als Tagespatienten und Aufwachpati­
lung oder im Notfall ist dies enorm wichtig. «Das funktioniert
Bis jetzt habe ich es aber nicht bereut. Im Gegenteil. Ich bin
lichkeiten bedeuten eine klare Aufwertung der Tagesklinik und
enten auf derselben Station betreut wurden, ist der Betrieb
im SRO sehr gut, denn es herrscht kein Eigenbrötlertum. Hier
ein dankbarer und durchaus glücklicher Mensch. Dankbar ins­
vermitteln eine angenehme Atmosphäre. Gleich von Beginn an
ruhiger geworden. Auch in lebhaften Situationen bemüht sich
steht nicht der Arzt, sondern immer der Patient im Fokus
besondere meinen Lehrern gegenüber, die mich auf meinem
waren wir voll belegt und die moderne Infrastruktur bewährt
das Fachpflegepersonal, keine Hektik aufkommen zu lassen,
und jeder ist auf das Wohl des Patienten bedacht», erläutert
Weg begleitet haben, mich zu dem gemacht haben, was ich
sich bestens. Die grosszügigen Räume sind farblich anspre­
damit sich die Patienten in einer ruhigen Umgebung psychisch
Durband. Auch zu den Hausärzten konnte er bereits erste
heute bin, und mir eine so fundierte und gute Ausbildung erst
chend gestaltet und die Einrichtung sehr funktionell. In den
und physisch von der Operation erholen können. «Drei diplo­
Kontakte knüpfen und er schätzt die direkte Zusammenarbeit
ermöglicht haben. Ich bin überzeugt, dass dies meine Patien­
Kojen sind sechs Betten, abgetrennt mit Vorhängen. Je nach
mierte Pflegefachfrauen teilen sich in drei Schichten auf. Das
mit ihnen sehr.
ten spüren und dies letztlich dazu führt, dass unsere Patienten
Belegung wird je eine Koje für Frauen und eine für Männer
geht im Normalfall gut, auch wenn sämtliche Plätze belegt
benutzt.» Die Zufriedenheit ist sowohl auf Patientenseite wie
sind. Bei Bedarf können wir Verstärkung vom Aufwachraum
RESPEKT UND DEMUT
können. Es ist die Antwort für alle unsere Bemühungen. Dann
beim kompetenten Pflegeteam offensichtlich.
anfordern. Durch die Aufstockung von 8 auf 16 Tagesbetten
Nebst dem Facharzt FMH Chirurgie verfügt Dr. Durband noch
haben wir alles richtig gemacht.»
bilden wir mit dem Aufwachraum zwei Abteilungen und ein
über einen Schwerpunkttitel in Allgemeinchirurgie und Trau­
VERKÜRZTE WEGE UND EFFIZIENTE ABLÄUFE
gemeinsames Team von rund 15 Mitarbeitenden. Das macht
matologie sowie in Viszeralchirurgie (Bauch-Chirurgie). Trotz­
Modernste Apparate gewährleisten Qualität und Sicherheit.
unsere Arbeit vielseitiger, interessanter und eröffnet zusätzli­
dem bleibt er bescheiden: «Aus meiner Sicht ist es für einen
«Wir verfügen über dieselben modernen Überwachungsgeräte­
che Einsatzmöglichkeiten», stellt Ruth Mavris erfreut fest.
guten Chirurgen entscheidend, zu erkennen, zu welchem Zeit­
mit einem zufriedenen Lächeln ihren Nachhauseweg antreten
Text: Nathalie Beck
13
MODERNES SPITAL, MODERNER
AUFTRITT
MARKETING
TÄGLICH BEGEGNEN UNS SYMBOLE, DIE WIR SOFORT MIT EINEM PRODUKT
ODER EINER DIENSTLEISTUNG IN VERBINDUNG BRINGEN. UND SEIT EINER GEFÜHLTEN EWIGKEIT SEHEN SIE
GLEICH AUS. ABER DAS IST NICHT WIRKLICH SO ...
Menschlichkeit und
Fachkompetenz sind
unsere Stärken
Wer kennt ihn nicht, den angebissenen Apfel der Marke Apple,
das bisherige Logo fast unverändert geblieben und mit dem
den eleganten Schriftzug von Coca-Cola oder das dynamisch
grünen Punkt ein kleines Element dazu gekommen ist, das
geschwungene Logo von Nike. Auch diese Logos haben sich
uns viel Spielraum für zusätzliche Gestaltungen gibt.» Diesen
im Lauf der Zeit leicht verändert, und trotzdem bringen wir
Spielraum will man nutzen, um zum einen den einheitlichen
sie noch immer mit den von uns geschätzten Eigenschaften
Auftritt nach aussen für alle Niederlassungen zu realisieren
ihrer Produkte in Verbindung. Wie klappt sowas? Manuela
und zum anderen im Online-Auftritt und den Drucksachen
Leuenberger, Leiterin Marketing und Kommunikation im SRO,
moderner zu werden – eben so, wie es das SRO mit seinen
erklärt: «Eine Marke und das dazugehörige Logo werden im
Kompetenzen bereits ist.
Manuela Leuenberger
und ihr Team arbeiten
mit Hochdruck an der
Umsetzung des neuen
Logos
Laufe der Zeit in der Bevölkerung mit einem Produkt oder einer
Dienstleistung in Verbindung gebracht. Zusätzlich verbinden
wir persönliche Werte damit. Wird ein Logo verändert, sollte
dies sehr vorsichtig geschehen. Die Erkennungsmerkmale und
die Verbindung zu den individuellen Werten dürfen dabei nicht
verloren gehen.»
EINHEITLICH – NACH INNEN UND AUSSEN
Dies ist auch der Grund, warum das neue Logo des SRO nur
Was ist neu am Logo?
sehr dezent angepasst worden ist. Und trotzdem kommt es
Es ist etwas schlanker und grau statt grün. Das Grün
etwas schnittiger und moderner daher. Manuela Leuenberger:
wurde im Punkt wieder aufgenommen, welcher als zu­
«Unser Haus und unsere Organisation sind in den letzten Jah­
sätzliches Design-Element dient.
ren nicht nur durch verschiedene bauliche Massnahmen ge­
wachsen und wir möchten nach aussen einheitlich auftreten.
Warum ein neues Logo?
Zu einem modernen Spital mit vielen kompetenten Fachleuten
Dies hilft uns, nach erneutem Wachstum und diversen
und Spezialisten gehört auch ein zeitgemässes Erscheinungs­
Neubauten mit allen Standorten einheitlich, modern
bild, welches diese Qualitäten nach aussen kommuniziert.»
und zeitgemäss nach aussen aufzutreten.
DEZENTE ANPASSUNG MIT STIL
Wie erfolgt die Umsetzung?
Die kleinen Änderungen am Logo sind auf den ersten Blick
Die Umsetzung erfolgt Schritt für Schritt, d. h., alle Druck­
kaum offensichtlich. Warum macht man’s dann überhaupt?
erzeugnisse werden bei einer Neuauflage angepasst und
«Wir haben lange überlegt, in welche Richtung wir gehen wol­
vieles kann mit den entsprechenden Vorlagen im Mar­
len und vier Agenturen haben uns verschiedenste Vorschläge
keting selber gemacht werden. Damit werden kaum zu­
unterbreitet», erklärt die 31-jährige Kommunikationsspezia­
sätzliche Kosten generiert. Das SROinfo wird im Frühling
listin. «Vom komplett neuen Logo bis zum sanften Redesign
2016 im neuen Kleid erscheinen.
war alles mit dabei. Die jetzige Lösung hat den Vorteil, dass
Text: Nathalie Beck
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15
SCHMERZ, LASS NACH !
SCHMERZTHERAPIE
SCHMERZEN­
SIND EIN NATÜRLICHES WARNSIGNAL DES KÖRPERS. WAS TUN, WENN SCHMERZEN ABER NICHT MEHR
­AUFHÖREN, OBWOHL DIE URSACHE LÄNGST VERSCHWUNDEN ODER AUSGEHEILT IST? DR. MED. CHRISTIAN
WÖLFEL UND DR. MED. WOJCIECH SYRYNSKI KLÄREN AUF.
Dr. Christian Wölfel
verödet mittels Radiofrequenz gezielt die
Nerven der kleinen
Wirbelgelenke
Rückenschmerzen sind für die meisten Menschen nichts Unbekanntes. Und in den
deutliche Schmerzlinderung oder gar Schmerzfreiheit erreicht
­H ightech-Lösung im Bereich der Neurostimulation, als dies bei
mit der ursprünglichen Verletzung zu tun », erklärt Dr. Wölfel,
meisten Fällen vergehen sie auch von alleine wieder. Dr. Christian Wölfel, Facharzt
werden und das Verfahren kann je nach Erfolg auch wiederholt
uns der Fall ist, und man hat sehr positive Erfahrungen mit
« und es ist nicht einfach, dieses Krankheitsbild bereits in ei­
für Anästhesiologie und Interventionelle Schmerztherapie, meint dazu : « Rücken­
werden. » Weniger erfolgreich ist dagegen die Behandlung von
dieser Methode gemacht. Auch wir führen im SRO bei aus­
ner frühen Phase zu erkennen. » Auch die Therapie dieses Syn­
schmerzen sind in den meisten Fällen harmlos. Wenn die Schmerzen jedoch über
Kreuzschmerzen. Bis zu 40 Prozent aller Patienten haben nach
gewiesenen Patienten solche Eingriffe durch. » Bei diesem
droms ist umfangreich und schwierig. « E s muss medikamen­
einen längeren Zeitraum anhalten und die Aktivitäten des Alltags stören, ist eine
einem Jahr wieder Beschwerden – und zwar unabhängig da­
Eingriff werden Elektroden nahe dem Rückenmark oder in der
tös, mit Physio- oder Ergotherapie sowie mit Psychotherapie
intensive Therapie notwendig. Nur in einzelnen Fällen, z. B., wenn Lähmungen oder
von, ob operiert oder infiltriert wurde. Die Infiltration hat den
Nähe von peripheren Nerven im Schmerzareal platziert und
umfassend behandelt werden. Denn es kann in Einzelfällen so
Probleme beim Wasserlösen auftreten, muss weiter abgeklärt werden. »
Vorteil, dass sie ambulant durchgeführt werden und ggf. wie­
mit einem Neurostimulator verbunden, der kaum grösser als
weit gehen, dass Patienten eine Gliedmasse nicht mehr als die
derholt werden kann. Die Operation führt dafür meist schneller
ein Herzschrittmacher ist und unter die Haut implantiert wird.
ihre akzeptieren und sie wie einen Fremdkörper behandeln. »
zur Schmerzlinderung.
