Ausgabe 1/2015 www.businesscourage.com Für bessere Geschäfte Gegen den Schwarm Alte Stärke, neuer Mut Mythos Fachkräftemangel Breakthrough-Berater Matthias Kolbusa im Selbsttest Wie werden Unternehmen und Mitarbeiter zukunftsfähig? Cleverheads-CEO Martin Gaedt: „Schluss mit faulen Ausreden!“ Anzeige Thema Für bessere Geschäfte 3 Businesscourage. Wie Zivilcourage. Nur mit Business. 858 FANTOM ENGINEERS OF EMOTIONS Impressum Das Magazin „Businesscourage“ erscheint alle drei Monate als unabhängige Sonderveröffentlichung im Handelsblatt, Teilauflage Bayern. Nächste Ausgabe: September 2015 Herausgeber: Businesscourage Haimerl&Haimerl GbR Schmidbauerstr. 31 81737 München Tel. 089 / 67805-899 [email protected] www.businesscourage.com Christian Haimerl (V.i.S.d.P.) Titelseite: Grafikmotiv „Gegen den Schwarm“ Ariston Verlag und „Hauptmann & Kompanie“ Werbeagentur, Zürich w w w.f ra u s che r bo a t s . co m O h l s d or f , Aus t r i a www.facebook.com/frauscherboats Autoren dieser Ausgabe: Dr. Martin Stuchtey, Johannes Elsner, Kerstin Ott, Barbara Liebermeister, Paul Weber, Christian Haimerl, Jochen Höchstötter, Kurt-Georg Scheible, Martin Gaedt Layout / Grafik / Satz Häusler & Bolay Marketing GmbH, Bayreuth Anzeigen: [email protected] Druck: COS-Druck, Hersbruck engineers of emotions In den vergangenen fünf Jahren habe ich ein dutzend Unternehmen vertrieblich betreut und dabei mehr als 1.000 Unternehmen besucht. Ich erlebe einen repräsentativen Querschnitt durch die deutsche Unternehmenslandschaft und stelle fest: Bessere Geschäfte entstehen in besseren Unternehmen, geführt von besseren Unternehmern mit den besseren Mitarbeitern. Rückgrat und Courage mögen altmodische Tugenden sein. Doch genau sie machen den Unterschied: Man spürt sofort, ob ein Unternehmen couragiert geführt wird. Ich würde sogar sagen, man kann es schon am Telefon hören. Meist zieht sich dieser erste Eindruck wie ein roter Faden durch das ganze Unternehmen. Bekanntheit, Vertriebserfolg, Renditen, Identifikation der Mitarbeiter – wie ein unsichtbares Schmiermittel sorgt Courage dafür, dass der ganze Laden besser läuft. Mehr noch: sich besser anfühlt. Für die Mitarbeiter ebenso wie für Kunden, Besucher und Kooperationspartner. Es macht nicht nur mehr Spaß, mit couragierten Unternehmen Geschäfte zu machen – es macht auch mehr Sinn. Vor allem macht es Sinn, sich zunehmend auf diese Unternehmen zu konzentrieren. Warum? Weil couragierte Unternehmen ihren Vorsprung weiter ausbauen werden. Mit Hilfe einer neuen Generation von Mitarbeitern, die bestens ausgebildet ist und zunehmend die Sinnfrage stellt. Karriere, Geld und Aufstiegschancen beantworten diese Frage nicht. Courage schon. Businesscourage wird so zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor im Kampf um anspruchsvollere Mitarbeiter. Mehr noch: Businesscourage entscheidet, ob ein Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist oder nicht. In ihrer Studie „Bayern 2025“ sprechen die beiden McKinsey-Analysten Dr. Martin Stuchtey und Johannes Elsner vom Ende der Arbeit, wie wir sie kennen. Die dafür nötigen Veränderungen schaffen nur couragierte Unternehmen mit ebensolchen Mitarbeitern. Aber was ist Businesscourage? Wie entsteht sie? Wie erkennt und fördert man sie? Auf diese Fragen gibt es keine absoluten Antworten. Nur viele wertvolle Anregungen. In diesem Magazin. Von Menschen, die aus Überzeugung couragiert agieren – businesscouragiert. Ihr Christian Haimerl Herausgeber Inhalt Christian Haimerl Matthias Kolbusa Dr. Martin Stuchtey, Johannes Elsner Hier könnte Ihr Name stehen. Gegen den Schwarm gedreht Seite 4 Seite 6/7 Alte Stärke, neue Wege Seite 8/9 Ernst Haile Thomas Dory Barbara Liebermeister Paul Weber Sabine Zeiner Magdalena Enzinger Kerstin Ott Roland Polte Jochen Höchstötter Kurt-Georg Scheible Martin Gaedt Viel heiße Luft. Dazu saubere Energie. Zurück auf „los“ Leben Sie vor, was Sie fordern! Wer heute gut verdient, hat gestern gut entschieden Wer führen will, muss zuhören Management by Wertschätzung Mut zum Unternehmertum Peking, Philadelphia, Vilsbiburg Stille Reserven finden und heben Raus aus der Win-Win-Falle! Fachkräftemangel – eine faule Ausrede Seite 10 Seite 12 Seite 14 Seite 14 Seite 15 Seite 15 Seite 17 Seite 18/19 Seite 19 Seite 20 Seite 22 4 Thema Für bessere Geschäfte Hier könnte Ihr Name stehen. Oder einer, den Sie empfohlen haben. Wer in diesen Zeiten ein Magazin gründet, muss ein ganz klein wenig verrückt sein und heftig gegen den Strom schwimmen. Er muss Papier mögen, Geschichten und Menschen. Er muss überzeugt sein, dass das gedruckte Wort mehr Gewicht hat als das digitale und außerdem davon, dass eine persönliche Begegnung mehr bewirkt als eine virtuelle. Von beidem bin ich überzeugt. Businesscourage sollte von Anfang an Gewicht haben. Es sollte begreifbar und erlebbar sein. Eine Website oder eine Social-MediaBewegung wäre zu wenig gewesen: Es hätte zu wenig gewirkt und damit zu wenig bewirkt. Die ersten Reaktionen zeigen: Businesscourage regt an und auf. Es wird äußerst kontrovers diskutiert. Jede(r) hat dazu etwas zu sagen. Niemandem ist es egal. Niemand schweigt. Gut so! Denn Businesscourage hat ebenso viele Facetten wie Gesichter. Einige davon werden in diesem Magazin gezeigt. Sie geben dem Begriff einen ersten Eindruck, erste markante Konturen. Viele weitere werden folgen. Businesscourage ist eine Plattform. Ein Magazin. Ein Ort zum Austausch. Eine Gelegenheit, aktiv zu werden und etwas zu bewegen. Damit Businesscourage zunehmend gelebt wird und dort ankommt, wo sie am meisten bewegt: In den Köpfen der Menschen. Zivilcourage ist da schon. Das ist absolut gut so und wichtig. Aber braucht eine prosperierende Gesellschaft nicht beides? Menschen mit Rückgrat und Gerechtigkeitssinn, die eingreifen, wenn etwas schief läuft. Dazu aber auch couragierte Gründer und Unternehmer, die bewusst ins Risiko gehen, um ihren Traum zu realisieren? Und das, obwohl sie befürchten müssen, dass sie nicht nur finanziellen Schaden nehmen, sondern auch mit Spott und Häme bedacht werden, wenn es nicht klappt. Benötigen Unternehmen nicht Mitarbeiter, die ihre Stimme erheben, wenn sich die Dinge in die falsche Richtung entwickeln? Die Ideen auch dann äußern, wenn es fachlich oder hierarchisch eigentlich gar nicht ihre Aufgabe wäre? Gefragt sind außerdem Führungskräfte, die über ihren eigenen Schatten springen können. Die es nicht nur akzeptieren, sondern auch fördern, wenn ein fachlich Untergebener die bessere Idee hat. All dies hat nach meinem Verständnis viel mit Courage zu tun, mit Businesscourage. Es gibt aber ganz sicher noch viel mehr Aspekte, deshalb bin ich gespannt, was sich aus diesen ersten Ansätzen entwickeln wird. Ich hoffe darauf, dass viele gute Anregungen kommen. Was ist Businesscourage für Sie? Woran erkennt man Businesscourage? Wer ist aus Ihrer Sicht besonders (business) couragiert? Wer sollte mitdiskutieren? Wer sollte in diesem Magazin portraitiert werden? www.businesscourage.com Sagen Sie es uns! Businesscourage lebt vom Mitmachen, nicht vom Wegsehen. [email protected] kallejipp / photocase.de 6 Thema Für bessere Geschäfte Thema Für bessere Geschäfte 7 Gegen den Schwarm gedreht. Matthias Kolbusa verhilft Unternehmen und Menschen zu BreakthroughGeschäftsmodellen, indem er sie gegen den Schwarm dreht. Wie er das macht? Extrem analytisch. Außerdem schonungslos ehrlich und ziemlich hartnäckig, wie ich im Selbsttest mit ihm zu spüren bekomme. Von Christian Haimerl „MIR WÄR DAS ALLES VIEL ZU ANSTRENGEND!“ Ungefähr so muss sich ein seltener Käfer fühlen, wenn er von einem Insektenforscher mit Taschenlampe und Lupe begutachtet wird. Nackt und verunsichert. Gut – ich bin nicht nackt. Aber ich werde aus zwei stahlblauen Augen analytisch begutachtet. Grelles kaltes Licht strahlt von der Decke. Ich spüre den Schweiß in meinen Achseln, während ich meine Ist-Situation an das FlipChart pinsele. Als ich fertig bin, schüttelt Matthias Kolbusa missbilligend den Kopf. „Also Herr Haimerl – ganz ehrlich: mir wär das alles viel zu anstrengend!