Klimaschutzprogramm der Stadt Troisdorf Stadt.KLIMA.handeln!

Stadt.KLIMA.handeln!
Klimaschutzprogramm
der Stadt Troisdorf
Erstellt durch:
Jana Hörmann
Klimaschutzmanagerin
Stadt Troisdorf
Kölner Straße 176
53840 Troisdorf
Telefon: (0 22 41) 900-748
Telefax: (02241) 900-8748
E-Mail: [email protected]
Stadt.KLIMA.handeln!
Inhalt
1.
Einleitung ......................................................................................................................................... 2
2.
Energie- und CO2-Bilanz................................................................................................................... 3
3.
CO2-Minderungspotenzial ............................................................................................................... 4
4.
Klimaschutzmanagement ................................................................................................................ 6
5.
Maßnahmen .................................................................................................................................... 7
6.
Ausblick.......................................................................................................................................... 11
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Stadt.KLIMA.handeln!
1. Einleitung
Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung sind Themen, die unser derzeitiges Handeln prägen und
denen unsere Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert zukommen lässt.
Die Stadt Troisdorf hat mit dem Beschluss zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes einen wichtigen
Schritt in die richtige Richtung getan. Nun gilt es, die genannten Klimaschutzmaßnahmen sukzessive
umzusetzen und für eine Festigung des nachhaltigen Umgangs mit unseren Ressourcen Sorge zu Tragen.
Bereits in der Vergangenheit wurden in der Stadt Troisdorf eine Reihe von Klimaschutzmaßnahmen
und –projekten umgesetzt und auf den Weg gebracht – hier einige Beispiele:
-
Einrichtung des stadteigenen Förderprogrammes „Umweltgerechtes Bauen“ für Privatpersonen und Kleingewerbe
Sukzessive Sanierung der kommunalen Liegenschaften
Holzhackschnitzelversorgung zur Beheizung von zwei Troisdorfer Schulen
Durchführung des Umweltmanagementprojektes ÖKOPROFIT mit ansässigen Wirtschaftsunternehmen
Sukzessive Modernisierung der Straßenbeleuchtung durch LED-Systeme
Haltestellen des ÖPNV wurden barrierefrei bzw. –arm umgebaut
Überarbeitung und Verbesserung des Liniennetzes der Busse im Jahr 2014
Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft „Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in
NRW e.V. (AGFS)“ Car-Sharing und Radverleih
Umwelt- und Energieberatungen durch die Verbraucherzentrale Troisdorf
100% Ökostromversorgung durch die Stadtwerke
Mikro-BHKW-Contractingangebot der Stadtwerke Troisdorf
Gründung der StadtSolar eG zur Förderung von Solaranlagen auf öffentlichen und privaten
Gebäuden
Bau einer der größten Photovoltaik-Freiflächenanlagen in NRW
Förderung der Installation von Strom-Ladestationen und eigenen Elektrofahrzeugen durch
die Stadtwerke Troisdorf
Durch das erarbeitete Klimaschutzkonzept für die Stadt Troisdorf werden Möglichkeiten und Chancen für eine klimagerechte Entwicklung der Stadt aufgezeigt. Die errechneten CO2Minderungspotenziale deuten darauf hin, dass es der Bevölkerung möglich ist, durch das persönliche
Verhalten den CO2-Ausstoß zu beeinflussen und zu mindern. Im Konzept wurden die Emittenten in
vier Sektoren (Privathaushalte, Wirtschaft, Verkehr und Kommune) eingeteilt und hierzu spezifische
Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Aufgabe des Klimaschutzmanagements ist es nun kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen aus diesem Konzept in die Umsetzung zu bringen. Das Klimaschutzprogramm soll die Ziele zur CO2Minderung und den Weg zur Erreichung dieser Ziele darstellen und strukturieren.
