Die jugendlichen Patienten in der Abteilung Rottmannshöhe können in Ein-, Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht werden. Die Stationen werden diagnose- und störungsunabhängig belegt, das heißt, es werden keine Spezialstationen für einzelne Erkrankungen geführt. In der Abteilung selbst werden sämtliche psychischen Störungen und psychiatrischen Erkrankungen des Altersabschnitts behandelt. Hierunter fallen Depressionen, autistische Störungen, Angst- und Zwangsstörungen, emotionale Störungen, Persönlichkeitsentwicklungsstörungen, Traumafolgen, Störungen, die z. B. im Zusammenhang mit schulischen oder familiären Belastungen auftreten, und andere. Schwerpunkte der Abteilung sind die Betreuung von Essstörungen (Anorexie und Bulimie) sowie Psychosen des Jugendalters, für die jeweils spezielle therapeutische Angebote vorgehalten werden. Entscheidende Merkmale für eine Aufnahme sind nicht die Störungs- bzw. Krankheitsform, sondern psychiatrische Einschätzungskriterien im Hinblick auf die unter offen-statonären Bedingungen mögliche Betreuungs- und Beaufsichtigungsintensität wie Krankheitseinsicht, Behandlungsbereitschaft, Absprache- und, Kooperationsfähigkeit. Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie Kontakt kbo-Heckscher-Klinikum gGmbH für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie Abteilung Rottmannshöhe 82335 Berg/Starnberger See Web |heckscher-klinik.de Leitender Oberarzt: Dr. med. Rainer Huppert Oberärztin: Vera Sander E-Mail|[email protected] Telefon| 08151-5070 Telefax| 08151-5073111 Weiterführende Informationen zur Abteilung Rottmannshöhe sind unter heckscher.klinik.de zu finden! Geschäftsführer: Anton Oberbauer Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Franz Joseph Freisleder Stellvertretender Ärztlicher Direktor: Dr. med. Dieter Schlamp Direktor Pflege/Erziehung: Hans-Ulrich Neunhoeffer Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-MaximiliansUniversität München Abteilung Rottmannshöhe Stand: 02.2014 © kbo-Heckscher-Klinikum 2015 Die Abteilung Rottmannshöhe ist die jugendpsychiatrische Abteilung der kbo-Heckscher-Klinikum gemeinnützige GmbH München und liegt in reizvoller Lage in Berg-Assenhausen am Starnberger See. 1985 wurde die Abteilung in einem großzügigen, historischen Gebäude als eine stationäre Einrichtung des Bezirks Oberbayern, nach Umwandlung der Rechtsform 2006 Kommunalunternehmen des Bezirks Oberbayern, mit 42 Behandlungsplätzen auf drei offen geführten Stationen für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren eröffnet. Seit 2005 wird der vollstationäre Betreuungsrahmen von einer Satellitenambulanz für alle Altersgruppen des Kindes- und Jugendbereichs im nahe gelegenen Wolfratshausen (mit S-Bahn-Anschluss) flankiert, in der neben den üblichen Aufgaben einer Ambulanz bedarfsweise stationäre Behandlungen vorbereitet oder abgeschlossene Behandlungen ambulant weitergeführt werden können. Abteilung Rottmannshöhe Eine seelische Erkrankung oder Störung eines Jugendlichen kann je nach Erscheinungsbild und Schwere ganz unterschiedliche Auswirkungen auf Befinden, das Alltagsleben, die Fähigkeiten einer Schul- oder Lehrausbildung nachzugehen, haben. Steht gar eine psychiatrische Behandlung im Raum, führt dies häufig bei den betroffenen Jugendlichen und ihren Familien zu Verunsicherung und Fragen, was sie erwartet. Insofern ist es für jugendliche Patienten oft kein leichter Schritt, sich in stationäre Behandlung zu begeben, und für deren Eltern, eine solche für ihr Kind anzustreben. Wir hoffen, unsere klinische Arbeit führt dazu zu sehen, dass es ein richtiger Schritt ist. Fachgerechte Diagnostik und ein Spektrum intensiv verdichteter, über ambulante Möglichkeiten hinausgehender und auf den einzelnen Patienten abgestimmter Therapieangebote sind die zentralen Aufgaben eines stationären Behandlungsrahmens. Im