“ Ich nicke reflexartig und merke zugleich, wie mir der Ärger in die Kehle steigt. Ganz doof bin ich nun auch nicht. Als Vertriebsberater zudem nicht gerade erfolglos, um es zurückhaltend zu formulieren. Aber ich schlucke meinen Ärger runter, nicke zaghaft und sage nur: „Genau. Deshalb sind wir heute hier.“ Hier und heute bedeutet Hilton Airport am Flughafen München. Ehemals Kempinski. Schmuckloser Besprechungsraum. Kaltes Licht. Keine Fenster. Ich habe Matthias Kolbusa zu Hilfe gerufen, weil ich spüre, dass meine strategische Ausrichtung schärfer werden muss: klare Spezialisierung, höhere Rendite. Das sind die Eckpfeiler meiner Idee. Weiter bin ich noch nicht gekommen, da mich das Tagesgeschäft regelmäßig verschluckt und verhindert, dass ich meine Pläne konkretisiere und in die Tat umsetze. Deshalb lasse ich mich nun coachen. Von Matthias Kolbusa: erfolgreicher Unternehmensberater, Buchautor und Speaker. Er wurde mir als „Sheriff“ empfohlen. Als einer, der einen auf die Spur bringt, wenn man einen Haufen Ideen, aber noch keine richtige Richtung hat. Einer, der antreibt und auf den Fersen bleibt. Teuer. Sauteuer sogar. Ein harter Hund. Genau das, was ich jetzt brauche. So wie Matthias Kolbusa nun vor mir steht und meine Lage nüchtern analysiert, erinnert er mich ein wenig an Commander Data aus Star Trek: emotionslos, blitzschnelle Erfassung, Prozessor im Kopf. Kolbusa starrt kalt auf das Flip Chart. „Okay“, sagt er und atmet tief durch. Dann schaut er mich an und fragt: „Wofür sind Sie auf der Welt?“ Jetzt bin ich es, der starrt. Sprachlos. Die Frage aller Fragen. Gestellt unter gleißendem Neonlicht. Was soll man darauf antworten? Politisch korrekt, dass man einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten will? Emotional korrekt, dass man seine Frau liebt? Rücksichtslos ehrlich, dass man eigentlich nur für diesen einen Moment lebt, wenn 50 Zentimeter Neuschnee gefallen sind, der Himmel über einem strahlend blau ist und man mit Gänsehaut die erste Spur in den Hang zieht? Die Frage einfach weglachen? Sieht nicht so aus, als würde das bei Kolbusa funktionieren. „Wofür empfinden Sie Leidenschaft?“ Er starrt zurück. Wartet auf eine Antwort. Peinliche Stille. Er erlöst mich mit einer abgeschwächten Version: „Ich meine – was können Sie besonders gut? Wofür empfinden Sie Leidenschaft?“ Gut. Schon einfacher. Spontan denke ich zwar noch immer noch an Skifahren, aber dann schalte ich doch um und sage stattdessen ein wenig zu schnell: „Verkaufen!“ Klappt genau gar nicht. Kolbusa wird wieder zum Insektenforscher. Sieht mich durchdringend an. Ich fühle mich ertappt. Er hat natürlich Recht: Verkaufen ist bei mir nur ein Talent, keine Leidenschaft. Ich bin gut darin, kein Zweifel. Sehr gut sogar. Kolbusa schweigt mich laut an. Ich schlucke schwer und sage: „Wirkung.“ „Wirkung?“ „Genau. Wirkung. Und Überzeugungskraft.“ Zwischen seinen Augenbrauen bildet sich eine skeptische Falte. Ich sehe ihm an, dass er damit nichts anfangen kann. Also erläutere ich: „Da draußen wird viel zu wenig Wert auf Wirkung gelegt wird. Ich weiß, ich weiß – ich stehe hier heute unrasiert vor ihnen. Kein Sakko, keine Krawatte, abgelaufene Schuhe.“ Kolbusa sieht mich verwundert an, aber ich bin noch nicht fertig: „Doch, doch – ist mir schon klar, welchen Eindruck das auf Sie gemacht haben muss! Der Unterschied aber ist: Im Gegensatz zu den meisten anderen ist mir all das bewusst! Ich kenne diese Defizite, wäge ab – entscheide mich bewusst dafür oder dagegen. Ich sehe sofort, ob jemand authentisch wirkt und damit vom Kunden auf den ersten Blick ernst genommen werden kann oder nicht. Eine Grundvoraussetzung für Vertriebserfolg. Und dann erst die Kommunikation. Sie glauben ja gar nicht, wie viel unsinniges und überflüssiges Zeug den Kunden erzählt, gezeigt und geschrieben wird. Oft auch noch falsch. Manchmal wundere ich mich, dass da draußen überhaupt Geschäft gemacht wird.“ Kolbusa verzieht keine Miene. Also fahre ich fort: „Ich vergleiche das gern mit dem Sport: Kein Läufer käme auf die Idee, sich einen Startblock weiter hinten reinzustellen als er muss. So gut können Sie gar nicht sein, dass Sie an den anderen dann noch vorbeiziehen. Im Berufsleben ist das anders. Da starten ganze Heerscharen von Verkäufern einen Startblock zu weit hinten. Und mit ihnen die Unternehmen. Ich schätze, dass deutschen Unternehmen allein durch die schlechte Außenwirkung ihrer Vertreter zehn Prozent Umsatz durch die Lappen gehen. “ Kolbusas Gesichtsausdruck hellt sich auf. Ich bin erleichtert. „Okay“, sagt er und steht auf. „Damit kann ich arbeiten.“ Geht an den Flip-Chart. Schnappt sich einen roten Stift und fängt an. „Wenn Sie richtig erfolgreich werden wollen, geht es im Kern immer um drei Komponenten“, sagt er und kritzelt. „Dort aktiv werden, wo Können auf Bedarf trifft.“ Ich erkenne zunächst nur eine Eins, eine Zwei und eine Drei. Den Rest kann ich nicht lesen. Er klopft mit dem Stift auf die Punkte und erklärt: „Erstens `Need´, zweitens `Passion´, drittens `Können´.“ Ich nicke zustimmend, obwohl ich nichts verstanden habe. Er merkt es mir an und sagt: „Sie brauchen Unternehmen mit einem hohen Bedarf und folglich mit hoher Zahlungsbereitschaft, außerdem müssen Sie Leidenschaft mitbringen für das, was Sie tun und dazu natürlich die Foto: Thorsten Jochim Matthias Kolbusa ist Strategie- und Veränderungsexperte, der Mittelständlern und DAX-Unternehmen dabei hilft, Breakthrough-Geschäftsmodelle zu entwickeln und die dafür notwendigen Veränderungen geschickt zu managen. Daneben coacht er Manager und Entrepreneurs. nötige Qualifikation. Aus diesem Dreieck lässt sich eine Produktrutsche ableiten, mit der Sie in den Markt kommen.“ Er malt eine Y-Achse an den Flipchart. Dann eine X-Achse. Danach eine Kurve. „Produktrutsche“, sagt er. Spannend. Kolbusa sieht die Fragezeichen in meinem Gesicht. „Ist eigentlich ganz einfach: Wenn Need, Passion und Können klar sind, brauchen Sie ein Einstiegsprodukt. Geringer Preis, geringes Risiko für den Kunden. Hoher sichtbarer Nutzen. Dann ein Folgeprodukt. Höherer Preis. Und danach am besten so etwas wie einen Dauerauftrag.“ Passend zu seinen Worten fährt der Stift die Kurve entlang. „Mhm“, sage ich und nicke wissend, frage aber vorsichtshalber: „Und was bedeutet das genau?“ Kolbusa legt den Stift in die Rinne am unteren Ende des Flip-Chart, reibt sich rote Farbe von den Fingern und sagt: „Das wird Ihre Hausaufgabe.“ Setzt sich. Schweigt. Zunächst bin ich verwirrt. Fast ein wenig verärgert. So wenig Show? Für so viel Geld? Doch je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir der Wert dieser beiden Stunden: Ich habe nun einen klaren Ansatz und eine klare Richtung. Dort aktiv werden, wo Leidenschaft und Können auf Bedarf treffen. Konsequent und konzentriert gegen den Schwarm agieren. Was in meinem Fall bedeutet: Wunsch und Wirkung in Einklang bringen, verschenktes Potenzial heben, Überzeugungskraft im Vertrieb stärken – vom ersten Eindruck bis zum Abschluss. Zweieinhalb Stunden hat Matthias Kolbusa benötigt, um einen Berg von Eindrücken und Ideen mit Wegweisern zu bestücken. Jetzt gilt es, die Tour zu planen, die Route in Teilabschnitte einzuteilen und schließlich loszumarschieren. Die Road of success reflektieren Das Coaching dauert sechs Monate. Es beinhaltet zwei persönliche Workshops und die laufende Begleitung per Telefon und E-Mail. Wie das konkret aussieht, erfahre ich vier Tage später per E-Mail von Matthias Kolbusa: „Möchten Sie mir eben zusenden, was Sie aus der Sitzung mit mir gezogen haben und was Ihr Plan für die nächsten drei Monate und in diesem Sinne für die nächsten ein bis zwei Wochen ist? Dann sollten wir in Kürze etwas ausgiebiger telefonieren, um die ´Road of success` zu reflektieren. Wann wollen wir das machen?“ Mir dämmert, warum der Mann sein Geld wert ist. 8 Thema Für bessere Geschäfte Thema Für bessere Geschäfte 9 Bayern 2025 – Mut zur Erneuerung Alte Stärke, neue Wege In Ihrer Studie „Bayern 2025“ sprechen Dr. Martin Stuchtey und Johannes Elsner von der Unternehmensberatung McKinsey vom „Ende der Arbeit, wie wir sie kennen.