Sanfte elektrische Impulse blockieren dann Schmerzempfin­
DIE NUMMER 1 : RÜCKENSCHMERZEN
dungen auf ihrem Weg zum Gehirn und sind selbst allenfalls
DIE SPIEGELTHERAPIE HILFT
schmerzen. Die genaue Krankheitsgeschichte – nicht nur im Hinblick auf die beste­
MEDIKAMENTE UND HIGHTECH
als angenehmes Kribbeln im ehemaligen Schmerzbereich
In diesen ganz schweren Fällen hilft die Spiegeltherapie, die in
henden Schmerzen – und die körperliche Untersuchung sind in vielen dieser Fälle
Bei Patienten, die bereits chronische Schmerzen haben, wir­
wahrzunehmen.
der Ergotherapie durchgeführt wird. Hierbei wird der Patient
meist wichtiger als beispielsweise MRI-Aufnahmen. Dr. Wölfel : « O ftmals sind die Be­
ken herkömmliche Schmerzmittel oft nicht oder nicht ausrei­
schwerden des Patienten durch Befunde radiologischer Untersuchungen nicht aus­
chend. In diesen Fällen müssen die Schmerztherapeuten auf
LÖSUNG BEI DURCHBLUTUNGSSTÖRUNGEN
Hand, wird in einem Spiegel gespiegelt. Das « k ranke » Körper­
reichend erklärbar oder die Beschwerden rechtfertigen noch keine operative Inter­
andere Medikamente zurückgreifen, wie Dr. Wojciech Syrynski
Die Technologie der Neurostimulation wird im SRO auch im
teil ist für den Patienten nicht sichtbar. So ist für den Patienten
vention und in solchen Fällen sind Operationen wenig Erfolg versprechend. Hier ist
erklärt : « Schmerzpatienten befinden sich oft in einer Spirale
Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen verwendet. In
im Spiegel das für ihn nicht mehr vorhandene Körperteil plötz­
eine mögliche Schmerztherapie das Mittel der Wahl. » Die Kooperation mit dem neu
aus Schmerz, Angst, Ess- und Schlafstörungen, einer gewissen
Zusammenarbeit mit der Angiologin Dr. Silvia Gretener bieten
lich wieder da. Die gesunde Hand wird nun Berührungsreizen
geschaffenen Zentrum für Wirbelsäulenmedizin (Dr. Oliver I. Schmidt, Dr. P. Deiss­ler)
Immobilität bis hin zur Depression. Um sie aus dieser Spirale
die Schmerztherapeuten dieses Verfahren auch bei Durchblu­
ausgesetzt und nach einer Weile interpretiert das Gehirn diese
erlaubt hierbei eine interdisziplinäre Besprechung des therapeutischen Vorgehens.
herausführen zu können, bedarf es spezieller Medikamente,
tungsstörungen der Beine an, die nicht mit einem Stent (klei­
Reize so, als ob sie vom kranken Körperteil kämen. Auf diese
Der Patient mit Rückenschmerzen profitiert von der engen Absprache zwischen
die den Bereichen der Psychopharmaka oder Anti-Epileptika
ner Ballon, der in das Blutgefäss eingeführt wird und dieses
Art und Weise lernt der Patient, sein krankes Körperteil wieder
spezialisierten konservativ und interventionell behandelnden Schmerztherapeuten
zugeordnet werden. Einige Wirkstoffe aus diesen Gruppen
wieder weitet) behoben werden können. Durch die Neurosti­
als sein eigenes zu akzeptieren und die Medikation kann in der
und den überwiegend operativ tätigen Wirbelsäulenchirurgen. Leider funktioniert
wirken gegen Schmerzen selbst, beeinflussen aber auch die
mulation wird eine Gefässerweiterung erreicht und die Mik­
Regel deutlich reduziert werden.
Schmerztherapie nicht so, dass man einfach eine Spritze bekommt und der Schmerz
Schmerzverarbeitung im Gehirn. Oft wehren sich Patienten
rodurchblutung wird wesentlich verbessert, was zu deutlich
ist weg. « Das wissen viele Patienten nicht », erklärt Dr. Wölfel. « Schmerztherapie ist
gegen solche Medikamente, was auf den ersten Blick ver­
weniger Beschwerden führt.
ein längerer Prozess, in welchem mit dem Patienten zusammen ein Therapieplan
ständlich ist. Beschäftigt man sich jedoch über einen längeren
erstellt wird. Dieser kann Medikamente, Infiltrationen, Physiotherapie und oft auch
Zeitraum mit dem Phänomen Schmerz, erkennt man, dass für
CRPS – EIN GANZ BESONDERES PHÄNOMEN
werden. Im SRO wird in diesem Bereich die Zusammenarbeit
Psychotherapie beinhalten. Er wird regelmässig überprüft und angepasst. »
jeden Patienten die passenden Arzneien und Dosierungen ge­
Das komplex regionale Schmerzsyndrom ( CRPS ) findet man
zwischen Schmerztherapeuten, Fachärzten und Physio-, Ergo-
funden werden müssen. Es braucht daher etwas Geduld, bis
meist nach Verletzungen an Extremitäten oder bei Nerven­
und Psychotherapeuten grossgeschrieben und täglich prakti­
INFILTRATION ODER OPERATION?
die Nebenwirkungen von der erwünschten Wirkung abgelöst
verletzungen. Dabei sind die Schmerzen grösser und dauern
ziert. Dr. Syrynski : « W ichtig ist, mit dem Patienten ein Ziel für
Eine Frage, die nicht immer ganz einfach zu beantworten ist – auch nicht von Fachärz­
werden. »
wesentlich länger an, als dies bei einer entsprechenden Verlet­
seine individuelle Behandlung zu definieren und gemeinsam
zung üblich ist. Der betroffene Körperteil wird zudem rot, ent­
mit ihm und allen anderen Beteiligten darauf hinzuarbeiten.
In der SRO-Schmerzambulanz leiden etwa 80 Prozent aller Patienten unter Rücken­
ten. Dr. Wölfel meint dazu : « Schmerzausstrahlung in die Beine lässt sich durch Infiltra­
Die beim Eingriff
verwendeten Sonden
­w erden punktgenau
platziert
vor einen Spiegel gesetzt und das gesunde Körperteil, z. B. die
EIN KOMPETENTES SCHMERZTEAM
Ein Patient darf mit seinen Schmerzen nicht allein gelassen
tionen oft sehr gut behandeln. Hierbei wird eine Kanüle unter Lokalanästhesie in die
Es gibt jedoch auch Fälle, in welchen man Hightech-Lösungen
zündet sich und schwillt stark an. In der Folge kann es zu Ver­
Wenn die Schmerzwahrnehmung so weit vermindert werden
Wirbelsäule vorgeschoben. Nachdem ihre korrekte Lage unter anderem durch Rönt­
den Vorzug gibt, wie Dr. Wölfel ergänzt : « In einigen euro­
formungen kommen, im schlimmsten Fall zu einer Amputation.
kann, dass das Leben wieder Freude macht und man sich neue
gendurchleuchtung überprüft wurde, spritzen wir Medikamente. Dadurch kann eine
päischen Ländern sucht man wesentlich früher nach einer
« Die in dieser Art auftretenden Schmerzen haben nichts mehr
Ziele im Leben stecken kann, haben wir unser Ziel erreicht. »
Text: Nathalie Beck
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17
EIGENTLICH SOLLTE ICH
GLÜCKLICH SEIN
FRAUENKLINIK
WENN DAS BABY AUF DER WELT IST, DAUERT ES EINIGE
ZEIT, BIS SICH KÖRPER UND SEELE DER MÜTTER AUF DEN NEUEN LEBENSABSCHNITT EINGESTELLT
HABEN. NEBEN DEM HÄUFIGEN BABYBLUES ERKRANKEN VIELE FRAUEN AN EINER WOCHENBETTDEPRESSION
BIS HIN ZUR WOCHENBETTPSYCHOSE.
Eine angenehme
Atmo­s phäre und eine
­i ndividuelle Therapie
helfen Mutter und Kind
Weshalb zögern Frauen, sich Unterstützung zu holen, oder versuchen sogar, die
Eine Wochenbettdepression definiert sich über körperliche
Bei postpartalen Depressionen wird die Verordnung von
liebevoller Unterstützung ihres Mannes und der Familie völ­
Depression zu unterdrücken? Dazu befragen wir Ines Uhr, die als dipl. Hebamme
Beschwerden wie beispielsweise Müdigkeit, innere Unruhe,
Medikamenten ebenso empfohlen wie ausserhalb des Wochen­
lig überfordert, antriebslos und niedergeschlagen. «Ich hatte
HF im SRO arbeitet und zurzeit selber Babypause hat. Am 19. Juli wurde ihr erstes
Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Einschlaf- und Durchschlaf­
betts. Die Beziehung zwischen Mutter und Kind kann durch
den Tiefpunkt erreicht. Schuldgefühle und Suizidgedanken
Kind Fiona Mara geboren. «In unserer Gesellschaft ist es üblich, dass die Frau nach
störungen. Dazu kommen Symptome im Gefühlsbereich wie
eine Depression beträchtlich gestört werden. «Unter einer
verfolgten mich. Schliesslich entschieden wir uns für einen
der Geburt glücklich zu sein hat. Selbstverständlich sollte sie wieder schlank und
Morgentief, Motivationslosigkeit, Ängste, Traurigkeit und Mut­
guten Nutzen-Risiko-Abwägung ist Stillen sogar mit einer anti­
Klinikaufenthalt. In der Stationären Psychiatrie SRO durfte ich
fit sein, dazu eine perfekte Mutter, Hausfrau und Partnerin. Das ist schlicht eine
losigkeit. Typische Symptome im Gedankenbereich sind Ge­
depressiven und neuroleptischen Medikation vereinbar. Auch
Nick bei mir haben und versorgen. Die meisten Gespräche mit
Überforderung», gibt Ines Uhr zu bedenken. Nicht selten verbergen Frauen ihren
dankenkreisen, Unentschlossenheit, Selbstentwertung und
pflanzliche Antidepressiva haben aber Nebenwirkungen und
Dr. Catherine Walther haben mein Mann und ich gemeinsam
depressiven Zustand, weil sie dem Druck und den unrealistischen Erwartungen an
Suizidgedanken.
können in die Muttermilch übertreten. In jedem Fall ist ein
geführt. Dies war sehr wichtig für meinen Partner», erklärt die
Kinderarzt einzubeziehen, der beurteilen kann, ob das Kind ge­
30-Jährige.
das Muttersein genügen wollen. «Hauptsache ist, dass sich die Betroffene bei je­
mandem meldet, sei‘s Partner oder Freundin, Hausarzt oder andere Fachpersonen»,
STATIONÄRES ANGEBOT FÜR MUTTER UND KIND
sund ist und ob Stillen unter Medikation vertretbar ist», erklärt
argumentiert Ines Uhr. In der SRO-Frauenklinik leisten Gynäkologen und Hebammen
Neben einer Psychotherapie (ambulant) ist auch eine stati­
die Leitende Ärztin.
