DER PILGER KATHOLISCHE PFARRGEMEINDEN ST. GERTRUD NIEBÜLL ST. MARIEN WYK AUF FÖHR ST. JOSEF LECK ST. ELISABETH NORDDORF AUF AMRUM PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 2 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 GEDANKEN GRUSSWORT Liebe Gemeinde, Geraubtes Glück, Gehorsamspflichtig gewachsen. Geknüppelter Gutmacher. Gehungert, geschlagen, gequält, geflüchtetgefunden, gehaltengelebt, gearbeitet, geliebt, gelacht. Geburten. Eins, zwei, drei. Gespielt, getanzt, gesungen, gefeiert. Gefundenes Glück. Garant. Gekränkelt, gestorben, gegangen, gesegnet. Geistesgröße. Gewesen? Brigitte Wulff, Trauerarbeit Föhr · Verwaiste Eltern S-H e.V. Nordfriesland in diesem Monat denken wir besonders an unsere Kinder und Jugendlichen. Ein neues Schuljahr hat begonnen. Oder der Start ins Arbeitsleben. Ich denke oft und gerne an meine Schulzeit zurück. An meine Schulfreunde, Lehrer und Professoren. Und das Gleiche wünsche ich allen, die mit der Schule zu tun haben. In drei Punkten möchte ich das Schuljahr erläutern. Die Schule ist wie ein Stadion: 1. Das bin ich, der Schüler. Ich bin nicht alleine, im Stadion sind viele Läufer die stark sind, die viele Talente mit sich bringen, sie konkurrieren aber sie stärken und tragen sich gegenseitig. Denn jeder Schüler bringt sein eigenes Wissen mit und ist auch bereit, viel Neues zu lernen. 2. Für die Läufer gibt es Trainer, die sie fördern. Die Trainer sind die Lehrer für die vielen Stunden, die für euch sehr lehrreich sein werden. Nicht vergessen, eure Eltern, die immer für euch da sind. Wenn es an manchen Tagen nicht so gut gelaufen ist werden sie da sein um euch zu trösten. Sie werden euch motivieren weiter zu laufen Jahr um Jahr, damit ihr nicht auf der Stecke bleibt. 3. Der liebe Gott. Der stets an eurer Seite ist, der schützend die Hände über euch hält, dass ihr nicht ins Straucheln kommt und hinfallt. Der euch auch viele glückliche Stunden auf dem Siegerpodest beschert. Das kommende Schuljahr bringt für unsere ganze Gemeinde neue Herausforderungen. Wir müssen lernen, einen Glaubensweg vielleicht ohne unseren Kirchenstandort in Leck weiter zu gehen. Und die Botschaft heißt: Auch wenn wir das Gebäude aufgeben, geben wir auf keinen Fall unseren Glauben auf. Unsere katholischen Christen in Leck, Achtrup, Ladelund, Stadum und Umgebung werden nicht im Stich gelassen. Die Phantasie im Glauben soll keine Grenzen kennen. Wir müssen unsere Talente mitbringen, um uns gegenseitig zu tragen. Viele Menschen, so wie der Bürgermeister Rüdiger Skule Langbehn, haben uns ihre Betroffenheit mitgeteilt und Verständnis für unsere Situation. Schade, dass so wenig Menschen die Gottesdienste (nicht nur in Leck) besuchen. Der liebe Gott möge seine schützende Hand über uns halten, damit wir nicht ins Straucheln kommen und fallen. Vielleicht hat der Herrgott Überraschungen parat, von denen wir jetzt noch nichts wissen. Ihr Pfarrer Gerard Rzaniecki 3 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN ≥ Sie spendeten bisher am 4. Juni 7. Juni 14. Juni 21. Juni 28. Juni 5. Juli 12.Juli 19. Juli 26. Juli für die Pfarrgemeinde (Fronleichnam) für die Pfarrgemeinde für die Diaspora für die Pfarrgemeinde für den Hl. Vater für das Maximilian-Kolbe-Werk für die Pfarrgemeinde für die Pfarrgemeinde für die Pfarrgemeinde ≥ Ökumenische Gottesdienste in Niebüll und Leck 120,15 € 322,42 € 425,89 € 388,29 € 430,51 € 524,94 € 449,80 € 482,61 € 380,53 € Foto: Johanna Klug Ökumenischer Gottesdienst 6. September um 10.00 Uhr i m Augarten in Leck Zeltgottesdienst 20. September um 10.00 Uhr auf dem Marktplatz in Niebüll Alle Beteiligten Gemeinden laden herzlich dazu ein. Bitte seien Sie dabei! Foto: Peter Weidemann ≥ Wir erbitten Ihre Spende am Warum ökumenisch, werden Sie vielleicht fragen? 