Deutsche Handwerks Zeitung Ausgabe 9/2015

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it
SSteuern
statt Rudern
Dem Glücklichen
schlägt die Stunde
Foto: Colourbox.de
DIE AKTUELLE ZAHL
58.600
Tonnen mehr an
Fleisch haben gewerbliche Schlachtbetriebe im ersten Quartal 2015 erzeugt, laut
Statistischem Bundesamt 2,9 Prozent
mehr als im Vorjahresquartal.
ONLINE-UMFRAGE
Verkaufte Auflage: 478.608 Exemplare (IVW I/2015) | Preis: 2,75 Euro
Azubis bleiben ihrem Beruf treu
QUERGEDACHT
In großen Unternehmen gibt es diese Abkürzungen ab und zu: CEO, CFO, COO
(Chief Executive Officer, Chief Financial Officer, Chief Operating Officer) usw. Dahinter verbergen sich furchtbar wichtige
Funktionen in den Chefetagen. Jetzt gibt
es da aber plötzlich auch den CHO: den
Chief Happiness Officer. Den Glücklichmach-Vorstand. Den Ober-Glückspilz.
Was wie eine Figur der Schlümpfe klingt,
ist ein neuer Trend von Internetbuden aus
dem Silicon Valley. Google hat längst
einen CHO, viele andere mittlerweile auch.
Das Ziel: Die Mitarbeiter sollen gefälligst
glücklich sein,, sonst bringen sie nicht so
g
viel, also zack, zack, auf
zum großen Glücklichwerden! Und wer
w
nnicht mitzieht und
nicht glücklich
wird, der wird
eben gefeuert!
Die Idee ist so
gut, wir plädieren
gu
dafür, dass auch deutdafü
Koalitionsparteien endlich
sche Koalitio
einen CHO bekommen sollten.
CDU, CSU und SPD könnten so einen
Glückskeks zurzeit gut gebrauchen. Deren
Vertrauen ist gerade arg gestört, Frau
Merkel zieht schon wieder Mundwinkel wie
früher, als sie noch für Kohl arbeiten
musste.
Den Job als Koalitions-Glücksvorsteher
muss natürlich Norbert Blüm machen, der
Spaßvogel wird dafür aus seiner sicheren
Rente zurückgeholt. Der CHO veranstaltet
dann Koalitionsfeiern mit Girlanden, Konfetti und Luftballons, und jeder muss was
aus seinem Ministerium mitbringen. Landwirtschaftsminister Schmidt sorgt für die
Burger, Gabriel hat den Kohlegrill dabei.
De Maizière präsentiert seinen Geheimdienstkoffer „Bond for beginners“ und liest
lustige, abgefangene Mails von EU-Politikern vor. Und Frau von der Leyen führt als
absoluten Party-Knaller ein total kaputtes
G36 vor – einfach zum Schießen!
bur
Handwerkskammer Dresden
Was junge Leute wirklich wollen: Eine neue Würth-Studie beschreibt Anforderungen für Betriebe in der Zukunft
Von Burkhard Riering
Erfolgreiche Betriebe reagieren bereits auf die
Erwartungen der Auszubildenden, wie der zweite
Teil der Würth-Studie zeigt. Denn in führenden
Betrieben wird Wert auf ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl gelegt. „Ein gutes Betriebsklima, eine hohe Identifikation mit der Firma und
voller Einsatz – das ist untrennbar mit dem Erfolg
des Unternehmens verbunden“, schreiben die
Studienmacher.
Auch das Thema Mitarbeiterzufriedenheit ist
längst kein Alleinstellungsmerkmal der besten Betriebe mehr, sondern gehört schon zum
Standardprogramm von Handwerksbetrieben (siehe Seite 3: „Fünf Geheimnisse erfolgreicher Betriebe“).
A
uszubildende im Handwerk stehen laut einer
neuen Studie fest zu ihrem Beruf. Mehr als
drei Viertel der Azubis, die einmal den Weg ins
Handwerk gefunden haben, möchten nach
der Lehre auch in ihrem erlernten Beruf bleiben. Das besagt die neue, umfassende
Studie „Azubi im H@ndwerk 2.0“, für die bundesweit 451 Auszubildende interviewt wurden.
Die Umfrage ist im Rahmen der „Manufactum“Studie des Würth-Konzerns entstanden.
Was die Azubi-Generation erwartet
Seit Jahren werden hohe Abbrecherquoten im Handwerk beklagt. Doch die
Studie – sie ist die größte wissenschaftliche ihrer Art – zeigt: Nur jeder zwanzigste Azubi plant, nach der Lehre eine
schulische oder universitäre Ausbildung in einem ganz anderen Beruf
machen zu wollen. Ein Lichtblick. Die
schlechte Nachricht indes lautet: Zu
wenige junge Leute wollen überhaupt noch ins Handwerk einsteigen. Sie gehen schon vorher an die
Universitäten verloren.
Zigtausende Betriebe sind deshalb jedes Jahr auf der Suche nach
Auszubildenden. Um aber junge
Leute für sich zu gewinnen, ist es
wichtig, zu wissen, welche Erwartungen denn die Azubi-Generation an
die Handwerksunternehmer hat. Diese
Fragen zu beantworten, ist das Ziel der
„Manufactum“-Studie.
Was will sie, die Jugend von heute? Diese Fragen
versucht die neue „Manufactum“-Studie zu beantworten.
Deutschlands Auszubildende im
Handwerk sind aber nicht nur treu,
sie fühlen sich auch in ihrem Beruf
sehr wohl. Auf die Frage „Ich mag
meinen Beruf sehr“ antworten
52 Prozent mit „trifft voll zu“ und
40 Prozent mit „trifft eher zu“. Acht
Prozent mögen ihren Beruf demnach nicht.
Auch die Aussagen „Die Arbeit
macht mir Freude“ und „Nach
meiner Ausbildung steht mir vieles offen“ finden die Azubis
sehr zutreffend. Viele von ihnen wollen nach der Ausbildung gut verdienen und ihren
Meister machen.
Aufstiegschancen
finden insgesamt
mehr als neun von
zehn Azubis (93
Prozent) „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“.
Allerdings kommt den jungen Menschen
manches im Arbeitsleben zu kurz: Dass man
im Beruf gesund und fit bleiben sollte und
dass der Beruf genug Zeit lässt, um das
Leben zu genießen. Beides sind Schwachstellen, auf die „Manufactum“ hinweist.
Auch merken die Auszubildenden an, dass ihr
Beruf nicht gerade als „superhip“ angesehen wird:
Nur 26 Prozent der Befragten meinen, ihr Beruf sei
modern und liege im Trend.
Illustration: Timo Würz/Würth
Mehr zur Würth-Studie: Seite 3
Forderung nach Solidarpakt III
Wie finden Sie die ständigen
Bahnstreiks?
(K)alte Progression
Der Missstand im Steuersystem soll
endlich geändert werden. Auf ihrem
Konto haben die Bürger deswegen alSeite 2
lerdings kaum mehr Geld.