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2. Energie- und CO2-Bilanz
Jeder Bürger in Troisdorf verursachte im Jahr 2011 rund 8,4 Tonnen CO2. In Troisdorf ergibt sich daraus trotz eines Bevölkerungszuwachses von ca. 15% eine Reduktion der Emissionen um etwa 4,7
Tonnen seit 1990. Die Stadt Troisdorf ist somit emissionsseitig leicht besser als der bundesdeutsche
Durchschnitt einzuordnen. In diesem Zusammenhang sind die guten Strukturen innerhalb der netzbzw. leitungsgebundenen Energieversorgung zu nennen. Dennoch würde eine Reduktion der persönlichen CO2-Bilanz auf 5 Tonnen bereits eine Herausforderung darstellen. Um den Klimawandel jedoch
ausreichend zu begrenzen, ist sogar eine Reduktion auf 1-2 Tonnen jedes Erdbürgers bis 2020 notwendig.
Der gesamtstädtische Energieverbrauch lag für Troisdorf im Jahr 2011 bei knapp 2.100.000 MWh.
Dies entspricht einer CO2-Emission von rund 631.000 Tonnen CO2 in diesem Jahr. Die leitungsgebundenen Energieträger Strom, Erdgas und Fernwärme haben hieran mit knapp 40% (ca. 828.000 MWh)
den größten Anteil.
An Hand der energieträgerspezifischen Emissionsberechnung wird deutlich, dass der Anteil an den
gesamtstädtischen Emissionen sehr stark von dem Anteil an dem Endenergieverbrauch abweichen
kann. Besonders deutlich wird dies bei dem Energieträger Strom. Durch die Produktions- und Verteilungsstruktur weist er einen relativ hohen LCA-Emissionsfaktor (Life-Cycle-Assessment) auf. Dementsprechend ist er für einen Energieverbrauchsanteil von knapp 16% verantwortlich, jedoch für rund
30% der städtischen CO2-Emissionen. Der erneuerbare Energieträger Holz trägt hingegen bei einem
Anteil von etwa 9% am Gesamtenergieverbrauch, lediglich mit 1% zu den CO2-Emissionen bei.
Entwicklungen, die sich auf Bundesebene vollzogen haben, lassen sich auch in der Stadt Troisdorf
wiederfinden. So gingen z. B. die Steinkohleverbräuche seit 1990 deutlich zurück und es wurde in den
1990er Jahren von Heizöl und Kohle auf das emissionsärmere Erdgas umgestellt. Auch der Trend hin
zur vermehrten Nutzung von erneuerbaren Energien wird sichtbar. Insgesamt wurden beispielsweise
im Jahr 2013 rund 8.790 MWh Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt. Die folgende Grafik zeigt
den Zubau von Solaranlagen von 2000 bis 2013 in der Stadt Troisdorf (Quelle: Gertec, 2013: Klimaschutzkonzept Stadt Troisdorf).
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Anzahl der errichteten Solaranlagen in der Stadt Troisdorf von 2000 bis 2013
400
350
Anzahl
300
250
200
Anzahl der errichteten
Solaranlagen in der
Stadt Troisdorf
150
100
50
0
2000 - 2003
2004 - 2008
2009 -2013
Quelle: Energymap 2015
Durch die Aufteilung in vier Sektoren wurde genau bestimmt in welchem Bereich das meiste CO 2
produziert wird. In der Stadt Troisdorf ist der Sektor Mobilität, der den größten Anteil am gesamtstädtischen CO2-Ausstoß ausmacht. An zweiter Stelle stehen die privaten Haushalte mit einem Anteil
von etwa 31%.
3. CO2-Minderungspotenzial
Die vorangegangene Energiebilanz zeigt auf, in welchen Sektoren die größten CO2-Emissionen stattfinden. In diesen Bereichen sollten sich somit die zukünftigen Handlungsfelder für Klimaschutzmaßnahmen finden. Durch die Steigerungen der Energieeffizienz, der vermehrten Energieeinsparung
sowie der Nutzung erneuerbarer Energieträger können insgesamt 84.000 t CO2 eingespart werden.
