| Inland|11 MONTAG 9. MÄRZ 2015 Poolbar-Festival 2015 Erste Headliner bekannt gegeben FELDKIRCH Das Poolbar-Festival 2015 in Feldkirch verkündet die ersten Headliner des diesjährigen FestivalSommers. Dazu zählen Wanda, William Fitzsimmons, Dillon, King Khan & The Shrines, Käptn Peng & die Tentakel von Delphi, Etienne De Crécy, The Menzingers sowie Kele Okereke (Bloc Party). Viele weitere Highlights zwischen «Party» und «Kulturellem von Nischen bis Pop» werden das Alte Hallenbad in Feldkirch zum sommerlichen Hotspot für 20 000 Besucher machen. (pd) Poolbar-Festival 2015: Erste Konzertdaten Juli: Käptn Peng & die Tentakel von Delphi 16. Juli: Wanda 23. Juli: William Fitzsimmons 25. Juli: Dillon 6. August: King Khan and The Shrines 7. August: Etienne de Crécy 13. August: The Meinzingers 14. August: Kele Okereke (Bloc Party) 15. Andreas Kümmert Nach ESC-Verzicht Auftritt abgesagt BERLIN Nach seinem überraschenden Verzicht auf den Start beim Eurovision Song Contest (ESC) hat Sänger Andreas Kümmert kurzfristig einen Auftritt abgesagt. Wie die deutsche Zeitung «Bild am Sonntag» berichtete, hätte der Musiker am Samstag im fränkischen Karlstadt auftreten sollen. Noch am Nachmittag seien Karten erhältlich gewesen. Erst zwei Stunden vor dem geplanten Konzert hätte Kümmert dem Veranstalter mitgeteilt, dass er nicht auftreten werde. Als Begründung habe Kümmert angegeben, er sei zu sensibel, ihm wäre gerade alles zu viel, berichtete die Zeitung. Das Konzert solle nach Angaben des Veranstalters im April nachgeholt werden. (sda/dpa) Vanessa Klöpping wusste mit virtuosem Spiel zu überzeugen. (Fotos: Paul Trummer) Klarinetten-Fee sorgt für zauberhaftes Frühlingserwachen Bewundernswert Im Rahmen der Vaduzer Podiumskonzerte vollbrachte die junge Klarinettenspielerin Vanessa Klöpping am Sonntagvormittag gemeinsam mit Pianistin Yukie Togashi eine musikalische Glanzleistung. Was lange währt ... VON ASSUNTA CHIARELLA Warren-Beatty-Film nach 40 Jahren fertig ie Podiumskonzerte im Rathaussaal Vaduz gehören inzwischen zu den Juwelen der klassischen Musikszene. Daher war der grosse Publikumsandrang am Sonntag keineswegs erstaunlich. Entsprechend freute sich Moderator und Dirigent Graziano Mandozzi über das internationale Interesse. Vor dem Konzert hielt der Musikwissenschaftler Mandozzi einen kleinen musikalischen Exkurs zur Klarinettengeschichte. Dabei würdigte der erfahrene Komponist die tiefgründigen Kompositionen von Mozart und hob LOS ANGELES Hollywood wartet seit Jahrzehnten. Aber jetzt scheint USRegisseur Warren Beatty seinen 1976 begonnenen Film über den Industriellen Howard Hughes doch endlich fertigzustellen. Das Filmportal imdb.com kündigt das bisher «titellose Warren-Beatty-Projekt» für 2015 an. Und die «New York Times» berichtete am Samstag unter Berufung auf Projektteilnehmer, dass der Streifen zum Jahresende in die Kinos kommen dürfte. (sda/dpa) Begeisterte Zuhörer: Bürgermeister Ewald Ospelt und Gattin Bettina. D zugleich die aussergewöhnliche Dynamik der Klarinette hervor: «Diese zeigt sich in leisen über schrille Töne bis hin zu nachdenklichen und jazzartigen Klängen.» In diesem Zusammenhang lobte Mandozzi die wundervolle Akustik im historischen Rathaussaal und bedankte sich bei den Politikern des Landes: «Die persönliche Präsenz ist durch nichts zu ersetzen. Denn diese ist wichtig, um die jungen Künstler anzuspornen und zu ermuntern, weiterzumachen», betonte Mandozzi. In der ersten Reihe sassen Bürgermeister Ewald Ospelt und seine Gattin, die sich kaum ein Podiumskonzert entgehen lassen. Mit hingebungsvoller Grazie Auf dem Programm standen Werke von Francis Poulenc, Henrik Crusell, Malcom Arnold und Alexis Ciesla. Aufgeführt wurde ein erfrischendes Repertoire, passend zum Frühlingsanfang mit Vanessa Klöpping und der Pianistin Yukie Togashi. Vanessa Klöpping stammt aus Buchs und erhielt bereits im Alter von sieben Jahren ersten Klarinettenunter- richt bei Sabina Grimm. Die junge Klarinettistin wurde von «Musizieren in Liechtenstein» ausgezeichnet und ist zudem Trägerin der Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Die Pianistin Yukie Togashi stammt aus Japan. Dort begann sie schon als Fünfjährige mit dem ersten Klavierunterricht. In Tokyo beendete sie 2002 ihre Ausbildung zur Pianistin mit Auszeichnung. Die beiden jungen Musikerinnen bewiesen mit ihrem bemerkenswerten Auftritt, dass noch so unterschiedliche Instrumente zu einem harmonischen Ganzen verbunden werden können und dadurch deren wahren Potenziale zum Ausdruck gelangen. Höhepunkt des Konzerts war der gemeinsame Auftritt mit den Gastmusikern Eva-Maria Morillo, Natalia Téllez Ramirez und dem Klarinettenensemble «Brügelbeisser». Besonders bewegend waren gefühlvolle Interpretationen wie