REGIONAL
Dresden
Konjunktur: Das Geschäftsklima in
Ostsachsen bleibt auf hohem Niveau,
trotzt leichter Rückgänge
7
Zukunftspreis: Der Countdown im
Wettbewerb um den Titel „Handwerksbetrieb des Jahres“ läuft
7
Die Liebe zum Beruf
„Weiche“ Faktoren wichtig
Und die Ergebnisse der Studie sind
durchaus überraschend. Denn
ganz vorne in der Liste der wichtigsten Kriterien für Azubis stehen
nicht etwa Geld und Karriere,
sondern vielmehr „weiche“ Faktoren. „Ein gutes Verhältnis zu
den Kollegen“ und die „Wertschätzung der geleisteten Arbeit“
rangieren auf den ersten beiden Plätzen.
Kaum eine Rolle spielen für die jungen Leute dagegen die Größe und das Image des Unternehmens.
THEMEN DIESER AUSGABE
Da ist mehr drin
Der Markt für „Smart Homes“ verspricht große Umsatzpotenziale fürs
Seite 12
Elektrohandwerk.
Zeig mal die Bilder
Wie Sie Ihren Betrieb effektvoll mit
Instagram in Szene setzen. Seite 15
Hinhalten gilt nicht
Auftrag passt grad nicht? Sagen Sie’s
Seite 16
in netten Worten.
HANDWERK ONLINE
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
Foto: eyetronic/Fotolia
Ausg. 9 | 15. Mai 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Maßgeschneidert: Fahrräder
handgemacht – garantiert
nicht von der Stange. Seite 20
Foto: Electrolyte
Bühnenreif: Ein Meister macht
Theater, um Jugendliche fürs
Handwerk zu begeistern. Seite 6
Kostenloser Download
unter www.dhz.net/whitepaper
Foto: Kerrin Hänning
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Zum Durchklicken: Wichtige
neue Urteile in Bildern
www.dhz.net/rechtsurteile
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Häusliches Arbeitszimmer: Diese
Kosten sind absetzbar
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15,0 %
Gut, weil Lokführer mehr verdienen sollen.
57,1 %
Diese ewige Erpressung über die
Bürger nervt.
27,8 %
Die Kleingewerkschaften gehören
abgeschafft.
Teilnehmerzahl: 266;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
09
4
191078
602756
Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen: Handwerk formuliert konkrete Erwartungen
Derzeit verhandeln Bund und Länder darüber, wie
eine grundlegende Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen nach Auslaufen des Solidarpaktes II im Jahr 2019 aussehen kann. Die ostdeutschen Bundesländer befürchten, dass der in
den vergangenen 25 Jahren erfolgreiche wirtschaftliche Aufholprozess zum Stillstand kommen
könnte. Davon wäre auch das Handwerk betroffen, weshalb die Handwerkskammer Dresden das
Thema bei ihrer jüngsten Pressekonferenz in
Dresden aufgegriffen hat.
„Die neuen Bundesländer müssen durch vorausschauende Vereinbarungen in ihrem Bestreben unterstützt werden, ihre ökonomische Leis-
tungsfähigkeit weiter zu bessern und sich sukzessive an die Wirtschaftskraft der alten Länder anzugleichen“, sagte Handwerkskammerpräsident Jörg
Dittrich vor Journalisten. Vor diesem Hintergrund
wirbt die Handwerkskammer für eine Vereinbarung, die allen Bundesländern eine auskömmliche
Finanzausstattung mit frei verfügbaren Mitteln sichert und ihnen zugleich die verfassungsgerechte
Erfüllung ihrer Aufgaben ermöglicht. Zudem müssen die verantwortlichen Verhandlungspartner
darauf hinwirken, strukturschwache Regionen im
gesamten Bundesgebiet bei ihren Aufholanstrengungen zu unterstützen.
Mit Blick auf die anstehende Neuordnung der
Bund-Länder-Finanzbeziehungen richtet das
Handwerk an die Verhandlungspartner des Bundes und der Länder fünf konkrete Forderungen:
1. Umsatzsteuervorwegausgleich vollständig beibehalten; 2. Wohnortprinzips bei der Lohnsteuerzerlegung erhalten; 3. Kommunale Steuerkraft
im Finanzierungsystem vollständig einbeziehen;
4. Einen Solidarpakt III für strukturschwache Regionen im gesamten Bundesgebiet mit einer Laufzeit von mindestens 15 Jahren auflegen und
5. Neue Länder, wie Sachsen, mit hohen Investitions- und niedrigen Schuldenstandquoten bei
der Neuordnung des Bund-Länder-Finanzausgleichs nicht benachteiligen!
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Seite 11 im beiliegenden
REISE spezial
Regional
Sachsen
Mit Technik und Muskelkraft: Zimmerer
der Innung Dresden haben in der Landes­
hauptstadt den Maibaum aufgestellt. Seite 9
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 9 | 15. Mai 2015 | 67. Jahrgang
7
Bereits 440 neue
Lehrverträge
Anstieg gegenüber 2014
Vorsorge richtig gestalten –
Infotreff am 20. Mai
Was tun, wenn man sich als Unternehmer
plötzlich nicht mehr um seine eigenen Angelegenheiten kümmern kann, etwa durch
einen Unfall oder eine plötzliche Erkrankung? Die Handlungsbefugnisse von Angehörigen werden in einer solchen Situation
oft überschätzt. Kaum ein Unternehmer
hat für diesen Fall Vorsorge getroffen.
Dies führt schnell zu einer existenziell bedrohlichen Situation. Wer nicht warten will,
bis es zu spät ist, der kann sich am
20. Mai im Rahmen eines Fachvortrags
des Notars Prof. Dr. Heribert Heckschen
informieren. Auch für individuelle Fragen
der Teilnehmer ist ausreichend Zeit eingeplant.
Termin: 20. Mai, 18 Uhr, im Bildungszentrum Handwerk, Am Lagerplatz 8, 01099
Dresden
Um Anmeldung wird gebeten.
Olaf Behrends, Tel. 0351/4640-410,
E-Mail: [email protected]
Info-Veranstaltungen zu
den Chancen der Digitalisierung
Hinsichtlich der Geschäftslage gibt es in den Branchen sehr unterschiedliche Bewertungen. Ist beim Bau die Stimmung etwas durchwachsen, kann der Ausbau auf
die besten Werte blicken. Ein Grund dafür: Die rege private Bautätigkeit wie hier in Dresden, von der viele regionale Betriebe profitieren, wie die Werbeplanen an den Gerüsten
Foto: Werbeagentur Haas/lw
vermuten lassen. Welche neuen Möglichkeiten die Digitalisierung Handwerksbetrieben bietet und um
den von der sächsischen Staatsregierung
angestrebten Ausbau breitbandiger Internetverbindungen im Freistaat wird es bei
Veranstaltungen der Handwerkskammer
Dresden im Mai und Juni in den Regionen
gehen. Dabei wird den Teilnehmern – in
Abstimmung mit der DiOS-Breitbandberatungsstelle – aufgezeigt, welche Angebote
in ihrer Region bereits verfügbar sind und
welche weiteren Entwicklungen sowie Förderungen es gibt.
Wirtschaftliche Entwicklung
erneut leicht rückläufig
Frühjahrs-Konjunkturumfrage: Geschäftsklima in Ostsachsen bleibt jedoch auf hohem Niveau
Termine
20. Mai in Ottendorf-Okrilla („Hotel
2 Linden“, Radeberger Straße 42);
27. Mai in Kodersdorf (Sitzungsraum, Gemeinde Kodersdorf, Straße der
Freundschaft 1);
3. Juni in Nossen (Gaststätte „Badperle“, Nossen, Gartenstraße 22);
10. Juni in Pirna (Landratsamt Pirna,
Kreistagssaal, Schloßhof 2/4).
