59. Session der Commission on the Status of Women (CSW)

59. Session der Commission on the Status of
Women (CSW)
Konferenzbericht der Schweizer Youth Rep
Sophie Achermann
Inhaltsverzeichnis
Einführung ...................................................................................................................... 3
Zusammensetzung der Delegation ................................................................................ 4
Vorbereitungen ............................................................................................................... 5
Aktivitäten der Youth Rep während der Konferenz ...................................................... 5
Opening Session and General Diskussion ................................................................ 5
Side Events .................................................................................................................. 7
Schweizer Side Events ............................................................................................... 7
Side Event "Women in Political Leadership - Achieving equality in political
decision-making" ....................................................................................................... 8
Side Event “Engaging Men and Boys in Achieving Gender Equality” ......................... 8
Side-Event “Financing gender equality from commitment to action” ........................... 9
Weitere Events ...........................................................................................................10
Planet 50-50 by 2030: Step It Up for Gender Equality ...............................................10
Treffen mit weiteren anwesenden Jugendlichen an der CSW ...................................11
Youth Breakfast ..........................................................................................................11
Output Paper Youth Breakfast ..................................................................................11
Verhandlungen ...........................................................................................................13
Übersicht über die Ereignisse ...................................................................................13
Medienarbeit ...............................................................................................................13
Schlusswort und Danksagung ......................................................................................14
Impressionen .................................................................................................................15
Bildlegende Titelbild: Botschafter Paul Seger, Sophie Achermann, Hazami Barmada
am Youth Breakfast.
2
Einführung
Die Commission on the Status of Women ist eine funktionale Kommission des Wirtschaftsund Sozialrats (ECOSOC). Jährlich treffen sich die Mitgliedstaaten in New York, um den
Fortschritt
in
der
Gleichstellung
der
Geschlechter
zu
beurteilen,
die
neuen
Herausforderungen zu erkennen, neue weltweite Normen zu schaffen und um konkrete
Strategien zu entwickeln, welche die Gleichstellung fördern und die Frauen in aller Welt
stärken sollen.1
An der 59. CSW, welche vom 9. bis zum 20. März 2015 stattgefunden hat, wurde das 20
jährige
Jubiläum
der
Beijing
Declaration
and
Platform
for
Action
(http://www.un.org/womenwatch/daw/beijing/pdf/BDPfA%20E.pdf) gefeiert. Der Fokus
wurde darauf gelegt, zu schauen, was in den letzten 20 Jahren erreicht wurde und wo
weiterhin Handlungsbedarf besteht. In diesem Zusammenhang wurde eine „Political
Declaration“ verabschiedet. Des Weiteren wurde an der diesjährigen CSW eine „Working
Method Resolution“ verhandelt und beschlossen.
Die
ganze
Session
wurde
auch
über
die
Möglichkeit
diskutiert,
wie
die
Gleichstellungsfragen in der post-2015 Entwicklungsagenda aufgenommen werden kann.
1
http://www.un.org/womenwatch/da
3
Zusammensetzung der Delegation
Die Delegation der Schweiz war wie folgt zusammengesetzt:

Benno Bättig, Delegationsleitung, Generalsekretär EDA

Sylvie Durrer, Direktorin Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und
Mann (EBG)

Christine Löw, First Secretary Mission New York

Christine Schneeberger, Stellvertretende Chefin Chancengleichheit und Globale
Gender-/Frauenfragen EDA und Koordinatorin CSW

Hanna Bodenmann, First Secretary Mission New York

Chantal Oltramare, Programme Manager Gender, Controlling and Quality Assurance,
Stab Globale Zusammenarbeit DEZA

Andrea Binder, Leiterin Fachbereich Recht, Eidgenössisches Büro für die
Gleichstellung von Frau und Mann (EBG)

Anne Guyaz, Koordinatorin NGO-Koordination post Beijing Schweiz

Flurina Dreungs, Leitung Transdisziplinäre Forschung des Interdisziplinäres Zentrums
für Geschlechterforschung (IZFG), Universität Bern