Durch die Verkehrsverlagerung und –vermeidung können insgesamt 9.500 t CO2 und durch die Verbesserung von Netzstrukturen rund 2.000 t CO2 eingespart werden
Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Vermeidungspotenziale innerhalb der Sektoren auf. Es wird
deutlich, dass die Privathaushalte das größte Einsparpotenzial vorweisen.
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Die folgende Abbildung zeigt zusammengefasst die Maßnahmenwirkung der möglichen Handlungsfelder innerhalb der Stadt Troisdorf auf. Insbesondere im Bereich der Mobilität lässt sich durch den
im Klimaschutzkonzept erarbeiteten Maßnahmenkatalog besonders viel CO2 einsparen. (Quelle: Gertec, 2013: Klimaschutzkonzept Stadt Troisdorf)
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4. Klimaschutzmanagement
Bereits im Jahr 2013 wurde der Beschluss gefasst, das fachübergreifende Ziel „Klimaschutz“ in den
folgenden Jahren konsequent zu verfolgen. So wurden die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes
sowie die Einführung eines Controlling-Systems zur Erfolgskontrolle der im Konzept vorgeschlagenen
Maßnahmen beschlossen.
Durch die Einstellung einer Klimaschutzmanagerin soll nun die Konkretisierung und die Umsetzung
der Klimaschutzmaßnahmen forciert werden. Dieses kommunale Klimaschutzmanagement hat die
Aufgaben die in diesem Bereich entstehenden Verwaltungsabläufe zu koordinieren sowie die Projektentwicklung und –umsetzung im Rahmen der kommunalen Klimaschutzaktivitäten zu steuern. Im
Fokus stehen die Treibhausgasemissionen aller betroffenen Sektoren von kommunalen Einrichtungen
über Privathaushalte, von Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen bis hin zum Verkehrsbereich.
Zentraler Leitgedanke hierbei ist, die Belange des Klimaschutzes in die Entscheidungs- und Arbeitsabläufe der Verwaltung sowie in der Kommunalpolitik zu berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund sollen die Maßnahmen nach dem folgenden Leitbild umgesetzt werden:
Die Stadt Troisdorf verpflichtet sich zu einem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen
und setzt sich das Ziel, den Klimaschutz und somit die Nutzung erneuerbarer Energie sowie die Energieeinsparung und – effizienzsteigerung im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus weiter zu intensivieren. In diesem Zusammenhang sind nicht nur die Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, sondern auch die der Wirtschaftlichkeit und der Sozialverträglichkeit.
Aufbauend auf den Ergebnissen des Klimaschutzkonzeptes sollen die erarbeiteten Maßnahmen konkretisiert und Stück für Stück umgesetzt werden. Die Stadt Troisdorf konzentriert sich bei ihren energie- und klimapolitischen Bemühungen auf die Handlungsfelder:
1.
2.
3.
4.
Mobilität
Information und Beratung
Erneuerbare Energien und effiziente Energieversorgungsstrukturen
Verwaltungsorientierter Klimaschutz
Innerhalb dieser vier Handlungsfelder wird die Stadt Troisdorf direkt auf die Reduktion der CO2Emission Einfluss nehmen.
Die Stadt Troisdorf motiviert ihre Bürgerinnen und Bürger zu einem energiebewussten Handeln. Sie
unterstützt aktiv die Beratung von Privatpersonen, Gewerbe und Industrie über die Möglichkeiten
der nachhaltigen Energieversorgung und –nutzung. Sie arbeitet dabei mit den Energieversorgern und
allen weiteren Beteiligten vor Ort zusammen. Regelmäßige Information und Aufklärung sollen zur
Erhöhung der Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung beitragen und die Anzahl von Energieeffizienzund Klimaschutzprojekten steigern. Die Stadt Troisdorf verhält sich hierbei energetische vorbildlich
und animiert ihre Bevölkerung, sich diesem Leit- und Vorbild anzuschließen.