13. Septemberfür die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit für Presse und Rundfunk 20. Septemberfür den Caritassonntag für die Dienste und Werke der Caritas in der Gemeinde und in der Erzdiözese 4. Oktober für den St. Marien-Dom 25. Oktober Weltmissionssonntag für das Werk Missio in Aachen Wir möchten die Vielfalt vor Ort zeigen und gleichzeitig am gleichen Strang ziehen. Das „Wir-Gefühl“ in Niebüll und Leck kann so gestärkt werden. Wir alle möchten die Menschen zu Gott bringen. Wir möchten Segen erfahren und unsere Gemeinschaft stärken. Was uns alle verbindet, in aller Verschiedenheit, ist das gemeinsame Fundament, die Einheit vor Gott. An den verbleibenden Sonntagen ist die Kollekte für die Pfarrgemeinde bestimmt Text: Beate Garstka · Foto: Peter Weidemann 4 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN ≥ Ökumenische Bibelwoche der Niebüller Kirchen Vom 12. bis 16. Oktober 2015 jeweils von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr, richten die fünf christlichen Kirchen in Niebüll wieder eine gemeinsame ökumenische Bibelwoche aus. Die fünf Abende stehen unter der Überschrift „Wissen, was zählt - Betrachtungen zum Galaterbrief“ 12. Oktober Gemeindehaus der ev.-luth.Kirche Pastor Dr. Winter „Der Wahrheit verpflichtet“ 13. Oktober Gemeindehaus der katholischen Kirche Pfarrer Rzaniecki „Zur Rede gestellt“ 14. Oktober 15.Oktober Arche Gemeindehaus Pastor Rau, Adventgemeinde „Vom Fluch befreit / Als Kind geliebt“ Gemeindehaus der Arche Nordfriesland Pastor Mohr „Vom Rückfall bedroht / Vom Geist regiert“ 16. Oktober Abschlussgottesdienst in der Apostelkirche Leitung Pastor Bach Nielsen, Dänische Gemeinde Niebüll/ Aventoft Wer jetzt denkt, das ist aber ganz schön viel, der sollte einfach mal versuchen, wenigstens an einem Abend dabei zu sein. Nach einer Einführung kommen wir gemeinsam ins Gespräch. Ein guter Grund einmal wieder in die Bibel zu schauen. Lesen Sie selbst: ≥ Einführung in den Galaterbrief Möchten Sie die frühe Kirche und den Paulus persönlich kennen lernen? Dann sind Sie beim Brief des Apostels an die Christen in Galatien genau richtig: Dieses Schreiben erlaubt uns einen Einblick in die Situation des dritten Jahrzehnts nach Ostern (ca. Texte: Beate Garstka, Wolfgang Baur 52 - 56 n.Chr.). Es ist die Zeit der großen Weichenstellungen. Noch gibt es die klare Unterscheidung von „Judentum“ und „Christentum“ nicht. Unzählige Fragen bedürfen der Klärung, seitdem einige Prediger der Jesusbewegung eine Grenze überschreiten: Sie wenden sich an Nichtjuden und laden sie ein, sich dem „neuen Weg“ anzuschließen, ohne erst Juden zu werden. Der Damm bricht und rasch entstehen z. B. auf dem Gebiet der heutigen Türkei gemischte Gemeinden. Jüdische und ehemals heidnische Christen leben und glauben zusammen als das, was manchmal viel zu romantisch „Urkirche“ genannt wird. Denn die Folgen der Öffnung für die Heiden sind für die Juden viel gravierender als vielleicht zunächst erwartet. Das wirft Fragen auf: wird die Ausrichtung an der Tora über Bord geworfen oder nicht? Wird das über Bord geworfen, was bisher (und letztlich bis heute) das Judentum ausmacht: die Ausrichtung des gesamten Lebens an der Tora, der Weisung in den Büchern des Mose. Paulus erklärt den Galatern, dass dieses „Gesetz“ nicht mehr ihre Basis sein kann und darf, weil es letztlich nur aufdeckt, wie und wo Menschen versagen. Sein „Evangelium“ baut auf eine neue Freiheit. Es ist keine Beliebigkeit, sondern das radikale Vertrauen darauf, dass Gott Menschen jeder Nation oder Religion schon „richtig gemacht“ hat, ehe solche Menschen es selbst mit dem Instrumentarium ihrer Tradition versuchen können. Diese Lösung vom jüdischen Gesetz ist ein Quantensprung für die Glaubenden, aber zugleich eine Provokation gegenüber den traditionellen Juden, auch innerhalb der Jesusbewegung. Das bekommen Paulus und mit ihm die Gemeinde in Galatien heftig zu spüren. Sein Ringen mit Gegnern und Autoritäten spiegelt sich in seinem Brief konkret und teilweise überraschend emotional. Der Galaterbrief ist ein sehr ehrliches und authentisches Zeugnis der Kirchengeschichte, das heutige Christen immer wieder als Anfrage und Ermutigung lesen sollten. 5 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN ≥ Abschlussfahrt der Föhrer Kommunionkinder mit den Messdienern Oder mit den Worten der Kinder: Kurz vor den Sommerferien war es dann endlich soweit: Die Abschlussfahrt nach Hamburg in Hagenbecks Tierpark ließ die Föhrer Erstkommunionkinder und die Messdiener ihre Rucksäcke packen und auf’s Festland fahren. Nastja Ich fand die Tiere toll! Mia Frühmorgens ging es schon über das Wasser, dann über die Autobahn und ruck-zuck stand die Truppe den Elefanten gegenüber. Tiere bestaunen, füttern und streicheln, Eis schlecken und auf dem Spielplatz kräftig herumtollen, vom Fest, den Vorbereitungsgottesdiensten, dem Kommunionwochenende erzählen und das Zusammengehörigkeitsgefühl als Kinder der Filialgemeinde Wyk stärken – all’ das und noch viel mehr bescherte uns dieser wunderbare Tag. Ein riesiges Dankeschön an den Spender, der diese Fahrt toll unterstützt hat, an Beate und an Heinrich für die „Extratour“. Ich habe den Elefanten ein 10-Cent-Stück gegeben, der hat es dem Tierpfleger gegeben. Und der hat „DANKE“ gesagt. Julia Ich fand die Eisbären toll, weil es meine Lieblingstiere sind. Nelli Also ich fand eigentlich alles toll! Luzie Die Tellerdrehscheibe auf dem Spielplatz war richtig gut. Wir mussten uns alle richtig doll gegenseitig festhalten, damit wir nicht runter geworfen wurden. Ich fand die Pinguine so schön. Sie können so gut tauchen. Patryk Der Tunnelgang, wo man die tauchenden Tiere beobachten konnte, der war richtig cool. Fabio Die Elefanten haben ja einen so beweglichen Rüssel! Till Die Fütterung der Walrosse war lustig – beim Reinrollen gab es einen riiieesigen Platscher. Und das Walrossbaby konnten wir auch sehen. Ben Die Ziege war echt gefräßig: Sie zerkaute meinen Plan, aber ich hab ihn ihr wieder weggeraubt! Text und Fotos: Anna-Maria Aulbach 6 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 GOTTESDIENSTORDNUNG SEPTEMBER ≥ St. Gertrud Niebüll GOTTESDIENSTORDNUNG OKTOBER ≥ St. Josef Leck Dienstags 8.30 Uhr Samstags 18.30 Uhr ≥ St. Gertrud Niebüll ≥ St. Josef Leck Sonntags nach der Hl. Messe findet An jedem ersten Dienstag im Monat Sonntags nach der Hl. Messe findet An jedem ersten Dienstag im Monat ein Sonntagscafé statt. findet nach der Hl. Messe ein ein Sonntagscafé statt. findet nach der Hl. Messe ein Freitags Sonntags 18.30 Uhr 10.30 Uhr Freitags 18.30 Uhr Sonntags 10.30 Uhr Gemeindefrühstück statt. ≥ St. Marien Wyk auf Föhr Mittwochs 19.00 Uhr Samstags 19.00 Uhr Sonntags 10.00 Uhr Achtung: Mittwoch, den 30.9.2015 entfällt die Hl. Messe ≥ St. Elisabeth Amrum Mittwoch, 2.9. Samstag, 5.9. Sonntag, 6.9. Mittwoch, 9.9. Mittwoch, 16.9. Samstag, 19.9. Sonntag, 20.9. Mittwoch, 23.9. Gemeindefrühstück statt. ≥ St. Marien Wyk auf Föhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 