“ 40% der Arbeitsplätze in Bayern seien in den kommenden zehn Jahren von einem radikalen Wandel betroffen. Unternehmen, Gesellschaft und Behörden seien darauf nicht ausreichend vorbereitet. Foto: Thomas Effinger Was tun? Wie bleibt Bayern spitze? Wo und wie können Dr. Martin R. Stuchtey ist Director des McKinsey Center for Business & Environment, München Unternehmen, Gesellschaft und Politik den Wandel schaffen? Foto: Thomas Effinger Johannes Elsner ist Managing Partner des Münchner McKinsey Büros Exklusiv für „Businesscourage“ denken die beiden Berater in ihrem Autorenbeitrag die eigene Studie weiter. Und zeigen an drei konkreten Beispielen, wie der Wandel gelingen kann – wenn er jetzt aktiv gestaltet wird. ConnectSocial – soziale Kohäsion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. tomogul / ph Keine Geschäftsreise ohne die Bestätigung: „Bavaria is unique.“ Die Welt beneidet uns nicht nur um Oktoberfest und Alpenpanorama, sondern auch um einen innovativen Mittelstand, Marken von Weltrang, Technologiekompetenz und eine leistungsfähige Verwaltung. Bayern hat sich zu einer globalen Leitregion „mit Herz“ entwickelt. Wirtschaftswachstum, Arbeitslosenquote, Produktivität – bei diesen Kennzahlen ist Bayern heute top, Tendenz weiter positiv. Doch die Zeiten wandeln sich. Disruptive globale Trends – von neuen Technologien bis hin zur Verknappung von Ressourcen – stellen bisherige Geschäfts- und Erfolgsmodelle in Frage und werden Wirtschaft und Gesellschaft auch hierzulande verändern. Insbesondere erfolgsgewohnte Institutionen geraten unter Veränderungsdruck. Auch Bayern wird sich auf diese Entwicklung einstellen müssen. McKinsey hat in einer Studie daher nicht nur untersucht, wie es um die Wirtschaftsleistung im Freistaat bestellt ist, sondern auch, wie Bayern bei ausgewählten Zukunftsindikatoren wie Einkommensverteilung, Start-up-Quote, Bildungsmobilität oder Internetzugang abschneidet. Das Resultat: gut, aber nicht in jeder Dimension gut vorbereitet. Denn Bayern wird sich einem völlig neuen Umfeld behaupten müssen: Wirtschaftswachstum ist künftig weder selbstverständlich, noch führt es automatisch zu mehr Beschäftigung. Zunehmende Volatilität gefährdet den Wohlstand, Wohlstandserwartungen stoßen an Ressourcengrenzen. Traditionellen Geschäftsmodellen und Beschäftigungsfeldern droht die Substitution, Hersteller profitieren nicht länger von Größenvorteilen, Konsumenten werden selbst zu Anbietern. Gleichzeitig hängt das Funktionieren der Gesellschaft von der erfolgreichen Aufnahme neuer Bevölkerungsströme ab. Doch der Staat muss seine Handlungsfähigkeit und Effektivität erst wiedergewinnen. Diese Entwicklungen sind eine große Herausforderung – auch für Bayern: Die Veränderungen vollziehen sich schneller und tiefgreifender als jemals zuvor, während gleichzeitig die Veränderungsbereitschaft der Bürger sinkt. Wenn der nötige Wandel vor allem als Bedrohung verstanden wird, bleibt das „Nein“ zu Zukunftsprojekten oft der letzte Ausweg für den Bürger – wie bei einigen Abstimmungen in Bayern jüngst zu beobachten. otocase.de Zukunft der Arbeit. Mit zunehmender Digitalisierung erfährt der Arbeitsmarkt massive Umschichtungen: Wir erleben eine messbare Spreizung der Qualifikationsprofile und steigende Anforderungen an die Beschäftigten, egal welchen Abschluss sie haben. Bayern könnte sich als globaler Vorreiter für neue Arbeitsformen profilieren, ein Kompetenzzentrum für neue digital-unterstützte Arbeitsformen gründen sowie Bildungsinitiativen für exzellentes digitales Lernen in Schulen, Fachhochschulen und Universitäten lancieren. Bayern mobil. Bei der Gestaltung des Wandels können Regionen von den Veränderungsprozessen erfolgreicher Unternehmen und Institutionen lernen, auch wenn sich Aufgaben und Ziele natürlich grundsätzlich unterscheiden. Betrachtet man herausragende Beispiele – einige davon aus dem Inventar bayrischer Erfolgsmarken, von BMW über die Fraunhofer Gesellschaft bis hin zu Bayern München – werden zwei Erfolgsfaktoren deutlich: die Fähigkeit, Vertrauen in den Wandel zu schaffen, und die Fähigkeit, den Wandel zu organisieren. Vertrauen entsteht insbesondere dann, wenn Veränderungen als Chance beschrieben werden können. McKinsey hat 15 Innovationsfelder identifiziert, die sich aus den disruptiven Trends ergeben. Sie verlaufen jenseits geerbter politischer Konfliktlinien und versprechen viel Raum für Mitwirkung und Gestaltung. Drei Beispiele: Gerade für Bayern sind neue Mobilitätskonzepte ein wichtiges Handlungsfeld. Bausteine eines neuen, in Summe leistungsfähigeren Systems sind unter anderem neue Antriebe, autonome Fahrzeuge, Carsharing-Plattformen und ein verändertes Mobilitätsverhalten. Bayern könnte bei der Entwicklung und Umsetzung eines solchen zukunftsweisenden Systems eine Führungsrolle übernehmen. Dies würde nicht nur der ansässigen Industrie den Übergang zu neuen Technologien und Geschäftsmodellen erleichtern. Als Nebeneffekt ließe sich auch die Lebensqualität in den Ballungszentren steigern. Ein erster möglicher Schritt ist die Erarbeitung eines klaren Zielbilds für ein mobiles Bayern der Zukunft. Konkrete Maßnahmen wären zum Beispiel die Einrichtung eines Anwendungszentrums für vernetzte Fahrzeuge und autonomes Fahren, die Forcierung lokaler Kooperationsprojekte oder eine Initiative „Vorfahrt“ zum Abbau typischer Barrieren bei der Einführung neuer Mobilitätskonzepte. Der Staat ist – nicht zuletzt aufgrund begrenzter finanzieller Mittel – zunehmend auf bürgerliches Engagement angewiesen. Seine Fähigkeit zur Mobilisierung stößt aber an Grenzen. Die beruflichen Belastungen der Bürger steigen, privat werden sehr unterschiedliche Prioritäten gesetzt. Bayern braucht daher ein verbindendes politisches Zielbild für eine kohärente Gesellschaft. Gleichzeitig gilt es, Dopplungen zwischen öffentlichen und privaten Initiativen zu reduzieren sowie Bürgerprojekte finanziell und organisatorisch besser zu unterstützen. Dabei müssen auch innovative Finanzierungsformen gefunden werden (Social Impact Bonds). Wandel geschieht nicht von selbst, sondern muss organisiert werden: mit klaren, messbaren Zielen, konsistenter Kommunikation und innovativen Führungsansätzen. So wäre die Einrichtung einer von den Ressorts losgelösten „Delivery Unit“ für wichtige und übergreifende Transformationsprojekte zu erwägen. Eine solche Umsetzungseinheit könnte sich etwa dem Thema Zuwanderung und Integration oder dem langfristigen Umbau zu einem wettbewerbsfähigeren, zirkularen Wirtschaftsmodell mit mehr Ressourcenproduktivität widmen. Ein weiterer Ansatz wäre eine übergreifende Kommission unter Beteiligung wesentlicher gesellschaftlicher Akteure, die sich Themen mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz annimmt. Noch befindet sich Bayern dank zurückliegender Weichenstellungen in einer herausragenden Position. Doch gilt es jetzt, die zu erwartenden Veränderungen ehrlich zu benennen. Die hohe Identifikation der Bayern mit ihrer Heimat darf nicht zur Zukunftsverneinung führen. Das Gegenteil wird der Fall sein, wenn es gelingt, die Vision einer Gesellschaft bayrischer Prägung zu entwickeln, die vordergründige Widersprüche auflöst: die menschlich und technologiebegeistert ist, aufgeschlossen und ehrgeizig, sicher und weltoffen. Fotolia: Wolfgang Filser Von Dr. Martin Stuchtey und Johannes Elsner Anzeige 10 Thema Für bessere Geschäfte Botswana - Namibia - Südafrika - Malawi - Sambia - Tansania Simbabwe - Madagaskar - Uganda - Ruanda - Kenia - Rep. Kongo Oman - Mosambik - La Réunion - Seychellen - Mauritius - VAE Viel heiße Luft. Dazu saubere Energie. Wer? Was? Wieviel? Warum? Ernst Haile, 55 Jahre alt, Prolignis GmbH Holzheizkraftwerke 18 Mitarbeiter, zwei Millionen Umsatz Aus Überzeugung für regenerative Energien Ernst Haile ist Geschäftsführer der Prolignis GmbH. Er produziert nachhaltige Energie und Wärme. Was macht man als Bankangestellter, wenn man seinen Kunden Produkte verkaufen soll, die nicht immer zu den besten im Markt gehören? Mund halten und weitermachen? Die meisten hätten das wohl getan. Ernst Haile nicht. Er kündigt. 