schon vor der Geburt eine sinnvolle Aufklärungsarbeit und allenfalls gezielte Präven­
onäre Behandlung möglich. Zusätzlich angeboten werden
tion bei vorbelasteten Frauen. Eine Sensibilisierung der Partner ist ebenso wichtig,
Begleitung der Mutter und Entlastung bei der Betreuung des
EINE BETROFFENE MUTTER ERZÄHLT
kochten wir selber. Schön, dass die Pflegenden mit uns ge­
damit sie Symptome erkennen und intervenieren. «Frauen, die bereits während der
Säuglings, Bewegungs-/Körpertherapie, Kunsttherapie, Mu­
Bunte Fähnchen flattern im Garten und auf einem Windrad
gessen haben. Nick gehörte dazu und kam auch mit auf den
Schwangerschaft mit depressiven Zügen auffallen oder bei einer früheren Geburt
siktherapie, Ergotherapie und Werktherapie. «Wir haben zwei
steht in grossen Lettern «Nick». Wir sind zu Besuch bei der
gemeinsamen Ausflug», sagt sie. Bewegungstherapien oder
unter einer Wochenbettdepression litten, brauchen eine besonders intensive Unter­
stationäre Zimmer für Mütter mit Kindern», sagt Catherine
Mutter des inzwischen 16-monatigen Jungen. Frau G. berich­
das Werken mit Holz waren weitere sehr gute Erfahrungen.
stützung nach der Entbindung», betont die erfahrene Hebamme, die als Dozentin an
Walther während des Rundgangs auf der Station. Selig schläft
tet über ihre Erkrankung, die bereits im siebten Schwanger­
der Berner Fachhochschule unterrichtet.
ein vierwöchiges Baby in einem Stubenwagen. Die Mutter
schaftsmonat begonnen hat: «Nick ist ein Wunschkind. Ob­
«Ich war keineswegs die einfachste Patientin und versuchte
Zuwendung und Verständnis helfen beim sogenannten Babyblues, von dem gegen
zeigt ihr Zimmer, eingerichtet mit Kinderbett, Badewanne
schon ich spürte, dass etwas nicht stimmt, habe ich weiter
meine Bedürfnisse mitzuteilen, sei es bezüglich Medikamen­
80 Prozent der Frauen betroffen sind. Diese Heultage sind keine Depression, son­
und Wickeltisch. Für Stillfragen und mehr Sicherheit kann eine
gearbeitet. Es bereitete mir zunehmend Mühe, einfachste
tation oder wenn wir spazieren gehen wollten», erklärt Frau G.
dern eine leichte Verstimmung als Folge der ausgeprägten hormonellen Umstellung
Hebamme angefragt werden. Der Kontakt zwischen psychiat­
Dinge zu erledigen. Zweifel und Ängste plagten mich.» Trotz
und fügt an: «Für mich war es bedeutsam, zu akzeptieren,
nach der Geburt. Das bestätigt Dr. Catherine Walther-Buri, Leitende Ärztin Statio­
rischer Station und Frauenklinik ist wertvoll.
familiärer Vorbelastung und früheren depressiven Phasen
dass die Depression eine Krankheit ist, die mit Therapien und
wartete Frau G. ( zu ) lange, bis sie zum Psychiater ging. «Ich
Medikamenten behandelt werden kann.» Heute fühlt sie sich
Mit der hospitalisierten Frau werden auch Ressourcen in Fami-
wünsche mir, dass man mehr darüber spricht. Das würde es
gesund und ist wieder Teilzeit berufstätig. Wichtige Ansprech­
EINE WOCHENBETTDEPRESSION HAT VIELE GESICHTER
lie und Umfeld gesucht. Beispielsweise holt der Vater sein Kind
verein­f achen, sich Hilfe zu holen», betont die Pflegefachfrau.
personen sind ihr Psychiater und ihre Gynäkologin. Nick be­
«Die Wochenbettdepression (postpartale Depression) unterscheidet sich grund­
über die Nacht, um den Schlaf der Mutter zu sichern. Er kann
legend vom Babyblues und betrifft fast jede sechste Frau. Schwere Wochen­
auch bei Frau und Kind auf der Stationären Psychiatrie über­
Drei Wochen zu früh und mit Kaiserschnitt wurde Nick gebo­
bettdepressionen oder gar Psychosen müssen professionell, medikamentös und
nachten. «Das individuelle Therapieprogramm der Mutter und
ren. «Damals verspürte ich kaum Mutterglück, im Gegenteil.
mitunter auch in einer Klinik behandelt werden. Das Heimtückische ist, dass die
die Betreuung des Babys werden im interdisziplinären Behand­
Alles war so anders, als ich es mir vorgestellt hatte», erinnert
Wochenbettdepression bis ein Jahr nach der Geburt auftreten kann. Sie bleibt häu­
lungsteam abgesprochen. Kinder werden nur aufgenommen, so-
sich Frau G. In der ersten Zeit waren die zuständige Oberärztin
fig unbehandelt. Der Zusammenhang zwischen Krankheit und Auslöser wird nicht
lange sie noch nicht gehfähig sind», erläutert Catherine Walther.
im Spital Solothurn sowie ihre ambulante Hebamme wichtige
näre Psychiatrie.
Dr. Catherine WaltherBuri, Leitende Ärztin
Stationäre Psychiatrie
Die heimelige Atmosphäre und das familiäre Zusammenle­
ben auf der Station haben ihr gut getan. «Einmal wöchentlich
kommt nämlich im Februar ein Geschwisterchen.
Ansprechpersonen. Sie waren es auch, die ihr den Aufenthalt
mehr erkannt», betont Catherine Walther. Eine Behandlung ist spätestens dann
­a ngebracht, wenn man nicht mehr mit dem Alltag zurechtkommt oder wenn Selbst­
Wird eine Frau unter Antidepressiva schwanger, sollte sie
in der Stationären Psychiatrie in Langenthal nahegelegt ha­
mordgedanken auftreten.
diese nicht ohne genaue Absprache mit dem Arzt absetzen.
ben. Anfänglich lief es zu Hause gut, aber bald war sie trotz
Text: Brigitte Meier
19
TOLLE AUSBILDUNG
MIT BESTEN VORAUSSETZUNGEN
AUSBILDUNG PFLEGE
SEIT FRÜHLING 2015 DÜRFEN IM KANTON BERN NUN AUCH DIE AUSBILDUNGSORTE STUDIERENDE
DER HÖHEREN FACHSCHULE PFLEGE ANSTELLEN. DIES BRINGT DEN STUDIERENDEN WESENTLICHE
­VORTEILE.
Wir sind zusammen unterwegs
Diplomiertes Pflegepersonal ist eine gesuchte Spezies. Aus die­
fristig zu sichern.» Es gibt bereits mehrere Mitarbeitende,
sem Grund überlegt sich eine grosse Zahl von FAGE (Fachfrau/
aber auch andere Berufsleute, die sich für die Ausbildung zur
-mann Gesundheit), nach ihrer Ausbildung noch die Höhere
Pflegefachfrau/-mann HF im Lehrortsprinzip interessieren und
Fachschule Pflege zu besuchen und das Diplom zu erlangen.
sich damit auseinandersetzen.
Ruth Trachsel (rechts) ist
überzeugt vom neuen
Ausbildungsprinzip – so
bleiben Kompetenzen
im Haus
Dafür gab es bis jetzt nur einen Weg: Die Studierenden wurden
im Kanton Bern ausschliesslich vom Berner Bildungszentrum
AUSBILDUNG BLEIBT GLEICH
Pflege angestellt. Dies hat sich nun geändert: Seit letztem
Die Ausbildung als solche bleibt unverändert, das heisst, die
März können auch die Ausbildungsorte HF-Studierende im so­
Studierenden können sich für eine der drei folgenden Fachrich­
genannten «Lehrortsprinzip» anstellen.
tungen entscheiden: Fokus «Psychisch erkrankte Menschen»,
Fokus «Kinder, Jugendliche, Familien und Frauen» oder Fokus
VIELE VORTEILE
«Körperlich erkrankte Menschen». Im Lehrortsprinzip SRO wird
«Diese Neuerung bringt sowohl uns wie auch den Studie­
jedoch nur der Fokus «Körperlich erkrankte Menschen» ange­
renden wesentliche Vorteile», erklärt Ruth Trachsel, Berufs­
boten.
bildungsverantwortliche Ressort Akutpflege im SRO. «Zum
Ruth Trachsel: «Wir informieren die Studierenden schon vor
einen können wir gute FAGE so in unserem Haus halten und
Ausbildungsbeginn ausführlich über die verschiedenen Prak­
sie bei ihrer weiteren Ausbildung unterstützen. Zum anderen
tika, Einblicktage und ein Fremdpraktikum. Dafür stehen wir
ist es insbesondere für die FAGE attraktiv, da sie den Betrieb
derzeit im Kontakt mit der dahlia oberaargau ag, um eine
kennen, ihr Wohnort in der Regel in der Nähe vom Ausbil­
­Kooperation anzustreben, indem wir gegenseitig Praktikums­
dungsort liegt und sie von einer breiten, interessanten prakti­
plätze für die Studierenden im Lehrortsprinzip anbieten.»
schen Ausbildung mit Einblick in unterschiedliche Fachgebiete
profitieren können. Wir unterstützen die Studierenden zudem
SCHRITT IN DIE RICHTIGE RICHTUNG
mit praxisnahen Ausbildungsstrukturen.»
Die Entscheidung, nun auch das Lehrortsprinzip zuzulassen, ist
gemäss Ruth Trachsel ein Schritt in die richtige Richtung: «An­
KOMPETENZEN IM HAUS HALTEN
dere Kantone haben diese Möglichkeit schon länger, was dazu
Im Bereich Pflege ist kompetentes diplomiertes Pflegeperso­
geführt hat, dass dies von interessierten FAGE genutzt wurde
nal ein wichtiger Faktor für hohe Qualität und eine entspre­
und sie sich nach ihrer Ausbildung in anderen Kantonen bei
chend grosse Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten.
Spitälern haben anstellen lassen. Dass wir diese Anstellungs­
«Um kompetente FAGE im Haus halten zu können, ist diese
möglichkeit nun auch haben, stärkt unsere Position als wich­
neue Möglichkeit des Lehrortprinzips eine durchaus attraktive
tigen Ausbildungsplatz in der Region deutlich und wir können
Alternative einer Weiterbildung, die wir unseren Angestellten
dem zunehmenden Mangel an diplomiertem Pflegepersonal
anbieten», erläutert Ruth Trachsel weiter. «Durch die Anbin­
aktiv entgegenwirken.» Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst
dung erhoffen wir uns, möglichst viele Pflegefachpersonen
viele Interessierte von dieser neuen Möglichkeit angesprochen
HF nach der Ausbildung im SRO behalten zu können und so
fühlen und sie nutzen – zum Wohl der Patienten im SRO.
unseren Nachwuchs des diplomierten Pflegepersonals lang­
Text: Nathalie Beck
21
20
ERFOLGREICHES PROJEKT
JOB-COACHING
PSYCHIATRIE
BEGONNEN ALS PILOTPROJEKT MIT PIONIERCHARAKTER, HAT
SICH JOB-COACHING ZU EINEM VIELVERSPRECHENDEN ARBEITSINTEGRATIONSPROJEKT ENTWICKELT.