10.30 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 10.30 Uhr 18.00 Uhr Sonntags 10.00 Uhr Ab Oktober findet sonntags nach der Hl. Messe wieder ein Sonntagscafé statt. Achtung: Die Hl. Messen am 12., 13., 26., 27., und am 30.9. entfallen Foto: Peter Weidemann Dienstags 8.30 Uhr Samstags 18.30 Uhr Foto: Peter Weidemann ≥ St. Elisabeth Amrum Sonntags 10.30 Uhr 7 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN ≥ Urlaubspriester Im Urlaub einfach mal die Seele baumeln lassen – für viele Christen gehört gerade im Urlaub das Besinnen auf den Glauben dazu. In Urlaubsregionen vervielfacht sich vielerorts die Zahl der Gottesdienstbesucher. Die Priester sind oft selbst Gäste – mit ganz unterschiedlichen Motivationen. „Das belebt die Gemeinde und das Gemeindeleben und macht es bunter“, sagt Kjell Pohns. Und seine Frau Kathrin freut sich über „neue Predigten, neue Ansichten und immer einen frischen Wind“ im Gottesdienst. Die anderen Gemeindemitglieder am Tisch nicken zustimmend. Es ist Anfang Juli, das Hoch Annelie hält Deutschland im Schwitzkasten. Der Gottesdienst der Gemeinde St. Gertrud im nordfriesischen Niebüll ist gerade aus, und man sitzt noch beim Kaffee im Garten. Ein paar Meter weiter steht Pater Dr. Ferdinand Ezekwonna. Der Spiritaner war Konzelebrant des Gottesdienstes und wird in den kommenden vier Wochen auch die Predigten halten. Der Moraltheologe ist Dozent und akademischer Dekan am Priesterseminar in Enugu in Nigeria. Er hat in St. Augustin und später im schweizerischen Fribourg studiert. Er ist nicht nur wegen der guten Luft an der Nordsee. „Wenn man eine Sprache gelernt hat, muss man üben, damit man es nicht wieder verliert“, sagt er. Deswegen kommt er schon seit Jahren regelmäßig ins Erzbistum Hamburg und war bislang immer in Flensburg zu Gast. Zwar fragt er auch in anderen Bistümern an, doch im hohen Norden ist der Bedarf genau dann am höchsten, wenn er selbst Semesterferien hat. Als es mit Flensburg diesmal nicht klappte, wurde er auf dem kleinen Dienstweg an die Küste vermittelt. „Ich fühle mich hier als Katholik unter Katholiken“, so Pater Ferdinand. Er sah sich im Gottesdienst einigen Landsleuten gegenüber und war etwas überrascht. „Ich habe mich gewundert. Aber es ist ein Zeichen, dass die Menschen hier Ausländer von Herzen empfangen.“ Er kennt das aus Nigeria. Dort gibt es nämlich auch einige Gastpriester, vor allem aus Deutschland, England und Indien. Pfarrer Gerard Rzaniecki freut sich, dass Gäste wie Pater Ferdinand kommen. In seiner Pfarrei St. Gertrud ist die Zahl der vor Ort lebenden Katholiken mit 2500 zwar recht gering, so dass ein Pfarrer als ausreichend erscheint. Doch Pfarrer Rzaniecki hat vier Kirchen zu betreuen, von denen zwei auf dem Festland und je eine auf den Inseln Amrum und Föhr liegen. Ohne Gastpriester könnten die Erwartungen der Urlaubsgäste auf den Inseln kaum erfüllt werden. Und Pfarrer Rzaniecki sieht die Begegnung mit den Urlaubern als große Chance für die Kirche. „Wir brauchen die Gastpriester, weil wir so viele Gäste hier haben“, erzählt der Pfarrer, der sich selbst um die Planung kümmert und über jeden neuen Priester freut. Über 20 Adressen von Priestern hat er in seiner Kartei. Sie bleiben in der Regel zwischen Lesen Sie bitte auf der nächsten Seite weiter >>> 8 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN ein und drei Wochen. Pfarrer Rzaniecki rechnet vor, warum der Bedarf so hoch ist. So kämen außerhalb der Saison höchstens 20 – überwiegend einheimische – Gläubige zum Gottesdienst. Wenn jedoch die Insel in der Ferienzeit