1996 ist das. Er macht sich als Investmentberater selbständig, Schwerpunkt nachhaltige Geldanlagen. Es läuft gut. Foto: ediundsepp Gestaltungsgesellschaft, München Er findet und nutzt Gelegenheiten. Eine besonders gute ergibt sich 2006, als Haile zusammen mit einem Partner einen Fonds für sechs Holzheizkraftwerke aufsetzt. Er steigt nicht nur als Investor ein, sondern wird geschäftsführender Gesellschafter der Prolignis GmbH. Auf den ersten Blick so old school, dass man sich verwundert die Augen reibt. Haile spricht leise und mit Nachdruck. Sein Blick ist intensiv, freundlich. Er sitzt im Besprechungsraum seiner Firma. Hinter ihm eine Wand mit Auszeichnungen. In der Ecke ein Modell von dem, was er jetzt macht: Holzheizkraftwerke. Auf den ersten Blick so old school, dass man sich verwundert die Augen reibt, wenn man den grauen Klotz mit den Spielzeugtraktoren sieht. So gar nicht digital, so gar nicht Silicon Valley oder zumindest Berlin Mitte, wo die coolen deutschen Internetbuden sitzen. Stattdessen Industriegebiet Ingolstadt. Typische Kunden haben einen hohen Energieund Dampfbedarf. Kommunen zum Beispiel. „Ein Holzheizkraftwerk produziert Energie und Wärme aus Biomasse“, erklärt Haile. Klingt banal, hat es aber in sich: So ein Kraftwerk ist ein kleines Wunderwerk an Effizienz. Vor allem dort, wo beides benötigt wird: Energie und Wärme. Kunden sind Kommunen und Stadtwerke. Außerdem industrielle Hersteller mit hohem Energie- und Dampfbedarf. Porsche in Leipzig zum Beispiel: „Für Markenhersteller ist es wichtig, dass sie ihren Kunden eine nachhaltige Produktion mit klimafreundlichen Energien nachweisen.“ Wichtiger als der Preis? „So wichtig nun auch wieder nicht“. Haile schmunzelt. 2007 stand das Projekt auf der Kippe. Trotz Kreditzusage wurden 150 Millionen kurzfristig auf Eis gelegt. Man hat es dann doch noch hinbekommen, irgendwie. „Schön war das nicht“, sagt Haile und verzieht das Gesicht. Wie verarbeitet man so etwas? „Ach“, seufzt Ernst Haile und wirkt nun wieder sehr ausgeglichen: „Da gehen Sie am besten zum Fenster und schauen raus.“ Er wartet kurz, genießt die Spannung. „Dann werden Sie erstaunt feststellen, dass sich da draußen nichts verändert hat. Als ob nichts gewesen wäre.“ Das löse zwar nicht das Problem, helfe aber, einen kühlen Kopf zu bewahren. Erlebe Afrika! Abendsonne Afrika ist Ihr Top-Safarispezialist für Reisen in das südliche und östliche Afrika. Ob Individual- oder Kleingruppenreise - unsere erfahrenen Spezialisten beraten Sie in allen Fragen rund um spannende Safaris, Selbstfahrerreisen oder Flugsafaris. Besuchen Sie auch die paradiesischen Traumstrände im Indischen Ozean. Individuell oder im Anschluss an eine Safari! Reisen Sie mit uns zu den schönsten und spannendsten Safariplätzen Afrikas Wir beraten Sie gerne! Foto: Prolignis GmbH Groß, grau, schlau: Ein Holzheizkraftwerk in der Art, wie sie von der Prolignis GmbH projektiert werden. Zur Unteren Mühle 1, D-89290 Buch Tel.: +49 7343/92998-0 Fordern Sie unseren kostenfreien Katalog „Safaris & Traumstrände“ an! Nehmen Sie dienstags abends an unseren Live-Online Vorträgen (Webinare) von und mit Michael Merbeck teil. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.abendsonneafrika.de/webinare 12 Thema Für bessere Geschäfte Anzeige Zurück auf „los“ Von Christian Haimerl Ein zweiter Anlauf. Mit 59. Thomas Dory kann nicht anders. Was macht einer, der vor 15 Jahren das Dosenpfand in Deutschland miterfunden hat, heute? Aus Gülle Geld! Hat zugegebenermaßen noch nicht ganz geklappt, war aber erst der Anfang: Thomas Dory startet gerade seinen zweiten Versuch auf diesem Gebiet. Mit der bert express international GmbH projektiert er Gülle-Veredelungsanlagen nahezu aller Größenordnungen. Mit 59 wird Dory nochmal zum Gründer. Er grinst breit, kratzt sich verlegen am Kopf und sagt: „Das Alter sollte doch nun wirklich kein Argument sein!“ Sollte es nicht. Ist es aber. Eines von vielen, das derzeit in Deutschland gegen das Gründen spricht. Erst recht, wenn man gerade eine Insolvenz hingelegt hat, die einem hierzulande anhaftet wie Hundescheiße. Ein prima Treibstoff für Gülle-Verdelungsanlagen übrigens, weniger gut als Putenkacke zwar, aber das ist ein anderes Thema... „Mir war schon mit 30 klar, dass ich kein Angestelltenleben führen will!“ Warum geht man mit 59 noch einmal ins Feuer? Warum tut man sich das alles nochmal an? All die Zweifel, den Stress, die Rückschläge, die emotionale Achterbahnfahrt? „Weil ich nicht anders kann“, sagt Dory und setzt wieder sein sympathisches Grinsen mit den tiefen Falten auf. „Mir war schon mit 30 klar, dass ich kein normales Angestelltenleben führen will.“ Eine Aussage, die man von vielen Gründern hört. Dazu sollte man aber wissen, dass dieser Mann ein bewegtes Leben hinter sich hat und als Paradebeispiel für Businesscourage dienen könnte: Er hat direkt nach dem BWL-Studium mit Mitte 20 seine erste AG per Leverage-Buyout zuerst ge- und dann verkauft. Wenn er vom entscheidenden Bankgespräch erzählt, zieht es ihn noch heute gestikulierend auf die Beine um vorzuführen, wie er den Filialchef der Bank dazu gebracht hat, ihm den entscheidenden Kredit zu gewähren. Der Verkauf bringt ersten Profit und unternehmerische Bestätigung. Er geht nach Denver, gründet dort mit Studienfreunden wieder. Das Startkapital sammeln sie am Abend per Telefon ein: „Wir haben uns einfach das Telefonbuch geschnappt, Ärzte und Anwälte angerufen und Shares in einer Stückelung von 5.000 oder 10.000 Dollar verkauft.“ Seit dem Film „Wolf of Wall Street“ weiß jeder, wie sowas geht. Aber Dory ist kein Wolf. Sondern einer mit Rücksicht. Und Rückgrat. Zurück in Deutschland arbeitet er zehn Jahre lang als Sanierer. Rettet über 1.000 Arbeitsplätze. Ist gern Chef in brenzligen Situationen. Liebt das Gefühl, den Karren aus den Dreck ziehen zu können. Geht, wenn wieder alles in Ordnung ist und beginnt genau das zu hassen: „Das ist wirklich schwierig! Da hat man alles wieder in geordnete Bahnen gelenkt, persönliche Beziehungen aufgebaut und dann zieht man weiter.“ So lange, bis ihm die Sache mit der Biomasse klar wird. Eine Sache, die buchstäblich zum Himmel stinkt. Eine Sauerei, die so groß ist, dass man sie zum Geschäftsmodell machen kann, nein muss. INSPIR ATION... ... am Fuß der Zugspitze Thomas Dory war erst Unternehmer, dann Sanierer, dann Gründer. Nun ist er gescheitert. Und gründet gleich noch einmal. Dory wird plötzlich ganz ernst. Man spürt, dass ihm das Thema am Herzen liegt: „Da sagen immer alle, dass wir nachhaltig handeln müssen und dann kippen wir 200 Millionen Tonnen Gülle pro Jahr auf unsere Felder“. Keine Lachfalten mehr. Stattdessen ehrliche Empörung. „Ich meine – das muss man sich ´mal vorstellen: Das ist Treibstoff für fünf Atomkraftwerke und wir kippen das auf die Felder – mit allen negativen Folgen – Überdüngung, Gefährdung des Grundwassers mit Nitrat, und so weiter.“ Dory sieht die Sauerei. Er sieht aber auch den möglichen Nutzen für alle Beteiligten. Und das Geschäft, das sich darin verbirgt: Aus Gülle lässt sich nicht nur Energie und Wärme gewinnen. Das Zeug, das hinten aus der Anlage rauskommt, stinkt weniger, ätzt nicht mehr und ist ein viel besserer Dünger als vorher. Als ehemaliger Sanierer erkennt er die Fehler, die er gemacht hat. Also gründet er. Mit 56 wird der Sanierer zum Unternehmer. Er sammelt Kapital ein, besorgt sich ein Darlehen der KfW, Zusagen über weitere Nachrangdarlehen und begeht genau den Fehler, den alle Gründer begehen: Er ist zu optimistisch, unterschätzt Vorlaufzeiten, gerät in die Liquiditätsfalle, muss Insolvenz anmelden. „Dass nach all den erfolgreichen Sanierungen ausgerechnet mein eigenes Unternehmen scheitert, ärgert mich schon“, sagt er zerknirscht. Als ehemaliger Sanierer sieht er die Fehler, die er gemacht hat und erkennt sie. Zu spät zwar, aber früh genug, um für die Neugründung nicht dieselben Fehler wieder zu machen. Noch während wir uns verabschieden, klingelt das Telefon. Dory geht ran. Es ist ein Landwirt, der sich für eine Gülle-Verdelungsanlage interessiert. Dory grinst breit und ist ganz in seinem Element: „Da sind Sie bei mir ja goldrichtig!