PSYCHISCH ERKRANKTE MENSCHEN ERHALTEN PROFESSIONELLE UNTERSTÜTZUNG UND BEGLEITUNG,
EBENSO IHRE ARBEITGEBER.
Die regelmässigen
Gespräche mit Ines
Keller sind wichtiger
Bestandteil des JobCoachings – sie fördern
auch das gegenseitige
Verständnis
Barbara Moser hat die
Freude an ihrem Beruf
wiedergefunden – auch
dank der Unterstützung
von Walter Fuchshofer
Vor zwei Jahren hat Ines Keller, Sozialpädagogin Psychiatrische Dienste SRO, das
rigkeiten mit Arbeitnehmern auftreten. Das wird bereits rege
haben mir viel geholfen. Langsam kehrten mein Selbstvertrauen und die Freude
setztem wesentlich von anderen Programmen unterscheidet.
zukunftsweisende Projekt Job-Coaching initiiert. «Wir sind auf dem richtigen Weg»,
genutzt und funktioniert gut.»
zurück. Auch im Team wurde ich gut aufgenommen», betont Barbara Moser, die
«Deshalb bin ich so begeistert. Primäres Ziel ist es, die Men­
sich sichtlich wohlfühlt in diesem Umfeld. Mit den zwei anderen Lernenden ver­
schen sinnvoll in den Arbeitsprozess zu integrieren. An den
sagt die Projektleiterin aufgrund der bisherigen Erfahrungen. Anhand von psychiatriespezifischem Behandlungswissen werden die Teilnehmer optimal unterstützt
POSITIVE REPUTATION DURCH JOB-COACHING
steht sie sich gut; sie geben einander Tipps und tauschen sich über die Schu­
monatlichen Besprechungen habe ich erlebt, wie viel mit Kom­
und gecoacht. «Dabei handelt es sich nicht um eine Beschäftigung im geschützten
Die Psychiatrischen Dienste SRO haben auf die im OECD-Bericht
le aus. Das war sie an ihrer ersten Lehrstelle in einem Emmentaler Restaurant
munikation erreicht wird. Deshalb sehe ich dieses spannende
Rahmen, sondern um die Integration im Arbeitsmarkt. Besondere Aufmerksamkeit
(2014) verwiesene Versorgungslücke reagiert. Inzwischen be­
nicht gewohnt. Häufig war sie auf sich allein gestellt und als Lernende ständig
Projekt auch als Weiterbildung, von der ich und damit auch
gilt jenen Personen mit einer leichten oder mittelgradigen Form einer psychischen
findet man sich in einem intensiven Austausch mit Vertretern
überfordert. Da sie auch dort wohnte, war es schwierig abzuschalten. Es ging ihr
unser Betrieb enorm profitiert», bekräftigt Walter Fuchshofer.
Störung, die häufig noch im Erwerbsprozess stehen», erklärt Ines Keller. Durchge­
aus der freien Wirtschaft. Zielsetzung ist eine gewinnbringende
sehr schlecht und sie konnte nur mit Medikamenten weiterarbeiten. «In unserer
Auch Barbara Moser hat inzwischen gelernt, für sich einzuste­
führt wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen IV-Stellen.
Zusammenarbeit, die den verschiedenen Bedürfnissen gerecht
Leistungsgesellschaft wird immer mehr verlangt und Krankheit gilt als Schwä­
hen, ruhig, aber bestimmt zu kommunizieren: «Mit Aktivität
wird und gemeinsame Interessen definiert.
che. Aus diesem Grund habe ich meine Krankheit verschwiegen und erst sehr
und professioneller Unterstützung ist es mir gelungen, aus
spät den Psychiatrischen Notfalldienst SRO kontaktiert. Endlich erfuhr ich, dass
dieser Spirale herauszufinden. Um andere Menschen in einer
BODEN UND VERTRAUEN SCHAFFEN
Sechs bis sieben Personen werden von Ines Keller während mindestens eines hal­
Seit Mai 2015 haben die Psychiatrischen Dienste SRO zudem
ich weder unfähig bin noch versagt habe, sondern psychisch krank war.» Ihre
ähnlichen Situation zu ermutigen, habe ich mich entschlos­
ben Jahrs intensiv betreut. Alle zwei Wochen findet ein Treffen statt. «Wir überneh­
das Eingliederungsmanagement im Hotel L’Auberge Langenthal
Lehre konnte die 23-Jährige nicht mehr fortsetzen. Sie begann eine Gesprächs-
sen, offen zu reden.» Aufgrund der positiven Entwicklung
men den gesamten Eingliederungsprozess von der Anmeldung über die Planung
übernommen. In den Bereichen Küche, Service, Lingerie und
therapie und fühlte sich in der Tagesklinik schrittweise besser. «So wurde ich ins
konnte Barbara Moser eine Lehrstelle angeboten werden.
bis hin zum Abschluss. Geboten werden Integrationsmassnahmen, Arbeitstraining,
Housekeeping wird die Wiedereingliederung von psychisch
Job-Coaching-Projekt aufgenommen und von Ines Keller intensiv gecoacht. Dank
«Sie ist sehr interessiert, verfügt über ein grosses Fachwis­
Abklärung, Ausbildung und Arbeitsversuch.» Als Paradebeispiel für erfolgreiches
erkrankten Menschen in den Berufsalltag gefördert.
ihrer grossen Unterstützung habe ich es gewagt, mich für eine Stelle zu bewerben
sen und macht in jeder Hinsicht Fortschritte», sinniert Walter
und wieder in meinen Beruf einzusteigen», erzählt die angehende Köchin.
Fuchshofer.
Job-Coaching bezeichnet sie Barbara Moser. Die junge Köchin weist nach einer län­
geren Ausfallzeit während ihrer Krankheitsphase eine eindrückliche Entwicklung
SCHRITT FÜR SCHRITT ZURÜCK IN DIE LEHRE -
auf. «Bei ihr ging es vor allem darum, die gesunden Anteile zu reaktivieren; ihr
EIN ERFAHRUNGSBERICHT
GEGENSEITIG VERTRAUEN AUFBAUEN
«Ich finde es wunderbar, wieder in meinem Beruf arbeiten
zu zeigen, dass noch vieles geht und sie vieles kann. Bei der Auswahl eines Lehr-
Barbara Moser ist Köchin mit Leib und Seele. Soeben hat
«Zunächst kam Barbara Moser für drei Monate. Sie war zutiefst verunsichert. Das
zu können. Ohne das Job-Coaching-Projekt hätte ich es nie
betriebes galt es zu berücksichtigen, dass ihr strukturierte Arbeitsabläufe entge­
sie Tropfteig gemacht für Suppeneinlagen. «Es ist schön, al­
erforderte Verständnis und Rücksicht von mir und meinem Team, welches ich ent­
geschafft», versichert Barbara Moser. Da insistiert Walter
genkommen. Barbara Moser hat ihre Chance im Alterszentrum Scheidegg gepackt.
ten Menschen mit abwechslungsreicher Kost eine Freude zu
sprechend auf die neue Situation vorbereiten musste», erklärt Walter Fuchshofer.
Fuchshofer: «Wir alle freuen uns über diese Entwicklung:
Sie blüht richtig auf und hat mich sogar eingeladen, als sie ein Probekochen hatte»,
machen. Desserts bereite ich am allerliebsten zu», sagt die
Für ihn war es schwierig, abzuschätzen, wie viel man verlangen durfte und wie mit
Von Ines Keller bekam sie Beistand und Wege aufgezeigt; ich
sagt Ines Keller erfreut.
Lernende. Das kann Walter Fuchshofer, Leiter Verpflegung im
dieser Situation umzugehen war. Die grösste Herausforderung bestand jedoch darin,
konnte ihr eine Plattform und Support geben, aber geschafft
Alterszentrum Scheidegg, Herzogenbuchsee, bestätigen: «Für
Barbara Moser wieder aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen. In dieser
hat es Barbara Moser selber!»
FÖRDERN UND FORDERN
das Bewohnerfest hat sie ein wunderbares Dessertbuffet kre­
entscheidenden Phase fungierte Ines Keller, Job-Coach, als wichtiges Bindeglied
Genauso wie der Teilnehmer begibt sich auch der Arbeitgeber oder Vorgesetzte auf
iert.» Kein Vergleich mehr zur Situation als Barbara Moser vor
zwischen den Parteien. «Nach einiger Zeit erlangte ich mehr Sicherheit im Umgang
einen Weg und wird beratend unterstützt. «Der Dialog, gerade in kritischen Pha­
einem Jahr im Rahmen des Job-Coachings eine Art Aufbau­
mit Barbara Moser und entwickelte ein besseres Verständnis für die mit der Er­
sen, und eine regelmässige Standortbestimmung sind entscheidend. Der Vorgesetz­
training begonnen hatte. Dieses Projekt bietet Vorgesetzten
krankung zusammenhängenden Schwierigkeiten», sagt Walter Fuchshofer. Während
te zeigt Wohlwollen und nimmt Rücksicht, im Wissen, dass die Teilnehmer einen
wie Mitarbeitenden individuelle, alltagspraktische Hilfestel­
seiner 12-jährigen Tätigkeit als Küchenchef im Alterszentrum Scheidegg habe er
schweren Rucksack tragen. Gleichzeitig heisst fördern auch fordern. Das bedeutet,
lungen, die konkret auf den Betrieb abgestimmt werden.
regelmässig Praktikanten von diversen Institutionen zur Wiedereingliederung über­
nommen. Während der Kurzeinsätze wurden weder Teilnehmer noch Arbeitgeber
daran zu glauben, dass sie es schaffen. Man muss aber auch realistisch sein, wenn
es einmal wirklich nicht geht», bekräftigt Ines Keller und informiert über die neue
«Am Anfang hatte ich Angst, bei allem, was ich machte. Die
speziell betreut. Ganz anders im Job-Coaching, das sich mit einem funktionierenden
Beratungsstelle für Arbeitgeber: «Sie können sich an uns wenden, wenn Schwie­
Ruhe, welche Herr Fuchshofer ausstrahlt, und seine Geduld,
Zusammenspiel zwischen Teilnehmer, Psychiater, IV-Stelle, Arbeitgeber und Vorge­
Text: Brigitte Meier
22
23
HOHE FACHKOMPETENZ UND
MODERNSTE TECHNIK
GASTROENTEROLOGIE
MIT DEM NEUEN CHEFARZT PD DR. DR. MED.