Das Klimaschutzgesetzt NRW sieht bis zum Jahr 2020 eine CO2-Einsparung von 25% zum Vergleichsjahr 1990 vor. Diese Zielsetzung kann in Troisdorf durch eine CO2-Minderung um 8.000 t erreicht
werden. Somit wird das Ziel des Klimaschutzgesetzes NRW als Minimalziel angesehen und soll deut6
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lich überschritten werden. Durch eine aktive Realisierung der Klimaschutzprojekte aus der Klimaschutzstudie lassen sich weitere CO2-Minderungspotenziale erschließen, die noch nicht quantifizierbar sind. Somit strebt die Stadt Troisdorf eine CO2-Minderung von rund 30% bis zum Jahr 2020 an.
Diese Minderung kann durch die Umsetzung der in Kapitel 5 beschriebenen Maßnahmen realistisch
erreicht werden.
5. Maßnahmen
Die im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes erarbeiteten Maßnahmen enthalten neben der Maßnahmenbeschreibung mit der Darstellung der möglichen Arbeitsschritte auch Aussagen zu den zentralen
Kriterien CO2-Reduktion, Kostenaufwand (für die Kommune), Personalaufwand, regionale Wertschöpfung, etc.. Nicht für alle Maßnahmen konnten die CO2-Minderungseffekte quantifizierbar gemacht werden. Dies bedeutet nicht, dass keine Einsparung stattfindet - je nach Projekt und Umfang
können erhebliche CO2-Minderungen erfolgen. Durch die hier vorgeschlagenen Maßnahmen können,
bei ambitionierter Umsetzung, mindestens 9.000 t CO2 eingespart werden, sodass die Zielsetzung des
Klimaschutzgesetztes NRW sowie das Minimalziel der Stadt Troisdorf erfüllt würde.
Um die umgesetzten Maßnahmen bewerten zu können und die CO 2-Minderungseffekte quantifizierbar zu machen, wird die Energie- und CO2-Bilanz aus dem Klimaschutzkonzept weitergeführt.
Für die weitere Arbeit im Klimaschutzprozess wurden insgesamt 13 Maßnahmen ausgewählt, die in
Umsetzung kommen sollen. Diese Maßnahmen wurden konkretisiert und befinden sich teilweise
schon jetzt in Umsetzung.
Maßnahmenprogramm
ÜM 2 Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitswirksame Kommunikation ist ein zentrales Element zur Bekanntmachung von Projekten und zur Initiierung weiterer Klimaschutzmaßnahmen. Mit Umsetzung und kontinuierlicher Fortführung einer stadtweiten Grundkampagne soll mittelfristig eine positive Grundstimmung für das
Thema „Klimaschutz“ geschaffen werden, die sich indirekt auch förderlich auf die Umsetzung von
neuen Klimaschutzprojekten auswirken wird.
In einem ersten Schritt soll eine „Dachmarke“ für die Maßnahmen und Aktivitäten der Stadt Troisdorf
entwickelt werden.
Anschließend sollen bekannte Informationsmedien für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, um
Vorhaben und Projekte bekannt zu machen und die Bürgerinnen und Bürger zu informieren. Hierbei
spielt vor allem das Internet eine bedeutende Rolle.
Des Weiteren werden unterschiedliche öffentlichkeitswirksame Kampagnen durchgeführt um auf das
Thema „Klimaschutz“ aufmerksam zu machen.
-
Bearbeitung der Homepage, Entwicklung von Informationsmaterial
Informationsstände auf Stadtfesten
Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Gesunde Stadt Troisdorf
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InfBer 1 Strategische Verknüpfung der Energieberatungsangebote der Stadt Troisdorf
In der Stadt Troisdorf gibt es bereits mehrere Energieberatungsangebote. Im Hinblick auf das große
Einsparpotenzial im Bereich der privaten Haushalte sollten die vorhandenen Angebote gebündelt
werden. Zur Bekanntmachung der Beratungsleistungen und aktiven Erstansprache der privaten
Haushalte ist das Beratungsangebot im Rahmen der gesamtstädtischen Öffentlichkeitsarbeit, in Zusammenarbeit mit beteiligten Akteuren, einzubinden.