Beginn ist jeweils um 17 Uhr (bis ca.
19.30 Uhr).
Um Anmeldung wird gebeten.
Tom Schneider, Tel. 0351/4640-948,
E-Mail: [email protected]
Firmengemeinschaftsstand auf
der Messe denkmal in Moskau
Die nächste Messe denkmal Moskau findet
vom 14. bis 16. Oktober 2015 statt. Die
internationale Fachmesse für Denkmalschutz, Restaurierung und Museumstechnik richtet sich an Bauunternehmen, spezialisierte Handwerker, Denkmalpfleger,
Fachbehörden, Architekten, Planer, Museen, private, kirchliche und öffentliche Bauherren und Investoren. Interessierte Handwerksbetriebe können auf einem Firmengemeinschaftsstand der Bundesrepublik
zu Sonderkonditionen ausstellen. Anmeldeschluss ist der 5. Juni 2015. Eine Beteiligung kommt zustande, wenn die Mindestteilnehmerzahl von zehn Firmen erreicht
ist.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Angela Müller,
Messeberatung und -organisation,
Tel. 0351/4640-937, E-Mail: angela.
[email protected]
Alles Wichtige
fürs Handwerk
unter:
deutsche-handwerks-zeitung.de
Impressum
Handwerkskammer Dresden
01099 Dres­­den, Am Lagerplatz 8,
Te­­le­­fon 4640-30, Fax 4719188,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.hwk-dresden.de
Ver­­ant­­wort­­lich:
Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski
D
er konjunkturelle Motor in Ostsachsen ver­
liert zwar etwas an Schwung, läuft aber wei­
terhin stabil. Das Geschäftsklima und die Investiti­
onsbereitschaft bleiben auf einem hohen Niveau:
40 Prozent der befragten Betriebe schätzen ihre
Geschäftslage als gut ein. 34 Prozent investierten
innerhalb der vergangenen zwölf Monate durch­
schnittlich 39.000 Euro. Der Geschäftsklimaindex
als Stimmungs- und Frühindikator liegt bei
33 Punkten (zehn Punkte weniger als im Früh­jahr
2014). Das sind zentrale Ergebnisse der Früh­jahrs-Konjunkturanalyse der Handwerkskammer
Dresden.
Entgegen dem Bundestrend
Auch wenn die Umsätze im gesamtsächsischen
Handwerk in den vergangenen zwei Jahren gestie­
gen sind, stellt sich die Situation bei den Betrieben
im Kammerbezirk anders dar: Hier sanken die
Umsätze im ersten Quartal 2015 bei 42 Prozent der
Befragten. Nur noch 12 Prozent der Betriebe mel­
deten überdurchschnittliche Auftragslagen, 5 Pro­
Geschäftslage in den Branchen
Bau
derzeit
19,3
42,7
zukünftig 9,1
Ausbau
derzeit 7,0
zukünftig 6,7
derzeit
zukünftig
38,0
42,1
48,8
43,0
50,0
35,9
57,4
gewerbl. Bedarf
15,9
47,7
14,1
35,4
53,1
32,8
Kfz
derzeit 18,0
zukünftig 11,7
59,0
50,0
23,0
38,3
Lebensmittel
derzeit
14,8
zukünftig
14,8
37,0
48,1
33,3
Gesundheit
derzeit 10,5
zukünftig 10,5
51,9
47,4
42,1
42,1
47,4
pers. Bedarf
derzeit
zukünftig
18,5
55,6
14,8
51,9
schlecht
25,9
33,3
befriedigend
gut
Angaben in Prozent; Quelle: Handwerkskammer Dresden
zent weniger als im Vorjahr. Die Beschäftigtenzah­
len gingen bei 2 Prozent der befragten Betriebe
zurück, im Vorjahr war dies bei 1,2 Prozent der
Fall. Zudem gibt es große branchenspezifische
Unterschiede (siehe Grafik).
Es zeigt sich eine langfristige Tendenz: Seit 2007
ging es mit den befragten Betrieben im Kammer­
bezirk Dresden laut Geschäftsklimaindex als Stim­
mungs- und Frühindikator kontinuierlich auf­
wärts. Im vergangenen Jahr setzte jedoch eine
leicht rückläufige Entwicklung ein, die sich in die­
sem Jahr noch etwas verstärkt hat. Damit bewegt
sich Ostsachsen entgegen dem Bundestrend. „Der
Mittelstand und damit das Handwerk ist die tra­
gende Säule der regionalen Wirtschaft. Die Unter­
nehmen brauchen Planungssicherheit. Diese ent­
steht nur, wenn die sächsische Staatsregierung gu­
te Rahmenbedingungen für die Investitions- und
Innovationsförderung schafft“, sagt Jörg Dittrich,
Präsident der Handwerkskammer Dresden.
Der Konjunkturbericht Frühjahr 2015 liegt als
PDF unter www.hwk-dresden.de/konjunktur zum
Download bereit
Countdown zum Zukunftspreis 2015 läuft
2015-09-444-dre
21 Unternehmen aus dem Kammerbezirk Dresden bewerben sich um den Titel „Handwerksbetrieb des Jahres“
cherung und Fachkräftebindung, bei der Unter­
nehmensnachfolge sowie der Anpassung an sich
wandelnde Märkte und Zielgruppen vor dem Hin­
tergrund des demografischen Wandels die Jury be­
sonders überzeugt haben.“
Der Zukunftspreis „Handwerksbetrieb des Jahres“
der Handwerkskammer Dresden erfreut sich im
vierten Jahr seines Bestehens wachsender Beliebt­
heit. Im Jahr 2015 haben sich 21 Handwerksunter­
nehmen verschiedenster Gewerke und aus allen
Regionen des Kammerbezirkes um die mit 3.000
Euro dotierte Auszeichnung beworben. Wie in den
Vorjahren steht der Zukunftspreis auch in diesem
Jahr unter der Schirmherrschaft des sächsischen
Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich.
„Aufgrund der hohen qualitativen Dichte der
Bewerbungen ist es der vierköpfigen Zukunfts­
preis-Jury nicht leicht gefallen, eine Vorauswahl
zu treffen“, so Handwerkskammerpräsident Jörg
Dittrich. Während ihrer Sitzung am 15. April ha­
ben die Jury-Mitglieder dennoch zehn Bewerber
für die zweite Stufe der Preisvergabe ausgewählt.
Die Jury-Begründung zur Auswahl: „Es handelt
sich bei den zehn Betrieben um Unternehmen,
deren Aktivitäten im Bereich der Nachwuchssi­
Jury besucht Finalisten persönlich
Aus der Runde der letzten zehn werden die Fina­
listen nominiert. Diese werden Mitte Mai von den
Jury-Mitgliedern persönlich im Betrieb aufge­
sucht. Die Jury möchte sich selbst vor Ort ein Bild
machen. Die feierliche Preisübergabe an den dies­
jährigen Preisträger sowie an den Zweit- und
Drittplatzierten findet im Rahmen des Sommer­
empfangs der Handwerkskammer Dresden am
4. Juni statt.
Zuvor werden die zehn Betriebe aus der Vor­
auswahl in der DHZ-Sonderbeilage (Ausgabe
Nr. 10 am 29. Mai) jeweils im Porträt vorgestellt.
