Erfahrungsbericht über meinen Aufenthalt am Hillsdale College in

Erfahrungsbericht über meinen Aufenthalt am Hillsdale College in Michigan/USA
von Christian Stoffel
Hillsdale College ist ein Campus College im Süden von Michigan in einer ziemlich ländlichen
Gegend. Trotzdem findest du hier Studenten aus den ganzen USA und anderen Staaten aus
Korea, Ukraine, Deutschland, England, Korea, China etc. In Hillsdale wird viel Wert auf die
Ausbildung von Körper, Geist und Seele gelegt, was nicht heißt das du verpflichtet bist alles
mit zu machen. Den größten Teil der Studenten wirst du entweder in den Sportanlagen oder
auf dem Campus aktiv Sport machen sehen. Den Studenten werden ohne extra Kosten viele
Möglichkeiten eröffnet Sport zu treiben, neben Tennisplätzen, Football Stadion, Fußball Platz,
Baseball Arena, Indoor Leichtathletik Halle, Schwimmbad, Fitness Studio, Basketball und
Volleyball Plätzen bietet das College auch Kurse für Kampfsport, Tanz, Fitness u.v.m. an. Sport
wird als wichtiges Element der Bildung gesehen, denn körperliche Fitness und eine gute
Gesundheit steigern Konzentrations- und Leistungsfähigkeit des Geistes, welcher in einer
Vielzahl von Vorlesungsangeboten erweitert wird. Neben Sport und Lernen steht für die
meisten mit dem religiösen Bezug eine Art von Entspannung und Regeneration auf dem
wöchentlichen Programm.
Hillsdale College ist national bekannt eines der konservativsten Colleges in den USA zu sein.
Viele Studenten hier kommen aus sehr konservativen Familien und legen viel Wert auf
Religion, Tradition und Zugehörigkeit, sind aber ebenfalls aufgeschlossen für die Moderne in
einem gewissen Maße. Die Studenten sind sehr hilfsbereit und aufgeschlossen gegenüber
Fremden und interessieren sich auch sehr für andere Kulturen, auch wenn die meisten bislang
selten aus den USA raus gekommen sind.
Durch die kleinen Klassen und die intensive Betreuung durch Professoren wird man sehr
schnell in die Campus Gesellschaft integriert und macht schnell neue Bekanntschaften. Wenn
du etwas nicht verstehst oder willst genaueres darüber wissen, kannst du einfach zu
Bürozeiten kommen, eine E-Mail schreiben oder während der Vorlesung fragen, du wirst
sehen viele Amerikaner haben dieselben Fragen. Zudem sind Professoren auch offen für
Projekten oder individuelle Anliegen, so wurde mir ermöglicht ein Studienprojekt zu
Operations Management durch zu führen und zusätzlich eine gemeinsame Studie zu „Wie
unterrichte Operations Management am besten am College mithilfe moderner Simulationsund Analysetools“. Zudem habe ich viele Vorlesungen zu wirtschaftswissenschaftlichen Bezug
belegt, aber auch andere Vorlesungen wie American Heritage um mehr über Kultur und
Geschichte der USA zu lernen.
Die Erstsemester sind meistens in Wohnheim um den Campus untergebracht. In höheren
Jahren gehen viele in Off Campus Häuser, um flexibler und unabhängiger zu sein, da die Dorms
an
Thanksgiving,
Winter
Break
und
Springbreak
geschlossen
werden.
Das bietet den Studenten die Möglichkeit Familie oder Freunde zu besuchen oder auch Road
Trips zusammen zu machen oder Urlaub. Als Austauschstudent hast du die Wahl zwischen
Reisen oder mit Freunden zu gehen. Reisen solltest du vorher rechtzeitig planen, aber ich
würde mir auch Gedanken darüber machen, ob es vielleicht nicht sinnvoller wäre ein
Amerikanischen Familienleben kennen zu lernen, was sich teilweise dem deutsche ähnlich,
aber doch Unterschiede aufweist.
Du kannst mit deinem F 1 Visa, bis zu einen Monat vorher einreisen und noch zwei Monate
nach Ende des Programmes bleiben, um zu reisen. Ich habe mit Freunden eine zweiwöchige
Rundreise in den USA bemacht bevor wir in Hillsdale angefangen haben. Washington D.C., Los
Angeles, Seattle und New York standen auf dem Programm. In Fall Break habe ich mit einem
Freund seine Familie in Toledo am Lake Erie besucht für einige Tage und sind einige Wochen
später dann für Thanksgiving auch zu seinen Großeltern gefahren. Die Winterferien habe ich
mit einer Studienfreundin bei ihrer Familie an der anderen Seite von Michigan verbracht in
Grand Rapids nahe Lake Michigan. Springbreak ging dann nach Miami für eine Woche Sommer
und Strand. Obwohl ich zwar schon einiges gesehen habe, gibt es durchaus noch viel mehr zu
sehen in den USA :D
Zudem gibt es auf dem Campus immer viel zu tun neben dem Lernen. Es gibt immer irgendwo
eine Veranstaltung, Partys, Konzerte, ein Spiel der Colleges Teams, Tanz Veranstaltungen oder
Filmeabende. Dadurch dass das gesamte Leben auf dem Campus abläuft, sind die Wege kurz
und du wirst immer Leute finden mit denen zu in die Student Union Billard spielen gehen
kannst oder einfach nur abhängen und reden kannst.
Ich habe als Student in Hillsdale vieles über das Leben in Amerika kennenlernen dürfen und
viele neue Freundschaften geschlossen. Ich habe mich dort nicht nur als irgendwer gefühlt,
sondern als Teil einer Gesellschaft in der jede Persönlichkeit zählt, mit allen Stärken und
Schwächen. Des Weiteren habe ich einen anderen Blick auf das Leben in Deutschland und
Deutschland selbst bekommen. Aus der Distanz heraus ist mir bewusst geworden, wie glücklich ich
mich schätzen kann, in einem Land zu leben, dessen Gesellschaft so viel erreicht hat. Für mich spielt
Internationalität seit den 10 Monaten in den USA eine sehr wichtige Rolle und es war die beste
Entscheidung die je getroffen habe. Diesen Schritt in die USA zu gehen, hat mir zudem viele
weitere Möglichkeiten eröffnet von denen ich vorher nichts gewusst hatte.
Ich könnte vermutlich noch seitenweise über den Aufenthalt schreiben, aber das würde
vermutlich den Rahmen sprengen ;)
Die Zeit dort drüben war sehr schön und ich werde mich immer daran erinnern.
Als kleinen Tipp meinerseits: Es ist immer gut Studenten kennen zu lernen aus Hillsdale bevor
man dorthin kommt, dass ist wie ein Schneeball Effekt wenn du dorthin kommst stellen die
neue die zu schon kennst immer wieder deren Freunde vor und du lernst sehr viel schneller
Leute kennen. Die meisten Hillsdaler sind von März bis Ende Juli in Saarbrücken, also direkt in
der Zeit bevor ihr rüber geht. Nutzt die Chance! Ich möchte mich an dieser Stelle noch bei Herr
Heintz und das German Department in Hillsdale bedanken, die mir diese Zeit ermöglicht und
mich unterstütz haben! Wenn ihr noch Fragen jeglicher Art haben solltet könnt ihr mich gerne
über Herr Heintz kontaktieren, der euch dann meine Kontaktdaten geben kann oder eure
Anfrage weiterleiten wird.
Viele liebe Grüße,
Christian Stoffel