Vom rohen Knochen zum Wandschmuck

Gehörne herrichten
Vom rohen Knochen
zum Wandschmuck
Die Freude ist groß, wenn der erste Bock liegt. Doch bevor wir mit
Stolz unsere Trophäe aufhängen können, liegt noch jede Menge
Arbeit vor uns. Jetzt ist ein kleines scharfes Messer von Nutzen,
eine Säge und viel Fingerspitzengefühl. Denn wer ein stilechtes
„Gwichtl“ an die Wand hängen möchte, muss genau arbeiten und
etwas Geduld mitbringen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie sonst
noch achten sollten.
Das Haupt sorgfältig aus der Decke schlagen,
Backenfleisch abschärfen und den Unterkiefer aushängen
Alle Fleischreste grob entfernen, Augen
beim Lösen der Decke mit entfernen, Haupt
in Abschlageinrichtung einspannen
So sieht ein perfekter Schnitt aus, nun das Gehirn herausnehmen und alle Fleischreste an der Unterseite entfernen.
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Mit Stellschrauben regulieren, wie flach
der Schädel wird, am besten man sägt
unmittelbar unterhalb des Jochbeins
Mit etwas Geduld lässt sich die Hirnhaut leicht abziehen, so
gehen alle Reste des Gehirns mit.
Wer das abgeschlagene Haupt vor dem Auskochen einfriert,
sollte es hinterher ein paar Stunden in Wasser einweichen.
Mit einem kleinen Messer alle Fleischreste vom Knochen abschaben, die knorpelige Nasenscheidewand entfernen
Klopapier mit getränktem Pinsel Lage für
Lage auftupfen, alle Knochenteile wie eine
Mumie einwickeln und gut tränken
Auskochen in einem alten Topf. Wird zu lang und zu stark gekocht, lösen sich die Knochen ab.
Am besten im Freien arbeiten, denn das
Auskochen riecht unangenehm, übrig
bleibt der blanke Knochen.
Den Schädelknochen für drei bis fünf Tage
in eine Plastiktüte stecken, danach das
Papier entfernen und mit Wasser abspülen.
Gebleicht wird mit Klopapier und Wasserstoffperoxid. Das Gehörn nicht mit der
Bleiche in Berührung bringen.
Wenn Sie Ihre Trophäe dann
auch noch stilvoll dekorieren
wollen, bietet die BJV Landesjagdschule regelmäßig Kurse
zum kunstvollen Beschriften von
Trophäen an. Der nächste Kurs
läuft am 21. November in Wunsiedel. Informationen unter
www.jagd-bayern.de,
Menüpunkt „Landesjagdschule“
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