Informationen zum Zukunftspreis unter: www.hwkdresden.de/Zukunftspreis. Ansprechpartner bei der
Handwerkskammer Dresden: Hannes Koch, Referent
für Wirtschaftsförderung, Tel. 0351/4640-944,
E-Mail: [email protected]
440 junge Frauen und Männer haben
bereits für das neue Lehrjahr einen
Ausbildungsvertrag mit einem Hand­
werksbetrieb im Kammerbezirk
Dresden unterschrieben (Stand:
30. April). Das sind 61 mehr (+16,1
Prozent) als zum Vorjahreszeitraum.
Sachsenweit wurden bis dato 1.130
neue Lehrverträge (+8,2, Prozent) im
Handwerk abgeschlossen. Die Frau­
enquote unter den neuen Lehrlingen
beträgt 29,1 Prozent (128 Lehrver­
träge).
Dazu der Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer Dresden, An­
dreas Brzezinski: „Zum Jahresende
2014 konnte das Handwerk im Kam­
merbezirk Dresden – entgegen dem
Bundestrend – ein Plus von 8 Prozent
bei den neuen Lehrverträgen ver­
zeichnen. Dieses Ergebnis ist natür­
lich Ansporn für uns, auch in diesem
Jahr möglichst vielen Schulabgän­
gern eine Ausbildung im Handwerk
als berufliche Perspektive schmack­
haft zu machen.“
Aktuell vermelden rund 600 Hand­
werksbetriebe im Kammerbezirk ins­
gesamt rund 900 freie Lehrstellen –
eingetragen in der Online-Lehrstel­
lenbörse der Handwerkskammer un­
ter www.hwk-dresden.de/lehrstellen.
Handwerksbetriebe, die der Handwerkskammer freie Lehrstellen bzw.
Praktikumsplätze melden möchten
wenden sich bitte an: Ingolf Radecke,
Tel. 0351/4640-946, E-Mail: ingolf.
[email protected]
Bundeswehr trifft
auf Handwerk
Abschlussappell
Handwerkskammerpräsident Jörg
Dittrich hatte die Ehre, am Abschlussappell des 49. Offizierslehrgangs Militärfachlicher Dienst in der Offiziersschule
Dresden teilzunehmen.
Foto: Offiziersschule des Heeres
60 Lehrgangsteilnehmer des 49. Offi­
zierslehrgangs
Militärfachlicher
Dienst „General Walther Reinhardt“
bekamen am 29. April in Dresden ih­
ren Offiziersbrief überreicht. An dem
Abschlussappell auf dem Vorplatz
des Militärhistorischen Museums der
Bundeswehr nahm auch Handwerks­
kammerpräsident Jörg Dittrich teil.
Er betonte: „Bundeswehr und Hand­
werk können sich gut ergänzen. So
nutzen Handwerker, die sich als Be­
rufssoldaten verpflichten, mit ihrem
Fachwissen der Bundeswehr. Auf der
anderen Seite sind Zeitsoldaten, die
nach ihrer aktiven Bundeswehrzeit
wieder ins zivile Berufsleben einstei­
gen, begehrte Fachkräfte für die
Wirtschaft. Hier kann das Handwerk
eine sinnvolle berufliche Perspektive
mit guten Aufstiegs- und Weiterbil­
dungsmöglichkeiten sein.“ Deshalb
kooperieren die Handwerkskammer
Dresden
und
das
Dresdener
Karriere­center der Bundeswehr seit
einigen Jahren miteinander.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden für Betriebe
und (ausscheidende) Berufssoldaten:
Annegret Umlauft, Tel. 0351/8087552, E-Mail: [email protected]
8
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 9 | 15. Mai 2015 | 67. Jahrgang
Berufsorientierung mal anders
Girls’Day: Handwerkskammer öffnet Lehrwerkstätten
Neuer Meisterkurs im
Informationstechnikerhandwerk
Vor kurzem konnten sich acht Absolventen
des Meisterkurses Informationstechnik
über ihren erfolgreichen Abschluss freuen.
Sie sind nun IT-Spezialisten auf hohem Niveau. Der nächste Kurs der Fachausbildung Informationstechnik (Teil I und II) hat
am 8. Mai begonnen, ein Einstieg ist aber
noch bis zum 5. Juni möglich. Neben kaufmännischem Wissen erlangen die Teilnehmer theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten in der modernen Bürosystem- und Multimediatechnik. Die Fortbildung eignet sich für Fachleute mit einem
Berufsabschluss in der IT-Branche bzw. für
diejenigen, die schon etliche Jahre in dieser Branche tätig sind. Interessenten können sich bei der Handwerkskammer zu ihren Zulassungsvoraussetzungen und zu individuellen Fördermöglichkeiten beraten
lassen.
Ansprechpartnerin: Andrea Taube,
Tel. 03522/302-356, E-Mail: andrea.
[email protected]
Schweißer gefragt –
Weiterbildung nötig
Die Handwerkskammer bietet über die
Schweißtechnische Lehranstalt zahlreiche
Kurse rund um das Thema Schweißen an
den Standorten Großenhain und Dresden
an. Informationen zu Bildungsangeboten
der Schweißtechnischen Lehranstalt und
zum Kursbeginn gibt es im Internet unter
www.sl-dresden.de.
Ansprechpartner zu den Kursangeboten: Bildungsstätte Dresden: KaiUwe Marcus, Tel. 0351/8087-530, EMail: [email protected];
Bildungsstätte Großenhain: Steffi Peschel, Tel. 03522/302-361, E-Mail:
[email protected]
Gerald Seifert mit goldener
Ehrennadel ausgezeichnet
Der Geschäftsführer der Raiffeisengenossenschaft Bärenhecke, Gerald
Seifert (l.), ist am 2. Mai vom Präsidenten der Handwerkskammer Dresden, Jörg
Dittrich, und im Beisein seiner Ehefrau
mit der „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet worden. Gerald Seifert ist seit
rund 20 Jahren Vorstandsvorsitzender
der Raiffeisengenossenschaft Bärenhecke – einer Kombination aus Mühle, Bäckerei und Café. In diesen zwei Jahrzehnten hat er das 1898 gegründete Unternehmen mit heute 130 Mitarbeitern in 23
Filialen zu einer über die Grenzen Sachsens hinaus bekannten Marke entwickelt.