oder rund um die kirchlichen Hochfeste von Urlaubern aus ganz Deutschland in Beschlag genommen wird, dann sind es um die 100 Menschen, die zur Messe kommen. Noch deutlicher ist der Unterschied auf der Nachbarinsel Föhr. Statt 40 bis 60 Gläubigen außerhalb der Saison, kommen derzeit gut 200 Menschen in jeden Gottesdienst. Und zwar Samstag und Sonntag. Ohne die Gastpriester geht es im Sommer nicht „Es wäre fast unmöglich, alle vier Orte im Sommer auf einen Nenner zu bringen“, sagt Rzaniecki. „Ich würde das auch gesundheitlich gar nicht schaffen“, fügt er hinzu. Selbst bei nur drei Gottesdiensten am Wochenende ist der Aufwand hoch, weil die Entfernungen groß sind. Und dann sind da noch die Fahrtzeiten der Fähren: die Fähre nach Föhr braucht von Dagebüll aus eine knappe Stunde, die nach Amrum benötigt je nach Route 90 oder 120 Minuten (wobei die Fahrpläne das Jahr über wechseln). Je nach Wasserstand, Wind und Wetter fallen außerdem gelegentlich Verbindungen aus. „Im Winter versuche ich die Zahl der Gottesdienste etwas zu reduzieren“, erläutert der Pfarrer. Gottesdienste am Samstag, Wortgottesdienste oder alle zwei Wochen stattfindende Messen, damit müssen die Gläubigen an den vier Standorten dann leben. Doch es ist nicht allein das Praktische, was der Pfarrer an den Gästen schätzt. Männer aus Österreich, aus der Schweiz, aus ganz anderen Ecken Deutschlands oder eben aus Afrika, sie alle bringen eigene Erfahrungen mit, haben alle ihren eigenen Stil. „Es ist eine ganz tolle Bereicherung für mich als Pfarrer“, sagt Rzaniecki und ergänzt: „Unsere Kirche ist sehr bunt und sehr unterschiedlich. “Eine Urlaubsvertretung an der Küste, sie ist für die Gastpriester durchaus kostengünstig. Die Unterkunft kostet sie nichts, sie zahlen lediglich pro Tag zehn Euro für Strom und Wasser. Dafür feiern sie am Wochenende die heilige Messe und Text: Marco Heinen · Foto: Peter Weidemann manchmal auch noch ein oder zwei Werktagsmessen. Aus Sicht von Pfarrer Rzaniecki spielt die günstige Unterkunft aber eine untergeordnete Rolle: „Fast jeder Pfarrer hat seine eigene Begründung. Wir haben junge Kapläne, die ein wenig Auszeit nehmen, bis hin zu Priestern im Ruhestand, die sich freuen, noch gefragt zu sein. “Einer der Gastpriester ist Pfarrer Dr. Johannes zu Eltz. Er hat eine Vorliebe für die Nordsee, seit er mit seinen Eltern Ferien im niederländischen Örtchen Egmond an Zee gemacht hat. Der Tag, an dem Pater Ferdinand seinen Einstand in St. Gertrud in Niebüll feiert, ist der Tag des Abschieds für den Stadtdekan von Frankfurt am Main. Zehn Tage war er auf Föhr und hat in der Marienkirche von Wyk die katholischen Gottesdienste gefeiert. Immer wieder zog es ihn in den vergangenen 25 Jahren an die Nordseeküste. Als Pfarrer einer Großstadtpfarrei mit 22 000 Katholiken schätzt er das Leben als Inselpfarrer und die Urlauberseelsorge. Deshalb hatte sich sein Sekretariat umgesehen, „ob irgendwo jemand Platz für mich hat“, wie er erzählt. Urlauber und Gastpriester sind „grundentspannt“ Immer wieder trifft er auch auf Menschen aus Frankfurt und Umgebung oder früheren Pfarreien. Erst am Morgen hat ihn wieder jemand angesprochen, der selbst schon seit einigen Jahren in Husum lebt. „Es gab mehrere solcher Begegnungen“, berichtet zu Eltz. „Das ist etwas sehr schönes, weil die Leute hier – ich selbst eingeschlossen – grundentspannt sind.