-
Bündelung der Angebote (gemeinsam mit beteiligten Akteuren aus der Stadt)
Erstellung einer Informationsbroschüre mit Ansprechpartnern etc. im Stadtgebiet
InfBer 2 Jährliche Energieberatungsaktionen für private Gebäudeeigentümer
Für eine aktive Ansprache der Zielgruppe „ Hauseigentümer“ sollen eine zentrale Anlaufstelle für
Energieberatungen etabliert werden sowie jährliche Beratungsaktionen durchgeführt werden. auch
hier sollen alle regionalen Partner einbezogen werden.
-
In Absprache mit der Verbraucherzentrale und den Stadtwerken
z. B. Haus Haus-zu-Haus-Beratung (mögliche Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis)
Thermografie-Aktion am Ende des Jahres gemeinsam mit der Verbraucherzentrale
InfBer 4 Forum und Pilotprojekt „Sanierung denkmalgeschützter Gebäude“
Das Stadtbild der Stadt Troisdorf zeichnet sich durch eine Vielzahl von denkmalgeschützten Gebäuden aus. Die Vereinbarkeit von Klima- und Denkmalschutz stellt ein wichtiges Themenfeld dar. Vor
diesem Hintergrund sollen spezielle Informationsmaterialien und Kampagnen durchgeführt werden.
-
Gebäudeanalyse
Ansprache von möglichen Fördergebern, etc.
Unter dem Aspekt der Gebäudesanierung soll ein energetisches Quartierskonzept erstellt werden. Im
Rahmen der Erstellung wird ein vordefiniertes Quartier energetische betrachtet um anschließend
spezifische Handlungsempfehlungen zur Energiereduzierung und Nutzung erneuerbarer Energien zu
erarbeiten. Um möglichst große synergetische Effekte nutzbar zu machen, wird – aufbauend auf dem
„Integrierte Handlungskonzept Sieglar/Rotter See“ – diese detaillierte energetische Betrachtung innerhalb des Quartiers Sieglar/Rotter See durchgeführt.
InfBer 5 Förderung der Beschaffung energieeffizienter Produkte
Durch die Beschaffung von umwelt- und klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen kann ein
erheblicher Betrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen geleistet werden. Bereits heute wird
innerhalb der Stadtverwaltung auf eine umweltverträgliche Beschaffung einiger Produkte Wert gelegt. Dies soll durch die Entwicklung einer umfangreichen Richtlinie zur umwelt- und klimafreundlichen Beschaffung komplementiert und ausgebaut werden.
-
Erarbeitung von Richtlinien und Informationen gemeinsam mit verantwortlichen der Stadtverwaltung
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Verw 4 Durchführung von Nutzerprojekten in Schulen und Vereinen
Das Thema Umweltbildung sollte bereits bei Kindern anknüpfen, um eine frühzeitige Sensibilisierung
zu erzielen und ein umweltbewusstes Verhalten zu fördern. Hierzu sollen spezielle Kampagnen an
Troisdorfer Schulen und Kindergärten durchgeführt werden.
-
Durchführung von Aktionen zum Thema Energiesparen (in Kooperation mit der Verbraucherzentrale)
o Wettbewerb Energiedetektive, 50/50- Projekt, etc.
o Teilnahme am „Waldtag“ gemeinsam mit dem Umweltbüro
EE/EV 1 Ausbau der Geothermienutzung
Zum Ausbau der Geothermienutzung sollen die Information und Beratung der Bauherren stärker
forciert werden. Es sollen Informationen zur Eignung der Untergrundverhältnisse in Form von Kartenmaterial und entsprechende textliche Erläuterungen aufbereitet werden und Grundstückseigentümern im Internet bereitgestellt werden.