Alice Reichmuth Pfammater, Präsidentin Juristinnen Schweiz

Sophie Achermann, Youth Rep
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Vorbereitungen
Die Schweizer Delegation für die 59. Session der Commission on the Status of Women
(CSW) hat im Vorfeld der Konferenz vier Vorbereitungssitzungen durchgeführt. An diesen
Sitzungen wurden die Schweizer Statements, die Side Events und Working Breakfasts, der
Zero Draft der Political Declaration, die Working Method Resolution und das
Delegationsprogramm diskutiert. Die Political Declaration wurde bereits vor Beginn der
CSW Verhandelt und konnte am ersten Tag der Konferenz von den Staaten verabschiedet
werden.
Christine Schneeberger, Koordinatorin der Schweizer Delegation, hat sich anlässlich eines
informellen Treffens die Zeit genommen, mir mehr über die CSW und über ihre
Organisationsstruktur zu erzählen.
Meine Aufgabe war es einerseits, mich in das Thema einzulesen und mich bei der
Erstellung der verschiedenen Dokumente einzubringen und andererseits, einen „Youth
Breakfast“ zu organisieren. Nachdem ich ein Thema für den Working Breakfast gewählt
hatte, habe ich mit der Hilfe von Christine Schneeberger und ihrem Team und der
tatkräftigen Unterstützung der Mission in New York die Einladung, eine Konzeptnote und
ein Programm erstellt.
Aktivitäten der Youth Rep während der Konferenz
Opening Session and General Diskussion
Die Opening Session der CSW erstreckte sich über zwei Stunden. Nachdem die
Vorsitzende der CSW die 59. Session eröffnet hatte, sprach UNO-Generalsekretär Ban KiMoon zu den Vertreterinnen und Vertretern der Staaten und hob vor allem das Problem der
weitverbreiteten Gewalt gegen Frauen hervor. Nach ihm haben auch der Präsident der
UNO-Generalversammlung Sam Kutesa sowie die französische Präsidentin des UNOSicherheitsrats, Pascale Boistard, das Wort ergriffen. Letztere wies insbesondere auf die
die Thematik „femmes – paix – sécurité“ hin. Der Vize-Präsident des ECOSOC, Oh Joon,
wiederum hob den wichtigen Beitrag der CSW beim Übergang der Millennium Development
Goals (MDG) zur Agenda für Nachhaltige Entwicklung post 2015 und dem Mainstreaming
der Gleichstellungsthematik in die neue Agenda hervor. Gemäss den danach folgenden
Worten der Vorsitzenden von United Nations Development Programme (UNDP) ist das
Empowerment von Frauen der Motor für eine nachhaltige Entwicklung. Die NGO-Vertreterin
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Lydia Alpizar wiederum bedauerte den sehr beschränkten Fortschritt in der Umsetzung der
Beijing Aktionsplattform und den fehlenden Einbezug der NGOs bei der Verhandlung der
diesjährigen politischen Deklaration. Die aus Libyen stammende Vertreterin der Jugend,
Alaa Murabit, machte ein eindringliches Plädoyer gegen jegliche Form von Extremismus
und bewaffneter Gewalt und für die Stärkung der Frauen als Friedensstifterinnen. Die
Vorsitzende der Beijing Aktionsplattform von 1995, Patricia Licuanan, erinnerte an die
Themen, die dank der Aktionsplattform 1995 zum ersten Mal Beachtung fanden (z.B.
Gewalt im Privatbereich, Methoden zur Messung von Lohndiskriminierung, die Rechte der
Mädchen) und erinnerte daran, dass Gleichstellungsgesetze für die Verwirklichung der de
facto Gleichstellung allein nicht genügten. Sie wies insbesondere auf die Bedeutung
geschlechtsaggregierter Statistiken hin. Die chinesische Ministerin Song Xiuyan, Vertreterin
des Gastlandes Weltfrauenkonferenz von 1995 in Beijing, bezeichnete die Aktionsplattform
als das wichtigste Policy Dokument für die Förderung der Gleichstellung.
Bevor die Vorsitzende des CEDAW-Ausschuss, Nicole Ameline, und die Vertreterinnen und
Vertreter der verschiedenen Staatengruppen sprachen, richtete die Exekutivdirektorin von
UN Women, Phumzile Mlambo-Ngcuka, ihre Worte an die Anwesenden. Sie bedauerte,
dass Geschlechterstereotypen weiterhin Bestand hätten. Eine bessere Vertretung der
Frauen in der Wirtschaft bedürfte den Einsatz von Quotenregelungen. Einiges sei aber
erreicht worden, so seien namentlich Fortschritte bezüglich der Gesundheit für Frauen und
Mädchen wie auch in Umweltfragen erzielt worden.
Die anschliessende „General Discussion“ bot den anwesenden Staaten die Möglichkeit,
Bilanz über die Herausforderungen in der Umsetzung der Beijing Deklaration und
Aktionsplattform zu ziehen. Aufgrund des grossen Interesses und des Wunsches vieler
Staaten, das Wort zu ergreifen, erstreckte sich die Diskussion über mehrere Tage. Benno
Bättig, Generalsekretär des EDA und Chef der Schweizer Delegation, sprach am Mittwoch
der ersten Woche für die Schweiz. Er zeigte engagiert und authentisch auf, wo die
Schwerpunkte der Schweizer Gleichstellungspolitik liegen und wo die Schweiz gefordert ist,
sich noch mehr für die Gleichstellung von Frau und Mann zu unternehmen.
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Bildlegende: Benno Bättig, Sylvie Durrer
Side Events
Neben den offiziellen Sitzungen fanden unzählige Side Events der verschiedenen Staaten
und NGO‘s statt. In den zwei Wochen habe ich die Möglichkeit genutzt, so viele Side Events
wie möglich zu besuchen. Neben den Schweizer Side Events nahm ich unter anderen an
folgenden teil:

Preventing Violence Against Women and Girls in den digital and technologic Age
(Australia)

Women in armed conflicts – prosecuting SGB war crime with focus on Columbia
(Columbia)

Making women’s voices heard from Beijing to Post-2015 in social media (OECD)

Data protection and Privacy in the digital age: Reforms in Europe and global outlook
(EU)
Schweizer Side Events
Auch die Schweiz hat verschiedene Side Events organisiert. Ich war selber an drei
Veranstaltungen anwesend, wobei ich bei der Vorbereitung miteinbezogen war und auch
während der Side Events die Organisatorinnen und Organisatoren weit möglichst
unterstützt habe.
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Side Event "Women in Political Leadership - Achieving equality in political
decision-making"
Das Side Event der Schweiz zum Thema politische Partizipation von Frauen, das die
Schweiz zusammen mit den überregionalen Co-Hosts Algerien, Australien und Chile sowie
der Inter-Parliamentary Union IPU und UN Women organisierte, traf auf grosses Interesse
und war mit ca. 180 Personen sehr gut besucht. Unter der Leitung von Generalsekretär
Benno Bättig traten hochrangige PanelistInnen mit starken und persönlichen Statements
auf. Meslem Si Amer, algerische Ministerin für nationale Solidarität, Familie und die Stellung
von Frauen, ging auf die Situation in Algerien ein, das über mehr als 30% Frauen im
Parlament verfügt. Sie hob den bestehenden starken politischen Willen für die Förderung
der politischen Partizipation von Frauen hervor und verwies auf die Bedeutung der
eingeführten Geschlechterquoten. Michaelia Cash, Senatorin und Ministerin für
Frauenfragen in Australien, machte sich für eine paritätische Vertretung von Frauen im
Parlament (aktuell 26-28%) stark und zeigte anhand ihrer Biografie auf, dass Frauen hart
arbeiten und besser als die männlichen Kollegen sein müssen, um politisch vertreten zu
sein. Claudia Pascual, Minister-Director des National Women’s Service ging auf die
Situation in Chile ein, ein Land, das keine Quoten kennt und das lediglich einen
Frauenanteil von 15% in der Politik aufweist. Sehr beeindruckend war der Auftritt von
Corinne Mauch, der Zürcher Stadtpräsidentin, welche dieses Jahr erstmals mit der
Schweizer Delegation an die CSW reiste. Sie zeigte die Entwicklung der politischen
Partizipation der Frauen in der Schweiz auf und ging auf erprobte Massnahmen zur
Erhöhung des Frauenanteils ein wie beispielsweise paritätische Wahllisten auf denen die
Frauen und Männern alternierend aufgeführt werden. Ebenfalls beeindruckend war das
sehr persönliche Statement der Direktorin von UN Women, Phumzile Mlambo-Ngcuka. Sie
machte einen biografischen Rückblick auf die Apartheid-Zeit in Südafrika, ihre
Zusammenarbeit mit Nelson Mandela und die von ihr durchlaufenen politischen Stationen:
„Politics is about surviving!“‘. Martin Chungong, Generalsekretär der IPU, stellte die
politischen und persönlichen Statements in einen breiteren Kontext, indem er anhand der
Forschungsergebnisse der IPU einen Überblick über die Entwicklung der politischen
Partizipation von Frauen in den letzten 20 Jahren gab und für die Einführung von Quoten
als effektive Massnahme zur Erhöhung des Frauenanteils plädierte.
Side Event “Engaging Men and Boys in Achieving Gender Equality”
Ein ebenfalls gut besuchtes Side-Event, das durch eine interessante Zusammensetzung
des Panels und substantielle Voten bestach, widmete sich der Rolle von Männern und
Knaben bei der Herstellung der Geschlechtergleichstellung.
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Vertreterinnen aus Slowenien und den Philippinen stellten die Anstrengungen ihrer
Regierungen vor, mit denen Männer und Jugendliche für Gleichstellungsfragen gewonnen
werden sollen:

Schaffung neuer gesetzlicher Grundlagen, welche speziellen Gleichstellungsaspekten
Rechnung tragen (Slowenien: Elterngesetz, welches einen Vaterschaftsurlaub von
einem Monat eingeführt hat; Philippinen: Anti-Trafficking Gesetz, Anti-Violence Against
Women Gesetz, Anti-Bullying Gesetz).

Durchführung von Sensibilisierungskampagnen (z.B. „he for she“ - Kampagne), mit dem
Ziel, dass Männer sich für Gleichstellung aussprechen

Einführung konditionierter Unterstützungsmassnahmen
Der Generaldirektor der ORF referierte über die Rolle der Medien für die Sache der
Gleichstellung. Das ORF hat einerseits betriebsintern eine Gender-policy eingeführt
(obligatorische Weiterbildungen, Einführung eines Vaterschaftsurlaubs von einem Monat),
andererseits nimmt es seine öffentliche Informations- und Sensibilisierungsaufgabe ernst
und hat, um Stereotypen zu hinterfragen, Portraits von Frauen in Männerberufen
(Metallverarbeitung) und umgekehrt (z.B. Kindergärtner) gemacht. Ein NGO-Vertreter aus
Südafrika berichtete über Sensibilisierungskampagnen für Männer in wertkonservativen
Gesellschaften und beklagte, dass grundsätzlich für Gender-Arbeit zu wenig Geld zur
Verfügung stehe und Männerorganisationen nur mit grossen Mühen etwas von diesem zu
kleinen Gender-Kuchen erhielten. Eine Mitarbeiterin des UN Envoy for the Youth stellte
Sensibilisierungsprojekte des Youth Envoy vor. Wie ihre VorrednerInnen fand auch sie,
dass Investitionen in Jugendliche besonders gewinnbringend sind.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Gleichstellungspolitik dann erfolgreich
ist, wenn sie auch von Männern mitgetragen wird. Die Beispiele haben gezeigt, dass mit
geeigneten Gesetzen und Sensibilisierungskampagnen Erfolge erzielt werden können,
insbesondere
dann,
wenn
Männern
aufgezeigt
wird,
dass
sie
selbst
von
Gleichstellungspolitiken profitieren.
Side-Event “Financing gender equality from commitment to action”
Die Diskussion zur Frage der Finanzierung von Massnahmen für Gleichstellung der
Geschlechter, welche von der Schweiz in Zusammenarbeit mit Schweden, der OSZE und
Äthiopien organisiert wurde, war ein grosser Erfolg. Der Sahl war bis auf den letzten Platz
besetzt und die Diskussion sehr anregend. Es wurde überzeugend dargelegt, dass die
Gleichstellung nicht nur ein wichtiges Ziel der Post-2015 Agenda sein sollte, sondern dass
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die weiteren Ziele der Post-2015 Agenda ohne die Gleichstellung von Mann und Frau nicht
erreicht werden können. Es ist erforderlich, die Gleichstellung als transversales Thema in
allen Politikbereichen zu berücksichtigen. Um politische Massnahmen zur Gleichstellung
der Geschlechter in allen Bereichen zu implementieren, sind jedoch personelle und
finanzielle Ressourcen von entscheidender Bedeutung. Die bestehenden Unterschiede
müssen auf nationaler und regionaler Ebene erfasst und die Budgetierung der Investitionen
so gestaltet werden, dass der bestehende Graben zwischen den Geschlechtern aufgefüllt
werden kann. Mehrere Länder haben deshalb begonnen, die Geschlechterdimension in ihre
Budgetvorgaben zu integrieren. Der Schweiz ist es ein Anliegen, dass im Rahmen der
internationalen Diskussion über die Entwicklungsfinanzierung, eine entsprechende
Vorgehensweise bei der Finanzierung der Geschlechtergleichstellung integriert wird. Es sei
nicht sinnvoll, den einzelnen Zielen einen bestimmten Betrag zuzuweisen. Für die
Realisierung der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, sei es wichtig, dass alle
Staaten ihre verfügbaren Ressourcen in den allen verschiedenen Sektoren, in denen eine
Ungleichheit der Geschlechter besteht, einsetzen, um die bestehenden Lücken bei der
Geschlechtergleichbehandlung zu überbrücken. Die Vertreterin der Weltbank hob hervor,
dass im Rahmen der Steuerpolitik Potential bestehe, die Mobilisierung einheimischer
Ressourcen zu optimieren. Sie wies auch darauf hin, dass die Mehrwertsteuer sich auf die
Geschlechter unterschiedlich auswirke und generell nichtgeschlechtergerecht ausgestaltet
sei.
Die Diskussion diente auch dazu, daran zu erinnern, dass die Geschlechtergleichstellung
ein vorrangiges Ziel der Menschenrechte darstelle. Darüber hinaus sei die Gleichstellung
auch eine Voraussetzung für Wachstum und eine nachhaltige Entwicklung. Man kann nicht