“ Der Stress von Sitzungen oder im Büro verbrachter Tagen falle auf der Insel völlig weg. Dadurch „tritt die Messe als das hervor, was sie ist – nämlich eine Freude“, sagt zu Eltz. Er hatte nicht nur am Wochenende Gottesdienste zelebriert, sondern auch unter der Woche noch zu zwei Kirchenfesten zum Gottesdienst eingeladen. „Auch da kamen Leute, obwohl es nur von einem Tag auf den anderen bekannt gegeben wurde“, erzählt der Gastpriester. Und ergänzt: „Ich habe das Gefühl, das gefällt mir und das gefällt auch den Leuten.“ 9 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN ≥ RKW in Schleswig vom 21. bis 25. Juli 2015 Am Dienstagmorgen starteten wir am Niebüller Bahnhof zur Religiösen Kinderwoche (RKW) mit dem Thema Giovannis Traum. In Schleswig machten wir uns auf den Weg zur Jugendherberge. Bei einem Zwischenstopp im Park von Schloss Gottorf lernten sich alle kennen. Nachdem wir in der Jugendherberge angekommen waren, ging es an das Einräumen der Zimmer. Am Nachmittag lernten die Kinder den Lebenstraum des neunjährigen Giovanni Bosco kennen. Nach einem ausgiebigen Frühstück erkundeten wir am Mittwoch bei der Kinderstadtführung Butter bei die Fische die Schleswiger Altstadt und den Dom. Unser Pfarrer begleitet uns an diesem Tag. Den Nachmittag verbrachten wir auf den Königswiesen. Wieder in der Jugendherberge angekommen wurde gesungen, gebastelt und jongliert. Der Tag endete bei beruhigender Musik mit einer entspannenden Traumreise. Am dritten Tag bastelten die Kinder passend zum Thema Feuer und Flamme-Raketen aus Limo-Flaschen. Anschließend wanderten wir bei herrlichstem Sonnenschein zum Luisenbad, um uns im kühlen Schleiwasser zu erfrischen. Zurück in der Jugendherberge bot der Schulhof gegenüber den idealen Platz für spektakuläre Starts der selbst gebastelten Raketen. Lesen Sie bitte auf der nächsten Seite weiter >>> 10 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 AUS DEN GEMEINDEN (Fortsetzung RKW in Schleswig vom 21. bis 25. Juli 2015) ≥ Mein Kombi-Urlaub in Niebüll Beim Frühstück am Freitagmorgen begrüßten wir Schwester Gloria und Maria aus Flensburg. Die beiden unterstützten uns beim Singen und Basteln. Gerne begleiteten sie uns beim Ausflug in die Fußgängerzone, wo die Kinder auf eigene Faust in kleinen Gruppen die Geschäfte erkundeten. Am Abend besuchte uns Beate Garstka. Im Garten der Jugendherberge konnten die Kinder Marshmallows grillen und jonglieren. Sie sind überrascht? „Kombi – Urlaub, was ist das denn, werden Sie fragen“! Bleibt zunächst die Frage: Planen Sie Ihren Urlaub oder überlassen Sie das Gelingen dem „Zufall“? – Seit Jahren plane ich. Dabei ist mir ganz wichtig, im Urlaub zu finden, was ich zu Hause nicht habe. Als Priester bin ich zu Hause viel allein. Darum möchte ich im Urlaub nicht nur das Land kennen lernen, sondern auch Menschen begegnen; gleichsam Land und Leute erfahren. Das gelingt mir, indem ich als Priester Arbeit und Erholung kombiniere. Indem ich meinen Urlaub mit einer Pfarrervertretung oder –aushilfe verbinde, kombiniere ich gleichsam, was nützlich ist mit dem, was angenehm ist. Ich begegne immer Menschen in ihrem Alltag, wie auch in ihrem Glaubensleben innerhalb der Gemeinde. So pflege ich noch heute Begegnungen und Kontakte mit Menschen, die ich vor Jahren durch meinen „Kombi-Urlaub“ im österreichischen Burgenland kennen lernen durfte. Ich erinnere mich an Begegnungen in einer Gemeinde in Berlin. Seit mehreren Jahren bin ich – besonders zur Feier der großen Feste – in Bayern in einem Kloster. Seit mehreren Jahren bin ich nun schon mehrmals bei Ihnen. Dabei erfahre ich die Ruhe und angenehme Begegnung in Ihrem schönen kleinen Niebüll. Das ist Erholung p u r, anders als die Hektik in der Großstadt und in den Ballungsgebieten unserer Republik. Nachdem wir am Samstag die Zimmer