diejenige der Romanza von Francis Poulenc sowie Languido von Malcom Arnold. Darin kam all die Lieblichkeit und Hingabe der Klarinettistin und ihrer Piano-Begleiterin zum Ausdruck. Am Ende schenkte Vanessa Klöpping dem enthusiastischen Publikum noch eine Zugabe. Vor dem Mittagsimbiss verkündete Mandozzi, dass all die jungen Musiker, welche im Rathaussaal aufgetreten sind und noch auftreten werden, ihre Werke auch in Altersheimen und Schulen aufführen werden, um dadurch all denjenigen den Zugang zur Musik zu ermöglichen, die bis anhin weder die Chance noch die Möglichkeit dazu hatten. Und dann verabschiedete sich Mandozzi mit einem herzlichen: «Arrivederci, bis zum nächsten Podiumskonzert, am Sonntag, dem 19. April.» ANZEIGE Weiterentwicklung der Internationalen Musikakademie Viertes Galakonzert Weltklanggenuss und ein unglaubliches Reifeniveau bei jedem der auftretenden Künstlerinnen und Künstler erlebte das einmal mehr in grosser Zahl erschienene Publikum im vollen Schaaner SAL beim gestrigen vierten Galakonzert, das die Internationale Musikakademie darbot. Das hohe Fachniveau junger Interpreten sei dank zahlreichen Sponsoren möglich, betonte Drazen Domjanic, letztens auch dank der Alexander S. Onassis Public Benefit Foundation, deren Repräsentanten im Saal waren. Durch das Konzert führten die zwei Schwestern Danae und Kiveli Dörken, die man ebenfalls als Pianistinnen in Liechtenstein kennt. Sie gehören zur wachsenden Anzahl der Stipendiaten und Absolventen der Internationalen Musikakademie aus Nendeln. Dass sich diese Musikinstitution dynamisch entwickelt, bezeugte der kurze Film über das neu gegründete Kammerorchester im Aktivitätsrahmen der Akademie. Unter den Mitgliedern herrscht ein förderndes Arbeitsklima, Freude am Musizieren und die Überzeugung, dass Musik auf hohem Niveau Essenz und Chance für die Zukunft ist. Der Film gab dem Schaaner Publikum einen Überblick über den breiten Fächer externer Tätigkeiten. Klavier hatte die Oberhand Dort hatte das Klavier die Oberhand und dominierte das 19. Jahrhundert. Danae und Kiveli Dörken spielten ein Werk von Manfred Schmitz. (Foto: Trummer) Wie Klammern wirkten zwei Werke Felix Mendelssohn-Bartholdys. Zuerst überzeugte der 12-jährige Arsen Dalibaltayan aus Armenien im Rondo mit Technik, lebhaftem Finale und keiner Effekthascherei. Er bot die romantische Dramatik an. Ganz am Konzertende wurde der deutsche Komponist aus Hamburg noch- mals im 1. Satz des Klaviertrios Nr. 1. ausgeführt. Das Trio Sara und Andreas Domjanic samt Vid Veljak bot dieses Œuvre in italienisiertem Stil und Cantabile an. Sie betonten vitale Energie, die in diesem Stück mehr mit Agitato als mit Allegro steckt. «Une larme» («Eine Träne») von Gioacchino Rossini wurde mit Trau- er und Intimität vorprogrammiert. Aber das Duo Vid Veljak (Kroatien) und Anna Ulajewa aus der Ukraine vermochten auch optimistischere Klänge zu finden. Die dezente Begleitung führte dank Präzision zum Lichtlein am Ende des traurigen Tunnels. Lyrische Sequenzen endeten mit Humor des italienischen Komponisten. Die beiden deutschgriechischen Moderatorinnen spielten anschliessend ein Werk des 2014 verstorbenen Autors Manfred Schmitz, der speziell für die beiden Schwestern «Griechenland» schrieb. Im Zentrum steht der berühmte Tanz Sirtaki aus dem Film «Der Grieche Sorbas» (1964). Es war ein Ohrengenuss, ein dramatisierter Dialog auf vier Händen. Weitere imposante Darbietungen Dann im Reigen ausnahmslos ausgezeichneter Pianisten glänzte der 14-jährige Robert Neumann im «Mephisto Walzer» von Franz Liszt. Er zauberte metaphysische Unruhe, Herzschläge des Teufels, Euphorie mit Melancholie gemischt, technisches Experimentieren mit erprob- ten Schattierungen heraus. Der Teufel tanzte in den Noten und Robert Neumanns Finger tanzten virtuos auf den Tasten. Trotz des so jungen Alters versteht er völlig die verkappte Philosophie des Werks. Mit Klavierbegleitung (Anna Ulajewa) glänzte auf der ganzen Linie die süsse 10-jährige Geigerin Anna Schultsz. Sie bot dynamisch, lyrisch und sentimental ihre eigene Interpretation im Hispanorepertoire («Havanaise» von Camille Saint-Saens) an. Dazu zeigte sie eine perfekte Zusammenarbeit mit der älteren Pianistin. Mediterran wirkte das Werk «Danse rituelle du feu» («Ritueller Feuertanz») des in Cádiz geborenen andalusischen Komponisten Manuel de Falla. Das griechische Temperament der Danae Dörken knüpfte an jenes des berühmten Spaniers an und präsentierte eine persönliche jazzmässige Interpretation. Am Ende bedankte sich Drazen Domjanic bei zahlreichen Sponsoren, Gönnern für die langjährige Unterstützung. Auch dank ihnen können wir das grandiose Musikniveau in Liechtenstein erleben. (wipi)
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