“ 14 Thema Für bessere Geschäfte Thema Für bessere Geschäfte 15 Leben Sie vor, was Sie fordern! Von Barbara Liebermeister Ein veränderter Umgang mit Mitarbeitern ist der Schlüssel zu einer neuen Kultur in vielen Unternehmen, die für mehr Innovationen dringend benötigt wird. Man kann immer wieder beobachten, dass viele Mitarbeiter und Manager frustriert sind, weil der eigene Spielraum gering ist oder die internen Prozesse zäh und langwierig sind. Doch jede Führungskraft hat die Möglichkeit, in ihrem eigenen Bereich mit einem Paradigmenwechsel anzufangen – und damit letztlich das ganze Unternehmen zu „infizieren“. In einer einer Studie mit dem F.A.Z Institut und forsa wurden nun die wesentlichen Faktoren für den erfolgreichen digitalen Wandel erarbeitet. Die gute Nachricht: Fähigkeiten wie vernetztes Denken und wertschätzendes Verhalten lassen sich trainieren! Die fünf wichtigsten Tipps dieser sogenannten „Alpha-Intelligence“ lauten: 1. Setzen Sie auf Narrenfreiheit! Bewerten Sie Ideen und Vorschläge Ihrer Mitarbeiter nicht nach Ihrem Wertesystem. Motivieren Sie deshalb Ihre Mitarbeiter, die eigenen Projekte und Ideen weiter zu verfolgen. 2. Loben Sie wie aus dem Füllhorn! Anerkennung ist der stärkste Motivator. Viele Mitarbeiter bringt sie dazu, das Maximum aus sich herauszuholen. 3. Achten Sie auf Ihr eigenes Wohlbefinden! Gute Führung fängt bei einem guten Umgang mit sich selbst an. Wechseln Sie Phasen der Anspannung mit solchen der Entspannung ab. 4. Halten Sie Zusagen ein! Menschen brauchen Verbindlichkeit – auch Ihre Mitarbeiter. Halten Sie Termine ein und hören Sie Ihren Mitarbeitern aktiv zu. Wer führen will, muss zuhören 5. Leben Sie vor, was Sie fordern! Das erfolgreiche Führen setzt Authentizität voraus, also Sein statt Schein. Foto: Jan Lauer Barbara Liebermeister berät Topmanager in Sachen Networking und digitaler Intelligenz. Wer heute gut verdient, hat gestern gut entschieden Wer? Was? Wieviel? Warum? Sabine Zeiner, 51 Jahre alt, Wilhelm Gronbach GmbH Gerätetechnik, Oberflächentechnik, Möbeltechik 650 Mitarbeiter, 70 Millionen Umsatz Aus Respekt vor Mitarbeitern und Unternehmen Wenn Sabine Zeiner durch die Werkhallen von Gronbach in Wasserburg am Inn geht, macht sie das, was jeder gute Geschäftsführer im Mittelstand macht: Sie nennt ihre Mitarbeiter beim Namen, erklärt, wer was macht und wofür. An einem Fertigungskorb mit Kleinteilen bleibt sie stehen und greift hinein. Sie nimmt ein noch warmes Stück heraus, dreht es in den Fingern. „Des isch halt Qualität...“, sagt sie mehr zu sich selbst, nickt zufrieden und drückt dem Besucher das Lüfterrad in die Hand. Genau in dieser Liebe zum Detail – in dieser Leidenschaft für das eigene Produkt erkennt man den Unterschied zwischen Beruf und Berufung. „Mittelstand hat mich immer schon fasziniert“, sagt Sabine Zeiner. Aufgewachsen auf der Ostalb in Baden-Württemberg, im Kernland der Hidden Champions, studiert sie Ingenieurwesen, macht sich bereits in den Achtzigern Gedanken über Windkraft, schreibt eine Arbeit dazu. Das Reaktorunglück in Tschernobyl beeindruckt sie so sehr, dass sie etwas tun will. „Ich bin überzeugt davon, dass sich Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen lässt“, sagt Sabine Zeiner und lässt dem Gedanken Taten folgen: Sie wird Stadträtin für die Grünen in Waiblingen und macht zugleich Karriere – erst bei Whirpool, dann bei Bosch, zuerst in Deutschland, dann in Schweden. Was sie dort lernt, prägt sie: „Als Führungskraft müssen Sie vor Foto: Frederic Clermont allem zuhören, um zu verstehen. Das hat viel mit Respekt zu tun – dem größten Wert überhaupt“, sagt sie. Eine Einstellung, die sie bis zur Business Unit Leiterin Wärmepumpen bringt. Für Bosch in Schweden. Seit drei Jahren ist Sabine Zeiner Geschäftsführerin bei der Gronbach Gruppe am Standort Wasserburg. Hier führen die Fäden zusammen: Gronbach ist klassischer Mittelstand. Ein Unternehmen, das Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt, es zumindest versucht. „Wir arbeiten hier am Standort so ressourcenschonend wie möglich, achten extrem auf Stromverbrauch und CO2-Bilanz“, sagt Sabine Zeiner. Aus Kostengründen? Auch. In erster Linie aber aus ehrlicher Überzeugung. Die Grundlage für Authentizität, für Glaubwürdigkeit: „Die Mitarbeiter spüren genau, ob Sie voll hinter Ihren Entscheidungen stehen oder nicht. Und ob Sie vorleben, was sie erwarten.“ Management by Wertschätzung Von Paul Weber Deutschland ist das Land der „Hidden Champions“ und vieler gesunder Mittelständler, um die uns die ganze Welt beneidet. Aber in Zeiten, in denen sich die Märkte und die Rahmenbedingungen in atemberaubendem Tempo verändern, reicht es auch für führende Unternehmen nicht mehr aus, sich nur alle paar Jahre mit der strategischen Ausrichtung zu befassen. Der technologische Wandel und die Globalisierung lassen erfolgreiche Geschäftsmodelle von heute auf morgen scheitern. In der Produktion haben viele Unternehmen einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) etabliert. Die Besten haben einen solchen Prozess auch für die Unternehmensentwicklung. Strategie ist der Weg zu den Wettbewerbsvorteilen von morgen. Wem es heute gut geht, der hat gestern die richtigen Entscheidungen getroffen. Und wer morgen noch kraftvoll zubeißen will, muss heute die richtigen Weichen dafür stellen. Unternehmensentwicklung ist keine Angelegenheit, die man alle fünf Jahre einmal zu erledigen hat. Es ist ein kontinuierlicher, jährlich neu ablaufender Prozess. Die besten unserer deutschen Familienunternehmen verfügen zumeist über ein strategisches Dachpapier, das die Mission, die Vision und die strategischen Ziele für die nächsten sieben Jahre formuliert. Sie haben ein klares Zielfoto, das sie zumindest mit ihren Führungskräften teilen und konsequent umsetzen. Das strategische Dachpapier gibt Antwort auf die Frage: Womit wollen wir morgen unser Geld verdienen? Sabine Zeiner ist Geschäftsführerin der Gronbach GmbH in Wasserburg am Inn. In welchen Feldern wollen wir tätig sein? In welchen nicht? Wie ist unsere Positionierung? Was sind unsere Antworten in einer globalen, digitalen, vernetzten Foto: Melanie Mueller Paul Weber Welt, die sich demographisch ist Mitglied der Geschäftsleitung bei wie strukturell verändert? Wie der Unternehmensberatung „Weissmann & Cie.“. Sein Spezialgebiet ist gestalten wir unsere Wertschöpdie Entwicklung von Vertriebs- und fungskette? Mit welchen KernHandels-Strategien in Familienunterkompetenzen und mit welchem nehmen. Geschäftsmodell? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen gibt Orientierung, Klarheit und Umsetzungsstärke. Dieses strategische Dachpapier einmal alle sieben Jahre neu zu erstellen, reicht nicht aus. Der Unternehmer braucht den Willen, es jährlich auf den Prüfstand zu stellen und sich alljährlich gegen den Widerstand von internen und externen Kräften neu zu erfinden. Es ist jedes Mal ein couragierter, anstrengender Schritt aus der Komfortzone hinaus, wenn man sein strategisches Dachpapier überprüft und sich damit in Frage stellt. Und am Ende muss der Unternehmer Entscheidungen treffen, die das Wohl der gesamten Unternehmerfamilie und der Mitarbeiterfamilien betrifft. Magdalena Enzinger hat Jura studiert und trotzdem gegründet. Ungewöhnlich finden das nur die anderen. Wer? Magdalena Enzinger, 30 Jahre alt, Talentrocket GmbH Was? Vermittlung von Jura-Absolventen Wieviel?12 Mitarbeiter, eine Millionen Umsatz Warum? Warum nicht? Als Magdalena Enzinger nach ihrem Jurastudium Anfang 2012 ihre Optionen abseits der üblichen Karrierewege für Juristen kennen lernen will, kann ihr die keiner so genau sagen. Enzinger wittert ein Geschäftsmodell und gründet gemeinsam mit Yacine Coco die Talentrocket GmbH - einen Spezialanbieter zur Vermittlung von JuraAbsolventen. Talentrocket entwickelt sich prächtig: Neun Mitarbeiterinnen und drei Mitarbeiter sorgen inzwischen dafür, dass Kanzleien, Unternehmen und angehende Juristen sich schneller finden. Das ist eine Frauenquote von fast 75 Prozent. Darunter einige sehr gute Juristinnen, die keine Lust auf das Hamsterrad Großkanzlei hatten und nun für deutlich weniger Geld in einem Schwabinger Start-Up Büro arbeiten. „Natürlich können wir keine sechsstelligen Einstiegsgehälter zahlen“, sagt Magdalena Enzinger. Was überzeugt stattdessen? Die Gründerin überlegt kurz und sagt dann: „Wertschätzung.