geräumt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Von dort ging es mit dem Zug zurück nach Niebüll. Zum Abschluss sammelten wir uns in der Kirche, sangen einige Lieder und hörten uns die Geschichte vom Leben und Wirken des Don Bosco an. Einen herzlichen Dank an alle, die mit ihrer großzügigen Spende die RKW in der Form ermöglicht haben. Text und Fotos: Peter Wimmer, Anne Knocke Auch bei Ihnen erfahre ich manche bereichernde Begegnung. So schätze ich besonders auch die Gastfreundschaft bei Ihrem Pfarrer. Ich fahre immer wieder erholt und bereichert zurück. In diesem Jahr werde ich 80 Jahre alt. Wünschen möchte ich mir, dass mir noch oft ein „Kombi – Urlaub“ möglich ist. Ihnen allen wünsche ich Urlaub, der für Sie nicht nur Erholung bedeutet, neue Kräfte für den Alltag sammelt, sondern Sie auch innerlich bereichert. Text: F. Erdmann, Pastor i.R. aus Bottrop 11 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 PAPST FRANZISKUS TRAUERFÄLLE ≥ Papst Franziskus und seine Botschaften über Twitter „@Pontifex_de“ ≥ Trauerfälle „Seid fröhlich in Hoffnung, Geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ (Römer 12,12) Auch Papst Franziskus nutzt moderne Medien zu Glaubensbotschaften. Ganz regelmässig schickt er über den Online-Dienst Twitter kleine Anregungen für den Glaubensalltag. Die Botschaften kann man bei www.twitter.de über „@Pontifex_de“ nachlesen. Wir veröffentlichen hier eine Auswahl von Impulsen aus den letzten Wochen: In die ewige Heimat abberufen wurde am ≥ 23. Juni 2015 Herr, nimm sie auf in dein Reich und das ewige Licht leuchte ihnen. Lass sie ruhen in Frieden. Gottes Liebe ist kostenlos. Er verlangt nichts dafür; er bittet nur, ihn aufzunehmen. ≥ 4. Juli 2015 Was uns wahre Freiheit und echtes Glück schenkt, ist die mitfühlende Liebe Christi. ≥ 15. Juli 2015 Es ist an der Zeit, unsern Sinn zu ändern: Hören wir auf zu denken, dass unser Tun keinen Einfluss hat auf die Menschen, die Hunger leiden. ≥ 17. Juli 2015 Wenn alles zusammenbricht, hält nur das unsere Hoffnung aufrecht: Gott hat uns lieb, er liebt uns alle! ≥ 21. Juli 2015 Die Kirche hat die Berufung, sich der Schwachen mit immer größerer Aufmerksamkeit und Fürsorge anzunehmen. ≥ 25. Juli 2015 Das christliche Zeugnis ist konkret. Worte ohne Beispiel sind leeres Gerede. ≥ 1. August 2015 Die Gastfreundschaft in der Familie ist heute eine entscheidende Tugend, besonders in Situationen großer Armut. ≥ 11. August 2015 Die Begegnung mit Christus kann unser Leben völlig verwandeln. ≥ 15. August 2015 Das Leben Marias zeigt, dass Gott durch die demütigsten Menschen großartige Werke vollbringt. 26.5. 6.6. 22.6. 24.7. † Heinz-Dieter Schaloske, Leck † Leo Lajer, Leck † Edelgard Berger, Utersum † Agnes Mahrer, Leck 12 PFARRBRIEF SEPTEMBER/OKTOBER 2015 GEBURTSTAGE, TAUFEN, TRAUUNGEN ≥ Geburtstage 9.9. 11.9. 14.9. 15.9. 16.9. 17.9. 18.9. 19.9. 21.9. 23.9. 26.9. 27.9. 29.9. 1.10. 3.10. 4.10. 5.10. 6.10. 7.10. 12.10. 13.10. Christine Claeßen, Leck Agnes Petersen, Süderlügum Ruth Nissen, Süderlügum Norbert Henningsen, Risum-L. Manfred Holland, Emmelsbüll-H. Mechthild Harke, Bargum Irmhilde Hilger, Leck Christa Bösch, Leck Irmgard Kowarzik, Niebüll Huguette Hummert, Leck Elisabeth Hansen, Niebüll Egon Seitzinger, Leck Bruno Reiser, Leck Gerda Schäfer, Klixbüll Karl-Heinz Raaz, Achtrup Werner Erdmann, Stedesand Perpetua Massold, Niebüll Georg Fahnenschreiber, Emmels. Salem Hattab, Niebüll Günter Reich, Leck Dieter Kaplan, Klixbüll Marita Katzenberger, Leck Margarethe Karwatzki, Klanxbüll Georg von Pirch, Neukirchen Evelyn Möllering, Leck Peter Schell, Leck Ingrid Stelter, Niebüll Bengta Andersen, Aventoft Edeltraut Kirchner, Süderlügum Ingrid Trojaner, Leck Irene Hilt, Neukirchen Elfriede Hold, Süderlügum ≥ Geburtstage 14.10. 