Hosentaschenschaetze

Text: Eva-Maria Deeg
„Rhythmisch-musikalische Hosentaschenschätze“
Kinder haben ein Recht auf den heutigen Tag. Er soll heiter sein, kindlich und
sorglos“
Janusz Korczak (eigentl. Henryk Goldszmit) 1878-1942
Pädagogischer Fachtag 2015 Thema: Partizipation
(Anteil haben, beteiligt sein, teilnehmen, mitwirken, mitbestimmen)
Partizipation erfordert eine dialogische Haltung der Erwachsenen.
Gestufte Teilhabemöglichkeiten der Kinder:
Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Selbstbestimmung
Angebote zu Rhythmik, Musik und Tanz in der Kita bedeuten,
• dass Kinder von Erwachsenen begleitet werden, diese
aber die Ideen und Vorstellungen der Kinder miteinbeziehen
• dass Kinder als Experten ihres eigenen Lebens ernst genommen werden
• auszuhalten, dass Kinder auch mal „falsche“ (andere)Wege einschlagen (verschiedene
Lösungsmöglichkeiten)
• anbieten, aber nicht einfordern, reagieren auf Bedürfnisse und nicht an einer Planung
festhalten (von meinen Vorhaben abweichen)
• unterstützen, abwarten, wahrnehmen, Zeit geben
• Lösungswege der Kinder beachten und auf sie eingehen und nicht sofort mit eigenen
parat stehen
Sind die Kinder noch sehr jung, muss ich als Betreuungsperson unbedingt auf die große
Vielfalt der Äußerungen achten: Körpersprache, Mimik, Lautäußerungen... Lachen, Weinen,
Kreischen, Gurren, Freude, Unwillen, Rückzug,....
Genaue Wahrnehmung ist unabdingbar, um die Kinder zu verstehen!
Mit den über lange Jahre gesammelten „Hosentaschenschätze“ habe ich eine
wunderbare Möglichkeit , schnell und konkret auf Bedürfnisse der Kinder
reagieren zu können.
Beispiele aus dem Workshop:
Kommen die Kinder vom Volksfest, aufgeregt und mit vielen Eindrücken, dann kann ich das sofort
musikalisch und bewegungsmäßig aufgreifen, wir singen, spielen und bewegen die Geisterbahn, dass
Boxauto, die Schiffschaukel, das Feuerwehrauto,....etc.
A: Wir wollen auf den Jahrmarkt geh´n, dort ist es wunderschön.
Da gibt es viele schöne Sachen, die wollen wir mal seh´n:
(ein Karussell, die Achterbahn, das Boxauto, ein Riesenrad, die Geisterbahn, die Feuerwehr,....)
oder: Karusselltanz: Schau ich bin ein Karussell ….
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Auseinandersetzung mit der Schwerkraft
Aufrechterhaltung und Orientierung im Raum
Beschleunigung, Drehbewegungen
Kinder haben besonders großen Spaß daran, das Gleichgewicht aufs Spiel zu setzten.
(vestibuläre Reize)
Wie kann ich drehen, wie ist es zu zweit und mit mehreren?
Oder mit Tüchern, Bändern, am Tanzkreis,.....
Erweiterung: mit Kreiseln spielen und diese als Vorbild für die Bewegung nehmen,
die Kreiselbewegung beim Malen aufgreifen, als Partnerübung auf dem Rücken einen Ball drehen, etc.
Oder:
Die Feuerwehr auf dem Rücken spüren:
Kreuz und quer,hin und her ,tatütata die Feuerwehr!
Brennen oder löschen?
Brennen: ganz feste rubbeln....Löschen: sanft über den Rücken streichen
Bringen die Kinder Kastanien, Blätter, und anderes Herbstmaterial mit, verändert sich der Text
und wir entdecken viele schöne Herbstspiele mit dem Naturmaterial:
A: Wir wollen mal spazieren geh´n, im Herbst da ist es schön.
Da gibt es viele schöne Sachen, die wollen wir mal seh´n:
(die Blätter, Kastanien, die Äpfel, der Wind, die Nüsse,....)
Windmassage (mit den Händen auf dem Rücken des Kindes spielen)
Der Wind streicht übers Land, Blätter segeln leise.
Der Wind bläst übers Land, Nüsse purzeln ticke tecke ticke tecke.
Der Wind braust übers Land, Äpfel plumpsen potz, platz, bautz, pardautz.
Der Wind, der Wind der legt sich zur Ruh`, die Sonne, die Sonne die schaut ihm zu!
Regentropfen (Sprechkanon)
Regentropfen fallen, Regentropfen fallen.
Ich brauche ein Mütze, ich brauche eine Mütze.