“ Behauptet jeder. Und doch weiß kaum jemand, wie das geht. Also wie geht Wertschätzung? „Es kommt bei uns wirklich auf jeden an. Wir wissen, dass wir uns gegenseitig brauchen und zeigen das auch. Talentrocket funktioniert nur, wenn alle einen hoch professionellen Foto: Frank Widemann Job machen. Das gilt für die Chefs ebenso wie für die Mitarbeiter.“ Magdalena Enzinger wirkt sehr selbstbewusst und zu- gleich entspannt, irgendwie. Jeans, sportliche Stiefel, weiter Strickpulli. Dennoch spürt man die Entschlossenheit der Gründerin. Die Fähigkeit, anzupacken, wenn es sein muss – was immer wieder der Fall war, in den vergangenen drei Jahren. Warum sie gegründet hat, anstatt den viel einfacheren Weg als angestellte Juristin zu gehen? „Warum nicht?“ fragt sie ehrlich überrascht zurück. „Für mich war das ganz normal. Völlig logisch. Ich hatte da Lust drauf, habe die Chance gesehen und sie einfach genutzt.“ Wo sieht sie sich in zehn Jahren? Magdalena Enzinger sieht kurz ein wenig irritiert aus. Warum stellt man ihr ausgerechnet die dümmste Frage in allen Vorstellungsgesprächen dieser Welt? Genau aus diesem Grund: um zu sehen, wie sie reagiert. Mit Humor und einer Gegenfrage: „Wer kann das schon wissen...?“, grinst sie und fügt hinzu: „Wir wollen auf jeden Fall weiter wachsen. Dann sehen wir weiter...“ Anzeige Thema Für bessere Geschäfte 17 SZD Sportwagen Zentrum GmbH Deutschland MÜNCHEN WIRD NICHT OHNE GRUND DIE NÖRDLICHSTE STADT ITALIENS GENANNT. J E T Z T I N M Ü N C H E N Mut zum Unternehmertum Von Kerstin Ott Kämpfen. Durchhalten. Nicht selten fallen diese Vokabeln, wenn man mit Nachfolgern über das eigene Familienunternehmen spricht. Sich als Sohn oder Tochter ins gemachte Nest setzen? Die Realität sieht oft ganz anders aus. Bei der Recherche zu einem Buchprojekt erzählten mir viele erfolgreiche Nachfolgerinnen in intensiven Interviews von ihren Erfahrungen. Eine hängte ihren Arztberuf an den Nagel, um das Lebenswerk des Vaters fortzuführen und eignete sich innerhalb kürzester Zeit technisches Fachwissen an. Doch das war längst nicht die größte Hürde, die es im Nachfolgeprozess zu überwinden galt. Vielmehr stellten ein Zerwürfnis zwischen Vater und Bruder und eine komplexe Gesellschafterstruktur mit mehreren Familienstämmen die Unternehmerin vor große Herausforderungen. OFT FÄLLT ES UNTERNEHMERN SCHWER, IHR LEBENSWERK LOSZULASSEN. In einem anderen Fall war nicht die Struktur, sondern schlicht der Eigensinn des Vaters ein großes Problem. Bereits Mitte 70, verstand er alle Neuerungen, die die Tochter einführte, als persönlichen Angriff. Eine Unterstützung im Nachfolgeprozess erhielt sie nicht, dafür aber Vorwürfe und jede Menge Druck. Dennoch hielt sie durch, auch den Mitarbeitern zuliebe, für die sie sich verantwortlich fühlte und bis heute fühlt. Diese Geschichte ist kein Einzelfall: Oft fällt es Unternehmern schwer ihr Lebenswerk loszulassen und an die nächste Generation zu übergeben. Für Nachfolger ist es wiederum schwierig, eigene Wege zu gehen, notwendige Innovationen voranzutreiben und einen eigenen Führungsstil zu entwickeln, wenn der Patriarch ihnen ständig über die Schulter sieht und bei anstehenden Entscheidungen auch gerne mal dazwischen grätscht. WIR BRAUCHEN JUNGE MENSCHEN, DIE SICH DIE ÜBERNAHME EINES FAMILIENBETRIEBES ZUTRAUEN. IHREN MASERATI GIBT ES JETZT IN MÜNCHEN. WIR SIND MASERATI VERTRAGSHÄNDLER MIT ZWEI STANDORTEN. IN KÖNIGSBRUNN UND JETZT AUCH IN MÜNCHEN BIETEN WIR IHNEN DIE PREMIUM-BETREUUNG, DIE SIE SICH ERWARTEN. ERLEBEN SIE BESONDERE AUTOMOBILE MIT UNSERER GROSSEN AUSWAHL AN NEUFAHRZEUGEN UND GEBRAUCHTWAGEN. FÜR ERSTKLASSIGE BETREUUNG UND EXZELLENTEN SERVICE STEHE ICH SELBST EIN. IHR FLORIAN KETTERLE, MASERATI MÜNCHEN. Rund 135.000 deutsche Familienunternehmen stehen vor der Übergabe, rund zwei Millionen Mitarbeiter bundesweit sind davon betroffen, so schätzen Fachleute. Für viele Betriebe finden sich keine Nachfolger in der eigenen Familie, sei es aus mangelnder Kompetenz oder weil IHREN GHIBLI GIBT ES AUCH ALS SPARSAMEN DIESEL ODER MIT ALLRADANTRIEB FÜR NOCH MEHR TRAKTION. ABBILDUNG MASERATI GHIBLI MIT SONDERAUSSTATTUNG KRAFTSTOFFVERBRAUCH: KOMBINIERT 10,5–5,9 L/100 KM - CO2-EMISSION: KOMBINIERT 246–158 G/KM - EFFIZIENZKLASSE G–B SZD SPORTWAGEN MÜNCHEN www.maserati.com DACHAUER STRASSE 67 80335 MÜNCHEN Fon: +49 (0) 89 52 011 130 E-Mail: [email protected] www.maserati-muenchen.de SZD SPORTWAGEN ZENTRUM GMBH DEUTSCHLAND DORNIERSTRASSE 12 | 86343 KÖNIGSBRUNN Fon: +49 (0) 8231 340 503 E-Mail: [email protected] www.maserati-schwaben.de „Vor Nachfolgern habe ich großen Respekt. Ein Familienunternehmen zu übernehmen, ist immer eine lebensbestimmende Herausforderung.“ sich die Nachkommen dem Wagnis Unternehmensnachfolge mit all seinem unternehmerischen Risiko und seinen familieninternen Konsequenzen gar nicht stellen möchten. Auch wenn die individuelle Entscheidung verständlich sein mag, eines ist sicher: Wir brauchen junge Menschen, die sich die Übernahme eines Familienbetriebes zutrauen! Eine Nachfolge anzutreten erfordert Courage. Doch auch wenn der Weg kein leichter ist, so gilt es potenzielle Nachfolger zu ermutigen. Indem wir positive Beispiele sichtbar machen, zentrale Erfolgsfaktoren beschreiben und bereits erfolgreiche und potenzielle Nachfolger noch besser vernetzen. Kerstin Ott Als Expertin für Unternehmensnachfolge ist Kerstin Ott seit 2004 im Bereich Mergers & Acquisitions tätig und hat eine Vielzahl erfolgreicher Unternehmensnachfolgen geleitet. Als Initiatorin von „generation töchter“, dem Forum für die weibliche Unternehmensfolge, ist sie Vortragsrednerin und Bestellsellerautorin. Kerstin Ott leitet den Bereich Financial Advisory bei der der DF Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft, Nürnberg. Foto: Christiane Bechler Fotodesign 18 Thema Für bessere Geschäfte Thema Für bessere Geschäfte 19 Peking, Philadelphia, Vilsbiburg Wer? Roland Polte, 53 Jahre alt, Dräxlmaier Gruppe Was? Bordnetz-, Interieur- Elektronik & Speichersysteme Wieviel? 55.000 Mitarbeiter, 3,5 Mrd. Umsatz Warum? Aus Lust an der Verantwortung Der Weg zu Roland Polte führt tief in die niederbayerische Provinz. A92 Richtung Deggendorf. Ausfahrt Landshut. Dann noch eine halbe Stunde über Wiesen und Felder. Vorbei an Weilern mit Namen wie „Gammel“ oder „Öd“. Gleich danach kommt Vilsbiburg. Die Firmenzentrale von Dräxlmaier liegt wie eine Raumstation am Ortsrand. Gleißend weiß und sehr modern. Der Begriff „Hidden Champion“ kommt einem in den Sinn. Betonung auf „hidden“. Klingt nach RENDIte, macht, selbstbewustsein. Ist aber nicht so. Die Dräxlmaier GmbH verkörpert diesen Begriff wie kaum ein anderes Unternehmen: außerhalb der Branche vollkommen unbekannt. Innerhalb der Branche dagegen: Technologieführer, Innovationsführer, Premium. 55.000 Mitarbeiter weltweit produzieren Kernkomponenten für die Autoindustrie. Das klingt nach Selbstbewusstsein, Macht, Rendite. Und will so gar nicht zur warmen Herzlichkeit passen, mit der man im fünften Stock der Firmenzentrale empfangen wird. „Dräxlmaier ist ein Familienunternehmen im Wortsinn: Es gehört Fritz Dräxlmaier“, sagt Roland Polte, lächelt freundlich und bringt dabei zugleich den entscheidenden Unterschied zu seinem letzten Arbeitgeber auf den Punkt. Das war Siemens. Dort war Polte bis 2012 in unterschiedlichsten Positionen 30 Jahre lang tätig. Unter anderem als Vice President der Siemens Ltd. in Peking und zuletzt als Personalchef des Sectors Healthcare in Erlangen. Warum danach Dräxlmaier? Warum Vilsbiburg? „Ich wollte endlich die volle Verantwortung tragen. EndFoto: DRÄXLMAIER Group lich Entscheidungen Roland Polte ist Hauptgeschäftsführer für Personalwesen der Dräxlmaier Group. durchsetzen, die ich auch selbst getroffen habe, hinter denen ich voll stehen kann.