Risikomanagement und Arzneimittel Was tun, wenn Risiken im Medikationsprozess auffallen? Dr. Gesine Picksak Fachapothekerin für Arzneimittelinformation und Klinische Pharmazie 11. Tagung Risikomanagement – Aktueller Stand 2015 - 10.09.2015 Fehlerentstehung fehlerfreier Normalbetrieb • Störungen, kritische Zustände und Beinahe-Ereignisse treten in allen Prozessen auf • führen nicht unbedingt zur Schädigung des Patienten • Großteil der Störungen bleiben folgenlos – kein oder geringes Schädigungspotential – Schädigungspotential ohne erfolgte Schädigung – Fehler wurde vor Schädigung entdeckt • Lernen aus Störungen, kritischen Zuständen, Beinahe-Ereignissen und daraus resultierende Unfälle Risiko © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Risikoquellen im Medikationsprozess Aufnahmemanagement Arzneimittelanamnese Patient vor stationärer Aufnahme Entlassmanagement Aufnahme Modifizierung der Hausmedikation Diagnose ggf. zusätzliche Akutmedikation Umsetzung von Arzneimittelstandards © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Behandlung Medikationsänderung Begleitung der Arzneimitteltherapie Entlassung Entlassmedikation Patient nach stationärer Behandlung Abstimmung mit niedergelassenem Bereich CIRS-Meldungen, die den Medikationsprozess betreffen: 70 60 60 Anzahl Meldungen 50 40 30 20 20 10 9 9 10 4 1 0 Arzneimittel Verordnung Übertragung Distribution Applikation Logistik Sonstige Summe: 113 Meldungen im Jahr 2014 © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Fehleranalyse Arzt Apotheker Pflegende Patient Reason, BMJ 2000 © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Fehleranalyse Risikobeurteilung © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Arzneimittelapplikation • Gefahr: i.v.-Applikation von oralen Lösungen – Applikationshilfen für Opium und Dronabinol – konsequenter Einsatz von ENLock/ ENFitSystemen parenterale Anwendung ausgeschlossen • Übersichten zu Aufbrauchfristen (halbfeste und flüssige, orale Arzneiformen) im Intranet • Unit-Dose mindestens für Hochrisiko-Arzneimittel © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Weitere Maßnahmen • Schaffung eines Problembewusstseins – Sensibilisierung!!! ggf. durch Eye-Catcher • starke Präsenz Klinischer Pharmazeuten Apotheker als Teil des therapeutischen Teams auf Station • Schulungen zu identifizierten Risiken • Bereitstellung von elektronischen Arzneimittelinformationssystemen • Rufbereitschaft: 24 Stunden pharmazeutische Expertise • interdisziplinäre Fehleranalyse/ -bewertung und Strategieerarbeitung •… © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015 Fehlervermeidung: Sicherheitsbarrieren Arzt Apotheker Pflegende Patient Reason, BMJ 2000 © Dr. Gesine Picksak – 10.09.2015
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