NASSER SEMMO UND DEM NEUEN LEITENDEN ARZT DR. MED. ALEXANDER BRAUN WIRD DIE GASTRO­
ENTEROLOGISCHE GRUNDVERSORGUNG AUSGEBAUT UND ERMÖGLICHT SPEZIALISIERTE UNTERSUCHUNGEN
IN DER REGION.
Von der engen Zu­sammenarbeit
zwischen Dr. Nasser
Semmo ( links ) und
Dr. Alexander Braun
( rechts ) profitieren
die ­Patienten
Geräte auf dem neusten Stand der Technik
ermöglichen qualitativ
hochwer­t ige Unter­
suchungen
Seit 1. Juni 2015 arbeitet Dr. med. Nasser Semmo als neuer
ist ein Teil der Gastroenterologie und eine breit gefächerte
am Universitätsspital Freiburg im Breisgau ( 2009– 2014 ) », erklärt Alexander Braun.
wird die Freisetzung von Magensäure gehemmt und bei einer
Chefarzt im SRO. Der Magen-Darm-Spezialist verfügt über
Disziplin, welche die Funktion der Leber und der Gallenwe­
Vor seiner Anstellung im SRO war er Oberarzt am Universitätsspital Basel. « Für mich
Infektion zusätzlich Antibiotika eingesetzt.
den Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin mit den Schwer­
ge umfasst. Dieses Fach repräsentiert vieles aus der Inneren
ist es sehr motivierend, mit den modernen Einrichtungen etwas Neues zu gestalten
punkten Gastroenterologie und Hepatologie. Er ist seit 2011
Medizin und genau diese Breite fasziniert mich immer wieder
in der Endoskopie und meinen Beitrag zu leisten », betont der Arzt, der sich wohl­
Alexander Braun verweist auf die ERCP ( Endoskopische retro­
Leitender Arzt Hepatologie in der Universitätsklinik für Visze­
aufs Neue », sagt der Internist.
fühlt in dem angenehmen Umfeld, das er im SRO vorgefunden hat.
grade Cholangiopankreatikografie ). « B ei dieser Untersuchung
weiterhin 40 Prozent tätig sein, vorwiegend in der Lehre und
NEUER SCHWERPUNKT LEBER
GRUNDVERSORGUNG
gespiegelt. Über das Endoskop können Instrumente vorge­
Forschung. « D ies kommt dem Interesse der Geschäftsleitung
« Stellt der Hausarzt in der Vorsorgeuntersuchung erhöhte Le­
Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und befasst sich mit der
schoben werden, welche z. B. das Behandeln von Engstellen
SRO entgegen, die den Wunsch angeregt hat, den direkten
berwerte fest, kann er uns die Patienten zur weiteren Abklä­
Diagnostik, der Therapie und der Prävention von akuten und chronischen Erkran­
oder die Entfernung von Gallensteinen ermöglichen », erklärt
Kontakt mit dem Inselspital zu verstärken und damit Syner­
rung zuweisen. Mögliche Ursachen sind Alkohol, Übergewicht,
kungen des gesamten Magen-Darm-Traktes, der Leber und der Bauchspeicheldrüse.
der Spezialist.
gien herzustellen, indem man neu Lebersprechstunden auf­
Nikotin, Hepatitis B oder C, Leberzysten oder Stoffwechsel­
Zum Spektrum der angebotenen Untersuchungsverfahren zählen modernste Endo­
baut », erklärt Nasser Semmo, der sein Medizinstudium an der
erkrankungen », sagt Nasser Semmo und präzisiert: « Während
skopie- und Ultraschallverfahren inklusive Kontrastmittelsonografie der Leber.
Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg absolviert hat.
die gesunde Leber weich und elastisch ist, kann es bei den
werden die Gallenwege und der Bauchspeicheldrüsengang
rale Chirurgie und Medizin am Inselspital Bern. Dort wird er
Die beiden Ärzte zeigen sich begeistert von der neusten Tech­
nologie verbunden mit einer Top-Ausstattung. « D adurch sind
erwähnten Krankheiten durch die ständige Entzündung spä­
Zentralen Stellenwert bei der Prävention und der Diagnostik von Störungen der Ver­
wir in der Lage, qualitativ hochwertige Untersuchungen durch­
Von 2000 bis 2011 war er am Universitätsspital Freiburg im
ter zu einer Verhärtung der Leber bis hin zu einer Zirrhose
dauungsorgane besitzt die Spiegelung von Speiseröhre, Magen, Gallenwegen, Dünn-
zuführen. Bei endoskopischen Untersuchungen können wir
Breisgau tätig mit einem Forschungsaufenthalt in Oxford, wo
kommen. Neben den bereits vorhandenen Hightech-Geräten
und Dickdarm ( Endoskopie ). Eine Darmspiegelung wird unter anderem durchgeführt
auch Befunde erkennen, die man mit älteren Geräten vielleicht
er zusätzlich einen Doktor in Immunologie erlangte. In Breis­
wird bis Ende Jahr der sogenannte Fibroscan installiert. Das
bei Betroffenen mit Hinweisen auf eine chronisch entzündliche Erkrankung wie
nicht gesehen hätte. An den Prozessoren kann beispielsweise
gau hat er die Forschung weiterbetrieben und die Weiterbil­
ist eine Ultraschallmethode zur Messung der Lebersteifigkeit
Morbus Crohn mit wochenlangen Durchfällen als Hauptsymptomen. Hinzu kommt
ein Lichtfilter eingeschaltet werden, mit dem man frühzeitig
dung als Internist und Gastroenterologe abgeschlossen. Dann
( Fibrose ). Insbesondere bei der chronischen Hepatitis B und
noch die gesamte Funktionsdiagnostik der Verdauungsorgane mit Speiseröhren­
Schleimhautveränderungen feststellen und therapeutisch ak­
ergab sich die Möglichkeit einer Anstellung im Inselspital als
C ist die Fibrose ein wichtiger Parameter für die Therapiepla­
schliessmuskel-Druckmessung, 24-Stunden-Säuremessung der Speiseröhre ( Impe­
tiv werden kann, indem man die Läsionen abträgt », sagt Nas­
Leitender Arzt Hepatologie.
nung. » Dieses nicht invasive Verfahren stellt eine Alternative
danz-Untersuchung ) und verschiedenen Atemtests. Hierbei werden Erkrankungen
ser Semmo.
zur Leberbiopsie dar, welche vom Patienten eher als unange­
wie Schluckstörungen, Refluxbeschwerden ( S odbrennen ), Inkontinenz sowie bakte­
« D as neue Konzept der Gastroenterologie im Spital SRO ist die
nehm empfunden wird. Bisher mussten die Patienten diese
rielle Fehlbesiedlungen oder gar eine Laktoseintoleranz diagnostiziert.
Herausforderung für mich und somit der Beweggrund für den
Fibroscan-Untersuchung in einem Zentrumsspital vornehmen
Wechsel. Gleichzeitig wird mir ermöglicht, die klinische For­
lassen.
®
schung über Leberkrankheiten ( H epatitis, Leberzirrhose usw. )
HOHER HYGIENESTANDARD
« D as SRO war das erste Spital, welches mit der neusten Endo­
« B ei der Dickdarmkrebsvorsorge von Patienten über 50 Jahren ist die Darmspiege­
skopwaschmaschine ausgerüstet wurde. Durch die schnelle­
lung die wichtigste Untersuchung, die den Dickdarmkrebs verhindern kann. Dank
Reinigung und sichere Desinfektion der Endoskope genügen
fortzuführen. In Langenthal habe ich beste Voraussetzungen
Mit dem Leitenden Arzt Dr. med. Alexander Braun ist seit dem
schonenden Methoden und modernsten Technologien ist es möglich, Polypen bis
wir den höchsten Ansprüchen der Geräteaufbereitung. An­
vorgefunden: mit der neusten Infrastruktur und Geräten, neu­
1. August 2015 ein Endoskopiker mit einem 100 % -Pensum an
hin zu frühen bösartigen Befunden ( Frühkarzinome ) abzutragen. Das ist längst nicht
schliessend kommen die Geräte in einen speziellen Trocken­
em Leitendem Arzt und neuem Team. Ein Diamant, der noch
der Seite von Nasser Semmo. Nach Abschluss seines Studiums
überall Standard », betont Alexander Braun.
schrank. Ein Nonplusultra », geraten die beiden Ärzte ins
geschliffen werden muss », erklärt der neue Chefarzt.
an der Universität Tübingen war Alexander Braun zehn weitere
Schwärmen.
Jahre am Universitätsspital Tübingen tätig. « N eben der Ausbil­
Als Beispiel nennt Dr. Semmo eine ganz normale Magenschleimhautentzündung
Zu seinen Schwerpunkten gehören Diagnostik und Therapie
dung in der Chirurgie und der Weiterbildung zum Viszeralchi­
( G astritis ), die oft mit dem Bakterium Helicobacter pylori assoziiert ist. Bei andau­
von Erkrankungen der Verdauungsorgane, wie akute und chro­
rurgen war ich immer schwerpunktmässig in der Endoskopie
ernden Beschwerden wird eine Magenspiegelung durchgeführt. Gleichzeitig kann
nische Darmerkrankungen, und der Leber. « D ie Hepatologie
tätig, unter anderem als Stv. Leiter des Endoskopie­zentrums
eine Gewebsprobe ( Biopsie ) entnommen werden. Mit speziellen Medikamenten
Text: Brigitte Meier
24
25
NEUBAU MIT STIL
DAHLIA HERZOGENBUCHSEE
AN IDYLLISCHER LAGE
MIT BLICK AUF DIE GANZE JURAKETTE ENTSTEHT DER ERWEITERUNGSBAU DES DAHLIA PANORAMAPARKS
IN HERZOGENBUCHSEE - GUT DURCHDACHT, PERFEKT IN DIE LANDSCHAFT INTEGRIERT UND OPTISCH
PASSEND ZUM BESTEHENDEN GEBÄUDE.
KNIEGELENKPROTHESE NACH
MASS
žRTýžÄDIE
DER EINSATZ EINER KNIEGELENKPROTHESE IST EIN SEHR HÄUFIGER EINGRIFF. ZU
DEN NEUSTEN WEITERENTWICKLUNGEN ZÄHLT DIE PATIENTENSPEZIFISCHE INSTRUMENTIERUNG.
DR. MED. FABRIZIO CATTANEO UND DR. PIUS RENGGLI FÜHREN DIESE OPERATION SEIT 6 MONATEN
­VORWIEGEND IM SRO DURCH.