“ Polte spricht leise und wohl und Aktionären Rekordprämien zahlen, überlegt. Er ist einer, der meint, was er sagt. dann wird man hier schon nachdenklich.“ Verstanden haben seinen Weggang von SieMehr sagt er dazu nicht. mens nicht viele. Und lässt stattdessen Zahlen sprechen: Von Ein Wechsel in die Ungewissheit? Mit 49? 55.000 Mitarbeitern arbeiten bei Dräxlmaier Aus dem erweiterten Vorstand eines Weltknapp 5.000 in Deutschland. Der Großteil konzerns in die niederbayerische Provinz? der anderen Mitarbeiter sitzt in sogenannten Dabei war genau das nicht die größte HerausBest-Cost-Ländern und fertigt dort. Unter forderung für Polte: „Irgendwann ist nicht anderem in Mazedonien, wo etwa 4.500 Mitmehr der Ort entscheidend, sondern die Aufarbeiter im Dreischichtbetrieb Bordnetze für gabe. Ob Sie die in China erledigen, in den deutsche Autos herstellen. Eine Folge des enUSA oder in Vilsbiburg, ist nebenrangig.“ ormen Kostendrucks der Hersteller. Seine größte Herausforderung war vielmehr der Branchenwechsel von der Medizintechnik Sein Wechsel machte in die Autoindustrie. Der Kulturwechsel vom ihn vom Beteiligten Hersteller zum Zulieferer. „Hier weht schon zum betroffenen. ein anderer Wind. Der Druck ist viel größer“, sagt Roland Polte. Bei Rekordergebnissen in der Automobilindustrie stellt kaum jemand in Deutschland die Frage, wo diese Renditen im Wesent„Wenn die deutschen lichen erwirtschaftet werden. „KonsequenAutohersteller Rekordterweise müsste man sich mit der Frage prämien zahlen, auseinandersetzen, dass die Zulieferer und wird man hier schon deren Mitarbeiter weltweit von diesen Renachdenklich.“ korden auch stärker profitieren sollten“, sagt Polte diplomatisch, lächelt und schweigt. In Auf die Frage, was das genau bedeutet, überlegt Summe ist er nun einfach näher dran. An er eine Weile, wägt jedes einzelne Wort sorgEntscheidungen. An Mitarbeitern. An künffältig ab. „Wenn die deutschen Autohersteltigen Entwicklungen. Sein Wechsel aus dem ler Rekordergebnisse melden, Mitarbeitern Konzern in den Mittelstand machte ihn vom Beteiligten zum Betroffenen, denn während im Supertanker Siemens auch schwerer Seegang nur zu leichten Schwankungen führt, bekommt das Sportboot Dräxlmaier den Wellengang ungefiltert mit. Den grassierenden Fachkräftemangel zum Beispiel. Für Siemens kein so großes Thema. Bei Dräxlmaier dagegen: „Wir haben hier enorme Herausforderungen, genügend qualifizierte Leute zu bekommen“, sagt Polte und seufzt. „Wenige ziehen von München hierher.“ Er deutet aus dem Fenster. In der Ferne ahnt man die Kühlwolke vom Kernkraftwerk Isar eins, in die andere Richtung kann man bei guter Sicht die Berge sehen. Dazwischen viel grün, viel Feld, wenig Lifestyle. Das zieht schon ´mal nicht. Die Bezahlung vielleicht? Auch nicht: Die Renditen, die die Automobilhersteller den Zulieferern zugestehen, lassen nicht viel Spielraum bei den Gehältern zu. Welchen Grund gibt es dann? „Arbeitsinhalte, Identifikation und Motivation“, sagt Polte. Schöne Idee. Aber was bedeutet das genau? „Sie brauchen eine Führungskultur, die Räume lässt, die Offenheit vorlebt. Die kritikfähig ist und Rückgrat hat. Die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ist bei uns vielleicht genau deshalb sehr hoch. Das motiviert ungemein.“ Polte lächelt zufrieden. Er ist angekommen, das spürt man. Stille Reserven finden und heben Von Jochen Höchstötter Die Hidden Champions im eigenen Betrieb zu finden ist nicht einfach. Es erfordert gute Ohren, viel Fingerspitzengefühl und Courage. Die meisten Führungskräfte kennen die Situation: Seit fünf Jahren sitzt „der Mayer“ brav in den Meetings, lächelt freundlich, ist immer da, aber irgendwie auch nicht. Und just, als der Firmeninhaber aus einem Impuls heraus in der Strategiesitzung zur Produktplanung der nächsten fünf Jahre Mayer gezielt nach dessen ehrlicher Meinung fragt, passiert es: Mayers präzise Analyse, seine treffenden Schlüsse und vor allem seine ebenso genauen wie umsetzbaren Maßnahmen verblüffen alle positiv! Wie konnte dieses Potential unentdeckt bleiben? Und was bedeutet das für all die anderen möglichen Mayers, Özdemirs, Islinskis in unseren Unternehmen? „Die Mayers“ sind die „Hidden Champions“ der Unternehmenswelt: fleißig, ergebnisorientiert, zurückhaltend, still. Angestammte Personaldiagnostik und Testverfahren kommen diesem Potenzial nicht auf die Spur. Nötig ist ein Instrument, das anders vorgeht. Das den Mensch in den Mittelpunkt stellt. ValueProfilePlus ist ein solches Instrument: Weiterentwickelt auf Basis der Hartmann Werte Matrix, ein Verfahren aus der klinischen Psychologie, liefert diese Persönlichkeitsprofilierung Ergebnisse, mit denen sich die richtigen Mitarbeiter für die richtigen Aufgaben identifizieren lassen. Vollkommen wert- frei, unabhängig von kulturellem Hintergrund, Geschlecht, Alter, Bildung und Position liefert es zuverlässige Aussagen zu Persönlichkeitstypen und ihren Reaktionsmustern im Stressund Normalfall. So kann auch das stille Potenzial unter den Mitarbeitern erkannt und gefördert werden. Die Herausforderung von Führungskräften ist es, genau diese stillen Reserven in ihrer Organisation zu erkennen – und zu erschließen. Wertvoller Nebeneffekt: Burn-Out wird erkannt. Ziel sollte es sein, schon bei der Bewerberauswahl zu erkennen, dass „der Mayer“ in hohem Maße treffsichere Einschätzungen und Entscheidungen fällen kann, sich aber eben nicht von sich aus aufdrängt und für eine Abwägung von Handlungsoptionen etwas Zeit braucht – was eine ganz neue Perspektive auf die Einsatzmöglichkeiten eben dieses „Mayer“ eröffnet. Und später auch bei der Bestimmung seiner Rolle in schwierigen Projekten. Foto: Monika Wrba Wertvoller Nebeneffekt: Burn-Out Kandidaten werden erkannt und auch solche, die es werden könnten. Man kann gezielt reagieren, bevor Mitarbeiter ausbrennen. Jochen Höchstötter ist Managementtrainer und -coach sowie Experte für Potenzialeinschätzung und -entwicklung. Anzeige 20 Thema Für bessere Geschäfte Raus aus der Win-Win-Falle! Kurt-Georg Scheible ist Unternehmer, Verhandlungstrainer und Autor. Aber vor allem ist er Schwabe. Er kann also nichts dafür, wenn er das Taxameter lediglich als Verhandlungsbasis und Sympathie sind deshalb auf beiden Seiten des Verhandlungstisches noch immer entscheidend. Übrigens bestätigen mir Verhandlungsprofis immer wieder, dass dies auch ihre größte Schwachstelle ist. sieht, der Marktfrau zwei zusätzliche Birnen abschwätzt und unterm Strich einfach immer weniger bezahlt als alle anderen. Es ist ihm in die Wiege gelegt. Scheible nutzt dieses Talent, indem er mittelständische Unternehmen fit macht für zermürbende Verhandlungen mit Konzernen und hat genau darüber nun ein Buch geschrieben: Raus aus der Win-Win-Falle! Denn Win-Win gibt es nicht, so Scheible. Einer verliert immer. Im schlimmsten Fall beide. Also besser gleich auf Sieg verhandeln. Nur – wie geht das? Das Interview darüber sollte eigentlich eine halbe Seite lang werden. Aber Scheible hat natürlich verhandelt... Wie bereite ich mich mental auf Verhandlungen vor? Das beginnt schon weit vor der Verhandlung. Ich empfehle allen Menschen, die viel verhandeln, ein spezielles Mentaltraining. Eine aktive Art der Mediation, die ich selbst auch praktiziere. Wichtig ist, vor und während der Verhandlung die eigenen Gedanken zu steuern, auch das kann man mit der richtigen Technik lernen. Dann gehört eine gewisse körperliche Ausdauer dazu und das Wissen, wie Sie Ihr Denken über Ihren Körper steuern können. Das erstaunt Teilnehmer meiner Vorträge immer wieder, wie schnell und einfach das geht. Kurz gesagt: Mit der Körperhaltung eines Verlierers können Sie keine Verhandlung gewinnen. Welche Rolle spielt die emotionale Ebene, beziehungsweise Sympathie? Verhandeln