-
Informations- und Beratungsaktivitäten für Bürger, Neubürger sowie Gewerbe- und Industrieunternehmen
Neuauflage des bestehenden Förderprogrammes „Umweltgerechtes Bauen“ der Stadt Troisdorf
In Kooperation mit Beteiligten aus der Stadt Troisdorf
EE/EV 2 und 3 Ausbau der Solarthermie- sowie der PV-Nutzung
Für den Ausbau der Solarnutzung sollen Informationskampagnen und Beratungsaktionen durchgeführt. Auch hier spielt das bereits vorhandene Energieberatungsangebot eine große Rolle. Außerdem
soll die Zielgruppe um die des Sektors Gewerbe und Industrie erweitert werden.
-
Informations- und Beratungsaktivitäten für Bürger, Neubürger sowie Gewerbe- und Industrieunternehmen
Neuauflage des bestehenden Förderprogrammes „Umweltgerechtes Bauen“ der Stadt Troisdorf
In Kooperation mit Beteiligten aus der Stadt Troisdorf
EE/EV 4 Ausbau der Biomassenutzung
Die Umstellung von fossilen Heizungen auf Biomasseheizungen kann bei ohnehin stattfindenden
Modernisierungsmaßnahmen langfristig auch eine wirtschaftliche Alternative gegenüber fossilen
Heizsystemen darstellen. Auch hier sollen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Troisdorf aktiv auf die
Vorteile einer Biomasseheizung angesprochen werden. Des Weiteren soll eine Nutzungsmöglichkeit
der jährlich anfallenden Grünschnittmengen der stadteigenen Friedhöfe und Grünflächen gefunden
werden.
-
Konzepterarbeitung zur möglichen energetischen Nutzung der Grünschnitte der Friedhöfe
und Grünflächen
In Kooperation mit den Stadtwerken Troisdorf/Baubetriebshof Stadt Troisdorf
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-
Neuauflage des bestehenden Förderprogrammes „Umweltgerechtes Bauen“ der Stadt Troisdorf
EE/EV 6 Umsetzung von Pilotprojekten zur Abwärmenutzung
Auf Basis der Potenzialanalyse zum Thema Abwärmenutzung sollen Pilotprojekte im Stadtgebiet umgesetzt werden. Hierzu sollten für Baugebiete und bei Überplanung von Bestandsgebieten mit gewerblichen oder wohnbaulichen Gebäudekomplexen erste Konzeptstudien erstellt werden die Möglichkeiten und Chance zur Abwärme aus Abwasser prüfen. Des Weiteren sollte das Potenzial zur Abwärmenutzung im Bereich der industriellen Abwärme geprüft werden. Hier bieten sich Partnerschaften mit großen Industriefirmen an, die dieses Potenzial nutzen möchten
-
Auswertung der Potenziale
Unterstützung von bereits begonnen Projekten
Ansprache von Firmen gemeinsam mit Beteiligten aus der Stadt Troisdorf
Mob 1 Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit für umweltfreundliche Mobilität
Im Rahmen der Bestandsaufnahme von Mobilitätsangeboten und der Verkehrsinfrastruktur wurde
deutlich, dass Troisdorf bereits heute gute Voraussichten aufweist, um umweltfreundliche mobil zu
sein. Ziel dieser Maßnahme ist es das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger durch wirksame Öffentlichkeitsarbeit nachhaltig zu beeinflussen.
-
Neubürgerinformation + Informationsstand (Aktion der Verbraucherzentrale NRW „Neustart
fürs Klima“ – mit Schwerpunkt Mobilität)
Nahmobilitätskarte Troisdorf
Kampagne „Stadtradeln“
Mob 2 Optimierung der Radverkehrsinfrastruktur/Umweltverbund
Die Stadt Troisdorf hat bereits in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Aktivitäten zur Förderung
des Radverkehrs auf den Weg gebracht. Nun sollen weitere Untersuchungen zur Verbesserung der
örtlichen Verkehrsstrukturen durchgeführt werden.