17.10. 18.10. 19.10. 22.10. 23.10. 24.10. 25.10. 27.10. 28.10. 30.10. Föhr 1.9. 3.9. 7.9. 8.9. 10.9. 14.9. 21.9. 24.9. 30.9. 1.10. 3.10. 4.10. 8.10. 13.10. Ursula Daub, Leck Norbert Schulz, Leck Maria Winterholler, Galmsbüll Monika Braun-Nentwig, Stedes. Christel Tietgen, Leck Josef Bayer, Niebüll Joachim Pohnke, Neukirchen Helene Christiansen, Klixbüll Elisabeth Jensen, Leck Brigitte Clausen, Niebüll Lothar Hoppe, Leck Elisabeth Hansen, Emmelsbüll Wilfried Lülsdorf, Niebüll Traute Foitzik, Nieblum Karin Schuch, Wyk Hermann Hörmann, Wyk Beate Krause, Wyk Beatrice Justus, Wyk Karin Peters, Utersum Lieselotte Bußmann, Wyk Waldemar Schramm, Wyk Bernd Wehmer, Wyk Ingelore Mau, Nieblum Gottfried Schäfer, Oldsum Gerlinde Wirkner, Wyk Else Fritz, Nieblum Ursula Andresen, Wyk Pavao Rintschenk, Wyk Johann Schillings, Alkersum 15.10. 22.10. 24.10. Ursel Tenrich, Wyk Wolfram Petersdorf, Oevenum Ulrich Schneider, Wyk Bitte informieren sie uns, wenn Sie keine Veröffentlichung Ihres Geburtstages wünschen (der Widerspruch muss drei Monate vor dem Geburtstag schriftlich im Pfarrbüro vorliegen), wenn wir Sie vergessen haben oder wenn Sie am Geburtstag nicht zu Hause sind. Alle Angaben ohne Gewähr. Bei Fehlern bitten wir um Nachsicht. Vielen Dank! Amrum 16.9. Dr. Irmgard Jansen, Wittdün 28.9. Waltraud Totzauer, Nebel 8.10. Josef Gerding, Wittdün 12.10. Dr. Maria Nierhaus, Wittdün 16.10. Ilse Petersen, Wittdün 31.10. Ekkehard Lauterwein, Wittdün Foto: pixabay.com ≥ Taufen Wiedergeboren aus Wasser und Heiligem Geist in der Taufe 28.6. 26.7. 26.9. Kacper Juchniewicz, Niebüll in Niebüll Rhode Eba Frauton, Leck in Niebüll Jonas Eversmann, Köln in Norddorf / Amrum ≥ Trauungen 5.8. 14.8. Anne und Sebastian Schwarzer aus Weinheim in Wyk Daniela Gutzmerow-Brehm und Sebastian Gutzmerow aus Weinheim in Nieblum ≥ So erreichen Sie uns Katholisches Pfarramt St. Gertrud Westersteig 16, 25899 Niebüll Telefon: 04661 – 8832, Fax: 04661 – 8828 Email: [email protected], Internet: www.kathkirche-nf.de Pfarrer Gerard Rzaniecki, Telefon: 04661 – 8832 Email: [email protected] Pfarrsekretärin Petra Pecher, Telefon: 04661 – 8832 Öffnungszeiten des Pfarrbüros Dienstags und Donnerstags 9.00 – 13.00 Uhr Kirche St. Gertrud Marktstraße 21, 25899 Niebüll Kirche St. Josef Anackerstraße 7, 25917 Leck Kirche Unbefleckte Empfängnis Mariens Rebbelstieg 55, 25938 Wyk auf Föhr Kirche St. Elisabeth Sjüürenwai 7, 25946 Norddorf / Amrum Konto der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gertrud VR-Bank Niebüll, BLZ: 217 635 42, Konto: 646 65 16, IBAN: DE72 2176 3542 0006 4665 16 Der Pilger Mitteilungsblatt der Katholischen Pfarrgemeinden St. Gertrud (Niebüll), St. Josef (Leck), St. Marien (Wyk auf Föhr) und St. Elisabeth (Norddorf auf Amrum) Pfarrbriefredaktion: Anna-Maria Aulbach, Wolfgang Baur, Pfarrer F. Erdmann, Beate Garstka, Marco Heinen, Anne Knoke, Petra Pecher, Pfarrer Gerard Rzaniecki, Stephan Schmitt, Peter Wimmer Schlussredaktion: Gudrun Tocha Gestaltung: Jörg Stauvermann, www.aalhai.de Titelfoto: Peter Weidemann Druck: Leo Druck GmbH, Stockach Der Abdruck von Artikeln aus diesem Pfarrbrief (auch auszugsweise) bedarf der Genehmigung der Pfarrbriefredaktion. Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Die Rechte der Bilder liegen bei den Eigentümern oder sie wurden durch www.pfarrbriefservice.de zur Verfügung gestellt.
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