ist noch immer ein People Business. Es „menschelt“ vor, während und vor allem nach Verhandlungen. Faktoren wie Empathie Kurt-Georg Scheible verhandelt wie ein echter Schwabe: spitzbübisch charmant, aber knallhart. Wie lässt sich Verhandeln trainieren? Durch verhandeln. Und da gibt es jeden Tag unzählige Möglichkeiten, doch die bleiben ungenutzt. Zum Beispiel war ich vorhin auf dem Wochenmarkt und ich liebe es, mit den Markthändlern zu feilschen und immer wieder mal was Neues auszuprobieren. Da lassen sich auch ganz wunderbar Verhandlungstaktiken wie die „Salamitaktik“, eine „überzogene Forderung“ oder eine „Treppenverhandlung“ üben. Auch mit dem Taxifahrer handle ich oft und wenn ich Kleider oder Schuhe kaufe, sowieso. Das sind immer kleine Standardsituationen und je mehr Sie die üben, umso besser werden Sie. Zu wieviel Prozent ist Verhandlungserfolg Vorbereitung? Die Vorbereitung beginnt streng genommen schon Jahre vor der eigentlichen Verhandlung. Je mehr Sie geübt haben und einzelne, auch kleine Standardsituationen sicher beherrschen, umso mehr profitieren Sie in Verhandlungen von Ihrem aktiven Erfahrungsschatz – ähnlich dem Wortschatz in einer fremden Sprache. Dann können Sie in Verhandlungen auch ohne lange Vorbereitung intuitiv und sicher darauf zurückgreifen. Gleichzeitig erhöht sich dadurch auch Ihre Selbstsicherheit und Sie gehen couragierter und selbstbewusster in Verhandlungen. Wie erkenne ich, ob mein Verhandlungspartner pokert? Selbst sehr geübte Pokerspieler können die sogenannten Mikro-Ausdrücke in ihren Gesichtern nicht vollständig verbergen. Das ist auch der Grund, weshalb viele Spieler am Pokertisch dunkle Sonnenbrillen oder tief gezogene Mützen tragen. Deshalb hilft eine gute Menschenkenntnis mit der Fähigkeit, im Gesicht des Gegenübers und seine Körpersprache zu lesen, extrem weiter. Aber ganz sicher sollten Sie nie sein, denn anders als beim Pokerspiel können bei echten Verhandlungen jederzeit neue Karten dazu kommen und Sie wissen nie, ob Ihr Verhandlungsgegner noch ein Ass im Ärmel hat. Hilft schreien, schnauben, Türen schlagen? Donald Trump soll dafür berüchtigt sein... Bei eher ungeübten Verhandlern kann so ein Ramboverhalten schon noch etwas bewirken. Und in der Tat praktizieren viele Einkaufsabteilungen in Deutschland noch ganz bewusst solche Taktiken. Doch wer so ein emotionales Auftreten schon ein paar Mal erlebt hat, der kann damit gut umgehen. Viel schwieriger sind die ruhigen und eher stillen Verhandler, mit den sachlichen, rein auf Fakten und Tatsachen beruhenden Verhandlungstaktiken. Das ist die neue Generation der jungen, eher kühlen Verhandler, denen die heißblütigen Rambos weichen werden. Statt laut schreiend wird dann still und leise exekutiert. Das Interview führte Christian Haimerl Foto: Andreas Hagedorn Verantwortung. Inspiration. Austausch. BdW – Beirat der Wirtschaft e.V. Das Netzwerk für nachhaltige Unternehmerinnen und Unternehmer. www.bdw-deutschland.de Anzeige 22 Thema Für bessere Geschäfte Thema Für bessere Geschäfte 23 HIER WOHNT DESIGN „Absagen sind große Verschwendung. Ein Drittel aller Unternehmen könnte zwei Drittel aller Betriebe mit Top-Bewerbern versorgen.“ Möbel, Leuchten & Accessoires online unter www.ambientedirect.com und auf 5000qm im DesignHaus München Martin Gaedt ist Gründer und Geschäftsführer von www.cleverheads.eu sowie Autor von „Mythos Fachkräftemangel“. Fachkräftemangel – eine faule Ausrede Ein Drittel aller Unternehmen könnte zwei Drittel aller Betriebe mit Top-Bewerbern versorgen. Indem sie diese über Netzwerke wie cleverheads.eu weiterempfehlen. Dafür bekommen die Empfehler Prämien. Die meisten Unternehmen verzichten darauf. Und jagen gute Bewerber stattdessen per Absage vom Hof. Von Martin Gaedt Wissen Sie, wie der VDI die Ingenieurslücke berechnet? Die Zahl der offenen Stellen wird mit Sieben, die Zahl der arbeitslosen Ingenieure mit Eins multipliziert. Oh, eine Lücke. Gäbe es den Ingenieursmangel, müsste der VDI dann so tricksen? Fest steht: Fehlen Fachkräfte, fehlen Umsätze. Fehlen Umsätze, fehlen Steuern. Fehlen Steuern, fehlen Investitionen in Städten und Kommunen. Schließen Kitas und Schulen, ziehen Menschen weg. PASSENDE MITARBEITER ZU FINDEN IST KEINE FRAGE DES ORTES, SONDERN DER EIGENEN HALTUNG. Meßdorf. Altmark. „Als ich den Ort im Navi sah, habe ich mich erschrocken“, gesteht der neue Azubi aus Essen. Ein anderer Azubi kommt aus Bremen nach Sachsen-Anhalt zum landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Metzger. Der Inhaber sagt: „Passende Mitarbeiter zu finden, ist nicht vom Ort abhängig, sondern von der eigenen Haltung.“ „In Heilbronn, da gibt‘s doch nur Audi.“ Die 300 Weltmarktführer und Hidden Champions in seiner Heimat kennt der Absolvent nicht. 70 Prozent der Studierenden wollen nach ihrem Abschluss am Studienort arbeiten. Aber sie haben den Eindruck „Hier gibt`s ja nichts. Hätte ich ein attraktives Angebot, würde ich bleiben.“ Doch 99 Prozent der Unternehmen sind unbekannt und unsichtbar. Fachkräftemangel? Kundenmangel? In beiden Fällen gilt: mehr Marketing, Vertrieb und attraktive Alleinstellung. Nur was tun 80 Prozent der Unternehmen? Sie schalten langweilige Stellenanzeigen. Erwarten Sie auf normierte Stellenanzeigen hochmotivierte Bewerber? Wer macht, was alle machen, bekommt, was alle bekommen. Foto: Viktor Strasse Welche Regeln brechen Sie? Wer sagt, dass Azubis jung sein müssen? ING DiBa setzt auf Azubis Ü50. Darf man das? Läuft! Alle könnten es kopieren. Keiner macht`s. 60 Prozent der Betriebe haben noch nie einen Azubi mit ausländischen Wurzeln eingestellt. Potenzial verschenkt. Jahr für Jahr gehen Ärzte, Ingenieure, Fachkräfte im Wert von 34 Milliarden Euro Bildungsinvestitionen aus Deutschland weg. Warum? Befristete Verträge. Schlechte Bezahlung. Hohe Arbeitsbelastung. Würden Ärzte um verwaltende Tätigkeiten entlastet, hätten sie 60 bis 80 Prozent mehr Zeit zum Heilen. Kein Ärztemangel. 25€ RABATT* Gutschein-Code ADBUSINESS PERSONALGEWINNUNG IST EINE INNOVATIONSFREIE ZONE. Ohne Risiko und Regelbruch keine Innovation. Umgekehrt: Null Risiko + Null Regelbruch = Null Innovation. Personalgewinnung ist eine innovationsfreie Zone. Personalabteilungen stehen oft auf dem Abstellgleis. Der „War for talents“ läuft, selbstverständlich. Weltweit! Wen suchen Sie? Worauf achten Sie? Menschen, die in ihrer Jugend mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, sind im Berufsleben mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit innovativ. Warum? Weil sie Regeln brechen. Stellen Sie Regelbrecher ein? Nein. Personalverantwortliche achten mehrheitlich auf Lücken im Lebenslauf. Lücken haben eine Signifikanz für die Arbeitsleistung von 0,4 Prozent. Finde den Fehler... Ist Ihr Personalmarketing top, werden sich mehr Top-Kandidaten bewerben. Die größte Verschwendung leisten sich Betriebe auf den letzten Metern. Die meisten guten Bewerber – alle in der engeren Wahl – bekommen Absagen. Beim Sport gibt es Gold, Silber und Bronze. Für Bewerber gibt es nur Gold. Ein Drittel aller Unternehmen könnte zwei Drittel aller Betriebe mit Top-Bewerbern versorgen. Sind Sie bereit zu teilen? Empfehlen Sie Top-Bewerber ins Netzwerk! Klingt einfach. Ist einfach. Und clever. Die Bewerberqualität steigt im ganzen Netzwerk. Durch Empfehlungsprämien können Sie sogar Ihre Kosten refinanzieren. Warum machen das nicht längst alle Unternehmen? „Dann geht er ja zur Konkurrenz“, ist der meist genannte Einwand. „Eher hacke ich mir die Hände ab als dass ich Bewerber empfehle“, brüllte ein IHK-Präsident in Hessen. Warum? Die Abgesagten gehen sowieso zur Konkurrenz. Eins steht fest: Solange die meisten Top-Kandidaten vom Hof gejagt werden, gibt es keinen Fachkräftemangel. DesignHaus by Ambiente Direct GmbH Zielstattstr. 32 / München-Obersendling Mo – Fr, 10 – 19 / Sa, 10 – 18 Uhr U3 Aidenbachstraße / Parkplätze vorhanden T. 089 200 600 400 W. www.ambientedirect.com *Dieses Angebot ist ab einem Warenwert von 100 € bis zum 31.10.2015 gültig. 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