Die Fachärzte Dr. Pius
Renggli (links) und
Dr. Fabrizio Cattaneo
(rechts) demonstrieren
anhand eines Modells
die Kniegelenkprothese nach Mass
Zeitgemässe Architektur in einer einmalig
schönen Umgebung –
der künftige PanoramaPark Herzogenbuchsee
Trotz der Bauarbeiten ist der Wohnkomfort im dahlia Panorama­
berücksichtigt», erläutert Architekt Markus Lüscher, «indem
Das Operieren mit der reproduzierbaren Implantationstechnik
benötigt ein Kniegelenk gewisse Achsenverhältnisse, die sich
Park in Herzogenbuchsee hoch: Die beiden jungen Gärtnerinnen
wir sowohl das Fassadenbild der horizontalen Bänder wie auch
erlaubt eine Versorgung buchstäblich nach Mass. Dabei wird
mit einer Arthrose verändern. Damit die anatomischen Ver­
bringen gerade frische Blumen, mit denen sie den Eingangs-
andere optische Merkmale der bestehenden Gebäude im Neu­
mit Schnittblöcken operiert, die individuell auf den Patienten
hältnisse auch mit einer Prothese wieder stimmen, ist eine ge­
bereich schmücken, die grossen Töpfe neben der Eingangstüre
bau wieder aufgenommen und in einer ästhetisch und tech­
abgestimmt werden. « W ir können damit die Prothese anato­
naue Planung der Korrektur vor der Operation entscheidend.
haben sie soeben frisch bepflanzt. Einladend sieht es aus, trotz
nisch zeitgemässen Ausführung wiedergegeben haben.» Auch
misch noch genauer anpassen », betonen Dr. Fabrizio Cattaneo
Mit den Schnittblöcken, die wie « a ngegossen » auf das Knie
der grossen Baustelle direkt nebenan.
das Farb- und Materialkonzept für den Innenausbau wirkt mit
und Dr. Pius Renggli, die seit Jahren in gegenseitiger Assistenz
passen, lassen sich die korrekten Schnitte für die optimale Po­
hellen und warmen Farben harmonisch und beruhigend. «Da­
in verschiedenen Spitälern operieren und als Belegärzte am
sitionierung der Prothese durchführen », veranschaulichen die
EIN ORT FÜR ALT UND JUNG
mit sich die künftigen Bewohner wohl und geborgen fühlen,
SRO tätig sind. Seit sechs Monaten operieren die Orthopäden
Ärzte anhand eines Modells.
Ein flacher, eingeschossiger Zwischenbau schliesst direkt an
haben wir unterschiedliche Materialien und Farben kombiniert
mit der zukunftsträchtigen Methode und beabsichtigen, die
das bestehende Gebäude an und geht dann in ein dreigeschos­
und werden die verschiedenen Bereiche des Gebäudes auch
neue Technik vorwiegend im modernen OP-Zentrum im Spital
VORTEILE FÜR PATIENT UND ARZT
siges Gebäude über - das neue Wohnheim mit 48 zusätzlichen
entsprechend ihrer Funktion unterschiedlich gestalten.»
Langenthal durchzuführen. « M it diesem Verfahren wird das
Pius Renggli weist darauf hin, dass bei der Positionierung der
Implantat dem Knie und nicht das Knie dem Implantat ange­
Prothese an den mechanischen Beinachsen verschiedene
Plätzen für ältere, meist pflegebedürftige Menschen. «Im fla­
chen Zwischenbau werden der Haupteingang, der Empfang
HELLE ZIMMER MIT AUSSICHT
passt », erklärt Fabrizio Cattaneo. Der Facharzt betrachtet die
Ebenen auf dem Kniegelenk beachtet werden müssen: « D iese
sowie das Restaurant für die beiden Gebäude untergebracht
Ein besonderes Augenmerk wurde nebst den grosszügigen
patientenspezifische Instrumentierung als wichtigen Schritt in
sind während dem Eingriff oft schwierig zu bestimmen. Mit
sein», erklärt Beat Heng, Ressortleiter Hotellerie im SRO. Eine
und hellen Aufenthaltsbereichen auch auf die Zimmer der Be­
der rasanten Entwicklung der Orthopädie in diesem Bereich.
den modernen Bildverfahren können diese vor der Operation
Terrasse soll es geben, daran anschliessend den Garten. Da
wohner gelegt. Schon im Rohbau ist erkennbar, dass die Räu­
am Computer bestimmt werden. Die präzisen Schnittblöcke
das Restaurant auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein
me hell, freundlich und in ihrer Wirkung grosszügig bemessen
Die neue Methode lehnt sich an die Zahnimplantat-Technik an.
wird, ist zudem ein schöner Kinderspielplatz geplant. «Auf
sind. Die grossen Fenster geben den Blick frei auf die intakte
Vor der Operation werden, basierend auf einer MRI-Untersu­
be abzulösen und dieses punktuell zu entfernen. Die für die
diese Weise kommen Alt und Jung zusammen und es kann ein
Landschaft der Umgebung, in welcher dieses neue Zuhause
chung und einer Ganzbein-Röntgenaufnahme, die Gelenkach­
Implantation nötigen Zugänge fallen kleiner und gelenkscho­
schönes Miteinander entstehen», erläutert Heng weiter.
für Senioren geschaffen wird – eingebettet zwischen Wald und
sen und Fehlstellung des arthrotisch veränderten Kniegelenkes
nender aus, der Knochenmarkraum muss für die Achsenaus­
Wiesen mit altem Baumbestand, der erhalten werden konnte.
ausgemessen. Die Ingenieure des Knieprothesenherstellers
richtung nicht mehr mit Stäben eröffnet werden. »
BEZUG IM FRÜHSOMMER 2016
Ein wunderschöner Ort, an dem man viele schöne Stunden
analysieren sämtliche Daten und konstruieren am Computer
Das Gebäude befindet sich noch im Rohbau, doch die Ausbau­
wird erleben können.
helfen mit ihren Auflagepunkten, nur ein Minimum an Gewe­
ein virtuelles 3D-Modell des Kniegelenks mit der am besten
PRÄZISER, SCHONENDER UND EFFIZIENTER
arbeiten schreiten zügig voran. Im Frühsommer 2016 ist der
geeigneten Prothesengrösse und optimalen Positio­
nierung.
« M it der neuen Technik wird eine wesentliche Qualitätsverbes­
Umzug der derzeitigen Heimbewohner in den neuen Trakt ge­
« W ir überprüfen den detaillierten Vorschlag. Nach unserer de­
serung erreicht, die Operationszeit wird verkürzt, damit auch
plant. Danach wird das bestehende, ältere Gebäude bis Ende
finitiven Freigabe werden die patientenspezifischen Schnitt­
das Komplikationsrisiko gesenkt », sagt Fabrizio Cattaneo.­Ein
2017 komplett renoviert. So werden ab 2018 auch diese Räu­
blöcke für den Ober- und Unterschenkelknochen innerhalb
zusätzlicher wichtiger Aspekt ist der Wegfall der Allergiepro­
me wieder bezogen werden können und damit verdoppelt sich
von vier Wochen in den USA angefertigt und steril in den Ope­
blematik. Die Prothese aus Oxinium vereint die Vorteile von
die Kapazität dieser wunderschönen Altersresidenz.
rationssaal geliefert », erklären die Orthopäden.
Keramik und Metall und ist ein sehr gut verträgliches Material.
ARCHITEKTUR MIT FEINGEFÜHL
MASSGESCHNEIDERTE KUNSTGELENKE BEI KNIE­
Der Bauherrschaft SRO und der dahlia war es wichtig, dass
ARTHROSE
das bestehende Gebäude und der Neubau optisch harmonisch
Kniearthrose ist eine häufige Verschleisserkrankung mit ei­
und einheitlich wirken. «Dies haben wir in unserer Planung
ner Knorpelabnutzung im Kniegelenk. « Von der Belastung her
Für ein Kniegelenk « w ie massgeschneidert ».
Text: Nathalie Beck
Text: Brigitte Meier
27
26
PATIENTENSICHERHEIT MEHR ALS NUR EIN WORT
PILOTPROJEKT PROGRESS
BEI EINEM SPITALEINTRITT,
EINER VERLEGUNG ODER EINEM AUSTRITT KÖNNEN MEDIKAMENTENFEHLER ENTSTEHEN. WAS SPITÄLER
VERBESSERN UND WELCHEN BEITRAG PATIENTEN DAZU LEISTEN KÖNNEN, WIRD IN EINEM SCHWEIZWEITEN
PILOTPROJEKT GEPRÜFT.
Dr. Alexander Imhof
( links ) , Myriam
Ro­d riguez ( m itte )
und Thekla Majerus
( r echts ) arbeiten
Hand in Hand fürs
Pilotprojekt Progress
Patientensicherheit
ist der SRO AG ein
grosses Anliegen –
dazu gehört auch,
sich stetig weiterzuentwickeln
Worum geht es in diesem Projekt?
Von der Stiftung für Patientensicherheit werden regelmässig
einige Faktoren in diesem Prozess noch weiter verbessert wer­
Myriam Rodriguez, Ressortleiterin Apotheke im SRO, erklärt:
Workshops für die beteiligten Spitäler organisiert, wo man Er­
den, um Medikamentenfehler zu verhindern. Gerade weil für
Als eines von neun Spitälern in der Schweiz ist das SRO am
fahrungen austauschen und so voneinander profitieren kann.
uns Patientensicherheit mehr als nur ein Wort ist, haben wir
uns für die Teilnahme an diesem Pilotprojekt beworben und
Pilotprojekt «Progress! Sichere Medikation an Schnittstellen »
beteiligt. In diesem Projekt geht es vor allem darum, Patienten
Was verändert sich im SRO durch die neue Befragung?
sind stolz, einen Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten
bei ihrem Spitaleintritt detailliert und systematisch nach ihren
Thekla Majerus: In einem ersten Schritt beschränken wir uns
zu können.
Medikamenten und Präparaten zu befragen, die sie derzeit
auf alle Eintritte im Fachbereich der Inneren Medizin auf ei­
einnehmen, und dies entsprechend in einer Liste zu dokumen­
ner Pflegestation. Natürlich mussten wir unsere Mitarbeiten­
tieren.
den schulen, da das Projekt am 1. November begonnen hat
und ein Jahr dauern wird. Während der Projektlaufzeit wird
PILOTPROJEKT PROGRESS
IHR BEITRAG ZÄHLT!
Welche zusätzlichen Sicherheiten werden bei diesem
es zwei Auswertungen geben, um allfällige Schwachstellen
neuen Vorgehen eingebaut?
eruieren und entsprechende Gegenmassnahmen einleiten zu
«Progress! Sichere Medikation an Schnittstellen»
Auch Sie als Patient können einen wichtigen Beitrag für
Myriam Rodriguez: Neu ist, dass der Patient innerhalb von
können. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden in die Pro­
Knapp jeder zehnte Patient erleidet im Spital medika­
eine sichere Medikamententherapie im Spital leisten:
24 Stunden von zwei unterschiedlichen Personen zu seinen
zesse anderer Pflegeabteilungen und Fachbereiche übertra­
mentenbedingte Schäden. Um die systematische Erfas­
Medikamenten und Präparaten – sowohl verschreibungs­
gen, sodass eine sichere Medikation gewährleistet ist.
sung beim Spitaleintritt, bei einer Verlegung oder beim
Beim Spitaleintritt
Austritt zu verbessern, wird das Projekt «Progress!
