Redaktion Politik & Wirtschaft [email protected] Gedenkveranstaltung für Opfer der „Euthanasie“ in Mönchengladbach Schülergruppe des Odenkirchener Gymnasiums arbeitete das Thema „Euthanasie“ auf Zum BZMG-Artikel Eindrucksvolle Plakat-Dokumentation noch bis zum 29. Mai 2015 in der City-Kirche http://www.bz-mg.de/?p=111587 Von Bernhard Wilms – 20.05.2015 Susann Warkentin, Nico Ledda und Suruthy Utahayakumar brauchten nur wenige Worte, um das auszudrücken, was die meisten der 26 Schüler des Geschichtskurses der Jahrgangsstufe 10 am Gymnasium Odenkirchen im Verlauf des Projektes „empfunden“ hatten, als sie sich mit der „Euthanasie“ im Zusammenhang mit Mönchengladbach befassten und eine bemerkenswerte Ausstellung schufen. Auch Nico Ledda (16) bezeichnete das Thema als „schwerwiegend“. Mit der Plakatreihe wollten die Schüler diese Vorkommnisse im „Dritten Reich“ näher bringen und die Möglichkeit schaffen, dass sich auch andere damit befassen, so Nico Ledda. Karl-Heinz Moerders sei solch ein Junge gewesen, der so viel habe durchmachen müssen, ein „Stolperstein“, der an diese grausame Geschichte erinnere. Für Susann Warkentin (16) war es ein Projekt, das sie sehr ergriffen hatte. Mit wohlgewählten Worten kritisierte sie, dass dieses Thema im Geschichtsunterricht und auch sonst in der Schule gar nicht angesprochen oder behandelt wird. Sie betrachtet dies, mit Blick auf die Opfer, als unfair. Sie kann nicht verstehen, wie Menschen auf den Gedanken kommen, Menschen mit Behinderungen „so zu behandeln“. In ihrem kurzen Statement war etwas wie hilflose Wut und Abscheu zu verspüren, das auch in ihrer Stimme mitschwang. „Dieses Projekt hat uns geholfen, zu realisieren, dass Nazi-Verbrechen auch hier stattfanden“, begann Suruthy Uthayakumar (16) ihren eindringlichen Hinweis darauf, dass die beteiligten Ärzte, die Patienten ermordet haben, statt ihnen zu helfen. Deren Angehörige wurden in dem Glauben belassen, sie seien in guten Händen. Gedenkveranstaltung für Opfer der „Euthanasie“ in Mönchengladbach Seite 1 von 2 Redaktion Politik & Wirtschaft [email protected] Begleitet und unterstützt wurde das Projekt der Odenkirchener Schüler von einem Aktionskreis, bestehend aus: Zuvor hatte die Schirmherrin der Gedenkstunde, Sozialdezernentin Dörte Schall (SPD), vor etwa 100 Veranstaltungsteilnehmern an die Verpflichtung erinnert, Erinnerungen an die Verbrechen der Nazis wach zu halten und sich dementsprechend in der Zukunft zu verhalten. Anschließend legte der Bürgermeister und ehemalige Realschullehrer, Ulrich Elsen (SPD), den Schwerpunkt seines Redebeitrages auf geschichtliche Details und die Motive der Ärzte und Pfleger beim Umgang mit Behinderten. Er zollte den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Odenkirchen Respekt für ihr Engagement und ihre Arbeit. Über zwanzig Stunden hatte die Schülerschaft dafür aufgewandt und das nicht nur in „normalen“ Schulstunden. Musikalisch untermalt wurde die Gedenkstunde von Claudia Sandig (16) am Klavier und Ulrike Sandig (18) Trompete. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung steht auf YouTube zur Verfügung. https://www.youtube.com/watch?v=CKCegAFwBXU Gedenkveranstaltung für Opfer der „Euthanasie“ in Mönchengladbach Seite 2 von 2
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