Knochen Das Skelett eines neugeborenen Menschen besteht aus mehr als 300 Knochen bzw. Knorpeln. Im Verlauf der Entwicklung wachsen die Knochen teilweise zusammen und werden so immer stabiler und belastbarer. Ein erwachsener Mensch hat 206 Knochen. Etwa die Hälfte der einzelnen Knochen befindet sich in den Händen und Füßen. Durch Gelenke oder Fugen sind die Knochen miteinander verbunden und verleihen dem Körper seine Stabilität und Beweglichkeit. Gleichzeitig stellt das menschliche Skelett einen wichtigen Schutz für unsere Organe dar. Herz und Lunge liegen zum Beispiel sicher in unserem Brustkorb. Stabilität eines Hochhauses Wenn Ingenieure eine lange oder hohe Konstruktion bauen müssen, wie zum Beispiel einen Wolkenkratzer oder einen großen Kran nutzen sie hinsichtlich einer größtmöglichen Stabilität ihre Kenntnisse über die Struktur des Knochens. Bau selbst ein kleines Hochhaus und Du wirst erkennen, welche Bedeutung das Haversche System hat. Du brauchst 1 Brett oder 1 Buch, 1 Becher, 2 Kugeln Knetmasse, ungefähr 50 Trinkhalme. Härte gepaart mit Elastizität Ingenieure kennen schon seit langem die Kombination von Härte (Festigkeit) und zugleich Elastizität der Knochen. Schaut Euch nur einmal die Bauweise eines Krans an oder den Eifelturm in Paris – hier kann man schnell Parallelen zur Knochenstruktur finden. Und sogar beim Bau von Autos dienen die Knochen den Konstrukteuren als Vorbilder der Natur. Denn dort finden sie genau die Eigenschaften, die auch Autoteile haben sollten – Knochen sind gewichtsoptimiert, relativ leicht und stabil. Querschnitt eines Röhrenknochen Knochenbälkchen Die Festigkeit des Knochens kommt hauptsächlich von seiner inneren Struktur. Die sogenannte Knochenrinde (Kompakta) des Knochens besteht aus tausenden von einheitlich ausgerichteten röhrenförmigen Einheiten, von denen jedes als „Haversches System“ bezeichnet wird. Die Einheiten wurden Blutgefäße nach dem englischen Arzt Clopton Havers (1650-1701) benannt, der seine Knochenstudien im Jahre 1691 veröffentlichte. Das Knochengewebe in den Wänden dieser Röhrchen besteht aus Proteincollagenfasern, die für die Elastizität des Knochens zuständig sind und Mineralkristallen (Calcium und Phosphor), die den Knochen hart machen. Das „Haversche System“ liegt in Richtung des größten ausgeübten Drucks auf den Knochen. In einem langen Knochen wie z.B. dem Oberschenkelknochen liegen die Röhren längsseits im Knochenschaft, so dass der Knochen Mikroskopaufnahme eines Querschnitts durch zwei Haversche Syst. dem Druck einer Krümmung stand halten kann – ohne zu brechen. Knochemark Knochenrinde mit Haverschem System Forme aus den Knetkugeln zwei flache runde Kreise, deren Durchmesser größer als der des Glases ist. Drücke nun das Glas in beide Knetflächen, so dass ein Abdruck des Glasrandes entsteht. In den Abdruck des Glasrandes steckst Du in der einen flachen Kugel Trinkhalme in verschiedene Richtungen. In der anderen Kugel steckst Du die Trinkhalme nur in eine Richtung innerhalb des Glasabdruckes. Jetzt testest Du die Stärke der einzelnen Türme, indem Du mit einem Buch oder einem Brett gegen die Trinkhalmtürme drückst ! Welcher der beiden Trinkhalmtürme war stabiler ? Der Ring mit den Strohhalmen in gleicher Richtung ist stabiler. Er entspricht dem „Haverschen System“. Ein Röhrensystem Die Anordnung des Haverschen Systems ist nur ein Teil der Knochenstruktur. Die Röhren sind eingehüllt in eine Art Matrix, die wie „lebender Klebstoff“ funktioniert. Schau Dir auch den Querschnitt des Röhrenknochens noch einmal an und beachte die Knochenbälkchen (Knochenröhrchen) im Inneren. Probier selbst aus, was damit gemeint ist. Du brauchst 1 Brett oder 1 Buch, 1 Bogen festes Papier, Knetmasse, 1 Schere, 1 Rolle doppelseitiges Klebeband, 1 Rolle einseitiges Klebeband, ca. 50 Trinkhalme. Festigkeit von Knochen Teste in einem Versuch die Festigkeit von Röhren- und Plattenknochen. Du brauchst 2 DIN A4 Papier-Bögen, einen Vierfuß, Gewichte und zwei Bindfäden. Du kannst anstatt des Vierfuß und der Bleigewichte auch andere ähnliche Materialien für den Versuch verwenden. Also zum Beispiel mittels Büchern und Linealen einen Vierfuß bauen und als Gewichte verschiedene Utensilien aus Deinem Schreibmäppchen verwenden. Falte einen der beiden Papierbögen drei Mal in der Längsrichtung. Wickle den anderen Papierbogen um einen Bleistift zu einer Röhre (Bleistift wieder entfernen). Dann lege um jedes Papier locker in der Mitte eine Bindfadenschlaufe. Lege beide Papiere auf den Vierfuß und hänge nacheinander immer schwerere Gewichte andie Bindfäden. 1 Schneide das Papier so, dass es auf einer Seite die gleiche Länge wie die Trinkhalme hat. Beklebe nun eine Seite des Papiers komplett mit dem doppelseitigen Klebeband. sstest Du u W ...dass deine Hand aus 27 Knochen besteht ? Anhand von Röntgenaufnahmen der Handwurzel können Mediziner übrigens errechnen, wie groß ein Mensch wird, da sich die Stellung der Handwurzelknochen mit jeder Wachstumsphase verändert. 3 2 Nimm eine weitere Lage des doppelseitigen Klebebandes, befestige es über der ersten Lage von Trinkhalmen und klebe nun eine weitere Reihe von Trinkhalmen daran fest. Rolle das Papier (mit dem Klebeband innen) zu einer Röhre. Klebe die Enden zusammen. Klebe nun die Trinkhalme, einen neben den anderen, rund um die Röhreninnenseite. Während sich das gefaltete Papier schon bei geringer Gewichtsbelastung durchbiegt, hält die Papierröhre wesentlich höhere Belastungen aus. Trotz ihres geringen Gewichtes (wenig Knochensubstanz im Verhältnis zum Volumen) sind die Röhrenknochen sehr stabil. 4 Dieses Röhrensystem ist ein einfaches Modell eines Röhrenknochenschaftes (wie z.B. dem Oberschenkelknochen). Lege nun den Klumpen Knetmasse auf eine Tischplatte und drück das Knochenmodell so darauf fest, dass das Modell nicht mehr wegrutschen kann. Press nun feste mit dem Brett oder Buch von oben auf das Modell und teste, ob dieses Modell noch eine größere Festigkeit aufweist als bei dem vorherigen Experiment. sstest Du u W ...dass die Röhrenknochen mit ihrer Leichtigkeit und Festigkeit besonders wichtig sind für Vögel ? Denn bei Vögeln dehnen sich die Luftsäcke der Lunge bis in die Röhrenknochen der Flügel und Oberschenkel aus.
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