Nehmen Sie folgende Dinge mit ins Spital:
wird. Die zweite Befragung wird durch unsere hausinternen
Myriam Rodriguez ergänzt: Durch die konsequente Medika­
­Sichere Medikation an Schnittstellen» von der Organisa­
–Ihre Medikamentenliste
Pharma-Assistentinnen mithilfe eines Befragungsleitfadens
menten-Anamnese werden Fehler minimiert, z. B. unbeab­
tion Patientensicherheit Schweiz während eines Jahres
–Ihre aktuellen Medikamente und Heilmittel, auch die
vorgenommen, dann erfolgt ein direkter Vergleich der beiden
sichtigtes Weglassen oder Hinzufügen eines Medikamentes,
in neun Spitälern durchgeführt.
Befragungen.
Dosierungsfehler etc. Durch die Zweitbefragung der hausin­
pflichtige als auch nicht verschreibungspflichtige – befragt
nicht rezeptpflichtigen Präparate (möglichst in der Ori­
ginalverpackung)
ternen Pharma-Assistentinnen und die Absprache mit den
Folgende Spitäler nehmen an diesem Pilotprojekt
Welche Vorteile hat es für das SRO, in diesem Projekt dabei
Apothekern können bei Bedarf auch proaktiv Empfehlungen
teil
Im Spital
zu sein?
abgegeben werden, die für den behandelnden Arzt im neuen
–Bethesda Spital AG, Basel
Informieren Sie den Arzt oder weitere Fachpersonen
Thekla Majerus, Ressortleiterin Administration, Projektleiterin:
System einsehbar sind. Dadurch können beispielsweise mögli­
–Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV)
wie Pflegefachpersonen über all Ihre Medikamente und
Das Projekt wird unter dem Motto «Sichere Medikation – Ab­
che Wechselwirkungen von bestehenden und neu verordneten
–Ente Ospedaliero Cantonale, sede Ospedale Regionale
Präparate, die Sie zurzeit nehmen.
gleich mit System!» durchgeführt. Eine Teilnahme ermöglicht
Medikamenten bereits im Vorfeld verhindert werden.
die Mendrisio
–H ôpitaux Universitaires de Genève (HUG)
Beim Spitalaustritt
Situation unseres Systems bei der Befragung der Patienten.
Welcher Stellenwert hat Patientensicherheit allgemein
–K antonsspital Baselland, Standort Bruderholz
Fragen Sie vor dem Austritt nach einer Liste der Medika­
So können wir lernen, wo unsere Fehlerquellen liegen und wo
im SRO?
–Spitäler fmi AG
mente, die Sie zu Hause nehmen sollen. Lassen Sie sich
wir uns verbessern müssen. Als Basis haben wir Vorschläge
PD Dr. med. Alexander Imhof, Chefarzt Innere Medizin: Patien­
–Spitäler Schaffhausen
diese Liste genau erklären. Nehmen Sie diese Liste mit
für Vorlagen erhalten, um eine solche Befragung systematisch
tensicherheit hat in der SRO AG einen hohen Stellenwert, vom
–SRO AG
zu Ihrem Hausarzt und in die Apotheke.
vornehmen zu können. Diese Vorlagen wurden durch alle
Eintritt über die Behandlung bis zum Austritt. Durch eine syste­
–Zuger Kantonsspital AG
beteiligten Spitäler optimiert und an die individuellen Bedürf­
matische, genauere Befragung und durch die Einführung guter
nisse angepasst.
Hilfsmittel sowie genauste Instruktion des Personals können
uns in einem ersten Schritt eine detaillierte Analyse der Ist-
Quelle: Patientensicherheit Schweiz
Text: Nathalie Beck
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EIN POLYVALENTER TEAMLEITER
ZENTRALLAGER
DIE SRO AG VERFÜGT ÜBER EIN ZENTRALLAGER MIT EINEM SORTIMENT
VON RUND 2000 ARTIKELN. ALS ERFAHRENEŽ FEUERWEHRKOMMANDANTŠŽ UND STURMERPROBTEŽ
FORSTWART BRINGT TEAMLEITER STEFAN MÜLLER SO SCHNELL NICHTS AUS DER RUHE.
LEBKUCHENSCHNITTEN À LA
DORIS
REZEPT
EIN WEIHNACHTSDESSERT MIT FRUCHTIGER NOTE: DAS SPEZIELLE REZEPT
WURDE VON SRO-DIÄTKÖCHIN DORIS FAHRNI ANGEPASST UND SO BERECHNET, DASS ES
10 GRAMM KOHLENHYDRATE HAT. DIESES KÖSTLICHE GEBÄCK WIRD NICHT NUR VON DIABETIKERN
GESCHÄTZT.
Stefan Müller behält
auch in hektischen
Zeiten den Überblick –
der Feuerwehr sei
Dank
Doris Fahrni versüsst
mit ihren Lebkuchenschnitten auch
Diabetikern die
Weihnachtszeit
Stefan Müller ist ein gefragter Mann. Sein Telefon klingelt
«Für einen modernen Logistikbetrieb ist der Ausdruck Zentrallager nicht ganz kor­
mehrmals, während wir in den Gängen zwischen den Rega­
rekt. Er rührt daher, weil alle drei Aussenstandorte mit der beschafften Ware von
len durchgehen. Exakt und übersichtlich geordnet stehen
zentraler Stelle mit dem SRO-Transportdienst beliefert werden. Zusätzlich werden
ungefähr 2000 Artikel in Reih und Glied: medizinisches Ver­
Altersheime und Spitexdienste im gesamten Oberaargau bedient. Ein grosses
brauchsmaterial und Geräte, Büromaterial, Drucksachen,
Volumen, das von uns kommissioniert und verschoben wird, beispielsweise Inkon­
Haushalts- und Reinigungsartikel usw. Dank den grosszügigen
tinenzware. Durchschnittlich erhalten wir täglich zwischen 20 und 50 Pakete sowie
Räumlichkeiten wird die gesamte Organisation verbessert.
5 bis 8 Paletten, die mit Lastwagen angeliefert werden», informiert der Teamleiter.
Die Logistik ist neben der fachgerechten Lagerbewirtschaf­
LEBKUCHENSCHNITTEN
MIT KIRSCHENKOMPOTT für 4 Personen
Alle Jahre wieder fehlte in der Adventszeit ein spezielles Dessert für Diabetiker.
Als Doris Fahrni nach langer Suche die Lebkuchenschnitten entdeckte, hat sie das
Rezept eigens für Diabetiker angepasst. Ihre Leidenschaft fürs Kochen ist offensicht­
lich, wenn sie das weihnächtliche Gebäck mit leuchtenden Augen im SRO-Restau­
4 St.
Eier (240 g)
15 g
Assugrinpulver
1 Prise
Salz
75 g
Mehl
15 g
Maizena
½ Päckchen
Backpulver (8 g)
15 g
Kakaopulver
1 EL
Lebkuchengewürz
320 g
Kirschen tiefgekühlt
wie Laktoseintoleranz und Zöliakie», erklärt Doris Fahrni. Für sie ist es eine be­
rant vorstellt. Als sie 2004 in die Spitalküche kam, machte sie eine Zusatzlehre zur
Diätköchin EFZ. Kürzlich konnte sie zehn Dienstjahre feiern. Doris Fahrni ist verant­
wortlich für die Diätküche, die Ausbildung der Diätköche und erarbeitet Menüplä­
ne und Rezepte. «Wir kochen für jeden Patienten spezifisch auf sein Krankheitsbild
angepasste Gerichte. Entsprechend der ärztlichen Verordnung werden bestimm­
tung verantwortlich für die Dokumentation der Wareneingän­
Mit der Einführung des SAP-Programms werden die administrativen Abläufe erleich­
ge. Ebenso wird kontrolliert, ob das Material vollständig und
tert. Dies ermöglicht es dem Team Logistik, den operativen Einkauf zu unterstüt­
ohne Transportschäden geliefert wurde. Je nach Auftrag wird
zen und wiederkehrende Verbrauchsmaterialien selber zu bestellen. Das Spektrum
die Ware eingelagert oder weiterbefördert. Neben den inter­
reicht vom Bleistift über Operationsbesteck bis hin zu Toilettenpapier. «Gleichzeitig
nen Abteilungen und den externen Kunden wird die Versor­
bestellen und verwalten wir gegen 200 Formulare, z. B. Merkblätter fürs MRI oder
7 g
Vanillecremepulver
sondere Herausforderung, aus wenigen Zutaten etwas Feines zu kreieren. Wichtig
gung der SRO-Aussenstandorte Herzogenbuchsee, Huttwil
Rezeptblöcke», erläutert der 45-Jährige.
Assugrin flüssig
für Nährstoffberechnungen und die Aktualisierung der Kostformen ist eine enge Zu­
2 dl
Halbrahm
sammenarbeit mit der Ernährungsberatung.
und Niederbipp sichergestellt.
te Kostformen zusammengestellt, beispielsweise bei Diabetes, Dialysepatienten,
Herz- und Kreislauferkrankungen oder Lebensmittelallergien/Unverträglichkeiten
ENG VERBUNDEN MIT DEM WALD
Ihre Ausbildung als Köchin absolvierte Doris Fahrni im Gastgewerbe, nachdem sie zu­
SCHNELL UND ZUVERLÄSSIG WIE DIE FEUERWEHR
Während zwölf Jahren hat der gelernte Forstwart im Wald von Oberbuchsiten gear­
«Die grösste Herausforderung besteht darin, dass die internen
beitet und die Stürme Vivian und Lothar hautnah miterlebt. Bis heute züchtet und
Zubereitung: Eiweisse steif schlagen, Assugrinpulver und
erst mit einer Floristinnenlehre geliebäugelt hatte. «Etwas Kreatives musste es sein
Bestellungen dem jeweiligen Anforderer, z. B. dem Operations­
verkauft er Weihnachtsbäume. Rund um sein Haus hegt und pflegt er 1500 Nord­
Salz einrieseln lassen. Eigelbe unter Eischnee heben. Mehl,
und da liege ich mit meinem Beruf goldrichtig», sagt sie überzeugt. Sie hat in meh­
zentrum oder der Anästhesie möglichst rasch geliefert werden.
mannstannen. Vom Wald zog es Stefan Müller ins Paketzentrum Härkingen, wo
Maizena, Backpulver, 10 g Kakao und Lebkuchengewürz
reren Betrieben Erfahrung gesammelt und überall etwas mitgenommen. «Natürlich
Entscheidend ist, dass der Kreislauf – richtige Menge, richtiger
er erstmals in der Logistik tätig war. 2008 kam er als Stv. Leiter Zentrallager in die
mischen, über die Eier sieben und vorsichtig unterheben.
nur das Beste, etwa die unvergessliche Wintersaison in Adelboden», meint sie
Artikel und richtige Qualität – reibungslos und zeitnah funktio-
SRO AG. «Vor drei Jahren wurde ich Teamleiter des Zentrallagers, als das Ressort
Boden einer quadratischen Springform (23 × 23 cm) mit Back-
lachend. Gekocht hat sie auch im Stade-de-Suisse-Catering in Bern. «Oft gab es
niert. Bestellungen bei Lieferanten werden in der Regel drei­
neu organisiert wurde in die Bereiche Einkauf und Logistik», erklärt Stefan Müller.
papier auslegen. Biskuitmasse einfüllen. 20 Minuten im
lange Schichten, dafür konnte man im Gourmetbereich exquisite Sachen kreieren.
mal pro Woche aufgegeben; ausser wenn es feuerwehrmässig
Als Feuerwehrkommandant ist er es gewohnt, Verantwortung und Führungsaufga­
vorgeheizten Ofen (Umluft) 150 °C backen, abkühlen lassen.