-
Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes: Klimafreundliche Mobilität in der Stadt Troisdorf
Modal-Split Erhebung
Mob 5 Betriebliches Mobilitätsmanagement
Die in Troisdorf ansässigen Unternehmen steuern durch die Arbeitswege der Mitarbeiter und durch
Dienstfahrten einen nicht unwesentlichen Anteil zum täglichen Verkehrsaufkommen bei. Das Ziel
dieser Maßnahme ist, den Mitarbeitern alternative Mobilitätsangebote zu unterbreiten.
-
Vermarktung Jobticket
Forcierung E-Mobilität
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Controlling-System
Die im Klimaschutzkonzept angefertigte Bilanz zur CO2-Emission der Stadt Troisdorf soll durch das
Klimaschutzmanagement erweitert werden. Die Energieverbrauchsdaten der einzelnen Sektoren
werden nach Vorgaben des Klimaschutzkonzeptes abgefragt bzw. berechnet. Diese Berechnung wird
mit dem deutschlandweit verfügbaren Berechnungstool EcoRegion durchgeführt. Daraus ergibt sich
die Möglichkeit durchgeführte Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu bewerten.
Mit Hilfe dieser Daten kann ein Controlling-System zur Erfolgsbewertung eingerichtet werden, sodass
der Zielerreichungsgrad der Klimaschutzmaßnahmen bewertet werden kann.
6. Ausblick
Um die Umsetzung der Maßnahmen zu sichern, werden die benannten Maßnahmen im Laufe des
Klimaschutzprozesses stetig konkretisiert. Die Einzelmaßnahmen und das weitere Vorgehen des Klimaschutzmanagements werden präzisiert und um die wichtigsten Kriterien wie beispielsweise die
möglichen Kosten, berechnete Minderungspotenziale, geplanter Zeitrahmen, Wirtschaftlichkeit, Personalbedarf, etc. erweitert. Die allgemeinen Darstellungen aus dem Klimaschutzkonzept werden
durch konkrete Ideen und Aktionen erweitert. Dieser Fortgang soll aufzeigen, welche Maßnahmen
kurz-, mittel- oder langfristig durchgeführt werden können und wie die Maßnahmen aufgebaut und
eventuell voneinander abhängig sind oder verknüpft werden können.
Das vorliegende Klimaschutzprogramm soll im Laufe des Klimaschutzprozesses in regelmäßigen Abständen überprüft, überarbeitet und erweitert werden. Neue Umsetzungsbausteine und Schwerpunkte sowie Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft können jederzeit hinzugefügt werden. Des
Weiteren sollen Bearbeitungsstände, Erfolge, etc. regelmäßig überprüft und dokumentiert werden.
Die anschließende und bereits laufende Umsetzung der Maßnahmen wird dokumentiert und nach
jeweiliger CO2-Minderung bewertet. Dies führt zu einem strukturierten Klimaschutzmanagement mit
hohen Energie- und CO2-Einsparungen. Die anschließende Bewertung ist wichtig für weiterführende
Maßnahmen und soll das Engagement der lokalen Akteure aufzeigen.
Durch eine Veröffentlichung des detaillierten Klimaschutzprogrammes wird die Kommune eine Vorbildrolle einnehmen. Dies erhöht die Akzeptanz gegenüber Klimaschutzprojekten innerhalb der Bürgerschaft.