Jugendalter stehen viele Entwicklungsaufgaben an, deren mitunter unterschiedlich gelingende Bewältigung sich mit einer psychischen Erkrankung überlappen kann. Insbesondere dann ist das den „ganzen Jugendlichen“ berücksichtigende Betreuungsmilieu einer Station neben umschriebenen Therapiekonzepten bedeutsam. Aufgaben eines stationären Aufenthaltes Der erste Schritt: Diagnostik Psychische Krankheiten oder Störungen können Folge sehr unterschiedlicher Faktoren sein, die oft miteinander verknüpft sind. Zu diesen gehören anlagebedingte Faktoren, hirnorganische oder andere körperliche Faktoren, lebensgeschichtliche und/ oder erst vor einiger Zeit bzw. akut aufgetretene psychosoziale Belastungen. Voraussetzung für die Einleitung einer geeigneten Behandlung ist die Diagnosestellung. Kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik: • Medizinische Diagnostik etwaiger organischer Ursachen. (Labor, EKG; EEG, ggfs. Kernspintomographie des Schädels). • Psychologische Testverfahren: Intellektuelles Leistungsvermögen, Persönlichkeitsentwicklung, Befindlichkeit und spezielle Beschwerde- und Symptombereiche wie Gefühls- und Stimmungsveränderungen, Zwänge, Ängste, Selbsterleben. • Gestellt wird eine psychiatrische Diagnose allerdings immer klinisch, d.h. unter Einbeziehung der genannten Verfahren und der dort gewonnenen Erkenntnisse aus den Gesprächen mit dem Patienten und dessen Angehörigen, der Erhebung der Vorgeschichte und des Verlaufs der Beschwerden und Krankheitszeichen, den Verhaltens- und Erlebensbeschreibungen und -beobachtungen. Der zweite Schritt: Therapie Säulen der kinder- und jugendpsychiatrische Therapie: • Medizinisch-psychiatrische Behandlung einschließlich Psychopharmaka-Therapie • Psychotherapeutische Behandlung mit verhaltenstherapeutischen Verfahren und ärztlich-psychologischen Gesprächen • Psychosoziale und kreative Therapien: a) Kunst- und Gestaltungstherapie: Kunsttherapie für Eß gestörte, Gestaltungstherapiegruppen b) Musiktherapie: Rhythmusgruppe, Improvisationsgruppe, Klanggruppe, Band, therapeutisches Singen c) Sporttherapie: Fußball, Basketball, Fitness, Sport-Kleingruppe, Basisgruppe d) Bewegungstherapie: Anorexiegruppe, Entspannungsgruppe, Achtsamkeitsgruppe, Selbstakzeptanzgruppe, Improvisationstheater, Konstruktives Aggressionstraining, Stockkampf e) Ergotherapie: Eingangsgruppe, Arbeitstherapie, Werkgruppe, Gartengruppe, weitere ergotherapeutische Angebote für bestimmte Patientengruppen f) psychologische und psychotherapeutische Gruppen: Rollenspiel, soziale Kompetenz, kognitives Training. Pflegerische und erzieherische Arbeit: • Organisation nach dem Konzept einer therapeutischen Gemeinschaft • Pflegerische und einzel- sowie gruppenpädagogische Angebote • Schaffung eines milieutherapeutischen, entwicklungsfördernden Umfeldes mit Hilfe bei der Tagesstrukturierung, Unterstützung bei alltagspraktischen Tätigkeiten, Bezugspersonenpflege, erlebnisorientierte und interaktions pädagogische Aktivitäten aus dem hauswirtschaftlichen, musikalischen, kreativen und sportlichen Bereich, Stationsgruppen, Kochgruppe, Sportangebote u.a. In das Behandlungsprogramm integriert ist je nach den individuellen Ausgangsbedingungen der Besuch der abteilungsinternen Schule, Außenstelle der Carl-AugustHeckscher-Schule, mit dem Ziel, an schulische Belange heranzuführen, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit zu überprüfen und zu fördern. Es bestehen Kontakte zu umliegenden Gymnasien, Real- und Mittelschulen für eine etwaige abschließende schulische Belastungserprobung. Ein sozialpädagogischer Fachdienst am Hause berät unsere Jugendlichen und deren Eltern in enger Abstimmung mit dem zuständigen ärztlich-psychologischen Therapeuten in Fragen der Einbindung des zuständigen Jugendamtes und/ oder der Agentur für Arbeit.
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