Ausserdem kocht man nicht alle Tage für Promis wie Roger Federer», erinnert sie
brennt», sagt Stefan Müller schmunzelnd. Hier kommen sein
ben zu übernehmen. «In unserem Team arbeiten vier gelernte Logistiker und eine
Kirschen auftauen lassen, Saft auffangen, mit Vanillecreme­
sich.
Organisationstalent und die Führungserfahrung als langjähriger
Lernende. Wir bilden regelmässig Logistiker EFZ aus», sagt Stefan Müller, der gerne
pulver glattrühren und gut aufkochen. Danach die Kirschen
Feuerwehrkommandant auch in der Funktion als Teamleiter
in verschiedenen Projekten mitwirkt. «Mir gefallen die Kontakte mit den Menschen.
dazugeben und mischen. Mit Assugrin flüssig süssen und
Aufgewachsen ist Doris Fahrni in Wynau. Dort spielt sie Klarinette und Oboe in der
zum Tragen. «Piketteinsätze an Wochenenden oder über die
Unsere Dienste und die Flexibilität werden sowohl im Haus wie auch bei externen
abkühlen lassen. Biskuitboden aus der Form lösen und ein-
Musikgesellschaft und unterrichtet den Klarinettennachwuchs der Jugendmusik.
Feiertage kommen vor. Etwa wenn die Notfallstation in kurzer
Kunden sehr geschätzt», bestätigt der verheiratete Vater eines Sohnes.
mal quer durchschneiden. Kirschenkompott auf den unteren
Die reiselustige Diätköchin war schon zweimal in Kanada. Oft zieht es sie in die
Zeit sämtliche Fussschienen benötigt hat», sagt Hauptmann
Biskuitboden verteilen und mit dem zweiten Boden bedecken.
Berge zum Wandern und Skifahren, bevorzugt in Zermatt oder Grindelwald.
Müller, der seit 18 Jahren die Feuerwehr Niederbuchsiten kom­
Rahm steif schlagen und mit Assugrin flüssig leicht süssen.
mandiert.
Rahm gut auf der Kuchenoberfläche verteilen; 2 Stunden
kalt stellen. Kuchen in 12 gleiche Stücke schneiden. Mit
Text: Brigitte Meier
einem Stern aus 5 g Kakaopulver weihnächtlich verzieren.
Text: Brigitte Meier
30
BEWÄHRTE HAUSMITTEL BEI
ERKÄLTUNGEN
ÄRZTLICHER TIPP
EURE LEBENSMITTEL SOLLEN EURE HEILMITTEL SEIN DAS SAGT EIN BERÜHMTES ZITAT VON HIPPOKRATES. DER WINTER STEHT VOR DER TÜR UND SCHON
BALD HABEN WIR WIEDER MIT ERKÄLTUNGSKRANKHEITEN ZU KÄMPFEN. DIESE TRETEN VOR ALLEM IN
DER KALTEN JAHRESZEIT AUF.
Öffentliche Arztvorträge
zu aktuellen Themen der modernen Medizin
Faszinierende Medizin
im Vortragssaal des SRO-Spitals Langenthal
jeweils dienstags von 20.00 bis 21.30 Uhr
17. November 2015
Volkskrankheit Makuladegeneration
Dr. med. Marcel Mathieu, Facharzt FMH für Augenkrankheiten
15. Dezember 2015
«Keine Angst vorm Wechsel» – Wechselprothesen an Hüfte und Knie
Dr. med. Jörg Ottensarendt, Leitender Arzt Orthopädie
12. Januar 2016
Diagnose Krebs – wie gehe ich damit um?
Dr. med. Patrick Nemeshazy, Leitender Arzt Psychiatrie
Ulrich Gurtner, Spitalseelsorger
Simone Buchmüller, Bernische Krebsliga
Dr. Bettina Gujer
weiss, welche Mittel
bei Erkältungen am
besten eingesetzt
werden – der Haushalt
gibt so einiges her
Im Durchschnitt haben Erwachsene 3–4 Erkältungserkrankun­
Quark etwa 1 cm dick auf ein Leinentuch, faltet es der Länge
gen pro Jahr, Kinder bis zu 10. Durch die Kälte und die Hei­
nach und legt es auf den Hals. Darüber legt man ein Baumwoll­
zungsluft werden unsere Schleimhäute in der kalten Jahreszeit
tuch und fixiert das Ganze zum Schluss mit einem Wollschal.
trocken und sind so anfälliger für Erreger. Am besten ist es,
Den Wickel belässt man, bis der Quark angetrocknet ist.
wenn man vorbeugend versucht, sich zu schützen durch häufi­
Der warme Halswickel hingegen fördert die Durchblutung. Er
ges Händewaschen, Befeuchtung der Luft und eine gesunde Er­
eignet sich, wenn warme Tees als angenehm empfunden wer­
nährung mit hoher Zufuhr an Gemüsen und Früchten. Gesunde
den und die Beschwerden schon einige Tage bestehen. Für
Leute benötigen in der Regel keine zusätzlichen Vitaminpräpa­
einen Kartoffelwickel kocht man 3–4 Kartoffeln mit der Schale
rate. Sollte es einen aber doch erwischen, kann man folgende
und lässt sie etwas abkühlen. Dann legt man die Kartoffeln auf
Hausmittel anwenden, die in jedem Haushalt zu finden sind:
ein Leinentuch und zerdrückt sie mit einer Gabel. Um den Hals
gewickelt und fixiert, liefert der warme Kartoffelwickel nun für
HAUSMITTEL GEGEN SCHNUPFEN
ca. 20 – 30 Minuten eine angenehme Wärme.
Bei Schnupfen empfehlen sich Salzwasserspülungen. Die Salz­
lösung kann man einfach selber herstellen. Man löst 9 Gramm
WAS TUN BEI HUSTEN?
Salz in einem Liter lauwarmen Wasser auf. Nun bringt man
Bei Husten gilt es vor allem viel zu trinken, am besten Thy­
die Kochsalzlösung mithilfe der Hohlhand zum Nasenloch und
miantee, welcher eine schleimverflüssigende und desinfizie­
saugt die Lösung vorsichtig ein. Durch das Spülen der Nase wird
rende Wirkung hat. Auch hier tut ein wärmender Kartoffel­
der Nasenraum von Bakterien, Viren und Schleim befreit und
wickel auf der Brust gut. Etwas in Vergessenheit geraten ist
die Schleimhaut wird gut befeuchtet. Auch Inhalationen mit Ka­
ein selbst gemachter Zwiebelsirup. Die ätherischen Öle der
mille sind bei Schnupfen zu empfehlen. Dazu füllt man kochen­
Zwiebel wirken in Kombination mit den Enzymen des Honigs
des Wasser in einen Topf und gibt eine Handvoll Kamillenblüten
keimtötend und entzündungshemmend. Zwiebelsirup kann
hinzu. Alternativ kann man auch 4 Teebeutel verwenden. Nun
man ganz leicht selbst herstellen. Dazu schneidet man zwei
muss man mehrere Minuten lang tief ein- und ausatmen. In der
Zwiebeln in kleine Würfel und gibt sie mit 2 Esslöffeln Honig in
Nacht kann man noch eine halbierte Zwiebel neben das Bett
ein verschliessbares Glas. Nach einigen Stunden hat sich ein
stellen, durch die Dämpfe verflüssigt sich der Schleim.
dickflüssiger Sirup gebildet. Die Zwiebeln werden abgesiebt
16. Februar 2016
«Von guten und bösen Darmgeschichten»
Die Divertikulose – ihre Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten
Dr. med. Michael Durband, Leitender Arzt Chirurgie
15. März 2016
Vorsorge-Darmspiegelung – wann sollte diese erfolgen?
PD Dr. Dr. med. Nasser Semmo, Chefarzt Gastroenterologie
Dr. med. Alexander Braun, Leitender Arzt Gastroenterologie
26. April 2016
«Rückenschmerz: Physiotherapie oder Operation?»
Dr. med. Oliver Schmidt, Chefarzt Wirbelsäulenmedizin
Anna Pfotenhauer, Physiotherapeutin
17. Mai 2016
Übergewicht als Schicksal?
Dr. med. Ursula Bärtsch, Fachärztin Endokrinologie / Diabetologie
14. Juni 2016
«Brustkrebs – früh erkennen und Ängste abbauen»
Dr. med. Svitlana Filin, Leitende Ärztin Gynäkologie
und man nimmt sechsmal täglich einen Esslöffel Sirup ein.
WAS HILFT BEI HALSSCHMERZEN?
Bei Halsschmerzen empfiehlt sich mehrmaliges tägliches Gur­
Sollten sich die Beschwerden nach 2–3 Tagen nicht bessern,
geln mit Salbeitee. Die Inhaltsstoffe des Salbeis wirken des­
sich der Allgemeinzustand verschlechtern oder hohes Fieber
infizierend und beruhigen die gereizten Schleimhäute. Auch
auftreten, dann sollte man aber unbedingt frühzeitig bei sei­
warme oder kalte Halswickel wirken gut bei Halsschmerzen.
nem Hausarzt vorstellig werden.
Einen kühlen Halswickel verwendet man bei starken Schluck­
beschwerden, wenn man kalte Getränke als angenehm emp­
Dr. med. Bettina Gujer, Allgemeine Innere Medizin FMH,
findet. Er wirkt entzündungshemmend. Hierzu streicht man
Ärztehaus im Allmen in Langenthal
Keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Das Sekretariat der Medizinischen Klinik erteilt
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