Das Unternehmen wurde in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet und
engagiert sich unter der Leitung von Gerald Seifert sehr in der Region. Foto: HWK
Unternehmerinnentag am 2. Juni
in Hoyerswerda
Am 2. Juni findet im CineMotion Hoyerswerda der „Unternehmerinnentag 2015“
zwischen 10 und 16 Uhr statt. Dabei präsentieren Geschäftsfrauen aus dem gesamten Landkreis Bautzen – darunter
auch Handwerkerinnen – einem großen Besucher- und Interessentenkreis ihre Unternehmen und Produkte. Gleichzeitig werden
wertvolle Hinweise zur Unternehmensführung, zur Personalführung oder zu Marktanalysen gegeben. Nach der Eröffnung um
10 Uhr folgt um 11 Uhr ein Vortrag von
Prof. Dr. Jutta Rump, Expertin für Personalmanagement, zum Thema „Arbeitswelt
in der Zukunft – was man heute für morgen wissen sollte“.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Christine Zeidler, Tel. 0351/4640-949, E-Mail: [email protected]
Auch die sächsische Bildungsministerin Brunhild Kurth (mit weißer Jacke) schaute auf der Regionalmesse Konvent’a in Löbau
vorbei. Am Stand vom „Haus der kleinen Forscher“ informierte sie sich über frühkindliche Bildung im Bereich der Naturwissenschaften (links). Am Gemeinschaftsstand des Handwerks schaute sie einem Seiler über die Schuler (rechts). Mit dabei auch Wilfried
Fotos: HWK Dresden
Arndt, Vizepräsident der Handwerkskammer Dresden (Mitte, beigefarbenes Jackett). Möglichkeiten aufgezeigt
Handwerk wird erlebbar: Seiler und Dentallabor auf der Messe Konvent’a in Löbau
A
uf der Konvent’a 2015 waren 42
Handwerksbetriebe aus dem
Kammerbezirk Dresden waren unter
den knapp 200 Austellern. Die Messe
fand am 25. und 26. April zum 14.
Mal im Messe- und Veranstaltungs­
park in Löbau statt. Unter dem Mot­
to „Unsere Region der Möglichkeiten
– Zukunft mitgestalten“ wurden neue
und innovative Themen aufgegriffen,
um insbesondere junge Leute stärker
anzusprechen.
Am
Gemeinschaftsstand
der
Handwerkskammer Dresden, der
Kreishandwerkerschaft Görlitz und
der IKK classic standen das Hand­
werk und die Gesundheit im Mittel­
punkt. Zwei Handwerksbetriebe aus
dem Kammerbezirk Dresden mach­
ten das Handwerk für die Besucher
erlebbar: So ließ sich Seilermeister
Eric Eichler von der Görlitzer Hanfund Drahtseilerei über die Schulter
schauen. Am Sonntag ermöglichte
das Dentallabor Lexmann den Mes­
sebesuchern einen Einblick in seine
Arbeit. Zudem gab die Handwerks­
kammer Auskünfte zu rechtlichen
und betriebswirtschaftlichen Fragen
und beriet zu Ausbildungsberufen
und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Nachwuchsarbeit präsentiert
Die zweite Stand-Präsentation der
Handwerkskammer stand im Zei­
chen der Forschung: In der Blumen­
halle mit dem Schwerpunkt „Zu­
kunftsgestaltung“ erwartete die Be­
sucher das „Haus der kleinen For­
scher“ mit einer Sonderschau. Die
Handwerkskammer Dresden ist seit
2009 Netzwerkpartner der gleichna­
migen Stiftung, die sich der Förde­
rung der frühkindlichen naturwis­
senschaftlichen Bildung verschrie­
ben hat.
Die Handwerkskammer Dresden
berät auch unabhängig von Messen
zu Themen wie Unternehmensnachfolge, Existenzgründung, Recht und Steuern, Aus- und Weiterbildung und vielem
mehr. Kontakt: Tel. 0351/4640-31, EMail: [email protected]
Sprache des Handwerks
ist international
Neun Lehrlinge aus Frankreich zu Gast im Kammerbezirk Dresden
Mit den eigenen Händen etwas
schaffen – das ist für Juli Lecardonnel
aus dem französischen Tours sehr
wichtig im Leben. Und es ist auch
der Grund, warum die 31-Jährige ih­
ren Beruf als Kunstlehrerin aufgege­
ben hat und sich gerade im vierten
Jahr ihrer Ausbildung zur Raumaus­
statterin befindet. Im September
wird sie ihren Abschluss machen.
Doch erst einmal „schnupperte“
sie im April zusammen mit acht wei­
teren französischen Lehrlingen in die
Arbeitswelt bei sächsischen Hand­
werksbetrieben
hinein.
„Mein
Schwerpunkt ist das Polstern von
Sitzmöbeln. Hier lerne ich viele neue
Techniken kennen. Das ist eine sehr
gute Erfahrung“, so die Französin.
Für zwei Wochen war sie Praktikan­
tin bei der Raumausstattung
Schwarzmeier in Arnsdorf bei
­Dresden.
Inhaber Jürgen Schwarzmeier hat
zwar zum ersten Mal einen Lehrling
im Austausch, aber etwa 40 junge
Menschen in den vergangenen 25
Jahren ausgebildet. „Ich würde sofort
wieder einen Lehrling aus einem an­
deren Land nehmen. Das ist eine gu­
te Chance für Handwerksbetriebe
hier in der Region, mal über den Tel­
Termine
Die Handwerkskammer Dresden organisiert 2015/2016 wieder dreiwöchige
Lehrlingsaustausche zu folgenden Terminen:
Großbritannien/Wales
(Cardiff/Penarth): 4. bis 25.7.2015 für Friseure
Frankreich/Tours:
07.11.
bis
28.11.2015 für Raumausstatter und
Maßschneider
Frankreich/Val de Marne/Paris: Mai
2016 für Elektroniker, SHK, Friseure
und nach Anfrage individuell
Frankreich/LaRéunion: auf Anfrage
Zudem können Auszubildende bis zu
25 Prozent ihrer Ausbildungszeit im Auslands absolvieren und die EU bietet verschiedene Auslandsprogramme für junge
Fachkräfte. Die Handwerkskammer berät
dazu.
Mobilitätsberatung zu Auslandsaufenthalten für Lehrlinge, Gesellen
und Ausbildungspersonal bei der
Handwerkskammer Dresden: Ivana
Purath, Tel. 0351/4640-995, E-Mail:
[email protected]
Anlässlich des bundesweiten Girls’
und Boys’Days öffneten am 23. April
auch die Bildungszentren der Hand­
werkskammer Dresden an den
Standorten Dresden und Großenhain
für interessierte Schüler ihre Lehr­
werkstätten. Ziel des jährlich stattfin­
denden Aktionstages ist es, Jungen
und Mädchen auch für eher ge­
schlechteruntypische Berufe zu inte­
ressieren.
So „schnupperte“ die 13-jährige
Julia Meyer in den Beruf des Raum­
ausstatters rein. In der Raumausstat­
terwerkstatt im Bildungszentrum
Dresden probierte sich die Siebt­
klässlerin an der modernen Polste­
rung einer Fußbank aus. „Ich wollte
wissen, was genau hinter diesem Be­
rufsbild steckt“, so Julia. „Ich bin
gern kreativ und könnte mir gut vor­
stellen, diesen Handwerksberuf zu
erlernen.“ Kevin Gnausch versuchte
sich dagegen am Boys’Day mit viel
Fingerspitzengefühl als Maßschnei­
der. Am Ende des Tages entstand ei­
ne flauschige Handpuppe. Sein Inte­
resse am Nähen weckte bei dem
14-Jährigen das Schulfach Wirt­
schaft/Technik/Haushalt.
Einen Einblick in das Elektrohand­
werk erhielt Magdalena Hoffmann.