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Bearbeitungsstand Klimaschutzmanagement, inklusive erstem Zeitplan (Stand Dezember 2015)
Nr. MS
Name MS
Inhalt MS
Geplante
Fälligkeit
MS erreicht
[ja/nein]
ÜM 2
Öffentlichkeitsarbeit
Entwicklung einer Dachmarke für Klimaschutzprojekte der Stadt
Troisdorf
Bearbeitung der Homepage
Planung/Durchführung von Kampagnen
Bündelung der Angebote (z.B. von Verbraucherzentrale Troisdorf und
Stadtwerken Troisdorf), Erstellung einer Informationsbroschüre
Energieberatungsaktion in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Troisdorf
Gebäudeanalyse/Informationsmaterien;
Projekt im Zusammenhang mit der Erstellung eines energetischen
Quartierskonzeptes
Mitgestaltung einer Vorlage für die Beschaffung von klimafreundlichen Produkten
Durchführung von Aktionen zum Thema Energiesparen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Informations- und Beratungsaktivitäten für Bürger, Gewerbe- und
Industrieunternehmen, evtl. Neuauflage des stadteigenen Förderprogramms „umweltgerechtes Bauen“
Informations- und Beratungsaktivitäten für Bürger, Gewerbe- und
Industrieunternehmen, evtl. Neuauflage des stadteigenen Förderprogramms „umweltgerechtes Bauen“
Konzepterarbeitung zur möglichen energetischen Nutzung der Grünschnitte der Stadt Troisdorf, Neuauflage des stadteigenen Förderprogramms „umweltgerechtes Bauen“
Erfassung möglicher Potenziale zur Abwärmenutzung aus Abwasser
und industriellen Prozessen, Konzepterstellung für Baugebiete und
Überplanung von Bestandsgebieten mit gewerblichen und wohnbaulichen Gebäudekomplexen
Neubürgerpakete zur klimafreundlichen Mobilität
Neubürgertouren mit dem ADFC durch Troisdorf
Klimakampagne „Stadtradeln“
Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes „klimafreundliche Mobilität
in der Stadt Troisdorf“
Bürgerbefragung zum persönlichen Mobilitätsverhalten
Vermarktung des Jobtickets und Forcierung der Elektromobilität
sowie der Fahrradnutzung
Treffen der Klimaschutzmanager in der Burg Wissem
März 2015
ja
Januar 2016
laufend
Januar 2016
ja
InfBer 1
InfBer 2
InfBer 4
InfBer 5
Strategische Verknüpfung der Energieberatungsangebote der Stadt Troisdorf
Jährliche Energieberatungsaktionen für private
Gebäudeeigentümer
Forum und Pilotprojekt „Sanierung denkmalgeschützter Gebäude“
EE/EV 1
Förderung der Beschaffung energieeffizienter
Produkte
Durchführung von Nutzerprojekten in Schulen
und Vereinen
Ausbau der Geothermienutzung
EE/EV 2
und 3
Ausbau der Solarthermie- sowie der PVNutzung
EE/EV4
Ausbau der Biomassenutzung
EE/EV 6
Umsetzung von Pilotprojekten zur Abwärmenutzung
Mob 1
Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit für umweltfreundliche Mobilität
Mob 2
Optimierung
der
tur/Umweltverbund
Mob 5
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Verw 4
Vernetzung
Radverkehrsinfrastruk-
Anmerkungen
ja
laufend
Haus-zu-Haus Beratung – abgeschlossen
Thermografie-Aktion - abgeschlossen
In Bearbeitung – Quartiersauswahl Juni 2015, Beantragung der Fördergelder Mitte 2016
2016
Nein
laufend
Nein
In Bearbeitung – Neugestaltung von Richtlinien
Juni 2015 - 2018
Nein
2015-2018
Nein
In Bearbeitung – Waldtag, Energiespardetektive abgeschlossen
In Bearbeitung – Vorgespräche wurden geführt
2015-2018
Nein
In Bearbeitung – Vorgespräche wurden geführt
2015-2018
Nein
In Bearbeitung – Vorgespräche wurden geführt
-
Nein
-
laufend
Neubürgerpaket – abgeschlossen
Neubürgertouren – Start Februar 2016
Stadtradeln - Mai 2016
In Bearbeitung – beide Konzepte werden im Frühjahr 2016 starten
laufend
2015/2016
2015
In Bearbeitung – Konzepterarbeitung
ja