Ich springe in die Pfütze, ich springe in die Pfütze.
Das macht Spaß, das macht Spaß!
Kastanien (Nüsse, Eicheln, Äpfel...)
Wir tragen die Kastanie wir tragen sie auf unsrer Hand (oder:Fuß, Kopf, Rücken,Bauch,.)
wir lassen sie nicht fallen, sie liegt noch oben drauf.
Wir kullern die Kastanie, wir kullern sie nun hin und her, (oder:durch das Tor)
wir kullern die Kastanie, hin und her.
Wir kullern die Kastanie, wir kullern sie durchs lange Rohr,
wir können sie nicht sehen, doch da kommt sie hervor!
Zip, zap zeg, jetzt ist sie weg.
Im Versteck! (in einer Hand hinter dem Rücken verstecken, wo ist sie?)
Handmassage: die Nuss massiert mir meine (oder: dir deine) Hand,
dass dies gut tut ist bekannt, rille ralle russ, wo ist die Nuss?
Verstecken
Wo ist denn die Kastanie hin? (zur Melodie: Wer will fleißige Handwerker seh´n)
Wo ist denn die Kastanie* hin, wo ist sie geblieben?
*andere Dinge dafür einsetzen: Nuss, Apfel,...
Wo ist denn die Kastanie hin, wer hat sie vertrieben?
Hat sie sich, gar versteckt...ach ich habe sie entdeckt!
Kinder sind fasziniert von Tieren, deshalb habe ich über die Jahre viele Reime, Lieder,
Krabbelverse, Tänze und Bewegungsspiele auch zu diesem Thema gesammelt
Dann heißt es z. Bsp.:
A: Wir wollen mal spazieren geh´n, im Tiergarten ist´s schön.
Da gibt es Tiere groß und klein, die wollen wir mal seh´n:
B: Ein kleiner Hund, ein kleiner Hund, ein kleiner Hund ist da zu seh´n,
ein kleiner Hund, ein kleiner Hund, ein kleiner Hund wie schön!
A: Wir wollen mal........
B: Der Elefant, ....
Die Katze, .....
Die Schnecke, ....
Der Dino Rex......
Die kleine Maus,.... etc.
Und die Kinder liefern die Ideen!
Hier noch einige Beispiele aus dem Workshop:
Die Maus
Was kann die Zunge??? Zungenkunststücke erfinden und nachahmen.
Dazu ein kleiner Spielvers:
Die Maus putzt ihr Haus,
jetzt hängt sie den Teppich heraus,
sie schüttelt ihn aus.
Dann holt sie ihn wieder herein
und saugt die Wohnung noch rein
und das Haus ist wieder fein.
Zunge bei geschlossenem Mund vor den Zähnen bewegen
Zunge heraushängen lassen
Zunge ausschütteln
Zunge einziehen
Luft durch die Lippen einsaugen
….. und zufrieden schmatzen
Ausflug in der Nacht (Fingerspiel)
Vater, Mutter, Tochter, Sohn sitzen beim Abendessen....Telefon rrrrrrriiing
Telefon ….. für den Sohn? Telefon für die Tochter, die Mutter, den Vater?
Nein,.....für Rasputin den Kater!
„Miauuu ….““
(Guggenmos)
Bim bam bommel: Bim bam bommel, Katze schlägt die Trommel,
4 kleine Mäuschen tanzen in der Reih`
und die ganze Erde donnerte dabei!
(auch der Tiger kann die Trommel schlagen!)
Zwei Elefanten, die sich gut kannten, hatten vergessen, das Frühstück zu essen.
Da sprach der Eine, was ich jetzt brauch`, ist …..... (eine Banane)...in meinen Bauch,
das sprach der Andre, ich auch!
Kleine Schnecke gesungen zur Melodie von: „Bruder Jakob“
Kleine Schnecke, kleine Schnecke, kriecht hinauf, kriecht hinauf,
kriecht dann wieder runter, kriecht dann wieder runter,
kitzelt dich am Bauch, kitzelt dich am Bauch.
(auch: der Käfer krabbelt, der Frosch hüpft, das Pferdchen trabt,...etc.)
Grashüpfer: Grashüpfer, Nashüpfer, Ohrhüpfer, Bauchhüpfer,....weg, versteckt!
(Kastanienhüpfer, Nusshüpfer,...oder..)
(Partnerspiel: der Zeigefinger, oder die Hand, oder ein Stein,... hüpft auf die genannten Körperteile)
Alle meine Affen toben gern herum, toben gern herum, am Abend sind sie müde und fallen alle um!
(Melodie: Alle meine Entchen....) mit den Kindern weitere Verse für andere Tieren machen!