von einer glaubwürdigen Entwicklung sprechen, solange die Politik und die Frage der
Ressourcenverteilung für die Gleichstellung der Geschlechter nicht ein wichtiger Teil im
Entwicklungsprozess einnimmt.
Weitere Events
Planet 50-50 by 2030: Step It Up for Gender Equality
Anlässlich der Feier des 20 jährigen Bestehens der Bejing Declaraion Platform for Action
fand am 10. März 2015 ein grosser Anlass unter dem Titel “Planet 50-50 by 2030: Step It
Up for Gender Equality” statt. Der Event wurde von UN Women organisiert und fand im
Manhattan Center statt. Verschiedene hochrangige Redner und Rednerinnen ergriffen das
Wort. Neben Generalsekretär Ban Ki-moon und der ersten U.S. Secretary of State Hillary
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Clinton hielt Ellen Johnson-Sirleaf, die Präsidentin von Liberia, eine sehr inspirierende
Rede. Im Weiteren traten KomikerInnen und SängerInnen auf.
Treffen mit weiteren anwesenden Jugendlichen an der CSW
Soweit es das Programm zugelassen hat, habe ich mich mit verschiedenen Vertreterinnen
und Vertreter von NGO’s, Praktikantinnen und Praktikanten und weiteren jungen Leute
getroffen. Das Ziel war, Synergien aufzubauen und sich auszutauschen.
Die World Scout Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGS) hat eine Petition
gestartet, welche die Mitgliedstaaten der UNO dazu auffordert, vermehrt Jugenddelegierte
an
die
CSW
zu
schicken
(die
Petition
„Call
to
Action“
findet
sich
unter
https://www.change.org/p/member-states-of-the-united-nations-call-to-action).
Youth Breakfast
Am Ende der ersten Sessions-Woche hat in der Schweizer Mission das Youth Breakfast
stattgefunden. Aufgrund der breitgestreuten Werbung für den Event haben sich über 90
Jugendliche angemeldet. Aus Kapazitätsproblemen konnten schliesslich nur rund 70
Jugendliche - verschiedene PraktikantInnen aus den Missionen und von NGO’s sowie die
Jugenddelegierten verschiedener Länder - teilnehmen. Botschafter Paul Seger eröffnete
den Youth Breakfast mit einigen einleitenden Worten. Anschliessend habe ich die
Diskussion eröffnet. Es entstand schnell eine sehr lebendige und motivierte Aussprache.
Den Abschluss machte Hazami Barmada, Communications Consultant beim Office of the
United Nations Secretary-General's Envoy on Youth. Im Anschluss an die Veranstaltung
habe ich eine Zusammenstellung der wichtigsten Diskussionspunkte (Output Paper)
verfasst, welche den TeilnehmerInnen zugesandt wurde. Für die Zukunft ist geplant, mit
interessierten Jugendlichen und in Zusammenarbeit mit dem Special Envoy on Youth ein
Projekt gegen Sexismus auf Social Media zu starten. Bis jetzt haben sich bereits einige
Interessierte gemeldet und es ist eine erste Brainstorming Sitzung geplant.
Output Paper Youth Breakfast
Das Output Paper gestaltete sich wie folgt:
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Verhandlungen
Wie bereits einleitend geschildert wurde die „Political declaration“ bereits vor Beginn der
CSW verhandelt (http://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=E/CN.6/2015/L.1).
Die „Working Method Resolution“ wurde in der zweiten Woche fertig verhandelt. Diese
wurde von der Schweiz und Island Co-fazilitiert. Christine Löw, hat in der zweiten Woche
der CSW die Verhandlungen aufgenommen. Am Dienstag um 15.00 Uhr begann die
Diskussion mit den verschiedenen Staaten und konnte dank grossem Einsatz der
Fazilitatorin um 02.00 Uhr Nachts beendet werden. Die „Working Method Resolution“ wurde
am Ende der CSW verabschiedet.
Übersicht über die Ereignisse
Medienarbeit
Während der Konferenz habe ich sowohl den Twitter (Swiss Youh Rep) wie auch die beiden
Facebook Accounts (Youth Rep und Youth Delegates) unterhalten. Mit über 40 Tweets und
20 Posts konnten neue Follower und Freunde akquiriert werden. Dank Facebook hat das
Outcome Paper des Youth Breakfast viele Jugendliche erreicht. Verschiedene Mitglieder
der Gruppe „Youth Delegates“ haben das Outcome Paper geteilt und damit Jugendlichen,
welche nicht am Frühstück oder an der CSW waren, ermöglicht, sich am Aufbau eines
Projektes zu beteiligen.
Nebst den Social Media wurden auch die Print Meiden auf die Arbeiten an der CSW
Aufmerksam. Während der Konferenz sind mehrere Zeitungsartikel in den Schweizer
Printmedien veröffentlicht worden. Unter anderen sind folgende Zeitungsartikel erschienen:

NZZ: http://www.nzz.ch/zuerich/zuercher-stadtpraesidentin-mauch-spricht-an-unoueber-gleichstellung-1.18498971

24heures: http://www.24heures.ch/vivre/egalite-sexes-favorise-developpementdurable/story/19201074
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Schlusswort und Danksagung
Meine ersten Eindrücke der UNO haben sich bis am Schluss nicht verändert: Es war eine
eindrückliche Erfahrung, mit so vielen Nationen, Kulturen und Generationen zu diskutieren
und zu verhandeln. Die Konferenz hat mir geholfen, die UNO und die multilateralen
Prozesse besser zu verstehen und die Positionen und Instrumente des EDA kennen zu
lernen. Des Weiteren waren diese zwei Wochen eine Motivation und eine Inspiration, die
Gleichstellungspolitik in der Schweiz mit Leidenschaft weiterzuverfolgen und die Jugend
miteinzubeziehen bzw. zu motivieren, sich einzusetzen. Mehrere Situationen haben
aufgezeigt, dass wir Jungen das Kapital von Morgen sind und dass die Jugend für Fragen
der Gleichstellungspolitik sensibilisiert werden muss. Das Anliegen der WAGGS,
Jugendvertreterinnen und -vertreter an die Verhandlungstische der CSW zu holen, ist damit
sehr zu begrüssen.
Für mich waren die beiden Wochen sehr intensiv und unglaublich lehrreich und spannend.
Das gelungenen Youth Breakfast hat mir gezeigt, dass es auf internationaler Ebene viele
engagierte Jugendliche gibt. Sie haben mich motiviert, mit ihnen zusammen ein Projekt zu
initialisieren.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der ganzen Delegation, der Mission in
New York, der SAJV und der AIO bedanken, welche den Besuch der Konferenz ermöglicht
und mir diesen exklusiven Einblick in die UNO gewährt haben. Ich sehe die Institution der
Youth Reps als wichtiges Instrument an, die Bedürfnisse der Jugend der Schweiz auf
internationaler Ebene einzubringen. Die Delegation und die Mission in New York haben mit
ihrer fürsorglichen und fördernden Art mich darin bekräftigt, mich einzusetzen und meine
Anliegen anzubringen.
Vielen Dank für diese zwei unvergesslichen Wochen!
Sophie Achermann, 27. März 2015
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Impressionen
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