Das Elektrohandwerk ist für die Schülerin Magdalena Hoffmann im wahrsten
Sinne spannend. Sie probierte sich am
Girls’Day u. a. am Umgang mit dem Lötkolben aus. Foto: Werbeagentur Haas/lw
Sie hat das Angebot der Handwerks­
kammer Dresden im Internet ent­
deckt: „Dieser Bereich klang total
spannend, deshalb habe ich mich
gleich dafür angemeldet.“ Sie erlern­
te an diesem Tag unter anderem den
Umgang mit dem Lötkolben.
Handwerksbetriebe können durch
Praktikumsplätze Schülern das Erkunden eines Berufes ermöglichen und so
zukünftige Lehrlinge gewinnen. Angebote kostenfrei online einstellen unter
www.hwk-dresden.de/praktikum
Handwerk unter einem Dach
Spielhaus macht einzelne Berufe für Kinder erlebbar
Die Kinder der Kindertagesstätte
„Pusteblume“ in Stadt Wehlen kön­
nen sich seit Ende April über ein
neues Spielhaus in ihrem Garten
freuen. Dieses wurde von Lehrlingen
aus fünf Gewerken und fünf Einrich­
tungen gemeinsam auf der Dresdner
Messe KarriereStart 2015 errichtet:
vom Berufsförderungswerk (BFW)
Bau Sachsen, vom Elektrobildungsund Technologiezentrum (EBZ), vom
Landesbildungszentrum (LBZ) des
sächsischen Dachdeckerhandwerks,
vom Landesinnungsverband des
Steinmetz- und Bildhauerhandwerks
Sachsen und der Metall-Innung Obe­
res Elbtal. Auf dem von der Hand­
werkskammer Dresden organisierten
Gemeinschaftsstand konnten die Be­
sucher Ende Januar den Hausbau
live miterleben und bei der Dresdner
Messe KarriereStart 2015 Hand­
werksberufe in Aktion kennen
l­ernen. Bei der Übergabe waren ne­
ben den Kindern und Erziehern, El­
tern und Großeltern auch Vertreter
vom BFW Bau Sachsen, dem EBZ
und dem LBZ sowie der Handwerks­
kammer Dresden anwesend. „Die
Kinder sind begeistert, Handwerks­
kunst erleben und genießen zu kön­
nen. Für uns ist es eine tolle Möglich­
keit, die verschiedenen Gewerke an­
schaulich zu erklären“, so die stell­
vertretende Kita-Leiterin Ursula Ar­
nold. Und der Präsident der Hand­
werkskammer Dresden, Jörg Dittrich,
sagt zu dem Gemeinschaftsprojekt:
„Um auch zukünftig genügend Schü­
ler das Handwerk als berufliche Pers­
pektive nahezubringen, müssen Ge­
werke und Akteure zusammenarbei­
ten. Damit können wir nicht früh ge­
nug beginnen – am besten schon im
Kindergarten. Das Spielhaus ist ein
gelungenes Beispiel dafür.“
Schutzrechte richtig anmelden
Handwerkskammer berät zum Patent und zur Marke
lerrand zu schauen“, sagt Schwarz­
meier, der seinen Betrieb in vierter
Generation führt und demnächst an
die fünfte übergibt.
Gegenbesuch im November
Im November fahren dann sächsi­
sche Lehrlinge ins französische
Tours. In einem gemeinsamen Tan­
dem-Sprachkurs haben sich deut­
sche und französische Lehrlinge be­
reits kennen gelernt.
Den Lehrlingsaustausch organi­
siert haben die Handwerkskammer
Dresden gemeinsam mit dem Bil­
dungszentrum „Centre de Formation
d’Apprentis Joué-le-Tours“.
Dazu Andreas Brzezinski, Haupt­
geschäftsführer der Handwerkskam­
mer Dresden: „Seit gut 15 Jahren
organisiert die Handwerkskammer
Lehrlingsaustausche – zuerst mit
Partnerkammern in Polen und
Frankreich und später auch mit
Wales und Ungarn. Berufliche Aus­
landsaufenthalte dienen nicht nur
zur Verbesserung der fremdsprach­
lichen und interkulturellen Kompe­
tenz, sondern sie erhöhen auch die
fachliche Qualifikation – auf beiden
Seiten.“
Die Französin
Juli Lecardonnel aus Tours befindet sich im letzten Jahr ihrer Ausbildung zur Raumausstatterin. Im
April absolvierte
sie ein zweiwöchiges Betriebspraktikum bei der
Raumausstattung
Schwarzmeier in
Arnsdorf bei Dresden. Von Firmenchef Jürgen
Schwarzmeier hat
sie viel Neues gelernt.
Foto: Sabrina Ortmann
Uhrmachermeister
Max Rüttinger aus
Dresden (l.) ließ sich
beim Patentsprechtag
der Handwerkskammer
beraten, wie er seine
Entwicklungen vor „Ideenklau“ schützen lassen
kann.
Foto: Sabrina Ortmann
Uhrmachermeister Max Rüttinger
hat sich in diesem Jahr einen Traum
erfüllt und ist am 1. Januar mit der
„Uhrenwerkstatt Dresden“ in die
Selbstständigekeit gestartet. Sein
Markenzeichen sind innovative Uh­
renmodelle, die er selbst ersinnt. Da­
mit seine Ideen auch nur in seiner
Werkstatt Umsetzung finden, hat er
sich beim 3. Patentsprechtag der
Handwerkskammer Dresden am
22. April zum Thema Schutzrechte
beraten lassen.
Sein Fazit nach der Beratung: „Ich
habe heute gelernt, dass ein schlecht
angemeldetes Schutzrecht schlim­
mer ist als gar keins“, so Max Rüttin­
ger. „Man geht sonst mit seinem
Know-how an die Öffentlichkeit und
hat im Nachhinein keine Korrektur­
möglichkeit.“ An den drei bisherigen
Patentsprechtagen bei der Hand­
werkskammer haben insgesamt 17
Handwerksbetriebe eine kostenfreie
Erstberatung in Sachen Schutzrechte
von einem erfahrenen Fachmann er­
halten. Beraten wird zu den Themen
Patent, Gebrauchsmuster, Design­
schutz und Marke. „Interessant ist
dieses Angebot für alle, die entweder
eine technische Idee oder Erfindung,
ein Design oder eine Marke – auch in
Verbindung mit ihrem Firmennamen
– schützen lassen wollen“, so Ulrich
Goedecke, Berater für Innovation
und Technologie bei der Handwerks­
kammer. Der nächste Patent­
sprechtag findet am 12. November
statt.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Ulrich Goedecke, Berater für Innovation und Technologie, Tel. 0351/4640-505, E-Mail:
[email protected]
Deutsche Handwerks Zeitung
Sachsen
Ausg. 9 | 15. Mai 2015 | 67. Jahrgang
ZDH-Europa-Ausschuss führt
Gespräche in Brüssel
Organisationen
Jörg Dittrich vertrat Belange des sächsischen Handwerks
AMTLICHE BEKANNTMACHUNG
Fleischerinnung Sächsische
Schweiz hat sich aufgelöst
Die Mitgliederversammlung der Fleischer­
innung Sächsische Schweiz hat am
16. März 2015 die Auflösung der Innung
zum 31. März 2015 beschlossen. Der Beschluss wurde von der Handwerkskammer
Dresden am 17. April 2015 genehmigt.
