Abendvortrag Ästhetikrezeption vom 21. April 2016 mit Maren Polte

Phil.-hist. Fakultät
Graduate School of the Arts
Abendvortrag mit Dr. Maren Polte und Prof. Dr. Wolfgang Ullrich
Ästhetikrezeption - Rezeptionsästhetik
Donnerstag, 21.04.16 / 18-20:30 Uhr / Raum A 022, Uni S, Schanzeneckstrasse 1
Vorträge der Dozierenden mit anschliessender Diskussion.
Maren Polte:
Anmerkungen zur Wirkmacht von Bildern
Dass Bilder uns überall umgeben und nahezu alles visualisieren ist in dem schon
überstrapazierten Begriff der Bilderflut längst zu einem Allgemeinplatz geworden. Seit
Jahrzehnten wird intensiv über ihren ontologischen und epistemologischen Status nachgedacht.
Was Bilder sind, wie wir sie wahrnehmen, welchen Erkenntniswert sie haben, ist umfangreich
untersucht worden und wird es weiterhin. Von den zahlreichen Betrachtungs- und
Umgangsformen beschäftigt sich der Vortrag mit zweien: Der Gleichsetzung des Bildes mit dem
Abgebildeten und der Verwendung eben so verstandener Bilder in der Kunst. Es wird um die
Wirkmacht von Bildern gehen, die in der Rezeption an die Stelle des Abgebildeten treten und
positiv wie negativ eine affektive Dynamik in Gang setzen wie die Wirklichkeit selbst.
Wolfgang Ullrich:
Rezeption als Kompensation?
Der Umgang mit Kunst war während der gesamten Moderne geprägt von Rezipienten, die die
Werke nicht besaßen, sondern sie im Museum, bei Ausstellungen, vielleicht auch nur durch
Reproduktionen auf sich wirken ließen. Sie bemühten sich dabei um eine sekundäre Aneignung,
lernten also, durch diverse Praktiken des Sprechens, Schreibens, Interpretierens das NichtBesitzen zu kompensieren. – Der Vortrag beleuchtet einige der Aneignungspraktiken der
Moderne und grenzt sie von Formen des Umgangs mit Kunst ab, die typisch für diejenigen sind,
welche sie sammeln und besitzen. Er analysiert die soziopolitischen Aspekte des Umgangs mit
Kunst und beleuchtet schließlich, wie heute im Kuratieren und Vermitteln von Kunst zwei primär
nicht-verbale Formen der Aneignung von Kunst an Relevanz gewonnen haben.
Zu Dr. Maren Polte und Prof. Dr. Wolfgang Ullrich
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