Für den ordnungsgemäßen Ablauf der Liquidation gem. §§ 47 bis 53 BGB sind die
eingesetzten Liquidatoren verantwortlich:
der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Südsachsen, Klaus Tittel, und der
Obermeister Harald Rietschel. Gläubiger
der Innung werden aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb eines Jahres ab Veröffentlichung anzumelden. Eine diesbezügliche Erklärung ist an die Kreishandwerkerschaft Südsachsen, Bahnhofstr. 15 in
01796 Pirna zu richten.
Wahl: Jan Schuster erneut Obermeister der SHK-Innung Kamenz
Die Mitglieder der Innung Sanitär Heizung
Klima Klempnertechnik Kamenz wählten
am 10. September 2014 für die nächsten
fünf Jahre Innungsvorstand und Kassenund Rechnungsprüfungsausschuss. Erneut
wurde Dipl.-Ing. Jan Schuster zum Obermeister gewählt. Ihm stehen als Stellvertreter Arnulf Georgi und als Vorstandsmitglieder Florian Scholze, Uwe Behnisch, Andreas Matschie, Tino Pförtner sowie Mario
Roßmann zur Seite.
Andreas Geißler feiert 20-jähriges
Obermeister-Jubiläum
Vor 20 Jahren trat der Dresdener Bauunternehmer Andreas Geißler (2.v.r.)
sein Amt als Obermeister der Bau-Innung
Dresden an. Das nahmen Jörg Dittrich (l.)
und Andreas Brzezinski (Präsident bzw.
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden) zum Anlass, dem Obermeister einen Überraschungsbesuch abzustatten und ihm im Beisein seiner Ehefrau für sein ehrenamtliches Engagement
Foto: HWK
zu danken.
Klimabeitrag
gefährdet Lausitz
Offener Brief an Kanzlerin
Sollte das Bundeswirtschaftsministerium die Pläne für eine Sonderabgabe auf die Verstromung von Kohle in
die Tat umsetzen, sind in Sachsen,
Berlin, Brandenburg und NordrheinWestfalen Verluste von 40.000 Arbeitsplätzen allein in der Braunkohlenindustrie zu befürchten.
Zu diesem Ergebnis kommt eine
im Auftrag der IG Bergbau, Chemie,
Energie erstellte Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts. Dazu Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Es drohen
Strukturbrüche in den Braunkohlerevieren wie der Lausitz mit erheblichen Folgen für den Industriestandort Deutschland.“ Von einem schnellen Aus vieler Braunkohlekraftwerke
und Tagebaue wären auch viele
Handwerksbetriebe betroffen.
Die Wirtschaftsinitiative Lausitz,
die Handwerkskammern Cottbus
und Dresden sowie der Unternehmerverband Brandenburg-Berlin fordern in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel eine zuverlässige und vor allem verlässlich
planbare Energiepolitik in Deutschland.
Den Wortlaut des offenen Briefes
finden Sie unter www.hwk-dresden.de
> News
Impressum
Ver­­ant­­wort­­lich: Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski,
Am Lagerplatz 8, 01099 Dres­­den,
Telefon 0351/4640-406,
Fax 0351/4640-34406,
E-Mail: [email protected]
9
Rund 40 Zimmererleute der Innung Dresden heben auf dem Dresdener Altmarkt den 20 Meter hohen Maibaum gemeinsam mit
Foto: Claudia Fischer
Kollegen aus Chemnitz und Westfahlen vor zahlreichem Publikum und der Kulisse der Kreuzkirche. Ein Maibaum für Dresden
Es waren gewichtige Themen, mit
denen sich die Mitglieder des Europa-Ausschusses des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
(ZDH) am 20./21. April in der ZDHVertretung in Brüssel beschäftigten.
Für das sächsische Handwerk nahm
Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, teil.
Im Vordergrund standen intensive
Gespräche und der Gedankenaustausch mit den jeweiligen Ansprechpartnern für Themen, die den unternehmerischen Mittelstand und das
Handwerk bewegen. Um aktuelle
KMU-relevante Entwicklungen im
Europäischen Parlament ging es bei
der Runde mit Markus Pieper und
Markus Ferber (beide Vorsitzende
des Parlamentskreises Mittelstand)
sowie mit Alexander Graf Lambsdorff
(stellv. Präsident des Europäischen
Parlaments). Dabei kamen u. a. die
Themen Förderung erneuerbarer
Energien, Umweltmanagement und
Umweltbetriebsprüfung, Internationale
Rechnungslegungsstandards
oder die Relevanz der Normung auf
den Tisch.
Aus der Region in die EU
Weitere Gespräche befassten sich
u. a. mit den Themen „Wettbewerbsfähige KMU im EU-Binnenmarkt“,
„Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) –
Chancen und Risiken für Handwerk
und KMU in Europa“. Dazu Jörg Ditt­
rich: „Es ist wichtig, auch direkt vor
Ort mit den Ansprechpartnern ins
Gespräch zu kommen und die
Schwerpunkte des Handwerks aus
den jeweiligen Regionen nach Brüssel zu tragen. Die EU-Ebene wird immer wichtiger für das Handwerk.“
Handwerksrelevante Informationen zum Thema Europa unter:
www.hwk-dresden.de > Interessen­
vertretung > Europapolitik
Zimmererinnung Dresden überzeugt mit Technik und Muskelkraft
Von Claudia Fischer
E
inen frisch-grünen Maibaum auf
dem Dresdner Altmarkt zu setzen, ist mittlerweile schon fast gelebte handwerkliche Tradition und durfte auch in diesem Jahr bei der feierlichen Eröffnung des Frühlingsmarktes nicht fehlen.
Etwa eine Stunde und viel Kraft
benötigten die 40 Zimmererleute der
Dresdner Innung am 25. April, um
den rund 20 Meter hohen und 800
Kilogramm schweren Stamm zu setzen. Bereits zum dritten Mal wurde
der erstmals in Sachsenfarben GrünWeiß gestrichene Maibaum auf traditionelle Weise, das heißt mit Hebestangen und bloßer Muskelkraft, unter dem tosenden Beifall der Zuschauer gehoben.
„Als eine der ältesten Zünfte des
Handwerks lernen wir neben vielseitigen Handwerkstechniken auf unserer Wanderschaft der Gesellen, der
Walz, auch die unterschiedlichsten
Kulturen kennen. Wir freuen uns daher besonders, dass wir das Maibaumsetzen wieder gemeinsam mit
internationalen Wissenschaftlern,
die in Dresden forschen, gestalten
können“, so Thomas Schneider,
Obermeister der Zimmererinnung
Dresden. Nach altem Brauch
schmückte der kunstvolle Bändertanz den errichteten Baum. Dieser
wurde von einer internationalen
Gruppe von 30 Wissenschaftlern aus
15 verschiedenen Ländern vorgeführt.
Mehr zur Zimmererinnung Dresden unter www.zimmererinnung-dresden.de. Kontakt zur Geschäftsstelle
der Innung: Tel. 0351/2859223,
E-Mail: [email protected]
TTIP – Fluch oder Segen für
das sächsische Handwerk?
Transatlantisches Freihandelsabkommen: Betriebe diskutieren Chancen und Risiken
Es ist ein globales Thema, das jedoch
auch regional im Handwerk für viel
Diskussionsstoff sorgt: das geplante
transatlantische Handels- und Investitionsabkommen zwischen der EU
und den USA, kurz TTIP. Um Licht
ins Dunkel zu bringen und vor allem
die Chancen und mögliche Risiken
für das sächsische Handwerk zu erörtern, fand am 29. April eine von der
Handwerkskammer Dresden gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Region Meißen und der
Metall­
innung Meißen organisierte
Veranstaltung statt. 30 Handwerksunternehmer, vornehmlich aus den
Bereichen Metall- und Modellbau,
Tischler, Kfz-Technik und Nahrungs-
Worum geht es bei TTIP?
Seit Juli 2013 verhandeln die Europäische Union und die Vereinigten Staaten
von Amerika über eine transatlantische
Handels- und Investitionspartnerschaft,
kurz TTIP. Das Abkommen zielt darauf
ab, tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse beiderseits des Atlantiks
abzubauen und die zwei größten Wirtschaftsräume der Welt gegenüber den
aufstrebenden Wettbewerbern aus Asien zukunftsfähig aufzustellen.
Befürworter betrachten TTIP als
Wachstums- und Beschäftigungsmotor
und argumentieren mit vereinheitlichten
Standards. Die Kritiker befürchten eine
Senkung der europäischen Sozial-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards
und betrachten TTIP als Gefahr für die
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Mehr Informationen zum Thema unter www.hwk-dresden.de.
­Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski,
Tel. 0351/4640-400, E-Mail: hgf@
hwk-dresden.de
Moderiert von Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer
Dresden, wurde in der Werkhalle der Firma Kühne Fördertechnik in Lommatzsch über
die Chancen und Risiken der geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens
Foto: HWK Dresden
­diskutiert. mittelhandwerk, waren der Einladung gefolgt.
Der Veranstaltungsort war authentisch gewählt: die Werkhalle der Firma Kühne Fördertechnik in Lommatzsch. Das Metallbau-Unternehmen von Frank und Matthias Kühne
fertigt Förderanlagen – u. a. für Kunden in den USA.
Seniorchef Frank Kühne, zugleich
stellv. Obermeister der Metallinnung
Meißen, berichtete über seine Erfahrungen auf dem US-amerikanischen
Markt: „Das Handwerk sollte sich
frühzeitig in die Debatte um TTIP
und dessen handwerksfreundliche
Weiterentwicklung einmischen. TTIP
darf nicht nur Konzerninteressen bedienen, sondern sollte auch Vergünstigen für KMU bereithalten“.
Kristina Wittkopp, Leiterin des Referats Außenwirtschaftsrecht bei der
ZDH-Vertretung in Brüssel, berichtete in einem Impulsvortrag über den
aktuellen Stand der TTIP-Verhandlungen und ging dabei auf handwerksrelevante Vertragsbestandteile
zu geografisch geschützten Angaben,
Fragen der Berufsanerkennung und
des Investitionsschutzes ein.
Angeregte Podiumsdiskussion
Golo Henseler, Steuerrechtsexperte
der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, referierte zu zollrechtlichen Bestimmungen und Kriterien einer erfolgreichen Niederlassung auf dem US-amerikanischen
Markt.
In der anschließenden Podiumsdiskussion zwischen Referenten und
Teilnehmern ging es u. a. um Themen wie die Berufsanerkennung,
Dienstleistungsfreiheit und den Investorenschutz. Kurt Hähnichen,
Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Region Meißen,
sprach sich für eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung mit TTIP
aus: „Die Handwerksorganisationen
sollten die Belange der Unternehmen weiterhin aktiv in die Verhandlungen einbringen und sich für ein
wirkungsvolles KMU-Kapitel im
TTIP-Vertragstext starkmachen.“
Neben der Sitzung des ZDH-Europa-Ausschusses gab es auch etwas zu feiern: 25
Jahre ZDH-Büro in Brüssel. Mit dabei: Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich
Foto: Philippe Veldemann
(2. Reihe, 2.v.l.). Begegnungen auf Augenhöhe
Arbeitsgespräch des SHT mit Bundestagsabgeordneten
Im Verfahren um die Überprüfung
von Berufen mit besonderen Zugangsvoraussetzungen in der Europäischen Union hat der Sächsische
Handwerkstag (SHT) die deutsche
Politik erneut aufgefordert, das Meisterhandwerk gegenüber den politischen EU-Gremien zu verteidigen.
Beim 17. Arbeitstreff des SHT-Vorstandes mit sächsischen Bundestagsabgeordneten Ende April in Berlin
zeigte sich Präsident Roland Ermer
zuversichtlich, dass sich der Zusammenhang von personenbezogener
Qualifikation und wirtschaftlichem
Erfolg bei kleinen und mittleren Unternehmen auch EU-weit überzeugend darstellen lässt.
Für den qualifikationsgebundenen
Berufszugang im Handwerk sprechen Erkenntnisse seit Umsetzung
der Handwerksrecht-Novelle 2004.
„Wir müssen feststellen, dass das
Handwerk durch den Wegfall der
Meisterpflicht in über 50 Gewerken
volkswirtschaftlich an Bedeutung
eingebüßt hat“, so Ermer. „Denn bei
jetzt zulassungsfreien Berufen hat
sich ein Trend zu gering qualifizierten Kleinstbetrieben herausgebildet.“
Weitere Themen des Abends, die
auf Augenhöhe angesprochen wur-
den, waren u. a.: erste Erfahrungen
mit dem Mindestlohngesetz und mit
der Rentenreform („Rente mit 63“)
sowie die Forderung nach einer mittelstandsorientierten Umsetzung der
EU-Vergaberichtlinie in deutsches
Recht.
Zu den Gästen des Arbeitstreffs gehörten auch Staatskanzlei-Staatssekretär Erhard Weimann (Chef der
Landesvertretung Sachsens in Berlin), Hans Peter Wollseifer, Präsident
des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks (ZDH), sowie die ZDHVizepräsidenten Thomas Zimmer
und Karl-Heinz-Schneider.
Im Gespräch: Jörg Dittrich (Präsident
der Handwerkskammer Dresden) und
ZDH-Vizepräsident Karl-Heinz Schneider
mit der CDU-Abgeordneten Maria Michalk
Foto: Frank Wetzel
(v.re.). Austausch mit Hauptzollamt zu
Kontrollen beim Mindestlohn
Unternehmen sind oftmals verunsichert
Die Einhaltung des neuen Mindestlohngesetzes durch die Unternehmen wird durch die Zollbehörden
überprüft. Auf Seiten der Betriebe
bestehen oft Unsicherheiten zum
Umgang mit den Zollkontrollen.
Um diese auszuräumen, haben
sich kürzlich Vertreter des Hauptzollamtes und der Handwerkskammer
Dresden getroffen. Die Gesprächspartner kamen überein, bei offenen
Fragen sofort Kontakt aufzunehmen
und für Problemlösungen jederzeit
zur Verfügung zu stehen. Der Austausch soll sich – im Interesse der
Handwerksbetriebe – auch auf die
angrenzende Frage der Handwerksaufsicht und der Bekämpfung der
Schwarzarbeit be­ziehen.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer zum Mindestlohn: Jana
Eckel, Tel. 0351/4640-453, E-Mail:
[email protected]; zur
Schwarzarbeit: Stefan Lehmann,
Tel. 0351/4640-455, E-Mail: stefan.
[email protected]